“Climate change and news audiences report 2024: Analysis of news use and attitudes in eight countries”: Das in London ansässige Reuters-Institut veröffentlicht regelmäßig aussagenkräftige Medienresonanzanalysen. In dieser Analyse zur Wahrnehmung von Klimaschutzberichterstattung in 8 Ländern (auch Deutschland) wird herausgearbeitet, dass das Interesse an Klimaschutzthemen in den untersuchten Ländern immer noch groß ist. Die besten Testimonials für Klimaschutz sind Wissenschaftler und die Berichterstattung über Naturkatastrophen spielt eine herausragende Rolle bei der Meinungsbildung. (MB)
„Jahreswirtschaftsbericht 2025 – Für eine neue wirtschaftliche Dynamik“: Wie geht es weiter mit der deutschen Wirtschaft? Die Bundesregierung bietet im, unter der Federführung des BMWK erstellten, Jahreswirtschaftsbericht Antworten an. Gleichzeitig führt der Bericht passend zu den Themenbereichen die einschlägigen Gesetzesinitiativen aus dieser Legislaturperiode auf. Bei den im Bericht aufgeführten Ursachen für die Wachstumsschwäche Deutschlands mag ich der Bundesregierung nicht folgen: Russland, demografischer Wandel, Klimawandel und erst zum Schluss die „vernachlässigten Standortfaktoren“. Aber macht euch selber ein Bild, den Bericht findet Ihr auf der Website vom BMWK. (MB)
„Desinformation unter jungen Menschen weit verbreitet“: Die Friedrich-Naumann-Stiftung hat im Dezember gemeinsam mit Demoskopie Allensbach in einer Online-Befragung ermittelt, wie sich die Deutschen über Politik informieren (Medien, Social Media, Podcasts, usw.), welche Position sie zu ausgewählten Themen vertreten und ob sie anfällig für Fehlinformationen sind. Es geht u.a. um den Ukraine-Krieg, Klimaschutz und China. Unabhängig von dem Untersuchungsziel der Umfrage sind die Daten für den Wahlkampf interessant. Die allermeisten Befragten (64 Prozent) informieren sich über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zur Politik. Die Hälfte der Befragten vertraut den Medien in Deutschland nicht. Soziale Medien spielen insgesamt eine geringere Rolle, bei den Befragten im Alter von 16 bis 35 schaut es anders aus. Besonders wichtig ist YouTube. Inhaltlich interessant ist die geringe Bereitschaft zur Unterstützung der Ukraine (nur 30 Prozent) und die Skepsis gegenüber dem Klimaschutz. Unter dem Text findet Ihr den Link, um die Daten herunterzuladen. (MB)
“Rental Market Risk and Radical Right Support”: Ein Team der Universität Mannheim in Zusammenarbeit mit weiteren Wissenschaftlern hat den Zusammenhang von steigenden Mieten und steigender Zustimmung für die AfD untersucht. Die Datenauswertung hat die These bestätigt, und zwar insbesondere für einkommensschwache Bestandsmieter in Städten mit einem starken Mietanstieg. Nun ist es der amtierenden Bundesregierung nicht gelungen, den Anstieg der Mieten in Deutschland abzubremsen. Trotzdem könnte das noch ein dankbares Thema werden, zum Beispiel für die SPD. Auf dieser Website findet Ihr den vollständigen Aufsatz mit allen Berechnungen oder Ihr lest die Pressemeldung der Uni. (MB)
“Future food prices will become less sensitive to agricultural market prices and mitigation costs”: Ein Team Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) hat die Auswirkungen von kostensteigernden Klimaschutzmaßnahmen auf die Lebensmittelpreise in reicheren und ärmeren Ländern untersucht. In ärmeren Ländern schlagen die Maßnahmen stärker auf die Konsumentenpreise durch, weil der Kostenanteil der landwirtschaftlichen Rohstoffe an Lebensmitteln in der Regel höher ist. Die meisten Klimaschutzmaßnahmen belasten die Landwirte. In reicheren Ländern ist bei Lebensmitteln der Kostenanteil für Verarbeitung und Marketing deutlich höher. Die Studie zeigt, welche konkreten Auswirkungen Klimaschutzpolitik hat und was Regierungen bei der Ausgestaltung berücksichtigen sollten. Die vollständige Studie mit konkreten Berechnungen zu einzelnen Lebensmitteln findet Ihr auf dieser Website. Außerdem gibt es eine Zusammenfassung des Instituts. (MB)
Unterm Strich Null / Ergebnisse der IW-Verbandsumfrage für 2025: Das Institut der deutschen Wirtschaft hat auch in diesem Jahr 49 Wirtschaftsverbände zu ihren Erwartungen gefragt. Die Umfrage kommt einer Komplettandeckung sehr nahe. Michael Grömling hat die Ergebnisse aufgeschrieben und eingeordnet. 31 der 49 Verbände bewerten die Lage in ihrem Bereich als noch schlechter als vor einem Jahr. Dem stehen einige optimistischere Verbände gegenüber. Die Ergebnisse überraschen nicht. Sie unterstreichen aber den wirtschaftspolitischen Handlungsbedarf für die nächste Bundesregierung. Ihr könnt den Text auf der Website vom IW-Köln lesen. (MB)
„Weltwirtschaft im Winter 2024“: Ein Team vom Kiel Institut für Weltwirtschaft hat einen neuen Bericht zur Weltkonjunktur veröffentlicht. Wie schaut es in China aus? Welche Auswirkungen könnten die angekündigten Trump-Zölle haben? Die Zeiten zweistelliger Wirtschaftswachstumsraten sind auf der ganzen Welt vorbei. In dem Bericht und den sehr übersichtlichen Grafiken und Tabellen findet Ihr u.a. Arbeitsmarkt-, Inflations- und Konjunkturdaten aus den USA, Europa, China und den Schwellenländern. Und das alles kurz und knackig. (MB)
„Geflüchtete senden seltener Geld ins Ausland als andere Migrant*innen“: Adriana Cardozo Silva und Sabine Zinn haben für das DIW Geldüberweisungen von Flüchtlingen und Migranten untersucht. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass nur in einem sehr geringen Umfang – nur von 7 Prozent – der Flüchtlinge Geld ins Ausland überwiesen wird. Da dieses Ergebnis auf der Befragung von Betroffenen / Flüchtlingen beruht, ist es politisch angreifbar. Die Methoden und Daten, um die Höhe der Zahlungen zu ermitteln, sind nicht schlüssig. Es gibt keine Methode, informelle Zahlungen zu berücksichtigen. In den Statistiken der Banken tauchen nur hohe Zahlungen auf. Trotzdem finde ich die Schlussfolgerung der Studie nachvollziehbar, dass Überweisungen zurückgehen, wenn die Menschen eine bessere Perspektive in Deutschland haben. (MB)
„Barometer Personalvermittlung 2024 / Fokusthema: Fachkräftemangel trotz Krisenzeiten – Erfolgschancen für Personalvermittler“: Der Gesamtverband der Personaldienstleister (GVP) hat auch in diesem Jahr index Research mit einer Befragung zur Personalvermittlung beauftragt. Befragt wurden Personalvermittler, deren Unternehmenskunden und Arbeitnehmer. In der Untersuchung stecken viele neue Aha-Effekte. Trotz der Wirtschaftskrise suchen Unternehmen immer noch intensiv nach Fachkräften und sie sind dabei kompromissbereit und flexibel. Indeed ist aktuell die wichtigste Jobbörse und das Phänomen Ghosting ist auch auf dem Arbeitsmarkt angekommen. So weit von mir, in der Untersuchung steckt viel mehr; Ihr könnt sie auf der Website vom GVP anfragen und lesen. (MB)
“Time to place our bets: Europe’s AI opportunity”: Ein McKinsey-Team hat einen Leitfaden zur Entwicklung von AI in Europa geschrieben. Sie haben acht Bereiche (Chip-Produktionsequipment, Rohstoffe, Chipdesign, Chipherstellung, Infrastruktur, Modelle, Services, Anwendungen) identifiziert. Nur beim Equipment, den Maschinen, ist Europa noch führend. In den Bereichen Modelle, Services, Anwendungen hat Europa Chancen im Wettbewerb. Und was tun? Insbesondere beim Engagement der europäischen Wirtschaft und bei der Entwicklung europäischer Arbeitskräfte ist noch viel Luft nach oben. Hinzu kommt die Forderung nach konkurrenzfähigen Strompreisen. Und das dürfte wirklich die Schlüsselfrage für die europäische Wirtschaft sein. (MB)