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“Branchenstudie Tankstellenmarkt 2022”: Tankstellen sind Mobilitätsanbieter und Nahversorger. Wie es um die Branche bestellt ist und wie es mit den Tankstellen weitergeht, erfahrt in der aktuellen Branchenstudie, die Hanna Schramm-Klein im Auftrag des Bundesverbands Freier Tankstellen (bft) erstellt hat. Die Studie geht davon aus, dass 2040 immer noch 32 Millionen Verbrenner auf deutschen Straßen unterwegs sein werden, weshalb die Tankstellen als Anbieter von flüssigen Kraftstoffen nach wie vor von Bedeutung sein werden. Schreibt einfach eine E-Mail an presse@bft.de, dann erhaltet Ihr die Studie als PDF. (MB)

„Generation ist weniger als Alter / Repräsentative Umfragen zu Altersunterschieden bei Wahlverhalten, Werten, Ängsten und politischer Beteiligung“: Jochen Roose hat in dieser Studie für die Konrad-Adenauer-Stiftung untersucht, wie Alter und politische Positionierung zusammenhängen. Erstaunlich für mich war, dass sich bei der Positionierung zu Themen – zum Beispiel Klimaschutz – ältere Menschen nicht großartig von der Generation Z unterscheiden. Bedenklich ist, dass die AfD die größte Zustimmung von Menschen mittleren Alters erfährt. Also von denen, die mitten im Leben stehen und mit den Herausforderungen des beruflichen und sozialen Alltags besonders stark konfrontiert sind. Das sollte für die demokratischen Parteien ein Warnsignal sein. Wenn es nicht gelingt, die Wirtschaftskrise auszubremsen, könnte die Zustimmung für die AfD weiter ansteigen. Aber das ist meine These. Ihr könnt Euch die Studie auf der Website der KAS anschauen. (MB)

Der INSM-Bildungsmonitor: Wenn Ihr in den deutschen, bildungspolitischen Debatten mitreden möchtet, müsst Ihr nur einmal im Jahr diese eine Studie lesen. Ihr bekommt aktuelle Zahlen, wie es um die Bildung im Ländervergleich bestellt ist. Fast interessanter finde ich die Zusammenstellung des aktuellen Forschungsstandes. Die Kernbotschaft ist auch in diesem Jahr, dass im frühkindlichen Bereich Bildungsinvestitionen besonders effektiv sind. Und hier wird immer noch zu wenig investiert. Ihr könnt die IW-Studie auf der Website der INSM lesen. (MB)

Konjunkturbericht 01|2023 von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE): In dem Bericht stecken zahlreiche Details, die für unterschiedliche Politikfelder relevant sind. Unterschätzt werden sollte auch nicht der Stellenwert der Branche mit 6.000 Betrieben, einem jährlichen Umsatz von 218,5 Mrd. Euro und 637.000 Beschäftigten. Mehr als die Hälfte dieser Betriebe geht von einer Verschlechterung der Ertragslage aus. Es gibt einerseits einen deutlichen Anstieg bei den Preisen für die Endverbraucher (z.B. 35,4 Prozent für Molkereierzeugnisse und Eier). Auf der anderen Seite stehen höhere Preise für Produktionsfaktoren der Industrie. Energie ist um 75 Prozent teurer geworden, genau wie Kartoffeln. Bei anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen ist der Preisanstieg zwar nicht so deutlich. Er ist aber immer noch erheblich. Ein weiteres Thema ist der internationale Wettbewerb, im Exportgeschäft kommt es auf den Preis an. Der Bericht ist ein Warnsignal an die Bundesregierung. Wenn die Rahmenbedingungen für die Branche nicht besser werden, wird sie im internationalen Wettbewerb zurückfallen und der Preisdruck bei Lebensmitteln für deutsche Endverbraucher wird weiter hoch bleiben. Ihr könnt der Bericht auf der Website des Verbandes downloaden. (MB)

„Next Generation E‐Commerce“ Studie: Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland hat die Generation Z zu ihrem Einkaufsverhalten befragt. Eine wichtige Rolle spielt YouTube. YouTube ist die wichtigste Plattform für Kaufinformationen und Kaufentscheidungen. Wie wichtig YouTube für alles rund um Kommunikation ist, überrascht mich immer wieder. Das sollte es eigentlich nicht. Denn die Plattform deckt als Mischung aus Suchmaschine, Unterhaltungsplattform und Social Network ganz verschiedene Funktionen ab. Nicht überrascht hat mich, dass auch diese Studie die Ambivalenz bei Themen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz zeigt. Einerseits wird mehr davon eingefordert, wenn dafür aber persönliche Nachteile zu Buche schlagen, fehlt es an Bereitschaft diese in Kauf zu nehmen. Ihr könnt die Studie auf der Website des Verbandes runterladen. (MB)

KAS-Studie zur Verschwörungstheorien in der deutschen Bevölkerung: Viola Neu hat im Rahmen einer Studie für die Konrad-Adenauer-Stiftung die Ergebnisse zweier – von ihr in Auftrag gegegebenen – aktueller quantitativer und qualitativer Befragungen zusammengefasst. Ihr könnt die Studie auf der Website der Stiftung lesen. Das Ergebnis der quantitativen Befragung ist besorgniserregend. Nahezu ein Drittel der Befragten hält Versicherungstheorien sicher oder wahrscheinlich für richtig. Ich tue mich bei dem Thema etwas schwer. So ist ein Indiz für Verschwörungstheorien der Glaube an eine dubiose Finanzierung politischer Organisationen; aber genau das ist bei der Letzen Generation der Fall. Untersuchungsgegenstand der Studie ist die Corona-Zeit. Das viele derer, die eine Impfung abgelehnt haben, Vertrauen in den Staat und die Gesellschaft verloren haben, liegt meines Erachtens auch an den massiven Einschränkungen in ihrem Alltag und öffentlichen Anfeindungen. Das sollte ein Learning für zukünftige politische Entscheidungen in ähnlich gelagerten Fällen sein. (MB)

„Umweltbewusstsein in Deutschland 2022 / Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage“: Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt haben erneut eine Studie zum Umweltbewusstsein der Deutschen herausgegeben. Diese wurde von einem Wissenschaftlerteam verfasst. Ergebnis der Umfrage ist unter anderem eine Drei-Viertel-Zustimmung für die Klimaschutzpolitik der Bundesregierung. 41 Prozent der Befragten geht die Klimaschutzpolitik nicht weit genug. 55 Prozent der Befragten wollen Partei wählen, die sich für Umwelt- und Klimaschutz stark machen. Sind damit die Grünen gemeint? Ich tue mich mit der Methodik der Umfrage schwer. Es werden sehr detaillierte Handlungsvorschläge zur Abstimmung gestellt. Diese sind auch noch oft emotional formuliert. Wenn man sich die überwiegend unkritische Berichterstattung zur Umfrage anschaut, hat diese als PR-Maßnahme funktioniert. Um herauszufinden, wie es um das Umweltbewusstsein der Deutschen bestellt ist, sollte der Auftrag neu vergeben werden. Ihr könnt die Befragung auf der Website vom Umweltbundesamt anschauen. (MB)

„Berufliche Übergangspfade in der Automobil- und Zulieferindustrie in Baden-Württemberg“: Ein Autorenteam der Bertelsmann-Stiftung hat eine praktische Studie zur Transformation der Wirtschaft vorgelegt. Am Beispiel von fünf Berufen der Automobilindustrie wird gezeigt, wie anhand der Messung von Qualifikationsprofilen neue Berufe für Menschen gefunden werden können, die aufgrund der Transformation der Wirtschaft ihren Job verlieren könnten. Dafür wurden Stellenanzeigen ausgewertet und Expertengespräche geführt. Die Studie könnt Ihr auf der Website der Stiftung lesen. (MB)

Die Polarisierungsstudie der Stiftung Mercator: Ein Team der Stiftung hat auch in diesem Jahr im Rahmen einer Umfrage in ausgewählten Ländern die Polarisierung der Gesellschaft in Europa untersucht. Betrachtet werden Themen wie Migration, Gleichstellung oder Klimaschutz. Ziel der Umfrage ist es zu messen, wie stark Menschen mit anderer Meinung abgelehnt werden. Von vielen Medien wurde gehighlightet, dass Menschen mit linkem und grünem Background sich besonders schwer mit anderen Meinungen tun. Für mich viel interessanter ist das Ergebnis, dass Christdemokraten am besten mit anderen Meinungen leben können. Das spricht dafür, dass diese Parteien, Parteien der Mitte sind. Auch wenn mir das Konzept der Studie sehr gut gefällt, tue ich mich mit den gemessenen Positionierungen der Befragten schwer. So steht ein vermeintlicher mehrheitlicher Wunsch nach einer ambitionierteren Klimaschutzpolitik im Widerspruch zu Befragungen, die konkrete klimaschutzpolitische Maßnahmen betrachten. Das Gebäudeenergiegesetz wurde in Deutschland mehrheitlich abgelehnt. Ihr könnt die Studie auf der Website der Stiftung Mercator lesen. (MB)

Jahresbericht 2022/23 vom Bundeskartellamt: Ist Milchreis ein eigener Markt? Aus dem Blickwinkel des Bundeskartellamtes ist er das. Grundsätzlich gilt: Ein fairer Wettbewerb ist Voraussetzung für eine Wirtschaft, die funktioniert. Welche Rolle das Bundeskartellamt dabei spielt, könnt Ihr im aktuellen Jahresbericht nachlesen. Dieser richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit und ist nicht in Juristendeutsch geschrieben. Sehr viele Fälle aus der Praxis der Behörde werden kurz beschrieben. Mit der kürzlich erfolgten Novellierung des Wettbewerbsrechts erhält die Behörde zusätzliche Kompetenzen. Das wurde von Wirtschaftsverbänden scharf kritisiert. Ob dieses neue Wettbewerbsrecht aber wirklich ein Wettbewerbsnachteil für Deutschland ist, muss sich noch zeigen. (MB)