Soziale Marktwirtschaft mit Florian von Hennet und das mit einem lazy office Jogurt

QUIZ

„Die Bevölkerung hat zwischen Weihnachten und Anfang Januar, wo wir fast 6.000 COVID-Patienten versorgt haben, gar nicht mitbekommen, wie knapp es war. Ein Kraftakt, den wir geschafft haben – aber drei Monate später nicht gleich noch einmal brauchen.“

Herzlich willkommen

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Debatte Föderalismus versus Zentralismus hat kräftig Schwung bekommen. Müssen die Länder ein Stück weit entmachtet werden, wie es Bundeskanzlerin Merkel mit der Anpassung des Infektionsschutzgesetzes ins Spiel gebracht hat? Oder greift das Subsidiaritätsprinzip auch unter Pandemiebedingungen, weil auf Landesebene oder in den Kommunen bessere Entscheidungen getroffen werden können? Einen besonderen Spin bekommt die Auseinandersetzung, weil sich der bayerische Ministerpräsident für mehr Zentralismus stark macht und die ungeklärte CDU/CSU-Kanzlerkandidatur im Raum rumsteht. Nun ist Söder immer noch beliebter als Laschet und zwar insbesondere bei den Anhängern der Union. Wünschen sich die Menschen in Krisenzeiten eine strenge Regulierung? Vielleicht ist das so und vielleicht erklärt das auch die Umfrageerfolge der Grünen, die zur Bewältigung der Klimakrise ebenfalls eine strenge Regulierung vorschlagen.

Euer Matthias Bannas

In the Hood

Wöchentlich stellen wir Personen aus dem Kiez vor, befragen sie über das Stadtleben und die Politik in Berlin. Diese Woche haben wir mit Florian von Hennet gesprochen. Er ist Pressesprecher der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Wenn Ihr mehr über Florian von Hennet und die INSM erfahren möchtet, hört Euch doch den berlinbubble Interview Podcast mit ihm an.

Die soziale Marktwirtschaft ist eine deutsche Erfolgsgeschichte. Warum braucht es trotzdem die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)?

Als Ludwig Erhard sein Buch „Wohlstand für Alle“ schrieb, steckte die Generation der Babyboomer wörtlich in den Kinderschuhen, waren Fernsehbilder schwarz-weiß und das Wirtschaftswunder noch in voller Fahrt. Die Aufgabe der INSM ist es, die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft auf die heutigen Herausforderungen zu übertragen. Auch das Wirtschaftswunder war nicht wirklich ein Wunder, sondern das folgerichtige Ergebnis einer konsequent marktwirtschaftlichen Politik. Daran muss regelmäßig erinnert werden.

Was muss die nächste Bundesregierung tun, damit aus der Corona-Krise keine Wirtschaftskrise wird?

Gehen wir mal ganz optimistisch davon aus, dass die Bevölkerung nahezu vollständig geimpft ist, wenn die nächste Bundesregierung ihr Amt antritt. Alles, was viel Geld kostet und gleichzeitig einem kräftigen Aufschwung im Weg steht, muss dann auf den Prüfstand. Die nächst Regierung glaubt hoffentlich nicht, dass der Staat alles besser macht, sondern hat wieder mehr Vertrauen in die effizienten Kräfte von Markt und Wettbewerb.

Was ist Dein Lieblingsort in Berlin-Mitte? Und warum ist das so?

Das Brandenburger Tor. Obwohl es ein kleiner Umweg ist, radle ich an fast jedem Arbeitstag morgens und abends hindurch. Morgens ist es da wunderbar ruhig bis auf – je nach Wetterlage – mal mehr, mal weniger Radfahrerinnen und Radfahrer. Abends, vor allem im Sommer, bietet sich ein ganz anderes Bild. Die Mischung aus geschichtsträchtigem Ort, Berlin-Symbol, Treffpunkt, Präsentationsfläche für alles Mögliche und eher beiläufig durchfahrenem Bauwerk gefällt mir.

Read

Personalisierung von Politik, ein unguter Trend? Auch im Parteienstaat Deutschland werden die Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl in den nächsten Monaten immer stärker ins Zentrum des öffentlichen Interesses rücken. Damit eine Partei im Wahlkampf erfolgreich sein kann, kommt es auf die Köpfe an. Aber was ist, wenn diese Köpfe eine Partei immer stärker dominieren und nichts mehr gegen sie entschieden werden kann? Dieser foreign policy Text stellt auf Trump, Orban und Maduro ab, viel naheliegender wäre aber das Beispiel Sebastian Kurz. Aus der ÖVP ist faktisch die Liste Sebastian Kurz geworden. Ist so etwas in Deutschland auch möglich? Ich kann mir beim besten Willen eine Liste Armin Laschet oder eine Liste Olaf Scholz nicht vorstellen. Vielen Dank an Julian Schibberges für den Hinweis auf den Text. (MB)

Listen

Corona-Warn-App: Per Smartphone raus aus dem Lockdown? Schon seit ihrer Einführung steht die Corona-Warn-App der Bundesregierung in der Kritik. Der strenge Datenschutz bewirkt, dass die App viele Features, die privatwirtschaftlich auf den Markt gebrachte Apps anbieten können, derzeit noch nicht hat. Der Spagat zwischen Sicherheit und tatsächlichem Nutzen der App scheint nicht geglückt. Ganz anders sieht das bei der Kontaktnachverfolgungs-App „Luca“, die der Sänger Smudo gemeinsam mit dem Berliner Startup Nexenio herausgebracht hat, aus. Viele Gastronomen und Einzelhändler nutzen die App schon, rund 60 von 375 deutschen Gesundheitsämtern sind bereits daran angeschlossen. Doch ist das Ausweichen auf privatwirtschaftliche Apps der richtige Weg? Sollte „Luca“ nicht besser einfach in die App der Bundesregierung integriert werden und wieso verfügt diese überhaupt noch nicht über eine funktionierende Kontaktnachverfolgung, die verschlüsselt mit Unternehmen wie Gesundheitsämtern interagieren kann? Über diese und viele weitere Fragen diskutieren in dieser Woche im berlinbubble Podcast Alice Greschkow, Matthias Bannas und Stefan Mauer mit Malte Fritsche, seines Zeichens Referent Startups beim IT-Branchenverband Bitkom e.V.

Watch

House of Cards: Original und nicht Duplikat, ist Ian Richardson der bessere Kevin Spacey? Wenn Ihr die Frage für euch beantworten möchtet, schaut diese BBC-Serie von 1990 in der Arte Mediathek an. Ich habe meine Entscheidung bereits getroffen. Die Schauspieler sind echter und nahbarer. Der englische Parlamentarismus, London und die gediegenen Landsitze sorgen für wunderbare Hintergrundbilder. Außerdem spielt Richardson den Bösewicht theatralischer als Spacey, aber nicht weniger überzeugend. Alles drei Staffeln warten auf euch, damit ist für Osterunterhaltung gesorgt. (MB)

Learn

Zuhören für Profis: Wer nicht gut zuhören kann, kann auch nicht gut kommunizieren. Grund genug das einmal systematisch zu betrachten. Sich dem Sprecher freundlich und geduldig zuwenden und dabei unbedingt auf Wertungen verzichten. Das ist schon mal die halbe Miete. Es gilt für persönliche Gespräche, Telefongespräche und Videokonferenzen. Wer tiefer einsteigen möchte, sollte unbedingt in diesem Text von Friederike Galland nachlesen, was sich hinter den Techniken: aufnehmendes Zuhören, paraphrasierendes Zuhören und aktives Zuhören verbirgt. (MB)

Know

Gesetzgebungskompetenz des Bundes im Infektionsschutzrecht: „Der Bund kann die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie vollumfänglich gesetzlich regeln.“ Das schreibt der wissenschaftliche Dienst des Bundestages in einer kurzen Ausarbeitung am 29. März. Darunter fällt auch die Möglichkeit – basierend auf die Inzidenzwerte – konkrete Maßnahmen vorzugeben. Die Zuständigkeit des Bundes erstreckt sich auch auf die mögliche Schließung von Schulen, da es sich um Infektionsschutz und nicht um Bildungspolitik handelt. Der Text ist nur 3 Seiten lang und sehr gut verständlich. (MB)

Follow

Joachim Lang ist Hauptgeschäftsführer des BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie). Sein LinkedIn-Account spiegelt Arbeit und Themen des Verbandes sowie persönliche Akzente wider. Journalistisch anmutende Beiträge bilden eine solide Grundlage. Personalisierung von Köpfen aus der Verbandslandschaft kann funktionieren, dass zeigt dieser Account. (MB)

Attend

Betriebsrätestärkungsgesetz: Wenn es um die Rahmengesetzgebung für den Betriebsrat geht, sind Arbeitnehmer und Arbeitgeber selten einer Meinung. Nun hat Bundesminister Heil einen Gesetzesentwurf zu Novellierung vorgelegt, der sich nicht mit den Vereinbarungen im Koalitionsvertrag deckt. Das hat sich bewährt, oft gab es später ein window of opportunity, um die Gesetzesvorhaben im sozialdemokratischen Sinne durchzusetzen. Das zeigt die Zustimmung im Kabinett. Wer Lust und Zeit hat, tiefer in das Thema einzusteigen, dem sei diese Veranstaltung der Bundestagsfraktion Die Linke mit Jutta Krellmann MdB, Sprecherin für Mitbestimmung und Arbeit, ans Herz gelegt. Los geht es am 7. April, um 15:00 Uhr. (MB)

Stumble

Berliner-Corona-Verordnung: Mit der neuen Corona-Verordnung in Berlin ändert sich für die Bürger – bis auf die FFP2-Masken-Pflicht – nichts Wesentliches.  Dafür wird es für die Unternehmen komplizierter. Ob das der richtige Schritt in einer Zeit ist, in der viele Unternehmen um ihre Existenz kämpfen, würde ich mit einem Fragezeichen versehen. Hier findet Ihr die Verordnung. (MB)

Introduce

Robert Bosch Stiftung 1964 auf Grundlage des Testaments von Robert Bosch gegründet, fördert die Stuttgarter Stiftung, die auch eine Repräsentanz in der Französischen Straße hat, seither Projekte mit Bezug zu Gesundheit, Bildung und Globalen Fragen. Seit mehr als fünfzig Jahren hat sich die unternehmensverbundene Stiftungen der gemeinnützigen Arbeit verschrieben. Seit März 2021 zum Beispiel auch mit der digitalen Themenwochen im Rahmen des Deutschen Schulpreises 20|21.
bosch-stiftung.de

Eat and drink

Lazy Office Jogurt: Das Rezept ist einfach: frische Blaubeeren, griechischer Jogurt, Kürbiskerne und Walnüsse. Auch die Zubereitung ist einfach, nur die Blaubeeren müssen abgewaschen werden. Wer eine preisgünstige Einkaufsgelegenheit für die Zutaten sucht, wird in der Lidl-Filiale im Regierungsviertel fündig. Einfach in die Luisenstr. 52 gehen. Offen ist: Mo-Sa 07:00-21:00 Uhr. (MB)

Buy

Test & Meet: Shopping ist umständlich, aber es ist möglich. Wer einen tagesaktuellen Corona-Schnelltest vorlegen kann, kann auch weiterhin einkaufen gehen. Ein Termin muss nicht vorab mehr vereinbart werden. Die in Berlin-Mitte ansässigen Einzelhändler freuen sich Euch. Vielleicht kommen mit den Testangeboten auch die Spontankäufe zurück. Es spricht doch nichts dagegen, Gelegenheiten zu nutzen. Vielleicht ist es Dein Einkauf, der einen klitzekleinen Beitrag dazu leistet, dass ein Geschäft weiter existieren kann, dass Du ansonsten in einigen Monaten schmerzlich vermissen würdest? (MB)   

Explain

Museum des 20. Jahrhunderts angeblich noch im Kostenrahmen: Fünf Jahre soll es noch dauern, dann soll das Museum des 20. Jahrhunderts im Kulturforum an der Potsdamer Straße eröffnen. Wegen seiner hohen Kosten ist das Projekt umstritten, doch diese Woche ließ die ausführende Bundesbau Baden-Württemberg verlauten: Alles im Kostenrahmen. Derzeit belaufen sich die Berechnungen auf gut 353 Millionen Euro, der Bund hatte 364 Millionen bewilligt, zusammen mit Indexsteigerung und Risikokosten sogar bis zu 450 Millionen Euro. Erste Eindrücke, wie das Museum aussehen soll, finden Sie hier. Geschaffen wurde der Entwurf von den Schweizer Architekten Herzog & de Meuron, die ebenfalls die Elbphilharmonie, das Olympiastadion in Peking und die Münchener Allianz Arena gebaut haben.
monopol-magazin.de

Quiz-Auflösung

Professor Steffen Weber-Carstens, med.-wiss. Leiter des DIVI-Intensivregisters und Mitglied der erweiterten Klinikleitung der Klinik für operative Intensivmedizin an der Charité Berlin in dieser Pressemeldung.