Ganz sicher Berlin – Hanna Steinmüller, das Machiavelli und digitales Campaigning

QUIZ

„Als Berlinerin konzentriere ich mich jetzt mit all meiner Kraft auf meine Herzenssache: Ganz sicher Berlin.“

Herzlich willkommen

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

das Prinzip „Ich weiß, was Du gestern gesagt hast.“ scheint das Adenauer-Bonmot „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden. “ abgelöst zu haben. Das gilt insbesondere für Statements, die als Video für immer im Netz abrufbar sind. Alles kann jederzeit gegen jeden verwendet werden, wenn es der Kontext hergibt oder sich gesellschaftliche Maßstäbe ändern. Dabei lässt sich das vielgeteilte Statement von Annalena Baerbock zu Völkerrecht und Bauerhöfen auch ganz anders lesen. Schließlich ist sie auf einem Bauernhof groß geworden, damit kommt sie vom Bauernhof. Womöglich hat sie überhaupt kein Problem damit, sich selbst auch mal auf die Schippe zu nehmen, nur hat niemand das rausgehört? Der Wahlkampf wird noch hart genug. Wenn sich die Kandidatinnen und Kandidaten nicht immer bierernst nehmen, könnte es ein schöner Sommer werden.

Euer Matthias Bannas

In the Hood

Wöchentlich stellen wir Personen aus dem Kiez vor, befragen sie über das Stadtleben und die Politik in Berlin. Diese Woche haben wir mit Hanna Steinmüller gesprochen. Sie kandidiert für Bündnis 90/Die Grünen im Wahlkreis Berlin-Mitte um einen Sitz im Bundestag.

Die Fotografin des Bildes ist Susanne Hartung.

Zu Deinen potenziellen Wählerinnen und Wählern gehören viele Menschen, die im politischen Berlin arbeiten und auch dort wohnen. Mit welchen Maßnahmen und Botschaften erreichst Du diese Menschen?

Ich möchte, dass Berlin-Mitte auch in 50 Jahren noch ein lebenswerter Bezirk ist. Dafür müssen wir jetzt die Weichen stellen – und die nötigen Klimaanpassungen vornehmen. Mehr Grün und mehr Wasser in Mitte bedeuten mehr Lebensqualität. In Mitte gibt es zu viel Beton, der im Sommer zu Hitzeinseln wird. Das ist gesundheitsgefährdend. Was Menschen aus der Politikbubble vermutlich am besten verstehen: Für die Umsetzung sind Bezirk und Land zuständig, aber wir brauchen Rückenwind von der Bundesebene.

Was ist Dein wichtiges Anliegen für den Wahlkreis Berlin-Mitte? 

Jedes dritte Kind in Mitte (und jedes fünfte deutschlandweit) lebt in Kinderarmut. Kinderarmut begrenzt, beschämt und prägt oft den Rest des Lebens. Ich kämpfe für eine Kindergrundsicherung, damit jedes Kind gleichberechtigt Teilhaben kann. Um Teilhabe geht es letztlich auch bei der sozialökologischen Stadtentwicklung, denn wir müssen unsere Städte so umbauen, dass alle sie gleichberechtigt nutzen können. Deswegen kämpfe ich auch für ein Förderprogramm für mehr Grün und mehr Wasser in den Städten.

Was ist Dein Lieblingsort in Berlin-Mitte? Und warum ist das so?

Ich liebe Wasser in der Stadt – sei es die Panke, der Plötzensee oder die Spree. Gerade das Monbijou-Ufer mit Tanz, Musik und Begegnung ist im Sommer einer meiner Lieblingsorte!

Read

Code of Conduct für digitales Campaigning: Der netzpolitische Verein der SPD D64 fordert einen Code of Conduct für digitales Campaigning und eine gesetzliche Regelung für alle politischen Akteure, die die vollständige Transparenz von digitalem Campaigning sicherstellt. Ist das sinnvoll oder greift das zu stark in die Meinungsfreiheit ein? Konkret fordert D64: einen fairen Wahlkampf ohne irreführende Inhalte, Hassrede oder Aufrufe zu Gewalt, Transparenz in der Kommunikation, ein nachvollziehbares Targeting, einen faktenbasierten Wahlkampf inklusive eines Rechts auf Gegendarstellung, eine Einschränkung des Einsatzes von Bots und der Verzicht auf unangemessene Technologien, eine faire Nutzung von Native Advertising und eine Verpflichtung auf die DSGVO sowie letztendlich ein respektvoller Umgang miteinander. Hier könnt Ihr den Code of Conduct lesen. Die Idee ist auf den ersten Blick sympathisch. Trotzdem lehne ich den Vorschlag ab, weil ich zu große Risiken für die Meinungsfreiheit sehe. (MB)

Listen

Kannst du Wirtschaft Matthias Hauer? Matthias Hauer ist der einzige direkt gewählte CDU-Bundestagsabgeordnete aus dem Ruhrgebiet und kandidiert erneut im Wahlkreis Essen lll. Der Sohn eines Handwerksmeisters ist Partner einer mittelständischen Anwaltskanzlei. Essen ist auch nach Kohle und Stahl immer noch Standort zahlreicher Mittelständler und großer Unternehmen, die innovative Produkte und Dienstleistungen anbieten. Die Zukunft des Einzelhandels und der Dienstleister in Essen nach Corona? Ob Bargeld eine Zukunft als Zahlungsmittel hat? Wie Matthias Hauer diese Fragen beantwortet, erfahrt Ihr in diesem „Kannst Du Wirtschaft“ Podcast.

Wahlkampf zur Bundestagswahl 2021 – Geht es jetzt endlich los? Im September 2021 steht der Lauf zu den Wahlurnen wieder an, wenn der Deutsche Bundestag gewählt wird. Bei dieser Wahl könnte es zum Regierungswechsel kommen. Welche politischen Trends zeichnen sich aktuell aus? Bewahrheitet sich Egon Huschitts Prognose und der „Knuffigste“ wird ins Kanzleramt gewählt? Wie gut geht Annalena Baerbock mit dem Druck um? Hat der Wahlkampf zwischen den Parteien begonnen? In dieser Folge vom berlinbubble Podcast werden diese und weitere Fragen von Egon Huschitt, Matthias Bannas und Stefan Mauer diskutiert.

Ist der Staat der bessere Unternehmer? Die letzten 30 Jahre waren von Privatisierung sowie Deregulierung des Marktes geprägt und der Staat hielt sich weitestgehend aus der freien Wirtschaft zurück. Nichtsdestotrotz ist ein gegenläufiger Trend zu verzeichnen, der das zunehmende Engagement des Staates in der Wirtschaft erkennen lässt. So befinden sich in Deutschland ca. 18.000 Unternehmen in der öffentlichen Hand. Mit seiner Betätigung als Unternehmer verfolgt der Staat unterschiedliche politische Ziele, die von sozialen, strukturellen oder finanziellen Gründen getragen werden. Gehen seine Aktivitäten auf Kosten von Unternehmen der Privatwirtschaft und verzerren den Wettbewerb nachhaltig? In diesem berlinbubble Podcast haben wir mit Prof. Dr. Marcus Sidki, Professor für Volkswirtschaftslehre und Statistik an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen, diskutiert.

Watch

Freie Liebe: Ein komplexes Thema modern und mit feministischem Spin erklären? Wie das geht, zeigen Ovidie und Sophie-Marie Larrouy in dieser wunderschön gezeichneten Serie über Sexualität, mit Fokus auf die weibliche Sexualität. Storytelling, Humor und passgenaue Rollenbilder – umgesetzt in einer Bildsprache und Farbigkeit, die die Botschaften unterstreicht ohne sie zu penetrant in den Vordergrund zu rücken. Die Folgen sind nur 4 Minuten lang und damit snackable. (MB)

Learn

Zielgruppen für Kampagnen – die LEA-Methode: Wer eine Kampagne plant, steht vor der Herausforderung die Zielgruppen richtig zusammenzustellen. Ein möglicher Ansatz ist die LEA-Methode. Das steht für: Limits (Eingrenzung und Sichtung), Environments (Umgebung und Umwelten) und Attitudes (Einstellungen). Limitierung-Kriterien können demographische Kriterien oder räumliche Kriterien (zum Beispiel die Abgrenzung eines Wahlkreises) sein. Environment ist das Beziehungsgeflecht der Mitglieder der Zielgruppe. Leben sie in Familien, sind sie Singles und in welchen Organisationen oder Vereinen engagieren sie sich? Bei Attitudes geht es um Einstellungen oder Wertvorstellungen. Der Charme des Modells ist, dass sich daraus auch bereits geeignete Maßnahmen ableiten lassen, um die Zielgruppen und die Teilzielgruppen anzusprechen. Mehr dazu erfahrt Ihr in diesem Text von David Denne von der Agentur Adverb, die die LEA-Methode für Verbände entwickelt hat. Der Text ist zwar auf Verbände gemünzt, lässt sich aber beliebig übertragen. (MB)

Follow

Frank Sarfeld: Wer ein gutes Gefühl dafür bekommen möchte, wie die CDU in der Mitte tickt, sollte Frank Sarfeld folgen. Er ist klar in seinen Positionen, immer hartnäckig und geht keinem Streit aus dem Weg. Hinzu kommt: er versorgt Euch regelmäßig mit liebevollem Dogcontent. … und ihm wird ein Beratungsverhältnis zu einem nicht unwichtigen CDU-Politiker aus NRW nachgesagt. (MB)

Attend

Versicherungsvertrieb – wie geht es weiter? Versicherungsmakler, Einfirmenvertreter oder der rein digitale Vertrieb über Plattformen, es ist viel Bewegung im Versicherungsmarkt. Persönliche Beratung und ein Ansprechpartner, der die Kundeninteressen gegenüber den Versicherungsgesellschaften vertritt, sind keine schlechten Verkaufsargumente. Es wird spannend bei dieser Veranstaltung vom Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) am 28.5. / 10:00 bis 12:00 Uhr. Es diskutieren: BVK-Präsident Michael H. Heinz, Digitalexperte Thomas Ramge und das schwarz-grüne MdB-Duo Dr. Carsten Brodesser und Thomas Schmidt. Hier geht es zum Stream. (MB)

Stumble

Das Scheunenviertel und seine viele Sehenswürdigkeiten
Neben den Hackeschen Höfen, der neuen Synagoge und Clärchens Ballhaus lassen sich zu Fuß noch weitere tolle Sehenswürdigkeiten im Scheunenviertel oder auch in der Spandauer Vorstadt erkunden. Das denkmalgeschützte Haus Schwarzenberg, in dem Ausstellungsräume wie die Galerie Neurotitan, das Anne Frank Zentrum, das Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt oder das Kino Central integriert sind, befindet sich in direkter Nachbarschaft zu den Hackeschen Höfen. Die Neue Synagoge, die 1866 eingeweiht wurde, ist von besonderer Bedeutung für die Geschichte der Juden in Berlin. Die in 1835 gegründete erste jüdische Mädchenschule beherbergt heute das Museum The Kennedys, den Salon Berlin des Museums Frieder Burda, die Michael Fuchs Galerie, der Rooftop Playground, einen Ausstellungsraum unter offenen Himmel sowie das Deli „Mogg und Melzer“, in dem es die wohl besten Pastrami Sandwiches außerhalb New Yorks gibt.
top10berlin.de, welt.de, de.wikivoyage.org

Introduce

Der Boros Bunker
Der ehemalige Reichsbahnbunker Friedrichstraße in der Albrechtstraße an der Ecke Reinhardtstraße mit seinem symmetrischen und quadratischen Bau diente 1942 als ziviler Schutzbunker, als Militärgefängnis und als Obst- und Gemüsekombinat („Bananenbunker“). 1992 wurde der Bunker von dem Künstler und Mieter Werner Vollert zu einem Techno-Club ausgebaut. 2003 erwarb ihn Sammler Christian Boros und funktionierte ihn als eine sich ständig verändernde Sammlung moderner Kunst um. Eine Tour muss im Voraus gebucht werden und ist nur an Wochenenden möglich – für Liebhaber moderner Kunst definitiv die Mühe wert, um einen Einblick in das auf 3000 Quadratmetern ungewöhnliche und beeindruckende Zuhause der umfangreichen Kunstsammlung zu erhalten. artberlin.de, de.wikipedia.org

Eat and drink

Machiavelli: Einen besseren Namen für ein italienisches Restaurant im Regierungsviertel kann es nicht geben. Damit ist es nicht getan. Das Essen ist gut und bezahlbar. Alle Klassiker der italienischen Küche sind zu haben und auch wer „heute für mich nur die Weinkarte“ bestellt, steht glücklich vom Tisch auf. Mittags gibt es einen Mittagstisch. Im Innenbereich ist für bis zu 15 Personen an einem separat gestellten, großen Tisch Platz. Das ist optimal für mittelgroße Gruppen. Zurzeit punktet das Machiavelli mit vielen Außenplätzen und natürlich dem Ausblick Richtung Bahnhof Friedrichstraße. Die genaue Adresse: Albrechtstraße 13. (MB)

Buy

Service für die Armbanduhr: Viele von Euch tragen immer noch eine Armbanduhr. Das finde ich schön. Wer eine neue Batterie benötigt oder Reparaturbedarf hat, der wird im Bahnhof Friedrichstraße fündig. Das Uhrwerk Berlin findet Ihr auf der Ebene beim Eingang Friedrichstraße / unter der Brücke, in der Ecke zwischen Cro-Back und dem Schuhladen. Aktuell ist nur von 11:00 bis 15:00 Uhr geöffnet. (MB)

Explain

Humboldt Forum eröffnet Mitte Juli
Das Humboldt Forum will seine Türen für Besucherinnen und Besucher ab Mitte Juli öffnen. Pandemiebedingt gab es ab Dezember nur digitale Zugänge zu dem international ambitionierten Kulturprojekt. Das Zentrum für Kultur, Kunst und Wissenschaft wird künftig von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, dem Land Berlin und der Humboldt-Universität genutzt. Gezeigt werden Exponate aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien sowie Objekte zur Geschichte Berlins.
sueddeutsche.de, t-online.de

Quiz-Auflösung

Franziska Giffey hier auf Instagram.