Überblick und der Initiativanträge beim SPD-Bundesparteitag: Die SPD hat die Beschlüsse des letzten Parteitages auf ihrer Website veröffentlicht, Wenn Ihr einen Überblick bekommen möchtet, wie die Partei aktuell tickt, dann scrollt doch mal durch die Initiativ-Anträge. Los geht es ab Seite 527. Wie auch bereits in der Berichterstattung zum Parteitag zu lesen war, ist der Beschluss zu Wehrpflicht alles andere als eine Stärkung des Bundesverteidigungsministers. (MB)
„Die Geschichte der Burschenschaften“ – Laberlümmel der Korpo Talk: Jan Phillip Wolters spricht in dieser Podcast-Folge mit dem Historiker Franz Egon Rode. Dieser ist u.a. Archivar der Deutschen Burschenschaften. Es geht um die Geschichte der Studentenverbindungen in Deutschland. Das ist für alle von euch relevant, die in keiner Verbindung waren / sind. Denn im politischen Berlin findet Ihr viele ehemalige Verbindungsstudenten, die dadurch geprägt sind. Rode beantwortet mit vielen Beispielen und Anekdoten die Fragen, die Ihr schon immer stellen wollet. Der liberale Ursprung, der Stellenwert der Mensur, Antisemitismus, die NS-Zeit – in der sich die Verbindungen aufgelöst hatten – und der Wiederanfang nach dem zweiten Weltkrieg. Was cool ist; im Gegensatz zu Micky Beisenherz, der Nahrungsergänzungsmittel verkaufen muss, hat dieser Podcast den Maßschneider Cove als Partner. Ihr findet den Podcast u.a. bei podigee. (MB)
„Eliten der Digitalisierung in Deutschland: Die Sozialstruktur der Rückständigkeit“: Die meisten Talks und Vorträge der re:publica 25 findet Ihr jetzt auch als Video bei YouTube. Das gilt auch für die Vorstellung der Tech-Eliten-Studie von Philipp Staab und Lion Hubrich. Diese haben auf Grundlage der Personalbesetzung von Digitalfunktionen in Startups, Unternehmen und Verbänden 250 Personen ermittelt, die sie zur deutschen Tech-Elite zählen. Nun lässt sich darüber streiten, ob deutsche Tech-Unternehmen im internationalen Wettbewerb erfolgreich sind. Ganz beruhigend am Ergebnis der Studie ist aber, dass diese Elite größtenteils an ganz normalen deutschen Universitäten studiert hat. (MB)
„Die 10 Gebote der Stellenanzeigen: Darauf kommt es wirklich an!“: In diesem PR-Text des XING-Magazins Hire findet Ihr Hinweise zum Schreiben einer Stellenanzeige. Das ist hilfreich, falls Ihr gerade eine Stelle ausschreibt. Der Text hilft euch aber auch grundsätzlich bei der Kommunikation, weil er anhand der Bestandteile einer Stellenanzeige die Orientierung an einer Zielgruppe durchdekliniert. Nur der Punkt „Verwendung geschlechtergerechter Sprache“ macht bei vielen / einigen Kommunikationsherausforderungen keinen Sinn. (MB)
„Analysen zum Pay Gap in der Zeitarbeit auf Grundlage der Verdiensterhebung 2023“: Martin Biewen hat mit einem Team der Universität Tübingen im Auftrag des Gesamtverbandes der Personaldienstleister (GVP) die Lohnunterschiede zwischen Zeitarbeitnehmern und anderen Beschäftigten mit vergleichbaren Tätigkeiten untersucht. Mit Regressionsmodellen kann man ziemlich gut errechnen, welche Merkmale von Arbeitnehmern Einfluss auf die Entlohnung haben; Betriebszugehörigkeit, Alter, Nationalität, usw. . Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, das der in der öffentliche Debatte genutzte Pay Gap zwischen Zeitarbeitnehmern und anderen Beschäftigten stark zusammenschrumpft, wenn man die Merkmale berücksichtigt, die die unterschiedliche Entlohnung erklären. Wem das bekannt vor kommt. Die Frage stellt sich so ähnlich bei der Debatte zum Gender Pay Gap. Ihr findet die Analyse auf der Website vom GVP. (MB)
Die jüngste Ipsos-Umfrage zeichnet ein klares Bild der größten Sorgen der Deutschen. An der Spitze steht nach wie vor die Einwanderungskontrolle, die von 38 Prozent der Bevölkerung als Hauptanliegen genannt wird. Gleich danach folgen Inflation sowie Armut und soziale Ungleichheit, die jeweils 31 Prozent der Befragten beschäftigen. Auch Kriminalität und Gewalt (29 Prozent) sowie militärische Konflikte zwischen Nationen (24 Prozent) zählen zu den drängendsten Themen. Der Klimawandel hingegen bewegt nur noch jeden Fünften unter den drängendsten Sorgen im Land.
„Ein Tropfen auf dem heißen Stein hilft nicht – wenn das Haus brennt.“: Der Vorschlag für den Bundeshaushalt liegt vor. Eine Baustelle bleibt weiterhin stillgelegt. Es geht um die Kostensteigerungen im Sozialversicherungssystem; sprich höhere Lasten für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Wie sich das konkret bei den gesetzlichen Krankenkassen auswirkt, hat der Chef der BIG, Peter Kaetsch, bei LinkedIn – auf Betriebstemperatur – aufgeschrieben. (MB)
“Kevin McCarthy: In Defence of Donald J. Trump” Leading Podcast Alastair Campbell und Rory Stewart: In diesem Podcast geht es mal wieder um Trump. Inhaltlich kommt gar nicht so furchtbar viel rüber und trotzdem hört man gerne zu. Erfrischend finde ich, wie McCarthy mit kleinen Stories und Anekdoten an seinem Image als erfolgreicher Unternehmer, der in die Politik gegangen ist, strickt. Das ist vorbildlich, aber es kommt wahrscheinlich in den USA besser an als bei uns. McCarthy war Fraktionsvorsitzender in beiden amerikanischen Parlamenten. Man merkt ihm bei dem Gespräch immer wieder an, dass er Dinge kritischer sieht, als er es sagt. Ihr findet den Podcast u.a. bei Apple. (MB)
„Why Germany’s Rebooting Its Economy“: Der CNBC hat eine zwanzig-minütige Reportage über die deutsche Wirtschaft gedreht. Zu Wort kommen u.a. Veronika Grimm und Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche. Als Ursachen der schwachen deutschen Wirtschaft müssen die hohen Energiepreise, die Bürokratie, die Demokratie und die Schuldenbremse herhalten. Wobei die Schuldenbremse die meiste Aufmerksamkeit erhält. Dabei war es doch in der Rückschau gar nicht so schlecht, dass die Ampel in ihren Ausgabewünschen beschränkt war; Stichwort Intel und Northvolt. Und ob es der amtierenden Bundesregierung gelingt, mit der geplanten Ausweitung der Schulden, die Wirtschaft nachhaltig anzukurbeln, ist offen. Ihr findet die Reportage bei YouTube. (MB)
„Luftige und sommerliche Outfit-Ideen fürs Büro“: Der Sommer ist da. Was trage ich jetzt im Büro? Ein paar Ideen findet Ihr in diesem Text der Kleinen Zeitung aus Österreich. Allzu kategorisch sollte man es natürlich nicht nehmen. Ein ganz praktisches Thema ist es aber doch. Also lasst euch inspirieren. Ich bin gespannt, ob ich dann in den nächsten Wochen viele Sakko/Bermuda-Kombis bei Männern zu sehen bekomme. Grundsätzlich teile ich die Einschätzung von der Stilberaterin Dunja Heß, dass Frauen im Vorteil sind. (MB)
“Inside BlackRock investigating BlackRock’s tax practices in the European Union”: Der Finanzwissenschaftler Ceyhun Elgin hat im Auftrag von Martin Schirdewan MdEP untersucht, wie der Vermögensverwalter BlackRock in Europa Steuern zahlt. Der Hauptkritikpunkt ist, dass das Unternehmen in Deutschland, Frankreich und Italien im Verhältnis zu den erzielten Gewinnen sehr wenig Steuern zahlt. Das ein Unternehmen im Rahmen der Gesetze seine Steuerzahlungen optimiert, ist legitim. Die Empörung, die im Rahmen dieser und ähnlicher Veröffentlichungen immer wieder hochschlägt, müsste eigentlich nicht die Unternehmen, sondern die verantwortlichen politischen Entscheider treffen. Geeignete Maßnahmen zur Reformierung der Unternehmensbesteuerung im europäischen Kontext sind seit langem bekannt. Es fehlt aber an der Bereitschaft die Machtfrage zu stellen und zu handeln. EU-Mitgliedsstaaten, die vom Steuerwettbewerb profitieren, werden ihre Vorteile nicht freiwillig aufgeben. Und für die meisten steuerrechtlichen Entscheidungen in Europa ist die Einstimmigkeit erforderlich. Ihr findet den Report auf der Website von Schirdewan. (MB)
Die Einstellungen gegenüber Flüchtlingen in Deutschland sind komplex und vielschichtig. Obwohl eine Mehrheit der Bevölkerung (71 Prozent) grundsätzlich das Recht auf Asyl befürwortet, zeigt eine aktuelle Ipsos-Umfrage einen deutlichen negativen Trend im Vergleich zum Vorjahr.
„Wahlforscher Jana und Rainer Faus: „Wenn kleine Patzer zu schweren Kratzern führen”“: Horand Knaup hat mit Jana und Rainer Faus dem Auftakt der neuen Bundesregierung für Table Briefings einer Bestandsaufnahme unterzogen. „Zuhören, Probleme angehen, einen statt spalten und die lange vermisste Orientierung und Führung bieten.“ Dass ist ihre zentrale Forderung an die Regierung. Alle weiteren Vorschläge findet Ihr im Text. (MB)
„Der digitale Bundestagswahlkampf 2025: Erste Einblicke”: Marius Sältzer und Constantin Wurthmann haben für die Konrad Adenauer Stiftung einen Blick auf den gerade zurückliegenden Wahlkampf geworfen. Sie haben an Hand von Daten die Aktivitäten von Parteien auf X, Facebook, Instagram, BlueSky und TikTok analysiert. Außerdem analysieren sie die Podcast-Auftritte der Spitzenkandidaten und den Einsatz von KI. Ihr Fazit in meinen Worten: Gut posten ist erfolgversprechender als viel posten. Denn besonders auffällig ist der extreme Erfolg einiger, sprich weniger Accounts. Ihr findet die Analyse auf der Website der Stiftung. (MB)
„Vielfalt im Rückschritt? Der 21. Bundestag auf dem Prüfstand“: Das Progressive Zentrum hatte sich Mitte Mai im Rahmen einer Veranstaltung die Zusammensetzung des neuen Bundestages genau angeschaut. Jonah Schwope hat die Ergebnisse lesenswert zusammengefasst. Klar, grundsätzlich repräsentiert jeder Abgeordnete alle Bürger. Darum tut es nichts zur Sache, ob er jung oder alt ist, einen Migrationshintergrund hat oder nicht. In der Praxis schlägt sich die Zusammensetzung des Bundestages dann doch in konkreter Politik nieder. Welche Perspektiven finden – stärker – Berücksichtigung? Erfährt der Bundestag eine breite Legitimation in der Bevölkerung, weil sich alle Gruppen in Persona repräsentiert sehen? Im Text werden die Debattenstränge aufgegriffen, die bei der erneuten Wahlrechtsreform eine Rolle spielen könnten. (MB)
„Wie wird Protest zur politischen Veränderung, Christoph Bautz?“ – ASK-Podcast „Damit die Guten gewinnen”: Thomas Mühlnickel spricht in dieser Folge mit dem Campact-Chef Christoph Bautz. 4 Millionen Menschen im Mail-Verteiler, 130.000 Förderer und 130 Mitarbeiter; Campact ist ein Machtfaktor für eine rot-rot-grüne Politikagenda. In dem Podcast erfahrt Ihr, wie die Organisation funktioniert. Das Erfolgsrezept scheint die Integration der Community zu sein. Wichtig ist auch der Umgang mit und die Zuspitzung von Themen oder wie Bautz es sagt: „Man muss Politik runterbrechen, damit es auch verständlich ist. … Wir müssen ran an die Themen, die Leute verunsichern.“ Auf dieser Website findet Ihr den Podcast. (MB)
Friedrich Merz im Fox-News-Interview: Wie schlägt sich der Bundeskanzler in englischer Sprache bei Interviews mit kritischen Medien? Ich finde gut, aber schaut euch doch selbst die 10 Minuten Fox News bei YouTube an. Das Interview ist auch ein Lehrstück zu Nachrichtenfaktoren. Besonders relevant war am Tag des Merz-Besuches bei Donald Trump das Thema Elon Musk. Bei jeder Antwort von Merz denke ich automatisch die Reaktion von Trump mit. (MB)
„Wie LinkedIn ist der neue Deutscher Bundestag?“: LinkedIn ist eine wichtige Plattform für politische Kommunikation. Das zeigt auch diese Kurzanalyse von Jan Wehrhold. Ein Drittel der Bundestagsabgeordneten ist auf LinkedIn aktiv; sprich sie posten und einige beteiligen sich auch an Debatten. Hinzu kommen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MdBs. Damit ist die Plattform zwar nicht das neue Twitter, schlicht und einfach, weil es – noch – nicht gelingt, breitangelegte Debatten zu organisieren. Dieses klappt bislang nur ausnahmsweise und in einzelnen Posts. (MB)
“Junge Menschen und Mobilität” – eine Umfrage des ADAC: Von der Antriebsdebatte bis Cannabis, die aktuelle ADAC-Verkehrsumfrage lässt keine Wünsche offen. Überrascht hat mich der hohe Stellenwert des Autos. Zwei Drittel der Befragten haben einen Führerschein und nahezu alle haben oder wünschen sich ein Auto. Das sollte der Bundesregierung zu denken geben. Der viel zu teure Führerschein hat zwar Eingang in den Koalitionsvertrag gefunden. Aber wird es eine ambitionierte Lösung geben, um die Kosten zu drücken? Ich habe da meine Zweifel. Ihr findet die Umfrage auf der Website des ADAC. (MB)
Der Pride Month ist traditionell eine Zeit des Feierns und der Solidarität mit queeren Menschen. Doch während in Deutschland die Akzeptanz für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender-Personen (LGBTQ+) weiterhin hoch ist, zeigt eine aktuelle Ipsos-Studie ein wechselndes Bild für den Rest der Welt.
Nichtwahlanalyse zur Bundestagswahl: Die Meinungsforschungsagentur pollytix hat ebenfalls die Nichtwähler bei der letzten Bundestagswahl untersucht. In Hinblick auf das mangelnde Vertrauen der Nichtwähler in Politiker, Parteien und Kandidaten kommen sie zu ähnlichen Ergebnissen wie Sabine Pokorny. Sie haben zusätzlich die Partei ermittelt, die am stärksten unter der Nichtwahlentscheidung gelitten hat; die SPD. Außerdem hat pollytix herausgefunden, dass 21 Prozent Nichtwahlentscheidungen erst am Wahltag getroffen worden sind. Verantwortlich waren organisatorische Gründe. Eine Erleichterung der Wahl würde also die Wahlbeteiligung deutlich steigern. (MB)
“Broken Britain: Farage’s Plot to Outflank Labour” / The Rest is Politics: In dieser Folge ihres Podcast diskutieren Rory Stewart und Alastair Campbell über Wohnungsbaupolitik in Großbritannien. Das war ein Déjà-vu für mich. Die Herausforderungen sind ähnlich wie in Deutschland, nur die Labour-Ziele sind viel ambitionierter. Es sollen mehr als eine Millionen Wohnungen in der laufenden Legislaturperiode entstehen. Sicherheitsstandards spielen dort in der Debatte eine sehr wichtige Rolle, der verheerende Brand des Grenfell Towers in London im Jahr 2017 wirkt immer noch nach. Ein weiterer Aspekt ist, dass Nigel Farage das Thema erfolgreich besetzt. Das sollte der Bundesregierung eine Warnung sein. Ihr könnt den Podcast u.a. bei Apple hören. (MB)
“Broken Britain: Farage’s Plot to Outflank Labour” / The Rest is Politics: In dieser Folge ihres Podcast diskutieren Rory Stewart und Alastair Campbell über Wohnungsbaupolitik in Großbritannien. Das war ein Déjà-vu für mich. Die Herausforderungen sind ähnlich wie in Deutschland, nur die Labour-Ziele sind viel ambitionierter. Es sollen mehr als eine Millionen Wohnungen in der laufenden Legislaturperiode entstehen. Sicherheitsstandards spielen dort in der Debatte eine sehr wichtige Rolle, der verheerende Brand des Grenfell Towers in London im Jahr 2017 wirkt immer noch nach. Ein weiterer Aspekt ist, dass Nigel Farage das Thema erfolgreich besetzt. Das sollte der Bundesregierung eine Warnung sein. Ihr könnt den Podcast u.a. bei Apple hören. (MB)
„Auswertung – Ein Jahr exekutiver Fußabdruck“: Die Allianz für Lobbytransparenz hat die Lobbyregisterdaten zum exekutiven Fußabdruck ausgewertet. Trotz des erheblichen Aufwandes, den das Einpflegen der Informationen zu Gesetzesinitiativen für Verbände und Unternehmen mit sich bringt, wird nur bei 3,3 Prozent der Gesetze ein konkreter Informationsmehrwert dieser Daten attestiert. Alle anderen Informationen und Argumente fallen also faktisch unter den Tisch. Darum fordert die Initiative eine andere Herangehensweise; zum Beispiel die Einführung eines Online-Konsultationsverfahrens, wie es auf europäischer Ebene seit 2003 Standard ist. Damit wären alle Stellungnahmen mit der Gesetzesinitiative verknüpft und somit sichtbar. Ihr findet die Auswertung u.a. bei Transparency International. (MB)
Die Debatte um die Abschaffung des Acht-Stunden-Tages in Deutschland ist mehr als nur eine Diskussion über Arbeitszeitmodelle – sie spiegelt tieferliegende gesellschaftliche Unterschiede und individuelle Lebensrealitäten wider. Eine aktuelle Ipsos-Umfrage offenbart ein gespaltenes Meinungsbild: Knapp die Hälfte der Bevölkerung (46 Prozent) befürwortet eine wöchentliche Höchstarbeitszeit, während 44 Prozent an der traditionellen Tagesregelung festhalten wollen. Doch hinter diesen Zahlen verbergen sich interessante Differenzen, die aufhorchen lassen.
“Broken Britain: Farage’s Plot to Outflank Labour” / The Rest is Politics: In dieser Folge ihres Podcast diskutieren Rory Stewart und Alastair Campbell über Wohnungsbaupolitik in Großbritannien. Das war ein Déjà-vu für mich. Die Herausforderungen sind ähnlich wie in Deutschland, nur die Labour-Ziele sind viel ambitionierter. Es sollen mehr als eine Millionen Wohnungen in der laufenden Legislaturperiode entstehen. Sicherheitsstandards spielen dort in der Debatte eine sehr wichtige Rolle, der verheerende Brand des Grenfell Towers in London im Jahr 2017 wirkt immer noch nach. Ein weiterer Aspekt ist, dass Nigel Farage das Thema erfolgreich besetzt. Das sollte der Bundesregierung eine Warnung sein. Ihr könnt den Podcast u.a. bei Apple hören. (MB)
„Südafrika: Die Rache des Elon Musk“: Wer mehr über die eigenartige Position von Donald Trump zu Südafrika und seine Auseinandersetzung mit Cyril Ramaphosa (Präsident der Republik Südafrika) im Oval Office erfahren möchte, kann sich die Arte-Doku von Miyuki Droz Aramaki anschauen. Dort werden auch die Folgen der Kürzungen bei der US-Entwicklungshilfe für Südafrika erklärt. Ob man südafrikanische Farmer und weiße Bürger aber unbedingt als rechtsradikal darstellen muss, finde ich etwas störend. (MB)
„Social Media für Vereine: Wie ihr mit Videos richtig durchstartet“: Teresa Pfützner (Co-Leiterin der Videoredaktion im Social-Media-Team des Bundestages) hat für das Freiwilligen Zentrum Plön einen Workshop zur Produktion für Social Media Videos durchgeführt. Ihre 10 Tipps findet Ihr im Nachbericht zu dem Workshop. Ihr erfahrt sehr konkret, wie Ihr die Video-Produktion konzeptionell angehen könnt, welches Equipment erforderlich ist und das Ihr die Untertitel nicht vergessen solltet. Besonders wichtig finde ich Pfützners Ermunterung anzufangen; eine Social-Media-Video ist keine TV-Produktion. Nur durch das Machen lernt man und wird besser. (MB)
“Broken Britain: Farage’s Plot to Outflank Labour” / The Rest is Politics: In dieser Folge ihres Podcast diskutieren Rory Stewart und Alastair Campbell über Wohnungsbaupolitik in Großbritannien. Das war ein Déjà-vu für mich. Die Herausforderungen sind ähnlich wie in Deutschland, nur die Labour-Ziele sind viel ambitionierter. Es sollen mehr als eine Millionen Wohnungen in der laufenden Legislaturperiode entstehen. Sicherheitsstandards spielen dort in der Debatte eine sehr wichtige Rolle, der verheerende Brand des Grenfell Towers in London im Jahr 2017 wirkt immer noch nach. Ein weiterer Aspekt ist, dass Nigel Farage das Thema erfolgreich besetzt. Das sollte der Bundesregierung eine Warnung sein. Ihr könnt den Podcast u.a. bei Apple hören. (MB)
„Auswertung – Ein Jahr exekutiver Fußabdruck“: Die Allianz für Lobbytransparenz hat die Lobbyregisterdaten zum exekutiven Fußabdruck ausgewertet. Trotz des erheblichen Aufwandes, den das Einpflegen der Informationen zu Gesetzesinitiativen für Verbände und Unternehmen mit sich bringt, wird nur bei 3,3 Prozent der Gesetze ein konkreter Informationsmehrwert dieser Daten attestiert. Alle anderen Informationen und Argumente fallen also faktisch unter den Tisch. Darum fordert die Initiative eine andere Herangehensweise; zum Beispiel die Einführung eines Online-Konsultationsverfahrens, wie es auf europäischer Ebene seit 2003 Standard ist. Damit wären alle Stellungnahmen mit der Gesetzesinitiative verknüpft und somit sichtbar. Ihr findet die Auswertung u.a. bei Transparency International. (MB)
Ausschusskarte von Adverb: Heute möchte ich euch ein hilfreiches Tool vorstellen. Die Agentur Adverb hat die Bundestagsabgeordneten nach ihren Ausschusszugehörigkeiten sortiert und diese mit weiteren Infos angereichert; zum Beispiel mit den Wahlkreisen. Alles könnt Ihr als Karte anschauen. Ihr seht aber auch die Namen und könnt u.a. nach Parteien selektieren. Das ist super hilfreich, insbesondere jetzt, da die Ausschüsse noch nicht auf der Website des Bundestages angelegt sind. Ich werde das Tool in Zukunft aber auch weiter nutzten, weil es übersichtlicher als die Darstellung des Bundestages ist. Hier geht es zur Ausschusskarte. (MB)
„Ein Spaziergang mit Carsten Linnemann“ – Sonderfolge vom Politico Berlin Playbook Podcast: Eine Woche nach dem Aufschlag von Michael Bröcker gibt es jetzt auch einen längeren Podcast von Gordon Repinski mit Linnemann. Bei Repinski ist es eher ein Gespräch. In beiden Podcasts geht es um die Rolle Linnemanns als Generalsekretär der Kanzlerpartei. Ich bin gespannt, wie Linnemann seine Ankündigung, aus dem Adenauer-Haus einen ThinkTank machen zu wollen, mit Leben füllt. Ihr findet den Podcast u.a. bei Podcast.de. (MB)
Ein Townhall-Meeting im Monat: Wie bringt man ein mittelgroßes Team regelmäßig zusammen, das in ganz unterschiedlichen Abteilungen und teilweise im Home-Office arbeitet? Wenn man einen Sitzungs/Veranstaltungs-raum hat, der groß genug ist, organisiert man einfach einmal im Monat ein Townhall-Meeting. Wie das konkret funktioniert, hat der Hauptgeschäftsführer vom Bankenverband, Heiner Herkenhoff, bei LinkedIn aufgeschrieben. (MB)
Ausschusskarte von Adverb: Heute möchte ich euch ein hilfreiches Tool vorstellen. Die Agentur Adverb hat die Bundestagsabgeordneten nach ihren Ausschusszugehörigkeiten sortiert und diese mit weiteren Infos angereichert; zum Beispiel mit den Wahlkreisen. Alles könnt Ihr als Karte anschauen. Ihr seht aber auch die Namen und könnt u.a. nach Parteien selektieren. Das ist super hilfreich, insbesondere jetzt, da die Ausschüsse noch nicht auf der Website des Bundestages angelegt sind. Ich werde das Tool in Zukunft aber auch weiter nutzten, weil es übersichtlicher als die Darstellung des Bundestages ist. Hier geht es zur Ausschusskarte. (MB)
„Ein Spaziergang mit Carsten Linnemann“ – Sonderfolge vom Politico Berlin Playbook Podcast: Eine Woche nach dem Aufschlag von Michael Bröcker gibt es jetzt auch einen längeren Podcast von Gordon Repinski mit Linnemann. Bei Repinski ist es eher ein Gespräch. In beiden Podcasts geht es um die Rolle Linnemanns als Generalsekretär der Kanzlerpartei. Ich bin gespannt, wie Linnemann seine Ankündigung, aus dem Adenauer-Haus einen ThinkTank machen zu wollen, mit Leben füllt. Ihr findet den Podcast u.a. bei Podcast.de. (MB)
„Politik, Beruf, Alltag, Freizeit, Kaffee / Die Rolle von Politik im Leben. Eine Typologie auf Basis einer repräsentativen und einer qualitativen Umfrage“: Wer ins Thema Lebensstilgruppen einsteigen möchte, sollte sich die aktuelle Studie anschauen, die Jochen Roose für die Konrad-Adenauer-Stiftung angefertigt hat. Grundlage ist die Methode von Gunnar Otte. Die Daten wurden im Jahr 2023 erhoben. Heute würde sich vielleicht noch mehr Zuspruch für die AfD abzeichnen. Besonders hilfreich finde ich die Studie für die Kampagnenentwicklung. Es ist gut zu wissen, wie groß einzelne Zielgruppen sind, die eine bestimmte politische Position vertreten und wie diese ganua leben. Ihr findet die Studie auf der Website der KAS. (MB)
Ausschusskarte von Adverb: Heute möchte ich euch ein hilfreiches Tool vorstellen. Die Agentur Adverb hat die Bundestagsabgeordneten nach ihren Ausschusszugehörigkeiten sortiert und diese mit weiteren Infos angereichert; zum Beispiel mit den Wahlkreisen. Alles könnt Ihr als Karte anschauen. Ihr seht aber auch die Namen und könnt u.a. nach Parteien selektieren. Das ist super hilfreich, insbesondere jetzt, da die Ausschüsse noch nicht auf der Website des Bundestages angelegt sind. Ich werde das Tool in Zukunft aber auch weiter nutzten, weil es übersichtlicher als die Darstellung des Bundestages ist. Hier geht es zur Ausschusskarte. (MB)
„Ein Spaziergang mit Carsten Linnemann“ – Sonderfolge vom Politico Berlin Playbook Podcast: Eine Woche nach dem Aufschlag von Michael Bröcker gibt es jetzt auch einen längeren Podcast von Gordon Repinski mit Linnemann. Bei Repinski ist es eher ein Gespräch. In beiden Podcasts geht es um die Rolle Linnemanns als Generalsekretär der Kanzlerpartei. Ich bin gespannt, wie Linnemann seine Ankündigung, aus dem Adenauer-Haus einen ThinkTank machen zu wollen, mit Leben füllt. Ihr findet den Podcast u.a. bei Podcast.de. (MB)
Ausschusskarte von Adverb: Heute möchte ich euch ein hilfreiches Tool vorstellen. Die Agentur Adverb hat die Bundestagsabgeordneten nach ihren Ausschusszugehörigkeiten sortiert und diese mit weiteren Infos angereichert; zum Beispiel mit den Wahlkreisen. Alles könnt Ihr als Karte anschauen. Ihr seht aber auch die Namen und könnt u.a. nach Parteien selektieren. Das ist super hilfreich, insbesondere jetzt, da die Ausschüsse noch nicht auf der Website des Bundestages angelegt sind. Ich werde das Tool in Zukunft aber auch weiter nutzten, weil es übersichtlicher als die Darstellung des Bundestages ist. Hier geht es zur Ausschusskarte. (MB)
„Ein Spaziergang mit Carsten Linnemann“ – Sonderfolge vom Politico Berlin Playbook Podcast: Eine Woche nach dem Aufschlag von Michael Bröcker gibt es jetzt auch einen längeren Podcast von Gordon Repinski mit Linnemann. Bei Repinski ist es eher ein Gespräch. In beiden Podcasts geht es um die Rolle Linnemanns als Generalsekretär der Kanzlerpartei. Ich bin gespannt, wie Linnemann seine Ankündigung, aus dem Adenauer-Haus einen ThinkTank machen zu wollen, mit Leben füllt. Ihr findet den Podcast u.a. bei Podcast.de. (MB)
“Sowjet Jeans”: Die flächendeckende Überwachung der Bürger durch Sicherheitsdienste im ehemaligen Ostblock ist selbst in filmischer Darstellung schwer zu ertragen. Wie man sich dem Thema etwas leichtfüßiger nähern kann, zeigt die lettische Serie Sowjet Jeans. Erzählt wird die Geschichte eines charmanten Querulanten, der eine Jeans-Produktion in einer psychiatrischen Klinik hochzieht und immer wieder mit dem KGB aneinandergerät. Die Geschichte wird flott erzählt. Die Ausstattung und die Schauspieler sind toll. Regie geführt haben Stanislavs Tokalovs und Juris Kursietis. Ihr könnt die Serie bei Arte streamen. (MB)
Europa in Sorge: Ipsos-Umfrage zeigt Angst vor Trumps Wirtschaftspolitik und Unterstützung für EU-Handelsstrategie
Am Freitag drohte der amerikanische Präsident Donald Trump der EU mit 50-Prozent-Zöllen, mehr als doppelt so hoch wie die ursprünglichen 20 Prozent. “Unsere Gespräche mit ihnen (der EU) führen zu nichts!”, schrieb Trump auf Truth Social. Europäische Staats- und Regierungschefs reagierten prompt: Der EU-Handelskommissar Maros Sefcovic sagte, die EU setze sich für ein Handelsabkommen ein, das für beide Seiten funktioniere und auf “Respekt” und nicht auf “Drohungen” basiere, aber die EU sei auch bereit, “unsere Interessen zu verteidigen”. Der französische Handelsminister Laurent Saint-Martin forderte ebenfalls eine “Deeskalation”, betonte aber die Bereitschaft, “zu reagieren”. Die Europäer sind zutiefst besorgt über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Wirtschaftspolitik von Donald Trump.
Ausschusskarte von Adverb: Heute möchte ich euch ein hilfreiches Tool vorstellen. Die Agentur Adverb hat die Bundestagsabgeordneten nach ihren Ausschusszugehörigkeiten sortiert und diese mit weiteren Infos angereichert; zum Beispiel mit den Wahlkreisen. Alles könnt Ihr als Karte anschauen. Ihr seht aber auch die Namen und könnt u.a. nach Parteien selektieren. Das ist super hilfreich, insbesondere jetzt, da die Ausschüsse noch nicht auf der Website des Bundestages angelegt sind. Ich werde das Tool in Zukunft aber auch weiter nutzten, weil es übersichtlicher als die Darstellung des Bundestages ist. Hier geht es zur Ausschusskarte. (MB)
„Ein Spaziergang mit Carsten Linnemann“ – Sonderfolge vom Politico Berlin Playbook Podcast: Eine Woche nach dem Aufschlag von Michael Bröcker gibt es jetzt auch einen längeren Podcast von Gordon Repinski mit Linnemann. Bei Repinski ist es eher ein Gespräch. In beiden Podcasts geht es um die Rolle Linnemanns als Generalsekretär der Kanzlerpartei. Ich bin gespannt, wie Linnemann seine Ankündigung, aus dem Adenauer-Haus einen ThinkTank machen zu wollen, mit Leben füllt. Ihr findet den Podcast u.a. bei Podcast.de. (MB)
Kurzfassung des Frühjahrsgutachtens der Wirtschaftsweisen: Welche Schwerpunkte werden in dem Gutachten gesetzt? Um das zu erfahren, reicht die Lektüre der Kurzfassung. Konjunkturpaket, Bürokratie und Strukturwandel; das sind die drei Punkte. Besonders unterstrichen wird die Forderung, dass Konjunkturpaket nicht zu verkonsumieren. Eine klare Investitionsorientierung würde mittelfristig zu einem doppelt so hohen Wirtschaftswachstum führen. Ihr findet das Gutachten auf der Website der Wirtschaftsweisen. (MB)
Schnabel und Linnemann, beides an einem Wochenende bei Table.Today: Wer am letzten Wochenende Postcast gehört hat, könnte bereits über die beiden Sonderfolgen von Table.Today gestolpert sein. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann und Isabel Schnabel, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank, waren zu Gast bei Michael Bröcker. Insbesondere bei Linnemann zeigt Bröcker, dass er auch HardTalk in bester DLF-Morgenstreckenmanier kann. Er drückt mit viel Nachdruck auf die PainPoints; zum Beispiel die mangelhafte Bereitschaft der neuen Bundesregierung, die Sozialversicherungssysteme zu reformieren. Genauso hörenswert ist das Schnabel-Gespräch. Sie stellt eindrucksvoll unter Beweis, warum sie den Job hat, den sie hat. Ihr gelingt es, Geldpolitik schlüssig zu erklären und gleichzeitig auf die Stärke des Euro und die Chancen, die in ihm stecken, hinuweisen. Ihr findet die Podcasts u.a. auf der Website von Table.Today. (MB)
Volver von Pedro Almodóvar: Hat der Film was mit Politik zu tun? Nicht unmittelbar, obwohl es faszinierend zu beobachten ist, wie die ganz unterschiedlichen Frauen ihr Leben meistern. Was an dem Film sehr gut funktioniert, ist die Dramaturgie. Inspiration für alle, die kommunizieren. Hinzu kommt, falls Ihr das Werk von Almodóvar noch nicht kennen solltet. Der Film ist ein wunderbarer Einstieg. Ihr könnt ihn auf Arte anschauen. (MB)
Kurzfassung des Frühjahrsgutachtens der Wirtschaftsweisen: Welche Schwerpunkte werden in dem Gutachten gesetzt? Um das zu erfahren, reicht die Lektüre der Kurzfassung. Konjunkturpaket, Bürokratie und Strukturwandel; das sind die drei Punkte. Besonders unterstrichen wird die Forderung, dass Konjunkturpaket nicht zu verkonsumieren. Eine klare Investitionsorientierung würde mittelfristig zu einem doppelt so hohen Wirtschaftswachstum führen. Ihr findet das Gutachten auf der Website der Wirtschaftsweisen. (MB)
Schnabel und Linnemann, beides an einem Wochenende bei Table.Today: Wer am letzten Wochenende Postcast gehört hat, könnte bereits über die beiden Sonderfolgen von Table.Today gestolpert sein. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann und Isabel Schnabel, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank, waren zu Gast bei Michael Bröcker. Insbesondere bei Linnemann zeigt Bröcker, dass er auch HardTalk in bester DLF-Morgenstreckenmanier kann. Er drückt mit viel Nachdruck auf die PainPoints; zum Beispiel die mangelhafte Bereitschaft der neuen Bundesregierung, die Sozialversicherungssysteme zu reformieren. Genauso hörenswert ist das Schnabel-Gespräch. Sie stellt eindrucksvoll unter Beweis, warum sie den Job hat, den sie hat. Ihr gelingt es, Geldpolitik schlüssig zu erklären und gleichzeitig auf die Stärke des Euro und die Chancen, die in ihm stecken, hinuweisen. Ihr findet die Podcasts u.a. auf der Website von Table.Today. (MB)
Kurzfassung des Frühjahrsgutachtens der Wirtschaftsweisen: Welche Schwerpunkte werden in dem Gutachten gesetzt? Um das zu erfahren, reicht die Lektüre der Kurzfassung. Konjunkturpaket, Bürokratie und Strukturwandel; das sind die drei Punkte. Besonders unterstrichen wird die Forderung, dass Konjunkturpaket nicht zu verkonsumieren. Eine klare Investitionsorientierung würde mittelfristig zu einem doppelt so hohen Wirtschaftswachstum führen. Ihr findet das Gutachten auf der Website der Wirtschaftsweisen. (MB)
Schnabel und Linnemann, beides an einem Wochenende bei Table.Today: Wer am letzten Wochenende Postcast gehört hat, könnte bereits über die beiden Sonderfolgen von Table.Today gestolpert sein. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann und Isabel Schnabel, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank, waren zu Gast bei Michael Bröcker. Insbesondere bei Linnemann zeigt Bröcker, dass er auch HardTalk in bester DLF-Morgenstreckenmanier kann. Er drückt mit viel Nachdruck auf die PainPoints; zum Beispiel die mangelhafte Bereitschaft der neuen Bundesregierung, die Sozialversicherungssysteme zu reformieren. Genauso hörenswert ist das Schnabel-Gespräch. Sie stellt eindrucksvoll unter Beweis, warum sie den Job hat, den sie hat. Ihr gelingt es, Geldpolitik schlüssig zu erklären und gleichzeitig auf die Stärke des Euro und die Chancen, die in ihm stecken, hinuweisen. Ihr findet die Podcasts u.a. auf der Website von Table.Today. (MB)
Wenig Zufriedene, viele Unbekannte
Zwar werden die Rufe nach positiven Impulsen in Deutschland immer lauter, doch die öffentliche Meinung gegenüber der neuen Regierung verharrt in einer anhaltenden Schlechtwetterlage. Daran konnten auch die vielen sonnigen Maitage nichts ändern.
Kurzfassung des Frühjahrsgutachtens der Wirtschaftsweisen: Welche Schwerpunkte werden in dem Gutachten gesetzt? Um das zu erfahren, reicht die Lektüre der Kurzfassung. Konjunkturpaket, Bürokratie und Strukturwandel; das sind die drei Punkte. Besonders unterstrichen wird die Forderung, dass Konjunkturpaket nicht zu verkonsumieren. Eine klare Investitionsorientierung würde mittelfristig zu einem doppelt so hohen Wirtschaftswachstum führen. Ihr findet das Gutachten auf der Website der Wirtschaftsweisen. (MB)
Kurzfassung des Frühjahrsgutachtens der Wirtschaftsweisen: Welche Schwerpunkte werden in dem Gutachten gesetzt? Um das zu erfahren, reicht die Lektüre der Kurzfassung. Konjunkturpaket, Bürokratie und Strukturwandel; das sind die drei Punkte. Besonders unterstrichen wird die Forderung, dass Konjunkturpaket nicht zu verkonsumieren. Eine klare Investitionsorientierung würde mittelfristig zu einem doppelt so hohen Wirtschaftswachstum führen. Ihr findet das Gutachten auf der Website der Wirtschaftsweisen. (MB)
Schnabel und Linnemann, beides an einem Wochenende bei Table.Today: Wer am letzten Wochenende Postcast gehört hat, könnte bereits über die beiden Sonderfolgen von Table.Today gestolpert sein. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann und Isabel Schnabel, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank, waren zu Gast bei Michael Bröcker. Insbesondere bei Linnemann zeigt Bröcker, dass er auch HardTalk in bester DLF-Morgenstreckenmanier kann. Er drückt mit viel Nachdruck auf die PainPoints; zum Beispiel die mangelhafte Bereitschaft der neuen Bundesregierung, die Sozialversicherungssysteme zu reformieren. Genauso hörenswert ist das Schnabel-Gespräch. Sie stellt eindrucksvoll unter Beweis, warum sie den Job hat, den sie hat. Ihr gelingt es, Geldpolitik schlüssig zu erklären und gleichzeitig auf die Stärke des Euro und die Chancen, die in ihm stecken, hinuweisen. Ihr findet die Podcasts u.a. auf der Website von Table.Today. (MB)
Schnabel und Linnemann, beides an einem Wochenende bei Table.Today: Wer am letzten Wochenende Postcast gehört hat, könnte bereits über die beiden Sonderfolgen von Table.Today gestolpert sein. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann und Isabel Schnabel, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank, waren zu Gast bei Michael Bröcker. Insbesondere bei Linnemann zeigt Bröcker, dass er auch HardTalk in bester DLF-Morgenstreckenmanier kann. Er drückt mit viel Nachdruck auf die PainPoints; zum Beispiel die mangelhafte Bereitschaft der neuen Bundesregierung, die Sozialversicherungssysteme zu reformieren. Genauso hörenswert ist das Schnabel-Gespräch. Sie stellt eindrucksvoll unter Beweis, warum sie den Job hat, den sie hat. Ihr gelingt es, Geldpolitik schlüssig zu erklären und gleichzeitig auf die Stärke des Euro und die Chancen, die in ihm stecken, hinuweisen. Ihr findet die Podcasts u.a. auf der Website von Table.Today. (MB)
„Swipe, Like, Vote / Analyse des Bundestagswahlkampfs 2025 auf TikTok“: Marcus Bösch und Jolan Geusen haben für die Friedrich-Ebert-Stiftung die TikTok-Accounts der Parteien und der Spitzenkandidaten bei der letzten Bundestagswahl untersucht. Außerdem analysieren sie die Rolle von Unterstützer-Accounts und sie erklären, wie zentrale Plattform-Elemente funktionieren. Wer den Erfolg der Partei Die Linke auf TikTok besser verstehen möchte, wird in dem Text fündig. Ihr könnt Ihn auf der Website der Stiftung runterladen. (MB)
„Tankstellenmarkt 2024“ – eine Studie von Hanna Schramm-Klein für den Bundesverband Freier Tankstellen: Auch in diesem Jahr gibt es eine neue Tankstellenstudie des bft. Von den Folgen des Mindestlohns bis zu Mobilitätswende; es ist faszinierend wie viele aktuelle Debatten sich mit einem Blick auf Tankstellen auflösen lassen. Wenn Lohnkosten zu stark ansteigen, sind kürzere Öffnungszeiten die Folge oder Standorte werden auf Self-Service umgestellt. In Punkto Mobilität ist die Beliebtheit der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ungebrochen. Darum ist es unerlässlich, den in den nächsten Jahren ansteigenden CO2-Preis bereits mitzudenken und klimafreundlichen Kraftstoffen wie HVO keine Stöcke zwischen die Beine zu werfen. Auf der Website des bft findet Ihr die vollständige Studie. (MB)
Kurzfassung des Frühjahrsgutachtens der Wirtschaftsweisen: Welche Schwerpunkte werden in dem Gutachten gesetzt? Um das zu erfahren, reicht die Lektüre der Kurzfassung. Konjunkturpaket, Bürokratie und Strukturwandel; das sind die drei Punkte. Besonders unterstrichen wird die Forderung, dass Konjunkturpaket nicht zu verkonsumieren. Eine klare Investitionsorientierung würde mittelfristig zu einem doppelt so hohen Wirtschaftswachstum führen. Ihr findet das Gutachten auf der Website der Wirtschaftsweisen. (MB)
Schnabel und Linnemann, beides an einem Wochenende bei Table.Today: Wer am letzten Wochenende Postcast gehört hat, könnte bereits über die beiden Sonderfolgen von Table.Today gestolpert sein. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann und Isabel Schnabel, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank, waren zu Gast bei Michael Bröcker. Insbesondere bei Linnemann zeigt Bröcker, dass er auch HardTalk in bester DLF-Morgenstreckenmanier kann. Er drückt mit viel Nachdruck auf die PainPoints; zum Beispiel die mangelhafte Bereitschaft der neuen Bundesregierung, die Sozialversicherungssysteme zu reformieren. Genauso hörenswert ist das Schnabel-Gespräch. Sie stellt eindrucksvoll unter Beweis, warum sie den Job hat, den sie hat. Ihr gelingt es, Geldpolitik schlüssig zu erklären und gleichzeitig auf die Stärke des Euro und die Chancen, die in ihm stecken, hinuweisen. Ihr findet die Podcasts u.a. auf der Website von Table.Today. (MB)
“Europe Tried to Trump-Proof Itself. Now It’s Crafting a Plan B”: Rosa Balfour vertritt in einem Kommentar, den sie bei Carnegie Europe veröffentlicht hat, die These, dass Trump mit seinem politischen / undiplomatischen Handeln die Europäer zu ihrem Glück zwingt. Sie meint damit, zu einer nachhaltigen Verteidigungspolitik, zu einer Stärkung des Binnenmarktes und zu der Bereitschaft neue Handelsabkommen anzuschließen. Das sei aber nicht ohne Risiko, weil die populistischen Parteien in den einzelnen EU-Staaten von den zwangsläufig auftretenden Friktionen profitieren können. (MB)
“Israel’s Plan to Flatten and Occupy Gaza” – Pod saves the world Podcast: Wenn ich Podcasts aus den USA höre, bin ich immer wieder überrascht, wie viele Werbespots in einen Podcast reinpassen. Immerhin werden überdurchschnittlich oft ähnliche Quatsch-Produkte angepriesen wie in Deutschland; Stichwort Nahrungsergänzungsmittel. Dieser Podcast ist ein Rundumschlag zu ausgewählten außenpolitischen Themen. Das ist in diesem Fall auch Deutschland. Es ist erfrischend, wie oft das Wort Fuck fällt, insbesondere im Zusammenhang mit der AfD. Zur neuen Bundesregierung sind Tommy Vietor und Ben Rhodes (ehemaliger Obama-Berater) sehr zuversichtlich unterwegs. Ab Minute 51 könnt Ihr die Einschätzungen zu Deutschland hören. Der Blickwinkel des Podcast ist links. Die Einschätzungen zu Israel empfinde ich als einseitig. Ihr könnt den Podcast u.a. bei Apple hören. (MB)
“Europe Tried to Trump-Proof Itself. Now It’s Crafting a Plan B”: Rosa Balfour vertritt in einem Kommentar, den sie bei Carnegie Europe veröffentlicht hat, die These, dass Trump mit seinem politischen / undiplomatischen Handeln die Europäer zu ihrem Glück zwingt. Sie meint damit, zu einer nachhaltigen Verteidigungspolitik, zu einer Stärkung des Binnenmarktes und zu der Bereitschaft neue Handelsabkommen anzuschließen. Das sei aber nicht ohne Risiko, weil die populistischen Parteien in den einzelnen EU-Staaten von den zwangsläufig auftretenden Friktionen profitieren können. (MB)
“Israel’s Plan to Flatten and Occupy Gaza” – Pod saves the world Podcast: Wenn ich Podcasts aus den USA höre, bin ich immer wieder überrascht, wie viele Werbespots in einen Podcast reinpassen. Immerhin werden überdurchschnittlich oft ähnliche Quatsch-Produkte angepriesen wie in Deutschland; Stichwort Nahrungsergänzungsmittel. Dieser Podcast ist ein Rundumschlag zu ausgewählten außenpolitischen Themen. Das ist in diesem Fall auch Deutschland. Es ist erfrischend, wie oft das Wort Fuck fällt, insbesondere im Zusammenhang mit der AfD. Zur neuen Bundesregierung sind Tommy Vietor und Ben Rhodes (ehemaliger Obama-Berater) sehr zuversichtlich unterwegs. Ab Minute 51 könnt Ihr die Einschätzungen zu Deutschland hören. Der Blickwinkel des Podcast ist links. Die Einschätzungen zu Israel empfinde ich als einseitig. Ihr könnt den Podcast u.a. bei Apple hören. (MB)
“Europe Tried to Trump-Proof Itself. Now It’s Crafting a Plan B”: Rosa Balfour vertritt in einem Kommentar, den sie bei Carnegie Europe veröffentlicht hat, die These, dass Trump mit seinem politischen / undiplomatischen Handeln die Europäer zu ihrem Glück zwingt. Sie meint damit, zu einer nachhaltigen Verteidigungspolitik, zu einer Stärkung des Binnenmarktes und zu der Bereitschaft neue Handelsabkommen anzuschließen. Das sei aber nicht ohne Risiko, weil die populistischen Parteien in den einzelnen EU-Staaten von den zwangsläufig auftretenden Friktionen profitieren können. (MB)
“Israel’s Plan to Flatten and Occupy Gaza” – Pod saves the world Podcast: Wenn ich Podcasts aus den USA höre, bin ich immer wieder überrascht, wie viele Werbespots in einen Podcast reinpassen. Immerhin werden überdurchschnittlich oft ähnliche Quatsch-Produkte angepriesen wie in Deutschland; Stichwort Nahrungsergänzungsmittel. Dieser Podcast ist ein Rundumschlag zu ausgewählten außenpolitischen Themen. Das ist in diesem Fall auch Deutschland. Es ist erfrischend, wie oft das Wort Fuck fällt, insbesondere im Zusammenhang mit der AfD. Zur neuen Bundesregierung sind Tommy Vietor und Ben Rhodes (ehemaliger Obama-Berater) sehr zuversichtlich unterwegs. Ab Minute 51 könnt Ihr die Einschätzungen zu Deutschland hören. Der Blickwinkel des Podcast ist links. Die Einschätzungen zu Israel empfinde ich als einseitig. Ihr könnt den Podcast u.a. bei Apple hören. (MB)
„Mehr Vielfalt statt Einfalt / Ordnungspolitische Impulse für einen resilienten europäischen Mediensektor“: Anselm Küsters und Matthias Störring haben für das Ludwig-Erhard-Forum ein Paper zu den privaten Medien in Deutschland aus ordnungspolitischer Perspektive geschrieben. Die öffentlich-rechtlichen Medien bleiben außen vor. Das hat Charme. Denn die privaten Medien spielen die Hauptrolle bei der Kontrolle der demokratischen Institutionen. Wie in dem Paper richtig aufgeschrieben, sind die großen Digital- und Social-Media-Unternehmen Konkurrent und Partner der Medien. Hier gibt es Spielraum für Regulierung, zum Beispiel bei der Ausgestaltung des Werbemarktes. (MB)
“Europe Tried to Trump-Proof Itself. Now It’s Crafting a Plan B”: Rosa Balfour vertritt in einem Kommentar, den sie bei Carnegie Europe veröffentlicht hat, die These, dass Trump mit seinem politischen / undiplomatischen Handeln die Europäer zu ihrem Glück zwingt. Sie meint damit, zu einer nachhaltigen Verteidigungspolitik, zu einer Stärkung des Binnenmarktes und zu der Bereitschaft neue Handelsabkommen anzuschließen. Das sei aber nicht ohne Risiko, weil die populistischen Parteien in den einzelnen EU-Staaten von den zwangsläufig auftretenden Friktionen profitieren können. (MB)
“Europe Tried to Trump-Proof Itself. Now It’s Crafting a Plan B”: Rosa Balfour vertritt in einem Kommentar, den sie bei Carnegie Europe veröffentlicht hat, die These, dass Trump mit seinem politischen / undiplomatischen Handeln die Europäer zu ihrem Glück zwingt. Sie meint damit, zu einer nachhaltigen Verteidigungspolitik, zu einer Stärkung des Binnenmarktes und zu der Bereitschaft neue Handelsabkommen anzuschließen. Das sei aber nicht ohne Risiko, weil die populistischen Parteien in den einzelnen EU-Staaten von den zwangsläufig auftretenden Friktionen profitieren können. (MB)
“Israel’s Plan to Flatten and Occupy Gaza” – Pod saves the world Podcast: Wenn ich Podcasts aus den USA höre, bin ich immer wieder überrascht, wie viele Werbespots in einen Podcast reinpassen. Immerhin werden überdurchschnittlich oft ähnliche Quatsch-Produkte angepriesen wie in Deutschland; Stichwort Nahrungsergänzungsmittel. Dieser Podcast ist ein Rundumschlag zu ausgewählten außenpolitischen Themen. Das ist in diesem Fall auch Deutschland. Es ist erfrischend, wie oft das Wort Fuck fällt, insbesondere im Zusammenhang mit der AfD. Zur neuen Bundesregierung sind Tommy Vietor und Ben Rhodes (ehemaliger Obama-Berater) sehr zuversichtlich unterwegs. Ab Minute 51 könnt Ihr die Einschätzungen zu Deutschland hören. Der Blickwinkel des Podcast ist links. Die Einschätzungen zu Israel empfinde ich als einseitig. Ihr könnt den Podcast u.a. bei Apple hören. (MB)
“Israel’s Plan to Flatten and Occupy Gaza” – Pod saves the world Podcast: Wenn ich Podcasts aus den USA höre, bin ich immer wieder überrascht, wie viele Werbespots in einen Podcast reinpassen. Immerhin werden überdurchschnittlich oft ähnliche Quatsch-Produkte angepriesen wie in Deutschland; Stichwort Nahrungsergänzungsmittel. Dieser Podcast ist ein Rundumschlag zu ausgewählten außenpolitischen Themen. Das ist in diesem Fall auch Deutschland. Es ist erfrischend, wie oft das Wort Fuck fällt, insbesondere im Zusammenhang mit der AfD. Zur neuen Bundesregierung sind Tommy Vietor und Ben Rhodes (ehemaliger Obama-Berater) sehr zuversichtlich unterwegs. Ab Minute 51 könnt Ihr die Einschätzungen zu Deutschland hören. Der Blickwinkel des Podcast ist links. Die Einschätzungen zu Israel empfinde ich als einseitig. Ihr könnt den Podcast u.a. bei Apple hören. (MB)
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche auf dem Tegernsee-Summit: Reiche wird in den nächsten Jahren zahlreiche wirtschaftspolitische Reden halten. Dieses dürfte aber ihre erste Rede in der neuen Rolle als Bundeswirtschaftsministerin gewesen sein. Es bietet sich natürlich an, sich auf einem Ludwig-Erhard-Gipfel intensiv mit ebendiesem auseinanderzusetzen. Eigenverantwortung, Wettbewerb, Technologieoffenheit, Ordnungspolitik, usw.; Reiche benutzt zahlreiche Stichworte, die unterstreichen – sollen? , dass sie fest auf dem Boden der sozialen Marktwirtschaft steht. Ich bin gespannt, ob sie dieser Positionierung treu bleibt. Mit diesem Auftritt hat sie angedeutet, wie sie ihre Rolle im Kabinett versteht; als die Stimme der Wirtschaft. Ihr könnt die Rede auf YouTube anschauen. (MB)
„Frei, aber nicht fair / Wie feindliche digitale Einflussnahme die Demokratie in Gefahr bringt am Beispiel Rumäniens“: Katja Christina Plate wirft für den Politsnack-Blog der Konrad-Adenauer-Stiftung einen Blick auf die annullierten Präsidentschaftswahlen in Rumänien. Sie beschreibt die Interaktion verschiedener Kampagnen und Akteure. Der vorab-unbekannte Kandidat Călin Georgescu hatte in der ersten Runde gewonnen und gegen das Wahlrecht des Landes verstoßen. Sein Erfolg zeigt, wie wirksam digitale Wahlkampagnen sein können. Allerdings hat auch der rechtspopulistische Nachfolger von Georgescu mit 40 Prozent bei der Widerholungswahl ein überragendes Ergebnis erzielt. Spiegeln also die Wahlergebnisse schlicht und einfach die politische Stimmung im Land wieder? Oder waren die Kampagnen so wirksam, dass sie viele Wähler nachhaltig überzeugt haben? Sei es drum. Wahlen werden jetzt – auch – im Internet gewonnen. (MB)
Polen ist ein wichtiger europäischer Partner. Für den neuen Bundeskanzler Friedrich Merz war die Reise zum polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk nach Warschau, gleich nach dem Besuch an der Seine, vor allem auch ein Zeichen des „Neustarts“ bilateraler Beziehungen. Nun stehen in Polen am Wochenende richtungsweisende Präsidentschaftswahlen an. Das Ergebnis kann erhebliche Auswirkungen auf die zukünftige politische Landschaft Polens und seine Beziehungen zu internationalen Partnern haben.
Der frischgebackene Bundeskanzler Friedrich Merz ist in Paris auf der Suche nach europäischen Impulsen. Doch auch links des Rheins stockt die Dynamik. Ähnlich wie die Deutschen machen sich die Franzosen Sorgen über steigende Kriminalität und Gewalt (37%). Inflation (31%) und unkontrollierte Einwanderung (26%) sind weitere wichtige Themen, die die Bürgerinnen und Bürger Frankreichs bewegen.
Der ehemalige MdB Roy Kühne stärkt der neuen Gesundheitsministerin Nina Warken den Rücken: Kühne macht in einem LinkedIn-Post die Debatte auf, ob Experten bessere Minister in dem Ressort sind, in dem sie ihre Expertise haben. Karl Lauterbach ist Gesundheitsexperte. War er auch ein guter Gesundheitsminister? Ich würde nicht direkt mit Ja antworten. Die neue Wirtschaftsministerin kommt aus der energiewirtschaftlichen Praxis. Das finde ich gut, ob es aber mit dem Ressort klappt, ist offen. In einem Punkt widerspreche ich Kühne ausdrücklich. Der juristische Blick auf ein Thema muss diesem nicht guttun. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele. (MB)
„How to Story?“ – Kunst der Freiheit Podcast von Benjamin-Immanuel Hoff mit Carline Mohr: Mohr ist zu Gast im Podcast des ehemaligen Chefs der Thüringer-Staatskanzlei. Es geht um Kommunikation und Social Media. Gute Kommunikation braucht Geschichten. Die beiden diskutieren lehrreich über das Warum und das Wie von Geschichten. Und es geht auch um den Umgang der Medien mit der AfD. Mohr fordert von den Medien mehr Akribie im Umgang mit der Partei. Damit ließe es sich verhindern, die AfD durch Berichterstattung zu stärken. U.a. auf dieser Website könnt Ihr den Podcast anhören. (MB)
Der ehemalige MdB Roy Kühne stärkt der neuen Gesundheitsministerin Nina Warken den Rücken: Kühne macht in einem LinkedIn-Post die Debatte auf, ob Experten bessere Minister in dem Ressort sind, in dem sie ihre Expertise haben. Karl Lauterbach ist Gesundheitsexperte. War er auch ein guter Gesundheitsminister? Ich würde nicht direkt mit Ja antworten. Die neue Wirtschaftsministerin kommt aus der energiewirtschaftlichen Praxis. Das finde ich gut, ob es aber mit dem Ressort klappt, ist offen. In einem Punkt widerspreche ich Kühne ausdrücklich. Der juristische Blick auf ein Thema muss diesem nicht guttun. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele. (MB)
„How to Story?“ – Kunst der Freiheit Podcast von Benjamin-Immanuel Hoff mit Carline Mohr: Mohr ist zu Gast im Podcast des ehemaligen Chefs der Thüringer-Staatskanzlei. Es geht um Kommunikation und Social Media. Gute Kommunikation braucht Geschichten. Die beiden diskutieren lehrreich über das Warum und das Wie von Geschichten. Und es geht auch um den Umgang der Medien mit der AfD. Mohr fordert von den Medien mehr Akribie im Umgang mit der Partei. Damit ließe es sich verhindern, die AfD durch Berichterstattung zu stärken. U.a. auf dieser Website könnt Ihr den Podcast anhören. (MB)
Wohnungssuche – ein Thread mit Tipps vom Stadtvermieter: Eine neue Wohnung in Berlin zu finden, das ist leider kein Zuckerschlecken; zumindest für alle, die kein Geschäftsführergehalt vorweisen können. Viele hilfreiche Tipps findet Ihr in diesem X-Thread des Accounts Stadtvermieter; zum Beispiel den Abschluss eines Plus-Accounts bei Immo-Scout. (MB)
Der ehemalige MdB Roy Kühne stärkt der neuen Gesundheitsministerin Nina Warken den Rücken: Kühne macht in einem LinkedIn-Post die Debatte auf, ob Experten bessere Minister in dem Ressort sind, in dem sie ihre Expertise haben. Karl Lauterbach ist Gesundheitsexperte. War er auch ein guter Gesundheitsminister? Ich würde nicht direkt mit Ja antworten. Die neue Wirtschaftsministerin kommt aus der energiewirtschaftlichen Praxis. Das finde ich gut, ob es aber mit dem Ressort klappt, ist offen. In einem Punkt widerspreche ich Kühne ausdrücklich. Der juristische Blick auf ein Thema muss diesem nicht guttun. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele. (MB)
„How to Story?“ – Kunst der Freiheit Podcast von Benjamin-Immanuel Hoff mit Carline Mohr: Mohr ist zu Gast im Podcast des ehemaligen Chefs der Thüringer-Staatskanzlei. Es geht um Kommunikation und Social Media. Gute Kommunikation braucht Geschichten. Die beiden diskutieren lehrreich über das Warum und das Wie von Geschichten. Und es geht auch um den Umgang der Medien mit der AfD. Mohr fordert von den Medien mehr Akribie im Umgang mit der Partei. Damit ließe es sich verhindern, die AfD durch Berichterstattung zu stärken. U.a. auf dieser Website könnt Ihr den Podcast anhören. (MB)
Der ehemalige MdB Roy Kühne stärkt der neuen Gesundheitsministerin Nina Warken den Rücken: Kühne macht in einem LinkedIn-Post die Debatte auf, ob Experten bessere Minister in dem Ressort sind, in dem sie ihre Expertise haben. Karl Lauterbach ist Gesundheitsexperte. War er auch ein guter Gesundheitsminister? Ich würde nicht direkt mit Ja antworten. Die neue Wirtschaftsministerin kommt aus der energiewirtschaftlichen Praxis. Das finde ich gut, ob es aber mit dem Ressort klappt, ist offen. In einem Punkt widerspreche ich Kühne ausdrücklich. Der juristische Blick auf ein Thema muss diesem nicht guttun. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele. (MB)
„How to Story?“ – Kunst der Freiheit Podcast von Benjamin-Immanuel Hoff mit Carline Mohr: Mohr ist zu Gast im Podcast des ehemaligen Chefs der Thüringer-Staatskanzlei. Es geht um Kommunikation und Social Media. Gute Kommunikation braucht Geschichten. Die beiden diskutieren lehrreich über das Warum und das Wie von Geschichten. Und es geht auch um den Umgang der Medien mit der AfD. Mohr fordert von den Medien mehr Akribie im Umgang mit der Partei. Damit ließe es sich verhindern, die AfD durch Berichterstattung zu stärken. U.a. auf dieser Website könnt Ihr den Podcast anhören. (MB)
Der ehemalige MdB Roy Kühne stärkt der neuen Gesundheitsministerin Nina Warken den Rücken: Kühne macht in einem LinkedIn-Post die Debatte auf, ob Experten bessere Minister in dem Ressort sind, in dem sie ihre Expertise haben. Karl Lauterbach ist Gesundheitsexperte. War er auch ein guter Gesundheitsminister? Ich würde nicht direkt mit Ja antworten. Die neue Wirtschaftsministerin kommt aus der energiewirtschaftlichen Praxis. Das finde ich gut, ob es aber mit dem Ressort klappt, ist offen. In einem Punkt widerspreche ich Kühne ausdrücklich. Der juristische Blick auf ein Thema muss diesem nicht guttun. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele. (MB)
„How to Story?“ – Kunst der Freiheit Podcast von Benjamin-Immanuel Hoff mit Carline Mohr: Mohr ist zu Gast im Podcast des ehemaligen Chefs der Thüringer-Staatskanzlei. Es geht um Kommunikation und Social Media. Gute Kommunikation braucht Geschichten. Die beiden diskutieren lehrreich über das Warum und das Wie von Geschichten. Und es geht auch um den Umgang der Medien mit der AfD. Mohr fordert von den Medien mehr Akribie im Umgang mit der Partei. Damit ließe es sich verhindern, die AfD durch Berichterstattung zu stärken. U.a. auf dieser Website könnt Ihr den Podcast anhören. (MB)
Der ehemalige MdB Roy Kühne stärkt der neuen Gesundheitsministerin Nina Warken den Rücken: Kühne macht in einem LinkedIn-Post die Debatte auf, ob Experten bessere Minister in dem Ressort sind, in dem sie ihre Expertise haben. Karl Lauterbach ist Gesundheitsexperte. War er auch ein guter Gesundheitsminister? Ich würde nicht direkt mit Ja antworten. Die neue Wirtschaftsministerin kommt aus der energiewirtschaftlichen Praxis. Das finde ich gut, ob es aber mit dem Ressort klappt, ist offen. In einem Punkt widerspreche ich Kühne ausdrücklich. Der juristische Blick auf ein Thema muss diesem nicht guttun. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele. (MB)
„How to Story?“ – Kunst der Freiheit Podcast von Benjamin-Immanuel Hoff mit Carline Mohr: Mohr ist zu Gast im Podcast des ehemaligen Chefs der Thüringer-Staatskanzlei. Es geht um Kommunikation und Social Media. Gute Kommunikation braucht Geschichten. Die beiden diskutieren lehrreich über das Warum und das Wie von Geschichten. Und es geht auch um den Umgang der Medien mit der AfD. Mohr fordert von den Medien mehr Akribie im Umgang mit der Partei. Damit ließe es sich verhindern, die AfD durch Berichterstattung zu stärken. U.a. auf dieser Website könnt Ihr den Podcast anhören. (MB)
„Inside CDU“: Steffen Haug und Denise Jacobs haben den CDU-Wahlkampf begleitet. Entstanden ist eine fünfteilige ZDF-Doku, die mit zahlreichen Blicken hinter die Kulissen punktet. Merz und Linnemann sind die Hauptdarsteller. Weitere Kandidatinnen werden beim Wahlkampf begleitet. Hinzu kommen Einordnungen von bekannten Hauptstadtjournalisten. Um die CDU besser zu verstehen, lohnt es sich, die Serie anzuschauen. Ich frage mich manchmal, ob diese Serien extra für Politiknerds gedreht werden? Aber vielleicht täusche ich mich. (MB)
„Erfolgreich gescheitert / Schlussbilanz zum Koalitionsvertrag der Ampel 2021–25“: Robert Vehrkamp und Theres Matthieß haben für die Bertelsmann-Stiftung die Leistungsbilanz der Ampel analysiert. Dieser ist gelungen, die Hälfte von dem umzusetzen, was im Koalitionsvertrag vereinbart wurde. Der Benotung „Erfolgreich gescheitert“ schließe ich mich nicht an. Neben der eingeschränkten Regierungsdauer war die Ampel die erste lagerübergreifende Dreierkonstellation auf Bundesebene. Hinzu kommt der Ukraine-Krieg. Dieser hat zahlreiche zusätzliche Aktivitäten abseits des Koalitionsvertrages erforderlich gemacht. Wenn sich die Ampel nach Kriegsbeginn dazu entschieden hätte, den Koalitionsvertrag zur Seite zu legen, würde sie wahrscheinlich immer noch regieren. Und trotzdem lohnt die Lektüre. Ihr erfahrt, wie Regierungen ticken. (MB)
„Steigende CO₂-Preise: Heizen wird teurer – doch kaum jemand ist vorbereitet“: Der Wärmepumpenanbieter Aira hat eine Umfrage zu Einschätzungen der Bürger zu den zu erwartenden CO2-Preisen in Auftrag gegeben und dazu eine Pressemeldung auf ihrer Website veröffentlicht. Ich finde, es ist eine Unsitte nur eine PM und nicht die vollständige Umfrage zu veröffentlichen, weil man die Daten nicht prüfen kann. Einige Medien – u.a. die SZ – haben die Umfrage aufgegriffen. Es ist absehbar, dass der CO2-Preis ein politischer Aufreger wird. Ob man überhaupt daran festhält, ist offen. Denn die Preiseffekte werden alle Lebensbereiche betreffen. Wenn man daran festhalten will, kann das eigentlich nur gelingen, wenn die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung vollständig als Klimageld ausgeschüttet werden. Denn nur so ist eine schlüssige Kommunikation möglich. Dann können aber keine Wärmepumpen mehr aus denselben Einnahmen gefördert werden. (MB)
„AfD-Chef Chrupalla: Vorstoß von Spahn ist richtig und wichtig“: Nadine Lindner hat Tino Chrupalla für den Deutschlandfunk interviewt. Neben der Spahn-Debatte und der Brandmauer nimmt sie sich viel Zeit, um ihn zu inhaltlichen Positionen der Partei zu befragen. Und es geht auch um das Verhältnis der AfD zu Donald Trump. Das könnte für die Partei zur Achillesferse werden. Die Wahl in Kanada hat gezeigt, dass die Nähe zu Trump zu deutlichen negativen Ausschlägen in der Wählerschaft führen kann. Was für Trump gilt, gilt auch für Putin. (MB)
„Steigende CO₂-Preise: Heizen wird teurer – doch kaum jemand ist vorbereitet“: Der Wärmepumpenanbieter Aira hat eine Umfrage zu Einschätzungen der Bürger zu den zu erwartenden CO2-Preisen in Auftrag gegeben und dazu eine Pressemeldung auf ihrer Website veröffentlicht. Ich finde, es ist eine Unsitte nur eine PM und nicht die vollständige Umfrage zu veröffentlichen, weil man die Daten nicht prüfen kann. Einige Medien – u.a. die SZ – haben die Umfrage aufgegriffen. Es ist absehbar, dass der CO2-Preis ein politischer Aufreger wird. Ob man überhaupt daran festhält, ist offen. Denn die Preiseffekte werden alle Lebensbereiche betreffen. Wenn man daran festhalten will, kann das eigentlich nur gelingen, wenn die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung vollständig als Klimageld ausgeschüttet werden. Denn nur so ist eine schlüssige Kommunikation möglich. Dann können aber keine Wärmepumpen mehr aus denselben Einnahmen gefördert werden. (MB)
„AfD-Chef Chrupalla: Vorstoß von Spahn ist richtig und wichtig“: Nadine Lindner hat Tino Chrupalla für den Deutschlandfunk interviewt. Neben der Spahn-Debatte und der Brandmauer nimmt sie sich viel Zeit, um ihn zu inhaltlichen Positionen der Partei zu befragen. Und es geht auch um das Verhältnis der AfD zu Donald Trump. Das könnte für die Partei zur Achillesferse werden. Die Wahl in Kanada hat gezeigt, dass die Nähe zu Trump zu deutlichen negativen Ausschlägen in der Wählerschaft führen kann. Was für Trump gilt, gilt auch für Putin. (MB)
„Steigende CO₂-Preise: Heizen wird teurer – doch kaum jemand ist vorbereitet“: Der Wärmepumpenanbieter Aira hat eine Umfrage zu Einschätzungen der Bürger zu den zu erwartenden CO2-Preisen in Auftrag gegeben und dazu eine Pressemeldung auf ihrer Website veröffentlicht. Ich finde, es ist eine Unsitte nur eine PM und nicht die vollständige Umfrage zu veröffentlichen, weil man die Daten nicht prüfen kann. Einige Medien – u.a. die SZ – haben die Umfrage aufgegriffen. Es ist absehbar, dass der CO2-Preis ein politischer Aufreger wird. Ob man überhaupt daran festhält, ist offen. Denn die Preiseffekte werden alle Lebensbereiche betreffen. Wenn man daran festhalten will, kann das eigentlich nur gelingen, wenn die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung vollständig als Klimageld ausgeschüttet werden. Denn nur so ist eine schlüssige Kommunikation möglich. Dann können aber keine Wärmepumpen mehr aus denselben Einnahmen gefördert werden. (MB)
„AfD-Chef Chrupalla: Vorstoß von Spahn ist richtig und wichtig“: Nadine Lindner hat Tino Chrupalla für den Deutschlandfunk interviewt. Neben der Spahn-Debatte und der Brandmauer nimmt sie sich viel Zeit, um ihn zu inhaltlichen Positionen der Partei zu befragen. Und es geht auch um das Verhältnis der AfD zu Donald Trump. Das könnte für die Partei zur Achillesferse werden. Die Wahl in Kanada hat gezeigt, dass die Nähe zu Trump zu deutlichen negativen Ausschlägen in der Wählerschaft führen kann. Was für Trump gilt, gilt auch für Putin. (MB)
„Steigende CO₂-Preise: Heizen wird teurer – doch kaum jemand ist vorbereitet“: Der Wärmepumpenanbieter Aira hat eine Umfrage zu Einschätzungen der Bürger zu den zu erwartenden CO2-Preisen in Auftrag gegeben und dazu eine Pressemeldung auf ihrer Website veröffentlicht. Ich finde, es ist eine Unsitte nur eine PM und nicht die vollständige Umfrage zu veröffentlichen, weil man die Daten nicht prüfen kann. Einige Medien – u.a. die SZ – haben die Umfrage aufgegriffen. Es ist absehbar, dass der CO2-Preis ein politischer Aufreger wird. Ob man überhaupt daran festhält, ist offen. Denn die Preiseffekte werden alle Lebensbereiche betreffen. Wenn man daran festhalten will, kann das eigentlich nur gelingen, wenn die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung vollständig als Klimageld ausgeschüttet werden. Denn nur so ist eine schlüssige Kommunikation möglich. Dann können aber keine Wärmepumpen mehr aus denselben Einnahmen gefördert werden. (MB)
„AfD-Chef Chrupalla: Vorstoß von Spahn ist richtig und wichtig“: Nadine Lindner hat Tino Chrupalla für den Deutschlandfunk interviewt. Neben der Spahn-Debatte und der Brandmauer nimmt sie sich viel Zeit, um ihn zu inhaltlichen Positionen der Partei zu befragen. Und es geht auch um das Verhältnis der AfD zu Donald Trump. Das könnte für die Partei zur Achillesferse werden. Die Wahl in Kanada hat gezeigt, dass die Nähe zu Trump zu deutlichen negativen Ausschlägen in der Wählerschaft führen kann. Was für Trump gilt, gilt auch für Putin. (MB)
Die FDP blutet nach der Wahlschlappe im Februar aus. Ihre Unterstützer zeigen die geringste Parteiloyalität. Lediglich 66 % der ehemaligen FDP-Wählerinnen und Wähler würden wieder die FDP wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahlen wären. Die Liberalen verlieren vor allem an die Union (10 %) und an die AfD (9 %). Auch die Grünen beklagen eine große Fluktuation ihrer Wählerschaft. 77 % ihrer Wähler würden wieder bei den Grünen ihr Kreuz machen. Die größte Abwanderung geht weiterhin in Richtung Linke (8 %), aber auch die SPD profitiert (7 %). Die SPD hat sich im Vergleich zur vorherigen Erhebung etwas gefestigt. Das mag daran liegen, dass am Wahlabend die Basis auf 16 % zusammenschmolz. Die Baseline ist deshalb gering. Der bevorstehende Regierungsauftrag mag ebenfalls einen Beitrag zur Wählerloyalität leisten: 82 % der Wählerinnen und Wähler würden wieder die SPD wählen. Die Sozialdemokraten verlieren besonders Stimmen an die Linke (5 %).
„Steigende CO₂-Preise: Heizen wird teurer – doch kaum jemand ist vorbereitet“: Der Wärmepumpenanbieter Aira hat eine Umfrage zu Einschätzungen der Bürger zu den zu erwartenden CO2-Preisen in Auftrag gegeben und dazu eine Pressemeldung auf ihrer Website veröffentlicht. Ich finde, es ist eine Unsitte nur eine PM und nicht die vollständige Umfrage zu veröffentlichen, weil man die Daten nicht prüfen kann. Einige Medien – u.a. die SZ – haben die Umfrage aufgegriffen. Es ist absehbar, dass der CO2-Preis ein politischer Aufreger wird. Ob man überhaupt daran festhält, ist offen. Denn die Preiseffekte werden alle Lebensbereiche betreffen. Wenn man daran festhalten will, kann das eigentlich nur gelingen, wenn die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung vollständig als Klimageld ausgeschüttet werden. Denn nur so ist eine schlüssige Kommunikation möglich. Dann können aber keine Wärmepumpen mehr aus denselben Einnahmen gefördert werden. (MB)
„AfD-Chef Chrupalla: Vorstoß von Spahn ist richtig und wichtig“: Nadine Lindner hat Tino Chrupalla für den Deutschlandfunk interviewt. Neben der Spahn-Debatte und der Brandmauer nimmt sie sich viel Zeit, um ihn zu inhaltlichen Positionen der Partei zu befragen. Und es geht auch um das Verhältnis der AfD zu Donald Trump. Das könnte für die Partei zur Achillesferse werden. Die Wahl in Kanada hat gezeigt, dass die Nähe zu Trump zu deutlichen negativen Ausschlägen in der Wählerschaft führen kann. Was für Trump gilt, gilt auch für Putin. (MB)
„Miteinander reden / Wieviel Freiheit lassen wir (noch) zu?“: Im Deutschlandfunk könnt Ihr ein Essay von Frauke Rostalski anhören, sehr gut vorgetragen von einer professionellen Sprecherin. Es geht um die Meinungsfreiheit in Deutschland. Rostalski kritisiert, dass diese u.a. durch diverse Strafrechtsverschärfungen in den letzten Jahren eingeschränkt worden ist. Ihre Aufzählung hat mich auf Grund der Vielzahl der Gesetzesänderungen überrascht. Mir gefällt das sie die These des US-Vizepräsidenten J.D. Vance zur abnehmenden Meinungsfreiheit als Aufhänger nutzt. Diese These wird durch Umfragen in Deutschland untermauert. Insbesondere in journalistischen Kommentaren werden diese Befürchtungen kurzerhand abgebügelt. Dabei wäre es wichtig, fundiert einzusteigen. Dafür leistet dieses Essay einen wichtigen Beitrag. Frauke Rostalski ist Strafrechtsprofessorin an der Universität von Köln und Mitglied im Deutschen Ethikrat. (MB)
„Ist die Meinungsfreiheit bei uns in Gefahr?“: MrWissen2go Mirko Drotschmann hat vor Kurzem auf YouTube ein Video zum Thema Meinungsfreiheit veröffentlicht. Mir gefällt sehr gut, dass er wie in einer Vorlesung zur Einführung ins Öffentliche Recht die Meinungsfreiheit anhand der einschlägigen Paragrafen im Grundgesetz und Novellierungen im Strafrecht erklärt. Bei der politischen Einordnung ist er zurückhaltend. Damit ist das Video eine gelungene Grundlage zum Einstieg in die Debatte. (MB)
Social Media – Abnahme und Feedbackschlaufen: Teresa Pfützner ist Referentin im Social Media Team des Bundestages. Ich bin über einen kurzen LinkedIn-Beitrag von ihr gestolpert, indem beschreibt sie die Abnahme von Social Media Beiträgen. Diese erfolgt in der Bundestagsverwaltung umgehend und tagesaktuell durch den unmittelbaren Vorgesetzten. Das ist wichtig, weil so eine schnelle Kommunikation mögich ist. Außerdem werden Abstimmungskaskaden vermieden. Die Verantwortlichkeit ist eindeutig geregelt. (MB)
„Miteinander reden / Wieviel Freiheit lassen wir (noch) zu?“: Im Deutschlandfunk könnt Ihr ein Essay von Frauke Rostalski anhören, sehr gut vorgetragen von einer professionellen Sprecherin. Es geht um die Meinungsfreiheit in Deutschland. Rostalski kritisiert, dass diese u.a. durch diverse Strafrechtsverschärfungen in den letzten Jahren eingeschränkt worden ist. Ihre Aufzählung hat mich auf Grund der Vielzahl der Gesetzesänderungen überrascht. Mir gefällt das sie die These des US-Vizepräsidenten J.D. Vance zur abnehmenden Meinungsfreiheit als Aufhänger nutzt. Diese These wird durch Umfragen in Deutschland untermauert. Insbesondere in journalistischen Kommentaren werden diese Befürchtungen kurzerhand abgebügelt. Dabei wäre es wichtig, fundiert einzusteigen. Dafür leistet dieses Essay einen wichtigen Beitrag. Frauke Rostalski ist Strafrechtsprofessorin an der Universität von Köln und Mitglied im Deutschen Ethikrat. (MB)
„Ist die Meinungsfreiheit bei uns in Gefahr?“: MrWissen2go Mirko Drotschmann hat vor Kurzem auf YouTube ein Video zum Thema Meinungsfreiheit veröffentlicht. Mir gefällt sehr gut, dass er wie in einer Vorlesung zur Einführung ins Öffentliche Recht die Meinungsfreiheit anhand der einschlägigen Paragrafen im Grundgesetz und Novellierungen im Strafrecht erklärt. Bei der politischen Einordnung ist er zurückhaltend. Damit ist das Video eine gelungene Grundlage zum Einstieg in die Debatte. (MB)
Social Media – Abnahme und Feedbackschlaufen: Teresa Pfützner ist Referentin im Social Media Team des Bundestages. Ich bin über einen kurzen LinkedIn-Beitrag von ihr gestolpert, indem beschreibt sie die Abnahme von Social Media Beiträgen. Diese erfolgt in der Bundestagsverwaltung umgehend und tagesaktuell durch den unmittelbaren Vorgesetzten. Das ist wichtig, weil so eine schnelle Kommunikation mögich ist. Außerdem werden Abstimmungskaskaden vermieden. Die Verantwortlichkeit ist eindeutig geregelt. (MB)
Aktuell sind nur noch zwei von fünf Bundesbürgern (41 %) der Ansicht, dass Deutschland mehr gegen den Klimawandel tun sollte. Damit liegt die Bundesrepublik in einer von Ipsos durchgeführten internationalen Befragung auf dem letzten Platz aller 32 befragten Länder (globaler Durchschnitt: 62 %). Vor zwei Jahren zeigten sich die Deutschen mit 55 Prozent Zustimmung noch deutlich engagierter.
Kurzfassung der Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2025: DIW, ifo, WIFO, IfW Kiel, IWH, RWI und IHS; der pessimistische Blick auf die deutsche Wirtschaft bekommt durch die Vielzahl und Bandbreite der beteiligten Wirtschaftsforschungsinstitute Gewicht. Besonders dringlich ist der Appell Bürokratie abzubauen und Reformen in Angriff zu nehmen. Die Kurzfassung findet Ihr am Anfang des PDF-Dokuments. (MB)
“Whips, Chaos, and secrets from Westminster (Simon Hart)”: Alastair Campbell und Rory Stewart haben für ihren Podcast mit Simon Hart gesprochen. Hart war der Chief Whip der Tory-Fraktion in der letzten Legislaturperiode. Das Amt ist eine Mischung aus parlamentarischem Geschäftsführer und Fraktionsvorsitzendem im Bundestag. Wie sorge ich für Fraktionsdisziplin? Diese Frage taucht immer mal wieder auf, eine wirklich überzeugende Antwort gibt es nicht. Trotzdem erfahrt Ihr in dem Gespräch in einem sehr unterhaltsamen Stil, wie ein Parlament funktioniert. Ihr könnt den Podcast u.a. bei Globalplayer hören. (MB)
Kurzfassung der Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2025: DIW, ifo, WIFO, IfW Kiel, IWH, RWI und IHS; der pessimistische Blick auf die deutsche Wirtschaft bekommt durch die Vielzahl und Bandbreite der beteiligten Wirtschaftsforschungsinstitute Gewicht. Besonders dringlich ist der Appell Bürokratie abzubauen und Reformen in Angriff zu nehmen. Die Kurzfassung findet Ihr am Anfang des PDF-Dokuments. (MB)
“Whips, Chaos, and secrets from Westminster (Simon Hart)”: Alastair Campbell und Rory Stewart haben für ihren Podcast mit Simon Hart gesprochen. Hart war der Chief Whip der Tory-Fraktion in der letzten Legislaturperiode. Das Amt ist eine Mischung aus parlamentarischem Geschäftsführer und Fraktionsvorsitzendem im Bundestag. Wie sorge ich für Fraktionsdisziplin? Diese Frage taucht immer mal wieder auf, eine wirklich überzeugende Antwort gibt es nicht. Trotzdem erfahrt Ihr in dem Gespräch in einem sehr unterhaltsamen Stil, wie ein Parlament funktioniert. Ihr könnt den Podcast u.a. bei Globalplayer hören. (MB)
Kurzfassung der Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2025: DIW, ifo, WIFO, IfW Kiel, IWH, RWI und IHS; der pessimistische Blick auf die deutsche Wirtschaft bekommt durch die Vielzahl und Bandbreite der beteiligten Wirtschaftsforschungsinstitute Gewicht. Besonders dringlich ist der Appell Bürokratie abzubauen und Reformen in Angriff zu nehmen. Die Kurzfassung findet Ihr am Anfang des PDF-Dokuments. (MB)
“Whips, Chaos, and secrets from Westminster (Simon Hart)”: Alastair Campbell und Rory Stewart haben für ihren Podcast mit Simon Hart gesprochen. Hart war der Chief Whip der Tory-Fraktion in der letzten Legislaturperiode. Das Amt ist eine Mischung aus parlamentarischem Geschäftsführer und Fraktionsvorsitzendem im Bundestag. Wie sorge ich für Fraktionsdisziplin? Diese Frage taucht immer mal wieder auf, eine wirklich überzeugende Antwort gibt es nicht. Trotzdem erfahrt Ihr in dem Gespräch in einem sehr unterhaltsamen Stil, wie ein Parlament funktioniert. Ihr könnt den Podcast u.a. bei Globalplayer hören. (MB)
Zwar wurde der Koalitionsvertrag „Verantwortung für Deutschland“ letzte Woche Mittwoch endlich vorgestellt, aber von einer Aufbruchsstimmung ist bisher kaum etwas zu spüren. Es gibt bereits Anzeichen, dass die Zusammenarbeit zwischen den Vertragspartnern schwierig wird. Besonders beim Thema Mindestlohn tun sich erste Gräben auf. Für die Sozialdemokraten ist die Anhebung des Mindestlohns 2026 auf 15 Euro ein zentrales Versprechen des Koalitionsvertrags. Diese Forderung unterstrich auch SPD-Chef Lars Klingbeil letzte Woche. CDU-Chef Friedrich Merz hingegen sieht keinen Automatismus für eine Anpassung.
Kurzfassung der Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2025: DIW, ifo, WIFO, IfW Kiel, IWH, RWI und IHS; der pessimistische Blick auf die deutsche Wirtschaft bekommt durch die Vielzahl und Bandbreite der beteiligten Wirtschaftsforschungsinstitute Gewicht. Besonders dringlich ist der Appell Bürokratie abzubauen und Reformen in Angriff zu nehmen. Die Kurzfassung findet Ihr am Anfang des PDF-Dokuments. (MB)
“Whips, Chaos, and secrets from Westminster (Simon Hart)”: Alastair Campbell und Rory Stewart haben für ihren Podcast mit Simon Hart gesprochen. Hart war der Chief Whip der Tory-Fraktion in der letzten Legislaturperiode. Das Amt ist eine Mischung aus parlamentarischem Geschäftsführer und Fraktionsvorsitzendem im Bundestag. Wie sorge ich für Fraktionsdisziplin? Diese Frage taucht immer mal wieder auf, eine wirklich überzeugende Antwort gibt es nicht. Trotzdem erfahrt Ihr in dem Gespräch in einem sehr unterhaltsamen Stil, wie ein Parlament funktioniert. Ihr könnt den Podcast u.a. bei Globalplayer hören. (MB)
„Conrad – Ein Quantensprung in der politischen Kommunikation“: Zugegeben der Text von Chris Weidner für den Politsnack-Blog der Konrad Adenauer Stiftung zum neuen KI-Chatbot der NRW-CDU ist ersteinmal PR, weil Weidner ein Projekt beschreibt, an dem sein Unternehmen beteiligt ist. Trotzdem lohnt es sich, dass Projekt anzuschauen. Denn es unterstützt Kandidaten und CDU-Mitarbeiter bei der Erstellung von Einladungen, Reden und vielem mehr und zwar auf Grundlage von Texten und Daten der Partei. Das animiert dazu, der Parteilinie treu zu bleiben. (MB)
„Vermögen und Finanzen privater Haushalte in Deutschland: Ergebnisse der Vermögensbefragung 2023“: Die Bundesbank hat in ihrem neuesten Monatsbericht die Ergebnisse ihrer letzten Vermögensbefragung veröffentlicht. Das die Auswertung und Aufbereitung der Daten mehr als ein Jahr in Anspruch genommen hat, kann ich mir nicht erklären. Das ändert aber nichts daran, dass die Ergebnisse interessant sind. Deutschland hat im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eine deutlich höhere Vermögensungleichheit. Das erklärt, warum die linken Parteien Themen wie Erbschaft- und Vermögensteuer immer wieder ausspielen. Trotz der Krisen hat sich die Ungleichheit nicht spürbar ausgeweitet. Wenn man die gesetzlichen Rentenansprüche in die Berechnung einbeziehen würden, würde das die Ergebnisse ein Stück weit relativieren. Positiv finde ich, dass die Zahl der Aktienbesitzer von 15 auf 18 Prozent der Befragten im Vergleich zur letzten Befragung deutlich angestiegen ist. Ihr findet die Studie u.a. auf der Website der Bundesbank. (MB)
„Nach der Wahl arbeitslos“: Tim Frehler und Gabriel Rinaldi haben für den täglich erscheinenden Politiknewsletter der SZ einen Text zum Berliner Politik-Arbeitsmarkt geschrieben. Es geht um die Mitarbeiter der aus dem Bundestag ausgeschienen Abgeordneten. Da auf Grund des Ausscheidens der FDP viele Betroffene auf einmal auf den Arbeitsmarkt kommen, ist die Suche nicht immer einfach. Die ehemaligen FDP-Mitarbeiter werden aber auch von CDU- und CSU-Abgeordneten gerne genommen. (MB)
„Nach der Wahl arbeitslos“: Tim Frehler und Gabriel Rinaldi haben für den täglich erscheinenden Politiknewsletter der SZ einen Text zum Berliner Politik-Arbeitsmarkt geschrieben. Es geht um die Mitarbeiter der aus dem Bundestag ausgeschienen Abgeordneten. Da auf Grund des Ausscheidens der FDP viele Betroffene auf einmal auf den Arbeitsmarkt kommen, ist die Suche nicht immer einfach. Die ehemaligen FDP-Mitarbeiter werden aber auch von CDU- und CSU-Abgeordneten gerne genommen. (MB)
„Wie findet man als Partei die beste Kampagnen-Agentur?“: Hannah Fecher, Martin Fuchs und Simon Kruschinski haben für den Politsnack-Blog die Agentur-Auswahl-Studie der Konrad Adenauer Stiftung zusammengefasst. Objektive Kriterien und keine Vergabe aufgrund persönlicher Beziehungen, so das Plädoyer des Textes. Damit nicht jedes Wahlkampf-Team wieder bei Null anfangen muss, wird empfohlen, Erfahrungen systematisch zu speichern und für zukünftige Wahlkämpfe nutzbar zu machen. Bei den Kriterien fand ich besonders interessant, das regionale Vernetzung bei den Befragten nur eine geringe Rolle spielt. (MB)
„Nach der Wahl arbeitslos“: Tim Frehler und Gabriel Rinaldi haben für den täglich erscheinenden Politiknewsletter der SZ einen Text zum Berliner Politik-Arbeitsmarkt geschrieben. Es geht um die Mitarbeiter der aus dem Bundestag ausgeschienen Abgeordneten. Da auf Grund des Ausscheidens der FDP viele Betroffene auf einmal auf den Arbeitsmarkt kommen, ist die Suche nicht immer einfach. Die ehemaligen FDP-Mitarbeiter werden aber auch von CDU- und CSU-Abgeordneten gerne genommen. (MB)
„Trumps Zölle: Wieso macht er das?“: MrWissen2go / Mirko Drotschmann hat die Trump-Zölle und die damit einhergehenden Auswirkungen in einem kurzen Video verständlich erklärt. Konkrete Wirtschaftspolitik bekommt in großen Teil der Bevölkerung wenig Aufmerksamkeit. Insofern hat die Zoll-Debatte etwas Gutes. Die Folgen und die Betroffenheiten sind sehr gut sichtbar und verständlich. Das eröffnetet Chancen für politische Entscheider, wenn es diesen gelingt, für diese Herausforderung eine Lösung zu finden. Ihr könnt das Video auf YouTube anschauen. (MB)
AfD in Ipsos Umfrage vor Union
Nach den ersten Meldungen zur Mittagszeit am Mittwoch sind wir der Regierungsbildung um einen großen Schritt nähergekommen. Der Koalitionsvertrag steht. Auch bei der Verteilung der Ministerposten gibt es zunehmend Klarheit. Deutschland wird endlich wieder handlungsfähig, was in einer Zeit, in der sich die Ereignisse überschlagen und bestehende globale Macht- und Wirtschaftssysteme mutwillig zerstört werden, dringend erforderlich ist.
„Nach der Wahl arbeitslos“: Tim Frehler und Gabriel Rinaldi haben für den täglich erscheinenden Politiknewsletter der SZ einen Text zum Berliner Politik-Arbeitsmarkt geschrieben. Es geht um die Mitarbeiter der aus dem Bundestag ausgeschienen Abgeordneten. Da auf Grund des Ausscheidens der FDP viele Betroffene auf einmal auf den Arbeitsmarkt kommen, ist die Suche nicht immer einfach. Die ehemaligen FDP-Mitarbeiter werden aber auch von CDU- und CSU-Abgeordneten gerne genommen. (MB)
„Positionierung zum Umgang mit extremistischen Organisationen“: Die de’ge’pol (Deutsche Gesellschaft für Politikberatung) hat im Mai 2024 genau dazu Empfehlungen herausgegeben. Keine Zusammenarbeit, keine Kontaktaufnahme, eine inhaltliche Auseinandersetzung, keine Einladungen und Veranstaltungsteilnahmen; soweit die klaren Empfehlungen. Infrage kommt eine -Lobbying-Kontaktaufnahme, „wenn Vertreterinnen oder Vertreter extremistischer Organisationen öffentliche Funktionen oder Ämter innehaben, können sie für unsere Auftraggebenden oder Arbeitgebenden wegen der damit einhergehenden Entscheidungsbefugnisse von signifikanter Bedeutung sein.“ Das ist klar und eindeutig formuliert und deckt sich mit dem Verständnis der meisten politischen Organisationen für deren Umgang mit der AfD. Mich beunruhigt, dass die AfD in ersten Umfragen nur noch ein Prozent hinter der Union liegt. Die Parteien der Mitte und das politische Berlin konnten den Aufstieg der AfD nicht verhindern. Wie es weitergeht, ist völlig unklar. (MB)
„Norbert Grote (bpa) | Koalitionsverhandlungen, Karrierewege, Lobbyarbeit“: Christoph Schneeweiss und Eva Lettenmeier haben sich für den “Pflege Bewegt” Podcast mit Norbert Grote unterhalten. Grote ist Hauptgeschäftsführer des bpa –Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste. Ihr erfahrt, wie Grote an die Lobbyarbeit herangeht. Es geht natürlich auch um die aktuellen Herausforderungen für die Pflegewirtschaft. Deutlich wird, dass die privatwirtschaftlichen Unternehmen für die Versorgung der Pflegebedürftigen unverzichtbar sind. Besonders gut gefällt mir der Part zu Grotes Einstieg in der Verbandsarbeit. Er ist nämlich nicht – wie viele andere Verbandsgeschäftsführer – Jurist. Er ist Dipl.-Kaufmann und gelernter Altenpfleger. Der Sound ist gut. (MB)
„Slay! Leichte Unterhaltung mit zentralen Botschaften verbinden“: Carline Mohr hat für ihren Newsletter einen Text zum Aufspringen auf Social-Media-Trends geschrieben. Gut gefällt mir, dass sie die Diskussionen spiegelt, die dazu in vielen Kommunikationsabteilungen regelmäßig stattfindet. Ist das schon oder noch ein Trend? Sollen wir dazu was machen? Und wenn ja, was und wie? Antworten findet Ihr im Text von Carline Mohr. (MB)
Wahrnehmung der Wirtschaftslage weder rosig noch apokalyptisch
Die Zuversicht der Konsumenten in die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands ist seit März 2024 rückläufig und beträgt laut der jüngsten Ipsos-Umfrage 45,7 Punkte von 100, wobei 100 für maximale Zuversicht steht und 0 für maximal negative Aussichten. Vor 12 Monaten waren es 47,5 Punkte auf der gleichen Skala, also marginal besser. Damit ist die Langzeit-Tendenz nicht ganz so negativ, wie Tagesnachrichten erwarten ließen. Im Vergleich zum Februar ist die Stimmung in der deutschen Bevölkerung sogar leicht gestiegen (um 0,4 Punkte). Interessant ist auch, dass die Menschen in Deutschland weiterhin zuversichtlicher auf die Wirtschaft schauen als die Bürgerinnen und Bürger in Frankreich (42,9) oder Italien (45,2). Insgesamt sind die Konsumentenstimmungen in Europa trotz Trumps Zöllen relativ stabil. Anders sieht es in Südamerika aus, wo sich das Klima merklich eintrübt – Argentinien (-3,9), Kolumbien (-2,5), Peru (-2,2), Chile (-4,6). (RG)
„Positionierung zum Umgang mit extremistischen Organisationen“: Die de’ge’pol (Deutsche Gesellschaft für Politikberatung) hat im Mai 2024 genau dazu Empfehlungen herausgegeben. Keine Zusammenarbeit, keine Kontaktaufnahme, eine inhaltliche Auseinandersetzung, keine Einladungen und Veranstaltungsteilnahmen; soweit die klaren Empfehlungen. Infrage kommt eine -Lobbying-Kontaktaufnahme, „wenn Vertreterinnen oder Vertreter extremistischer Organisationen öffentliche Funktionen oder Ämter innehaben, können sie für unsere Auftraggebenden oder Arbeitgebenden wegen der damit einhergehenden Entscheidungsbefugnisse von signifikanter Bedeutung sein.“ Das ist klar und eindeutig formuliert und deckt sich mit dem Verständnis der meisten politischen Organisationen für deren Umgang mit der AfD. Mich beunruhigt, dass die AfD in ersten Umfragen nur noch ein Prozent hinter der Union liegt. Die Parteien der Mitte und das politische Berlin konnten den Aufstieg der AfD nicht verhindern. Wie es weitergeht, ist völlig unklar. (MB)
„Norbert Grote (bpa) | Koalitionsverhandlungen, Karrierewege, Lobbyarbeit“: Christoph Schneeweiss und Eva Lettenmeier haben sich für den “Pflege Bewegt” Podcast mit Norbert Grote unterhalten. Grote ist Hauptgeschäftsführer des bpa –Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste. Ihr erfahrt, wie Grote an die Lobbyarbeit herangeht. Es geht natürlich auch um die aktuellen Herausforderungen für die Pflegewirtschaft. Deutlich wird, dass die privatwirtschaftlichen Unternehmen für die Versorgung der Pflegebedürftigen unverzichtbar sind. Besonders gut gefällt mir der Part zu Grotes Einstieg in der Verbandsarbeit. Er ist nämlich nicht – wie viele andere Verbandsgeschäftsführer – Jurist. Er ist Dipl.-Kaufmann und gelernter Altenpfleger. Der Sound ist gut. (MB)
Mark Carney: Carney ist der Kandidat der liberalen Partei für die Kanada anstehende Präsidentschaftswahl. Seinen Vorstellungsspot finde ich sehr gelungen. Er positioniert sich als bodenständiger Macher und zählt auf, was er in vorherigen Ämtern für das Land erreicht hat. In diese Erfolgsgeschichte reiht sich auch seine Rolle in der Privatwirtschaft ein. Gut funktioniert, dass er seinen Konkurrenten als Berufspolitiker diffamieren kann. Dieser habe immer nur Kritik geübt, aber noch nie ein Problem gelöst. (MB)
„Public Affairs in Zeiten beschleunigter Politik / Höhere Anforderungen, schnelleres Handeln“: Vanessa Haumberger und Boris Binkowska (beide Gauly Advisors) haben im Magazin Kommunikationsmanager (Seite 42) einen Beitrag zum Unternehmenslobbying in unruhigen Zeiten geschrieben. Lobbying wird für den Unternehmenserfolg wichtiger, weil politische Entscheidungen für viele Branche erhebliche Auswirkungen auf den Erfolg der Unternehmen haben können. Damit steigt die Bedeutung der Public-Affairs-Abteilungen und der dort beschäftigten Mitarbeiter. Der zweite Baustein ist Social Media. Auf Grund der abrupten Veränderungen brauchen Unternehmen eigene Kanäle und verlässliche Kommunikationspfade zu ihren Stakeholdern. Die Analyse ist schlüssig, aber als Standpunkt einer Agentur natürlich auch erwartbar. (MB)
„Verhaftungen, Proteste, Angst. Erdogan greift brutal durch. Mit Deniz Yücel“ / Podcast von Paul Ronzheimer: Der Istanbuler Bürgermeister und Präsidentschaftskandidat der sozialdemokratischen Partei der Türkei, Ekrem İmamoğlu, ist inhaftiert worden. Ronzheimer spricht mit Yücel über die Hintergründe. Der Podcast zeigt, wie die Türkei von einer Demokratie in Richtung Diktatur marschiert ist. Ich muss eingestehen, als Erdogan zum ersten Mal gewählt worden ist, war ich optimistisch, dass es ihm gelingt, Religion und Demokratie in der Türkei in Einklang zu bringen. Ich habe mich getäuscht. Die Entwicklung in der Türkei ist auch ein Warnsignal in Hinblick auf andere Demokratien. Donald Trump hat in den wenigen Wochen seiner Präsidentschaft einige demokratische Institutionen der USA bereits grundsätzlich in Frage gestellt. Ihr könnt den Podcast bei Podigee anhören. (MB)
„Public Affairs in Zeiten beschleunigter Politik / Höhere Anforderungen, schnelleres Handeln“: Vanessa Haumberger und Boris Binkowska (beide Gauly Advisors) haben im Magazin Kommunikationsmanager (Seite 42) einen Beitrag zum Unternehmenslobbying in unruhigen Zeiten geschrieben. Lobbying wird für den Unternehmenserfolg wichtiger, weil politische Entscheidungen für viele Branche erhebliche Auswirkungen auf den Erfolg der Unternehmen haben können. Damit steigt die Bedeutung der Public-Affairs-Abteilungen und der dort beschäftigten Mitarbeiter. Der zweite Baustein ist Social Media. Auf Grund der abrupten Veränderungen brauchen Unternehmen eigene Kanäle und verlässliche Kommunikationspfade zu ihren Stakeholdern. Die Analyse ist schlüssig, aber als Standpunkt einer Agentur natürlich auch erwartbar. (MB)
„Verhaftungen, Proteste, Angst. Erdogan greift brutal durch. Mit Deniz Yücel“ / Podcast von Paul Ronzheimer: Der Istanbuler Bürgermeister und Präsidentschaftskandidat der sozialdemokratischen Partei der Türkei, Ekrem İmamoğlu, ist inhaftiert worden. Ronzheimer spricht mit Yücel über die Hintergründe. Der Podcast zeigt, wie die Türkei von einer Demokratie in Richtung Diktatur marschiert ist. Ich muss eingestehen, als Erdogan zum ersten Mal gewählt worden ist, war ich optimistisch, dass es ihm gelingt, Religion und Demokratie in der Türkei in Einklang zu bringen. Ich habe mich getäuscht. Die Entwicklung in der Türkei ist auch ein Warnsignal in Hinblick auf andere Demokratien. Donald Trump hat in den wenigen Wochen seiner Präsidentschaft einige demokratische Institutionen der USA bereits grundsätzlich in Frage gestellt. Ihr könnt den Podcast bei Podigee anhören. (MB)
„Public Affairs in Zeiten beschleunigter Politik / Höhere Anforderungen, schnelleres Handeln“: Vanessa Haumberger und Boris Binkowska (beide Gauly Advisors) haben im Magazin Kommunikationsmanager (Seite 42) einen Beitrag zum Unternehmenslobbying in unruhigen Zeiten geschrieben. Lobbying wird für den Unternehmenserfolg wichtiger, weil politische Entscheidungen für viele Branche erhebliche Auswirkungen auf den Erfolg der Unternehmen haben können. Damit steigt die Bedeutung der Public-Affairs-Abteilungen und der dort beschäftigten Mitarbeiter. Der zweite Baustein ist Social Media. Auf Grund der abrupten Veränderungen brauchen Unternehmen eigene Kanäle und verlässliche Kommunikationspfade zu ihren Stakeholdern. Die Analyse ist schlüssig, aber als Standpunkt einer Agentur natürlich auch erwartbar. (MB)
„Verhaftungen, Proteste, Angst. Erdogan greift brutal durch. Mit Deniz Yücel“ / Podcast von Paul Ronzheimer: Der Istanbuler Bürgermeister und Präsidentschaftskandidat der sozialdemokratischen Partei der Türkei, Ekrem İmamoğlu, ist inhaftiert worden. Ronzheimer spricht mit Yücel über die Hintergründe. Der Podcast zeigt, wie die Türkei von einer Demokratie in Richtung Diktatur marschiert ist. Ich muss eingestehen, als Erdogan zum ersten Mal gewählt worden ist, war ich optimistisch, dass es ihm gelingt, Religion und Demokratie in der Türkei in Einklang zu bringen. Ich habe mich getäuscht. Die Entwicklung in der Türkei ist auch ein Warnsignal in Hinblick auf andere Demokratien. Donald Trump hat in den wenigen Wochen seiner Präsidentschaft einige demokratische Institutionen der USA bereits grundsätzlich in Frage gestellt. Ihr könnt den Podcast bei Podigee anhören. (MB)
„Public Affairs in Zeiten beschleunigter Politik / Höhere Anforderungen, schnelleres Handeln“: Vanessa Haumberger und Boris Binkowska (beide Gauly Advisors) haben im Magazin Kommunikationsmanager (Seite 42) einen Beitrag zum Unternehmenslobbying in unruhigen Zeiten geschrieben. Lobbying wird für den Unternehmenserfolg wichtiger, weil politische Entscheidungen für viele Branche erhebliche Auswirkungen auf den Erfolg der Unternehmen haben können. Damit steigt die Bedeutung der Public-Affairs-Abteilungen und der dort beschäftigten Mitarbeiter. Der zweite Baustein ist Social Media. Auf Grund der abrupten Veränderungen brauchen Unternehmen eigene Kanäle und verlässliche Kommunikationspfade zu ihren Stakeholdern. Die Analyse ist schlüssig, aber als Standpunkt einer Agentur natürlich auch erwartbar. (MB)
„Verhaftungen, Proteste, Angst. Erdogan greift brutal durch. Mit Deniz Yücel“ / Podcast von Paul Ronzheimer: Der Istanbuler Bürgermeister und Präsidentschaftskandidat der sozialdemokratischen Partei der Türkei, Ekrem İmamoğlu, ist inhaftiert worden. Ronzheimer spricht mit Yücel über die Hintergründe. Der Podcast zeigt, wie die Türkei von einer Demokratie in Richtung Diktatur marschiert ist. Ich muss eingestehen, als Erdogan zum ersten Mal gewählt worden ist, war ich optimistisch, dass es ihm gelingt, Religion und Demokratie in der Türkei in Einklang zu bringen. Ich habe mich getäuscht. Die Entwicklung in der Türkei ist auch ein Warnsignal in Hinblick auf andere Demokratien. Donald Trump hat in den wenigen Wochen seiner Präsidentschaft einige demokratische Institutionen der USA bereits grundsätzlich in Frage gestellt. Ihr könnt den Podcast bei Podigee anhören. (MB)
„Energiewende auf Kurs bringen / Impulse für eine wettbewerbsfähigere Energiepolitik“: Der BDI hat die Boston Consulting Group (BCG) mit einer Analyse der Energiewende und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Industrie beauftragt. Wie zu erwarten, unterscheidet sich die Botschaft der Studie nicht von dem, was Industrievertreter gebetsmühlenartig im politischen Berlin vortragen. Die Energiekosten sind zu hoch, zum Teil sind sie fünfmal so hoch wie bei Konkurrenzstandorten. Wichtig ist der klare Hinweis von BCG, dass grüner Wasserstoff in Deutschland nicht konkurrenzfähig produziert werden kann. Das Plädoyer der Analyse laufet; stärker auf kostengünstigere, erneuerbare Energie zu setzen und die Infrastruktur bedarfsgerecht auszubauen. Damit können hunderte Milliarden Euro eingespart werden. Ihr findet die Analyse auf der BDI-Website. (MB)
Die Sorgen der Deutschen – Angst vor Migration und Krieg
Die Sorge der Deutschen vor einem militärischen Konflikt hat seit Februar 2025 um 11 Prozentpunkte zugenommen. Das mag einerseits an dem erratischen Verhalten unserer transatlantischen Partner liegen, die in den letzten Wochen und Monaten viel daran getan haben, NATO-Partner zu verunsichern (Annexion von Kanada, Einmarsch in Grönland und Panama) und sich zunehmend von dem gewohnten diplomatischen Parkett verabschieden. Deutschland findet sich in einer Situation wieder, in der, mit den Worten von JD Vance, wir nicht länger „Freeloader“ sein und uns auf amerikanische Sicherheitsgarantien verlassen können. Statt amerikanischer „Bailouts“ müssen wir nun selbst die Stiefel anziehen, das Bajonett aufpflanzen und unsere Interessen selbst verteidigen.
„Public Affairs in Zeiten beschleunigter Politik / Höhere Anforderungen, schnelleres Handeln“: Vanessa Haumberger und Boris Binkowska (beide Gauly Advisors) haben im Magazin Kommunikationsmanager (Seite 42) einen Beitrag zum Unternehmenslobbying in unruhigen Zeiten geschrieben. Lobbying wird für den Unternehmenserfolg wichtiger, weil politische Entscheidungen für viele Branche erhebliche Auswirkungen auf den Erfolg der Unternehmen haben können. Damit steigt die Bedeutung der Public-Affairs-Abteilungen und der dort beschäftigten Mitarbeiter. Der zweite Baustein ist Social Media. Auf Grund der abrupten Veränderungen brauchen Unternehmen eigene Kanäle und verlässliche Kommunikationspfade zu ihren Stakeholdern. Die Analyse ist schlüssig, aber als Standpunkt einer Agentur natürlich auch erwartbar. (MB)
„Verhaftungen, Proteste, Angst. Erdogan greift brutal durch. Mit Deniz Yücel“ / Podcast von Paul Ronzheimer: Der Istanbuler Bürgermeister und Präsidentschaftskandidat der sozialdemokratischen Partei der Türkei, Ekrem İmamoğlu, ist inhaftiert worden. Ronzheimer spricht mit Yücel über die Hintergründe. Der Podcast zeigt, wie die Türkei von einer Demokratie in Richtung Diktatur marschiert ist. Ich muss eingestehen, als Erdogan zum ersten Mal gewählt worden ist, war ich optimistisch, dass es ihm gelingt, Religion und Demokratie in der Türkei in Einklang zu bringen. Ich habe mich getäuscht. Die Entwicklung in der Türkei ist auch ein Warnsignal in Hinblick auf andere Demokratien. Donald Trump hat in den wenigen Wochen seiner Präsidentschaft einige demokratische Institutionen der USA bereits grundsätzlich in Frage gestellt. Ihr könnt den Podcast bei Podigee anhören. (MB)
„Was macht die Linke mit dem Hype? Mit Heidi Reichinnek (Die Linke)“: Mit der Partei Die Linke ist wieder zu rechnen. Den Wahlerfolg nur mit Social Media und der Mobilisierung gegen die Union zu erklären, ist nicht schlüssig. Die Linke konnte auch mit ihren Kernbotschaften punkten. Mit dem Wohnungsmangel und ihren Sozialthemen erreicht die Partei eine große Zielgruppe. Ob sie sinnvolle Lösungen anzubieten hat, steht auf einem anderen Blatt. Heidi Reichinnek markiert diese Themen im Podcast von Anne Will. Besonders interessant ist die Diskussion zur Ukraine. Da kommt Reichinnek ganz schön in die Defensive. Ihr könnt den Podcast u.a. auf der Website von Anne Will anhören. (MB)
„Was macht die Linke mit dem Hype? Mit Heidi Reichinnek (Die Linke)“: Mit der Partei Die Linke ist wieder zu rechnen. Den Wahlerfolg nur mit Social Media und der Mobilisierung gegen die Union zu erklären, ist nicht schlüssig. Die Linke konnte auch mit ihren Kernbotschaften punkten. Mit dem Wohnungsmangel und ihren Sozialthemen erreicht die Partei eine große Zielgruppe. Ob sie sinnvolle Lösungen anzubieten hat, steht auf einem anderen Blatt. Heidi Reichinnek markiert diese Themen im Podcast von Anne Will. Besonders interessant ist die Diskussion zur Ukraine. Da kommt Reichinnek ganz schön in die Defensive. Ihr könnt den Podcast u.a. auf der Website von Anne Will anhören. (MB)
„Was macht die Linke mit dem Hype? Mit Heidi Reichinnek (Die Linke)“: Mit der Partei Die Linke ist wieder zu rechnen. Den Wahlerfolg nur mit Social Media und der Mobilisierung gegen die Union zu erklären, ist nicht schlüssig. Die Linke konnte auch mit ihren Kernbotschaften punkten. Mit dem Wohnungsmangel und ihren Sozialthemen erreicht die Partei eine große Zielgruppe. Ob sie sinnvolle Lösungen anzubieten hat, steht auf einem anderen Blatt. Heidi Reichinnek markiert diese Themen im Podcast von Anne Will. Besonders interessant ist die Diskussion zur Ukraine. Da kommt Reichinnek ganz schön in die Defensive. Ihr könnt den Podcast u.a. auf der Website von Anne Will anhören. (MB)
„ARTE Europa, Die Woche / Ein Atomschirm made in Europe?“: Immer mal wieder poppt die Diskussion auf, ob ein europäischer Atomwaffenschutzschirm – insbesondere für Deutschland – eine Alternative zum Schutz durch die USA sein könnte. In dieser kurzen französisch produzierten Arte-Doku erfahrt Ihr, wie leistungsstark die Atommächte Frankreich und Großbritannien sind, wie deren Atomwaffenprogramme entstanden sind und in welchen politischen Rahmen sie eingebunden sind. Auch die Risiken kommen zur Sprache. Auf einen französischen Schutz sollte man sich nicht verlassen. Es ist möglich, dass Le Pen die nächsten Präsidentschaftswahlen gewinnt. Sie hat einem atomaren Schutz Europas durch Frankreich bereits eine Absage erteilt. (MB)
„Was macht die Linke mit dem Hype? Mit Heidi Reichinnek (Die Linke)“: Mit der Partei Die Linke ist wieder zu rechnen. Den Wahlerfolg nur mit Social Media und der Mobilisierung gegen die Union zu erklären, ist nicht schlüssig. Die Linke konnte auch mit ihren Kernbotschaften punkten. Mit dem Wohnungsmangel und ihren Sozialthemen erreicht die Partei eine große Zielgruppe. Ob sie sinnvolle Lösungen anzubieten hat, steht auf einem anderen Blatt. Heidi Reichinnek markiert diese Themen im Podcast von Anne Will. Besonders interessant ist die Diskussion zur Ukraine. Da kommt Reichinnek ganz schön in die Defensive. Ihr könnt den Podcast u.a. auf der Website von Anne Will anhören. (MB)
Trump stört sich nicht am Aktienmarkt
Wer in einen der hochgelobten ETFs wie den MSCI World oder S&P 500 investiert hat, der wird sich gerade die Wunden lecken. Der amerikanische Aktienmarkt driftete in den vergangenen Wochen ins Minus. Überraschenderweise scheint das den amtierenden Präsidenten Donald Trump wenig zu stören, und dies, obwohl einer seiner wichtigsten (und kontroversesten) Berater, Elon Musk, mehrere Milliarden Verluste hinnehmen muss. Nun mag der fallende Tesla-Kurs vielfältige Gründe haben, aber Ökonomen weisen schon seit Längerem darauf hin, dass die MAGA-Doktrin negative wirtschaftliche Konsequenzen – eine höhere Inflation, ja sogar eine Rezession – nach sich ziehen könnte. Eine Ipsos-Umfrage macht nun deutlich, dass sich die Amerikaner über die Auswirkungen von Zöllen auf die Preisentwicklung sorgen. Erinnern wir uns, steigende Preise waren einer der wichtigsten Gründe für die Wahlentscheidung in den USA. Trumps Preisstabilitätspolitik wird nur von 31 Prozent der Amerikaner befürwortet. Bei anderen Themen wie Wirtschaft, Außenpolitik und Korruption liegt die Zufriedenheit mit dem Präsidenten ebenfalls unter 40 Prozent. Kontrovers wird auch die Verschlankungskur der Regierung betrachtet. So sprachen sich 57 Prozent gegen die Massenentlassung von Beamten aus. Lediglich bei der Einwanderungspolitik trifft Donald Trump noch auf große Zustimmung (49 %) in der Bevölkerung. Trotz dieser niedrigen Zustimmungswerte liegt Trumps Gesamtzustimmung mit 44 Prozent weiterhin über denen seines Vorgängers Joe Biden. Ein kleiner Trost für Elon Musk – der US-Präsident zeigt sich solidarisch und will einen Tesla kaufen. Ob das gutes Marketing ist, wird sich zeigen.
„Deutsche Industrie / Zwischen Abwanderung und Neuerfindung“: Katharina Thoms hat für den Deutschlandfunk die Situation energieintensiver Unternehmen in Deutschland vor dem Hintergrund der Koalitionsverhandlungen in einer Reportage aufgearbeitet. Es wird anhand eines Unternehmerinterviews deutlich, wie wichtig die Rolle der Energiekosten ist. Im zweiten Teil der Reportage geht es um die Anpassung der Industrie an die Klimaziele. Auch dazu gibt es O-Töne; u.a. mit einem Klimaforscher. Ich hätte mir gewünscht, dass Thoms die beiden Seiten der Medaille enger miteinander verknüpft hätte. Denn sowohl beim Ausbau der Stromleitungen und noch viel mehr beim Thema Wasserstoff stellt sich die Frage, ob beides nicht so teuer wird, dass es wirtschaftlich überhaupt keinen Sinn macht. (MB)
„Dos und Don´ts digitaler Formatentwicklung“: Eine Website, ein Podcast, ein Newsletter und vieles mehr; bei der Entwicklung neuer digitaler Formate stellen sich in der Regel die gleichen Fragen. Ich bin zufällig über eine hilfreiche Checkliste gestolpert. Die hat zwar bereits einige Jahre auf dem Buckel, das macht aber nichts. Ein Aspekt, den ich immer voranstelle, wenn ich zu dem Thema gefragt werde, wird dort auch besonders prominent herausgestellt. Am Anfang steht immer das Ziel. Erst im Laufe des Entwicklungsprozesses solltet Ihr klären, auf welchen Weg und gegebenenfalls auf welcher Plattform Ihr euer Ziel erreichen möchtet. (MB)
„Deutsche Industrie / Zwischen Abwanderung und Neuerfindung“: Katharina Thoms hat für den Deutschlandfunk die Situation energieintensiver Unternehmen in Deutschland vor dem Hintergrund der Koalitionsverhandlungen in einer Reportage aufgearbeitet. Es wird anhand eines Unternehmerinterviews deutlich, wie wichtig die Rolle der Energiekosten ist. Im zweiten Teil der Reportage geht es um die Anpassung der Industrie an die Klimaziele. Auch dazu gibt es O-Töne; u.a. mit einem Klimaforscher. Ich hätte mir gewünscht, dass Thoms die beiden Seiten der Medaille enger miteinander verknüpft hätte. Denn sowohl beim Ausbau der Stromleitungen und noch viel mehr beim Thema Wasserstoff stellt sich die Frage, ob beides nicht so teuer wird, dass es wirtschaftlich überhaupt keinen Sinn macht. (MB)
„Douglas is Cancelled“: Auf Arte könnt Ihr jetzt eine englische Mini-Serie streamen, in der es um MeToo, Medien, Kampagnen und das Spiel mit der Öffentlichkeit geht. Ein prominenter Nachrichtenmoderator soll auf einer Party einen sexistischen Witz erzählt haben. Daraus entwickelt sich eine rasante und sehr dialoglastige Handlung; inszeniert wie ein Kammerspiel. Mir hat es gefallen, besonders gut sind die britischen Schauspieler. (MB)
„D21-Digital-Index 2024/2025“: Die Initiative D21 hat auch in diesem Jahr ihren Digital-index veröffentlicht. Die Kernbotschaft ist ähnlich wie in den letzten Jahren. Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Bereitschaft sich auf die Digitalisierung einzulassen und persönlichem Wohlstand. Von einer Kausalität zu sprechen, wäre aber nicht redlich, finden sich doch zahlreiche Beispiele, die dieses in Frage stellen. Der Index zeigt sehr konkret, wo es bei der Digitalisierung Deutschlands Aufholbedarf gibt. Am Ende hat es jeder selbst in der Hand, neue digitale Chancen anzunehmen. Die politische Frage für die nächste Bundesregierung wird sein, wie bessere Anreize für eine digitalere Gesellschaft gesetzt werden können. (MB)
„Europa / Am Scheideweg zwischen Autokratie und liberaler Demokratie“: Friedbert Meurer hat für den Deutschlandfunk die Populismus-Forscherin Irina von Wiese interviewt. Erfrischend ist, das von Wiese sehr deutlich herausarbeitet, dass für populistische Parteien die Themen austauschbar und die Lösung von Problemen hinderlich sind. Vielmehr gehe es ihnen darum, vom Versagen der Parteien der Mitte zu profitieren. Das spricht eigentlich dafür, populistische Parteien einzubinden und in die Mitverantwortung zu nehmen. Diese Schlussfolgerung mag von Wiese aber nicht ziehen. (MB)
„Europa / Am Scheideweg zwischen Autokratie und liberaler Demokratie“: Friedbert Meurer hat für den Deutschlandfunk die Populismus-Forscherin Irina von Wiese interviewt. Erfrischend ist, das von Wiese sehr deutlich herausarbeitet, dass für populistische Parteien die Themen austauschbar und die Lösung von Problemen hinderlich sind. Vielmehr gehe es ihnen darum, vom Versagen der Parteien der Mitte zu profitieren. Das spricht eigentlich dafür, populistische Parteien einzubinden und in die Mitverantwortung zu nehmen. Diese Schlussfolgerung mag von Wiese aber nicht ziehen. (MB)
Trumps Playbook: Die Demütigung Volodimir Selenskyjs im Oval Office hat der ganzen Welt vor Augen geführt, wie weit Donald Trump zu gehen bereit ist, um seine Interessen durchzusetzen. Um noch besser zu verstehen, dass Trump nicht bereit ist, Widerspruch zu akzeptieren, schaut euch das Video einer Kabinettssitzung mit Elon Musk an. Wenn ich die jüngsten USA-Besuche von Macron und Starmer Revue passieren lasse, bin ich gespannt, welche Strategie Friedrich Merz bei seinem ersten Trump-Treffen wählt. (MB)
„Viewsletter: Die Landtagswoche in 90 Sekunden“: Lilli Fischer beschreibt in diesem Text für den Politsnack-Blog den Einsatz eines Hochkant-Video-Newsletters, um regelmäßig über die wichtigsten 3 Themen der Woche aus der Perspektive einer Landtagsfraktion zu berichten. Die Vorteile liegen auf der Hand: „kompakt, verständlich und direkt teilbar“. Insbesondere jüngere Zielgruppen auf YouTube und Instagram können sehr gut erreicht werden und die Verbreitung in WhatsApp-Gruppen ist – insbesondere für die Abgeordneten der Fraktion – sehr einfach. (MB)
„Lebenssituation und Teilhabe ukrainischer Geflüchteter in Deutschland: Ergebnisse der IAB-BAMF-SOEP-Befragung“: Ein Team von IAB, BAMF und DIW hat eine Bestandsaufnahme zur Situation ukrainischer Flüchtlinge auf Grundlage von Daten bis zum Januar 2024 veröffentlicht. Mehr als die Hälfte der Befragten bewertet die eigenen Deutschkenntnisse als ausreichend. Die Beteiligung an Integrationskursen liegt bei 70 Prozent. Beschäftigt waren 26 Prozent der Männer und 21 Prozent der Frauen. In der mehr als 100-seitigen Studie finden sich viele Detailinfos. (MB)
Kaum Vertrauen in Neuauflage der GroKo
Wer glaubt, dass es im Land nach der Wahl die große Aufbruchstimmung geben wird, der wird enttäuscht sein. Die Union humpelt mit 28,5 Prozent der Wählerstimmen einer Kanzlerschaft entgegen, und die Sozialdemokraten haben als einzig mehrheitsschaffender Koalitionspartner mit 16,4 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis in der Geschichte der Bundesrepublik eingefahren. Zusätzlich lassen sich viele Missstände in unserem Land auf Entscheidungen (oder eben fehlende Entscheidungen) vergangener Regierungen aus Union und SPD zurückführen. Das ist eine katastrophale Ausgangslage für eine Regierung aus Union und SPD.
„Europa / Am Scheideweg zwischen Autokratie und liberaler Demokratie“: Friedbert Meurer hat für den Deutschlandfunk die Populismus-Forscherin Irina von Wiese interviewt. Erfrischend ist, das von Wiese sehr deutlich herausarbeitet, dass für populistische Parteien die Themen austauschbar und die Lösung von Problemen hinderlich sind. Vielmehr gehe es ihnen darum, vom Versagen der Parteien der Mitte zu profitieren. Das spricht eigentlich dafür, populistische Parteien einzubinden und in die Mitverantwortung zu nehmen. Diese Schlussfolgerung mag von Wiese aber nicht ziehen. (MB)
“The Ticking Clock on Reinventing the Transatlantic Alliance”: Rym Momtaz hat für Carnegie Europe aufgeschrieben, wo die Knackpunkte der deutsch/amerikanischen Beziehungen liegen. Die amerikanische Führung sympathisiert ganz offen mit rechtspopulistischen Parteien in Europa. Verbirgt sich dahinter eine Strategie, um die EU zu spalten? Die Antwort darauf kann eigentlich nur europäische Stärke und Einigkeit sein. (MB)
“The Ticking Clock on Reinventing the Transatlantic Alliance”: Rym Momtaz hat für Carnegie Europe aufgeschrieben, wo die Knackpunkte der deutsch/amerikanischen Beziehungen liegen. Die amerikanische Führung sympathisiert ganz offen mit rechtspopulistischen Parteien in Europa. Verbirgt sich dahinter eine Strategie, um die EU zu spalten? Die Antwort darauf kann eigentlich nur europäische Stärke und Einigkeit sein. (MB)
„Appell an die deutsche Politik: Ein Grundkonsens für Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit“: Die Grünen setzen im Wahlkampfendspurt auf ihre Kernkompetenz; den Klimaschutz. Passgenau dazu gibt es eine Verbandskampagne. Neben den üblichen Verdächtigen sind auch der DSGV und der Startup-Verband dabei. Der Text enthält nichts Neues, ist aber pointiert und knackig formuliert und enthält ein klares Bekenntnis zu den bestehenden Klimazielen. (MB)
„Scholz’ „Hofnarr“-Ausraster: Paul stand daneben“: Die Hofnarr-Geschichte hat es immerhin ein paar Tage in den Schlagzeilen gehalten. Wer besser verstehen und erfahren möchte, wie die Story hochgekocht ist, wie Journalisten mit solchen Geschichten umgehen und natürlich wie Harald Christ seinen Geburtstag feiert, sollte sich diesen Podcast von Paul Ronzheimer und Filipp Piatov anhören. Dieser Podcast ist Best-Practice-Journalismus, weil er die Geschichte aus allen möglichen Perspektiven betrachtet und ganz nebenbei das Thema Ethik und Journalismus abräumt. Ihr findet den Podcast u.a. bei Podigee. (MB)
„Appell an die deutsche Politik: Ein Grundkonsens für Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit“: Die Grünen setzen im Wahlkampfendspurt auf ihre Kernkompetenz; den Klimaschutz. Passgenau dazu gibt es eine Verbandskampagne. Neben den üblichen Verdächtigen sind auch der DSGV und der Startup-Verband dabei. Der Text enthält nichts Neues, ist aber pointiert und knackig formuliert und enthält ein klares Bekenntnis zu den bestehenden Klimazielen. (MB)
„Scholz’ „Hofnarr“-Ausraster: Paul stand daneben“: Die Hofnarr-Geschichte hat es immerhin ein paar Tage in den Schlagzeilen gehalten. Wer besser verstehen und erfahren möchte, wie die Story hochgekocht ist, wie Journalisten mit solchen Geschichten umgehen und natürlich wie Harald Christ seinen Geburtstag feiert, sollte sich diesen Podcast von Paul Ronzheimer und Filipp Piatov anhören. Dieser Podcast ist Best-Practice-Journalismus, weil er die Geschichte aus allen möglichen Perspektiven betrachtet und ganz nebenbei das Thema Ethik und Journalismus abräumt. Ihr findet den Podcast u.a. bei Podigee. (MB)
„Appell an die deutsche Politik: Ein Grundkonsens für Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit“: Die Grünen setzen im Wahlkampfendspurt auf ihre Kernkompetenz; den Klimaschutz. Passgenau dazu gibt es eine Verbandskampagne. Neben den üblichen Verdächtigen sind auch der DSGV und der Startup-Verband dabei. Der Text enthält nichts Neues, ist aber pointiert und knackig formuliert und enthält ein klares Bekenntnis zu den bestehenden Klimazielen. (MB)
„Scholz’ „Hofnarr“-Ausraster: Paul stand daneben“: Die Hofnarr-Geschichte hat es immerhin ein paar Tage in den Schlagzeilen gehalten. Wer besser verstehen und erfahren möchte, wie die Story hochgekocht ist, wie Journalisten mit solchen Geschichten umgehen und natürlich wie Harald Christ seinen Geburtstag feiert, sollte sich diesen Podcast von Paul Ronzheimer und Filipp Piatov anhören. Dieser Podcast ist Best-Practice-Journalismus, weil er die Geschichte aus allen möglichen Perspektiven betrachtet und ganz nebenbei das Thema Ethik und Journalismus abräumt. Ihr findet den Podcast u.a. bei Podigee. (MB)
Blitzumfragen nach TV-Duellen sind nur bedingt verlässlich
Viele von euch haben sicherlich mit großer Aufmerksamkeit die Kanzlerduelle der Fernsehanstalten verfolgt, insbesondere das kürzlich ausgestrahlte Duell auf RTL zwischen Friedrich Merz, Alice Weidel, Olaf Scholz und Robert Habeck. Diese Sendung zog großes Interesse auf sich, da sie die Kandidaten ins Rampenlicht rückte und durch datenbasierte Analysen begleitet wurde. Besonders interessant ist dabei die Bewertung, welcher Kandidat am überzeugendsten, sympathischsten und kompetentesten erschien. Laut einer repräsentativen Blitzumfrage von Forsa, die der Sendung folgte, ging Friedrich Merz als klarer Gewinner des RTL-Quartetts hervor. 32 Prozent der befragten Zuschauer schätzten den Herausforderer der Unionsparteien als den kompetentesten Kandidaten ein. Der amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz erreichte mit 25 Prozent Platz zwei, während Robert Habeck und Alice Weidel jeweils von 18 Prozent der Zuschauer als kompetent wahrgenommen wurden und sich damit den dritten Platz teilen. Die Kandidaten der Parteien der „demokratischen Mitte“ schnitten im Vergleich zur AfD gut ab.
„Das Ende der Mitte / Zur Lage vor der Bundestagswahl“: Ich tue mich schwer damit, die Empörung über den vermeintlichen Tabubruch der Union nachzuvollziehen. Wem es ähnlich geht, empfehle ich den Text von Florian Meinel und Maximilian Steinbeis auf dem Verfassungsblog. Die beiden betrachten die Entscheidung der Union, im Bundestag eine Mehrheit in Kauf zu nehmen, die auch mit Stimmen der AfD zustanden gekommen ist, als Abschied der Partei aus der politischen Mitte. Interessant ist die Schlussfolgerung. Es müsse sich ein gemeinsamer Block der linken und progressiven Parteien bilden; vergleichbar mit der Situation in Frankreich. Ich weiß ja nicht. (MB)
„Wirtschaftwahlkampf / Bloß keine Zumutungen“ – der Politikpodcast vom Deutschlandfunk: Einige Deutschland-Redakteure beschäftigen sich in diesem Podcast mit dem Stellenwert des Themas Wirtschaft im Bundestagswahlkampf. Und es stimmt, mit Versprechen von Zumutungen ist keine Wahl zu gewinnen. Aber alles auf die Schuldenbremse zuzuschneiden, wird der Sache nicht gerecht. Denn mit der Forderung nach neuen Schulden, drücken sich Parteien um unbequeme Entscheidungen. Das muss nicht der Abbau von Sozialleistungen sein. Wer Gesetze streicht oder zumindest entrümpelt, senkt Kosten in Unternehmen und in der Verwaltung. (MB)
„Wohnungsbau und Wohnungsmärkte 2025: Bilanz zur Bundestagswahl / Das Bauen und Wohnen in Deutschland sozial neu justieren“: Das Bündnis Soziales Wohnen hat das Pestel Institut beauftragt, eine Bestandsaufnahme der Sozialwohnungen in Deutschland zu erstellen und den Rahmen – Förderung, Gesetze, Positionen der Parteien – zu beschreiben. Wie zu erwarten, fehlen Wohnungen; aktuell 550.000. Eine Lösung sind einfachere Standards, damit wird es aber nicht getan sein. Für einen schnellen Überblick zum Thema lohnt es sich die 30 Seite zu lesen. Ihr müsst dafür die Pressemappe des Bündnisses runterladen. (MB)
Der deutsche Wohnungsmarkt steht weiterhin unter erheblichem Druck, und die Aussichten auf eine Entspannung sind derzeit nicht in Sicht. Die Herausforderungen sind vielfältig und komplex. Zum einen gibt es einen Konflikt zwischen dem teuren ökologischen Bauen und der zunehmenden Nachfrage nach erschwinglichem Wohnraum für Menschen mit niedrigen Einkommen. Zudem haben hohe Bauzinsen die Finanzierungslücke vergrößert, während Inflation und steigende Preise für Bauland die Situation weiter verschärfen. Ein weiteres Hindernis sind die bürokratischen Hürden und langwierigen Genehmigungsverfahren, die den Wohnungsbau erheblich verzögern.
„Das Ende der Mitte / Zur Lage vor der Bundestagswahl“: Ich tue mich schwer damit, die Empörung über den vermeintlichen Tabubruch der Union nachzuvollziehen. Wem es ähnlich geht, empfehle ich den Text von Florian Meinel und Maximilian Steinbeis auf dem Verfassungsblog. Die beiden betrachten die Entscheidung der Union, im Bundestag eine Mehrheit in Kauf zu nehmen, die auch mit Stimmen der AfD zustanden gekommen ist, als Abschied der Partei aus der politischen Mitte. Interessant ist die Schlussfolgerung. Es müsse sich ein gemeinsamer Block der linken und progressiven Parteien bilden; vergleichbar mit der Situation in Frankreich. Ich weiß ja nicht. (MB)
„Wirtschaftwahlkampf / Bloß keine Zumutungen“ – der Politikpodcast vom Deutschlandfunk: Einige Deutschland-Redakteure beschäftigen sich in diesem Podcast mit dem Stellenwert des Themas Wirtschaft im Bundestagswahlkampf. Und es stimmt, mit Versprechen von Zumutungen ist keine Wahl zu gewinnen. Aber alles auf die Schuldenbremse zuzuschneiden, wird der Sache nicht gerecht. Denn mit der Forderung nach neuen Schulden, drücken sich Parteien um unbequeme Entscheidungen. Das muss nicht der Abbau von Sozialleistungen sein. Wer Gesetze streicht oder zumindest entrümpelt, senkt Kosten in Unternehmen und in der Verwaltung. (MB)
Rhetorik – ein paar Basics: Wer schon länger „was mit Politik“ macht, ist öfters über das Thema Rhetorik gestolpert und hat vermutlich auch das eine oder andere Seminar absolviert. Ich finde es hilfreich, ab und an kurze Zusammenstellungen zu dem Thema zu lesen. Das hilft mir, meine eigenen Fähigkeiten regelmäßig auf dem Prüfstand zu stellen. Was kann ich besser machen? Hilfreich ist dieser Text auf der Website Rhetorik-Online. Blendet das Verkaufsgedöhns einfach aus. (MB)
Ausgewogenheit der Medienberichterstattung Migrationspolitik versus Brandmauer im ÖRR von Rainer Faus: War die Berichterstattung der Medien zu den Auseinandersetzungen der letzten Tage unausgewogen? Ja und zwar zulasten der Brandmauer-Debatte und der Einordnung der Demonstrationen, meint Rainer Faus. Meine Einschätzung wäre in Hinblick auf andere Formate das genaue Gegenteil. Aber werft doch selber einen Blick auf die Analyse von Rainer Faus auf LinkedIn. (MB)
„Pokerspieler, Proteste und keine Lösungen“: Mit dem Berlin Code Podcast von Linda Zervakis gibt es einen neuen wöchentlichen Nachrichten-Podcast. Das finde ich erst einmal gut, weil es an Formaten mangelt, die Reporter aktiv rausschicken können. Sarah Frühauf und Moritz Rödle, die beiden Reporter dieser Folge, finde ich schwach. Ihre persönliche Meinung stellen sie bereits im Berichtsteil deutlich heraus. Das Problem wäre einfach zu lösen. Wenn schon zwei Reporter zum Einsatz kommen, die ihre Meinung einfließen lassen sollen, sollte einer von beiden ein konservativ / liberales Profil haben. Aber auch insgesamt liegt der Fokus der Betrachtung der Migrationsanträge der letzten Woche viel zu stark auf einer vermeintlichen Zusammenarbeit von Union und AfD. Sehr gut wiederum ist das Interview von Zervakis mit dem Meinungsforscher Stefan Merz. Ihr könnt die Folge u.a. bei podcast.de anhören. (MB)
“Climate change and news audiences report 2024: Analysis of news use and attitudes in eight countries”: Das in London ansässige Reuters-Institut veröffentlicht regelmäßig aussagenkräftige Medienresonanzanalysen. In dieser Analyse zur Wahrnehmung von Klimaschutzberichterstattung in 8 Ländern (auch Deutschland) wird herausgearbeitet, dass das Interesse an Klimaschutzthemen in den untersuchten Ländern immer noch groß ist. Die besten Testimonials für Klimaschutz sind Wissenschaftler und die Berichterstattung über Naturkatastrophen spielt eine herausragende Rolle bei der Meinungsbildung. (MB)
Ausgewogenheit der Medienberichterstattung Migrationspolitik versus Brandmauer im ÖRR von Rainer Faus: War die Berichterstattung der Medien zu den Auseinandersetzungen der letzten Tage unausgewogen? Ja und zwar zulasten der Brandmauer-Debatte und der Einordnung der Demonstrationen, meint Rainer Faus. Meine Einschätzung wäre in Hinblick auf andere Formate das genaue Gegenteil. Aber werft doch selber einen Blick auf die Analyse von Rainer Faus auf LinkedIn. (MB)
„Pokerspieler, Proteste und keine Lösungen“: Mit dem Berlin Code Podcast von Linda Zervakis gibt es einen neuen wöchentlichen Nachrichten-Podcast. Das finde ich erst einmal gut, weil es an Formaten mangelt, die Reporter aktiv rausschicken können. Sarah Frühauf und Moritz Rödle, die beiden Reporter dieser Folge, finde ich schwach. Ihre persönliche Meinung stellen sie bereits im Berichtsteil deutlich heraus. Das Problem wäre einfach zu lösen. Wenn schon zwei Reporter zum Einsatz kommen, die ihre Meinung einfließen lassen sollen, sollte einer von beiden ein konservativ / liberales Profil haben. Aber auch insgesamt liegt der Fokus der Betrachtung der Migrationsanträge der letzten Woche viel zu stark auf einer vermeintlichen Zusammenarbeit von Union und AfD. Sehr gut wiederum ist das Interview von Zervakis mit dem Meinungsforscher Stefan Merz. Ihr könnt die Folge u.a. bei podcast.de anhören. (MB)
„Newsfluencer Fabian Grischkat: “Die Nutzung sozialer Netzwerke wird politischer”: Wie bereite ich politischen Content für Kurz-Videos auf? Ein paar Tipps hat Grischkat in diesem OMR-Interview parat. Entscheidend ist, dass ihr den Zuschauer direkt zu Beginn des Videos mit einem starken Einstieg erwischt. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er ein Großteil des Videos anschaut. Ihr könnt das vollständige Interview auf der Website von OMR lesen. (MB)
Nach dem Versuch der Unionsfraktion, eine Mehrheit im Bundestag mit Stimmen der AfD für den den heftig diskutierten Entwurf der Zustrombegrenzungsgesetz zu erlangen, wächst die Zustimmung für eine schwarz-blaue Koalition in der Bevölkerung. Unter allen denkbaren Regierungskonstellationen erreicht die schwarz-blaue Koalition aus Union und AfD mit 23 Prozent den höchsten Wert. Im Vergleich zur letzten Ipsos-Umfrage von Mitte Januar bedeutet dies einen Anstieg um 5 Prozentpunkte. Jeder fünfte Deutsche (19 %) würde nach der Bundestagswahl eine Große Koalition aus CDU/CSU und SPD bevorzugen. Dieser Anteil hat sich seit der letzten Umfrage vor zwei Wochen nicht verändert. Eine schwarz-grüne Koalition wird dagegen nach der Migrationsdebatte nur noch von 5 Prozent der Deutschen favorisiert, 3 Prozentpunkte weniger als bei der letzten Befragung. Ähnlich gering ist die Zustimmung für eine schwarz-rot-grüne Kenia-Koalition (8 % | -1), eine schwarz-rot-gelbe Deutschland-Koalition (7 % | +1) und eine schwarz-gelb-grüne Jamaika-Koalition (3 % | ±0). Der größte Anteil der Befragten ist jedoch von keiner der möglichen Regierungsoptionen überzeugt. Mehr als ein Drittel der Deutschen (35 % | -2) will sich auf keine der abgefragten Koalitionen festlegen.
„Der Mann der Großkonzerne: Das Lobby-Netzwerk von Friedrich Merz“: correctiv hat einen Text zur Arbeit von Friedrich Merz in den letzten Jahren veröffentlicht. Die Idee hinter dem Text ist, Merz als Lobbyisten darzustellen. Dem hat Merz immer wieder deutlich widersprochen. Er sei operativ tätig gewesen. Grundsätzlich stellt sich die Frage, warum ein Medium, das auf Faktenchecks spezialisiert und mit Hate Aid verknüpft ist, in den Wahlkampf eingreift. (MB)
“The Rest Is Classified: How China Spies: Trump, TikTok, and Taiwan”: David McCloskey und Gordon Corera zeigen in ihrem Podcast zu TikTok, welche Möglichkeiten die Plattform für den chinesischen Geheimdienst eröffnet, um die öffentliche Meinung in ausgewählten Ländern wirksam zu beeinflussen. TikTok ist in vielen Ländern eine große Plattform und wer den Algorithmus genau kennt, kann mit Hilfe von KI passgenauen Propaganda-Content für jedes beliebige Anliegen produzieren und damit Meinungen beeinflussen. (MB)
Nur 18 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sehen Friedrich Merz als für das Amt des Bundeskanzlers geeignet an. Gefolgt wird er von der Kandidatin der AfD, Alice Weidel, mit 16 Prozent und Robert Habeck von den Grünen mit 13 Prozent. Der amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz ist das Schlusslicht. Nur 10 % der Bürger sehen Olaf Scholz als für sein Amt geeignet an. Das Gros der Bevölkerung (33 %) ist der Meinung, dass keiner der Kandidaten für das Amt infrage käme. Man hätte sich, in der brisanten Lage unseres Landes, dringend einen Kapitän gewünscht, der das Steuer an sich nimmt, stets den Überblick behält und nie den Kopf verliert. Doch werden die Bewerber mit wenigen vertrauenswürdigen Attributen in Verbindung gebracht:
„Der Mann der Großkonzerne: Das Lobby-Netzwerk von Friedrich Merz“: correctiv hat einen Text zur Arbeit von Friedrich Merz in den letzten Jahren veröffentlicht. Die Idee hinter dem Text ist, Merz als Lobbyisten darzustellen. Dem hat Merz immer wieder deutlich widersprochen. Er sei operativ tätig gewesen. Grundsätzlich stellt sich die Frage, warum ein Medium, das auf Faktenchecks spezialisiert und mit Hate Aid verknüpft ist, in den Wahlkampf eingreift. (MB)
“The Rest Is Classified: How China Spies: Trump, TikTok, and Taiwan”: David McCloskey und Gordon Corera zeigen in ihrem Podcast zu TikTok, welche Möglichkeiten die Plattform für den chinesischen Geheimdienst eröffnet, um die öffentliche Meinung in ausgewählten Ländern wirksam zu beeinflussen. TikTok ist in vielen Ländern eine große Plattform und wer den Algorithmus genau kennt, kann mit Hilfe von KI passgenauen Propaganda-Content für jedes beliebige Anliegen produzieren und damit Meinungen beeinflussen. (MB)
Spots der Parteien zur Bundestagswahl: Kommen wir noch gleichmäßig mit den Wahlspots aller Parteien in Berührung? Ich denke nicht, dafür ist die Mediennutzung viel zu fragmentiert. Man findet aber alle Spots auf YouTube. CDU und Grüne finde ich ziemlich konservativ / bräsig. Das kann natürlich klug sein, wenn sie im Fernsehen für ältere Zielgruppen eingesetzt werden. Am meisten Style hat die FDP, aber hilft das erneut bei Jüngeren? Jung und hemdsärmlich kommt Die Linke rüber; für mich too much. Den SPD-Spot finde sehr knackig und modern, auch eher für Jüngere, aber was ist mit den Älteren? Inhaltlich den härtesten Aufschlag macht die AfD. Das wird bei den eigenen Leuten gut ankommen. Aber wünscht sich jeder, der die AfD wählt, die Partei in einer politischen Führerrolle? (MB)
Wahl Chat: Müsst Ihr noch mal auf die Schnelle Wahlprogramme zu bestimmten Fragestellungen abgleichen? Dann testet doch mal den Wahl Chat. Auf den ersten Blick funktioniert das KI-Tool ziemlich gut. Und für alle, die noch nicht alltäglich mit KI arbeiten, ist das ein niedrigschwelliger und spielerischer Einstieg. Vielen Dank an Saskia Gamradt vom Politsnack Blog der KAS für den Hinweis. (MB)
„Europa braucht mehr Wachstum und Arbeitsplätze – Mehr Wettbewerbsfähigkeit durch Rückbau von Bürokratie und Überregulierung“: Zu dem EVP-Treffen am letzten Wochenende in Berlin gibt es ein Beschlusspapier. Es liest sich weniger radikal als manches, was einzelne Teilnehmer gegenüber der Presse geäußert haben. Das erstaunt nicht, Denn neben einer fast zweistelligen Zahl an EVP-Regierungschefs war auch Kommissionschefin von der Leyen bei dem Treffen dabei. Einige Richtlinien für zwei Jahre auszusetzen, wäre ein Fortschritt, ansonsten ruft das Papier aber keine Begeisterungsstürme bei der Wirtschaft hervor. Dafür hätte es gelingen müssen, sich auf die Abschaffung von Regulierung zu verständigen. Durch die Machtbrille betrachtet, war das Treffen bemerkenswert. Die EVP ist stark im Parlament und im Rat vertreten. Das eröffnet Spielraum, sich bei Bedarf auch gegen die Kommission durchzusetzen. (MB)
DLF-Interview der Woche mit „CSU-Politiker Dobrindt: „Die Grünen sind der Brandbeschleuniger für die AfD““: Katharina Hamberger hat für den Deutschlandfunk mit Alexander Dobrindt gesprochen. Gut gefällt an dem Format, dass es ein Interview und kein Podcast-Plausch ist. Und wie der Titel zeigt, die Frage nach einer Koalition mit den Grünen spielt eine wichtige Rolle. Außerdem geht es um Außenpolitik und Trump. Ich hätte mir mehr Fragen zur Wirtschaft gewünscht und insbesondere zur Zukunft der sozialen Sicherungssysteme gewünscht. Denn da ist die CSU mit ihrer Forderung nach einer Ausweitung der Mütterrente als Irrläufer unterwegs. (MB)
„Vergiftet – Die Macht der Chemielobby“: Johannes Edelhoff, Catharina Felke und Milan Panek haben eine Panorama-Doku gedreht, die Ihr in der ARD-Mediathek anschauen könnt. Es geht um die Regulierung von PFAS-Chemikalien. Die Doku steigt mit der Geschichte einer Krebstoten ein. Ihr Mann führt die Krankheit seiner Frau auf PFAS-Chemikalien zurück. Die Erzählung der Doku ist, dass Lobbyisten mit Lügen eine strenge Regulierung verhindern. Während immer wieder von verschiedenen Experten vor den Risiken durch die Chemikalien gewarnt wird, wird deren wirtschaftliche Bedeutung nur in dem – ebenfalls negativen – Kontext deutlich, dass sie in sehr vielen Produkten enthalten sind. Einer der Lobbyisten wird zum bösen Hauptdarsteller gemacht. Er hat der Panorama-Redaktion Filmaufnahmen im Unternehmen seines Arbeitgebers ermöglicht. Somit enthält die Doku auch eine Lektion für PR-Menschen. Seid bei Anfragen für Filmaufnahmen im Unternehmen kritisch. Eine faire Berichterstattung ist von politischen Magazinen eher nicht zu erwarten. (MB)
Eigene Kampagnen zur Bundestagswahl: Sichtbarkeit bei und Einfluss auf die Bundestagswahl? Das ist für Organisationen eine Herausforderung. Trotzdem gibt es einige Kampagnen. Wie groß die Spannbreite ist, zeigt einerseits die Kampagne von Campact, die sich gegen Merz richtet und diesen persönlich angreift, bis zur Wirtschaftswende-Kampagne der INSM, der es gelungen ist, 70 Wirtschaftsverbände zusammenzutrommeln. Die Kernforderung der INSM-Kampagne ist es, wirtschaftspolitischen Debatten mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Dazu wird am 29. Januar eine Demo vor dem Brandenburger Tor stattfinden. Unabhängig vom Großen und Ganzen fahren auch Branchenverbände passgenaue Mitmachkampagnen für ihre Mitglieder. Wie das gehen kann, zeigt die GVP-Initiative „Zeitarbeit. Gut für die Wirtschaft“. Wenn Ihr ein Beispiel für Gamification sucht, schaut euch den Habeck-Steuer-Rechner an. (MB)
„Europa braucht mehr Wachstum und Arbeitsplätze – Mehr Wettbewerbsfähigkeit durch Rückbau von Bürokratie und Überregulierung“: Zu dem EVP-Treffen am letzten Wochenende in Berlin gibt es ein Beschlusspapier. Es liest sich weniger radikal als manches, was einzelne Teilnehmer gegenüber der Presse geäußert haben. Das erstaunt nicht, Denn neben einer fast zweistelligen Zahl an EVP-Regierungschefs war auch Kommissionschefin von der Leyen bei dem Treffen dabei. Einige Richtlinien für zwei Jahre auszusetzen, wäre ein Fortschritt, ansonsten ruft das Papier aber keine Begeisterungsstürme bei der Wirtschaft hervor. Dafür hätte es gelingen müssen, sich auf die Abschaffung von Regulierung zu verständigen. Durch die Machtbrille betrachtet, war das Treffen bemerkenswert. Die EVP ist stark im Parlament und im Rat vertreten. Das eröffnet Spielraum, sich bei Bedarf auch gegen die Kommission durchzusetzen. (MB)
DLF-Interview der Woche mit „CSU-Politiker Dobrindt: „Die Grünen sind der Brandbeschleuniger für die AfD““: Katharina Hamberger hat für den Deutschlandfunk mit Alexander Dobrindt gesprochen. Gut gefällt an dem Format, dass es ein Interview und kein Podcast-Plausch ist. Und wie der Titel zeigt, die Frage nach einer Koalition mit den Grünen spielt eine wichtige Rolle. Außerdem geht es um Außenpolitik und Trump. Ich hätte mir mehr Fragen zur Wirtschaft gewünscht und insbesondere zur Zukunft der sozialen Sicherungssysteme gewünscht. Denn da ist die CSU mit ihrer Forderung nach einer Ausweitung der Mütterrente als Irrläufer unterwegs. (MB)
„Desinformation unter jungen Menschen weit verbreitet“: Die Friedrich-Naumann-Stiftung hat im Dezember gemeinsam mit Demoskopie Allensbach in einer Online-Befragung ermittelt, wie sich die Deutschen über Politik informieren (Medien, Social Media, Podcasts, usw.), welche Position sie zu ausgewählten Themen vertreten und ob sie anfällig für Fehlinformationen sind. Es geht u.a. um den Ukraine-Krieg, Klimaschutz und China. Unabhängig von dem Untersuchungsziel der Umfrage sind die Daten für den Wahlkampf interessant. Die allermeisten Befragten (64 Prozent) informieren sich über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zur Politik. Die Hälfte der Befragten vertraut den Medien in Deutschland nicht. Soziale Medien spielen insgesamt eine geringere Rolle, bei den Befragten im Alter von 16 bis 35 schaut es anders aus. Besonders wichtig ist YouTube. Inhaltlich interessant ist die geringe Bereitschaft zur Unterstützung der Ukraine (nur 30 Prozent) und die Skepsis gegenüber dem Klimaschutz. Unter dem Text findet Ihr den Link, um die Daten herunterzuladen. (MB)
Abgesehen von mangelnden Finanzierungsmöglichkeiten – Lüge oder nicht – befürworten auch immer weniger Deutsche weitere Waffenlieferungen and die Ukraine. Laut einer Ipsos-Umfrage ist fast die Hälfte der Deutschen (48%) der Ansicht, dass Deutschland keine weiteren Waffen an die Ukraine liefern sollte. Nur 38 Prozent der Befragten befürworten zusätzliche Rüstungsexporte.
„Ob Christian Lindner auch Kinder isst?“: Christoph Giesa hat einen Text über Christian Lindner geschrieben, aber eben nicht nur über Christian Lindner. Es geht um unseren Blick auf Politiker, verknüpft mit dem Appell, diesen nicht von vorherein zu unterstellen, dass sie nicht das Gute wollen. Der Zeitpunkt für den Text ist gut gewählt. Der Tortenwurf hat erneut gezeigt, dass Gewalt und Verachtung für Politiker stark verbreitet sind. (MB)
“Mark Zuckerberg · The Joe Rogan Experience”: Das der Podcast eines MMA-Experten die erste Wahl für Unternehmensvertreter werden würde, die nicht nur der amerikanischen Öffentlichkeit, sondern weltweit eine Unternehmensneuigkeit ankündigen möchten, hätte noch vor einigen Jahren niemand geahnt. Das Gespräch von Rogan und Zuckerberg ist freundschaftlich und meilenweit von einem Hard Talk Interview entfernt. Neben der Ankündigung Zuckerbergs zur Beendigung des Factcheckings auf seinen Plattformen ist besonders interessant, wie er auf die Regulierung seines Unternehmens außerhalb der USA schaut. Das von ihm genutzte Narrativ, die EU würde sein Unternehmen, das amerikanische Unternehmen Meta, missbräuchlich mit Strafen überziehen, ist ein Fingerzeig Richtung Trump und ein Hinweis auf ein eigenartiges Rechtsverständnis. Nach einer Stunde unterhalten sich die beiden über MMA, das Jagen und das Schießen. Wer das interessant findet, kann dranbleiben. Was mich bei Rogan skeptisch zurücklässt, ist dass er rechtspopulistische Codes wie „Mainstreammedia“ verwendet. Ihr findet den Podcast u.a. bei Podtail. (MB)
“Rental Market Risk and Radical Right Support”: Ein Team der Universität Mannheim in Zusammenarbeit mit weiteren Wissenschaftlern hat den Zusammenhang von steigenden Mieten und steigender Zustimmung für die AfD untersucht. Die Datenauswertung hat die These bestätigt, und zwar insbesondere für einkommensschwache Bestandsmieter in Städten mit einem starken Mietanstieg. Nun ist es der amtierenden Bundesregierung nicht gelungen, den Anstieg der Mieten in Deutschland abzubremsen. Trotzdem könnte das noch ein dankbares Thema werden, zum Beispiel für die SPD. Auf dieser Website findet Ihr den vollständigen Aufsatz mit allen Berechnungen oder Ihr lest die Pressemeldung der Uni. (MB)
Der argentinische Präsident hat einen großen Fanclub: Donald Trump nannte Javier Milei seinen Lieblingspräsidenten nach seinem Sieg im US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf im November. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verlieh dem Argentinier (aufgrund der italienischen Wurzeln seiner Familie) kürzlich sogar die italienische Staatsbürgerschaft, und erst letzte Woche erhielt Milei in Israel den Genesis-Preis 2025 (laut Jerusalem Post der „jüdische Nobelpreis“). In Deutschland suchte der Chef der FDP, Christian Lindner, im libertären argentinischen Reformgeist Impulse für seinen Richtungswechsel und forderte im ausgehenden Jahr, Deutschland solle mehr „Milei wagen“. Dies revidierte er jedoch in einem Gespräch mit NTV zumindest etwas: „Wir brauchen vielleicht keine Kettensäge, aber statt der Nagelfeile sollten wir zur Heckenschere greifen“, so Lindner. Abgesehen davon, dass wir in Deutschland glücklicherweise keine „argentinischen Verhältnisse“ haben, mag das Zurückrudern Lindners auch daran liegen, dass andere ebenfalls Anspruch auf die politische Deutung des „Libertären“ erheben.
„Ob Christian Lindner auch Kinder isst?“: Christoph Giesa hat einen Text über Christian Lindner geschrieben, aber eben nicht nur über Christian Lindner. Es geht um unseren Blick auf Politiker, verknüpft mit dem Appell, diesen nicht von vorherein zu unterstellen, dass sie nicht das Gute wollen. Der Zeitpunkt für den Text ist gut gewählt. Der Tortenwurf hat erneut gezeigt, dass Gewalt und Verachtung für Politiker stark verbreitet sind. (MB)
“Mark Zuckerberg · The Joe Rogan Experience”: Das der Podcast eines MMA-Experten die erste Wahl für Unternehmensvertreter werden würde, die nicht nur der amerikanischen Öffentlichkeit, sondern weltweit eine Unternehmensneuigkeit ankündigen möchten, hätte noch vor einigen Jahren niemand geahnt. Das Gespräch von Rogan und Zuckerberg ist freundschaftlich und meilenweit von einem Hard Talk Interview entfernt. Neben der Ankündigung Zuckerbergs zur Beendigung des Factcheckings auf seinen Plattformen ist besonders interessant, wie er auf die Regulierung seines Unternehmens außerhalb der USA schaut. Das von ihm genutzte Narrativ, die EU würde sein Unternehmen, das amerikanische Unternehmen Meta, missbräuchlich mit Strafen überziehen, ist ein Fingerzeig Richtung Trump und ein Hinweis auf ein eigenartiges Rechtsverständnis. Nach einer Stunde unterhalten sich die beiden über MMA, das Jagen und das Schießen. Wer das interessant findet, kann dranbleiben. Was mich bei Rogan skeptisch zurücklässt, ist dass er rechtspopulistische Codes wie „Mainstreammedia“ verwendet. Ihr findet den Podcast u.a. bei Podtail. (MB)
„Das Wahlprogramm der CDU/CSU erklärt | Bundestagswahl 2025“ von MrWissen2go: 500.000 Aufrufe auf YouTube; Mirko Drotschmann zeigt, dass es möglich ist, aufmerksamkeitsstark über die Bundestagswahl zu informieren, ohne in die linke oder rechte Ecke abzudriften. Zur Einordnung lässt er die Geschichte der Union Revue passieren. Das hat zwar keinen Neuigkeitswert, erleichtert aber das Verständnis für das Programm. Beiträge zu den anderen Parteien soll es auch noch geben. (MB)
„Die ultimative Wahlkreisformel / So erreicht ihr neue Zielgruppen in einer bestimmten Region”: Carline Mohr hat für euch ganz konkret – mit vielen Tipps – hier aufgeschrieben, wie Abgeordnete in ihrem Wahlkreis neue Zielgruppen erreichen können. Wer also demnächst neu in einem Abgeordnetenbüro anfängt, liest einfach den Text und kann mit Wissen glänzen. Einen aktuellen Wahlkampftipp findet Ihr auch. Die Idee lässt sich übertragen. Es geht darum lokale Zielgruppen zu erreichen, indem Ihr wie ein Lokaljournalist denkt und Geschichten (nutzwertigen Content) produziert. Carline Mohr hat sich von Andreas Rickmann inspirieren lassen. Es lohnt sich ihren Newsletter „How to story“ zu abonnieren. (MB)
„Ob Christian Lindner auch Kinder isst?“: Christoph Giesa hat einen Text über Christian Lindner geschrieben, aber eben nicht nur über Christian Lindner. Es geht um unseren Blick auf Politiker, verknüpft mit dem Appell, diesen nicht von vorherein zu unterstellen, dass sie nicht das Gute wollen. Der Zeitpunkt für den Text ist gut gewählt. Der Tortenwurf hat erneut gezeigt, dass Gewalt und Verachtung für Politiker stark verbreitet sind. (MB)
“Mark Zuckerberg · The Joe Rogan Experience”: Das der Podcast eines MMA-Experten die erste Wahl für Unternehmensvertreter werden würde, die nicht nur der amerikanischen Öffentlichkeit, sondern weltweit eine Unternehmensneuigkeit ankündigen möchten, hätte noch vor einigen Jahren niemand geahnt. Das Gespräch von Rogan und Zuckerberg ist freundschaftlich und meilenweit von einem Hard Talk Interview entfernt. Neben der Ankündigung Zuckerbergs zur Beendigung des Factcheckings auf seinen Plattformen ist besonders interessant, wie er auf die Regulierung seines Unternehmens außerhalb der USA schaut. Das von ihm genutzte Narrativ, die EU würde sein Unternehmen, das amerikanische Unternehmen Meta, missbräuchlich mit Strafen überziehen, ist ein Fingerzeig Richtung Trump und ein Hinweis auf ein eigenartiges Rechtsverständnis. Nach einer Stunde unterhalten sich die beiden über MMA, das Jagen und das Schießen. Wer das interessant findet, kann dranbleiben. Was mich bei Rogan skeptisch zurücklässt, ist dass er rechtspopulistische Codes wie „Mainstreammedia“ verwendet. Ihr findet den Podcast u.a. bei Podtail. (MB)
„Die Übernahme“: Im Pragmaticus ist ein Interview mit dem Historiker Timothy Ryback erschienen. Er hat jüngst ein Buch über die Machtergreifung Hitlers veröffentlicht. Im Interview geht es um Parallelen zu Trump und zu den jüngsten Erfolgen populistischer Parteien in Europa. Neu war für mich, dass Hitler bei seinen zahlreichen Reden, die er im ländlichen Raum gehalten hat, oft Humor als Stilmittel genutzt hat. Das Publikum hat den Unterhaltungswert seiner Auftritte geschätzt. Genau wie bei der AfD haben sich die etablierten Medien auch den Nazis widersetzt. Diese haben dann andere Kanäle genutzt; zum Beispiel bis zu fünf Auftritte Hitlers an einem Tag. Das war nur möglich, indem die Partei ein Flugzeug gechartert hat. (MB)
“The Rise Of The Technocrats And Their Hate For America” 4154 Episode des Steve Bannon Podcasts War Room: Am liebsten empfehle ich Podcasts, die ich gerne anhöre. Bei Steve Bannon ist das nicht der Fall; zu laut, zu aggressiv, zu hasserfüllt. Dennoch lohnt es sich, mal reinzuhören, einfach um ein Gefühl für Bannon zu bekommen. An dieser Episode ist interessant, dass sie den Konflikt zwischen Bannon und Musk ausleuchtet, über den in Deutschland kaum berichtet wird. Es geht um US-Visa für Fachkräfte. Musk macht sich für die Erhaltung der Visa stark, die insbesondere die Tech-Unternehmen mit Programmierern versorgen. Bannon fordert im Einklang mit Teilen der Maga-Bewegung, dass die Unternehmen diese Jobs an Amerikaner vergeben sollen. Zu dem Thema gibt es mehr als 10 Bannon-Podcasts, die innerhalb weniger Tage erschienen sind. (MB)
“Future food prices will become less sensitive to agricultural market prices and mitigation costs”: Ein Team Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) hat die Auswirkungen von kostensteigernden Klimaschutzmaßnahmen auf die Lebensmittelpreise in reicheren und ärmeren Ländern untersucht. In ärmeren Ländern schlagen die Maßnahmen stärker auf die Konsumentenpreise durch, weil der Kostenanteil der landwirtschaftlichen Rohstoffe an Lebensmitteln in der Regel höher ist. Die meisten Klimaschutzmaßnahmen belasten die Landwirte. In reicheren Ländern ist bei Lebensmitteln der Kostenanteil für Verarbeitung und Marketing deutlich höher. Die Studie zeigt, welche konkreten Auswirkungen Klimaschutzpolitik hat und was Regierungen bei der Ausgestaltung berücksichtigen sollten. Die vollständige Studie mit konkreten Berechnungen zu einzelnen Lebensmitteln findet Ihr auf dieser Website. Außerdem gibt es eine Zusammenfassung des Instituts. (MB)
„Die Übernahme“: Im Pragmaticus ist ein Interview mit dem Historiker Timothy Ryback erschienen. Er hat jüngst ein Buch über die Machtergreifung Hitlers veröffentlicht. Im Interview geht es um Parallelen zu Trump und zu den jüngsten Erfolgen populistischer Parteien in Europa. Neu war für mich, dass Hitler bei seinen zahlreichen Reden, die er im ländlichen Raum gehalten hat, oft Humor als Stilmittel genutzt hat. Das Publikum hat den Unterhaltungswert seiner Auftritte geschätzt. Genau wie bei der AfD haben sich die etablierten Medien auch den Nazis widersetzt. Diese haben dann andere Kanäle genutzt; zum Beispiel bis zu fünf Auftritte Hitlers an einem Tag. Das war nur möglich, indem die Partei ein Flugzeug gechartert hat. (MB)
“The Rise Of The Technocrats And Their Hate For America” 4154 Episode des Steve Bannon Podcasts War Room: Am liebsten empfehle ich Podcasts, die ich gerne anhöre. Bei Steve Bannon ist das nicht der Fall; zu laut, zu aggressiv, zu hasserfüllt. Dennoch lohnt es sich, mal reinzuhören, einfach um ein Gefühl für Bannon zu bekommen. An dieser Episode ist interessant, dass sie den Konflikt zwischen Bannon und Musk ausleuchtet, über den in Deutschland kaum berichtet wird. Es geht um US-Visa für Fachkräfte. Musk macht sich für die Erhaltung der Visa stark, die insbesondere die Tech-Unternehmen mit Programmierern versorgen. Bannon fordert im Einklang mit Teilen der Maga-Bewegung, dass die Unternehmen diese Jobs an Amerikaner vergeben sollen. Zu dem Thema gibt es mehr als 10 Bannon-Podcasts, die innerhalb weniger Tage erschienen sind. (MB)
Team Robert: Es lohnt sich, sich beim Team Robert zu registrieren, einfach um einen Eindruck von der digitalen Kampagne der Grünen zu bekommen. Die Registrierung ist niedrigschwellig möglich. Danach folgt ein Testballon. Ihr werdet aufgefordert, eine kleine Summe für den Wahlkampf zu spenden. Aber auch wenn Ihr nicht spendet, werdet Ihr weiterhin mit Infos versorgt und Ihr werdet aufgefordert, Content auf euren persönlichen Social-Media-Accounts zu teilen. Das ist direkt aus der Kampagnenwebsite möglich. Die Landingpages für das Team Robert findet Ihr auf allen regionalen Websites der Partei. Damit ist auch das Engagement vor Ort abgedeckt. Die Kampagne ist keine Raketenwissenschaft. Sie ist aber auf den ersten Blick sehr sauber umgesetzt. (MB)
In den kommenden Jahren droht der Verlust von über 41.000 Arbeitsplätzen allein in Deutschland, betroffen sind große Konzerne wie Bosch, ZF, Ford, BASF, VW, Continental, Schaeffler und Thyssenkrupp (siehe Tagesschauzusammenfassung vom November). Auf den ersten Blick mag diese Zahl nicht allzu hoch erscheinen, doch handelt es sich lediglich um die Spitze des Eisbergs, da die Entlassungen zahlreicher kleinerer Unternehmen kaum in den Nachrichten Beachtung finden. Die wachsenden Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt wurden letzte Woche von der Bundesagentur für Arbeit offiziell bestätigt. So lag, laut BA, die durchschnittliche Arbeitslosenzahl im Jahr 2024 bei 2.787.000, was einem Anstieg von 178.000 im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2023 entspricht. Auch die Arbeitslosenquote stieg im Jahresdurchschnitt um 0,3 Prozentpunkte auf nunmehr 6 Prozent.
„Die Übernahme“: Im Pragmaticus ist ein Interview mit dem Historiker Timothy Ryback erschienen. Er hat jüngst ein Buch über die Machtergreifung Hitlers veröffentlicht. Im Interview geht es um Parallelen zu Trump und zu den jüngsten Erfolgen populistischer Parteien in Europa. Neu war für mich, dass Hitler bei seinen zahlreichen Reden, die er im ländlichen Raum gehalten hat, oft Humor als Stilmittel genutzt hat. Das Publikum hat den Unterhaltungswert seiner Auftritte geschätzt. Genau wie bei der AfD haben sich die etablierten Medien auch den Nazis widersetzt. Diese haben dann andere Kanäle genutzt; zum Beispiel bis zu fünf Auftritte Hitlers an einem Tag. Das war nur möglich, indem die Partei ein Flugzeug gechartert hat. (MB)
“The Rise Of The Technocrats And Their Hate For America” 4154 Episode des Steve Bannon Podcasts War Room: Am liebsten empfehle ich Podcasts, die ich gerne anhöre. Bei Steve Bannon ist das nicht der Fall; zu laut, zu aggressiv, zu hasserfüllt. Dennoch lohnt es sich, mal reinzuhören, einfach um ein Gefühl für Bannon zu bekommen. An dieser Episode ist interessant, dass sie den Konflikt zwischen Bannon und Musk ausleuchtet, über den in Deutschland kaum berichtet wird. Es geht um US-Visa für Fachkräfte. Musk macht sich für die Erhaltung der Visa stark, die insbesondere die Tech-Unternehmen mit Programmierern versorgen. Bannon fordert im Einklang mit Teilen der Maga-Bewegung, dass die Unternehmen diese Jobs an Amerikaner vergeben sollen. Zu dem Thema gibt es mehr als 10 Bannon-Podcasts, die innerhalb weniger Tage erschienen sind. (MB)
„Vorwärts immer!“: Das Ende der DDR als Slapstickkomödie? Das bekommt Ihr von Francis Meletzky und Ihrem Film „Vorwärts immer!“ geboten. Von den Honeckers bis zu Mielke ist das Spitzenpersonal der DDR dabei und wird durch den Kakao gezogen. Die Ausstattung ist liebevoll, die Geschichte wird rasant erzählt. Wenn Ihr den Film anschauen möchtet, müsst Ihr euch sputen. Er ist nur noch zwei Tage in der ARD-Mediathek zu sehen. (MB)
In den “Predictions 2025” wurden von Ipsos die Einstellungen und Erwartungen der Bevölkerung aus 33 Ländern zu einer Vielzahl von Themenfeldern wie Wirtschaft, Technologie, Umwelt und Gesellschaft abgefragt. Wenig überraschend bewertet eine bedeutende Mehrheit (72%) der Deutschen das Jahr 2024 als negativ. Die Menschen in unserem Land sind damit signifikant pessimistischer als der Durchschnitt aus allen 33 Ländern, in denen Ipsos die Umfrage durchgeführt hat (65%). Jedoch sind wir mit diesem Pessimismus im europäischen Vergleich nicht allein. In Frankreich gaben 79 Prozent der Befragten an, dass das Jahr eher schlecht verlaufen sei. Auch in Großbritannien schauen 76 Prozent der Bevölkerung mit negativem Blick auf die vergangenen 12 Monate. Obwohl man das für Frankreich noch verstehen kann – fantastischen Olympischen Spielen steht politisches Chaos gegenüber (seit Juli zwei Regierungen) –, sollte man meinen, dass wenigstens die Briten nach einer „Landslide Victory“ der Labour Party nun Klarheit über die gesellschaftspolitische Richtung ihres Landes und darüber hinaus Zufriedenheit erlangt haben sollten.
IAB-Arbeitsmarktbarometer: Flaute hält auch 2025 an: Ich möchte eure Aufmerksamkeit auf die aktuelle Pressemeldung des IAB-Instituts der Bundesagentur für Arbeit zum Arbeitsmarkt richten. Das IAB-Barometer ist ein Prognose-Tool. Es zeigt frühzeitig, in welche Richtung es mit dem Arbeitsmarkt geht. Für den Wahlkampf bedeutet das, kurzfristig sind keine verbesserten Zahlen zu erwarten. Wenn das Thema Wirtschaft in den Vordergrund rückt, könnte sich das zulasten der SPD und der Grünen auswirken. (MB)
Welche Rolle spielen Podcasts im Wahlkampf? Besprochen in „The Focus Group Podcast“: Die Meinungsforscherin Sarah Longwell spricht in dieser Episode ihres Podcasts mit dem Journalisten Tim Miller über verschiedene Themen. Besonders interessant ist das erste Thema. Es geht um den Einfluss reichweitenstarker Podcasts auf Wahlkämpfe. Dieser ist groß, weil die Follower / Fans viel Zeit mit diesen Formaten verbringen, den Hosts vertrauen und traditionelle Medien oft ablehnen. Von diesem Vertrauen profitieren auch die Gesprächspartner, weil die Interviews eher Gespräch und weniger Hard-Talk sind. In Deutschland gibt es keine mit Joe Rogan vergleichbare Podcaster. Ich bin besonders gespannt, in welchen Formaten Friedrich Merz noch zu hören sein wird. Das Interessante bei den Longwell Podcasts sind die eingespielten Focus-Gruppen O-Töne. (MB)
Unterm Strich Null / Ergebnisse der IW-Verbandsumfrage für 2025: Das Institut der deutschen Wirtschaft hat auch in diesem Jahr 49 Wirtschaftsverbände zu ihren Erwartungen gefragt. Die Umfrage kommt einer Komplettandeckung sehr nahe. Michael Grömling hat die Ergebnisse aufgeschrieben und eingeordnet. 31 der 49 Verbände bewerten die Lage in ihrem Bereich als noch schlechter als vor einem Jahr. Dem stehen einige optimistischere Verbände gegenüber. Die Ergebnisse überraschen nicht. Sie unterstreichen aber den wirtschaftspolitischen Handlungsbedarf für die nächste Bundesregierung. Ihr könnt den Text auf der Website vom IW-Köln lesen. (MB)
IAB-Arbeitsmarktbarometer: Flaute hält auch 2025 an: Ich möchte eure Aufmerksamkeit auf die aktuelle Pressemeldung des IAB-Instituts der Bundesagentur für Arbeit zum Arbeitsmarkt richten. Das IAB-Barometer ist ein Prognose-Tool. Es zeigt frühzeitig, in welche Richtung es mit dem Arbeitsmarkt geht. Für den Wahlkampf bedeutet das, kurzfristig sind keine verbesserten Zahlen zu erwarten. Wenn das Thema Wirtschaft in den Vordergrund rückt, könnte sich das zulasten der SPD und der Grünen auswirken. (MB)
Welche Rolle spielen Podcasts im Wahlkampf? Besprochen in „The Focus Group Podcast“: Die Meinungsforscherin Sarah Longwell spricht in dieser Episode ihres Podcasts mit dem Journalisten Tim Miller über verschiedene Themen. Besonders interessant ist das erste Thema. Es geht um den Einfluss reichweitenstarker Podcasts auf Wahlkämpfe. Dieser ist groß, weil die Follower / Fans viel Zeit mit diesen Formaten verbringen, den Hosts vertrauen und traditionelle Medien oft ablehnen. Von diesem Vertrauen profitieren auch die Gesprächspartner, weil die Interviews eher Gespräch und weniger Hard-Talk sind. In Deutschland gibt es keine mit Joe Rogan vergleichbare Podcaster. Ich bin besonders gespannt, in welchen Formaten Friedrich Merz noch zu hören sein wird. Das Interessante bei den Longwell Podcasts sind die eingespielten Focus-Gruppen O-Töne. (MB)
„Der Preis der Macht – Das Ringen um Thüringens Regierung“: Monique Junker und Tatjana Kadegge haben für eine MDR-Doku das Entstehen der Brombeer-Koalition in Thüringen begleitet. Und sie waren ganz nah dabei. Mario Voigt ist der Hauptdarsteller. Die anderen Protagonisten machen auch eine gute Figur. Eine Schnittmenge zwischen ganz unterschiedlichen Partnern zu finden, scheint möglich zu sein. Das ist natürlich trotzdem eine Momentaufnahme. Wenn die ersten harten Konflikte auftreten, kann sich der Wind schnell drehen. (MB)
Agile und zielgerichtete Kommunikation statt Massenbotschaften: Alexander Lagger (CamBuildr) hat für den Politsnack-Blog der KAS einen kurzen Text zu Mikrokampagnen geschrieben. Die Chancen für politische Organisationen liegen auf der Hand. Sie können neue Themen testen und sich Zielgruppen außerhalb ihrer unmittelbaren Blase erschließen. Insbesondere bei Wahlkämpfen auf Landesebene können Mikrokampagnen ihre Stärken ausspielen. Mein Lieblingsbeispiel ist das Thema Wolf. Um die Kampagnen erfolgreich zu managen, empfiehlt Lagger CamBuildr, dass Tool seines Arbeitgebers. Alle Infos findet Ihr in seinem Text. (MB)
Ist ein Joghurt ein To-Go-Produkt? „Wahnsinn to go“ von BVE-Chef Christoph Minhoff: Wenn es nach dem Umweltbundesamt geht, ist das ab dem nächsten Jahr so. Damit steigen die Kosten für die joghurtproduzierenden Molkereien kräftig an. Alle Details der Geschichte findet Ihr in einem launigen Text, den Christoph Minhoff auf LinkedIn veröffentlicht hat. Bemerkenswert ist der Spin der Geschichte. Politische Entscheidungen beeinflussen die Kosten für Lebensmittel erheblich. Wie bereits bei der Debatte um den SPD-Vorschlag zur Absenkung der Mehrwertsteuer zu beobachten war, kann das eine Kampagne ganz gut aushebeln. Dennd die Schlussfolgerung liegt auf der Hand. Verbraucher zahlen für Bürokratie mit höheren Preisen. Bürokratieabschaffung ist ein wirksames Instrument, um den Preisanstieg bei Lebensmitteln auszubremsen. (MB)
Beisenherz / Frenzel – auf einen Podcast mit Olaf Scholz: Die Spitzenkandidaten werden sich jetzt bei den reichweitenstarken Podcasts die Klinke in die Hand geben. Innerhalb weniger Tage war Olaf Scholz bei Micky Beisenherz (Apokalypse & Filterkaffee) und bei Korbinian Frenzel (Studio 9) zu Gast. Beide Auftritte waren dankbar. Gut gefallen hat mir bei Beisenherz, wie er die Angsterzählung der SPD vor Russland auf den Punkt gebracht hat. Frenzel bestreitet einen längeren Teil des Podcasts mit von ihm selbst vorgetragenen Zuschauerfragen. Das kommt schief rüber. Schade ist, dass beide Moderatoren von Wirtschaft keine Ahnung haben. Oder sie hatten keine Lust auf das Thema. (MB)
Debatte zur Vertrauensfrage: Insbesondere bei historischen Debatten steigt bei mir die Wertschätzung für die Mediathek auf der Website des Bundestages kräftig an. Übersichtlichkeit und Vollständigkeit erleichtern es, sich nach einem aufgeregten Tag auf der heimischen Couch noch mal einen Überblick zu verschaffen. Die beste Rede hat Rolf Mützenich gehalten. Ich teile nicht, was er gesagt hat. Ihm ist es aber sehr gut gelungen, die FDP und Merz anzugreifen und gleichzeitig herauszuarbeiten, warum Scholz so einen tollen Job macht und weiterhin Kanzler bleiben sollte. (MB)
„State of the Media Report 2024 für Deutschland“ von Cision: Über 3.000 Journalisten aus 19 Ländern, davon 250 aus Deutschland, haben an der Umfrage zum Media-Report des PR-Dienstleisters Cision teilgenommen. Im Mittelpunkt der Umfrage steht die Frage: Was müssen PR-Menschen beachten, wenn sie ein Thema bei Journalisten pitchen? Zum Beispiel: Relevanz, Genauigkeit, Zuverlässigkeit und kein nerviges mehrfaches Nachfassen. Überrascht hat mich, wie viele Themenvorschläge bei Journalisten täglich ankommen, wobei bei der Umfrage nicht ganz klar ist, ob auch alle Pressemeldungen mitgezählt werden. Ihr könnt den Report bei Cision unkompliziert bestellen. (MB)
„Weltwirtschaft im Winter 2024“: Ein Team vom Kiel Institut für Weltwirtschaft hat einen neuen Bericht zur Weltkonjunktur veröffentlicht. Wie schaut es in China aus? Welche Auswirkungen könnten die angekündigten Trump-Zölle haben? Die Zeiten zweistelliger Wirtschaftswachstumsraten sind auf der ganzen Welt vorbei. In dem Bericht und den sehr übersichtlichen Grafiken und Tabellen findet Ihr u.a. Arbeitsmarkt-, Inflations- und Konjunkturdaten aus den USA, Europa, China und den Schwellenländern. Und das alles kurz und knackig. (MB)
„Warum Bürgerliche über Union und FDP frustriert sind und trotzdem nicht die AfD wählen dürfen“: Die AfD wählen? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Trotzdem höre ich in vielen Gesprächen, dass es aus ganz verschiedenen Gründen in Teilen des konservativen / bürgerlichen Lagers eine Unzufriedenheit mit der Union und der FDP gibt. Das offensiv zu diskutieren, ist eine Denksportaufgabe für Wahlkämpfer und Anhänger der beiden Parteien. Der Text von Thorsten Alsleben (INSM-Geschäftsführer) ist ein Ansatz, um darüber nachzudenken. Die These, dass man jetzt nur noch einen Schuss frei habe, um die Probleme unseres Landes zu lösen, ist mir als Leitmotiv zu sehr Marketingsprech. Das ist als zentrales Narrativ zu schwach. Ihr findet den Text bei LinkedIn. (MB)
“The Rise and Fall of Assad’s Mafia Spy State / The Rest Is Classified”: David McCloskey (Bestseller-Autor und ehemaliger CLA-Analyst) und Gordon Corera (ehemaliger BBC-Journalist) haben mit “The Rest Is Classified” einen neuen Podcast gestartet. In diesem werden vorrangig historische Ereignisse aufgearbeitet und diskutiert. Besonders toll und lebendig erzählt sind die beiden Folgen zum Sturz einer demokratischen Regierung im Iran vom britischen und amerikanischen Geheimdienst. Dieser Coup ist eine der Ursachen für die anhaltende Krise im mittleren Osten. Und der Protagonist der Geschichte trägt den Namen Kermit Roosevelt. Auf Grund der Aktualität möchte ich euer Interesse aber auf diese Folge zu Syrien lenken. McCloskey war für den CLA in Syrien stationiert und berichtet aus erster Hand. (MB)
„Nius: Wo Rechte eine Bühne bekommen / ZDF Magazin Royale“: Böhmermann hat sich Nius vorgenommen. Das könnte interessant sein? Alles, was nach der Sendung hängenbleibt, ist aber eine Nius-Mitarbeiterin, die auch im rechtsextremen Spektrum unterwegs war oder immer noch unterwegs ist und die Texte auf der Plattform veröffentlicht hat, aber nicht unter ihrem Namen. Nius hat das Kürzel Redaktion verwendet. Der Beitrag scheitert an dem Konzept der Sendung, Comedy und Investigativjournalismus zu verknüpfen. Es gibt lauter lustige Nius-Skurrilitäten, die aber nicht skandalös sind. Man hat sich die Mühe gemacht, alle Newsbeiträge runterzuladen, war dann aber zu denkfaul, aus den Daten eine gute Geschichte zu stricken. Es tauchen zum Beispiel regelmäßig Beiträge bei Nius auf, die Ausländer und Migranten diskreditieren. Dazu hätte ich gerne mehr erfahren. Ihr findet die Sendung in der ZDF-Mediathek. (MB)
„Strategie beim digitalen Wahlkampf / Ablaufplan für Social Media-Kampagnen“: Die Hanns-Seidel-Stiftung hat auf ihrer Website das Thema Wahlkampf in vielen kurzen und praxisnahen Texten aufbereitet. So auch dieser Text zu Social Media. Vieles von dem, was da steht, ist aber nicht neu. Ganz hilfreich finde ich den Vierklang aus Information, Bekanntheit, Image und Vertrauen. Der Charme der Aufbereitung liegt in der Verknüpfung mit weiteren Themen. (MB)
„Geflüchtete senden seltener Geld ins Ausland als andere Migrant*innen“: Adriana Cardozo Silva und Sabine Zinn haben für das DIW Geldüberweisungen von Flüchtlingen und Migranten untersucht. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass nur in einem sehr geringen Umfang – nur von 7 Prozent – der Flüchtlinge Geld ins Ausland überwiesen wird. Da dieses Ergebnis auf der Befragung von Betroffenen / Flüchtlingen beruht, ist es politisch angreifbar. Die Methoden und Daten, um die Höhe der Zahlungen zu ermitteln, sind nicht schlüssig. Es gibt keine Methode, informelle Zahlungen zu berücksichtigen. In den Statistiken der Banken tauchen nur hohe Zahlungen auf. Trotzdem finde ich die Schlussfolgerung der Studie nachvollziehbar, dass Überweisungen zurückgehen, wenn die Menschen eine bessere Perspektive in Deutschland haben. (MB)
„Bürokratieentlastungsgesetze. Warum wirken sie nicht wie gewünscht?“ Klaus-Heiner Röhl hat in einem kurzen Text für das IW Köln die Geschichte der Bürokratieabbaugesetzgebung in Deutschland aufgeschrieben. Warum kommt Bürokratieabbau nicht bei den Unternehmen an, obwohl er eigentlich eine Erfolgsgeschichte sein müsste? Das gilt zumindest wenn man sich die einschlägigen Messungen des Statistischen Bundesamtes anschaut. Entscheidend ist, dass immer auf den Bürokratieprozess in den jeweiligen Gesetzen abgestellt wird. Es werden keine Regelungen grundsätzlich in Frage gestellt. Und wir sprechen von fast 100.000 Einzelnormen, die deutsche Unternehmen erfüllen müssen und da sind die europäischen Regeln noch gar nicht mitgezählt. (MB)
“Chris Patten: Conservatism, China, and the future of democracy”: Im Rahmen der Leading-Reihe ihres “The Rest is politics” Podcast haben Rory Stewart und Alastair Campbell mit Chris Patten gesprochen. Der 80-Jährige blickt auf eine lange politische Karriere zurück. Dementsprechend breit ist das Themenspektrum. Er war unter anderem für die Einführung der Kopfsteuer unter Margaret Thatcher zuständig. Die Kopfsteuer in Großbritannien war eine Abkehr von der progressiven Besteuerung und wurde als extrem ungerecht empfunden. Sie hat dazu geführt, dass die Tories die nächste Wahl verloren haben. Das Thema ist ein Lehrstück zur Deutung von Gerechtigkeit bei der Einführung politischer Maßnahmen. Die Frage taucht auch bei aktuellen Debatten immer wieder auf; zum Beispiel bei der Förderung der Transformation. Die Kaufprämien für E-Autos oder die Anreize für PV-Anlagen auf dem Eigenheim sind ungerecht; zumindest sehe ich das so. Ihr findet den Podcast u.a. auf dieser Website. (MB)
„Spielend in den Abgrund – Wenn Wetten und Glücksspiel süchtig machen“: Glücksspiel ist in Deutschland streng reguliert. Dennoch weisen Studien immer wieder auf eine große Anzahl von Menschen hin, die von Spielsucht betroffen sind. Nanina Bauer spricht in dieser MDR-Reportage mit Betroffenen, Wissenschaftlern, Therapeuten, dem Suchtbeauftragten der Bundesregierung und auch mit einem Spielhallenbetreiber. Sie nimmt sich Zeit für ihre Gesprächspartner. Angeblich 4,6 Millionen von Spielsucht Betroffene; dass erscheint mir ziemlich hochgegriffen, es wird in der Reportage nicht erklärt, wie diese hohe Zahl zustande kommt. Was mir grundsätzlich fehlt, ist die Perspektive derer, für die Glückspiel eine ganz normale und unproblematische Freizeitaktivität darstellt. (MB)
„Wie ihr lieber NICHT von Events berichtet / Plus: LinkedIn-Hack und Positivbeispiele“: Der Veranstaltungsbericht ist ein Genre, dass sich sehr häufig auf den Social Media Accounts von Menschen findet, die im politischen Berlin unterwegs sind. Carline Mohr hat in ihrem Substack-Newsletter ein paar Tipps für euch zur Event-Berichterstattung aufgeschrieben. Führt euch vor Augen, dass ihr eine Geschichte erzählt und verzichtet auf Floskeln. Soweit die Kurzform; alles Weitere und Wichtige findet Ihr in Carlines Text. (MB)
„Barometer Personalvermittlung 2024 / Fokusthema: Fachkräftemangel trotz Krisenzeiten – Erfolgschancen für Personalvermittler“: Der Gesamtverband der Personaldienstleister (GVP) hat auch in diesem Jahr index Research mit einer Befragung zur Personalvermittlung beauftragt. Befragt wurden Personalvermittler, deren Unternehmenskunden und Arbeitnehmer. In der Untersuchung stecken viele neue Aha-Effekte. Trotz der Wirtschaftskrise suchen Unternehmen immer noch intensiv nach Fachkräften und sie sind dabei kompromissbereit und flexibel. Indeed ist aktuell die wichtigste Jobbörse und das Phänomen Ghosting ist auch auf dem Arbeitsmarkt angekommen. So weit von mir, in der Untersuchung steckt viel mehr; Ihr könnt sie auf der Website vom GVP anfragen und lesen. (MB)
„Vergewaltigt, verprügelt, verstümmelt / Schaut nicht weg!“: Letzte Woche hat das Bundeskriminalamt das Lagebild aus dem Jahr 2023 zur Gewalt gegen Frauen veröffentlicht; mit mehr als 50.000 erfassten Gewalttaten. Ich möchte eure Aufmerksamkeit aber nicht auf das Lagebild lenken, sondern auf eine Geschichte, die BILD zu dem Thema veröffentlicht hat; 58 Fälle mit Namen und Bildern aus dem ganzen Bundesgebiet. Das zeigt, wie viel Macht ein Medium haben kann, wenn es bereit ist, ein Thema aufzugreifen und dieses in einem wirkungsvollen Format zu bearbeiten. Der Bundestag könnte noch in dieser Legislaturperiode aktiv werden und einen Gesetzesvorschlag der Ampel zum Gewaltschutz verabschieden. (MB)
„Erst die Mehrheit, dann die Moral“: Juan Moreno und Timo Lehmann haben zum Zusammenspiel der EVP-Fraktion mit den rechten und rechtsextremen Fraktionen im EU-Parlament ein interessantes Thema für den Auslandspodcast vom Spiegel – Acht Milliarden – am Wickel. Dafür ist das Ergebnis aber ganz schön mau. Klar, die EVP hat den italienischen Kommissar Fitto durchgesetzt und sie hat zumindest in einem Fall einem AfD-Antrag zugestimmt. Anstatt aber die ganze Zeit auf dem Brandmauer-Thema rumzureiten, hätte ich mir gewünscht, dass die beiden stärker auf die Besonderheiten des Europäischen Parlaments eingegangen wären. Es hat dort immer breite Mehrheiten gegeben; in der letzten Legislatur im linken Spektrum und oft gegen die EVP. Trotzdem ist die Macht des Parlaments begrenzt. Entscheidend ist die Kommission und wie es im Podcast deutlich wird, ist das für den Green Deal zuständige Amt mit einer linken Spanierin besetzt. (MB)
1992 / 1993 / 1994: Wenn Ihr erfahren möchtet, wie im Italien Anfang der 90er-Jahre die Parteien der Mitte den Rückhalt in der Bevölkerung verloren haben und wie die Populisten – mit Berlusconi an der Spitze – das Ruder übernommen haben, dann schaut doch die Serie 1992 / 1993 / 1994 auf Arte an; drei Staffeln mit je 10 Teilen. Die Serie ist gut besetzt und spannend erzählt. Drehorte und Ausstattung der Schauspieler machen was her. Wie bei jeder Politikserie finden Insider natürlich viel Anlass zum Rummäkeln. Die Serie ist aber näher an der Wirklichkeit als Borgen oder House of Cards, auch wenn die Story nicht die wahre Geschichte erzählt. (MB)
„BEST PRACTICES – Welche Politiker:innen bespielen LinkedIn am cleversten?“: Martin Fuchs und Maria Timtschenko haben in einem LinkedIn-Dokument eine Auswahl an LinkedIn-Politiker-Profilen zusammengestellt und diese analysiert. Kann man sich mal anschauen, gibt aber auch nicht so viel her. Die Learnings: Regelmäßig posten, unterschiedliche Content-Formate nutzen und sich auch mal an den Debatten beteiligen. Letzteres ist eher selten und genau hier sehe ich am meisten Spielraum. Das gilt insbesondere für den Bundestageswahlkampf. Es bietet sich an Themen, Bausteine aus Wahlprogrammen und, Events zu verknüpfen. Bei den großen Accounts sollten die Parteien mal überlegen, ob es sich lohnt, individuellen und hochwertigen Content zu produzieren. (MB)
“Time to place our bets: Europe’s AI opportunity”: Ein McKinsey-Team hat einen Leitfaden zur Entwicklung von AI in Europa geschrieben. Sie haben acht Bereiche (Chip-Produktionsequipment, Rohstoffe, Chipdesign, Chipherstellung, Infrastruktur, Modelle, Services, Anwendungen) identifiziert. Nur beim Equipment, den Maschinen, ist Europa noch führend. In den Bereichen Modelle, Services, Anwendungen hat Europa Chancen im Wettbewerb. Und was tun? Insbesondere beim Engagement der europäischen Wirtschaft und bei der Entwicklung europäischer Arbeitskräfte ist noch viel Luft nach oben. Hinzu kommt die Forderung nach konkurrenzfähigen Strompreisen. Und das dürfte wirklich die Schlüsselfrage für die europäische Wirtschaft sein. (MB)
„Das ist die Sparliste des Berliner Senats“: Der Berliner Senat ist gezwungen, kurzfristig 3 Milliarden Euro aus dem Haushalt 2025 herauszusparen. Einen Überblick der wichtigsten Einsparideen erhaltet Ihr in diesem Text vom rbb. Der Vorgängersenat hätte bestimmt andere Prioritäten gesetzt und zum Bespiel beim Thema Transformation weniger gespart. Die Politik einer Regierung findet sich immer in den Prioritäten wieder, die im Haushalt gesetzt werden. Dieses rot-schwarze Einsparpaket ist auf den nächsten Wahlkampf in Berlin geschnürt. Auch wenn das 29-Euro-Ticket wegfällt, werden die meisten Berliner nicht spürbar belastet. (MB)
“Peter Thiel on Trump, Elon, and the Triumph of the Counter-Elites”: Bari Weiss hat für ihren Honestly-Podcast mit Peter Thiel gesprochen. Thiel ist ein erfolgreicher Unternehmer. Er ist aber auch eine der wichtigsten libertären / rechten Stimmen aus dem Silicon Valley mit einem engen Draht zu Trump und Vance. Dieser hat für ihn gearbeitet. Wie wenig Thiel auf den demokratischen Streit mit politischen Gegnern gibt, wird anhand der Auswahl seiner Beschimpfungen für diese deutlich; Borgs, Stormtrooper, Zombies, NPCs. Interessant ist sein Blick auf den Iran. Eine iranische Atombombe könne nicht akzeptiert werden. Ist das ein Fingerzeig auf einen gemeinsamen Angriff von Israel und der USA auf den Iran? In punkto Wahlkampf präsentiert er ein schlüssiges Narrativ zu steigenden Mieten und irregulärer Migration. Das Angebot von Mietwohnungen lässt sich nicht von heute auf morgen steigern. Wenn die Nachfrage deutlich ansteigt, steigen auch die Preise. (MB)
„Triangle of Sadness“: Dieser Spielfilm von Ruben Östlund ist beste Unterhaltung. Anhand der Luxuskreuzfahrt eines Influencer-Pärchens werden viele aktuelle politische Fragen (Geschlecht, Status, Gesellschaft, usw,) mithilfe bösartigster Erzählstränge diskutiert. Der Film ist superbesetzt und aufwendig in Szene gesetzt. Die Dramaturgie funktioniert, es wird trotz der Überlänge nicht langweilig. Ihr könnt Ihn auf Arte anschauen. (MB)
„Endlich auf 1 in den Podcast-Charts (in deiner Nische) / 25 Reichweiten-Hacks von David Reiter“: In der aktuellen Ausgabe ihres TextHacks-Newsletter featured Anne-Kathrin Gerstlauer David Reiter. Von ihm erfahrt Ihr, wie Ihr die Reichweite eures Podcast verbessern könnt. Wenn Ihr einen Podcast startet, braucht es neben Inhalt und Technik unbedingt ein Konzept zur Distribution. Toll an dem Text von Richter ist, dass er zahlreiche umsetzbare Tipps aufgeschrieben hat. (MB)
„Agenda 2030 / Arbeitsmarktpolitische Weichenstellungen für die Jahre 2025-2029“: Ein Team des IW (u.a. Holger Schäfer, Stefanie Seele und Oliver Stettes) hat aufgeschrieben, mit welchen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen die nächste Bundesregierung auf den demografischen Wandel reagieren sollte. Zum Beispiel einfachrere Fachkräfteeinwanderung, Anreize zur – auch längeren – Arbeit, nachhaltige Sozialversicherungssysteme und vieles mehr. Das könnten Union und FDP in ihre Wahlprogramme schreiben. Die SPD wird sich mit den meisten Vorschlägen schwer tun. (MB)
„Solidaritätszuschlag abschaffen, Spitzensteuersätze erhöhen“: Über den Solidaritätszuschlag wird jetzt vor dem Bundesverfassungsgericht verhandelt. Stefan Bach (DIW) hat aufgeschrieben, was wahrscheinlich Sozialdemokraten und Grüne vorschlagen werden, um die Mindersteuereinnahmen (2025 / 12,5 Milliarden Euro) auszugleichen; eine Anhebung des Spitzensteuersatzes. Ihr erfahrt in dem Text, wie sich die Solieinnahmen aufteilen und welche Gesetzesänderungen die Einnahmen im Laufe der Jahre immer wieder beeinflusst haben. Das Thema ist im Wahlkampf gesetzt. Ich bin gespannt, ob sich die Union in ihrem Wahlprogramm zur Abschaffung bekennt. Ein schnelles Urteil würde der Partei die Entscheidung abnehmen. Ihr könnt den Text beim DIW lesen. (MB)
„Grünen-Kanzlerkandidat im Interview / Robert Habeck fordert Sachpolitik statt Populismus“: Stephan Detjen hat Robert Habeck am letzten Samstag für den Deutschlandfunk interviewt. Es geht natürlich auch um das Wahltermin-Hickhack, das sich jetzt erledigt hat. Interessant ist die sich abzeichnende Positionierung der Grünen; pragmatisch, verantwortungsbewusst und pro-europäisch. Das könnte durchaus funktionieren, weil der Spitzenkandidat gut zu der Botschaft passt. Dafür muss der Kandidat aber vom Parteitag an diesem Wochenende Prokura erhalten. Etwas enttäuscht war ich davon, dass Detjen die Wirtschaftskrise nicht zum Thema gemacht hat. Denn das könnte sich als die Achillesferse von Habeck herausstellen. (MB)
„Libanon: Der Feuersturm“: Sylvain Lepetit und Wissam Charaf haben in einer Reportage, die Ihr auf Arte anschauen könnt, ein kleines Team von Feuerwehrleuten in Beirut begleitet, und zwar zu der Zeit als Israel auf die Angriffe der Hisbollah reagiert hat. Die Reportage ist einseitig, die Position Israels wird überhaupt nicht abgefragt. Es wird es ausschließlich das Leid einer Seite gezeigt. Dennoch ist die Reportage hilfreich. Ihr versteht besser, warum das Image von Israel so schlecht ist. (MB)
„Ab ins Wahlprogramm“: Gregor Schreiber (Agentur SKM) hat im September für politik & kommunikation ein Plädoyer an Unternehmen und Verbände aufgeschrieben, sich rechtzeitig um die Wahlprogramme der Parteien zu kümmern. Auf Grund des vorverlegten Wahltermins hat sich die Frist erheblich verkürzt. Vielleicht ist es ein Vorteil, dass die restlichen Gesetzesinitiativen der Ampel in der Diskontinuität verschwinden. Dadurch müssten die Fachpolitiker eigentlich etwas mehr Zeit haben, um sich intensiv mit dem Wahlprogramm zu beschäftigen? (MB)
„Wege aus der Abhängigkeit / Wie Deutschland die Rohstoffe für eine zukunftsfähige Wirtschaft sichert“: Der BDI hat Roland Berger beauftragt, die Nutzung von Rohstoffen durch die deutsche Wirtschaft darzustellen und Vorschläge zu entwickeln, wie der Rohstoffversorgung in Zukunft gesichert werden kann. Die Bestandsaufnahme ist erschreckend. Deutschland ist – insbesondere bei mineralischen Rohstoffen – vollständig von China abhängig. Besonders stark macht sich das bei Rohstoffen für eine grüne Transformation bemerkbar. Für ein Elektroautor sind sechs-mal so viele kritische Rohstoffe erforderlich wie für einen Verbrenner. Die vorgeschlagenen Lösungen (europäische Förderung, Diversifizierung der Importe und Kreislaufwirtschaft) werden aber kurzfristig kaum für Erleichterung sorgen. Deutschland würde erheblich leiden, wenn der Konflikt mit China eskaliert. Ihr könnt den Report auf der Website des BDI lesen. (MB)
„Wirtschaftswende für Deutschland – Konzept für Wachstum und Generationengerechtigkeit“: Viele von euch haben das 18-seitige Lindner Papier vermutlich bereits gelesen. Unabhängig von der Diskussion zum Ende der Koalition sind seine Vorschläge inhaltlich interessant. Ihm ist es gelungen, die Stimmung mittelständischer Unternehmen und ihrer Verbände sehr gut zu treffen. Bemerkenswert ist der deutliche Fingerzeig Richtung Europa. Der europäische Binnenmarkt ist eine Erfolgsgeschichte. Die Regulierung der europäischen Wirtschaft aus Brüssel ist das nicht. Auch Monti hat das in seinem Report deutlich gemacht. Aber kann es gelingen, europäische Regulierung spürbar zu reduzieren? Wenn es wirklich gelänge, die einschlägigen Gesetze zu Lieferketten, Nachhaltigkeitsberichterstattungspflichten und Flottengrenzwerten zu streichen, hätte das einen spürbaren – nicht nur psychologischen – Effekt auf viele Unternehmen. Ihr findet das Lindner-Papier u.a. auf dem Portal Sozialpolitik. (MB)
„Volle Gefängnisse / Großbritanniens Justiz ist in der Krise“: Timo Stukenberg hat für den Deutschlandfunk eine Reportage zu den Zuständen in Großbritanniens Gefängnissen gemacht. In Deutschland ist es nicht ganz so schlimm. Es ist aber nicht viel besser. Auch hier sind viele Gefängnisse überfüllt. Wenn wir über innere Sicherheit und härtere Strafen diskutieren, sollten wir die Ausstattung der Gefängnisse und der Bewährungshilfe immer mitdenken. Denn ansonsten droht die Entlassung von Häftlingen, die erneut und vermutlich sogar verstärkt schwere Straftaten verüben werden. Das arbeitet Stukenberg sehr gut heraus. (MB)
„White House Down“: Nach der Trump-Wahl empfehle ich euch einen Baller-Film von Roland Emmerich. Spoiler: vom Weißen Haus bleibt nicht viel übrig. Ihr könnt den Film in der ZDF-Mediathek anschauen. (MB)
„Szenarien für den Markthochlauf von E-Fuels im Straßenverkehr“: Der UNITI Bundesverband EnergieMittelstand hat Frontier Economics mit einer E-Fuels-Studie beauftragt. Die Studie zeigt, dass mit einem Markthochlauf sinkende Preise für diese Kraftstoffe absehbar sind. Wer sich bereits mit dem Thema beschäftigt hat, weiß das es erhebliche politische Widerstände gegen E-Fuels gibt. In nahezu allen einschlägigen Gesetzen wird der Markthochlauf dieser Kraftstoffe ausgebremst. Eine Ursache dafür ist die Befürchtung, dass eine Ausweitung der Elektromobilität nur möglich ist, wenn Verbrennungsmotoren keine Zukunft mehr haben. Das ist falsch. Auch auf Grund der Notwendigkeit von mehr Resilienz ist ein Sowohl als Auch klüger als ein Entweder Oder. (MB)
„Harnessing Europe’s Narrative Power to Shape the Digital Future“: Stephanie Hofmann und Patryk Pawlak haben für Carnegie Europe ein paar strategische Ideen aufgeschrieben, wie die Europäische Union auf der digitalpolitischen Weltbühne agieren könnte. Ein zentrales Asset ist die glaubwürdige Erzählung, das die europäische Digitalpolitik die Bedürfnisse der Menschen ins Zentrum stellt. Ist die Lösung aber wirklich ein weiterer Beauftragter, um bei den multinationalen Organisationen überzeugend auftreten zu können? (MB)
„Ladendiebstahl / Darum wird im Einzelhandel wieder mehr geklaut“: Über 4 Milliarden Euro Schaden für den Einzelhandel und Mindereinnahmen in Höhe von 500 Millionen bei der Mehrwertsteuer für den Fiskus, dass sind die jährlichen Auswirkungen von Ladendiebstählen in Deutschland. Für 30 Prozent der Schäden sind professionelle Täter verantwortlich. Ein schärferes Strafrecht würde helfen. Für die anderen Taten gibt es oft gesellschaftliche und soziale Ursachen. Das sollten die politischen Entscheider sich mal genauer anschauen. Die Reportage von Marlene Thiele findet Ihr beim Deutschlandfunk. (MB)
„Was bewegt den Osten?“: Steffen Mau (Professor für Makrosoziologie am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität) und Carsten Schneider (Staatsminister und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland) haben bei einer Veranstaltung der Bucerius Law School über die Folgen der Wahlen in Ostdeutschland diskutiert. Das ist kurzweilig anzuschauen und auf den Punkt. Die Journalistin Marieke Reimann hat moderiert. Ihr findet die Aufzeichnung auf YouTube. (MB)
„Eine erfolgreiche Pressemitteilung schreiben – Mit Beispielen und Muster“: Meltwater ist ein PR-Dienstleister, der sein Geld unter anderem durch die Verbreitung von Pressemeldungen verdient. Obwohl die Zeit für PMs eigentlich vorbei ist, wenn man mit Journalisten spricht, sind diese bei der Themenrecherche auf den Websites von politischen Institutionen hilfreich. Wenn die PMs eine klare Struktur haben, erleichtert das die Recherche. Mehr zur Struktur erfahrt Ihr in diesem Text von Saskia Grote auf der Website von Meltwater. (MB)
„Strompreisprognose bis 2045“: Der vbw (Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft) hat Prognos erneut mit einer Strompreisanalyse beauftragt. Diese macht deutlich, dass Deutschland weiterhin ein Hochstrompreisland bleiben wird. Es sei denn, es gibt wieder russische Gaslieferungen. Eine Rückkehr zur Atomenergie wurde nicht betrachtet. Die Analyse ist ein Fingerzeig für viele Debatten, die wir gerade führen; Stromwende, Industriezukunft, Wasserstoffwirtschaft, usw. Ihr könnt die Analyse beim vbw lesen. (MB)
„Die Progressive Lage – Zeit für Aufregung und Neuanfänge“: Vom Progressiven Zentrum gibt es jetzt alle zwei Wochen den Newsletter Die Progressive Lage. Im Kommentar-Format wird geliefert, wie versprochen. In dieser Ausgabe sortiert Karl Adam Machtoptionen; insbesondere die der Grünen und der SPD. Interessant finde ich, dass er Sollbruchstellen und Risiken klar herausarbeitet; Migrationspolitik, Habecks Anti-Bürokratie-Kurs und Pistorius als Schulz-Widergänger. Ihr könnt den Text auf dieser Website lesen und den Newsletter abonnieren. (MB)
„Zerbricht die Ampel an der Schuldenbremse?“: Ich finde es gut, das Paul Ronzheimer in seinem Podcast die Schuldenbremse mit den beiden Bundestagskandidatinnen Philippa Sigl-Glöckner (SPD) und Franziska Brandmann (FDP) diskutiert. Schließlich erreicht er noch mal ein anderes Publikum, weil sein Schwerpunkt sonst meistens bei der Außenpolitik liegt. Faszinierend finde ich, dass der Vergleich Staatshaushalt / Privathaushalt die öffentliche Diskussion und diesen Podcast bestimmt, und nicht von Sigl-Glöckner abgeräumt wird. Beides sind zwei komplett unterschiedliche Dinge. Und noch ein Klugscheißer-Kommentar: Analog zur INSM darf bei einer Nennung vom Dezernat Zukunft der Zusatz „finanziert von den deutschen Gewerkschaften“ nicht fehlen. Hier könnt Ihr den Podcast hören. (MB)
„Die deutschen Kolonien erklärt“ von MrWissen2go: Mirko Drotschmann beschreibt in einem kurzen Video den deutschen Anteil an der Kolonialgeschichte Afrikas. Ich möchte gerne mal überspitzen. Deutschland hat die Konferenz ausgerichtet, bei der der Kontinent von den Kolonialmächten aufgeteilt wurde. Die dabei vorgenommenen, willkürlichen – ohne Rücksicht auf Stämme und Sprachräume – Grenzziehungen sind zumindest mitverantwortlich für die immer noch andauernden Kriege und Konflikte in vielen afrikanischen Ländern. Also geht die deutsche Verantwortung über den Völkermord in Namibia hinaus. Unterstützt bei dem Video hat Jens Jäger von der Universität Köln. Ihr könnt das Video bei YouTube anschauen. (MB)
„Künstliche Intelligenz – Revolution oder Risiko?“ In diesem Politsnack Posting beschreibt Lilli Fischer ihre KI-Erfahrungen im Wahlkampf für Mario Voigt in Thüringen. Insbesondere wenn es darum geht, Content zu individualisieren, spielen die Tools ihre Stärken aus. Auf der anderen Seiten ist es herausfordernd, mit Angriffen tausender Bot-Accounts auf Social-Media umzugehen. Ihr findet den Text auf der Website der Konrad-Adenauer-Stiftung. (MB)
„Urlaub als Chance für nachhaltiges Mobilitätsverhalten? Ergebnisse einer ADAC Umfrage“: Eher nein, so müsste die Antwort lauten. Es ehrt den ADAC, das sie mit der Umfrage ganz offen eine These testen. Zentral ist für mich, das die größten Treiber für einen Umstieg auf den ÖPNV Zuverlässigkeit und Anbindung sind. Ist das ein Fingerzeig Richtung Deutschland-Ticket? Eine Frage finde ich methodisch fragwürdig. Es geht um die Erreichung der Klimaziele. Antwortmöglichkeiten sind Antriebswende, Umstieg auf andere Verkehrsmittel oder weiß nicht. Viele wollen aber weder das eine noch das andere; anekdotische Evidenz. Ihr findet die Kurzfassung der Umfrage beim ADAC. (MB)
„Germany’s far right is winning over the young“: Nette Nöstlinger hat bei Politico einen Text zu den Ursachen der Erfolge der AfD bei jungen Wählern geschrieben. Eine Ursache könnte die große Reichweite und Sichtbarkeit von radikalisierendem Content sein. Dadurch werden Narrative und Begriffe verbreitet und in den Zielgruppen verankert. Vielleicht haben Skandale wie in Potsdam oder Sylt dazu beigetragen, rechtsradikale Narrative sogar zu stärken? Der von Nöstlinger beschriebene Content (Lied und Spiel) blegt das nahe. Wenn Ihr mehr über die Agentur erfahren möchtet, die dahintersteckt, könnt Ihr ein preisgünstiges SZ-Abo abschließen, um dort einen weiteren Text dazu zu lesen. (MB)
„Dorothee Bär (CSU): „Die Grünen können es einfach nicht“: In diesem DLF-Interview mit Dorothee Bär, das von Christoph Heinemann geführt wird, geht es ordentlich zur Sache. Inhaltlich ist es uninteressant. Aber wie Bär sich zur Wehr setzt, als Heinemann die Scheuer-Karte spielt, ist unterhaltsam und zeigt sehr gut, welche Reaktionsmöglichkeiten Politiker haben, wenn sie in einem Live-Interview unter Beschluss geraten. Aber hat sie es gut gemacht? Hört selbst auf der DLF-Website. (MB)
Vater spricht mit dem Bundeskanzler über den Tod seiner Tochter durch eine Messerattacke: Dieser Ausschnitt einer RTL-Sendung zeigt unmittelbare Betroffenheit. Das geht einem nahe. Politisch ist der Beitrag interessant, weil er die Themen Migration und Terror im Rahmen einer gnadenlosen Personalisierung miteinander verknüpft. Eine Verallgemeinerung mag nicht fair sein. Meine Einschätzung ist, dass ein relevanter Teil der Wähler beim BTW25 seine Wahlentscheidung von der Migrationspolitik abhängig machen wird. (MB)
„Lampenfieber und Nervosität bei Redeangst überwinden: Tipps für einen souveränen Auftritt“: Die Rhetorik-Trainerin Barbara Bosch beschreibt in einem kurzem Blogpost, was Ihr gegen Lampenfieber unternehmen könnt. Den naheliegendsten Tipp; über vorher und das nach Möglichkeit vor Publikum, verrate ich hier. Alle weiteren Tipps findet Ihr in dem Text auf Barbaras Website. (MB)
„Essensgutscheine in Deutschland / Analyse der ökonomischen Effekte“: Auf den ersten Blick behandelt diese Prognos-Studie (im Auftrag von Edenred; ein Unternehmen, das u.a. mit Essensgutscheinen für Mitarbeiter sein Geld verdient) ein Special-Interest-Thema. Dabei sind Essensgutscheine ein effektives Tool zur Bindung von Mitarbeitern und das ohne zusätzliche Sozialversicherungskosten. Aber auch wer darüber nachdenkt, wie er im Bundestagswahlkampf die vielen Arbeitnehmer am besten erreicht, sollte sich die Studie anschauen. In dem zweiten Kapitel der Studie wird ausgiebig beschrieben, welche Rolle die Mittagspause spielt und wofür sie genutzt wird. Auch die Inflation hat sich bei den Befragten bemerkbar gemacht. 28 Prozent von ihnen haben sich in den letzten 12 Monaten bei Restaurant-Besuchen deutlich eingeschränkt. Ihr findet die Studie auf der Website von Edenred. (MB)
Industrieverbände warnen vor dem Verlust der Zukunftstechnologie Batterie. Gemeinsam kritisieren die Verbände VCI, VDMA, KLiB und ZVEI das Bundesforschungsministerium für den Ausstieg aus der Förderung der Batterieforschung. Das stärkste Argument in der gemeinsamen Erklärung ist die Warnung vor der Abwanderung qualifizierter Forscher und Forschungsabteilungen von Unternehmen. Das sich zu dem Thema ein Verbändebündnis zusammengefunden hat, ist naheliegend. Man sollte aber auch die Bekanntmachung des Ministeriums zu dem Thema lesen. Diese klingt eher nach einer Neuausrichtung der Forschung in dem Bereich. (MB)
„Welche Migrationspolitik will die CDU? Mit Thorsten Frei (CDU)“ – der Anne Will Podcast: Bei Anne Will fehlt mir das Bild. Sie hat zwar auch Stimme, aber andere Podcaster sind da stärker. Sehr gut gelingt Ihr die Rolle als Counter-Part in einem journalistischen Gespräch; zumindest in dieser Folge mit Thorsten Frei. Ich habe die Folge ausgewählt, weil das Thema weiterhin einen hohen Stellenwert haben wird. Ich teile die Einschätzung von Frei, dass es fatal wäre, zeitnah keine spürbare Lösung zu finden. Ein Migrationsbundestagswahlkampf ist gegen die AfD nicht zu gewinnen. Ihr findet die Folge auf der Podcast-Website von Anne Will. (MB)
„Herrhausen – Der Herr des Geldes“: Die Serie über den von der RAF ermordeten Chef der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, ist gute Unterhaltung; schlüssige Dramaturgie, tolle Ausstattung und glaubwürdige Schauspieler. Die Regisseurin Pia Strietmann hat einen guten Job gemacht. Die Geschichte spielt in der BRD der späten 80er Jahre kurz vor der Wende. Ob sich die Treffen zwischen Kohl und Herrhausen wirklich so abgespielt haben, wie es gezeigt wird? Ich weiß nicht, die gewählte Darstellung passt aber gut in die Geschichte. Ihr findet die Serie in der ARD-Mediathek. (MB)
Ein Video-Statement mit dem Chef aufzeichnen – wie mache ich das? Carline Mohr erklärt euch in einem kurzen LinkedIn-Post wie das geht, was Ihr beachten solltet und welche journalistischen Tricks hilfreich sein können. Arbeitet doch einfach mit Fragen und schneidet den Beitrag danach so zusammen, dass es passt. (MB)
„Illegaler Zigarettenkonsum in Europa / Ergebnisse für das Kalenderjahr 2023“: Im Auftrag von PMPSA (Philip Morris Products SA) hat die KPMG in einen Bericht aufgeschrieben, wie viele Illegale Zigaretten in 38 untersuchten europäischen Ländern geraucht werden und welche Auswirkungen das auf die Staatshaushalte hat. Der Bericht wirft Fragen auf. Warum erwerben so viele Raucher ihre Zigaretten nicht im regulären Handel? Was können Regierungen und Kontrollbehörden tun, um dem illegalen Handel einen Riegel vorzuschieben und welche Auswirkungen hat er auf die Entwicklung der organisierten Kriminalität? Auf dieser Website könnt Ihr den Bericht lesen. (MB)
„Bernstein Brief – Ausgabe 2“: Ein Agentur-Newsletter, der anstehende Events im politischen Berlin einordnet und einige – oft allgemeinpolitische – Themen im Rahmen von Zusammenfassungen von Presseberichten aufgreift. Der Newsletter erscheint zweiwöchentlich und wird immer von einem anderen Mitarbeiter verantwortet/geschrieben. Für diese Ausgabe ist Jardena Lande zuständig. Ich würde mir wünschen, dass sich der Newsletter stärker an den erfolgreichen Blogposts der Agentur orientieren würde. In denen wird die Kompetenz der Verfasser – und damit der Agentur – für ihre originären Themen deutlich und es wird viel analysiert. Ihr könnt den Newsletter bei Substrack lesen, abonnieren und euch eine eigene Meinung bilden. (MB)
„Der Tag mit Valerie Höhne: AfD-Brandmauer wahren“: Valerie Höhne ist leitende Redakteurin vom „Platz der Republik“ Newsletter der SZ. Wer erfahren möchte, wie sie tickt und wie sie Themen auseinandernimmt, sollte sich diesen Studio 9 Podcast mit Nicole Dittmer anhören. Ihre Analysen gefallen mir gut, auch wenn ich ihre Positionen nicht immer teile. Hier findet Ihr den Podcast. (MB).
„Vince Ebert: Vince of Change“: Links-grün-kritisches Boomer-Kabarett; so meine – etwas überspitzte – Kurzbeschreibung dieses Programms von Vince Ebert, das Ihr in der Mediathek von 3sat findet. Im Gegensatz zu vielem, was im öffentlich-rechtlichen Rundfunk läuft, ist sein Programm regierungskritisch. Anders als Dieter Nuhr bevorzugt er das Florett und greift nur selten zum Säbel. Politisch ist das Programm interessant, weil er ein Händchen für Widersprüche und Ungereimtheiten hat. (MB)
„Trend Dauerkampagne: Wie die TK mit “Du kannst. Machen wir’s” auf Jahre ihre Zielgruppe erreichen will“: Macht es Sinn einen gesponsorten Text von Martin Gardt auf der OMR-Website zur Marketing-Kampagne einer Krankenkasse zu lesen? Ich finde schon. Eine klare Kernbotschaft, verknüpft mit einer integrierten Kampagne, um auf einem umkämpften Markt erfolgreich zu sein, auf dem die Kommunikation der Wettbewerber ähnlich ist. Gibt es Anwendungsfälle in der politischen Kommunikation die ähnlich sind? Vielleicht eine Kampagne für Demokratie oder Branchenkampagnen zur Gewinnung von Azubis. (MB)
„Monatsbericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt“ für den September: Mit der monatlichen Veröffentlichung der neuen Arbeitsmarktzahlen, gibt die Bundesagentur für Arbeit immer einen umfangreichen Bericht mit detaillierten Zahlen aller Zuständigkeitsbereiche heraus. Damit hat man gute und genaue Zahlen, um die Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt einordnen zu können. Das hilft bei wirtschaftspolitischen Debatten. Auf dieser BA-Website findet Ihr den aktuellen September-Bericht. (MB)
„IAB-Prognose 2024/2025 / Zähe Wirtschaftsschwäche beeinträchtigt den Arbeitsmarkt“: Die von einem Team des IAB-Instituts verfasste Prognose zur Entwicklung des Arbeitsmarktes bringt euch auf den neuesten Stand. Die Wirtschaft entwickelt sich schwach. Der Arbeitsmarkt wird davon zunehmend beeinträchtigt. Auch wenn sich bei den vielen negativen, externen Einflussfaktoren (China, Ukraine, Israel, usw.) etwas zum Positiven wenden sollte, muss sich das nicht positiv auf die deutsche Wirtschaft auswirken. Wenn der Fachkräftemangel nicht dazu führen würde, dass die Unternehmen Mitarbeiter halten, die sie eigentlich entlassen müssten, wäre die Situation noch düsterer. Auch diese Prognose deutet darauf hin, dass die Wirtschaft bei der anstehenden Bundestagswahl die Hauptrolle spielen wird. (MB)
„Melonis Mattei-Plan / Italiens neuer Ansatz für die Afrika-Politik“: In Italien ist eine rechts-populistische/extreme Regierung für die Migrationspolitik verantwortlich. Wenn Ihr erfahren möchtet, wie die Regierung Meloni dabei vorgeht, dann hört euch doch die Reportage von Verena Schälter und Sarah Mersch im Deutschlandfunk an. Der Plan des Energiemanagers Mattei setzt u.a. auf die Gewinnung fossiler Energie in Afrika. (MB)
„Fremde Heimat Irak“: Dieser aktuelle, französische Animationsfilm von Léonard Cohen zeigt die Geschichte eines französischen Journalisten, der als Kind mehrfach den Irak, die Heimat seiner Eltern, besucht hat. Dann berichtet er aus dem Nachkriegsirak. Der Film ist vielschichtig – vielleicht etwas zu vielschichtig. Trotzdem gelingt es Cohen, die Auswirkungen des Kriegs gegen den Irak zu erklären. Sehr gut gefällt mir, dass der Protagonist und Erzähler zeigt, wie wichtig die Heimat der Eltern für Migranten der zweiten Generation ist. Der Film ist flott strukturiert und gut gezeichnet. Ihr könnt ihn auf Arte anschauen. (MB)
Knigge Regeln für den Job: Sein eigenes Verhalten reflektieren? Das schadet nicht, auch wenn man bereits lange im Berufsleben unterwegs ist. Gerade dann hat sich vielleicht das eine oder andere eingeschliffen, was einer kritischen Betrachtung nicht Stand hält. Jochen Mai hat auf seiner Website Karrierebibel einiges aufgeschrieben; von Tischmanieren bis zur Begrüßung. (MB)
„Motivation, Einstellung und Gewalt im Alltag von Polizeivollzugsbeamten (MEGAVO)“ – die Polizeistudie: Vom BMI gefördert und von der Deutschen Hochschule der Polizei ausgearbeitet, nun ist sie endlich da, die lange angekündigte Polizeistudie. Wer sich noch an die Debatte zur Auftragsvergabe von Minister Seehofer erinnert, wird wissen das damals intensiv über Rassismus in der Polizei diskutiert wurde. Und ja, um es vorwegzunehmen, Rassismus oder um den Untersuchungsbegriff zu nutzen „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ und auch ein gewisser Hang zu Autoritären, das ermittelt auch die neue Studie. Aber eben nur bei einem kleinen Teil der Befragten. Der Anteil ist ähnlich hoch wie in der Gesamtbevölkerung. Interessanter als die Rassismusfrage finde ich den Einblick in die Einstellung der Befragten zu ihrer Arbeit, die hohe Anzahl der Polizisten, die gewalttätige Angriffe erlebt haben und ihre Stressfaktoren im Arbeitsalltag. Dazu zählt auch das permanente Mitfilmen von Polizeiarbeit. Das ist ein Thema für die Innenpolitiker. Falls Ihr keine Lust zum Lesen habt, dann hört euch doch das Interview im Deutschlandfunk mit dem Journalisten Falk Steiner an. Er fasst die wichtigsten Ergebnisse und Debattenstränge zusammen. (MB)
„The future of European competitiveness – A competitiveness strategy for Europe“: Der Bericht von Mario Draghi wird eine wichtige Rolle für das Programm der neuen Europäischen Kommission spielen. Nicht weil etwas Neues drinsteht. Mit Digitalisierung, Dekarbonisierung und Defence bewegt sich Draghi mit seinen Schwerpunkten im Rahmen des Erwarteten. Auch seine zentrale Lösung ist wenig kreativ; eine whatever it takes Investitions-Bazooka im Rahmen von Euro-Bonds. Um den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, kritisiert er die Regulierung der Wirtschaft durch die EU und fordert mehr Integration beim Binnenmarkt. Wenn daraus ein Schuh werden soll, müsste die Europäische Kommission die Kraft aufbringen, sich ernsthaft von Regulierung zu trennen. Lieferkettengesetzgebung und mehr, es gibt viel zu tun. Den Bericht könnt Ihr auf der Website der Kommission lesen. (MB)
„Wer ist schuld am Hass gegen die Grünen, Frau Göring-Eckardt?“: Anja Maier und Malte Pieper machen den Podcast Wahlkreis Ost in Leipzig. In dem Gespräch mit Katrin Göring-Eckardt geht es um die Wahrnehmung der Grünen; insbesondere im ländlichen Raum und in den ostdeutschen Bundesländern. Das funktioniert sehr gut, weil Göring-Eckardt u.a. herausarbeitet, wie sich ihre Rolle und ihr Auftritt zum Beispiel von dem von Michael Kretschmer unterscheidet. Genau wie der Soziologe Steffen Mau spricht sie sich für das Instrument Bürgerrat aus, um die Demokratie zu stärken. Das sehe ich komplett anders. Bei der Diskussion der Frage, ob die Grünen den Verzehr von Fleisch verbieten wollen, hätte ich mir von den Moderatoren einen Hinweis auf die Vorschläge der Kulturstaatsministerin Roth zur Reform der Filmförderung gewünscht. Denn diese enthalten eine Pflicht zum Fleischverzicht. Ihr könnt den Podcast auf der Website vom MDR anhören. (MB)
„US-Wahl: Die Macht der Stars und Milliardäre“: Ist das Endorsement – die Unterstützung – von Prominenten wahlentscheidend? In den USA treten gerade nicht nur Trump gegen Harris an. Es gibt auch einen Wettkampf von Musk gegen Swift. Patrick Wagner hat dazu eine superkurzweilige Doku mit Material der Protagonisten und einigen Experteninterviews (u.a. der Journalistin Annett Meiritz) veröffentlicht. Ihr könnt sie in der ZDF-Mediathek anschauen. Das bringt viel Spaß. (MB)
„So verändern KI-Tools Eure Kampagnen-Strategie bei Instagram, Google Search, Tiktok & Co.“: Martin Gardt hat auf der OMR-Website aufgeschrieben, welche neuen Möglichkeiten sich für digitale Kampagnen auf großen Plattformen ergeben. Das eröffnet Chancen für digitale Kommunikation von Akteuren aus dem politischen Berlin. Wer sich nicht regelmäßig mit den gängigen Kampagnen-Tools beschäftigt, erzielte in der Vergangenheit keine optimalen Ergebnisse. Das könnte sich jetzt ändern, weil die Tools es unbedarften Nutzern viel einfacher machen. (MB)
„Wie die Ampelkoalition den Bundeshaushalt auf Kosten der Beitragszahlenden saniert“: Bis zum Jahr 2027 verlagert die Bundesregierung 16 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt zu den Arbeitnehmern und Arbeitgebern, die Sozialversicherungsbeiträge zahlen. Die BDA (Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände) hat die Zahlungsströme für die Rentenversicherung, die Pflegeversicherung und die Arbeitslosenversicherung in einer Stellungnahme zusammengefasst. Damit ist es aber nicht getan. Für Bürgergeldempfänger zahlt der Bund den gesetzlichen Krankenkassen nur 120 Euro im Monat, dabei beträgt der Basistarif 420 Euro. Das sind jedes Jahr 9,2 Milliarden Euro zu wenig. Es ist erstaunlich, dass das Thema keine großen Wellen schlägt. Denn nahezu 50 Prozent der Bezieher von Bürgergeld haben keinen deutschen Pass. Die Verknüpfung mit dem Migrationsthema liegt auf der Hand. (MB)
„An Obituary for EU Foreign Policy“: Die europäische Außenpolitik der letzten Jahre war keine Erfolgsgeschichte. Rosa Balfour macht in einem Text für Carnegie Europe dafür auch das Erstarken der Rechts- und Linkspopulisten verantwortlich. Besonders gut gefällt mir ihr Vorschlag, das außenpolitische Gewicht Europas zu erhöhen, indem man in Europa wieder stärker demokratische Werte lebt und dadurch an demokratischer Überzeugungskraft gewinnt. (MB)
„The rise of Germany‘s far-right“: Alastair Campbell und Rory Stewart analysieren in dieser Folge ihres „The rest is politics“ Podcast die Wahlen in Thüringen und Sachsen und verknüpfen das mit der Situation in Österreich und Frankreich. Eine Regierungsbildung ohne Populisten und Extremisten von links und rechts? Das wird immer schwieriger. Auffällig ist der Boom der FPÖ in Österreich, obwohl die wirtschaftliche Situation dort viel besser ist. Man darf also die extremistischen Parteien erst garnicht groß werden lassen, weil es unglaublich aufwändig ist, sie wieder klein zu kriegen. Ihr findet den Podcast u.a. bei Spotify. (MB)
“Project 2025”: Trumps Geheimplan im Check: Jan Schipmann analysiert in diesem Beitrag das Project 2025 der Heritage Foundation. Die Reportage wird als Backgroundcheck angekündigt. Das ist Quatsch, dafür bleibt der Beitrag viel zu sehr an der Oberfläche und gibt sich damit zufrieden, bereits bekannte Vorurteile zu reproduzieren. Wer mehr erfahren möchte, sollte sich die Mühe machen, die Website von Project 2025 querzulesen. Ihr findet die Reportage beim ZDF. (MB)
Elevating your Expertise: Content für LinkedIn erstellen? Das wird für politische Kommunikation immer wichtiger. Aber lässt sich das mit den Vorstellungen der Plattform in Einklang bringen? Der jüngst erschienenes Kreator-Newsletter lässt mich mal wieder zweifeln. Im Zentrum des Newsletters steht das Buzzword-Buzzword Thought Leadership. Schlimmer geht es nicht. Vielleicht seid Ihr weniger voreingenommen als ich? (MB)
„Wie wir wirklich leben 2024“: Das rheingold Institut hat gemeinsam mit Philip Morris zum wiederholten Male das Thema Populismus im Rahmen einer Studie mit qualitativen und quantitativen Elementen untersucht. Besonders interessant ist der Hinweis auf den Mangel an Solidarität bei den Anhängern populistischer Parteien. Das ist nachvollziehbar. In Hinblick auf Migration finde ich die Einordnung aber schwierig, weil das Thema von einem sehr großen Teil der Bevölkerung als Problem betrachtet wird, der die Wähler populistischer Parteien weit übersteigt. Ihr findet die Ergebnisse der Studie auf dieser Website. (MB)
„Die Jugend ist links – die Jugend ist rechts. Ja was denn nun?“: In Sachsen und Thüringen war die AfD bei jungen Wählern besonders erfolgreich. Zum Warum laufen gerade zahlreiche Debatten. Erfrischend finde ich dazu einen Text von Nina Weise auf LinkedIn, die darauf hinweist, wie gespalten die GenZ ist. Weise verknüpft das mit Appell an diese, ihre Wohlfühlblasen zu verlassen und miteinander ins Gespräch zu kommen. „Wir müssen alle Stimmen teilhaben lassen, auch wenn das nicht so gemütlich ist.“ Das stimmt. (MB)
Ronzheimer-Podcast: „Plant Lindner heimlich das Ampel-Aus?“: Paul Ronzheimer diskutiert mit seinem BILD-Kollegen Jan Schäfer über die FDP. Die beiden lassen die letzte Abwahl der FDP aus dem Bundestag Revue passieren und spekulieren ausgiebig darüber, wie es weiter gehen könnte. Schäfer vertritt die Position, je länger die FDP noch in der Ampel bleibt, desto schlechter werden ihre Wahlchancen. Das habe ich auch aus FDP-Kreisen häufiger gehört. Gut herausgearbeitet wird das Spannungsverhältnis zwischen eher progressiven Abgeordneten und konservativen Wählern der Partei. Haben Selbstbestimmung und Cannabis wirklich so viel Glaubwürdigkeit beim Kernklientel gekostet? Ihr findet den Podcast u.a. bei Podigee. (MB)
Statement von Benjamin Netanyahu: Wie begründet man in einer angespannten Situation seine Entscheidungen? Mustergültig macht das Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu in diesem kurzen Video auf Twitter / X. Es geht um die Verhandlungen mit der Hamas vor dem Hintergrund der Ermordung mehrerer Geiseln. (MB)
“Je persönlicher ein Redner wird, desto stärker wirkt er”: Sehr hilfreich für alle, die Reden schreiben, ist das Interview mit der Redenschreiberin Jacqueline Schäfer in „Das Parlament“ genau dazu. Politiker stehen oft vor der Herausforderung nicht alles sagen zu können, weil ein Prozess / eine Entscheidung noch im Fluss ist. Dafür werden sie vielleicht von Medienvertretern kritisiert. Sie haben aber genau die Wirkung erzielt, die sie erzielen wollten. Das und vieles mehr findet Ihr im Text. (MB)
„Die neue Generation von Erstwählern / Politisches Cherry Picking der Generation Z“: Das Institut für Generationenforschung hat eine Erstwählerstudie durchgeführt. Veröffentlicht ist aber nur ein kurzer PR-Dreiseiter. Es lohnt sich trotzdem mal draufzuschauen, auch wenn die dargestellten Ergebnisse widersprüchlich sind. Einerseits sollen sich die Befragten stark an den politischen Rändern orientieren. Auf der anderen Seite ist die CDU im Osten immerhin auf Platz 2 und im Westen auf Platz 1. (MB)
„Die Schuldenbremse ist eine Ungerechtigkeitsbremse“: In der FAZ ist ein Gastbeitrag von Gesamtmetall-Präsident Dr. Stefan Wolf zur Schuldenbrems erschienen. Er wiederholt den entscheidenden Punkt der Debatte. Die Schuldenbremse verhindert, dass eine Regierung ihre Agenda umsetzt und die Rechnung dafür den Nachfolgeregierungen und den nachfolgenden Generationen präsentiert.Dafür hat Wolf Beispiele parat. Anstatt ausreichend in die Infrastruktur zu investieren, hat die Groko aus Union und SPD die Rente mit 63 und die Mütterrente eingeführt. Ihr könnt den Beitrag auf der Website von Gesamtmetall lesen. (MB)
“Westminster Insider Podcast von Politico: Meet the new MPs taking on Westminster”: Wie läuft das Onboarding, wenn neugewählte Abgeordnete in den Parlamentsbetrieb eintreten? Das ist in Großbritannien ähnlich wie im Bundestag. Nur geht dort alles etwas schneller vonstatten, unter anderem weil es in der Regel keine langwierigen Koalitionsverhandlungen gibt. Ungewöhnlich finde ich, dass die Abgeordneten kein Fragerecht im Parlament haben, bevor sie ihre Maiden Speech gehalten haben. Der Host Sascha O’Sullivan spricht launig mit einigen der neuen MPs. Es ist üblich, dass diese erst einmal als Hinterbänkler einsteigen müssen, bevor man ihnen interessante Aufgaben zugesteht. Unsichtbar dürfen sie aber auch nicht bleiben; also genau wie bei uns. Ihr findet den Podcast auf der Website von Politico. (MB)
„Warum so viele Jüngere AfD gewählt haben“: Am nächsten Wochenende wird in Sachsen und Thüringen gewählt. Eine der sich zwangsläufig anschließenden Diskussionen wird der Erfolg der Populisten bei jungen Wählern sein. Mirko Drotschmann (Mr Wissen to go) hat die Frage im Anschluss an die Europawahl auf seinem YouTube-Kanal behandelt. Einer der No-Brainer ist das Thema Reichweite auf den gängigen Social-Media-Plattformen. Die Kritik an ihrem mangelhaften Engagement werden sich die Parteien der Mitte erneut unter die Nase reiben lassen müssen. Die AfD macht vor, dass mehr Einsatz der Parteien und Fraktionen erfolgreich ist. Die Ausweitung der Regierungskommunikation ist aus meiner Sicht aber ein Irrweg. Ein Zuviel an staatlicher PR untergräbt das Vertrauen in unsere Demokratie. (MB)
„Wie Do It Yourself Umfragen im Wahlkampf genutzt werden können“: Es gibt zahlreiche Tools, mit denen Ihr Online-Umfragen erstellen könnt. Florens Mayer hat ein paar Ideen für Wahlkämpfe aufgeschrieben. Einbinden, evaluieren und Leads generieren, dafür lassen sich Umfragen bei Unterstützern und Wählern einsetzen. Die Ideen lassen sich auch auf Organisationen, Unternehmen und Verbände übertragen. Ihr findet sie im Text auf der Website vom Politsnack-Blog. (MB)
„Ausländer erwirtschaften im Osten 24,6 Milliarden Euro“: Im aktuellen IW-Kurzbericht analysieren Wido Geis-Thöne und Benita Zink die Bedeutung ausländischer Arbeitskräfte in den ostdeutschen Bundesländern. Auf sie geht 5,8 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung zurück. Es geht um 403.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Wie zu erwarten, stellen Polen den größten Anteil. Die IW-Veröffentlichung ist auf die anstehenden Wahlen gemünzt. Das ist sinnvoll, weil die Zahlen noch wuchtiger und wirkungsvoller sind, als Statements von Unternehmern, die darauf hinweisen, wie schwierig es ist, ausländische Mitarbeiter für ostdeutsche Betriebe zu gewinnen. (MB)
Der Monatsbericht der deutschen Bundesbank: Wer Volkswirtschaft studiert hat, wird sich an die hellgrauen Broschüren erinnern, die in den Bibliotheken auslagen und sich in vielen Professorenbüros gestapelt haben. Ihr findet die Berichte auf der Website der Bundesbank. Sehr gut gefällt mir, dass im aktuellen Bericht die jüngst diskutierten Vorschläge zur Haushaltspolitik und zur Reform der gesetzlichen Rentenversicherung analysiert werden. Interessant ist, dass sich die Bundesbank recht klar pro Schuldenbremse positioniert. Grundsätzlich enthält jeder Monatsbericht einen Überblick zur Konjunktur, zur wirtschaftlichen Entwicklung weltweit und eine Betrachtung der Finanzmärkte in Europa sowie der Staatsverschuldung in Deutschland und den Bundesländern. (MB)
„The Rest Is Politics: US“: Gut unterhalten werden und in punkto US-Wahlkampf auf dem Laufenden bleiben? Dann testet doch mal die US-Ausgabe des „The Rest Is Politics“ Podcast. Dieser wird von der Journalistin Katty Kay und dem 10-tägigen Trump-Sprecher Anthony „Gucci“ Scaramucci moderiert. Keiner von beiden ist Trump-Fan, trotzdem gelingt es dem Republikaner Scaramucci sehr gut dessen Perspektive herauszuarbeiten. Das ist erfrischend, weil ein großer Teil der Berichterstattung zur US-Wahl viel zu Harris-Fan-Talk lastig ist. Besonders lustig bei dem Podcast ist der Einstieg oder kennt Ihr so viele Politikformate, in denen es beim Warm-up um Haartönung oder Botox geht? Ihr findet den Podcast u.a. bei Apple. (MB)
„Jung, viral, rechtsradikal?“: Nadja Baschek und Michael Trammer haben für eine halbstündige ARD-Doku recherchiert, wie Influencer an der Schnittstelle rechtspopulistisch / rechtsradikal arbeiten, was für Content sie produzieren, mit wem sie zusammenarbeiten und wie sie sich finanzieren. Das ist interessant, weil es Akteure zeigt, die für junge Zielgruppen anschlussfähig sind, die – noch nicht – radikalisiert sind. Wer mehr über die Strategie dahinter erfahren möchte, sollte sich auch die einschlägigen und gut findbaren Primärquellen von Kubitschek, Sellner und Ahrens zum Thema rechte Influencer anschauen. (MB)
„Zehn Vorschläge für eine zeitgemäße CEO-Kommunikation“: Was sollten Unternehmensvertreter und Verbandspräsidenten beherzigen, wenn sie im politischen Berlin auftreten? Auch für CEOs wird es wichtiger, im politischen Umfeld erfolgreich sichtbar zu sein. Ein paar schlüssige Ideen zum Wie hat Michael Wedell in der aktuellen Ausgabe seines Newsletters The Long Game aufgeschrieben. Konstruktiv, kein schwarz/weiß, transparent, inklusiv, mit Lösungen im Gepäck, vieles davon würde ich unterschreiben. Ich erlaube mir aber den Einwand, dass manchmal auch genau das Gegenteil richtig sein kann. Wenn etwas in die falsche Richtung läuft, muss man klar und deutlich darauf hinweisen. Und wenn man als Unternehmen konstruktiv und mit eigenen Vorschlägen an einem politischen Projekt mitarbeitet, wird man natürlich auch in Mithaftung genommen, wenn dieses Projekt gegen die Wand fährt. Ihr findet Wedells Text auf LinkedIn. (MB)
„Familienunternehmen als Wohlstandsgaranten / Eine Repräsentativbefragung der deutschen Bevölkerung“: Die Stiftung Familienunternehmen hat das Allensbach Institut beauftragt, eine Umfrage zum Image der Familienunternehmen in Deutschland durchzuführen. Dabei hat man richtig Geld in die Hand genommen und sich für den Gold-Standard (face to face Umfrage) entschieden. In der dazugehörigen Publikation werden die genauen Fragen und der Ablauf der Befragung dokumentiert. Politisch ist interessant, dass eine im Vergleich zu anderen Unternehmen höhere Wertschätzung für Familienunternehmen gemessen wird. Das dürfte hilfreich sein, um dem immer öfter auftauchenden Narrativ zu begegnen, dass es sich bei Familienunternehmen überwiegend um Family-Offices handele, denen es um Vermögensverwaltung und eben nicht um unternehmerisches Handeln geht. Ihr könnt die Publikation auf der Website der Stiftung lesen. (MB)
„Test HVO-Diesel: Wie sauber fährt man mit Frittenfett?“: Wolfgang Rudschies hat für den ADAC einen Text zum HVO-Test des ADAC geschrieben. Das Ergebnis ist, dass der Kraftstoff in allen getesteten Fahrzeugen funktioniert und die Erwartungen in punkto Klimaschutz erfüllt. Das Testverfahren wird beschrieben. Die Messwerte werden veröffentlicht. Das ist alles ganz nüchtern und unspektakulär. Es ist aber interessant, weil eine Kampagne zu dem Kraftstoff einen handfesten Skandal verursacht hat. (MB)
„Der Mann hinter Merz: Spaziergang mit Thorsten Frei“: Gordon Repinski ist in der parlamentarischen Sommerpause vom Konzept des Berliner Politico Podcasts abgewichen. Es gibt stattdessen jetzt einige längere Interviews mit ausgewählten Politikern. Bei Frei ist interessant, dass dieser sich ziemlich klar auf die Beibehaltung der Schuldenbremse festlegt: auch bei einer möglichen CDU-geführten Bundesregierung. Ansonsten ist es ein kurzweiliges Gespräch, bei dem Ihr den Mensch Frei besser kennenlernt. Ihr könnt es u.a. auf der Politico Website anhören. (MB)
„Am Puls mit Christian Sievers – Zerreißprobe Zuwanderung“: Diese aktuelle ZDF-Doku zum Thema Zuwanderung liefert nichts Neues. Trotzdem ist es interessant anzuschauen, wie das Thema aufbereitet wird. Es gibt viel selbst gedrehtes Material zu sehen: Polizisten bei der Grenzkontrolle, der Alltag im Flüchtlingsheim, Onboarding von Fachkräften, eine Einbürgerungsfeier und die Situation der Zuwanderungsbereiten in Ghana. Es gibt auch eine Darstellung der stark angestiegenen Zuwanderungszahlen und der Angst vor Kriminalität durch Ausländer. Die Doku endet positiv. Und da ist aus meiner Sicht das Problem. Große Teile der Bevölkerung nehmen Zuwanderung vorrangig als Problem war. Darum wäre es wichtig, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk, die Probleme / Herausforderungen auch mal deutlich sichtbar herausarbeiten würde. Zum Beispiel mit Blick auf die Kosten; das sind 50 Milliarden jährlich und damit mehr als ein Zehntel des Bundeshaushaltes. (MB)
Portraits – ernsthaft oder mit einem Lächeln?: In einem LinkedIn-Post hat der Fotograf Frank Nürnberger aufgeschrieben, warum es sinnvoll ist, Portraits mit unterschiedlicher Mimik anfertigen zu lassen. Wenn ich die Fotos nutzen möchte, um passgenau Statements auf Social Media zu bebildern, muss ich Text-Bild-Scheren vermeiden. Zu einer Pressemeldung, in der zum Beispiel ein Bahnunglück mit Toten kommentiert wird, passt kein Portrait, auf dem der Absender lächelt. Schwieriger finde ich die Nutzung ernsthafter Portraits. Wenn diese nicht ganz gelungen sind und trotzdem sehr oft eingesetzt werden, entsteht ein Störgefühl. (MB)
„IAB-Betriebspanel / Rekordhoch beim Anteil der unbesetzten Ausbildungsstellen“: Bernd Fitzenberger, Ute Leber und Barbara Schwengler haben für das IAB-Institut die Nichtbesetzung von Ausbildungsplätzen untersucht. Im letzten Ausbildungsjahr waren das mehr als ein Drittel aller Plätze. Die wichtigste Ursache bei den Unternehmen war der Mangel an geeigneten Bewerbern. Von Seiten der Bewerber wurde besonders viel Wert auf das Image der Ausbildungsberufe gelegt. Das zeigt, dass Ausbildungskampagnen von Branchenverbänden eine sinnvolle Investition sein können, zumindest wenn sie die Zielgruppe auch erreichen. (MB)
„Generationengerechtigkeit: Die Rechte junger Menschen in der alternden Gesellschaft stärken!“: Habt Ihr schon mal was vom Bundesjugendkuratorium gehört? Ein breitaufgestelltes Gremium, unter anderem gefördert vom Bundesfamilienministerium, das die Bundesregierung zur Jugendpolitik berät. Ein prominentes Mitglied ist Aladin El-Mafaalani. Das aktuelle Schwerpunktthema des Gremiums ist die Generationengerechtigkeit. Hierzu gibt es in einem kurzem Thesenpapier eine Übersicht der größten Herausforderungen. Falls Ihr keine Lust habt, die vier Seiten zu lesen, könnt Ihr auch den Podcast von Micky Beisenherz mit El-Mafaalani anhören. (MB)
„Der Politbüro-Skandal“: Mario Sporn und Thomas Grimm haben in einer Doku, die Ihr in der ZDF-Mediathek anschauen könnt, den 5. November 1985 rekonstruiert, an dem das Politbüro-Mitglied Konrad Naumann aus dem mächtigsten Führungsgremium der DDR herausgewählt wurde. Ihr bekommt viele Originalaufnahmen aus der Zeit zu sehen, ergänzt durch einige Szenen, die mit Schauspielern nachgestellt wurden, plus Interviews von Zeitzeugen. Die Doku zeigt, wie im Politbüro gearbeitet wurde und wie der innere Führungszirkel der DDR in Wandlitz gelebt hat. Das Gebäude, in dem das Politbüro getagt hat, ist das heutige Außenministerium. (MB)
„Die eigene Arbeitgebermarke aufbauen: Mit diesen 7 Schritten zur starken Arbeitgeberidentität“: Marcus Merheim beschreibt in diesem OMR-Text sehr praxisnah, wie Ihr eine Arbeitgebermarke aufbauen könnt. Auch wenn das nicht zu euren unmittelbaren Aufgaben gehören sollte, ist der Text hilfreich. Er orientiert sich sehr nah an der Entwicklung eines klassischen Kommunikationskonzeptes (Ist, Soll, Strategie. Maßnahmen, Evaluation). Besonders gut gefallen hat mir, dass er die Wichtigkeit der internen Verankerung einer Strategie stark herausstellt. Das machen nämlich viele Organisationen und Unternehmen falsch. Denn nur wenn ich die eigenen Leute an Bord habe, kann ich überzeugend nach außen kommunizieren. (MB)
„Herausforderungen komplexer Lieferketten: Wie sind die deutschen Lebensmittelhersteller aufgestellt?“: AFC Risk & Crisis Consult GmbH (AFC) und die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE) haben auch in diesem Jahr eine Studie zum Risiko- und Krisenmanagement in der Ernährungsindustrie veröffentlicht. Die Daten dafür stammen aus einer Befragung von 300 zuständigen Mitarbeitern. „Vor allem geo-politische Konflikte haben die Verfügbarkeit und die Preise von Rohwaren negativ beeinflusst.“ Da sind sich 85 Prozent der Beteiligten einig. Die Preisanstiegsrisiken spielen für fast alle Experten eine herausgehobene Rolle. Es wird deutlich, dass auch die verschärfte europäische Regulierung (CSRD, LkSG / CSDDD, EUDR) Einfluss auf die Preise hat. Die Studie wirft ein Schlaglicht auf einen Sektor der deutschen Industrie. Sie lässt sich aber auch als allgemeinpolitisches Warnsignal lesen. Ihr findet sie auf der BVE-Website. (MB)
„We Volunteered at a Gaza Hospital. What We Saw Was Unspeakable. / American surgeons who witnessed the civilian carnage of the Israel-Hamas war.“: Die Ärzte Mark Perlmutter und Feroze Sidhwa waren für die WHO in Zusammenarbeit mit der Palestinian American Medical Association für zwei Wochen in Gaza im Einsatz. Ihre persönlichen Erlebnisse beschreiben sie in einem Text, der bei Politico erschienen ist. Der Text lässt einen nicht kalt und beschreibt einen schrecklichen Alltag. Er hat aber auch einen deutlichen Spin – inklusive des Vorwurfes von Kriegsverbrechen – und klingt eben nicht wie ein Bericht von zwei Ärzten, sondern vielmehr wie ein Stück, dass auf maximale Wirkung hin geschrieben ist. (MB)
“Nick Clegg: Coalition, Cameron, and Chaos”: Rory Stewart (Tories) and Alastair Campbell (Labour) haben in ihrem Podcast mit dem ehemaligen Chef der Libdems und Regierungsmitglied Nick Clegg gesprochen. Clegg ist mittlerweile die Nummer 2 bei Meta hinter Zuckerberg. Der Schwerpunkt des zweistündigen (auf zwei Folgen verteilten) Gespräches liegt bei der fünfjährigen Regierungszeit Cleggs. Das ist auch der interessanteste Teil. Ihr erfahrt, wie die eher linkslastigen Libdems stabil mit den konservativen Tories zusammengearbeitet haben. Das hat sich für sie in der darauffolgenden Wahl nicht ausgezahlt. Verglichen mit den Podcasts deutscher Ex-Politiker haben Stewart und Campbell deutlich mehr Wumms. Ihr findet den Podcast u.a. bei Apple. (MB)
Der Italiener: In der Arte-Mediathek könnt Ihr einen französisch / italienischen Film von Nanni Moretti aus dem Jahr 2006 anschauen, der im Nebenplot die Geschichte von Silvio Berlusconi erzählt. Das ist geschickt und unterhaltsam gemacht. Zur Hauptsache geht es um die Produktion von Filmen und die Trennung einer Familie. Es ist gut zu sehen, wie der Typus Berlusconi gestrickt ist und wie naheliegend die Parallelen zu lebenden und regierenden Populisten sind. (MB)
“Five essential political tasks that cannot be automated”: Für politischen Erfolg ist der Faktor Mensch unverzichtbar. Attila Kerekes hat auf der Plattform Party Party einen kurzen Text dazu veröffentlicht. Kreativität, Führung, Netzwerk und Strategie; dass kann eine KI nicht ersetzen. Der Text ist hilfreich, weil er das Skillset für erfolgreiche Arbeit im politischen Bereich klar herausarbeitet. (MB)
„Wirtschaft, Demografie und strukturelle Missstände: Die Faktoren hinter dem Erfolg der AfD bei der Europawahl 2024“: Für den aktuellen Wochenbericht des DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) hat ein Team vier regionale Faktoren (wirtschaftliche Situation, wirtschaftliche Struktur, Alters- und Bildungsstruktur und Betroffenheit von Migration) in Bezug zu den Erfolgen von AfD und BSW gesetzt. Betrachtet werden die 382 Kreise in Deutschland. Für alle Faktoren werden Zusammenhänge festgestellt. Wenn man die Ergebnisse auf Politik ummünzt, liegen die Empfehlungen auf der Hand. Damit sollte man es sich aber nicht zu einfach machen. Denn wie eigentlich immer in der VWL kommt das ceteris paribus Verfahren zum Einsatz, ein methodischer Kniff um weitere Faktoren außen vor zu lassen. Darum solltet Ihr euch nicht von konkreten Ergebnissen blenden lassen. (MB)
„Der deutsche Strommarkt braucht lokale Preise“: Dieser freizugängliche FAZ-Text ist eine Replik von Verbänden und Gewerkschaften auf einen Vorschlag von Wissenschaftlern, dass Strommarktdesign in Deutschland zu ändern. Das ist inhaltlich interessant. Es ist aber auch ein mustergültiges Beispiel für wirkungsvolles Status-Quo-Lobbying. Schmiede eine Koalition der wichtigsten Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften entlang der Wertschöpfungskette. Nutze ein wichtiges Medium zur Veröffentlichung der gemeinsamen Erklärung und sorge dafür, dass diese nicht hinter der Paywall verschwindet, wie das bei dem Vorschlag der Ökonomen der Fall ist. (MB)
„Geldpolitik: Wie die EZB die EU aus der Inflation bringen will“: In dieser Reportage von Mischa Ehrhardt für den Deutschlandfunk bekommt Ihr einen Überblick der Argumente zu den geldpolitischen Entscheidungen der EZB von unterschiedlichen Experten; gewerkschaftsnahe Wissenschaftler bis Banker. War die EZB mit mit ihrem Zinswendeschritt zu schnell und tritt sie jetzt wieder auf die Bremse? Allgemeinpolitisch ist der Zusammenhang zum Bausektor besonders relevant, weil der Mangel an Wohnraum stark auf die Unzufriedenheit mit der amtierenden Regierung einzahlt. (MB)
„Kamala Harris / Eine amerikanische Karriere“: Wer Kamala Harris besser kennenlernen möchte, sollte sich auf Arte diese einstündige, französische Doku von Marjolaine Grappe und David Thomson aus dem Jahr 2022 anschauen. Sie zeigt, wie Harris den Weg in die Politik gefunden hat, was ihre Themen, Überzeugungen und Talente sind und wo sie Rückhalt genießt. Mögliche Schwächen werden nicht ausgeleuchtet. Der eine oder andere Pferdefuß wird – durchaus bösartig – angedeutet. Besonders gut gefallen hat mir ein Ausschnitt aus der Richter-Befragung mit Brett Kavanaugh. Dabei wird das rhetorische Können von Harris deutlich. Trump wird sich in den TV-Duellen mit ihr schwertun. (MB)
„10 Kleidungsstücke, 10 Outfits: Business Casual Edition | Stylingtipps für Männer“ von Justus Hansen: Hölle, Hölle, Hölle … so mein erster Gedanke, als ich über Modeblogger für Männer auf YouTube gestolpert bin. Das sehe ich jetzt etwas entspannter. Man kann sich berieseln lassen und erhält die eine oder andere neue Idee. So lange man nichts für bare Münze nimmt, was einem vorgegeben / vorgeschlagen wird, ist alles gut. Die Business Casual Folge habe ich ausgewählt, weil das für viele Männer im politischen Berlin der Standart-Look ist. Die Videos können auch hilfreich sein, wenn eurer Chef Beratung nötig hat. Das 13-minütige Business Casual Video von Hansen findet Ihr hier. (MB)
„Gesundheitsreport / Fachkräftemangel: Was hält die Generation 50+ im Job?“: Die Techniker Krankenkasse hat für einen Report zur Beschäftigung Älterer 1.000 Arbeitnehmer und 300 Arbeitgeber befragt. Es gibt bei vielen Arbeitgebern die Bereitschaft Ältere zu beschäftigen und korrespondierend dazu ist auch ein relevanter Teil Älterer bereit weiterzuarbeiten. Ein wichtiger Treiber für Arbeitnehmer ist neben einer passgenauen Gesundheitsversorgung die Entlohnung. Erschreckend ist, dass auch in diesem Report der Zusammenhang zwischen einer guten Ausbildung und guter Arbeit auf der einen Seite und der Gesundheit im Alter auf der anderen Seite sichtbar wird. Ihr könnt den Report auf der Website der TK lesen. (MB)
„Kommst Du mit rüber ins Metaverse?“: Weiß nicht, man sollte das Metaverse aber noch nicht beerdigen. Dafür spricht nicht nur die Einführung der VR-Brille von Apple. Das und vieles mehr schreibt der Bitkom-Pressesprecher Andreas Streim in der aktuellen Ausgabe seines wöchentlich erscheinenden Newsletters. Im Zentrum stehen 10 kurze Zusammenfassungen von Texten zu aktuellen Digitalthemen. Ihr bekommt eher weniger Politik, dafür gibt es viele kommunikative Trends und Hinweise, die sonst an euch vorbeilaufen würden; zum Beispiel auf die Smartphone-Fabrik von Xiamoi, die ganz ohne Menschen auskommt. Natürlich dürfen auch Hinweise auf neue Inhalte seines Arbeitgebers nicht fehlen. Ihr könnt den Newsletter auf LinkedIn lesen und abonnieren. (MB)
„Demokratiekrise / Steffen Mau: Die demokratischen Fundamente zerbröseln“: Kein anderer Soziologe entfaltet so viel politische Wirkung wie Steffen Mau. Das ist auch dem Bestseller Triggerpunkte geschuldet, den er maßgeblich mitgeschrieben hat. In seinem neuen Buch wirft er einen kritischen Blick auf die deutsche Parteiendemokratie und schlägt – insbesondere für Ostdeutschland – die Einführung zusätzlicher Bürgerräte vor, um der vermeintlichen Schwäche der Parteiendemokratie entgegenzutreten. Ich stehe Bürgerräten extrem kritisch gegenüber und empfinde sie als Inszenierung von Demokratie. Darum finde ich seine Herleitung des Vorschlags aus Transformation von der DDR zum geeinigten Deutschland interessant. Der Vorschlag kann aber von Seiten der AfD mit einem ganz anderen Spin versehen werden; frei nach dem Motto: passen euch die Wahlergebnisse nicht, ändert ihr die Spielregeln. Ihr könnt das Interview mit Uli Hufen beim Deutschlandfunk hören. (MB)
Senator J. D. Vance mit seiner America is a Nation Rede bei der National Conservatism Conference am 10. Juli: Wer sich ein Bild von J. D. Vance – dem vermutlich zukünftigen Vizepräsidenten der USA – machen möchte, sollte 20 Minuten investieren, um diese Rede anzuschauen. Die Kernbotschaft – Politik für die US-Bürger – für seine potenziellen Wähler arbeitet er klar heraus. Er unterscheidet zwischen US-Bürgern und illegalen Zuwanderern. Diese seien unter anderem für den Anstieg der Wohnungsmieten verantwortlich. Das unterstreicht er mit Zahlen aus einer Stadt seines Wahlkreises. Auch ein Hinweis auf den Bevölkerungsaustausch fehlt nicht. Als abschließende Metapher erzählt er von dem Grab seiner Familie, das bereits von sieben Generationen genutzt wird. Das Video zeigt natürlich Vance. Es zeigt aber auch, welche Wucht das Thema illegale Migration im Wahlkampf entfalten kann. Ihr könnt es auf YouTube anschauen. (MB)
„Strategien gegen Populismus in der Kommunalpolitik”: Die Berater Oliver Löbert und Henning Witzel haben für die Agentur ASK ein paar Strategieideen zum Umgang mit Rechtspopulisten aufgeschrieben. Was für die Kommunalpolitik gilt (Empathie, Fakten, klare Kante, Präsenz zeigen und eine eigene Agenda haben und spielen), gilt natürlich auch grundsätzlich. Hilfreich ist die Auffächerung der unterschiedlichen Populistentypen wie dem Scheindemokraten oder dem Verschwörungsfetischisten. Ob allerdings die Forderung nach Steuersenkungen Populismus ist, würde ich mit einem Fragezeichen versehen. Daran merkt man, dass die Autoren von links kommen. Nichtsdestotrotz wartet auf dieser Website – nach Registrierung – eine hilfreiche Lektüre auf euch. (MB)
Der Medienvielfaltsmonitor der Medienanstalten: Mit dem Medienvielfaltsmonitor hat die Dachorganisation der Landesmedienanstalten ein Tool auf ihrer Website, mit dem man das Gewicht der privaten und öffentlichen Medien Deutschlands auf einen Blick sieht. Dennoch solltet Ihr euch die Zeit nehmen, den ebenfalls auf der Website veröffentlichten Bericht zu lesen. Dieser beschreibt die Methodik und Ihr bekommt einen Überblick zu den verschiedenen Mediengattungen auf Grundlage der Zahlen des letzten Jahres. Etwas schwer tue ich mich mit dem gewählten Ansatz zur Ermittlung des Meinungsbildungsgewichts. Dieser Ansatz bildet Rezension und die Bedeutungszuweisung durch die Befragten ab. Das erscheint mir etwas dünn zu sein. Ihr findet alles auf dieser Website. Vielen Dank Stefan Waldschmidt für den Hinweis auf das Tool. (MB)
„Atomausstieg mitten in der Energiekrise? / Ausgabe 22 – Welche Fragen der Atom-Untersuchungsausschuss klären muss & wie viel Machtpolitik dahinter steckt“: In der aktuelle Ausgabe des lesenswerten Überblick-Newsletters von Ann-Kathrin Büüsker geht es um die Geschichte des Atomausstiegs und den Untersuchungsausschuss, der klären soll, ob BMWK und BMU bei ebendiesem ergebnisoffen geprüft haben. CDU und CSU werfen insbesondere Wirtschaftsminister Habeck vor, dass in seinem Haus das Ergebnis der Prüfung bereits vorab feststand. Das es bei dem Ausschuss darum geht, die Glaubwürdigkeit Habecks und der Grünen anzugreifen, ist offensichtlich. Das die Vorwürfe sich nicht ausreichend untermauern lassen und dass der Cicero mit seiner Positionierung allein dasteht, sehe ich nicht so; u.a. Welt, BILD und NZZ haben sich ähnlich geäußert. Neu für mich war der Hinweis von Büüsker auf die Besetzung des Ausschusses. Dass die Grünen dabei All In gehen, zeigt den Stellenwert. (MB)
Ronzheimer Podcast „Was ist nur mit Deutschland los? Mit BILD-Chefin Marion Horn“: Die eigene Chefin in seinem Podcast interviewen? Das geht oft schief. Hier klappt es ganz gut. Das Interview von Paul Ronzheimer mit Marion Horn ist natürlich keine überspitzte Bild-Kritik. Der Podcast zeigt die Person Marion Horn und es wird deutlich, wie sie Bild sieht und wie Bild vermutlich auch ein Stück weit ist. Ihr gelingt es mit dem Vorurteil aufzuräumen, dass Bild vorrangig ein politisches Medium ist. Wer selten ein Blick in die Zeitung oder auf die Websites wirft, übersieht das Bild ein Unterhaltungs-Boulevard-Vollsortimenter ist und damit auch mit seinen politischen Inhalten ein viel breiteres Spektrum an Menschen erreicht als das Produkt des ehemaligen Chefredakteurs. Ihr findet den Podcast u.a. bei Podcast.de. (MB)
Best Practice GB – Gratulation zum Wahlsieg vom bisherigen Finanzminister Jeremy Hunt: Am Wahltag, nach Bekanntgabe des Ergebnisses, geht in Deutschland in der Regel der Wahlkampf weiter, wenn man sich die Statements der beteiligten Politiker anhört. In England ist das nicht immer so. Das zeigt das Video von Jeremy Hunt eindrucksvoll? Im Video wird deutlich, wie Demokraten im Idealfall miteinander umgehen sollten. Dieser Umgang könnte aber auch dem Wahlausgang und dem Wahlsystem geschuldet sein. Ein reines Mehrheitswahlrecht sorgt in der Regel für klare Verhältnisse. Man muss nicht mehr um die Deutungshoheit kämpfen, wenn die Wahl vorbei ist. Das gilt aber auch nicht immer, dafür reicht ein Blick nach Frankreich. (MB)
„Wie Ihr schneller und effektiver kreative Kampagnen baut – mit Hilfe dieser Google AI-Tools“: Wer darüber nachdenkt, Kampagnen auf Google-Plattformen zu schalten, sollte sich diesen von Martin Gardt für OMR geschriebenen und von Google gesponsorten Text anschauen. Fortschritte gibt es beim Matching von Kampagnenzielen, Werbeformaten und Zielgruppenauswahl. Außerdem gibt es neue Google-Tools mit denen zusätzliche Werbemotive und Videos per Knopfdruck erzeugt werden können. Ihr findet den Text auf der OMR-Website. (MB)
„Arbeits- und Lohnstückkosten – Entwicklung 2023 / Herausforderungen einer Mehrfachkrise in ganz Europa spürbar“: Auch diese Woche möchte ich euch einen Report aus dem Gewerkschaftslager näherbringen. Alexander Herzog-Stein und Ulrike Stein haben für das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) die europaweiten Entwicklungen der Lohnstückkosten aufgeschrieben und aus einem gewerkschaftsnahen Blickwinkel eingeordnet. Deutschland ist bei den Lohnstückkosten oben mit dabei. Die Daten sind eine gute Grundlage, um die Chancen für eine Steigerung der Produktivität zu diskutieren oder besser um die Makroebene zu verlassen und mal ganz konkret rauszuarbeiten, wie man den Unternehmen das Wirtschaften erleichtern könnte. Den Report findet Ihr auf der IMK-Website. (MB)
„Sawsan Chebli über den Gaza-Krieg: „Ich war eine stolze Deutsche“: Chebli ist in den letzten Monaten immer wieder durch zweifelhafte – aus meiner Sicht Pro-Hamas-Postings – auf Social Media aufgefallen. Trotzdem empfehle ich ihr taz-Interview zur Lektüre. Sie artikuliert vermutlich das, was ein Teil der „muslimisch / arabischen“ Bevölkerung denkt. Sie spricht unter anderem von mangelnder Emphatie für das Schicksal der Palästinenser und von Islamfeindlichkeit. Wie groß ist der Anteil in Deutschland, der so denkt wie sie? Ich habe dazu keine Zahlen. Politisch spielt das eine Rolle. (MB)
DiploPod von Frank Müller-Rosentritt MdB mit Michael Link MdB zur Europawahl: Wenn ein FDP-Bundestagsabgeordneter einen anderen FDP-Bundestagsabgeordneten in seinen Podcast einlädt, klingt das erst einmal nicht besonders aufregend. Mit diesem Vorurteil tut man den beiden außenpolitischen Experten unrecht. Die beiden Herren haben eine sehr klare Vorstellung davon, wie es mit der nächsten Kommission von der Leyen weitergehen muss, um den Rechts- und Linkspopulisten Einheit zu gebieten. Gut gefällt mir an dem Podcast die saubere Produktion und die klare Stimme von Müller-Rosentritt. Wünschen würde ich mir mehr Konflikt. Diskussionspartner mit einer anderen Meinung, eine aktivere Rolle des Hosts als Diskussionspartner und nicht nur als Fragesteller und eine klare Dramaturgie bei dem Gespräch. Ihr könnt den Podcast u.a. auf Spotify hören. (MB)
“CNN Presidential Debate: President Joe Biden and former President Donald Trump”. Ihr hat wahrscheinlich bereits einige Texte über die Biden/Trump-Debatte gelesen. Es lohnt sich dennoch die vollständige Debatte auf dem You-Tube-Kanal von CNN anzuschauen. Der Tenor aller Texte war; Biden kommt senil rüber und Trump macht einen deutlich fitteren und agileren Eindruck. Das stimmt. Der Grund dafür, dass Biden nicht selbst aus dem Rennen aussteigt, könnte aber sein, dass er nicht so schlecht war, wie es geschrieben worden ist. Viele seiner Antworten hatten Hand und Fuß. Und das könnte ihn daran hindern, freiwillig das Feld zu räumen. Über den reinen Wettbewerb hinaus, bekommt Ihr einen guten Überblick der Themen, die in den USA gerade relevant sind. (MB)
Making of Wirtschaftsvereinigung der Grünen: Die Gründungsgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung der Grünen, Julia Eckey, hat auf LinkedIn ein paar Gedanken zum Gründungsprozess aufgeschrieben. Am wichtigsten für einen erfolgreichen Gründungsprozess sind aus ihrer Sicht die beiden Bausteine Strategie und Team. Das der Gründungsprozess am Ende erfolgreich war, zeigt der Zusammenschluss mit dem Grünen Wirtschaftsdialog. (MB)
„Reallöhne haben nach Krisenverlusten weiterhin Aufholbedarf / Europäischer Tarifbericht des WSI – 2023 / 2024“: Es lohnt sich, die Analysen und Studien des gewerkschaftsnahen Instituts WSI zu lesen. Sie vermitteln einen Eindruck zur Positionierung der Gewerkschaften bei wirtschaftspolitischen Debatten. In diesem Report von Thilo Janssen und Malte Lübker erfahrt Ihr, wie sich Nominal- und Real-Tariflöhne im Vergleich zu Wirtschaftswachstum und Inflation entwickelt haben und das für alle 27 EU-Mitgliedsländer. Nebenbei wird die höhere Inflation in einigen osteuropäischen Mitgliedsstaaten erklärt; unter anderem mit höheren Margen der Unternehmen. Die Botschaft des Reports ist, dass bei den Löhnen Nachholbedarf besteht. Das überrascht mich nicht. (MB)
Wohnungsbau ankurbeln – Forderungen / Vorschläge vom GdW im Rahmen einer Schriftenreihe des Forums für Zukunftsenergien: Eine kurze Themeneinordnung und Vorschläge an die politischen Entscheider, wie es besser gehen könnte, dass findet Ihr in diesem Paper von Axel Gedaschko (GdW Bundesverband Wohnungswirtschaft) zum Wohnungsbau. Die Botschaft ist naheliegend. Der regulatorische Rahmen ist zu eng. Die staatliche Förderung passt nicht zum Markt, um die politischen Ziele – Neubau und energetische Sanierung – zu erreichen. Ihr findet den Text u.a. auf der LinkedIn-Seite des Forums. (MB)
„Moving to Germany? Here is what you need to know.“: In diesem Podcast von Soraya Sarhaddi Nelson gibt es Tipps für Zuwanderer / Expats, die in Deutschland leben und / arbeiten möchten. Das ist auch für Deutsche relevant. Ihr erfahrt, wo die möglichen Knackpunkte sind, wenn Ihr mit den zahlreichen Menschen ins Gespräch kommt, die neu in Deutschland bzw. Berlin sind. Politisch ist es interessant, weil Ihr ein erstes Stimmungsbild von Betroffenen zum neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz bekommt. Zu Gast im Podcast sind Jenna Davis, Sigrid Arteaga Marquard, Bastien Allibert und Nicolas Bouliane. Wenn euch das Thema packt, dann schaltet doch immer am Dienstag ab 19 Uhr Jazz Radio 106.8 ein und hört euch die Show von Sigrid Arteaga Marquard an. (MB)
„#TDI24 – Impuls von Henry McMaster, US-Gouverneur von South Carolina“: Macht es Sinn, als Verband Event-Streams auf seinem YouTube-Kanal zu veröffentlichen? Ich finde ja. Die Videos werden aufwendig für das Live-Streaming produziert. Eine Veröffentlichung verursacht keine zusätzlichen Kosten. Es entsteht ein Archiv, dass in Zukunft immer mal wieder für die eine oder andere Idee genutzt werden kann. Das McMaster-Video ist ein Standort-Sales-Pitch. Mit seinen vielen – sehr genauen – Jahreszahlen kommt er etwas umständlich rüber. Je länger Ihr zuschaut, desto besser passt der Auftritt zu der Person und dem Publikum. Er erzählt viele kleine Geschichten, die alle darauf einzahlen, dass man in South Carolina gute Geschäfte machen kann. (MB)
„Der TikTok-Trick / Mehr Reichweite für eure Beiträge bei Insta & TikTok“: Carline Mohr beschreibt für Euch die vier TikTok/Instagram-Content-Kategorien: Entertainment, Educational Content, Kontroverse und Inspiration. Ihr erfahrt, warum es Sinn macht, passenden Content im Rahmen dieser Kategorien zu produzieren, worauf Ihr dabei achten solltet und wie viel Spielraum diese Kategorien eröffnen. Der Beitrag ist in ihrem lesenswerten „How to story“ Newsletter erschienen. (MB)
Peoples Climate Vote 2024: Eine Umfrage in 77 Ländern mit 73.000 Befragten; die UN-Umfrage zum Klimaschutz ist ein großer Aufschlag. Mehr Unterstützung für arme Länder, ein weiterhin engagierter Klimaschutz und die Stärkung internationaler Kooperationen; die Ergebnisse der Umfrage überraschen nicht. Nun ist die Kritik naheliegend; auch in dieser Umfrage wird ambitionierter Klimaschutz nicht mit einem Anstieg persönlicher Kosten verknüpft. Macht man es sich mit dieser Kritik zu einfach? Scrollt einfach selbst durch die Umfrage. Interessant finde ich den Fragebogen. Ihr findet die Umfrage auf dieser Website. (MB)
„Mehr Mindestlohn, mehr Würde, weniger Marktversagen“: Max Krahé und Anne Steuernagel haben auf der Website des linken Thinktanks (oder besser Kampagnenplattform) Dezernat Zukunft einen Text zur politischen Anhebung des Mindestlohnes geschrieben. Sie vertreten die Position, dass auch eine Anhebung des allgemeinen Mindestlohnes auf 16 Euro sinnvoll wäre. Die politische Anhebung des Mindestlohnes ist für sie eine Erfolgsgeschichte. Die Argumente dazu findet Ihr im Text. Alles andere als ein Bundestagswahlkampf, in dem sich die linken Parteien mit ihren Mindestlohnforderungen überbieten, wäre eine handfeste Überraschung. Ich will jetzt gar nicht die Argumente der Wirtschaftsverbände gegen die Einführung eines allgemeinen Mindestlohnes wiederholen. Es ist genauso schlimm gekommen, wie es prognostiziert wurde. (MB)
„Innenministerin Nancy Faeser / Fußball-EM soll „vor allen Dingen zum Zusammenhalt beitragen“: Vor dem Beginn der Fußball-Europameisterschaft hatte Marina Schweizer die Bundesinnenministerin für den Deutschlandfunk interviewt. Faeser ist auch für Sport zuständig. Ich finde das Interview deswegen interessant, weil das Kern-Thema – die innere Sicherheit bei einem Großereignis – überhaupt nicht detailliert zur Sprache kommen kann. Faesers Aufgabe ist es, Zuversicht zu vermitteln, dass die EM für alle Besucher sicher ist. Das gelingt ihr eigentlich ganz gut. (MB)
Der EM-Trailer der ukrainischen Fußball-Nationalmannschaft: In 90 Sekunden gelingt es dem Ukraine-PR-Team in diesem Video zu zeigen, welchen Stellenwert die Nationalmannschaft für das Land in Zeiten des Krieges hat. In eindrucksvollen Sequenzen werden die Spieler mit ihren Geburtsorten verknüpft. Das Schicksal der Ukraine wird sichtbar. Das ist wichtig, weil die Europameisterschaft viel Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen wird und der öffentliche Rückhalt für die Ukraine im Westen rückläufig ist. Gut und geschickt gemacht ist, dass das Video mit einer positiven Botschaft endet. Ihr könnt es auf Twitter / X anschauen. (MB)
“Breaking the echo chamber: How political foundations can foster broader engagement”. Miles R. Maftean hat auf der Website partyparty ein paar Ideen für parteinahe Organisationen aufgeschrieben, wie diese über ihr eigenes enges Umfeld hinaus Wirkung entfalten können. Seine Ideen sind: Transparenz zur eigenen Finanzierung und zum politischen Hintergrund herstellen, Kooperationen mit unabhängigen Plattformen, Speaker mit parteifremden Positionen einladen, regionale Themen vor Ort aufgreifen, Social Media. Ich teile das. Wenn es um Speaker mit anderen Meinungen geht, haben die Adenauer- und die Naumann-Stiftung in Berlin die Nase vorn. Alle anderen Stiftungen tun sich damit unglaublich schwer. Was für die parteinahen Stiftungen gilt, gilt genauso für alle anderen politischen Organisationen. Lest unbedingt den Text. (MB)
IW zum Wohnungsbedarf in Deutschland: Die Deutsche Reihenhaus AG hat beim IW Köln ein Gutachten zum Wohnungsbedarf in Deutschland in Auftrag gegeben. Der zukünftige Wohnungsbedarf und der unzureichende Neubau in den letzten Jahren werden herausgearbeitet. Für die politische Debatte sind die unterschiedlichen Ergebnisse für große Städte, kreisfreie Großstädte und die üblichen Kreise besonders relevant. Vielleicht braucht es eine viel stärkere Differenzierung bei der Wohnungsbaupolitik – orientiert an den regionalen Unterschieden – um den weiterhin hohen Wohnungsbedarf in Deutschland decken zu können? Ihr könnt das Gutachten beim IW Köln lesen. (MB)
„Freiheit oder Klimaschutz? Ein Gegensatz, den es nicht geben müsste“: Sollten wir uns von dem Narrativ einer Transformation verabschieden? Genau das fordert Jan Schnellenbach in einem erfrischenden Text auf dem ordnungspolitischen Professorenblog Wirtschaftliche Freiheit. Das ist erfrischend. Denn in der Praxis hat sich die Transformation als Mikromanagement der Wirtschaft durch die politischen Entscheider auf Bundes- und Europaebene entpuppt. Die Schlussfolgerung daraus hat politischen Wumms. Die Verantwortung für die wirtschaftliche Misere Deutschlands trägt die Bunderegierung und auch die Vorgängerregierung. Denn die ist für das Klimaschutzgesetz verantwortlich. Als Lösung schlägt Schnellenbach vor, sich auf das Instrument CO2-Preis zu beschränken. (MB)
„Extreme Rechte / Le Pens Strategie der Normalisierung in Frankreich“: Niklas Mönch hat für den Deutschlandfunk eine hörenswerte Reportage zum Rassemblement National produziert. Im Gegensatz zur AfD hat die Partei mit Jordan Bardella einen jungen und charismatischen Kopf, der nicht nur bei jungen Menschen gut ankommt. Die Partei hat sich zwar von der AfD losgesagt. Sie wird aber auch von den Sicherheitsbehörden beobachtet. Der RN vertritt immer noch rechtsextreme Positionen und pflegt zweifelhafte Beziehungen zu Russland. Und trotzdem wird er von immer breiteren Teilen der französichen Gesellschaft akzeptiert. Das unterstreichen die aktuellen Wahlergebnisse. Eine mögliche Erklärung dafür ist der in Frankreich stärkere Islamismus, das kommt in der Reportage zu kurz. (MB)
„Der Kompromiss – In den Korridoren der Macht“: Fanny Tondre hat eine Doku über das Europäische Parlament gedreht, die Ihr in der Arte-Mediathek anschauen könnt. Sie hat die Berichterstatterin für das Lieferkettengesetz und zwei ihrer Kolleginnen begleitet. Die Doku ist gnadenlos als Heldenreise durchinszeniert. Die Hauptprotagonistin wird inhaltlich eingeführt, während sie ihr Baby versorgt. Es gibt Heldinnen aus linken Fraktionen und böse männliche Gegenspieler aus konservativen Fraktionen, die von Lobbyisten und Wirtschaftsvertretern unterstützt werden. Die Doku zeigt, wie Gesetzgebung in Brüssel vonstattengeht. Wer Gesetzesinitiativen wie dieser skeptisch gegenübersteht, lernt wie wirkungsvoll gutes Storytelling sein kann. (MB)
Weniger Sichtbarkeit auf Plattformen – insbesondere auf Meta – für politische Inhalte; was tun? Christiane Germann hat dazu in einem LinkedIn-Post ein paar Ideen aufgeschrieben. Sie empfiehlt unter anderem für die betroffenen Accounts auf anderen Kommunikationswegen, um Follower zu werben. Und sie fordert euch auf zu überprüfen, welche Plattformen Ihr wie intensiv oder vielleicht noch überhaupt nicht bespielt; um dann gegebenenfalls umzuschichten. Alle Tipps findet Ihr im Post von Christiane Germann. (MB)
„Europawahl 2024 / Heft 2 / Vorläufige Ergebnisse nach kreisfreien Städten und Landkreisen“: Wenn Ihr ein Gefühl dafür bekommen möchtet, wie unterschiedlich in Deutschland gewählt wird, dann werft doch mal einen Blick in die digitale Broschüre der Bundeswahlleiterin. Ihr findet die Daten mit allen angetretenen Parteien auf Bundesland- und auf Wahlkreisebene. Hier könnt Ihr die Daten anschauen. (MB)
“Israel Is Succeeding in Gaza”: Der britische Militär-Experte Andrew Fox hat für das lesenswerte und sehr schön gestaltete, jüdische Tablet-Magazin einen Text über die Taktik der israelischen Armee in Gaza geschrieben. Ziel der IDF sei es, einen erneuten 7. Oktober zu verunmöglichen. Dafür würde sie die Infrastruktur der Hamas zerstören, Versorgungswege abschneiden und das Kampfgebiet mit einer Gesichtserkennungssoftware überwachen, um die Bewegungsfreiheit von Hamas-Kadern einzuschränken. Diese Taktik sei das Gegenteil der erfolglosen Taktik der USA im Irak und in Afghanistan. Dort habe man versucht, feindliche Truppen vollständig aus festgelegten Gebieten zu vertreiben. Ihr könnt den Text im Tablet-Magazin lesen. (MB)
„Friedrich Merz – Woran (ver)zweifeln Sie?“: Schon ziemlich mustergültig, wie Friedrich Merz und sein Medienteam am Narrativ Kanzlertauglichkeit schrauben. Ein Baustein dabei ist, in passenden Formaten Merz als Mensch zu präsentieren. Das klappt in dieser Folge des Hotel Matze Podcasts ziemlich gut. Er spricht offen über sich, über persönliche Fehler und Krisen, ohne dabei an Wettkampfhärte einzubüßen. Nicht zu unterschätzen ist, dass er als reflektierter Familienmensch rüberkommt und seine Führungsqualitäten mit Beispielen belegen kann. Ob sich das Bild wirklich mit dem Miteinander in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und im Konrad-Adenauer-Haus deckt? Das muss jemand anders beantworten. Ihr findet die Folge zum Beispiel bei podigee. (MB)
Pressekonferenz von Sarah Wagenknecht zu Mannheim und weiteren aktuellen Themen: Wer besser verstehen möchte, wie und warum populistische Politiker in Deutschland erfolgreich sind, sollte sich diese – ganz spröde – gefilmte Pressekonferenz von Sarah Wagenknecht anschauen. Wie sie den Terroranschlag in Mannheim aufgreift, einordnet, mit ihrer eigenen Agenda verknüpft und ihren politischen Gegnern die Verantwortung unterschiebt, ist mustergültig kommuniziert. Ob ihr Lösungsvorschlag „abgelehnten Asylbewerbern überhaupt keine Leistungen mehr zukommen zu lassen“ rechtlich wasserfest ist, kann ich nicht einschätzen. Er passt natürlich sehr gut in das Schema einfacher und verständlicher Lösungen. Hier könnt Ihr die PK bei YouTube anschauen. Unter dem Video sind alle Social-Plattformen von Wagenknecht verlinkt. Wenn es in Deutschland einen Politiker mit einer vergleichbaren Reichweite gibt, würde mich das überraschen. (MB)
„Gesicht zeigen! Über die Wirkung von Wahlplakaten“: Daniel Feldhaus hat in einem kurzen Text im Politsnack-Blog alles aufgeschrieben, was Ihr über Wahlplakate wissen müsst. Die Wirksamkeit ist nicht belegt, die Sichtbarkeit schon. 92 Prozent der Befragten haben Wahlplakate wahrgenommen, so das Ergebnis einer Umfrage nach der letzten Bundestagswahl. Besonders einprägsam finde ich die Kandidaten-Plakate. Auf Grund der Wahlrechtsreform werden die Wahlkreiskandidaten bei der nächsten Bundestagswahl eine weit weniger wichtige Rolle spielen. Vielleicht schlägt sich das auch auf die Plakatierung nieder? (MB)
IW-Studie – „Kriterien für wirtschaftspolitische Maßnahmen zum Abbau kritischer Importabhängigkeiten“: Jürgen Matthes hat im Rahmen einer kurzen Studie ein Prüfschema entworfen, um effektiv mit kritischen Importabhängigkeiten – insbesondere von China – umzugehen. Er plädiert dafür, Subventionen immer als Mittel der letzten Wahl einzusetzen. Unabhängig von dem Schema gefallen mir einige der beiläufig erwähnten Aspekte besonders gut. Die Lieferkettengesetzgebung führt dazu, dass Friendshoring (Verlagerung von Produktion aus China hin zu anderen verlässlichen Produktionsstandorten, die keine lupenreinen Demokratien sein müssen) erschwert wird. Die Orientierung an fixen Klimaschutzzielen kann zu ökonomisch falschen Entscheidungen führen. Ihr könnt die Studie auf der Website vom IW lesen. (MB)
„Gemeinsam für Demokratie und gegen Extremismus / Strategie der Bundesregierung für eine starke, wehrhafte Demokratie und eine offene und vielfältige Gesellschaft“: Es lohnt sich, diese Strategie der Bundesregierung genauer anzuschauen. Sie liest sich wie eine Begründung zur Ausweitung der Demokratieförderung in Zusammenarbeit mit Organisationen, die dafür staatlich gefördert werden. Ich halte das für den falschen Weg. Der Staat sollte sich davor sich hüten, Organisationen finanziell zu unterstützen, die von Teilen der Bevölkerung als politische Akteure wahrgenommen werden. Besser wäre es, die Auswirkungen staatlichen Handelns auf den Rückhalt für unsere Demokratie zu überprüfen. (MB)
„Berlin Playbook – Der Podcast“: Etwas mehr als eine Woche ist jetzt Gordon Repinski mit seinem neuen Morgen-Podcast online. Mir gefällt es. Die Auswahl des Schwerpunkthemas funktioniert. Das 200-Sekunden-Interview zwingt die Gesprächspartner dazu, schnell zur Sache zu kommen. Gut finde ich auch die kurzen Gespräche mit Teammitgliedern und Korrespondenten aus der Politico-Welt. Ich bin gespannt, wie es läuft; wenn es mal etwas spezifischer wird; von der Antriebs- bis zur Wärmewende. Was mich an dem Podcast nervt, ist der ellenlange Einstieg (bis zu 2 Minuten) inklusive Eigenwerbungsblock. Das wünsche ich mir deutlich kompakter. Ihr findet den Podcast auf der Website von Politico und bei allen bekannten Bezugsquellen. (MB)
Europa-Rede von Frankreichs Präsident Macron vor Frauenkirche: Bei der Rede passt vieles wunderbar zusammen: Kulisse, Publikum inklusive Ansprache desselben, Kernbotschaft, Appell an übergreifende humanistische Werte, europäische Leitmotive, usw.. Es lohnt sich alleine deswegen die Rede anzuschauen, weil Macron ein sehr guter Redner ist. Die Kernbotschaft – die Forderung nach zusätzlichen und gemeinsamen europäischen Schulden – ist ein Signal an deutsche Parteien und Politiker, die diese Forderung teilen. Indem er diese Botschaft mit dem ganzen Gewicht der deutsch-französischen Freundschaft unterlegt, erhöht er den politischen Preis einer kategorischen Ablehnung. Ihr könnt die Rede u.a. auf dem YouTube-Kanal der Welt anschauen. (MB)
„Tabu-Thema “Female Pleasure”: Die drei Top-Marketing-Kniffe der Audio-Plattform Femtasy“: Marketing für tabubelastete Themen? Dazu hat Torben Lux für OMR die Learnings aus einem OMR-Vortrag von Nina Julie Lepique aufgeschrieben. Herausforderungen sind Ad Rejections oder Shadowbanning durch Plattformen. Und genau damit sind auch politische Akteure konfrontiert. Auf dieser Website findet Ihr alle Tipps und den Link zu dem Vortrag von Lepique. (MB)
„Unternehmensschließungen 2023 – Starker Anstieg der Schließungszahlen im verarbeitenden Gewerbe“: Creditreform hat seine Analyse der Unternehmensabmeldungen und Insolvenzen in Deutschland für das Jahr 2023 veröffentlicht. Die Zahlen stützen das Narrativ einer deutschen Wirtschaftskrise. Wer von Deindustrialisierung sprechen möchte, kann das mit den Daten von Creditreform untermauern. Besonders gravierend ist der Rückgang bei forschungsintensiven Unternehmen. Ihr findet die Analyse, wenn Ihr auf der Website mit der Pressemeldung nach unten scrollt. (MB)
Ipsos Newsletter zur Europawahl: Machtoptionen, wahlentscheidende Themen und Hintergrund zur Wahlforschung sowie ein tiefergehender Blick nach Italien und in die Niederlande. Mit diesem Newsletter spielt Ipsos seinen Vorteil als internationales Meinungsforschungsunternehmen aus, das in mehreren EU-Ländern Experten hat. Ihr könnt den Newsletter auf dieser Website lesen. (MB)
„Wie rechts(extrem) wird Europa? EVP-Chef Weber vor der Wahl“: Simon Strauß spricht in dieser Folge des FAZ-Podcasts für Deutschland mit Manfred Weber über die Fraktionen im Europäischen Parlament. Wenn die EVP eine Zusammenarbeit mit der EKR-Fraktion (Meloni, PIS, usw.) nicht kategorisch ausschließt, hat sie erst einmal mehr Machtoptionen. Das gilt aber nur wenn Linke, Liberale und Grüne keine glaubhafte Drohkulisse aufbauen können, um die EVP zu einer Entweder/Oder-Entscheidung zu zwingen. Weber schlägt sich in dem Interview gut und tappt in keine der aufgestellten Fallen. (MB)
„Außenministerin Baerbock im BILD-Interview: DARUM braucht es „sehr, sehr viel Geld“ für die Ukraine“: Paul Ronzheimer interviewt die Außenministerin für knapp 15 Minuten während eines Staatsbesuches in Kiew. Es geht natürlich um die Unstimmigkeit in der Ampel zu den Taurus-Lieferungen, aber auch um den Israel/Iran-Konflikt. Besonders sichtbar wird der Wert von Journalismus. Es gibt etliche PR-Formate der Bundesregierung. Bei denen fehlt aber immer der Konflikt, die Reibung und natürlich auch die Reichweite von Ronzheimer. Ihr könnt es bei BILD anschauen. (MB)
„Neue Öffentlichkeit(en) verstehen – mit der DFB-Kadernominierung“: Erinnert Ihr euch noch an die häppchenweise Bekanntgabe der Nominierungen auf ganz unterschiedlichen Kanälen? Dirk von Gehlen hat in seinem Blog aufgeschrieben, warum ihm das so gut gefallen hat. Wenn ich heutzutage ganz viele Menschen erreichen möchte, muss ich viele verschiedene Communities einbeziehen und mich mit Ihnen vernetzen. Der DFB hatte es einfach, weil er exklusive Inhalte anbieten konnte. Da mit werden sich politische Akteure schwerer tun. Bis zur Bundestagswahl ist aber noch genug Zeit, um passende Strategien zu entwickeln. (MB)
„Brexit – Kein Vorbild für Deutschland“: Ein Team vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat mit den möglichen Folgen eines Austritts Deutschlands aus der EU eine der aufmerksamkeitsstärksten Forderungen aus dem Europawahlprogramm der AfD untersucht. Das Ergebnis der synthetischen Analyse überrascht nicht. Ein Dexit wurde Deutschland noch härter treffen als Corona und der Ukraine-Krieg zusammen. Neben der Analyse haben die Autoren aktuelle Daten und Infos zu den Folgen des Brexits für Großbritannien zusammengetragen. Das passt natürlich wunderbar in den Europawahlkampf. Die Analyse findet Ihr auf der Website vom IW. (MB)
„Die Umsetzung des Europäischen Green Deal (EGD) in der neuen EU-Legislaturperiode“: Mattia Bonfanti und Irene Chiocchetti werfen in ihrem Text für die Böll-Stiftung einen Blick auf die ausstehenden Umsetzungsschritte beim EGD. Aber wird sich die neue Europäische Kommission zu den Klimazielen bekennen? Das denke ich schon. Es spricht aber vieles dafür, dass andere Projekte Priorität haben werden; Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft, Versorgungssicherheit bei der Energie, Außen- und Sicherheitspolitik und nicht zuletzt Migration. Der Text ist dennoch interessant, Ihr bekommt einen ziemlich guten Überblick, wie es um den EGD steht. Hier könnt Ihr den Text lesen. (MB)
Nicolas Schmit: „Viele Menschen haben das Gefühl, dass sie die Verlierer sind.“: Peter Kapern hat den Spitzenkandidaten der Sozialdemokraten für die Europawahl interviewt. Ihr erfahrt, wie der luxemburgischen Sozialdemokrat Schmit zum Rechtspopulismus steht, welche Machtkonstellationen für die neue Kommission möglich ist und wie er über Migration, Verteidigung und den Green Deal denkt. Die letzten, harten, Themen kommen leider viel zu kurz. Hier hätte ich mir von Kapern ein konsequentes Nachhaken gewünscht. Immerhin wird deutlich, dass es auch im nächsten Europäischen Parlament viele inhaltliche Übereinstimmungen von Grünen, Liberalen, Christ- und Sozialdemokraten geben wird. Ihr könnt das Interview beim DLF anhören (MB)
„Die Misswahl – Der Beginn einer Revolution“: Wie weit darf Protest gehen? Welche Grenzüberschreitung – welcher Gesetzesverstoß – ist noch legitim? Dieser Film von Philippa Lowthorpe mit unter anderen Keira Knightley knöpft sich das Thema Aktivismus vor dem Hintergrund von Störungen und Protesten bei der Wahl zur Miss World im Jahr 1970 vor. Der Film ist schön ausgestattet und schlüssig erzählt. Ihr könnt ihn in der ARD-Mediathek anschauen. (MB)
„Hello GPT-4o“: Es gibt Neuigkeiten von Open Ai. Das neue Modell steht auch zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung; allerdings mit Einschränkungen. Für Plus-Nutzer (Kosten: etwas mehr als 20 Euro im Monat) werden erhebliche Fortschritte bei der Ein- und Ausgabe von Audio-, Bild- und Video-Inhalten versprochen. Alle Neuerungen findet Ihr im PR-Text von Open-Ai. Für alle, die sich noch nicht mit dem Thema beschäftigt haben, ist das vielleicht ein kleiner Anstupser? (MB)
„Sanierung sehr ineffizienter Gebäude sichert hohe Heizkostenrisiken ab“: Ein Team des DIW hat eine kurze Analyse zur Wohngebäudesanierung geschrieben. Grundlage für die Analyse sind SOEP-Daten. Im Gegensatz zu der Kritik, die sonst häufig zum Worst-first-Ansatz geäußert wird, fällt das Ergebnis überraschend aus. Insbesondere Mieter mit geringem Einkommen, die in schlecht isolierten Wohnungen leben, würden von den Sanierungen profitieren. Der Gasbedarf Deutschlands würde sinken. Bereits jetzt schlage zu Buche, dass die Sanierungsanreize für Vermieter durch die CO2-Preis-Kostenaufteilung gestärkt worden sind. Eine Reform der Modernisierungsumlage zugunsten von Mietern könnte zusätzliche Anreize setzen. Die Analyse findet Ihr auf der Website des DIW. (MB)
„Der wichtigste Mitarbeiter des deutschen Kanzlers bleibt lieber im Hintergrund – es sei denn, Olaf Scholz hat ein Problem“: Marco Seliger schreibt in der NZZ über Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt. Interessant ist an dem Text, dass im Gegensatz zu dem Hit Piece im Spiegel gegen Merz, saftige interne Zitate fehlen. Die Schlussfolgerung daraus? Die SPD steht ziemlich geschlossen hinter ihrem Kanzler, oder der NZZ fehlt es an Kontakten in die SPD? Schmidt würde sich als wichtigster Mitarbeiter von Scholz für parteiinterne Angriffe anbieten, die sich eigentlich gegen den Kanzler richten. Und was würde ich gerne über Schmidt lesen? Eine Beschreibung der Zusammenarbeit des Koalitionskleeblatts. (MB)
„Wie spricht man richtig mit der AfD? Mit Sandra Maischberger“: Im aktuellen Podcast von Paul Ronzheimer mit Sandra Maischberger geht es natürlich auch um die AfD. Besonders gut hat mir aber das Fachsimpeln im ersten Teil zu Interviews zu dem Umgang mit Talk-Gästen gefallen. Wie bringe ich Gäste zum Sprechen? Wie wird nachgehakt und warum ist das wichtig? Und vieles mehr. Ihr findet den Podcast überall, wo es diese gibt und auch direkt bei BILD. (MB)
„EU-Wahl 2024: Alles, was ihr wissen müsst“: Mirko Drotschmann erklärt als MrWissen2go in einem zwölf-minütigen Video auf YouTube, wie die Europawahl funktioniert. Wer im politischen Berlin unterwegs ist, wird nicht so viel Neues erfahren. Lustig und interessant fand ich, dass das passive Wahlrecht in Griechenland und Italien erst ab dem 25. Lebensjahr greift. Der Gewinn bei dem Video ist, dass man es gut an alle weiterleiten kann, die Fragen zur EU-Wahl haben. Ein Aspekt, der oft als Kritik an der Repräsentativität des EU-Parlaments vorgebracht wird, greift Drotschmann nicht auf. Die Zahl der entsandten Abgeordneten orientiert sich nicht an der Einwohnerzahl der Mitgliedsländer. (MB)
“The New Electorate: How disenchanted voters are shaping the 2024 EP elections”: Miles R. Maftean rückt auf der Plattform partyparty das Phänomen der desillusionierten Wähler ins Scheinwerferlicht. Diese enttäuschten Wähler sind besonders empfänglich für Botschaften von populistischen Parteien, die einfache Lösungen für komplexe Probleme versprechen. Das ist jetzt nicht neu. Als Lösung schlägt er vor, stärker auf Wirtschaftswachstum und die Schaffung neuer Jobs zu setzen und engagierter auf lokaler Ebene zu arbeiten. Das Thema Wirtschaftswachstum passt nicht so ganz zu Deutschland. Die AfD ist auch in wirtschaftlich starken Regionen erfolgreich. Es sollte uns aber eine Warnung sein. Wenn sich das niedrige Wirtschaftswachstum in Deutschland auch in starken Verlusten auf dem Arbeitsmarkt niederschlagen sollte, könnten die populistischen Parteien noch erfolgreicher bei den Wahlen sein. (MB)
„Tankstellenmarkt 2023“: Auch in diesem Jahr hat Professorin Hanna Schramm-Klein im Auftrag vom Bundesverband Freier Tankstellen und unabhängiger deutscher Mineralölhändler (bft) alle wesentlichen Tankstellendaten aus dem Jahr 2023 in einer Studie zusammengeführt. Auf besonders viel Aufmerksamkeit bei der Pressekonferenz zur Vorstellung der Studie stießen neben der Einführung des Kraftstoffes HVO100 die Trends zum Verbrenner und zur Elektromobilität. Auch wenn auf Grund des Auslaufens der Förderung weniger neue Elektrofahrzeuge als erwartet in den nächsten Jahren angemeldet werden, wird die Bedeutung der Elektromobilität für Tankstellen ansteigen. Auf Grund längerer Standzeiten werden sich Tankstellen anpassen müssen. Aus Sicht des bft sind aber insbesondere die mittelständischen Unternehmen dafür flexibel genug. Oder wie es Duraid El Obeid, Vorsitzender des Verbandsvorstandes, zum Ausdruck bringt: „Die Tankstelle hat deswegen Zukunft, weil viele unserer Mitglieder Unternehmer sind.“ Die Studie findet Ihr auf der Website des bft. (MB)
„Waffenstillstand war nicht kurz vor dem Abschluss“: Pascal Siggelkow (SWR) hat für den ARD-faktenfinder die Informationen zu den Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine zusammengetragen, die kurz nach Kriegsbeginn stattgefunden haben. Es gab zwar Verhandlungen. Es gab aber keine Einigung. Das ist auch nicht erstaunlich, wenn man sich den Stand der Verhandlungen anschaut. Wenn die Ukraine den Forderungen Russlands zugestimmt hätte, wäre sie späteren Angriffen schutzlos ausgeliefert gewesen. Hinzu kommt, dass die vorgeschlagenen Sicherheitsgarantien von westlichen Ländern in diesen nicht zustimmungsfähig gewesen wären. Ihr könnt den Text auf der Website der Tagesschau lesen. (MB)
„Wie viel Taylor Swift verträgt die deutsche Politik?“: In diesem Stimmenfang-Podcast vom Spiegel beleuchtet Marius Mestermann das Phänomen Taylor Swift. Wer nicht Fan ist, tut sich schwer damit, den politischen Einfluss von Stars einzuschätzen. Dabei reicht ein Blick auf Social-Media-Reichweiten. Nur wenigen Spitzenpolitikern gelingt es, selbst zweitklassige Fußballspieler zu übertreffen. Aber klappt das bei Stars auch mit politischen Call to Actions? Taylor Swift ist es anscheinend gelungen, 60.000 Menschen dazu zu bewegen, sich für eine Wahl zu registrieren. Warum sie ein besonders wirkmächtiger Star ist, erfahrt ihr in den Interviews im Podcast mit Anja Schäublin, Kim Staudt und dem Kulturwissenschaftler Jörn Glasenapp. Ihr könnt den Podcast auf der Website vom Spiegel anhören. (MB)
“Screams Before Silence”: Die 60-minütige Doku von Sheryl Sandberg stellt die systematischen Morde, Verstümmelungen und Vergewaltigungen von Frauen durch Hamas-Terroristen und Palästinenser am 7. Oktober dar. Sandberg spricht mit Zeuginnen, Zeugen und Betroffenen. Die Doku berührt. Sandberg funktioniert in der Rolle als sensible Gesprächspartnerin. Gleichzeitig lenkt sie durch ihre Prominenz Aufmerksamkeit auf das Thema. Die Doku ist ein politisches Statement zu dem weitverbreiteten Antisemitismus – insbesondere an amerikanischen Universitäten. Macht euch vor dem Anschauen bewusst, wo womöglich eure persönlichen Grenzen sind. Ihr findet die Doku auf YouTube. (MB)
„Voter Journeys“: Daniel Schmücking überträgt das Konzept der Customer Journey im Marketing auf Wählermärkte. Auch hier kommt es darauf an, mit den Kunden / Wählern über Touchpoints in Kontakt zu treten und zu interagieren. Ein Praxisbeispiel, wo es funktioniert hat, sind Mikrokampagnen für Themen um engere Zielgruppen passgenau bei ihren Interessen abzuholen. Ihr könnt den Text auf dieser Website vom Politsnack-Blog lesen. (MB)
„Europäische Union – globale Risiken, lokale Nebenwirkungen“: Tim Peter und Toni Michel haben für die Konrad-Adenauer-Stiftung eine Panorama-Analyse 2024 erstellt. Diese betrachtet die Entwicklung Europas im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr. Interessant finde ich die Verknüpfung des globalen Umfelds, der Entwicklung in den Mitgliedsstaaten und dem Fokus auf Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Auch diese Analyse unterstreicht, wie wichtig gemeinsames europäisches Handeln ist, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Jedes EU-Mitglied alleine hat nur wenig Spielraum, um eigene Interessen durchzusetzen. Ihr findet die Analyse auf dieser Website. (MB)
SZ Dossier Platz der Republik: Nun sind einige Tage ins Land gezogen, seitdem der tägliche SZ-Newsletter für das politische Berlin online ist. Es liest sich gut, was Florian Eder und Valerie Höhne auf die Beine gestellt haben. Wie beim Playbook werden ausgewählte Themen des Tages umfassend betrachtet. Worum es geht, erfahrt Ihr oben im Inhaltsverzeichnis. Das ist praktisch. Der Stil ist etwas nüchterner als bei der Zeitung. Ich bin gespannt, wer in der Politik-Newsletter-Szene in ein/zwei Jahren die Nase vorne haben wird. Ich könnte mir vorstellen, dass es noch mehr Nachfrage nach kompletteren Nachrichtenangeboten geben könnte. Den bietet aktuell nur unser Partner-Newsletter Politbriefing. (MB)
Gerechtigkeit & Loseblatt: Neben dem Einspruch-Podcast der FAZ gibt es jetzt einen weiteren hörenswerten Jura-Podcast von Pia Lorenz und Hendrik Wieduwilt. Bei Gerechtigkeit & Loseblatt werden zwei oder drei aktuelle Jura-Themen vorgestellt und diskutiert. Dabei kommen auch externe Experten zu Wort. Sehr gut gefallen hat mir die Auswahl der der zweiten Folge, in der es um den Bericht der Abtreibungskommission und um das Urteil des Bundesverfassungsgerichts für Julian Reichelt geht. Beide Fälle wurden sehr stark in der Öffentlichkeit diskutiert; in der Regel aber sehr oberflächlich. Im – vom Verlag C.H.BECK initiierten – Podcast hört Ihr die fehlenden Details. (MB)
Mensch Merz! Der Herausforderer: Die Merz-Doku von Steffen Haug und Maik Gizinski zeigt den vermutlich nächsten Kanzlerkandidaten der Union im politischen und privaten Kontext. Die O-Töne von politischen Freunden und Gegnern machen deutlich, wie Merz von Teilen der Bevölkerung gesehen wird. Auch wenn seine – in Umfragen herausgearbeitete – Unbeliebtheit zur Sprache kommt, zeichnet die Doku ein wohlwollendes Bild: bodenständig, Familienmensch, intelligent, humorvoll, konservativ, ausdrucksstark, weltgewandt. Das ist mein Eindruck. Aber schaut doch selber auf der Website vom ZDF. (MB)
Der Likeability Bias: Auf der Plattform Lean in findet Ihr (insbesondere Frauen) eine sehr hilfreiche Zusammenstellung von kurzen Videos, zum Thema Bias (systematische Fehlschätzung des eigenen Verhaltens). Inwiefern führen diese Fehleinschätzungen dazu, dass Ihr unklug agiert und damit euer berufliches Fortkommen behindert. Ich teile nicht alles, was in diesem, und den anderen Videos der Videos der Reihe, angesprochen wird. Trotzdem findet Ihr zahlreiche Denkanstöße. Vielen Dank Tijen Onaran für den Hinweis. (MB)
„Erfahrungsbilanz Bürgergeld: Jobcenterbeschäftigte sehen kaum Verbesserungen“: Im aktuellen Wochenbericht des DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) findet Ihr die Auswertung der Befragung von knapp 2.000 Job-Center-Mitarbeitern aus NRW zum Bürgergeld. Der Text stammt von Fabian Beckmann, Rolf G. Heinze, Dominik Schad und Jürgen Schupp. Die Befragung ist eine Klatsche für die Bundesregierung, die für das Bürgergeld verantwortlich ist. Mehr als 60 Prozent der Befragten sehen Verschlechterungen bei der Motivation der Leistungsberechtigten, bei der Mitwirkung, bei den Arbeitsanreizen und beim Lohnabstandsgebot. Das Bürgergeld ist bereits Wahlkampfthema. Diese Befragung liefert allen Kritikern zusätzliche Argumente. Auf dieser Website könnt Ihr den Wochenbericht lesen. (MB)
„Wahlaufruf der Lebensmittelwirtschaft: Lieber zu Ende denken!“: Die heisse Phase des Europawahlkampfes startet. Nun geht es auch mit den Verbandskampagnen los. Gut gefällt mir, was die Lebensmittelwirtschaft (u.a. Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie und Lebensmittelverband Deutschland) auf die Beine gestellt hat. Auf der Kampagnen-Website findet Ihr neben den Motiven der Anzeigen ein Testimonial-Interview und alle Fakten zur Wahl; aufbereitet für ein breites Publikum. (MB)
„Table Today SPEZIAL Richard Grenell – Das ganze Interview“: Ein schöner Coup von Michael Bröcker; ein Gespräch mit dem ehemaligen amerikanischen Botschafter in Berlin zur außenpolitischen Denke von Donald Trump und seinem Umfeld. Auch wenn Ihr das Wahlkampfgeplänkel abzieht, wird deutlich, dass sich an der Dealmaker-#mitdemKopfdurchdieWand-Strategie nichts ändern wird. Interessant fand ich Ratschlag an die FDP, sich stärker auf liberale Grundsätze rückzubesinnen und vor Ausflügen ins Libertäre nicht zurückzuschrecken, um so zurück auf die Erfogsschiene zu finden; wörtlich: „Mind your own business and let people deal with their own life.“ Ihr könnt den Podcast bei table.briefings anhören. (MB)
„Das antisoziale Netzwerk: Memes, Verschwörungstheorien und Gewalt“: Giorgio Angelini und Arthur Jones nutzen die Geschichte des Internetforums „4chan“, um zu zeigen, wie digitale Kommunikation Aktivismus auf der Straße anreizt oder sogar initiiert. Einige der in der Doku gezeigten Beispiele (Scientology, Occupy Wall Street) haben mehr als 10 Jahr auf dem Buckel. Mit dem letztgezeigten Beispiel – dem Sturm auf das Capitol – eint sie das Zusammenspiel von Inhalten und Botschaften mit wirksamen Visualisierungen. Entscheidend ist aber die Community, die sich vorab gebildet hat. In der digitalen politischen Kommunikation stellt sich oft die Frage, wie Menschen zum Handeln bewegt werden können. In dieser Netflix-Doku gibt es zwar keine konkrete Antwort. Es gibt aber wertvolle Hinweise und Erklärungen. (MB)
„Five ways for European parties to adapt to low membership“: Ist die Zeit der Parteien mit stabiler Mitgliedschaft vorbei und haben jetzt die charismatischen politischen Unternehmer das Ruder übernommen, die heute da sind und morgen schon wieder weg sein können? Nun, das ist die These von Gergo Papp auf der Plattform partyparty. Ich würde dem gar nicht zu 100 Prozent folgen, aber ein paar der Tipps zu dieser These sind für alle Parteien interessant. Themen surfen, Bewegungen (aus)nutzen und das Image des wichtigsten Kopfes aufpolieren. Zum Beispiel: Kann Merz auch Humor? Er kann zumindest Selbstgespräch mit Ei. (MB)
“Worldwide divergence of values”: Joshua Conrad Jackson und Danila Medvedev haben im Journal Nature Communications einen Artikel zur Entwicklung der Positionierung von Menschen aus 105 Ländern zu (westlichen) Werten geschrieben. Ihre These ist, dass sich Positionen in verschiedenen Ländern angleichen, wenn sich der wirtschaftliche Status verbessert. Das geben die Daten am Ende nicht her. Es trifft aber in einheitlichen Wirtschaftsräumen durchaus zu. Ich musste bei dem Text an Europa denken. Vielleicht stehen wir in der Europäischen Gemeinschaft enger zusammen, als es oft behauptet wird? Direkt aus den Daten ablesbar ist, dass sich die Welt bei der Übereinstimmung zu den betrachteten Werten eher auseinanderbewegt. Ihr könnt den Artikel auf der Website des Journals lesen. Vielen Dank an die SZ für den Hinweis. (MB)
„Warum es „der Markt“ nicht alleine schafft“: Der Wirtschaftswissenschaftler Jens Südekum hat für die Bundeszentrale für politische Bildung einen Kommentar zu Investitionen des Staates geschrieben. Er schlägt vor, dass der Staat sich stärker für Klima-Transformations-Projekte engagieren sollte. Das sei erforderlich, weil private Banken nicht stark genug in solche Projekte investieren würden. Südekum schwebt dafür eine Art Staatsfonds vor. Dieser Vergleich ist schief. Staatsfonds investieren in ganz unterschiedliche Projekte und Geschäftsmodelle. Ein Staatsfonds, der nur in die Transformation investieren würde, würde ein erhebliches Klumpenrisiko mit sich herumschleppen. Denn das die Transformation ein wirtschaftlicher Erfolg wird, steht nicht fest. Dafür müssten relevante Teile der Welt mitmachen. Das haben die führenden deutschen Wirtschaftsinstitute letzte Woche in ihrem Gemeinschaftsgutachten angezweifelt. (MB)
Antilopen Gang – „Oktober in Europa“: Die Rapper von der Antilopen Gang haben den 7. Oktober und den damit einhergehenden Antisemitismus in Teilen der linken Szene in einem Song aufgearbeitet. Das ist musikalisch gut und im Text auf den Punkt. Der Song ist bemerkenswert, weil die Band dort selbst zu Hause ist und damit ihrem eigenen Umfeld den Spiegel vorhält. Ihr könnt den Song u.a. auf YouTube hören. (MB)
“Alle reden übers Wetter”: Diesen 2022 erschienenen Spielfilm von Annika Pinske könnt Ihr in der ARD-Mediathek anschauen. Er arbeitet sich an dem Zusammenspiel von Ost- und Westdeutschen ab. Indem eine Fahrt der Protagonistin nach Hause einen großen Teil der Handlung ausmacht, greift der Film das Lebensgefühl all derer auf, die in Berlin leben und arbeiten, die aber irgendwo in Deutschland aufgewachsen sind. Wer dem Film nach den ersten Minuten eine Chance gibt, wird später gut unterhalten. Es bringt Spaß zu beobachten, dass das universitäre Milieu Westberlins, dass als Kontrast zu einem Dorf in Mecklenburg herhalten muss, durch die Bank unsympathisch ist. (MB)
„Black Box“ Trilog-Verhandlungen? Prozess verstehen und aktiv werden“: Sabrina Luh hat im Blog der Bernstein Group aufgeschrieben, wie die europäischen Trilog-Verhandlungen ablaufen und wer mit am Tisch sitzt. Das ist hilfreich, wenn Ihr neu in das Thema einsteigt und abschätzen müsst, wo es noch Spielraum für Interessenvertretung geben könnte und was Ihr berücksichtigen solltet, wenn Ihr noch Budget habt, um auf den letzten Verhandlungsmetern einen Dienstleister einzuschalten. (MB)
„Geschäftsmodell Klimaschutz: Bereits 30 Prozent der Unternehmen in Deutschland haben Klimaschutzgüter im Produktportfolio“: In einem aktuellen Report von KfW-Research bekommt Ihr einen Überblick zum Wirtschaftsfaktor Klimaschutz in Deutschland; geschrieben von Elisabeth Grewenig und Anke Brüggemann. Insbesondere in der Bauwirtschaft spielen Klimaschutzgüter und -dienstleistungen für viele Unternehmen eine wichtige Rolle. Das erstaunt nicht, denn die staatliche Regulierung ist ein wichtiger Treiber. Ihr könnt den Report direkt auf der KfW-Website lesen. (MB)
„Judy Asks: Has the War in Gaza Irreversibly Damaged Europe’s Credibility?”: Judy Dempsey hat für Carnegie Europe einige ausgewählte Experten aus Universitäten und ThinkTanks zu den Auswirkungen des Krieges Israels gegen die Hamas auf die Reputation Europas befragt. Alle sind sich einig, dass Europa an Einfluss in der arabischen Welt und in Entwicklungsländern verloren hat. Europa vertrete keine einheitliche Position und habe nichts gegen Israel unternommen. Unabhängig davon, dass es für mich persönlich erschreckend ist, wie wenig Rückhalt Israel genießt, ist der Vertrauensverlust nachvollziehbar, weil sich viele Länder immer schon klar gegen Israel positioniert hatten. (MB)
„brand eins Podcast | Live: Gabriel Felbermayr / Die Verzwergung Europas“: In diesem Podcast spricht Christian Bollert mit Felbermayr über dessen aktuelles Buch zum wirtschaftspolitischen Spielraum der EU. Dieser macht sich für ein Budgetrecht des Europäischen Parlaments stark. Dann könne dieses über gesamteuropäische Projekte wie den Schutz der Außengrenzen oder grenzüberschreitende Infrastrukturen entscheiden. Das würde EU-weite Debatten anregen. Felbermayr betont den herausragenden Wert des europäischen Binnenmarktes. Ein attraktiver Binnenmarkt stärke die europäischen Unternehmen und die Verhandlungsposition Europas bei Freihandelsabkommen. (MB)
„Wer ist Javier Milei?“ Wer einen flotten Zusammenschnitt poppiger Videoschnipsel zu und von Milei anschauen möchte, wird beim ZDF gut bedient. Der Beitrag ist schlüssig erzählt und zielt auf eine junge Zielgruppe. Milei kommt – wie ein Popstar – ziemlich gut weg. Was mir fehlt, ist eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken einer libertären Wirtschaftspolitik. Diese ist im Fall Argentiniens eine Antwort auf Überregulierung und eine maßlose Staatsverschuldung. Und von ähnlichen Herausforderungen ist Europa vielleicht gar nicht so weit entfernt? (MB)
Behördenkommunikation – funktioniert Zuspitzung und Ironie? Beispiel: Kampagne des Gleichstellungsbüros der Stadt Oldenburg zum Alltagsrassismus: Ich will gar nicht inhaltlich auf die Kampagne eingehen. Schaut euch die Motive selbst an. Ein – vielleicht sogar großer – Teil der Kampagnenzielgruppe wird die Motive als beleidigend empfinden. Ob die Kampagne dann ironisch gemeint war, spielt keine Rolle. Damit können Kampagnenziele, zum Beispiel Bewusstseins- oder Verhaltensänderungen, nicht erreicht werden. Hinzu kommt eine politische Ebene. Die Kampagne spielt den Gegnern von Gleichberechtigung / Gleichstellung in die Hände. (MB)
Gemeinschaftsdiagnose zur Wirtschaft in Deutschland: Seit der Veröffentlichung der im Auftrag des BMWKs erstellten Gemeinschaftsdiagnose führender deutscher Wirtschaftsforschungsinstitute des Wirtschaftsstandorts Deutschland ist auch bereits wieder eine Woche ins Land gezogen. Und worüber wurde berichtet und debattiert? Über die lahmende Konjunktur und ein Reformvorschlag zur Schuldenbremse. Dabei stecken in dem Text, der ein Kompromiss aller beteiligter Institute ist, zahlreiche interessante Details für aktuelle politische Debatten. Zum Beispiel ein deutlicher Hinweis auf Wettbewerbsnachteile für die deutsche Wirtschaft, wenn Konkurrenten in anderen Ländern bei der grünen Transformation, bei ESG oder bei der Lieferkettenregulierung nicht mitspielen. Ihr könnt das Dokument u.a. auf der Website vom Kiel-Institut lesen. (MB)
“Can Germany’s Far Right Be Stopped? / The question, and the answers, are more uncomfortable than you think”: Jeremy Stern, Journalist und ehemaliger Berater des US-Botschafters Richard Grenell in Berlin lässt für das Tablet Magazin die Geschichte der AfD Revue passieren und benennet die entscheidenden Erfolgsfaktoren der Partei; zum Beispiel die Flüchtlingspolitik von Angela Merkel und den wirtschaftlichen Abstieg Deutschlands aufgrund der grünen Transformationspolitik. Über beide Punkte lässt sich trefflich streiten. Ich habe es aber hier so unverstellt aufgeschrieben, weil mir etwas anderes wichtig ist. Wenn Ihr erfahren wollt, wie die Berater des Trump Lagers ticken, dann solltet Ihr diesen Text lesen. Vielen Dank für den Hinweis Matthew Karnitschnig, (MB)
„Was ist rechts?“: Dieser Frage ist Dörte Hinrichs in diesem Deutschlandfunk-Beitrag nachgegangen. Beantwortet wird aber eher die Frage: „Was denken ausgewählte Menschen, was rechts sein könnte?“ Der hinzugezogene Experte stellt den Zusammenhang von rechts und rückständig her. Der Gegensatz dazu ist links gleich progressiv und fortschrittlich. Das ist aber vollkommen schief, wenn man sich die wenig erfolgreichen linken Regierungsversuche (DDR, Kuba, usw.) vor Augen führt. Debatten zu links oder rechts kommen oft nicht über den Status von Auseinandersetzungen über Deutungshoheiten hinaus. Das ist auch in diesem Beitrag der Fall. (MB)
„Red Secrets – Im Fadenkreuz Stalins“ – ein Spielfilm von Agnieszka Holland: In dieser Co-Produktion (Großbritannien, Polen, Ukraine) aus dem Jahr 2019 geht es um die von Russland verursachte Hunger-Katastrophe in der Ukraine in den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts, der vier Millionen Ukrainer zum Opfer gefallen sind. Es geht um Politik und die Untiefen des Journalismus. Der Film spielt größtenteils in Moskau und der Ukraine und beruht weitestgehend auf historischen Tatsachen. Es ist zwar teilweise etwas sperrig erzählt. Trotzdem ist der Film spannend. Die Regisseurin hat eindrucksvolle Bilder gefunden. Ihr könnt den Film bei Arte streamen. (MB)
„Was man bei der digitalen Kommunikation beachten sollte“: Marina Grigorian hat für euch auf der Website vom Basecamp aufgeschrieben, dass und wie Ihr sicherer digital kommunizieren könnt. Der Abhörskandal bei der Bundeswehr hat gezeigt, dass auch dort wo wir voraussetzen, dass eine hohe Kompetenz in puncto sicherer Kommunikation vorhanden sein sollte, geschlampt wird. Dabei liegen alle erforderlichen Tools und Standards vor, um sicher digital zu kommunizieren. Sie müssen nur zum Einsatz kommen. Wer davon ausgeht, dass seine Kommunikation für die Öffentlichkeit uninteressant ist, sollte sich vergegenwärtigen, dass jede unverschlüsselte E-Mail – genau wie eine Postkarte – für alle Böswilligen lesbar ist. (MB)
VAUNET-Mediennutzungsanalyse 2023: Der Verband der privaten Medien hat seine jährliche Mediennutzungsanalyse vorgelegt. Die Botschaft ist wenig überraschend. Mit den linearen Massenmedien Fernsehen und Radio werden immer noch deutlich mehr Menschen erreicht als mit digitaler Kommunikation. So wird zum Beispiel selbst Radio Schleswig-Holstein von 600.000 Menschen täglich gehört. Wer sich für die detaillierten Zahlen interessiert, findet auf der Website von Vaunet die Pressemeldung und die vollständige Analyse. (MB)
Mehr Regulierung mit Unterstützung von Bürgerräten? Es lohnt sich einen Blick auf den Bericht des Bundestags-Bürgerrats „Ernährung im Wandel: Zwischen Privatangelegenheit und staatlichen Aufgaben“ zu werfen. In dem Bericht werden die Auswahl und die Arbeit des Bürgerrats beschrieben. Außerdem werden die Ergebnisse, beziehungsweise die politischen Forderungen des Bürgerrats dargestellt. Auch wenn die weitreichendsten Vorschläge – zum Beispiel die Einführung einer Zuckersteuer – keine Mehrheit im Bürgerrat gefunden haben, finden sich immer noch zahlreiche Forderungen, die die Wirtschaft belasten würden. Nun sind Bundestag und Bundesregierung unabhängig und somit nicht verpflichtet, die Forderungen des Bürgerrats in Gesetze zu gießen. Dennoch ist die Einführung und die Durchführung des Bürgerrats kritikwürdig. Mit dem Bürgerrat wird Druck auf die gewählten Abgeordneten ausgeübt, die Forderungen der „Bürger“ aufzugreifen. Aber ob der Bürgerrat wirklich die Bürger Deutschlands repräsentativ widerspiegelt, würde ich mit einem Fragezeichen versehen. Es gab keine Zufallsauswahl, sondern es wurde nach vorab festgelegten Kriterien gewichtet. Im Bericht ist von einer neutralen Moderation die Rede. Ob die beteiligten Dienstleister das wirklich erfüllt haben, wurde in Medienberichten angezweifelt. (MB)
„Streikwelle / Wie viel Arbeitskampf ist angemessen?“ – Politikpodcast vom Deutschlandfunk: Streiks in der Daseinsvorsorge treffen nicht nur einzelne Unternehmen. Sie treffen die ganze Gesellschaft. Darum entzündet sich an Ihnen oft eine Debatte zur Regulierung des Streikrechts. So auch jetzt. Jörg Münchenberg, Volker Finthammer und Birgid Becker diskutieren über das Für und Wieder und den politischen Spielraum bei dem Thema. Da das Streikrecht durch die Verfassung geschützt ist, ist der Spielraum für Gesetzgebung eingeschränkt. Hinzu kommt, dass die Gewerkschaften und damit auch die SPD jede Reform des Streikrechts kategorisch ablehnen. Allenfalls eine Bundesregierung ohne SPD könnte aktiv werden. Aber vielleicht wäre es möglich, die Arbeitgeber zu stärken? Diese haben unter anderem von Aussperrungen längst Abstand genommen. Ihr könnt den Podcast auf der Website vom Deutschlandfunk anhören. (MB)
„Kanzler kompakt / Politik, die das Leben leichter macht“ – Videocast des Bundeskanzlers: Scholz greift in seinem neuen Videocast mit dem Bürokratieabbaugesetz ein aktuelles Thema auf. Er bricht es auf konkrete Beispiele runter und fügt mit dem Deutschlandticket ein Beispiel hinzu, dass nichts mit dem Gesetz zu tun hat. Da das Format die breite Öffentlichkeit und nicht nur die Wirtschaft adressiert, macht das Sinn. Die Erfolge einer Bundesregierung gehen mit dem Bundeskanzler nach Hause, das ist oft zu lesen. Gelingt das bei diesem Thema auch? Vielleicht, aber die FDP hat auf allen Kanälen kommuniziert, dass nur ein Zehntel des Bürokratieabbauvolumens im Gesetz auf Initiativen aus SPD-Ministerien zurückzuführen sind. Und ist das Format sichtbar? Zumindest auf Insta funktioniert es; 7.000 Likes und 700 Kommentare. (MB)
“POLITICAL PROMPT ENGINEERING: Ein Leitfaden für den Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Politik“ von Bendix Hügelmann für die Konrad-Adenauer-Stiftung: Hügelmann stellt euch in dem Leitfaden einige verfügbare KI-Tools vor und bewertet diese. Hinzu kommt eine kurze grundsätzliche Einführung ins Thema und eine Auswahl konkreter Use-Cases – inklusive Prompts – für den politischen Raum. Ihr könnt den Leitfaden auf dieser Website anschauen. (MB)
Lobbyreport 2024 von Lobbycontrol: Wer sich für die politische Interessenvertretung von Wirtschaftsverbänden und Unternehmen und die Arbeit von Public Affairs Agenturen interessiert, findet bei Lobbycontrol oft interessante Details. Das gilt auch für den aktuellen Report. So gibt es zum Beispiel eine Zusammenstellung ehemaliger Abgeordneter, die von einer Agentur beauftragt werden. Zu NGOs findet sich außer dem Fall Graichen kaum etwas und auch dieses Thema wird im Report schön geschrieben. Ich will gar nicht inhaltlich auf das Lobbyregister eingehen, dass in dem Text ausgiebig gelobt wird. Die Weiterentwicklung des Registers zeigt aber, dass Forderungen aus der Wirtschaft ein Thema gesetzlich zu regulieren, sich später oft als ausgesprochen unklug herausstellen. (MB)
Wahlkampf gegen die Grünen – Thema Filmförderung: Dieses Jahr ist ein Superwahljahr. Wer aktuelles Material sucht, um den Grünen das Label Verbotspartei anzuheften, wird in dem Dokument „Ökologische Standards für deutsche Kino-, TV- und Online-/ VoD-Produktionen“ fündig. Die Erfüllung dieser Standards ist Voraussetzung für die Filmförderung. Verantwortlich ist die Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Unter anderem wird vorgeschrieben, welches Klopapier an Filmsets verwendet werden muss. Und wie wir spätestens seit Corona wissen, hört beim Klopapier der Spaß auf. (MB)
„Was ist heute links?“ – Deutschlandfunk-Podcast von Johannes Kuhn: Viele Parteien verstehen sich als links. Kuhn ist es in diesem Podcast gelungen, inklusiver vieler prominenter O-Töne (Wagenknecht, Lederer, Türmer, usw.), das vollständige Spektrum abzubilden. Im Zweifelsfall sitzen fünf Parteien in den Parlamenten, die sich irgendwie als links verstehen. Es kann aber auch gut sein, dass viele linke Stimmen auf Grund der 5-Prozent-Klausel bei den nächsten Wahlen unter den Tisch fallen. In dem Podcast wird erneut deutlich, wie schwer sich linke Parteien damit tun; Kräfte zu bündeln. Für mich als Außenstehenden sind die Unterschiede eher Nuancen. (MB)
Talkshow 13 Fragen „Politik nur für Alte? / Wird der jungen Generation die Zukunft verbaut?“: Eine konkrete Frage, 6 Gäste: 3 pro und 3 contra, Spielregeln – die ich nicht so ganz verstanden habe; das ist die Talkshow 13 Fragen. Besonders interessant und gut gecastet, sind die beiden Jungpolitiker. Ich bin trotzdem skeptisch, ob das Format bei jungen Menschen funktioniert. Es ist einfach zu lahmarschig. Inhaltlich war in der Sendung für mich nichts neu. Noch zwei Kritikpunkte: Um darzustellen, dass sich junge Menschen eher in NGOs als in Parteien engagieren, war eine NGO-Mitarbeiterin eingeladen. Das ist aber kein Engagement, es ist ein Job. Wolfgang Gründinger hat auch mitdiskutiert. Wolfgang ist immer ein guter Talkshowgast. Sobald es aber um Energiepolitik geht, sollte gekennzeichnet werden, dass er für das Energieunternehmen Enpal arbeitet. Ihr könnt die Sendung in der ZDF-Mediathek anschauen. (MB)
„NLP: Ein neuer Player in der Politischen Kommunikation“: Wer NLP liest, denkt erst einmal an neurolinguistische Programmierung. Darum geht es in dem Text von Julia Fleiner im Politsnack-Blog der Konrad-Adenauer-Stiftung aber nicht. Es geht um Natural Language Processing. Hinter dem Begriff verbirgt sich die Analyse großer Textmengen mit KI-Tools. Das eröffnet nicht nur neue Möglichkeiten für die Sentiment-Analyse von Social-Media Beiträgen. Es kann auch hilfreich sein, um im Wahlkampf den richtigen Ton zu treffen. (MB)
„Energiewende nicht auf Kurs: Nachsteuern dringend erforderlich“ – ein Bericht vom Bundesrechnungshof: Der Bericht hat in den letzten Tagen für viel politisches Geplänkel gesorgt. Es stecken immerhin interessante Details drin. Unter anderem geht es um die Frage, ob die Kosten für den Netzausbau und dem Netzbetrieb den Kosten der erneuerbaren Energien zugerechnet werden müssen. Das ist nicht neu, aber die Erzählung, dass der Wind und die Sonne keine Rechnungen schreiben, erfreut sich immer noch großer Beliebtheit. Die Konsequenz des Ausbaus erneuerbarer Energien sind dauerhaft hohe Energiepreise in Deutschland, wenn man die Netzkosten einbezieht. Als Schlussfolgerung, die der Bundesrechnungshof nicht zieht, landet man wieder bei der Schuldenbremse / Sondervermögen Diskussion. Oder es finden sich bessere Lösungen für die Energiewende. Ihr findet den Bericht auf der Website vom Bundesrechnungshof. (MB)
Lobbyregister: „Informationen zur Vorbereitung der Migration des Registereintrags auf die neue Gesetzeslage 2024 („To-do-Liste“) für Organisationen“: Ich bin kein Freund des Lobbyregisters. Die registerführende Stelle beim Bundestag macht aber nichtsdestotrotz einen super Job. Das zeigt sich auch in dieser verständlichen und übersichtlichen Kurzinformation zu den Neuregelungen. Wer selber betroffen ist, muss das so oder so lesen. Wer sich grundsätzlich für das Thema interessiert oder dazu recherchiert, bekommt einen guten Überblick. (MB)
Ronzheimer-Podcast: „Berlinale-Skandal. Der Kunstbetrieb und Judenhass. Mit Joe Chialo“: Dieser Podcast von Paul Ronzheimer mit dem Berliner Kultursenator Chialo ist ein Interview-Lehrstück. Ronzheimer steigt mit dem Berlinale Skandal ein und konfrontiert Chialo mit dessen persönlichen Verhalten. Er bekommt trotz harten Nachhakens keine befriedigende Antwort. Im Anschluss weitet er das Thema auf den Antisemitismus in der Kulturszene aus, um schließlich über die Lösung, also über mögliche Regulierung und eine Antisemitismusklausel zu sprechen. Chialo geht mustergültig mit der harten Kritik um. Um noch mal inhaltlich zu werden. Ich hätte mir als Zeichen gegen Antisemitismus einen generellen Kulturförderstopp gewünscht, um den Zeitraum bis zur Einführung einer wirkungsvollen Antisemitismus-Klausel zu überbrücken. (MB)
Mr. Wissentogo zur RAF: Dieses Video von Mirko Drotschmann hat bereits 4 Jahre auf dem Buckel. Trotzdem bekommt Ihr einen guten Überblick zur Geschichte der linken Terrororganisation RAF. Mir fehlt in dem Video eine intensivere Beschäftigung mit der Stasi. Denn mit der Beteiligung am Mord von Ohnesorg, hat sie eines der wesentlichen Ereignisse initiiert, dass große Teile der Studentenbewegung radikalisiert hat. Wie gefährlich die RAF immer noch ist, zeigen die Waffenfunde bei der jüngst gefassten Terroristin Klette. Ihr könnt das Video auf YouTube anschauen. (MB)
„Eine politische Rede in 5 Schritten“: Torben Hennigs schreibt in diesem Gastauftritt im lesenswerten Newsletter von Carline Mohr über das Schreiben einer politischen Rede. Nun haben wahrscheinlich schon viele von euch die eine oder andere Rede geschrieben. Und trotzdem ist es gewinnbringend, diesen kurzen Text zu lesen. Sei es um die Monroes Motivated Sequence (MMS) Methode kennenzulernen oder um euch einfach nur noch mal zu vergewissern, wie wichtig es ist, beim Schreiben einer Rede für eine andere Person dessen Ton zu treffen. (MB)
„Die deutsche Wirtschaft und die AfD: Erfahrungen, Befunde und erste Forschungsergebnisse“ – ein Diskussionspapier von Knut Bergmann, Matthias Diermeier, Daniel Kinderman und Wolfgang Schroeder. Wie gehen deutsche Wirtschaftsverbände mit der AfD um? Dazu wurden Hauptgeschäftsführer von Wirtschaftsverbänden befragt. Die Ablehnung der Partei ist glasklar. Interessant ist, dass in dem Papier der Blick auf andere Länder ausgeweitet wird, in denen rechtspopulistische Parteien bereits Regierungsverantwortung übernommen haben. Ihr könnt das Papier auf der Website vom WZB herunterladen. (MB)
Das Berlin Playbook von Politico: Nun habe ich einige Ausgaben des Politik-Newsletter-Neuzugangs gelesen. Ich bin immer noch hin und hergerissen. Gut gefällt mir das klare Design ohne Schnick-Schnack, dass ich auch aus den anderen Politico-Newslettern kenne. Inhaltlich werden mehrere Themen des Tages behandelt, ergänzt durch kürzere News. Dabei gibt es immer mal wieder das eine oder andere neue Detail. Das ist hilfreich für alle, die im politischen Berlin unterwegs sind. Vom Schreibstil her ist es etwas nüchterner als der Newsletter aus Brüssel. Was mir grundsätzlich noch fehlt, ist das Alleinstellungsmerkmal, um genau diesen Newsletter vorrangig auf dem Weg zur Arbeit zu lesen. Beim Politbriefing bekomme ich zum Beispiel einen soliden politischen Gesamtüberblick. Hier könnt Ihr das Playbook abonnieren. (MB)
„Wirtschaftslage / Keine Zeit für Streit“: Ich möchte euch mal wieder auf eine Politikpodcast-Folge vom Deutschlandfunk hinweisen. Volker Finthammer, Jörg Münchenberg und Dorothee Holz diskutieren über den Wirtschaftsreformstreit in der Regierung und zwischen Regierung und Opposition. Zur Sprache kommt auch die Rolle der Wirtschaftsverbände. Kommunizieren Wirtschaftsverbände ausschließlich in Richtung Politik oder haben sie auch Impact in Richtung ihrer Mitglieder? Das haben sie schon. Den größten Einfluss haben sie, indem sie informieren und inspirieren. Und wer Jahreshauptversammlungen und Arbeitskreissitzungen von Verbänden besucht, wird erleben, dass dort ganz offen und mit viel Engagement um bessere wirtschaftliche Lösungen auf der Unternehmensseite gestritten wird. (MB)
„Politikum Wolf – schießen oder schützen?“ – eine Doku von Michael Nieberg: Während die Diskussion um die Wiederausbreitung der Wölfe in den Großstädten so nebenbei geführt wird, wird sie im ländlichen Raum von betroffenen Landwirten und Dorfbewohner auf der einen Seite und Naturschützern auf der anderen Seite mit aller Härte geführt. Nieberg gelingt es mit dieser Doku die Emotionen und die Betroffenheit abzubilden. Es wird deutlich, dass es Themen gibt, die dazu führen, dass Menschen nur Parteien wählen, die die weitreichendste Lösung anbieten. Dabei zeigt der Beitrag sogar einen möglichen Kompromiss auf. Was mir in der Doku fehlt, ist ein konkreter Abstecher in die Gesetzgebung. Auf welcher Ebene können Gesetze geändert oder Entscheidungen getroffen werden, die sich auf die Reduzierung oder den Erhalt des Bestands an Wölfen auswirken? (MB)
Digitale Helfer – die Toolbox von Daniel Florian: Ich finde es immer wieder hilfreich zu erfahren, mit welchen Tools im politischen Berlin gearbeitet wird. Einen aktuellen Überblick erhaltet Ihr in diesem Blogpost von Daniel Florian. Hängengeblieben ist bei mir insbesondere die Notizlösung Obsidian. Aktuell nutze ich die telefoneigene Notizen-App, aber da ist ja vielleicht noch Spielraum nach oben? (MB)
„Online, offline oder beides? / Umfragemethoden im Praxistest – welche Methode liefert vertrauenswürdige, repräsentative Ergebnisse?“ Dominik Hirndorf und Dr. Sabine Pokorny haben für die Konrad Adenauer Stiftung ein interessantes Experiment durchgeführt. Sie haben verschiedene Markt- und Meinungsforschungsinstitute beauftragt für identische Fragen verschiedene Befragungsmethoden anzuwenden. Zum Einsatz kamen zwei reine Online-Stichproben, drei Mixed-Mode-Stichproben und eine reine Telefonstichprobe. Auffällig ist, dass die Ergebnisse der anderen Methoden zum Teil sehr erheblich von der repräsentativen Telefonstichprobe abweichen; zum Teil um 41 Prozent. Mögliche Begründungen dafür sind, dass Offliner oder sehr alte Menschen bei Online-Erhebungen unberücksichtigt bleiben. Wenn die Daten im Nachhinein gewichtet werden, werden die Ergebnisse noch unzuverlässiger. Dieser Text ist für den Politikbetrieb hilfreich, werden wir doch regelmäßig mit politischen Forderungen konfrontiert, die mit Befragungen untermauert werden sollen. Mit diesem Text lässt sich prima kontern. (MB)
“ECB tells staff: If you’re not green, you’re not wanted” von Johanna Treeck für Politico: In dem Text geht es darum, dass Frank Elderson, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank, öffentlich gemacht hat, dass die Europäische Zentralbank nur Mitarbeiter einstellt / einstellen sollte? /, die die richtige Haltung zum Thema Klimaschutz haben. Ich sehe zwei Probleme. Ob und wieweit der Klimaschutz zu den Aufgaben einer Zentralbank gehört, ist strittig. Ich bin der Meinung, dass sich Zentralbanken auf Währungspolitik beschränken sollten. Besorgniserregender finde ich, dass die Europäische Zentralbank politisiert wird. Und es geht hier nicht um politische Beamte, die von einer Nachfolgeregierung entlassen werden können. Hier findet Ihr den Text bei Politico. (MB)
“Deutsches Lieferkettengesetz / Ein Jahr in Kraft – Wirkung trotz Lücken“ – eine Deutschlandfunk-Reportage von Caspar Dohmen: Mit dieser Reportage tue ich mich schwer. Ihr erfahrt, welche Auswirkungen das deutsche Lieferkettengesetz auf Beschäftigte in pakistanischen Fabriken hat. Dafür werden ein pakistanischer Gewerkschafter und ein pakistanischer Unternehmer interviewt. Ansonsten kommen jemand vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), dass für die Kontrolle des Gesetzes und Vertreter von Beratungsdienstleistern, die von dem Gesetz profitieren, zu Wort. Es fehlt eine Stimme, die das Gesetz – auch anhand eigener Erfahrungen – deutlich kritisiert. Vor diesem Hintergrund ist es naheliegend, dass es kein Verständnis für das Nein der FDP zu europäischen Lieferkettengesetz gibt. Hier könnt Ihr die Reportage anhören. (MB)
„Und morgen die ganze Welt“ – ein Spielfilm von Julia von Heinz: Wie ticken linksextreme Organisationen und wie werden Menschen radikalisiert? Das wird in diesem vier-Jahre-alten Film unterhaltsam erzählt. Wenn man den Rezensionen Glauben schenken darf, ist die Darstellung ziemlich wirklichkeitsnah. Ihr könnt den Film in der ARD-Mediathek anschauen. (MB)
Stimmenfang-Podcast mit Mr. Volksverpetzer von Marius Mestermann: In diesem Podcast erfahrt Ihr, wie der von Thomas Laschyk initiierte Volksverpetzer funktioniert. Die Plattform ist eine Mischung aus Faktenchecks, Journalismus, Aktivismus und Meinungsmache. Der Volksverpetzer ist eindeutig im linken Lager zu Hause und hat dort eine sehr große Reichweite und kann wirksame Kampagnen fahren. Das hat zuletzt eine Kampagne für ein AfD-Verbot gezeigt. Die Plattform zeigt, wie wichtig die richtige Ansprache bei politischer Kommunikation ist. Man agiert eng an seiner Zielgruppe und pflegt klare Feindbilder, dazu zählen in diesem Fall auch die Union und die FDP. Der Preis dafür ist, dass man außerhalb der eigenen Zielgruppe starke Ablehnung erfährt. (MB)
„D21- Digital-Index 2023/24 / Jährliches Lagebild zur Digitalen Gesellschaft“: Wie weit ist Deutschland mit der Digitalisierung? Das könnt Ihr in der neuen Studie der Initiative D21 lesen. Für die Studie wurden mehr als 30.000 Interviews geführt. Und das macht sie für den Politikbetrieb besonders interessant. Denn dass es bei der Digitalisierung Deutschlands so sehr hakt, liegt auch an falschen politischen Entscheidungen wie einer zu engen Regulierung und zu wenig Ambition bei der Verwaltungsmodernisierung. Die Studie zeigt sehr genau, wie weit die Bürger bei der Digitalisierung sind und wo sie Ängste und Sorgen haben. (MB)
„Wir haben nicht 1932, Alice Weidel ist nicht Adolf Hitler” – Knut Bergmann (IW) in einem Interview mit der Rheinischen Post zur AfD: Das Bergmann-Interview hat Aufsehen erregt. Ihr könnt es jetzt auch auf der IW-Website lesen. Bergmann benennt ganz klar, welche wirtschaftlichen Auswirkungen eine Umsetzung des Programms der AfD hätte. Gleichzeitig plädiert er für einen Umgang mit der Partei, der dieser weniger Angriffsfläche bietet. Das liest sich alles sehr pragmatisch und ist ein kluger Appell an alle Gegner der AfD. (MB)
„Sicherheitskonferenz / USA-Expertin fordert entschiedenes Auftreten der Europäer“ – Constanze Stelzenmüller im DLF-Interview mit Stephan Detjen: Die in Washington ansässige Thinktankerin Stelzenmüller gibt euch in diesem Podcast einen Einblick in die Vorbereitung einer möglichen Trump-Regierung. Die Heritage Foundation sucht nach geeignetem Verwaltungspersonal, das loyal die Agenda dieser Regierung umsetzt. Sie betont in dem Interview mit Nachdruck, das ein Wahlsieg Trumps alles andere als sicher sei. Die europäischen Länder könnten diesen weniger wahrscheinlich machen, indem sie mehr sicherherheitspolitische Verantwortung übernehmen. (MB)
Digitale Kommunikation der AfD: Insbesondere bei den Kurz-Videos auf TikTok können die demokratischen Parteien der AfD nicht das Wasser reichen. Diese Erfolge erzielt sie auch mit klaren – für meinen Geschmack rechtsextremen – politischen Inhalten. Das ist auch der Grund, warum ich ein Schulungsvideo von Erik Ahrens auf YouTube nicht verlinke, Ihr findet es aber oben in den Suchergebnissen. Eine gute Einordnung des Themas „Rechtsextremismus und Social Media : Tanzt für uns“ haben Philipp Bovermann und Tim Frehler in der SZ (kostenpflichtig) geschrieben. Sie haben mich zu diesem Hinweis inspiriert. (MB)
“5 AI Trends for Campaigning in 2024” – von Juri Schnöller (Cosmonauts & Kings): Künstliche Intelligenz wird in diesem weltweiten Superwahljahr eine wichtige Rolle spielen. Schnöller hat für euch ein paar Grundsetze im Umgang mit AI aufgeschrieben. Interessanter finde ich den von ihm dargestellten Use-Case. Dabei geht es darum, mehrere AI-Tools zu kombinieren, um am Ende ein Stück Wahlkampf-Content in der Hand zu haben. In diesem Fall geht es um einen Podcast. Im Wahlkampf ist es wichtig, für viele enge und individuelle Zielgruppen Content zu erstellen. Da ist der Einsatz von AI-Lösungen nicht komplett abwegig. Ihr findet den Text auf LinkedIn. (MB)
“Physics-based early warning signal shows that AMOC is on tipping course” – ein Research-Paper zu einem drohenden Klima-Kipppunkt beim Golfstrom van Westenm, Kliphuis und Dijkstra: Ich lese immer wieder gerne kurze Studien, die Klimamodelle erklären und Prognosen für Klimaereignisse abgeben. Nicht, dass ich so furchtbar viel verstehen würde. Aber der Umgang mit diesen Modellen und die Rezeption haben erhebliche Auswirkungen auf politische Entscheidungen. Bei diesem Text ist faszinierend, dass die Arbeit mit den Modellen sehr gut beschrieben wird. Das Ergebnis legt nahe, dass Veränderungen beim Golfstrom und damit erhebliche Auswirkungen auf das Klima der Nordhalbkugel auch in naher Zukunft möglich sind. Den Hinweis auf den Text habe ich aus der SZ. Das Research-Paper findet Ihr hier. (MB)
“Germany’s Paralysis Holds Back Europe” von Judy Dempsey für Carnegie Europe: Wie blicken die großen, internationalen Thinktanks auf Deutschland? Mit wenig Zuversicht; Führungsschwäche, Wirtschaftsschwäche und Abhängigkeiten schlagen negativ zu Buche. Dabei fällt das Urteil über die lange Regierungszeit Merkels genauso kritisch aus, wie der Blick auf Scholz. Er sei reformavers und risikoscheu. Gerhard Schröder war aus anderem Holz geschnitzt. In dem Text, den Ihr auf der Website von Carnegie Europe lesen könnt, steht nichts neues. Trotzdem liest es sich erfrischend. (MB)
„Gesetzliche Rente – Was die Altersvorsorge so ungewiss macht“ – ein Deutschlandfunk-Podcast von Katja Scherer: Als Einstieg in das Thema nutzt Scherer ein Statement einer Teilnehmerin der Jugend-Enquete-Kommission. Wer dabei an ein offizielles Gremium des Bundestages denkt, liegt falsch. Es handelt sich um einen eingetragenen Verein. Trotzdem ist die Problembeschreibung schlüssig. Die gesetzliche Rente steht unter Druck. Hinzu kommt das Problem auf der Empfängerseite, dass nämlich niedrige Einzahlungen und unterbrochene Erwerbsbiografien nicht zu armutssicheren Rentenzahlungen führen. Um das System zu sichern, ist ein Ansatz, die Basis der Einzahlungen zu verbreitern. Der eigentlich naheliegende Schritt, gesetzliche Rentenauszahlungen mit Pensionsauszahlungen an Beamte zu vergleichen, wird in der Reportage nicht gemacht. Dabei wäre die Abschaffung des Pensionssystems für Beamte ein naheliegender Schritt, um die gesetzliche Rentenversicherung zu stabilisieren. Hier könnt Ihr den Podcast anhören. (MB)
„Bauer sucht Zukunft“ – Doku auf Arte: In dieser kurzen Reportage bekommt ihr einen unaufgeregten Überblick zu den europaweiten Bauernprotesten. Die meisten O-Töne kommen aus Frankreich. Regulierung, Subventionen und Zukunftsaussichten; der Preis, um die Konflikte zu befrieden, scheint ein Abrücken von den ambitionierten Klima- und Naturschutzzielen auf europäischer Ebene und in den Mitgliedsstaaten zu sein. Ob es aber wirklich klug ist, längst überfällige Handelsabkommen – wie zum Beispiel Mercosur – zur Disposition zu stellen, würde ich mit einem Fragezeichen versehen. Um die Landwirtschaft weiterhin mit Subventionen zu unterstützen, sind hohe Steuereinnahmen notwendig. Das geht nur mit wirtschaftlichem Erfolg und dafür braucht es Freihandel. (MB)
Studieren an der Fernuni Hagen – Sales-Pitch von Ada Pellert, Direktorin der Universität: In diesem Apokalypse und Filterkaffee Podcast spricht Stefan Heim mit Pellert über das Studium an der Fernuni. Wer darüber nachgedacht hat, ein weiteres Studium berufsbegleitend draufzusatteln, findet in dem Gespräch Inspiration und ein paar gute Argumente. (MB)
„Begeistert, kritisch, unaufgeregt, resigniert – die Deutschen und Europa“ – ein Paper von Jochen Roose zu einer Umfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung: Die Wahl zum Europäischen Parlament steht vor der Tür. Der Wahlkampf hat bereits zaghaft begonnen. Die Umfrage zeigt, dass es deutschlandweit eine überwiegend pro-europäische Stimmung gibt. Diese ist bei den Anhängern der Grünen besonders stark ausgeprägt. Aber auch Christ- und Sozialdemokraten genießen eine hohe Kompetentzzuweisung, wenn es darum geht, europapolitischen Herausforderungen gerecht zu werden. Was mich etwas wundert, ist der große Rückhalt für Klimaschutzpolitik. Das deckt sich nicht mit der deutlichen Ablehnung einiger konkreter Projekte in verschiedenen Ländern; Reduzierung des Viehbestandes in den Niederlanden oder dem deutschen Heizungsgesetz. Genauer anschauen sollten sich die Parteien das Thema gesamteuropäische Wirtschaft. Hier gibt es selbst von den Anhängern der AfD viel Zustimmung für europäische Lösungen. Ihr findet das Paper auf der Website der Stiftung. (MB)
„Stellenmehrung in der Bundesverwaltung / 2017-2024“ ein Report der INSM: Den Finger in die Wunde legen, dass gelingt der INSM mit diesem auf ihrer Website lesbaren Report gut. Der Stellenaufwuchs korrespondiert mit der Erzählung, dass mehr Personal beim Bund auch mehr Regulierung bedeutet. Denn die Mitarbeiter müssen ja beschäftigt werden. Mit dem Stellenaufwuchs ist es aber nicht getan. Hinzu kommen Kosten für externe Beratung, alleine 270 Millionen Euro im ersten halben Jahr der Ampelregierung. Man kann aber auch anders auf das Thema schauen. Die Professorin Mariana Mazzucato macht sich für eine bessere Ausstattung von Regierungen mit Personal stark, um besser regieren zu können. Und sie war im letzten Jahr Diskussionspartnerin der INSM. (MB)
Table.Today Podcast: Der News-Podcast von Table.Media ist jetzt einige Wochen live. Auffällig ist die hohe Schlagzahl der Interviews mit sehr prominenten Politikern von Habeck bis Lindner. Die Chefredakteure Michael Bröcker und Helene Bubrowski wechseln sich bei der Moderation ab. Vor dem Interview wird immer ein Thema des Tages diskutiert. Ich da etwas hin- und hergerissen, ob das gut oder weniger gut funktioniert. Wenn es konkret um politischen Handlungsspielraum geht, sind die beiden ein Super-Team. Manchmal war es mir aber zu viel Meinung und zu wenig Hintergrund; zum Beispiel bei einer Diskussion zur Landwirtschaft, wo die Regulierung genug interessante Details bereit hält. Und ein kürzerer Einstieg wäre toll. Aber überzeugt euch selbst. Ihr könnt den Podcast u.a. auf Website von Table Media anhören. (MB)
„Wir waren in der AfD – Aussteiger berichten“: Wer die AfD etwas besser verstehen möchte, sollte sich diese Doku von Jan n. Lorenzen in der ARD-Mediathek anschauen. Ihr bekommt einen guten Blick in die Partei seit ihrem Entstehen im Jahr 2013. In Interviews erzählen die Protagonisten, warum sie sich in der AfD engagiert haben und wie der Abnabelungsprozess von der Partei vonstattengegangen ist. Besonders interessant finde ich die Frage, welche Auswirkungen der Druck von außen auf die Entwicklungen in der AfD hatte und immer noch hat. Ist die These von einem der Protagonisten, dass ein von vornherein in die rechte Ecke stellen oder die regelmäßigen Drohungen mit Gewalt dazu beigetragen haben, dass aus der AfD das geworden ist, was sie heute ist, total abwegig? (MB)
“Exklusives Ranking: Über welche Brands auf Instagram im Jahr 2023 wirklich gesprochen wurde”: Hier noch mal eine Liste zu erfolgreicher Kommunikation auf Instagram. Über Nahrungsergänzungsmittel oder Fast Fashion lässt sich trefflich streiten. Das einige Unternehmen, die in diesen Produktkategorien unterwegs sind, besonders erfolgreiches Influencer-Marketing betreiben, zeigt Torben Lux in diesem Beitrag für OMR. Und was hat das mit politischer Kommunikation zu tun? Es zeigt uns, dass wir bei auf den ersten Blick abseitigen Phänomenen genau hinschauen müssen, um neue Ideen für politische Kampagnen zu finden. (MB)
“A sharp right turn: A forecast for the 2024 European Parliament elections”: Wie könnte die Zusammensetzung des Europäischen Parlaments nach der Europawahl ausschauen und was bedeutet das für Abstimmungen zu Themen wie der Zukunft des European Green Deal? Dazu hat ein Team vom European Council on Foreign Relations eine Analyse auf der Website des Thinktanks veröffentlicht. Grundlage sind aktuelle Wahlumfragen aus allen Mitgliedsländern und das Abstimmungsverhalten der Fraktionen in der laufenden Legislaturperiode. Sie gehen von einer deutlichen Schwächung der linken, grünen und sozialdemokratischen Fraktionen und im Gegensatz dazu von einer Stärkung des rechten Rands aus. Hat das Szenario Auswirkungen auf die laufende Legislaturperiode? Auf jeden Fall steigt der Druck, Initiativen zum Klimaschutz noch zu verabschieden. (MB)
Europa-Wahlprogramm der SPD: Der Entwurf des Programms ist online. Positiv fällt das klare Bekenntnis zur EU und das Eintreten für eine bessere und abgestimmtere Sicherheits- und Verteidigungspolitik auf. Was mir fehlt ist eine Abgrenzung oder vielleicht besser Unterscheidbarkeit zu den Grünen und der Partei Die Linke. Das wird deutlich, wenn Ihr euch die Abschnitte zur Transformation der Wirtschaft, zu Migration und zu identitätspolitischen Themen anschaut. Bei den sozialpolitischen Themen ist die SPD auf Linie. Am Sonntag wird Liste der der Kandidaten gewählt. Ihr könnt das Programm auf der Website der SPD lesen. (MB)
„unter 3 – Kajo Wasserhövel (Elephantlogic) im phoenix Politik-Podcast“: Wasserhövel hat eine lange Politikkarriere in der SPD – er war u.a. Generalsekretär – hinter sich und ist seit einigen Jahren Strategieberater mit einer eigenen Agentur. In diesem Podcast mit Erhard Scherfer und Thorsten Faas geht es natürlich um die Politik der Ampel. Interessanter finde ich seine Beschreibung der Schnittstellen von Wirtschaft- und Politikbetrieb. Denn genau damit beschäftigen sich die meisten von uns jeden Tag. Ihr könnt den Podcast auf der Website von phoenix anhören. (MB)
“Special address by Javier Milei, President of Argentina | Davos 2024 | World Economic Forum”: Bei dem Präsidenten von Argentinien finden sich nicht nur diverse krude Ideen. Er hat anscheinend auch ein Problem mit demokratischen Gepflogenheiten und Institutionen. Trotzdem lohnt es sich, seine Davos-Rede auf der YouTube-Seite vom WEF anzuschauen. Der Gedanke, dass Kapitalismus und freier Handel uneingeschränkt gut sind und dass man Regulierung und Besteuerung immer mit Skepsis begegnen muss, ist sehr erfrischend, wenn man es an unsere politischen Debatten anlegt. Wenn wir etwas libertärer denken und handeln würden, wäre das vermutlich gut für Europa. Seine Positionen zum Klimaschutz und zum Feminismus sollten wir abe rnicht übernehmen. (MB)
“Decoding political diversity: Overcoming tokenism for true inclusion”: Jelena Jesajana hat auf der Plattform partyparty einen kurzen Text zur Aufstellung von Kandidaten im Wahlkampf mit Diversitätsmerkmalen geschrieben. Wenn Parteien Wähler aus der gesamten Gesellschaft ansprechen möchten, sollte sich Vielfalt auch bei den Listen der Kandidaten zeigen. Es sollte mehr als Symbolik sein. Diese Kandidaten müssen fair und angemessen von den aufstellenden Parteien unterstützt werden. An dem Text ist besonders interessant, dass die Autorin auch Kandidatin war. Zum Lesen müsst Ihr euch registrieren. (MB)
„So geht sächsisch – aber wohin geht Sachsen“ Einstellungen zu Politik und Politikideen in Sachsen von Jana Faus und Lukas Bernhard: Ganz passgenau kurz vor der Veröffentlichung des Sachsen-Monitors der Staatsregierung hat die Friedrich-Ebert-Stiftung eine von pollytix erstellte Studie mit einem ähnlichen Untersuchungsgegenstand veröffentlicht. Für die Studie werden qualitative Gesprächsanalysen und quantitative Daten verknüpft. Die Studie arbeitet mit den drei Segmenten: Weltoffen Orientierte (19 Prozent), bewegliche Mitte (41 Prozent) und national Orientierte (40 Prozent. Die national Orientierten erzielen durchschnittlich ein geringeres Einkommen. Besonders interessant fand ich, dass eine von der Ebert-Stiftung finanzierte Studie zu dem Ergebnis kommt, dass der CDU-Ministerpräsident besonders gut bei den Menschen ankommt. In der Studie stecken viele kluge Hinweise zum politischen Umgang mit Transformation und Migration. Ihr könnt sie auf der Website von pollytix lesen. (MB)
„Geheimplan gegen Deutschland“ – CORRECTIV-Recherche zu einem Treffen „hochrangiger AfD-Politiker, Neonazis und finanzstarker Unternehmer“: Über diesen Text haben alle gesprochen. Ich bin mir nur nicht sicher, ob er auch von allen gelesen worden ist. Das Konzept zur “Remigration”, dass Martin Sellner (Chef der Identitären Bewegung) bei diesem Treffen vorgestellt hat, ist erschreckend. Das gilt auch für die Zustimmung der Gesprächsteilnehmer. Der Text ist in bester Spiegel-Manier packend geschrieben. Ich bin gespannt, was sich politisch aus der Recherche entwickelt. Wird dadurch ein AfD-Verbotverfahren wahrscheinlicher? Oder erhält die Kritik an den Methoden, die bei der Recherche zum Einsatz gekommen sind, mehr Gewicht? Auch die Förderung von CORRECTIV – aus Bundesmitteln – könnte für eine Debatte sorgen. (MB)
„Hauptstadt Das Briefing / Podcast Warm-up mit Karina Mößbauer und Jörg Thadeusz“: Die richtige Podcast-Nachfolge von Bröcker / Repinski ist für Media Pioneer eine kniffelige Herausforderung. So ganz glücklich bin ich nach dem Anhören der Kennlernfolge nicht. Insbesondere Thadeusz ist mir zu wenig hardcore-politisch unterwegs; zu viel Geplauder. Mößbauer überzeugt mit Detailwissen. Gut gefällt mir, dass beide unterschiedliche Positionen vertreten. Ein klares Links/Rechts-Schema ist aber nicht zu erkennen. Ich bin auf die erste reguläre Folge gespannt. (MB)
„Rechtsextreme auf dem Vormarsch / Einblicke in Deutschlands Neonaziszene“: In dieser Reportage aus dem Jahr 2021 von Evan Williams wird deutlich, wie kritisch man aus dem Ausland auf das Phänomen Rechtsextremismus in Deutschland blickt. Im Mittelpunkt stehen der Anschlagsversuch in Halle, der Amoklauf in Hanau und die Ermittlungen zu dem Fall Nordkreuz. Interviewt werden zwei Politikerinnen der Partei Die Linke, die anderen Parteien kommen nicht zu Wort. Es lohnt sich die Doku anzuschauen. Nicht weil Ihr so furchtbar viel Neues erfahrt. Aber mit der Correktiv-Recherche und den zu erwartenden Wahlerfolgen der AfD in diesem Jahr, wird es viel Erklärungsbedarf zum Rechtsextremismus in Deutschland geben. Dafür ist diese Arte-Doku eine gute Einstimmung. (MB)
“The Art of Sharing” von Daniel Fiene zu Threads: Der Journalist Daniel Fiene schreibt einen lesenswerten Newsletter. In dieser Ausgabe gibt es nicht nur eine Einordnung der neuen Microblogging-Plattform Threads. Es gibt auch praktische Tipps zum Einstieg. Nun bin ich selber noch nicht zu 100 Prozent in der Threads-Welt angekommen. Aber ich teile die Einschätzung Fienes, dass der Algorithmus gar nicht so schlecht funktioniert. Bei mir tauchen zahlreiche Politikinteressierte aus dem demokratischen Spektrum auf, die ich vorher auf noch keiner Plattform wahrgenommen habe und das aus ganz Deutschland. Besonders gut an dem Text gefallen mir die 7 Vorschläge für einen ersten Post; angelehnt an Netz-Persönlichkeiten wie Zuckerberg. (MB)
Studie der Stiftung Marktwirtschaft zu den Auswirkungen von Migration auf die Finanzierung der Sozialversicherungssysteme: In dieser Studie geht es um den fiskalischen Effekt von Zuwanderung. Konkret geht es um die Frage, ob die Migration nach Deutschland in ihrer aktuellen Zusammensetzung einen positiven oder einen negativen Effekt auf die Finanzierung unseres Sozialversicherungssystems hat. Ausgerechnet wurde ein stark negativer Effekt. Die Ursache dafür ist der hohe Integrationsaufwand und das durchschnittlich niedrige Qualifikationsniveau der Zuwanderer. Nun bin ich bei Studien, die auf wenige Faktoren abstellen, immer sehr skeptisch. Politisch enthält das Thema Sprengstoff, weil wenn die Annahmen stimmen, zusätzlicher Druck auf die Finanzierbarkeit des Sozialversicherungssystems mit unangenehmen politischen Folgen ensteht. Bernd Raffelhüschen, Stefan Seuffert und Florian Wimmesberger sind für die Studie verantwortlich, die Ihr auf der Website der Stiftung Marktwirtschaft lesen könnt. (MB)
„Mehrheit rechnet für 2024 mit Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland“ – Verbraucherumfrage von EY: Mehr als ein Drittel der Befragten gibt an, dass sie sich beim Einkauf im Supermarkt stark oder sehr stark einschränken müssen. Auf der anderen Seite gibt es mit mehr als 50 Prozent ein großes Vertrauen in die Arbeitsplatzsicherheit. Diese Umfrage reiht sich in viele ähnliche Umfragen ein. Die Botschaft ist eindeutig. Wenn es der Bundesregierung nicht gelingt, die wirtschaftliche Situation der Menschen spürbar zu verbessern, wird sie noch mehr Rückhalt verlieren. EYs-Deutschlandchef Henrik Ahlers sieht im Text Herausforderungen und fordert Innovationen. Aber reicht das? (MB)
„Bütikofer (Grüne) rät zu selbstbewusstem Umgang mit China“: Steffen Wurzel hat für den Deutschlandfunk mit dem EU-Parlamentarier und Hauptverantwortlichen für eine neue Taiwan-Dialogplattform, Reinhard Bütikofer gesprochen. China und Taiwan, da war doch was? Etwas mehr Aufmerksamkeit für das Thema schadet nicht. Denn es bringt erhebliche Risiken für die deutsche Wirtschaft mit sich. Wichtige deutsche Unternehmen, zum Beispiel VW, sind sehr stark in China investiert. Bütikofer zuzuhören, ist immer vergnüglich. Er spricht wunderbar unverblümt. Ihr könnt den Beitrag auf der Website des Senders anhören. (MB)
Auftaktrede von Marie-Agnes Strack-Zimmermann zum Europa-Wahlkampf beim Dreikönigstreffen der FDP: Strack-Zimmermann ist bereits auf Betriebstemperatur, wie Ihr in diesem Video auf YouTube sehen könnt. Sie bringt jede Menge außen- und verteidigungspolitisches Kapital auf die Waage. Aber ist das genug für einen erfolgreichen FDP-Wahlkampf? Wenn es auch weiterhin über dieses Themenspektrum hinaus, nur bei einem kurzen Soundbite zu von der Leyen und Bürokratie bleibt, nein. Sie wird zweifelsohne über das enge FDP-Klientel hinaus Stimmen einsammeln. Aber nur indem sie überzeugend und aufmerksamkeitsstark zur wirtschaftlichen Zukunft Europas punktet, erreicht sie auch die eigenen Anhänger und auch die die mit der Ampel unzufrieden sind. (MB)
“Würdest du deinen eigenen Beitrag liken?”: In diesem launigen Zeit-Podcast sprechen Rose Tremlett, Lisa Hegemann und Sebastian Horn über Erfolgsstrategien für LinkedIn. So richtig begeistert sind sie von der Plattform nicht. Macht nichts, denn es kommen mit Anne-Cathrin Gerstlauer, Miriam Wohlfarth und Tijen Onaran super Expertinnen zu Wort. Ich beschränke mich darauf, einen der Tipps weiterzugeben. Baut Reichweite auf, indem Ihr regelmäßig kommentiert. Das sollte bei Politik-Themen doch kein Problem sein? (MB)
„Auswirkungen des Nahostkonflikts auf die deutsche Wirtschaft“ – ein Report vom Institut der deutschen Wirtschaft: Nervosität an den Finanzmärkten, Unsicherheit bei Investitionen und die Auswirkungen eines Preisanstiegs beim Öl; dazu findet Ihr kurze Einordnungen im Text. Besonders interessant finde ich den Hinweis auf die Verknüpfung des Irans mit China und Indien über das BRICS-Bündnis. Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass der Iran die Straße von Hormus schließt, weil es damit genau diese Länder besonders hart treffen würde. Ein Viertel der chinesischen Öl-Importe kommt vom persischen Golf. Galina Kolev-Schaefer, Thomas Obst und Thomas Puls haben den Report geschrieben. Ihr könnt ihn auf der Website des IW lesen. (MB)
„Wie radikal muss Politik sein?“ – Blast from the past / Interview aus dem Jahr 2019 mit Schulte und Poschardt: Wenn man ein fünf Jahre altes Interview mit Journalisten in die Timeline gespült bekommt, ist das in der Regel komplett veraltet. Nicht so bei diesem Gespräch zwischen Ulf Poschardt, Chefredakteur der Welt-Gruppe, und Ulrich Schulte, Leiter des taz-Parlamentsbüros, mit Linda Tutmann für das Mitgliedermagazin der Grünen. Was ist der richtige Politikansatz, damit eine Transformation der Wirtschaft hin zu mehr Klimafreundlichkeit möglich wird? Die Warnungen Poschardts vor einer zu engmaschigen Regulierung und sein Plädoyer für marktwirtschaftliche Lösungen unterstreichen die Probleme der amtierenden Bundesregierung. Die Herausforderung ist, eine florierende Wirtschaft und die Transformation unter einen Hut zu bekommen. Interessant ist, dass Poschardt schon damals in Greta Thunberg die Fanatikerin gesehen hat, als die sie sich seit dem Überfall der Hamas auf Israel zeigt. Ihr könnt das Gespräch auf der Website der Grünen lesen. (MB)
„Rechtsruck in Deutschland und Österreich: Was AfD und FPÖ verbindet“ – SZ-Podcast Das Thema: Die Journalisten – viele davon in Österreich vor Ort – Vinzent-Vitus Leitgeb, Cathrin Kahlweit, Julya Rabinowich und Werner Reisinger diskutieren in diesem SZ-Podcast über den Aufstieg der FPÖ und Parallelen zur Situation in Deutschland. Mit ihren Regierungsbeteiligungen ist die FPÖ bereits viel weiter als die AfD. Die Situation in Österreich ist auch insofern eine andere, weil an der Spitze der Sozialdemokraten ein lupenreiner Linker steht. In Anbetracht der Herausforderung für die Ampel-Parteien, eine Antwort auf die Umfrageerfolge der AfD zu finden, könnte eine intensivere Betrachtung der Verhältnisse in Österreich gewinnbringend sein. Der Podcast wurde bereits im letzten November aufgezeichnet. (MB)
„Amthors Jahresrückblick 2023 (Schabernack-Alarm!)“: Sollte sich eine Bundestagsfraktion an eigene Satire-Formate rantrauen? Ich bin nach dem Genuss dieses Videos der CDU/CSU-Bundestagsfraktion unschlüssig. Philipp Amthor hat zweifelsohne Entertainerqualitäten. Er bringt alles mit, um beim nerdigen Netzpublikum gut anzukommen. Das Problem ist nicht er. Das Problem ist das Skript. Um mit dem Video erfolgreich zu sein, hätte sich die Fraktion nicht ausschließlich den politischen Gegner vorknüpfen dürfen. In den eigenen Reihen hätte sich auch genug Material gefunden. Ohne einen Spritzer Selbstironie funktioniert dieses Internet eben nicht. (MB)
WhatsApp Kanäle: Mit der Kanal Funktion von WhatsApp eröffnen sich neue Möglichkeiten für die politische Kommunikation. Messenger sind viel stärker in den Alltag der Menschen integriert als klassische Sozial-Media-Plattformen. Ihr könnt zwar nur die Anzahl eurer Follower und der Emoji-Reaktionen sehen, dennoch könnte die Funktion ein mächtiges Wahlkampf-Tool für Parteien werden; CDU und SPD sind schon da. Ob es für Wirtschaftsverbände und NGOs sinnvolle Use-Cases gibt, wird sich zeigen. Viele Medien sind bereits präsent. Ihr findet auch den berlinbubble Kanal. (MB)
Die Böller-Studie von pollytix: Die Meinungsforscher von pollytix haben im November, in Erwartung der sich anbahnenden Böllerdebatte, für das RND das Meinungsklima in Deutschland zu Feuerwerk untersucht. Dabei weisen sie auch die dazugehörigen Parteipräferenzen aus. Wie erwartet sind überdurchschnittlich wenig Anhänger der Grünen (9 Prozent) für ein Recht auf Böllern; bei den Anhängern der AfD sind das 60 Prozent. Die Anhänger der anderen Parteien bewegen sich in einem engen Korridor zwischen 35 und 38 Prozent. Ich sortiere das Thema beim Kulturkampf ein. Es ist ähnlich irrelevant wie die Debatte zum Tempolimit auf der Autobahn. Trotzdem bekommen solche Themen immer wieder erhebliche Aufmerksamkeit und zahlen darauf ein, dass die falschen Parteien punkten, weil viele Menschen ab und an mal blödsinnige Dinge tun möchten und allergisch darauf reagieren, wenn diese verboten werden sollen. Mehr zum Thema Eigenverantwortung beim Böllern seht Ihr hier (Triggerwarnung). Die Umfrage findet Ihr auf der Website von pollytix. (MB)
„Schmeißt die Petro-Blocker aus dem Klimaclub!“ – der Impact-Newsletter von Stephan Dörner: Positive Geschichten mit Beispielen zur Transformation der Wirtschaft und eine klare Haltung. Das bekommt Ihr im Newsletter von Stephan Dörner. Die Geschichten sind sehr gutgeschrieben. Dörner war unter anderem viele Jahre Redakteur und Chefredakteur bei Tech-Medien. Jetzt ist er Teil einer Agentur, die ganz passgenau an Impact-Themen arbeitet. Ihr könnt den Newsletter auf LinkedIn lesen und abonnieren. (MB)
„WELT Politik zum Hören“: Tagesaktuelle Artikel aus der Welt – vorgelesen von einer KI; hört doch mal rein, ob das für euch funktioniert? Ich bin da etwas hin und her gerissen. Die Betonung ist nicht immer schlüssig. Trotzdem funktioniert das Angebot. Interessant finde ich, dass das Angebot daran krankt, dass sich Lese- und Hörgewohnheiten deutlich unterscheiden. Wiederholungen von Bekanntem in Texten stören nicht weiter. Sie können überlesen werden. Bei Audio-Angeboten nervt das. Ihr findet das Angebot unter anderem bei Apple. (MB)
“Kaltserviert” – Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) zu Hasskommentaren: Wer sich politisch äußert, ist rauem Gegenwind ausgesetzt. Das gilt auch für Wirtschaftsverbände. Nun können Organisationen besser mit Hasskommentaren umgehen als Einzelpersonen. Ein Beispiel, wie das humor- und damit wirkungsvoll geht, zeigt Christoph Minhoff in diesem LinkedIn-Video. Das führt zu einer grundsätzlichen Frage. Wirkmächtige Kommunikation erfordert eine gute Präsenz vor der Kamera. Darauf werden politische Organisationen in Zukunft stärker bei der Personalauswahl achten. Minhoff profitiert von seiner Erfahrung bei einem Fernsehsender. (MB)
„Ein Thread über Threads“: Ein zusätzlicher Twitter-Klon, brauchen wird das? Wenn es gelingt, die immer noch aktiven X-Nutzer und die BlueSky-Bubble auf eine Plattform zu bekommen, dann könnte es funktionieren. Theresa Hein hat für politik & kommunikation ein paar Spielregeln der Plattform aufgeschrieben. Das ist hilfreich. Die Plattform geht mit einem Bonus ins Rennen. Ihr könnt eure Insta-Verknüpfungen faktisch mitnehmen. Das macht es für alle, die keinen Promi-Bonus haben, einfacher mit ein paar Kontakten einzusteigen. (MB)
„ifo Geschäftsklimaindex gefallen (Dezember 2023)“: Wie startet die Wirtschaft ins Jahr 2024? Die aktuellen Erwartungen der Unternehmen sind durch die Bank schlecht, wenn man den befragten Wirtschaftsvertretern Glauben schenkt. Und ich bezweifele, dass die jüngsten Haushaltsbeschlüsse der Bundesregierung in die Befragung eingeflossen sind. Besonders negativ sind die Erwartungen der Unternehmen aus dem Handel und dem Bauhauptgewerbe. Hier könnt Ihr den Index anschauen. (MB)
Table.Media, Pioneer Media, Tagesspiegel Background, POLITICO … gefährdet Deep Journalism unsere Demokratie? Florian Lund-Meidenbauer hat sich im aktuellen Newsletter von Rud Pedersen diese Frage vorgeknöpft. Er zieht den Vergleich zu den USA, wo viele Themen – wie er meint – nur noch von kleinen, interessierten Öffentlichkeiten diskutiert werden und die großen öffentlichen Debatten sich um polarisierende Clickbaite-Themen drehen. Liegt er richtig? Ich würde mit ja und nein antworten. Wenn bei den Deep Journalism Angeboten am besten bezahlt werden kann, weil sie profitabel sind, werden dort auch die besten Journalisten hingehen. Das ist ein Risiko. Die Inhalte haben aber auch wenig Reichweite und sind damit politisch weniger relevant. Auf der anderen Seite ist es bereits jetzt so, dass mehr als 95 Prozent aller politischer Themen eine breite Öffentlichkeit überhaupt nicht interessieren. (MB)
„Wahlsieg von Geert Wilders / So rechts ist jetzt Europa“: Nadia Pantel, Claus Hecking und Olaf Heuser diskutieren in diesem Spiegel-Podcast über die Ursachen und Auswirkungen der Erfolge rechtspopulistischer und rechtsextremer Parteien und Politiker. Aufhänger ist der Wahlsieg von Wilders in Holland. Beunruhigend sind die Strategien dieser Parteien zur Machterhaltung; zum Beispiel bei der Sozialpolitik und dem Zugriff auf die öffentlich-rechtlichen Medien. Was bei der Diskussion komplett fehlt, ist die Mitverantwortung linker und grüner Parteien am Aufstieg der Rechtspopulisten. Stattdessen wird der Vorwurf an konservative Parteien wiederholt, diese würde zum Erfolg der Rechtspopulisten beitragen, indem sie deren Themen bespielen. Das ist nicht stimmig. Es ist ureigene Aufgabe der Opposition, Sorgen aufzugreifen, Lösungsvorschläge anzubieten und die amtierende Regierung hart zu kritisieren. (MB)
„Das passiert, wenn die Regierung sich auflöst“: In diesem YouTube-Video von MrWissen2go / Mirko Drotschmann werden die aktuellen Herausforderungen der Ampel-Koalition verständlich und auf den Punkt herausgearbeitet. Nicht gut gelöst ist die Erklärung der Sondervermögen. Bei denen geht es nicht um zusätzliches Geld. Es geht um Verschuldungsermächtigungen. Das sollte bei einem Kanal, der eine junge Zielgruppe hat, besser erklärt werden. (MB)
“How to read 5.000 amendments in 4 days”: Sarah Biroth und Julian Schibberges beschreiben im Bernstein Blog, wie die Agentur für einen Kunden aus Änderungsvorschlägen für eine europäische Gesetzesinitiative die Vorschläge ermittelt hat, die für einen Kunden relevant waren. Wenn maschinenlesbare Daten vorliegen, können diese mit geeigneten Tools analysiert und sortiert werden. Wichtig dabei ist, keine der relevanten Datensätze zu übersehen und am Ende des Prozesses eine handelbare Anzahl von Datensätzen zu ermitteln. Naheliegend ist die politische Macht der Verfasser als zentrales Kriterium zu nutzten. (MB)
“Social Media und Community Management – BVCM-Studie 2023”: Katja Evertz und Stefan Evertz haben für den Bundesverband Community Management (BVCM) in einer Studie aufgeschrieben, wie die in den Bereichen Beschäftigten arbeiten und wie viel sie verdienen. Kleinere Kapitel gibt es zu der Bedeutung einzelner sozialer Netzwerke (LinkedIn und TikTok sind die Aufsteiger, Twitter ist Absteiger, Facebook sollte nicht unterschätzt werden) und dem Umgang mit Hass-Reden. Die Studie ist insbesondere für Organisationen hilfreich, die die einschlägigen Bereiche ausbauen möchten. (MB)
“A Reluctant Magnet: Navigating the EU’s Absorption Capacity”: Erweiterung und / oder Vertiefung? Im nächsten Jahr werden wir viele europapolitische Debatten führen. Stefan Lehne hat auf der Website von Carnegie Europe aufgeschrieben, wie Europa in der Vergangenheit die Aufnahme neuer Mitglieder bewerkstelligt hat und worauf es bei der anstehenden Aufnahmerunde ankommt. Auch nach der letzten großen Aufnahmerunde hat der europäische Apparat weiter funktioniert. Die Befürchtung, dass man sich selbst blockieren würde, hat sich nicht bewahrheitet. Ist also jetzt eine Aufnahmerunde – zum Beispiel der Westbalkanländer – möglich, ohne vorab den institutionellen Rahmen zu reformieren? Größeres Konfliktpotenzial sieht Lehne bei der Aufnahme der Ukraine, weil die dortigen Landwirtschaftsbetriebe allen anderen europäischen Landwirten deutlich überlegen sind. Besonders interessant sind seine Prognosen für die Finanzierung der Erweiterung und mögliche Veränderungen bei Nettozahlern und Nettoempfängern im Rahmen des EU-Budgets. (MB)
„… oder schaffen wir es doch?“ – Politikteil-Podcast der Zeit: Etwas Hintergrund für die laufende Klimaschutzkonferenz hört Ihr in diesem Podcast von Peter Dausend und Ileana Grabitz mit der Journalistin Petra Pinzler und dem Klimaforscher Niklas Höhne. Pinzler wird die Klimaschutzkonferenz begleiten. Sie wirft einen Blick auf das Herangehensweise der Bundesregierung. Höhne weist auf die bereits erreichten Klimaschutzerfolge hin. Dahinter steht aber die Frage, wie wir über Klimaschutz reden und für Klimaschutz überzeugen. Da liefert dieser Podcast nicht. Es wäre wünschenswert, wenn es gelänge, die Ambivalenz der deutschen Öffentlichkeit bei diesem Thema besser zu erklären und Lösungen anzubieten. (MB)
Advent, Advent… Söder on fire: Pünktlich zum 1. Advent überschwemmen Politikerinnen und Politiker die sozialen Medien mit mehr oder minder wirksamer Kommunikation dazu. Wie man maximale Sichtbarkeit erreicht, zeigt mal wieder Markus Söder. Sein Video wird parteiübergreifend geteilt und zahlt auf sein selbstironisches Image ein. Ihr findet das Video u.a. auf Twitter / X. (MB)
“How to work together if your positions are far apart: The Israeli case”: Bas Hut hat auf der Plattform Party Party einen Text über Koalitionen von Parteien aus gegensätzlichen Lagern geschrieben. Sein Beispiel ist die Anti-Netanjahu-Koalition (2021-2022) in Israel. Auch wenn man sich auf gemeinsame Ziele verständigt, ist das Risiko immer sehr groß, dass die Koalition auseinanderbricht, wenn auf Grund tagespolitischer Ereignisse Themen so geregelt werden müssen, dass sie die grundsätzlichen Interessen eines Koalitionspartners berühren. Das Beispiel Israel zeigt sehr gut, dass lagerübergreifende Koalitionen auch mit sehr vielen Partnern bei sehr gegensätzlichen – auch religiösen – Positionen möglich sind. Ihr könnt den Text auf der Plattform lesen, müsst euch aber vorab registrieren. (MB)
„Verzichten fürs Klima? Repräsentative Umfrage zu Einstellungen im Bereich Klimaschutz und klimafreundlichem Verhalten in der deutschen Bevölkerung“: Klimaschutz ist laut dieser Studie von Dominik Hirndorf für die Konrad Adenauer Stiftung für die Anhänger aller Parteien wichtig oder sehr wichtig. Selbst die Anhänger der AfD kommen auf 60 Prozent. Das überrascht mich. Für den Titel der Studie überzeugt mich die Operationalisierung nicht ganz. Autofahren, Ernährung und Flugreisen; klar das kann nan als Verzicht werten. Es hat aber auch sehr viel mit Lifestyle zu tun. Eine besonders wuchtige Debatte gab es dieses Jahr zum Thema Heizen und dem Gebäudeenergiegesetz. Bei dem Thema ist Verzicht für die Betroffenen viel existenzieller. (MB)
„Deutlicher Anstieg der Gewaltkriminalität im 1. Halbjahr 2023“ – BKA-Bericht auf Grundlage der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS): 23 (bei Jugendlichen) 37 Prozent mehr nichtdeutsche Tatverdächtige im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; die neuen BKA-Zahlen zur Gewaltkriminalität in Deutschland sind ein Warnsignal. „Es ist davon auszugehen, dass viele Schutzsuchende mehrere Risikofaktoren aufweisen, die Gewaltkriminalität wahrscheinlicher machen.“ Die Klarstellung vom BKA ist wichtig. Das ändert aber nichts an den politischen Folgen. Bereits jetzt ist es für Populisten von links und rechts ein Leichtes der Bundesregierung und der Union Versagen in der Migrationspolitik zu unterstellen. Diese BKA-Zahlen erhöhen den Handlungsdruck bei dem Thema. (MB)
„Asyl und Abschiebung / Neues Gesetz, altes Kompetenzwirrwarr“: In diesem DLF-Podcast von Katharina Hamberger und Katharina Thoms bekommt Ihr einen Überblick zum Rückführungsverbesserungsgesetz. Bei dem Gesetz zeigt sich – wie auch bei vielen anderen Themen – dass die Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen aufgrund unklarer Zuständigkeiten unnötig verkompliziert wird. Gut gefällt mir, dass Abschiebung in den Zusammenhang mit dem Fachkräfteeinwanderung gebracht wird. Beide Themen gehören zwingend zusammen, dass sollten die beteiligten Politiker berücksichtigen, wenn sie sich dazu äußern. (MB)
„Bilder aus Gaza: Ein Balanceakt für die Medien“: In dieser 15-minütigen Zapp-Reportage kommen ÖRR-Journalisten aus dem Büro in Israel und aus Nachrichten-Redaktionen zu Wort. Ergänzt wird der Beitrag durch Expertenstimmen. Besonders gut gefällt mir, dass die Journalisten immer zwischen Bildern und dem Kontext der Einordnung abwägen. Das unterscheidet Journalismus von dem Material, dass unmittelbar von Influencern veröffentlicht wird und das Leid der Palästinenser und die Zerstörungen in Gaza zeigen. (MB)
„Steigert die Effizienz Eurer Arbeit und Kampagnen-Performance mit KI-gestützten Tools von Google“: Anna Pabst stellt auf der OMR-Website einige AI-Tools zur Kampagnenoptimierung vor. Diese ermöglichen es Artikel- und Anzeigenbeschreibungen zu optimieren oder Videos anzupassen. Mir ist klar, politische Kampagnen sind oft noch nicht so ausdifferenziert wie vieles, was im Online-Marketing üblich ist. Es eröffnen sich aber aktuell Chancen für wirksamere Kampagnen zu günstigeren Preisen. (MB)
„Nachhaltige Energieimporte 2045 / Energieimporte – Transformationsszenarien – Länderbewertungen“: Ein Team um Sebastian Kahlbau von der Consulting4Drive GmbH hat für die Friedrich-Naumann-Stiftung den deutschen Energiebedarf analysiert und Szenarien entwickelt, wie auch in Zukunft der Import klimafreundlicher Energie möglich sein könnte. Drei/Viertel des deutschen Energiebedarfes wird aktuell importiert. Das wird sich auch in Zukunft nicht großartig ändern. Strom, Wasser, Methan, Ammoniak, Methanol oder höherwertige Kohlewasserstoffe; egal wie wir unseren Energiebedarf in Zukunft decken, überall gibt es Vor- und Nachteile. Notwendig ist immer eine Kombination; eine reine Wasserstoffwirtschaft oder all-electric ist nicht sinnvoll. Das spricht für einen technologieoffenen Ansatz und dagegen einzelnen Energieträgern regulatorische Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Interessant ist, dass die Verfasser der Studie den Mut aufbringen, sich auf Chile, Kanada und Marokko als optimale Energiepartner für Deutschland festzulegen. Ihr könnt die Studie bei der Stiftung runterladen. (MB)
„Milei gewinnt in Argentinien – was gewinnt Argentinien?“: Viele Texte wurden in den letzten Tagen über den argentinischen Wahlsieger geschrieben. Lesenswert finde ich diese Analyse von Johannes A. Dallheimer auf dessen Website. Um den Erfolg Mileis bei der Präsidentschaftswahl einordnen zu können, ist es hilfreich, die wirtschaftliche und politische Entwicklung des Landes Revue passieren zu lassen. Ursache des Wahlergebnisses ist unter anderem das komplette wirtschaftspolitische Versagen seiner Gegner. Entgegen dem, was ich sonst oft gelesen und gehört habe, kann es nach Dallheimer sehr gut sein, dass Milei parlamentarische Mehrheiten von seinen politischen Ideen gewinnen kann. (MB)
„Afrika im Aufbruch / Fortschritt mit Bezahl-Apps und Co.“: „I am hearing only sad news from Radio Afrika“, so die Band Latin Quarter im Jahr 1986. Antje Diekhans zeigt in der Podcast-Reihe „Afrika im Aufbruch“ vom Deutschlandfunk wie viel Potenzial der Kontinent hat. In dieser Folge geht es um die afrikanische Fintech-Szene. Viele Afrikaner haben zwar ein Telefon aber kein Bankkonto. Weltweise Überweisungen waren zeitaufwendig und teuer. Das hat sich geändert, weil technische Lösungen von afrikanischen Unternehmen entstanden sind. Diese werden millionenfach genutzt und das auch außerhalb Afrikas. Ihr könnt diese Folge auf der DLF-Website anhören. (MB)
„Die unbekannte Macht der Nichtwähler“: Mirko Drotschmann (MrWissen2go) bereitet in diesem YouTube-Video die aktuellen, deutschen Nichtwählerdaten auf. Diese Daten machen deutlich, dass es in sozialen Brennpunkten besonders viele Nichtwähler gibt. Das sei insbesondere eine Chance für die linken Parteien. Und natürlich auch für populistische Parteien; finde ich. Ob ein Vergleich von Wahlbeteiligungen zum Ende der Weimarer Republik und aktuell aus der Schweiz dafür geeignet sind, um zu begründen, dass eine hohe Nichtwählerquote nicht zwangsläufig ein Problem für Demokratien sein muss, erscheint auf den ersten Blick schlüssig. Einen nachweisbaren Zusammenhang gibt es aber nicht. (MB)
„Customer Journeys in der politischen Kommunikation“: Theresa Hein hat für den Politsnack Blog aufgeschrieben, wie das Customer-Journey-Konzept für die politische Kommunikation und insbesondere für den Wahlkampf nutzbar gemacht werden kann. Sie stellt die Bedeutung von Tochpoints heraus und weist darauf hin, dass Kandidaten auch abseits naheliegender Milieus Präsenz zeigen sollten. Am wertvollsten ist für mich ihr Hinweis auf die Zeit nach der Wahl. Kandidaten investieren unglaublich viel, um im Wahlkampf zu Menschen in ihren Wahlkreisen eine Beziehungen aufzubauen. Wenn die Wahl vorbei ist, passiert auf vielen, mit sehr Aufwand entwickelten, Social-Media-Accounts überhaupt nichts mehr; bis zur nächsten Wahl. (MB)
“Gaza Survey 7th October”: Am 14 November hat das Arab World for Research and Development (AWRAD) Institut aus Ramallah eine Umfrage unter 668 Bewohnern aus Gaza und der Westbank zum 7. Oktober veröffentlicht. 75 Prozent der Befragten unterstützen den Terrorangriff auf Israel; 60 Prozent davon „extremly“. Ähnlich hoch ist die Zustimmung für die Hamas. Wie gut oder schlecht das Institut arbeitet und unter welchen Bedingungen kann ich nicht beurteilen. Werft doch selbst mal einen Blick auf die Tabellen auf der Awrad-Website. (MB)
„Der Bau-Turbo-Pakt für Deutschland“: Ich möchte eure Aufmerksamkeit auf diesen Text vom Bundesbauministerium lenken. Ziel des Textes ist es, die jüngst beschlossenen Maßnahmen zur Baubeschleunigung vorzustellen. Ja, mir ist bewusst, dass maßgebliche Verbände die Reformen als nicht ausreichend kritisiert haben. Mir gefällt aber die hier gewählte Darstellung der Maßnahmen. OK, dass Zitat der Ministerin ist etwas länglich. Die Visualisierung der einzelnen Maßnahmen und die Nutzung eines ganz klassischen Sliders finde ich aber wirklich gelungen. Ihr findet den Text auf der Website des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. (MB)
Friedrich Merz im DLF-Interview mit Katharina Hamberger: Das DLF-Interview der Woche ist eine Art Langstrecke der deutlich kürzeren Interviews im Morgenprogramm. Merz hat hier Spielraum zu verschiedenen Themen rund um Israel. Migration und Fachkräftemangel differenziert Stellung zu nehmen. Wie auch schon in den letzten Wochen kommt er staatsmännisch rüber, zum Beispiel indem er den hier lebenden Muslimen seine Wertschätzung ausspricht. Ihr könnt das Interview auf der Website vom Deutschlandfunk anhören. (MB)
„Wenn Du Solidarität mit Israel zeigst | Browser Ballett“: Ein kluges und unterhaltsames Lehrstück zum Antisemitismus könnt Ihr auf dem YouTube-Kanal vom Browser Ballett anschauen. Egal, ob Antisemitismus aus dem rechtsradikalen, dem migrantischen oder dem linken Milieu kommt, die Übereinstimmungen der einzelnen Milieus sind ziemlich groß. Und genau das könnte ein Schlüssel sein, um Antisemitismus zu bekämpfen. Denn diese Milieus sind sich spinnefeind. Darum wünsche ich mir für das Video eine große Reichweite. (MB)
„Wie ihr euch an gute Anekdoten erinnert“: Die Journalistin Carline Mohr ist auch … Hochzeitsrednerin. Dazu gibt es von Ihr jetzt regelmäßig einen Newsletter. Hilft das bei politischer Kommunikation? Ich denke schon. Wenn Ihr politische Texte schreibt / schreiben müsst, lohnt sich immer die eine oder andere gymnastische Übung in einer Nachbardisziplin. Schaut diese Newsletterfolge an. Ihr lernt, die richtigen Fragen zu stellen, um brauchbare Anekdoten von Auftraggebern zu erfahren. (MB)
Herbstumfrage: BDI/Deloitte – Supply Chain Pulse Check: Diese Umfrage unter Verantwortlichen in Unternehmen für Lieferketten ist nicht von einem wissenschaftlichen Institut abgesegnet. Trotzdem zeigt sie, wie es um das produzierende Gewerbe in Deutschland bestellt ist. Die Stimmung ist negativ. Das gilt insbesondere für die Sektoren Maschinenbau, Industriegüter und Automobil. Zwei Drittel der aus diesen Sektoren Befragten attestieren Deutschland eine sinkende Standortqualität. Wie zu erwarten, bekommt das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz von mehr als 60 Prozent der Befragten eine schlechte Note. Erschreckend war mich, wie häufig bei der Präsentation der Umfrage der Begriff Deindustrialisierung gefallen ist. Es ist noch nicht viel Zeit verstrichen, da wurde dieser Begriff ausschließlich im AfD-Umfeld verwendet. (MB)
„Wenn Finanzminister nervös werden“: Bert Flossbach hat im Blog seines Finanzdienstleistungsunternehmens einen Blick auf den Zusammenhang von Zinsen, Staatsverschuldung, Spielräumen in öffentlichen Haushalten und der Inflationsbekämpfung der EZB geworfen. Seine These, dass die hohe Staatsverschuldung Italiens die EZB in das Dilemma stürzt, zwischen Finanzmarktstabilität und Inflationsbekämpfung abwägen zu müssen, ist nachvollziehbar. Je stärker das Zinsniveau in Europa ansteigt, desto größer wird der Anteil der Schuldentilgung in den Haushalten von Staaten. Finanzpolitischer Gestaltungsspielraum geht verloren. Klar, Deutschland steht noch verhältnismäßig gut da. Und trotzdem gehört dieses Thema in jeder Debatte zur Schuldenbremse auf den Tisch. (MB)
„Arye Sharuz Shalicar‘s Nahost Pulverfass – Täglicher Kriegsbericht aus Israel“: Ein Pressesprecher der israelischen Armee, der in Berlin groß geworden ist, berichtet nahezu täglich über den Krieg Israels gegen die Hamas. Aktuellere Infos – aus der Perspektive Israels – dürften schwer zu finden sein. Hier der Link zu Spotify, Ihr findet den Podcast aber auch auf allen anderen Plattformen. (MB)
„Parlament“: Ich weiß, in punkto Relevanz müsste ich Euch das Habeck-Video empfehlen. Aber dazu ist alles gesagt und dass auch wirklich von jedem. Darum ein Hinweis auf die dritte Staffel von Parlament, die Ihr jetzt in der ARD-Mediathek streamen könnt. Gute Unterhaltung, leckere Kost und zahlreiche Details zur Arbeit im Parlament; und zwar in Brüssel. (MB)
“Create Possibilities: Driving Engagement by Creating Value”: LinkedIn veröffentlicht monatlich einen Newsletter, in dem Tipps für erfolgreichen Content auf der Plattform gegeben werden. Einiges davon ist aus meiner Sicht Content aus der Hölle; wenn es wie in einem der Beispiele um Buddhismus und Inspiration geht. Man muss sich aber bewusst machen, dass alles rund um die Themen Karriere und persönliche Weiterentwicklung für die Plattform und viele ihrer Nutzer einen besonderen Stellenwert hat. alos bitte nicht zu kritisch sein. Hier könnt Ihr euch den Newsletter anschauen. (MB)
“Assessing the size and uncertainty of remaining carbon budgets”: Es lohnt sich, die neue Studie von Lamboll, R.D., Nicholls, Z.R.J. und Smith, C.J. zum CO2-Budget anzuschauen, auch wenn Ihr vermutlich – genau wie ich – nichts verstehen werdet. Um eine Aussage zum verbleibenden CO2-Budget machen zu können, kommen verschiedene Modelle zum Einsatz, die kombiniert werden. Eines der Modelle konnte verbessert werden, demzufolge steigt die Qualität der Prognose. Das ist nachvollziehbar. Man muss sich aber klar machen, dass verschiedene Ergebnisse mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten möglich sind. Sprich, es handelt sich – genau wie bei den IPCC-Berichten – nicht um eindeutige Aussagen. Hier könnt Ihr euch selbst einen Eindruck verschaffen. (MB)
„Was gesagt werden muss“ von Beatrice Frasl: Prominente Köpfe der progressiven Linken haben es nicht nur nicht geschafft, Entsetzen und Mitgefühl für die Opfer des 7. Oktobers zum Ausdruck zu bringen, sie rechtfertigen sogar den Terror der Hamas. Was Frasl in diesem Text für die Wiener Zeitung zusammengetragen hat, ist erschreckend. Aber was bedeutet es für unsere Zukunft? Vermutlich wird die Linke sich ab jetzt damit schwer tun, in politischen Debatten einen moralischen Vorsprung zu beanspruchen. (MB)
„Mobilitätswende: Neue Wege mit alternativen Kraftstoffen“: Diese Folge des Tagesspiegel-Agenda-Podcast zu alternativen Kraftstoffen ist hörenswert. Ihr erfahrt, wo alternative Kraftstoffe bereits jetzt zum Einsatz kommen, warum sie dringend gebraucht werden und wo es bei der Regulierung hakt. Uta Weiss, Vorstandsvorsitzende des MEW und Duraid El Obeid, Vorstandsvorsitzender des Mitgliedsverbands bft, sprechen aus der betrieblichen Praxis zu dem Thema. Ihr findet den Podcast auf Spotify. Allerdings stellt sich – wie immer bei den Agenda-Formaten des Tagesspiegels – die Frage mach Journalismus oder PR, weil sie von den beteiligten Verbänden kofinanziert werden. (MB)
Lifestyle-Influencer unterstützen die Hamas: In diesem Thread auf X hat Marie von den Benken eine Auswahl der Postings der Influencerin Nora Achmaoui (>420k Follower) zusammengestellt, in denen sich diese mit dem Nahostkonflikt beschäftigt und Hamas-Propaganda verbreitet. Der Einfluss von Lifestyle-Influencern auf politische Debatten beschäftigt PR-Verantwortliche in Politik und Verbänden bereits seit Jahren. Mit diesem Beispiel wird deutlich, dass wir dringend Strategien brauchen, um mit gefährlichen Kampagnen umgehen zu können. (MB)
„Wenn Politiker zu Influencer in eigener Sache werden: Influencer-ähnliche-Kommunikation in der Politik am Beispiel von Boris Rhein und Markus Söder im Landtagswahlkampf 2023“: Lea Hußtegge dekliniert für Euch und den Politsnack-Blog der Adenauer-Stiftung das Thema persönliche Inszenierung von Politikern auf Social Media durch. Die beiden Beispiele bilden den größtmöglichen Kontrast; Rhein eher formal und Söder kanalgerecht auf jeder Plattform. Besonders wichtig ist ihr Hinweis, dass die Social-Media-Strategie zur Persönlichkeitsstruktur des jeweiligen Politikers passen muss. Und gerade das Beispiel Rhein zeigt, dass man auch ohne einen optimierten Social-Wahlkampf erfolgreich sein kann. Auf dieser Website findet Ihr den lesenswerten Text. (MB)
ZEW-Analyse „Die ermäßigte Mehrwertsteuer in der Gastronomie“: Diese Analyse eines ZEW-Autorenteams ist insofern interessant, dass sie systematisch die Argumente vom Dehoga und der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für eine Verlängerung der ermäßigten Gastro-Mehrwertsteuer widerlegt. Also eigentlich Politik vom Feinsten. Das überzeugendste Argument ist die Verteilungswirkung. Um es mal anzuspitzen: Reiche gehen häufiger essen als Menschen mit weniger Geld. Was die Analyse nicht so direkt anspricht, ist die Befürchtung, dass viele Restaurants in wirtschaftliche Turbulenzen geraten könnten, wenn sich mit einer höheren Steuer die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spürbar verschlechtern würden. Persönlich tue ich mich mit der schnöden Zurückweisung des Arguments schwer, dass Gaststätten eine besonders wichtige kulturelle Rolle spielen. Das spielen sie zweifelsfrei, da liegt das ZEW komplett daneben. Finde ich. (MB)
„Wäre der Frieden ein Preis“ – Dankesrede von Salman Rushdie: Rushdie hat den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten. Es lohnt sich, seine Dankesrede zu lesen. Diese ist auf verschiedenen Ebenen interessant. Er erklärt, wie gute Geschichten entstehen. Er macht deutlich, dass Moralvorstellungen und Erwartungshaltungen oft nicht mit der Realität in Einklang zu bringen sind. Sie auch nicht für alle Menschen identisch, obwohl genau das viele überrascht. Weil die Vorstellungen und Perspektiven so unterschiedlich sind, sind die Freiheit und die Meinungsfreiheit besonders wertvoll. Das ist von ihm sehr überzeugend, weil er es mit seiner eigenen Lebensgeschichte verkörpert. (MB)
„Medien unter Druck / Berichterstattung zur Eskalation im Nahen Osten“: Wenn Medien auf Grund von Behauptungen der Gesundheitsbehörde in Gaza, die der Hamas untersteht, Israel für Explosionen bei einem Krankenhaus verantwortlich machen, kann das zu einem Reputationsverlust führen. Der Deutschlandfunk hat das Entstehen der Berichterstattung in einem Podcast mit Jan-Christoph Kitzler (ARD Tel Aviv), Marco Bertolaso (Dlf-Nachrichtenchef) und Pascal Siggelkow (Tagesschau-Faktenfinder) aufgearbeitet. Nachrichtenredaktionen stehen vor der Herausforderung möglichst schnell und gesichert, über aktuelle Ereignisse zu berichten. Kann die Hamas eine Quelle sein oder darf sie es nicht sein? In Anbetracht der aufgeheizten Debatte hätte ich mir gewünscht, dass man sich einen externen Kritiker in den Podcast eingeladen hätte. (MB)
„Hamas-Angriff auf Israel im Kreml-TV / Masha on Russia“: In dieser 11-minütigen flott-gefilmten Zusammenstellung zeigt euch die russische Exiljournalistin Masha Borzunova wie der Überfall der Hamas auf Israel im russischen Fernsehen dargestellt wird. Was auf den ersten Blick erschreckend ist, ist auf den zweiten Blick wenig überraschend. Alles wird so gedreht und gedeutet, dass es in die russische Erzählung passt. Das sich die Geschichten zum Teil widersprechen, scheint niemanden zu stören. Ihr könnt das auf der Arte-Website anschauen. Sehr gut gefällt mir, dass die Sendung in russischer Sprache – mit deutscher Übersetzung – produziert ist. (MB)
„Suchmaschinenoptimierung (SEO) in der politischen Kommunikation“: SEO ist so ein leidiges Thema. Alles richtig und optimal machen, das ist sehr aufwändig. Aber ein paar Basics beachten, das geht schon. Magdalena Falkner hat im Politsnack-Blog der Adenauer-Stiftung 10 Tipps für Euch aufgeschrieben. Highlighten möchte ich den Hinweis auf Social Signals. Da Ihr alle Texte auch über Social-Plattformen ausspielt, lohnt es sich auch dort einen guten Job zu machen und möglichst viele Reaktionen zu sorgen. Denn auch diese werden von den Suchmaschinen berücksichtigt. Für alle weiteren Tipps werft doch einen Blick auf den Text. (MB)
„Verhasste Sprachnachrichten – Mythos oder Realität?“: Diese Erhebung von dem Online-Händler Digitec Galaxus zu Sprachnachrichten könnte man als läppisch abtun. Das hat aber durchaus Wumms für die politische Kommunikation. OK, die meisten Deutschen sind von Sprachnachrichten genervt. Aber wie schaut es zum Beispiel mit kurzen MdB- oder Verbandsnewslettern aus, die Interessierte oder Unterstützer regelmäßig informieren? Bei WhatsApp sind Broadcast-Listen mit immerhin 256 Empfängern möglich. Mehr zu Dos and Don’ts bei Sprachnachrichten erfahrt Ihr in diesem Text von Stephan Kurmann. (MB)
„Die EU hat ein Problem mit Desinformation“ von Hendrik Wieduwilt: Das Digitale-Dienste-Gesetz (DSA) ist ein scharfes Schwert zur Bekämpfung von Falschinformationen auf Plattformen. Aber geht es zu weit und bedroht die Meinungsfreiheit in Europa? Wenn man sich anschaut, wie der zuständige EU-Kommissar Thierry Breton das Gesetz nutzt, ist diese Überspitzung gar nicht mal abwegig. Besondere Brisanz bekommt die Geschichte, weil jetzt eine seiner Kommissionskolleginnen selbst im Verdacht steht, Falschinformationen verbreitet zu haben. Was es damit genau auf sich hat, lest Ihr in dem FAZ-Text von Hendrik Wieduwilt. (MB)
FAZ-Podcast mit Deborah Feldman: Die Autorin von „Unorthodox“ ist eine wichtige jüdische Stimme in Deutschland. In diesem Talk / Podcast der FAZ geht es insbesondere um die deutschen Reaktionen auf den Hamas-Terror in Israel. Diese dienen oft der persönlichen Profilierung, es fehle aber an Verbindlichkeit, so die Kritik. (MB)
„Hamas: Die Geschichte der Terrororganisation“: Mirko Drotschmann hat auf seinem YouTube-Kanal MrWissen2go einen kurzen Beitrag zur Entstehungsgeschichte der Hamas veröffentlicht. Das ist hilfreich, um die nun anstehende Offensive Israels etwas besser zu verstehen. (MB)
Die 25 beliebtesten Amazon-Produkte aller Zeiten in Deutschland: Wer wissen möchte, wie die Deutschen ticken, sollte sich diese Übersicht anschauen. Von 50 Shades bis zum parfümierten Katzenstreu; einiges überrascht und anderes nicht. Es verwundert nicht, dass Cat-Content so beliebt ist. Ob politische Kommunikation auch ein wenig SM wagen sollte, müsst Ihr selbst entscheiden. Hier geht es zur Liste. (MB)
Der eGovernment MONITOR 2023 der Initiative D21: Wie weit ist Deutschland bei digitalen Verwaltungsleistungen für die Bürger? Grundsätzlich schaut es gar nicht so schlecht aus, wenn es nach einer aktuellen Studie der Initiative D21 geht. Zwei Drittel der Deutschen sind dazu in der Lage diese Angebote zu nutzen. Allerdings werden die Möglichkeiten der Online-Funktion des Ausweises nur von wenigen Bürgern genutzt (14 Prozent). Mit 35 Prozent ist auch die sogenannte digitale Nutzungslücke groß. Damit ist gemeint, dass staatliche Dienstleistungen nicht digital genutzt werden, obwohl das möglich ist. Das Bild der Verwaltung ist überwiegend negativ und nur ein Drittel der Deutschen vertraut den Staat. Ihr könnt die Studie auf der Website von D21 anschauen. (MB)
„Die populistische Debatte um das Bürgergeld“: Marcel Fratzscher (DIW) greift in einem neuen Blogpost noch einmal die Bürgergeld-Debatte auf. Die Argumente sind nicht neu. Wer arbeite, verdiene mehr als jemand im Bürgergeld. Aktivierende Maßnahmen seien erfolgreicher als Sanktionen. Klar, das lässt sich mit Berechnungen und Studien nachweisen. Trotzdem bin ich mir unsicher, ob das Bürgergeld eine sinnvolle Arbeitsmarktreform war. In Anbetracht von Arbeitskräftemangel und einem enormen Finanzierungsdruck bei den sozialen Sicherungssystemen sollte möglichst schnell überprüft werden, ob die Anreize verstärkt werden können, aus dem Bürgergeldbezug in den ersten Arbeitsmarkt zu wechseln. (MB)
„Unabhängigkeit der Justiz
: Der Fall des rechtsextremen Richters Jens Maier“: Wie umgehen mit Richtern, die rechtsextrem sind und wie verhindern, dass Rechtsextreme zu Richtern ernannt werden? Peggy Fiebig erklärt in einer Deutschlandfunk-Reportage, wie die einschlägigen Kommissionen funktionieren, welche Lösungen möglich sind und wo die Fallstricke lauern. (MB)
„Noch ein Krieg – die Woche mit Friedrich Küppersbusch“: Fragen zur aktuellen Politik werden eingeblendet und vorgelesen; Küppersbusch antwortet. Für diese 5-minütlichen YouTube-Videos, die in Kooperation mit der taz entstehen, gibt es 10.000 Zuschauer. Nun fallen die Antworten recht erwartbar aus. Ist das etwa jetzt bereits eine Küppersbusch-KI? Grundsätzlich ist die Idee und der Aufbau vielleicht auch für ein MdB-Format brauchbar? (MB)
„8 Canva AI tools to improve your design workflow“: Canva ist längst mehr als ein Tool, mit dem Ihr eure Kacheln aufhübschen könnt. Die Bildbearbeitungsmöglichkeiten sind ausgereifter geworden. Hinzu kommt das Thema Text. Insbesondere für Social-Media-Postings kann das hilfreich sein; auch auf deutsch. Ryan Kane hat dazu für den zapier-Blog einen Text geschrieben. (MB)
„Gründe für den starken Anstieg der Zinsausgaben beim Bund“: Tobias Hentze macht in diesem IW-Kurzbericht darauf aufmerksam, wie stark sich die Handlungsfähigkeit des Bundes aufgrund der steigenden Zinsen verändern wird. „In Summe sind die Zinsausgaben als Anteil der Steuereinnahmen des Bundes nach der Finanzstatistik von 1,3 Prozent im Jahr 2021 auf 11,1 Prozent im Jahr 2023 gestiegen.“ Er kritisiert, dass sich der Bund in der Niedrigzinsphase vor allem kurzfristig verschuldet habe. Für diese Schulden werden jetzt deutlich höhere Zinsen fällig, weil neue Anleihen aufgelegt werden müssen. (MB)
„Witterung und Witterungsanomalien erklären den Rückgang und Anstieg der Insektenbiomasse in Deutschland über 34 Jahre“: Jörg Müller hat ein neues Modell zur Erklärung des Insektensterbens vorgestellt. Entscheidend sind nach diesem Modell die Veränderungen des Wetters. Politisch ist das brisant, weil eben nicht nur die Landwirtschaft verantwortlich gemacht wird. Diese entlässt er aber nicht aus der Verantwortung. Insbesondere für Insekten, von denen es nur noch kleine Populationen gibt, sind – möglichst große – Schutzgebiete unverzichtbar. Auf dieser Website findet Ihr einen kurzen Text zum Modell. (MB)
unter 3 Podcast mit dem CDU-MdB Marco Wanderwitz: Erhard Scherfer und Thorsten Faas haben sich mit Wanderwitz einen meinungsstarken Gesprächspartner aus der CDU-Sachsen eingeladen, der sich entgegen der Partei-Position für ein AfD-Verbot stark macht. Das es in der AfD zahlreiche lupenreine Rechtsradikale gibt, wird niemand bestreiten. Aber ist ein Verbotsverfahren wirklich sinnvoll? Hört selbst bei Phönix. (MB)
„Wahlkampf aus der Lederhose / extra 3“: Solange sich die Satiremagazine noch so engagiert, wie in diesem auf YouTube sichtbaren Beitrag, an der CSU abarbeiten, ist ihre Sonderstellung im deutschen Parteiensystem nicht gefährdet. Der Beitrag vom CSU-Parteitag ist nicht überraschend, aber dennoch eine schöne Einstimmung auf den Wahlsonntag. (MB)
„Zur Finanzierung von Nonprofit-Organisationen: Überlegungen und Erfahrungen von D64“: Die Finanzierung ist für alle politischen Organisationen eine große – oder sogar die größte – Herausforderung; Mitgliedsbeiträge, Klein- und Großspenden, Projektförderung, Honorare und vieles mehr. Der Geschäftsführer des netzpolitischen Vereins D64, Ulrich Berger, hat hier als Diskussionsangebot aufgeschrieben, wie es bei D64 funktioniert. (MB)
„Alle sollen teilhaben / Wie Kreise und kreisfreie Städte Integration neu denken“: Ein Team von Wissenschaftlern eines Instituts der Mercator-Stiftung hat eine neue Studie zur Integration veröffentlicht und dabei deren Entwicklung in ausgewählten Kreisen und Städten betrachtet. Der Kernbegriff dabei ist die teilhabeorientierte Integrationspolitik. Damit diese gelingen kann, muss das Zusammenspiel von politischen Entscheidern und einschlägigen zivilgesellschaftlichen Initiativen auf lokaler Ebene funktionieren. In der Studie steckt viel Inspiration, wenn man den politischen Spin einfach ausblendet. (MB)
„Warum (uns) Gesetze nicht Wurst sein dürfen“: Michael Henning ist beim VCI für das Lobbyregister zuständig. Darum ist sehr gut nachvollziehbar, dass er in seinem Text zur Gesetzgebung für den blog politische ökonomie das Gesetzgebungsverfahren zum Update des Lobbyregisters als Beispiel nutzt. Aufhänger zu dem Text ist das allseits bekannte und vermutlich von Bismarck stammende Zitat, in dem Gesetzgebung mit Wurstmachen verglichen wird. Gut gefällt mir, dass er das Zitat ins Gegenteil dreht. Ja, wir sollten bei der Gesetzgebung dabei sein. Gute Gesetze kann es nur mit guter Gesetzgebung geben. Diesem Anspruch wird die Bundesregierung nicht gerecht. Dabei hat sie es sich doch extra in den Koalitionsvertrag geschrieben. Das neue Lobbyregister-Gesetz ist ein gutes Beispiel, weil dort weder der Gesetzprozess noch die vorgeschlagenen neuen Regeln, dem Anspruch guter Gesetzgebung gerecht werden. (MB)
„Frankreich / Demokratie in der Krise?“: In Frankreich bestimmt ein starker Präsident. Der Präsidentenpalast ist das Machtzentrum. Das Parlament hat weniger Einfluss. Das liegt auch daran, dass der Präsident in der Regel auch im Parlament eine Mehrheit hat. Aktuell ist das nicht der Fall. Das hat in Frankreich eine handfeste Demokratiedebatte rund um die Rentenreform ausgelöst, die Christiane Kaess Euch in diesem DLF-Podcast nahebringt. (MB)
„Legendäre Dinner / Geschichte, die durch den Magen geht“: In dieser Terra X Doku vom ZDF geht es um den Zusammenhang von Essen und Politik / Geschichte / Gesellschaft. Betrachtet, diskutiert und nachgekocht werden zahlreiche Beispiele; vom letzten Staatsbankett in der DDR bis zu den Buffets von Coco Chanel. Über die politischen und historischen Einordnungen lässt sich streiten. Das aber Essen immer noch eine Rolle spielt und auch Teil einer Botschaft sein kann, zeigen auch viele Events im politischen Berlin. Ihr könnt die Doku auf der Website der Sendereihe anschauen. (MB)
„Cadenabbia-Türkis“ und „Rhöndorf-Blau“ – die neuen Farben der CDU“: Achim Schaffrinna hat für das Design Tagebuch, dass neue Corporate Design der CDU analysiert. Für eine Partei ist der gewählte Top-Down-Ansatz ungewöhnlich. Eigentlich sei es üblich, die Partei und die maßgeblichen Gremien einzubeziehen. Das Elemente erfolgreicher Landesverbände kopiert werden, sei auch in der Vergangenheit oft passiert. Überrascht hat mich wie oft die Farbe der Buchstaben CDU geändert worden ist. Die Partei hat fast alles durch. Der Text erklärt gut, wie ein Design-Prozess funktioniert. (MB)
“Branchenstudie Tankstellenmarkt 2022”: Tankstellen sind Mobilitätsanbieter und Nahversorger. Wie es um die Branche bestellt ist und wie es mit den Tankstellen weitergeht, erfahrt in der aktuellen Branchenstudie, die Hanna Schramm-Klein im Auftrag des Bundesverbands Freier Tankstellen (bft) erstellt hat. Die Studie geht davon aus, dass 2040 immer noch 32 Millionen Verbrenner auf deutschen Straßen unterwegs sein werden, weshalb die Tankstellen als Anbieter von flüssigen Kraftstoffen nach wie vor von Bedeutung sein werden. Schreibt einfach eine E-Mail an presse@bft.de, dann erhaltet Ihr die Studie als PDF. (MB)
„Entkopplung? Wettbewerb ist besser“: Der Wirtschaftsprofessor Gabriel Felbermayr hat auf dem Lichtensteiner-Politikblog Der Pragmaticus die China-Strategie der Bundesregierung analysiert. De-Risking gibt es nicht zum Nulltarif ist seine wichtigste Botschaft. Eine vollständige Entkopplung von China würde Deutschland 60 bis 100 Milliarden Euro jährlich kosten. Konkret schlägt er vor, den Wettbewerb zu stärken. Dafür ist es unerlässlich, auf die Verknüpfung von Zielen zu verzichten; also keine Umwelt- und Sozialstandards bei Handelsverträgen. Außerdem spricht er sich gegen staatliches Mikromanagement, für eine breitangelegte Forschungs- und Investitionsförderung und ein starkes Kartellrecht aus. (MB)
„Sommer der Extreme: Wo bleibt die globale Antwort auf die Klimakrise?“: Diese Folge des Presseclubs hat bereits vor der Ausstrahlung für Diskussionen gesorgt. Linke und grüne Journalisten bleiben in der Sendung unter sich, so die Kritik. Das ist nicht aus der Luft gegriffen. Wer die Diskussion von Jule Zentek, Maren Urner, Karsten Schwanke und Jakob Schlandt anhört, hört von allen ein Plädoyer für eine ambitioniertere Klimaschutzpolitik. Dafür gibt es gute Argumente. Ich hätte aber auch gerne eine Stimme gehört, die die Belastung des gesellschaftlichen Zusammenhalts verdeutlicht hätte. Außerdem fehlt der Diskussionsstrang „Deindustrialisierung“. Womöglich liegen die Bundesregierung und die Europäische Kommission mit ihrer Klimaschutzpolitik falsch. Die Sendung ist ein gutes Beispiel dafür, dass konstruktiver Journalismus in Debattenformaten nicht funktioniert. (MB)
„Lampenfieber und Nervosität bei Redeangst überwinden: Tipps für einen souveränen Auftritt“. Die Rhetoriktrainerin Barbara Bosch hat hier in ihrem Blog aufgeschrieben, wir Ihr mit Lampenfieber umgehen solltet. Wichtig ist, dass Du akzeptierst, dass Lampenfieber ganz normal ist. Das gilt auch für Menschen, die schon lange im Beruf sind und viel Erfahrung mit öffentlichen Auftritten haben. Um im Auftritt sicherer zu werden, solltest Du ihn vorab üben, vor dem Spiegel und am besten vor Publikum. Direkt vor dem Auftritt ist eine positive Grundhaltung wichtig. Helfen kann auch eine Atemübung, die im Text erklärt wird. (MB)
„Generation ist weniger als Alter / Repräsentative Umfragen zu Altersunterschieden bei Wahlverhalten, Werten, Ängsten und politischer Beteiligung“: Jochen Roose hat in dieser Studie für die Konrad-Adenauer-Stiftung untersucht, wie Alter und politische Positionierung zusammenhängen. Erstaunlich für mich war, dass sich bei der Positionierung zu Themen – zum Beispiel Klimaschutz – ältere Menschen nicht großartig von der Generation Z unterscheiden. Bedenklich ist, dass die AfD die größte Zustimmung von Menschen mittleren Alters erfährt. Also von denen, die mitten im Leben stehen und mit den Herausforderungen des beruflichen und sozialen Alltags besonders stark konfrontiert sind. Das sollte für die demokratischen Parteien ein Warnsignal sein. Wenn es nicht gelingt, die Wirtschaftskrise auszubremsen, könnte die Zustimmung für die AfD weiter ansteigen. Aber das ist meine These. Ihr könnt Euch die Studie auf der Website der KAS anschauen. (MB)
Wirtschaftspolitisches Update der FDP-Bundestagsfraktion: Zum Ende der parlamentarischen Sommerpause gehen alle Bundestagsfraktionen in Klausur, und immer müssen die neuentstandenen Ideen aufgeschrieben werden. Es entsteht eine unüberschaubare Anzahl von Positionspapieren. Es lohnt sich einen Blick auf das Wirtschaftspapier der FDP zu werfen. Denn wir haben nicht nur eine handfeste Wirtschaftskrise, die FDP hat trotz oder gerade auf Grund der Ablehnung eines Industriestrompreises immer noch den größten Rückhalt bei der Wirtschaft. Viele Forderungen in dem Papier sind schlüssig (mehr Speed bei Bürokratieabbau + Handelsabkommen usw., Entlastungen bei Steuern und keine höheren Sozialversicherungsabgaben). Ob das in der bestehenden Koalition möglich ist? Auf jeden Fall gilt, um die Zustimmung für rechtsradikale und linke Populisten zu stoppen, müssen wirtschaftliche Erfolge her. Ihr könnt das Papier auf der Website der Fraktion lesen. (MB)
„Kampf um jeden Quadratmeter – Wie die Niederlande die Wohnungsnot lindern wollen“: Es schaut nicht so aus, als würde es dem Bund und den Ländern in den nächsten Jahren gelingen, wirksame Maßnahmen gegen den Wohnungsmangel zu beschließen. In Holland sind die Herausforderungen ähnlich (Migration, Klimatransformation, usw.), deutlich mehr Menschen leben aber in den eigenen vier Wänden. Der Erwerb von Wohneigentum wird erleichtert, indem Immobilienzinsen von der Steuer abgesetzt werden können. Sehr kreativ ist man dort bei der Umwandlung von Büro- und Funktionsbauten in Wohnungen. Mehr erfahrt Ihr in dieser DLF-Reportage. (MB)
„Tierquälerei: Brechen die Grünen ihr Versprechen?“: In dieser von Jan Schipmann moderierten „Die da oben“ Folge geht es um eine ausstehende Gesetzesinitiative aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium zur besseren Sanktionierung von Tierquälerei. Gut gemacht ist die Darstellung des Gesetzgebungsprozesses. Das ist aber auch alles. Als Kronzeuge für die fortwährende Tierquälerei von Landwirten und Schlachthofmitarbeitern kommt ein NGO-Mitarbeiter zu Wort, der in den letzten sieben Jahren 161 Fälle von Tierquälerei dokumentiert hat. Dabei beträgt alleine der Schweinebestand in Deutschland 21 Millionen. Mit einem Landwirt wird überhaupt nicht gesprochen. Der Bauernverband taucht nur mit einer schriftlichen Stellungnahme auf. Ich würde aber nicht ausschließen, dass man der Redaktion ein Interview verweigert hat. Es wird in den Raum gestellt, dass der Bauernverband eine mächtige Lobbyorganisation ist, die besseren Tierschutz verhindert. Wenn die Redaktion etwas offener mit dem Thema umgehen würde, könnte sie sich mal die Frage stellen, warum Schlachthofstandorte in Deutschland verloren gehen und was das für die Tiere bedeutet. Ihr könnt die Reportage auf YouTube anschauen. (MB)
Verbandspositionierung: Torben Leif Brodersen hat auf seiner Website aufgeschrieben, worauf man bei der Positionierung von Verbänden achten sollte. Er stellt die Leistungsfähigkeit des Verbandes und die Leistungen für Mitglieder in den Vordergrund. Das ist richtig. Denn im Gegensatz zu einer klassischen PR-Positionierung ist bei Verbänden das eigene Handeln viel wirkungsvoller als die PR zum eigenen Handeln. Ihr könnt den Text auf der Website Jägerhorn lesen. (MB)
Der INSM-Bildungsmonitor: Wenn Ihr in den deutschen, bildungspolitischen Debatten mitreden möchtet, müsst Ihr nur einmal im Jahr diese eine Studie lesen. Ihr bekommt aktuelle Zahlen, wie es um die Bildung im Ländervergleich bestellt ist. Fast interessanter finde ich die Zusammenstellung des aktuellen Forschungsstandes. Die Kernbotschaft ist auch in diesem Jahr, dass im frühkindlichen Bereich Bildungsinvestitionen besonders effektiv sind. Und hier wird immer noch zu wenig investiert. Ihr könnt die IW-Studie auf der Website der INSM lesen. (MB)
Pressemeldung von TikTok zum Digital Service Act (DSA): Kein soziales Netzwerk wird – als faktisch chinesisches Unternehmen – so kritisch aus dem politischen Raum betrachtet wie TikTok. Darum ist es sehr smart, wie das Unternehmen den DSA nutzt, indem es die Bestimmungen umgehend erfüllt. Es wird ein Meldesystem für missbräuchliche Inhalte eingeführt. Die Nutzer können zu einem chronologischen Feed wechseln und Werbung wird in Zukunft deutlicher gekennzeichnet. Die Regulierung ist für das Unternehmen eine Chance, um herauszustellen, dass es die neuen Regeln genauso gut oder vielleicht sogar besser erfüllen kann, wie seine amerikanischen Konkurrenten. Ihr könnt die PM auf der Website des Unternehmens lesen. (MB)
„Sparkurs trifft politische Bildung / Ein Geschenk für Antidemokraten“. Im neuen Stimmenfang-Podcast vom Spiegel beschäftigt sich Marius Mestermann mit den geplanten Kürzungen der Zuschüsse für die Bundeszentrale für politische Bildung. Davon wäre auch das Projekt Respekt Coaches betroffen. Diese sind bislang fest an Schulen installiert und sprechen mit Schülern über Rechtsextremismus und Rassismus. Einer dieser Coaches (Lukas Jakob) wird im Podcast interviewt. Aus dem Interview höre ich eine lupenreine linke Positionierung heraus. Vielleicht ist die Einschätzung falsch. Es stellt sich für mich aber die Frage, welche Rolle politische Bildung hat und ob es nicht erforderlich ist, besser zu prüfen, welche Projekte gefördert werden? Auf der Website des Spiegels könnt Ihr den Podcast anhören und euch eine Meinung bilden. (MB)
„Eye in the Sky – In letzter Sekunde“: In diesem international-koproduzierten Spielfilm aus dem Jahr 2015 geht es um die gezielte Tötung von Terroristen mit Drohnen. Der Film ist wie ein Kammerspiel inszeniert und zeigt alle Beteiligten beim Ringen um die richtige Entscheidung; Politiker, Militärs, Drohnenpiloten, usw.. Ihr könnt den Film in der Arte-Mediathek anschauen. Auf Grund der Altersbeschränkung müsst Ihr euch vorab registrieren. (MB)
„Sommerpause ist nicht gleich Sommerpause – Wer die vermeintliche Ruhe im politischen Betrieb nutzt, ist klar im Vorteil.“ Maruan Magua hat auf dem Blog der Bernstein Group einen Text zur Sommerpause veröffentlicht. Ihr fragt euch bestimmt; warum jetzt? Nächste Woche startet doch die erste Sitzungswoche nach der Sommerpause. Ich finde es hilfreich, um noch mal Revue passieren zu lassen, womit ich eigentlich die letzten Wochen zugebracht habe. Viele gute Ideen aus dem Text habe ich ganz intuitiv auch gehabt. Auf Themen noch mal grundsätzlicher mit geeigneten Analysetools draufschauen. Stellungnahmen für Gesetzesentwürfe schreiben, die nach der Sommerpause anstehen und natürlich Menschen treffen, ohne dass ich das immer unter Netzwerk verbuchen würde. (MB)
Konjunkturbericht 01|2023 von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE): In dem Bericht stecken zahlreiche Details, die für unterschiedliche Politikfelder relevant sind. Unterschätzt werden sollte auch nicht der Stellenwert der Branche mit 6.000 Betrieben, einem jährlichen Umsatz von 218,5 Mrd. Euro und 637.000 Beschäftigten. Mehr als die Hälfte dieser Betriebe geht von einer Verschlechterung der Ertragslage aus. Es gibt einerseits einen deutlichen Anstieg bei den Preisen für die Endverbraucher (z.B. 35,4 Prozent für Molkereierzeugnisse und Eier). Auf der anderen Seite stehen höhere Preise für Produktionsfaktoren der Industrie. Energie ist um 75 Prozent teurer geworden, genau wie Kartoffeln. Bei anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen ist der Preisanstieg zwar nicht so deutlich. Er ist aber immer noch erheblich. Ein weiteres Thema ist der internationale Wettbewerb, im Exportgeschäft kommt es auf den Preis an. Der Bericht ist ein Warnsignal an die Bundesregierung. Wenn die Rahmenbedingungen für die Branche nicht besser werden, wird sie im internationalen Wettbewerb zurückfallen und der Preisdruck bei Lebensmitteln für deutsche Endverbraucher wird weiter hoch bleiben. Ihr könnt der Bericht auf der Website des Verbandes downloaden. (MB)
Das Sozialversicherungskonzept von Dr. Markus Reichel MdB und Kai Whittaker MdB: Wenn zwei Arbeitsmarktpolitiker der CDU, einer aus dem Arbeitgeber- und einer aus dem Arbeitnehmerlager, ein Konzept zur Finanzierung der Sozialversicherungen vorlegen, ist das erst einmal aufmerksamkeitsstark. Sie nutzen dafür ihre Prominenz als MdBs und speisen den Vorschlag nicht vorab in die zuständigen Gremien von Fraktion und Partei ein. Es gibt sogar eine passable Kampagnenwebsite und gute PR-Arbeit. Das zeigt, mit etwas Engagement und Gehirnschmalz ist es möglich, eine politische Debatte auf die Schiene zu setzen. So weit, so gut. Inhaltlich tue ich mich mit dem Vorschlag schwer. Er greift das Bürgerversicherungskonzept der linken Parteien auf. Gut finde ich, dass auch die Beamten einbezogen werden sollen. Beunruhigend ist das für die von einer möglichen Reform betroffenden Branchen. Es gibt anscheinend Stimmen in der Union, die sich im Rahmen von zukünftigen Koalitionsverhandlungen auf eine Bürgerversicherung einlassen würden. (MB)
Ronen Steinke im DLF-Podcast zum Bundesverfassungsschutz: „Eine große Gefahr für die Demokratie geht vom Staat aus.“: Der SZ-Journalist Steinke hat ein Buch zum Bundesverfassungsschutz geschrieben. Dieses stellt er im Podcast vor. Der Bundesfassungsschutz ist an Weisungen aus dem politischen Raum gebunden und agiert gegen verfassungsfeindliche und vermeintlich verfassungsfeindliche Akteure im Inland. Für Demokratien ist ein Inlandsgeheimdienst, der gegen politische Akteure vorgeht, eine ungewöhnliche Konstruktion. So die Kritik von Steinke. In einem anderen Podcast vertritt er die Position, dass Beobachten in Wirklichkeit Bekämpfen ist. Die Beispiele, die er aufführt, sind größtenteils linke Organisationen. Jeder wird aber an die aktuelle Debatte zur AfD denken. Der Podcast macht Lust auf das Buch. (MB)
„Painkiller“: Als ob man es nicht schon immer gewusst hat; Pharmaunternehmen, Ärzte und Pharmavertreter sind raffgierig und verantwortungslos. Ob es kranken Menschen besser geht, ist ihnen gleichgültig. Sie interessiert nur Profit. Für die Firma Purdue, die das Schmerzmittel OxyContin auf den Markt gebracht hat, trifft das offensichtlich zu. Die gleichnamige Netflix-Serie ist anscheinend nicht so furchtbar weit von der Realität entfernt. Das ist erschreckend, weil eben nicht alle Pharmaunternehmen so agieren. Gleichzeitig könnte es ein Ansatz sein, um Wirtschaftsverbrechen zu vermeiden. Wenn Unternehmen und Branchen damit rechnen müssen, nicht nur von Journalisten an den Pranger gestellt zu werden, sondern auch in Unterhaltungsformaten aufzutauchen, dann steigt damit der zu erwartende Reputationsverlust für Wirtschaftsverbrechen spürbar an. (MB)
“John Cleese on Creativity In Management”: Monty Python? Wer nicht zur Generation 50+ zählt, kann damit vielleicht überhaupt nichts anfangen. John Cleese war ein prominentes Mitglied der Komikertruppe. In diesem Youtube-Video hält er einen Vortrag über Kreativität und die Umsetzung kreativer Ideen. Das ist hilfreich für alle, die etwas mit Politik machen. Cleese empfiehlt im Terminkalender, nicht zu lange und nicht zu kurze, Zeiträume zu buchen, um Ideen zu entwickeln. Wichtig ist es, in einen open mode zu kommen. Das heißt; der Alltag bleibt außen vor, negative Einwände spielen erst einmal keine Rolle, Humor hilft. Der Gegensatz zum open mode ist der close mode. Und genau der hilft, die neugefundenen Ideen umzusetzen. (MB)
„Next Generation E‐Commerce“ Studie: Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland hat die Generation Z zu ihrem Einkaufsverhalten befragt. Eine wichtige Rolle spielt YouTube. YouTube ist die wichtigste Plattform für Kaufinformationen und Kaufentscheidungen. Wie wichtig YouTube für alles rund um Kommunikation ist, überrascht mich immer wieder. Das sollte es eigentlich nicht. Denn die Plattform deckt als Mischung aus Suchmaschine, Unterhaltungsplattform und Social Network ganz verschiedene Funktionen ab. Nicht überrascht hat mich, dass auch diese Studie die Ambivalenz bei Themen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz zeigt. Einerseits wird mehr davon eingefordert, wenn dafür aber persönliche Nachteile zu Buche schlagen, fehlt es an Bereitschaft diese in Kauf zu nehmen. Ihr könnt die Studie auf der Website des Verbandes runterladen. (MB)
„Die Mittelschicht in Deutschland: Zugehörigkeit, Entwicklung und Steuerlast“: In diesem kurzen Überblick vom ifo-Institut erfahrt Ihr, dass Singles mit 17 475 Euro bis 46 600 Euro Nettoverdienst zur Mittelschicht gehören. Bei Familien liegen die Werte entsprechend höher. Mit dem Einstieg in die Mittelschicht zahlt man mehr für den Sozialstaat als man rausbekommt. Mit dem Schrumpfen der Mittelschicht (immer noch 62 Prozent) und dem damit einhergehenden Verlust an Wohlstand verliert unser Staat Rückhalt bei den Wählern. Dabei liegen die Rezepte zur Stärkung der Mittelschicht auf dem Tisch. (MB)
„Folgen der Inflation / Warum Indexmieten in der Kritik stehen“: Der Deutschlandfunk-Beitrag von Panajotis Gavrilis zu Indexmieten ist mustergültig produziert. Ihr bekommt einen Einblick ins Thema und den aktuellen Stand bei der politischen Debatte. Vermieter und FDP lehnen ein Verbot oder eine Regulierung von Indexmieten ab, SPD, Grüne und der Mieterbund vertreten die Gegenposition. Interessant ist das sich aufdrängende Fazit. Die eine Seite engagiert sich für die Interessen der Mieter. Die andere Seite hat nicht mehr anzubieten als die fadenscheinige Forderung nach mehr Wohnungsbau. Die Schlussfolgerung kann dann eigentlich nur sein. Wer in einer Mietwohnung wohnt, sollte sich davor hüten, die FDP zu wählen. Nun lässt sich trefflich darüber streiten, ob dieser Beitrag das Thema in seiner ganzen Vielfalt spiegelt. Mir sind aber auch keine weiteren Argumente geläufig. (MB)
Die Unbeugsamen: Dieser Dokumentarfilm von Torsten Körner aus dem Jahr 2020 ist sehenswert. Er zeigt den Kampf von Politikerinnen um die Beteiligung an der Macht; vom Beginn der Bundesrepublik bis zu der Vereidigung von Angela Merkel zur Bundeskanzlerin. Das in allen Parteien mit harten Bandagen gekämpft werden musste, zeigen historische Aufnahmen, die mit aktuell geführten Interviews ergänzt werden. Die Schnittbilder sind mir manchmal ein bisschen too much. Überrascht hat mich wie devot Journalisten in den 50-Jahren Politiker interviewt haben, sehr schön zu sehen am Beispiel eines Interviews mit Marie-Elisabeth Lüders. Besonders beeindruckt hat mich die Rede der grünen Bundestagsabgeordneten Waltraud Schoppe aus den 80er-Jahren zur Sexualität verknüpft mit dem Thema Vergewaltigung in der Ehe. Ihr könnt den Film in der Mediathek vom ZDF anschauen. (MB)
Kommasetzung prüfen: Schreibt Ihr immer noch selbst? Falls ja, stellt Ihr euch vermutlich öfters die Frage, ob auch alle Kommas richtig gesetzt sind. Vom Duden gibt es ein brauchbares Online-Tool, dass Eure Zeichensetzung prüft. In der kostenfreien Variante dürfen die zu prüfenden Sätze nicht länger als 250 Zeichen sein. (MB)
KAS-Studie zur Verschwörungstheorien in der deutschen Bevölkerung: Viola Neu hat im Rahmen einer Studie für die Konrad-Adenauer-Stiftung die Ergebnisse zweier – von ihr in Auftrag gegegebenen – aktueller quantitativer und qualitativer Befragungen zusammengefasst. Ihr könnt die Studie auf der Website der Stiftung lesen. Das Ergebnis der quantitativen Befragung ist besorgniserregend. Nahezu ein Drittel der Befragten hält Versicherungstheorien sicher oder wahrscheinlich für richtig. Ich tue mich bei dem Thema etwas schwer. So ist ein Indiz für Verschwörungstheorien der Glaube an eine dubiose Finanzierung politischer Organisationen; aber genau das ist bei der Letzen Generation der Fall. Untersuchungsgegenstand der Studie ist die Corona-Zeit. Das viele derer, die eine Impfung abgelehnt haben, Vertrauen in den Staat und die Gesellschaft verloren haben, liegt meines Erachtens auch an den massiven Einschränkungen in ihrem Alltag und öffentlichen Anfeindungen. Das sollte ein Learning für zukünftige politische Entscheidungen in ähnlich gelagerten Fällen sein. (MB)
„Es geht um mehr als die AfD“: Die Erfolge der AfD bedrohen den Erfolg der deutschen Wirtschaft. Darum positionieren sich viele Wirtschaftsverbände gegen die Partei. Das ist gut und richtig so. Damit ist es aber nicht getan. Johannes Eber fordert in diesem Text auf dem Blog Pixelökonom, dass wir uns unabhängig von Parteifarbe und Positionierung den Menschen zuwenden müssen, die Ressentiments gegen unsere offene Gesellschaft und Veränderungen pflegen. (MB)
„Reform des europäischen Asylsystems“: Das Thema Flüchtlinge hat in dieser parlamentarischen Sommerpause Hochkonjunktur. Es wird auch bei den Wahlkämpfen in Hessen und Bayern eine wichtige Rolle spielen. Da kurzfristig keine Lösungen möglich sind, könnte das Thema mit der AfD nach Hause gehen. Zuletzt hat Bundesinnenministerin Faeser Vorschläge für strengere Abschieberegeln vorgelegt. Die größte Wirkung würde eine europäische Regelung entfalten. Wenn Ihr erfahren möchtet, wie der Stand der Verhandlungen ist, dann erfahrt Ihr das im aktuellen Politikpodcast vom Deutschlandfunk, (MB)
„Barbie – Die perfekte Frau?“: Wenn Ihr euch etwas Small-Talk-Wissen zum Thema Barbie raufschaffen möchtet, dann schaut doch einfach auf Arte diese Doku von Julia Zinke und Nicola Graef an. Barbie ist Ende der 50er-Jahre des letzten Jahrhunderts in den USA auf den Markt gekommen. Während bis dahin Mädchen mit Baby-Puppen gespielt haben und damit auf die Mutterrolle geprägt worden sind, konnte Barbie beruflich alles machen; bis hin zur Pilotin. Damit ist die Puppe ein schönes Beispiel dafür, wie mit einem privatwirtschaftlichen Geschäftsmodell lupenreine und erfolgreiche Gesellschaftspolitik gemacht worden ist. Übrigens, es gibt eine Verbindung von Barbie und BILD. Neugierig geworden? (MB)
Umgang mit Rassismus- und Diskriminierungsvorwürfen: In der SZ ist vor kurzem ein Portrait von Aşkın-Hayat Doğan erschienen. Er verdient sein Geld unter anderem mit Sensitivity Reading. Dazu kann jeder stehen, wie er mag. Auf seinem Blog habe ich einen interessanten Text zum Umgang mit Rassismus- und Diskriminierungsvorwürfen gefunden. Dieser zielt auf die Fantasy-Community. Die Tipps lassen sich aber auf den politischen Bereich übertragen. Von Fall zu Fall kann es sinnvoll sein, bei Vorwürfen mit Widerspruch zu reagieren. Aber oft wird eine ehrliche Entschuldigung die bessere Lösung sein. Im Text erfahrt Ihr, was dabei zu beachten ist. (MB)
„Umweltbewusstsein in Deutschland 2022 / Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage“: Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt haben erneut eine Studie zum Umweltbewusstsein der Deutschen herausgegeben. Diese wurde von einem Wissenschaftlerteam verfasst. Ergebnis der Umfrage ist unter anderem eine Drei-Viertel-Zustimmung für die Klimaschutzpolitik der Bundesregierung. 41 Prozent der Befragten geht die Klimaschutzpolitik nicht weit genug. 55 Prozent der Befragten wollen Partei wählen, die sich für Umwelt- und Klimaschutz stark machen. Sind damit die Grünen gemeint? Ich tue mich mit der Methodik der Umfrage schwer. Es werden sehr detaillierte Handlungsvorschläge zur Abstimmung gestellt. Diese sind auch noch oft emotional formuliert. Wenn man sich die überwiegend unkritische Berichterstattung zur Umfrage anschaut, hat diese als PR-Maßnahme funktioniert. Um herauszufinden, wie es um das Umweltbewusstsein der Deutschen bestellt ist, sollte der Auftrag neu vergeben werden. Ihr könnt die Befragung auf der Website vom Umweltbundesamt anschauen. (MB)
Ein Weiderinderprojekt vom NABU in Leer: Bei NGO-Kampagnen gegen die konventionelle Landwirtschaft tauchen oft Bilder von verwahrlosten Tieren auf. Bei einem Weiderinderprojekt vom NABU in Leer gibt es gravierende Probleme bei der Versorgung der Tiere. Das zeigen Fotos. Tierschutzstandards werden anscheinend nicht eingehalten. Das werfen zumindest Landwirtschaftsverbände dem NABU vor. Das nun der NABU von einer Kampagne spricht, ist erstaunlich. Das in der Landwirtschaftspolitik mit harten Bandagen gekämpft wird, ist nicht erstaunlich. Es lohnt sich beide Texte – topagrar und taz – zu lesen. (MB)
„«NZZ Akzent»: Newcastle, die Saudi und ich“: David Vogel und Sebastian Panholzer haben sich in diesem NZZ-Podcast die Beziehung der Fans des englischen Fußball-Clubs Newcastle United mit dem neuen saudischen Eigentümer angeschaut. Warum begrüßen es Fußball-Fans, wenn ihr Club Eigentum eines Regimes wird, das sich weder um demokratische Gepflogenheiten noch um Menschenrechte schert und Journalisten ermorden und zerstückeln lässt? Ambivalenz ist in der Politik kein Fremdwort. Widersprüchlichkeiten führen aber oft dazu, dass Parteien und Politiker an Zustimmung verlieren. Im Fußball gelten scheinbar andere Gesetze, gerade weil oder obwohl eine emotionale Bindung zu Vereinen besteht. (MB)
Wie steht die AfD zu Europa? Bereits am letzten Wochenende hat die AfD bei ihrem Parteitag in Magdeburg damit begonnen, Kandidaten für die Europawahl zu nominieren. Wer einen unverstellten Eindruck erhalten möchte, wie die Partei abseits des glattgebügelten Programms zur Zukunft Europas positioniert ist, sollte sich an diesem Wochenende ein paar der Kandidatennominierungen anschauen. Ich weiß, das ist nicht vergnüglich. Aber es soll ja weiter regnen. (MB)
„Berufliche Übergangspfade in der Automobil- und Zulieferindustrie in Baden-Württemberg“: Ein Autorenteam der Bertelsmann-Stiftung hat eine praktische Studie zur Transformation der Wirtschaft vorgelegt. Am Beispiel von fünf Berufen der Automobilindustrie wird gezeigt, wie anhand der Messung von Qualifikationsprofilen neue Berufe für Menschen gefunden werden können, die aufgrund der Transformation der Wirtschaft ihren Job verlieren könnten. Dafür wurden Stellenanzeigen ausgewertet und Expertengespräche geführt. Die Studie könnt Ihr auf der Website der Stiftung lesen. (MB)
Bestandsaufnahme des Arbeitsmarktes im neuen „BAP Job-Navigator 07/2023“: Der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) analysiert regelmäßig die Stellenausschreibungen in Deutschland. „Von Januar bis Juni 2023 schrieben über 532.000 Arbeitgeber deutschlandweit fast 7,3 Millionen Stellen öffentlich aus.“ Das sind 11 Prozent mehr als im ersten Vorjahreshalbjahr. Dieser Anstieg mag überhaupt nicht zu den pessimistischen Konjunkturprognosen passen. Eine mögliche Erklärung dafür ist die Verschärfung des Fachkräftemangels, einfach weil viele Fachkräfte aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden. Besonders interessant ist, dass die Stellenanzeigen für Marketing-, PR- und Grafikexperten um 10 Prozent rückläufig sind. Zeichnet sich hier bereits der zunehmende KI-Einsatz ab? Übrigens, 35 Prozent der Stellenanzeigen werden von Zeitarbeitsunternehmen geschaltet. Das zeigt die Bedeutung der Branche für den Arbeitsmarkt. Ihr könnt die Analyse auf der Website des Verbandes lesen. (MB)
„Milliarden für Intel / Riskanter Poker um die Chips“: In diesem Stimmenfang-Podcast von Marius Mestermann werden die Intel-Subventionen in Magdeburg kritisch aufs Korn genommen. Profitiert nicht doch vorrangig das Unternehmen? Oder zahlen sich die – größtenteils vom Bund gezahlten – Subventionen für ganz Deutschland aus? Egal ob es um Chips oder die Grundstoffindustrie geht, es stellt sich immer die gleiche Frage. Lassen wir uns auf einen Subventionswettlauf ein und können wir den gewonnen? Das Problem dabei ist, wir investieren Geld in Subventionen, dass vielleicht an anderer Stelle besser aufgehoben wäre, für die Entlastung aller Unternehmern oder für die Transformation von Forschungsergebnissen in erfolgreiche Produkte? Ihr könnt den Podcast beim Spiegel anhören. (MB)
„Israel. Auf dem Weg in den Gottesstaat?“ Wie gespalten sind Gesellschaften und was können wir dagegen tun? Wer von Tel Aviv nach Jerusalem fährt, erlebt die Vielfalt einer Gesellschaft ganz unmittelbar. Orthodoxe Juden und die LGBT-freundlichen, ultramodernen Juden könnten nicht unterschiedlicher nicht sein. Trotzdem leben sie gemeinsam in der einzigen Demokratie im Nahen Osten. Die Reportage von Christian Limpert und Andreas Neukam zeigt eine Siedlerfamilie und linke Aktivisten bei ihrem politischen Engagement. Auf eine übertriebene Einordnung wird verzichtet. Das zeigt: auch eine Gesellschaft, die gespaltener nicht sein könnte, kann in einer Demokratie existieren und das trotz härtester Konflike. Ich hoffe, dass auch jetzt eine Verständigung möglich ist. Ihr könnt die Reportage in der ARD-Mediathek anschauen. (MB)
TED-Talk von Louis Perron zu Wahlkampagnen: In nur 10 Minuten erfahrt Ihr von Perron, worauf es bei Wahlkämpfen ankommt. Message ist die Kernbotschaft des Kandidaten, ein Slogan der mehr sein muss als eine einfache inhaltliche Botschaft. Olaf Scholz ist mit Respekt im letzten Bundestagswahlkampf gut gefahren. Media muss nicht zwangsläufig Social Media sein. Trump hat sehr geschickt das Fernsehen genutzt. Money ist oft nicht kriegsentscheidend. Denn nicht immer gewinnen die Kandidaten mit den größten Budgets. Mistakes? Ich erinnere nur an das Lachen von Laschet im Ahrtal. Ihr könnt das Video auf YouTube anschauen. (MB)
Die Polarisierungsstudie der Stiftung Mercator: Ein Team der Stiftung hat auch in diesem Jahr im Rahmen einer Umfrage in ausgewählten Ländern die Polarisierung der Gesellschaft in Europa untersucht. Betrachtet werden Themen wie Migration, Gleichstellung oder Klimaschutz. Ziel der Umfrage ist es zu messen, wie stark Menschen mit anderer Meinung abgelehnt werden. Von vielen Medien wurde gehighlightet, dass Menschen mit linkem und grünem Background sich besonders schwer mit anderen Meinungen tun. Für mich viel interessanter ist das Ergebnis, dass Christdemokraten am besten mit anderen Meinungen leben können. Das spricht dafür, dass diese Parteien, Parteien der Mitte sind. Auch wenn mir das Konzept der Studie sehr gut gefällt, tue ich mich mit den gemessenen Positionierungen der Befragten schwer. So steht ein vermeintlicher mehrheitlicher Wunsch nach einer ambitionierteren Klimaschutzpolitik im Widerspruch zu Befragungen, die konkrete klimaschutzpolitische Maßnahmen betrachten. Das Gebäudeenergiegesetz wurde in Deutschland mehrheitlich abgelehnt. Ihr könnt die Studie auf der Website der Stiftung Mercator lesen. (MB)
Deutsches Wettbewerbsrecht nach der GWB-Novellierung: Sarah Preiss von der Agentur Teneo hat auf LinkedIn die Neuerungen für Unternehmen in Deutschland auf Grund der Novellierung des Wettbewerbsrechts aufgeschrieben. Das Bundeskartellamt hat jetzt mehr Spielraum gegen Marktmissbrauch vorzugehen. Am gravierendsten ist, dass auch Unternehmen, die nicht gegen geltendes Recht verstoßen haben, mit empfindlichen Maßnahmen von Seiten des Kartellamts rechnen müssen. Droht damit eine Politisierung des Kartellrechts? Schwer zu sagen, die Risiken für Unternehmen nehmen aber zweifelsfrei zu. (MB)
“Der Status quo des Asylsystems ist inhuman”- Politikteil-Podcast der Zeit zur Flüchtlingspolitik: Ist deutlich mehr Resettlement aus dem Jemen eine machbare Alternative dazu, Menschen aufzunehmen, die über das Mittelmeer Europa erreichen? Ruud Koopmans verurteilt die aktuelle Flüchtlingspolitik Europas und die daraus resultierenden Folgen. Erfrischend finde ich seine klare Benennung der Interessen von Herkunftsländern, Transitländern, EU-Staaten und Migranten. Gut gefällt mir, dass er Lösungen anbietet, die bei allen politischen Lagern anschlussfähig sind. Ihr könnt den Podcast bei der Zeit anhören. Thorsten Frei MdB, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, hat übrigens im Rahmen eines Gastbeitrages in der FAZ einen ähnlichen Vorschlag in die Debatte eingebracht. Im Gegensatz zu Koopmans gelingt ihm aber die Begründung nicht. (MB)
Die Herausforderung Interview: Der SPD-Politiker Philipp da Cunha beantwortet eine Journalistenfrage zu den Kosten einer Bürgerdialog-Veranstaltung. Oder besser, er beantwortet sie nicht. Eine Empfehlung, die bei Interview-Coachings gegeben wird, lautet: „Bleib bei Deiner Kernbotschaft“. Hier könnt Ihr sehen, wie das in Reinkultur umgesetzt wird und dass es nicht immer die beste Lösung sein muss. Aber warum ist das Video viral gegangen? Vielleicht weil unserem Kanzler nachgesagt wird, er würde nicht auf Fragen in Interviews antworten und stattdessen erzählen, was ihm wichtig ist. Da ist sie wieder, die Kernbotschaft. Auf YouTube könnt Ihr das vom NDR durchgeführte Interview anschauen. (MB)
„Lösungen für eine Welt ohne Third-Party-Cookies – von Chrome und Google Ads“: Plant Ihr in nächster Zeit größere digitale Kampagnen? Dann solltet Ihr euch mit dem Thema Cookies beschäftigen. Die Zeiten, in denen Cookies einfach funktioniert haben, sind vorbei. Sei es in Folge von Regulierung oder von Geschäftspolitik, die große Plattformen schränken die plattformübergreifende Nutzung von Cookies ein oder unterbinden sie sogar vollständig. Ob es möglich ist, die fehlenden Informationen einfach mit KI-Tools zu ersetzen, ist noch offen. Wenn Ihr erfahren möchtet, wie das mit den Cookies in Zukunft bei Google funktioniert, dann werft doch einen Blick in diesen Text, den Anna Pabst für OMR geschrieben hat. (MB)
Jahresbericht 2022/23 vom Bundeskartellamt: Ist Milchreis ein eigener Markt? Aus dem Blickwinkel des Bundeskartellamtes ist er das. Grundsätzlich gilt: Ein fairer Wettbewerb ist Voraussetzung für eine Wirtschaft, die funktioniert. Welche Rolle das Bundeskartellamt dabei spielt, könnt Ihr im aktuellen Jahresbericht nachlesen. Dieser richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit und ist nicht in Juristendeutsch geschrieben. Sehr viele Fälle aus der Praxis der Behörde werden kurz beschrieben. Mit der kürzlich erfolgten Novellierung des Wettbewerbsrechts erhält die Behörde zusätzliche Kompetenzen. Das wurde von Wirtschaftsverbänden scharf kritisiert. Ob dieses neue Wettbewerbsrecht aber wirklich ein Wettbewerbsnachteil für Deutschland ist, muss sich noch zeigen. (MB)
„Erfolgreicher Eilantrag gegen die Gestaltung des Gesetzgebungsverfahrens zum Gebäudeenergiegesetz“: Auch in diesem Fall ist die Pressemeldung vom Bundesverfassungsgericht hilfreich, um alle wichtigen Details der Entscheidung nachvollziehen zu können. Das Gericht hat eine einstweilige Anordnung erlassen und damit das Gesetzgebungsverfahren vorerst gestoppt, weil der Antrag des Abgeordneten Heilmann nicht weder von „vornherein unzulässig noch offensichtlich unbegründet“ war. Es muss zwischen dem Recht des Bundestages, autonom über Verfahren entscheiden zu können und dem Recht der Abgeordneten, ausreichend Zeit zur Prüfung und Beratung von Gesetzesvorschlägen zu haben, abgewogen werden. Die Pressemeldung ist übersichtlich durchstrukturiert und in verständlicher Sprache geschrieben. (MB)
„Die Spiegel-Affäre“: In der 3sat-Mediathek könnt Ihr einen kurzweiligen Film von Roland Suso Richter aus dem Jahr 2014 zur Spiegel-Affäre anschauen. Der Film ist als Zweikampf zwischen Augstein und Strauß inszeniert. Eine kleine Zeitreise ist der Blick auf die Medienwelt von damals; Alkohol, Zigaretten und lupenreiner Chauvinismus. Die Ausstattung ist detailverliebt. Und das mächtige Medienmenschen eine eigene Agenda verfolgen, hat sich anscheinend nicht geändert. Wer Lust auf „was wäre wenn“ – Spekulationen hat, kann sich die Frage stellen, was passiert wäre, wenn Strauß als Sieger aus der Auseinandersetzung herausgegangen wäre? (MB)
efsa zu den „Auswirkungen von Glyphosat auf die Gesundheit von Mensch und Tier“: Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (efsa) hat nach einem 32 monatigen Peer-Review-Prozess, in den 27 Staaten eingebunden waren und 2.400 Studien ausgewertet worden sind, festgestellt, dass es bei Glyphosat keine kritischen Problembereiche gibt. Ihr könnt eine erste Bestandsaufnahme auf der Website der Behörde lesen. Diese Bestandsaufnahme hat erheblichen politischen Wumms, weil sich die Ampel folgenden Passus in ihren Koalitionsvertrag geschrieben hat: „Wir nehmen Glyphosat bis Ende 2023 vom Markt.“ (MB)
„EU-Einblicke: Vier Berufsprofile aus der Brüsseler Kommunikationswelt“: Für die Europa-Ausgabe der KOM zeigt euch Kathi Preppner, wie politische Kommunikation in Brüssel funktioniert. Die Komplexität der Aufgaben mag etwas größter sein als in Berlin. Die Aufgaben selbst werden euch aber vermutlich bekannt vorkommen. Wer schon immer darüber nachgedacht hat, die berlinbubble mit der brusselsbubble zu tauschen, findet in dem Text Inspiration. (MB)
Ein kleiner Parforce-Ritt durch die Welt der politischen Rede mit Jacqueline Schäfer: In diesem Interview kommen etliche bedeutende Reden der Weltgeschichte zur Sprache. Ihr erfahrt, was diese so besonders macht. Wenn Ihr selber ab und an eine Rede für eine andere Person schreibt, kommt euch der wichtigste Tipp von der Redenschreiberin Jacqueline Schäfer wahrscheinlich bekannt vor. Die Rede muss zu der redenden Person passen. Ihr könnt das 10-minütige Interview auf der Website vom NDR anhören. (MB)
„ARTE Europa – Die Woche / Von AfD bis Vox: Rechtsruck durch Europa“: In dieser Folge des regelmäßigen, kurzen, Doku-Formats von Arte geht es um den Erfolg rechtspopulistischer bis rechtsradikaler Parteien in Europa. Alle relevanten Parteien werden kurz vorgestellt. Die Doku ist nur 15 Minuten lang. Es gelingt aber die entscheidenden Fragen aufzuwerfen und kurz anzudiskutieren. Hauptkritikpunkt ist, dass es in einigen Ländern Koalitionen mit bürgerlichen Parteien der Mitte gibt. Das von Anja Maiwald moderierte Format hat eine junge Ausstrahlung, ohne das der Schnitt so nervig wie oft bei Funk ist. (MB)
„10 Wege, wie du das Engagement deiner Community erhöhst“: Viktoria Kux erklärt euch in diesem Text für die OMR-Website, was Community-Engagement ist. Sie hat Tipps parat und sie weist auf mögliche Fehler hin. Am Ende kommen die obligatorischen Tool-Hinweise. Ich finde solche Texte immer wieder hilfreich, auch wenn nicht alles für mich neu ist, was ich dort lese. An diesem Text gefällt mir die Vielfalt der aufgezählten Möglichkeiten sehr gut. Auch für poliitsche Kanäle ist es sinnvoll, regelmäßig Humorvolles und im besten Sinne Nutzwertiges einzustreuen. Ich warte bereits auf die ersten MdB-Kanäle, die die Auswirkungen des Heizungsgesetzes für Mieter erklären. (MB)
„Muslimfeindlichkeit – Eine deutsche Bilanz“: Den Bericht des Unabhängigen Expertenkreises Muslimfeindlichkeit könnt Ihr auf der Website des BMI downloaden. Mit 330 Seiten ohne Literaturverzeichnis ist das eine Menge Lesestoff. Wer sich aber nicht nur auf die zusammenfassenden Texte der Medien verlassen möchte, sollte zumindest mal durch den Bericht scrollen. Lesenswert sind die Texte zur Einordnung einzelner gesellschaftlicher Debatten; zum Beispiel zur Clan-Kriminalität. Unsicher bin ich bezüglich der vorgenommenen Operationalisierung. Ist jeder, der Kopftücher kritisch sieht, muslimfeindlich? Wichtig wäre, dass der Bericht nicht nur von interessierten Kreisen bewertet wird. Alle im Bundestag vertretenen Parteien sollten Ressourcen investieren, um belastbare Positionierungen zu ermöglichen. (MB)
„Diplomaten in Brüssel: Welche Auswirkungen haben diese auf die Entscheidungsfindung im Ministerrat“: Sabrina Luh hat für den Blog der Agentur Bernstein einen lesenswerten Text dazu geschrieben. Grundlage sind Experteninterviews mit Mitgliedern der EU-Ratsarbeitsgruppe für ‚Öffentliche Gesundheit‘. Sie beschreibt Faktoren, die die Kompromissbereitschaft auf dieser Ebene stärken. So gibt es innerhalb der Gruppe belastbare soziale Verbindungen. Die Mitglieder der Gruppe sind oft viel länger in Brüssel als das bei Diplomaten üblich ist. Außerdem führt das Verfahren der Abstimmung mit qualifizierter Mehrheit dazu, dass ein Dagegenstimmen negative Folge für die beteiligten Attachés haben kann, weil man danach aus dem internen Verhandlungsprozess erst einmal raus ist. Lest auf jeden Fall den vollständigen Text hier bei Bernstein. (MB)
Zusammenarbeit mit der AfD? Thomas Kemmerich zu Gast im Machtwechsel-Podcast: Dagmar Rosenfeld und Robin Alexander sprechen mit Kemmerich über die Grenze zwischen Zusammenarbeit mit und der Inkaufnahme von Zustimmung durch die AfD im Landtag von Thüringen. Interessant ist der Hinweis von Kemmerich, dass es ein Problem ist, dass es kein Machtgegengewicht gegen Grüne, Linke und SPD mehr geben würde, wenn man vollständig auf eine Inkaufnahme einer Zustimmung der AfD verzichten würde. Die linken Parteien könnten dann immer ihre Agenda durchsetzen. Außerdem müsse man vermeiden, dass die AfD eine Veto-Macht erhalte. All diese Überlegungen gelten aber nicht, wenn es um das Amt des Ministerpräsidenten in einem Land gehe. Ihr könnt den Podcast direkt bei der Welt anhören. (MB)
Aminata Touré mit einer Rede zum Asylkompromiss auf einem Bundesparteitag von Bündnis 90/Die Grünen: Außerhalb der grünen Partei – mit Ausnahme einiger Jusos und der Partei Die Linke – ist die Meinungsbildung zum Asylkompromiss schon ziemlich abgeschlossen. Wer seine Positionierung noch mal hinterfragen möchte, sollte sich diese eindrückliche (kurze) Rede von Touré auf YouTube anschauen, auch wenn sie hauptsächlich auf die innerparteiliche Debatte abzielt. (MB)
„5 Trends für digitale Kommunikation im Jahr 2023“: Marketing-Agentur-Inhaber Stefan Wacker hat für euch im Politsnack-Blog der Adenauer Stiftung aufgeschrieben, welche Trends aktuell in der digitalen Kommunikation dominant sind. Das ist zum Beispiel das stabile Wachstum bei den Messengern. Diese gehören für uns zum Alltag und bieten – auch mit neuen Werbemöglichkeiten – Spielraum für politische Kampagnen. Gut gefällt mir, dass er eine Lanze für klug produzierten Content auf Social Media bricht. Denn: Politische Werbung wird immer stärker eingeschränkt und AI-Algorithmen gewinnen an Bedeutung. Schaut euch den Text auf Website des Blogs an. (MB)
Neues zu den YouTube-Algorithmen: In dieser Studie von Anna Semenova für die Stiftung Neue Verantwortung werden drei Algorithmen der YouTube-Plattform anhand von Datenspenden untersucht. Während das allgemeine Angebot – aus verlässlichen Nachrichtenquellen – auf der Seite und die Suche angeblich nicht durch individuelle Daten beeinflusst sind, ist das bei den automatisch startenden Videos und bei den Vorschlägen aufgrund des zuletzt angespielten Videos der Fall. Hier wird in kleinerem Maße von der Plattform Content angeboten, der im Rahmen der Untersuchung als zweifelhaft klassifiziert wird. Da die Datenspenden nicht repräsentativ sind, könnte dieser Anteil deutlich zu gering ausgewiesen sein. Mir ist noch aufgefallen, dass bei den verlässlichen Nachrichtenquellen in der Studie Angebote von Welt-TV überrepräsentiert sind. Ich bekomme dort aber fast nur ÖRR-Angebote angezeigt. Ihr könnt die Studie auf der Website der Stiftung Neue Verantwortung lesen. (MB)
„Kosten der Stromerzeugung / Auf die Systemkosten kommt es an“: Für den Blog Wirtschaftliche Freiheit hat Eric Heymann, der für DB Resarch arbeitet, aufgeschrieben, welche Kostenarten es bei der Erzeugung von Strom gibt, und wie diese zusammenspielen. Er unterscheidet zwischen Grenzkosten, also den Kosten für eine zusätzliche Einheit Strom. Dann führt er die Stromgestehungskosten auf. Das sind auf Grundlage der Gesamtkalkulation für ein Kraftwerk oder eine Anlage die Kosten für eine Einheit. Außerdem führt er die Systemkosten ins Feld. Das sind zum Bespiel die Kosten für den Netzausbau aufgrund des Zuwachses an erneuerbaren Energien. Auf Grundlage dieses Kostenrasters spielt Heymann die aktuellen energiepolitischen Debatten durch; von Wasserstoff bis zur Kernenergie. Das ist lesenswert. (MB)
The Rest Is Politics: Wenn ein ehemaliger Politiker und ein ehemaliger Regierungssprecher über Politik plaudern, ist das? … ein sehr hörenswerter Podcast zur Politik in Großbritannien. Alastair Campbell und Rory Stewart bewegen sich mit spielerischer Leichtigkeit zwischen Narrativen und nerdiger Detailversessenheit. Und sie halten mit ihrer eigenen Position nicht hinterm Berg. Das kommt sehr gut in der aktuellen Folge zu Boris Johnson raus. Auf der Podcast-Website findet Ihr die Links zu allen Plattformen. (MB)
„re:publica 2023: Meron Mendel – Juden, Geld, Mythos“: Bei diesem Vortrag wird deutlich, warum Mendel als Israel-Erklärer so viel Durchschlagskraft hat. Er bespielt mit der Beziehung von Judentum und Geld ein Thema, über das jeder schon einmal gestolpert ist. Er greift geschickt das Motto der Konferenz auf. Er nutzt Humor zu seinen Lasten als Einstieg und Abschluss. Er nutzt Bausteine aus der Geschichte des Judentums, um seine These zu untermauern. Und ihm gelingt, wirtschaftlichen Erfolg ganz einfach aus der Expertise für Zahlen und Kommunikation + Vernetzung herzuleiten. Ihr findet den Vortrag auf der YouTube-Seite der re:publica 2023. (MB)
Aktuelle Zahlen zur deutschen Mediennutzung: Das Reuters Institut liefert regelmäßig neue Zahlen zur Mediennutzung und das weltweit. Wenn Ihr Kommunikation macht, ist es hilfreich, sich diese Zahlen bewusst zu machen. Die größte Reichweite haben immer noch die öffentlich-rechtlichen Angebote. Nicht unterschätzen solltet Ihr Medien-Websites von t-online bis gmx. Bei den Plattformen ist YouTube vorne. Die Bereitschaft Nachrichten über Social-Media, Messenger oder E-Mail zu teilen, ist mit 21 Prozent der Befragten sehr groß. Ihr könnt alle Zahlen zu Deutschland direkt auf dieser Reuters-Website anschauen. Dort sind auch wietere Indsides; zum Beispiel zu Podcasts, verlinkt. (MB)
Digitale Dekarbonisierung: Mit Hilfe der Digitalisierung die Dekarbonisierung vorantreiben? Google hat da ein paar Vorschläge. Die könnt Ihr in einer Studie nachlesen. Es geht einmal um die Dekarbonisierung des digitalen Sektors; zum Beispiel durch den Betrieb von Rechenzentren mit erneuerbarer Energie. Außerdem geht es um Spielräume auf Grund der Digitalisierung der Sektoren: Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft und produzierendes Gewerbe. Am meisten ist mit 70 Prozent Co2-Ersparnis im Verkehrssektor zu holen. Voraussetzung für den möglichen Erfolg ist immer eine Elektrifizierung. … und da bin ich etwas skeptisch. Ihr könnt bei Google bzw. der Implement Cosnulting Group die Zusammenfassung lesen oder auch die vollständige Studie. (MB)
„Die Prämissen der deutschen Energiewende im Realitätscheck“: Der Verband Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland, indem überwiegend fossilorientierte Unternehmen organisiert sind, hat in dieser Präsentation die maßgeblichen Studien zur Energiewende gegenübergestellt. Wie zu erwarten, fällt die auf dieser Grundlage geübte Kritik des Verbandes an der Politik der Bundesregierung deutlich aus. Es werde nahezu ausschließlich auf eine Elektrifizierung von Wirtschaft und Gesellschaft gesetzt, um die angepeilten Klimaschutzziele zu erreichen. Dabei bleibt unberücksichtigt, dass damit erhebliche wirtschaftliche Risiken einhergehen und es an gesellschaftlicher Akzeptanz fehlt. Die Annahmen zum Ausbau von Stromnetzen und der Produktionskapazitäten für erneuerbare Energien seien viel zu optimistisch. Die abschließenden Handlungsempfehlungen für die Politik sind naheliegend: „Ziele und regulativen Rahmen vorgeben an Stelle von Detailvorgaben – den Fähigkeiten und der Innovationskraft der Akteure vertrauen und regulativ technologieoffene Lösungsansätze verfolgen – Investitionen stimulieren, Umsetzung unbürokratisch unterstützen“ (MB)
„Wie das Verbot des Kükenschredderns die Eierbranche verändert“: Jantje Hannover wirft in dieser DLF-Reportage einen Blick auf die Auswirkungen des Verbots, männliche Küken nach dem Ausbrüten zu töten. Es hat dazu geführt, dass der Großteil der Küken jetzt aus dem Ausland importiert werden. Dort dürfen männliche Küken weiterhin nach der Geburt getötet werden. Einige deutsche Betriebe sind aber noch am Markt. Diese haben in Technologie investiert, um bei angebrüteten Eiern zwischen männlich und weiblich unterscheiden zu können. Das Bundeslandwirtschaftsministerium plant jetzt aber auf Grund neuer Daten zum Schmerzempfinden bei Hühnerembryonen eine erneute Regulierung. Diese würde dazu führen, dass die neu angeschafften Messmaschinen nicht mehr genutzt werden können. Die Investitionen wären entwertet. Bei der Recherche war u.a. der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft behilflich. (MB)
„Diplomatische Beziehungen“: In dieser Netflix-Serie geht es um eine Diplomatin, die US-Botschafterin in London wird und neben ihrer persönlichen Beziehung eine handfeste Krise lösen muss. Das ist rasant und unterhaltsam erzählt. Und es ist toll ausgestattet; insbesondere die Hemd-Krawatten-Kombis des Chief of Staff der Botschafterin. Schräg fühlt sich für mich der komplett an Diversity-Kriterien ausgerichtete Cast an, selbst die Gut- und Böse-Rollen orientieren sich daran. Immerhin erinnert der ferngesteuerte US-Präsident an den amtierenden Präsidenten. Das ist aber auch das einzige subversive Element der Serie. Keine der guten Figuren hat eine dunkle Seite. Das ist für mich unrealistisch, schließlich gehört Ambivalenz immer dazu, wenn es um Politik geht. (MB)
Videos mit dem Smartphone schneiden: Kerstin Bücker und Linda Kotterba haben für den Politsnack-Blog der Konrad-Adenauer-Stiftung aufgeschrieben, wie Ihr Videos mit dem Smartphone drehen und dann schneiden könnt. Der Schnitt fängt beim Dreh an. Ihr müsst entscheiden, welche Szenen Ihr aus welchen Perspektiven drehen möchtet. No-Gos wie die Schwellenüberschreitung werden im Text sehr gut beschrieben. Um die Zuschauer bei der Stange zu halten, solltet Ihr die 30-Grad-Regel beachten. Für den Schnitt kommen einige Smartphone-Apps oder die einschlägigen Tools der Social-Media-Plattformen in Frage. Schaut, was für euch am besten passt. Wie immer gilt; Übung macht den Meister. Und werft einen Blick auf den Text. (MB)
„Lohnt Politik auf TikTok?“: Jochen Roose hat für die Konrad Adenauer Stiftung mit Unterstützung eines Instituts eine qualitative Studie zu dieser Frage erstellt. TikTok wird sehr intensiv von jungen Menschen genutzt, und zwar überwiegend, um unterhaltsame Inhalte zu konsumieren. Politische Inhalte werden aber von dem überwiegenden Teil der Befragten nicht als störend empfunden. Meistens wird von den Befragten die Für-Dich-Seite der App genutzt. Damit ist klar, dass der Algorithmus der App maßgeblich dafür ist, welche Inhalte angezeigt werden. Da es nicht darauf ankommt, dass ein Account viele Follower hat, um eine hohe Sichtbarkeit für Videos zu erzielen, habt Ihr mit den Infos eine gute Entscheidungsgrundlage. Ein TikTok-Account kann für die politische Kommunikation sinnvoll sein, wenn Ihr eine junge Zielgruppe erreichen möchtet. Ihr solltet aber nicht den Anspruch haben, komplexe politische Inhalte zu vermitteln. Ein realistisches Ziel ist die Erhöhung von Bekanntheit. (MB)
„Lagebild im industriellen Mittelstand 2023“: Eine aktuelle Befragung des BDI bei knapp 400 Unternehmen macht deutlich, wie angespannt die Situation in der Wirtschaft ist. Nahezu alle befragten Unternehmen stimmen der Aussage zu, dass sie ihre Mehrkosten überhaupt nicht oder kaum an ihre Kunden weitergeben können. Das dürfte dazu führen, dass Liquidität verloren geht und weniger Spielraum für Investitionen vorhanden sein wird. Erschreckend ist das 45 Prozent der befragten Unternehmen ihre Investitionen für die ökologische Transformation zurückgestellt haben. Offensichtlich decken sich Anspruch und Ziele der Bundesregierung nicht mit der Wirklichkeit in den Unternehmen vor Ort. Einen konkreten Lösungsweg zeigt die Befragung auf; die deutsche (37 Prozent) und die europäische (47 Prozent) Bürokratie haben einen sehr schlechten Ruf. Hier wäre es möglich sofort zu handeln. (MB)
OK America?: In dieser Zeit-Podcast-Reihe diskutieren die Journalisten Klaus Brinkbäumer und Rieke Havertz über aktuelle Themen aus den USA. In dieser Folge geht es u.a. darum, dass in den USA Politiker nicht von ihren Ämtern lassen können, obwohl sie bereits steinalt sind. Es geht konkret um die 89-jährige, schwerkranke Senatorin Dianne Feinstein und die ehemalige Richterin Ruth Bader Ginsburg. Während diese dafür verantwortlich war, dass Trump einen Supreme-Court-Richter benennen konnte, könnte Feinstein dafür verantwortlich werden, dass ein Senatsposten an die Republikaner geht. Biden ist bei der Diskussion der Elefant im Raum. Außerdem geht es in der Folge um den Einstieg von Ron DeSantis ins Präsidentschaftskandidatenrennen der Republikaner. Für mich ist er der logische Kandidat, weil er bessere Chancen gegen Biden hat als Trump; auch weil er deutlich jünger ist. (MB)
„Reschke Fernsehen – Der Kampf ums Klima: Wie uns die Öl-Industrie belügt“: In dieser Folge der gleichnamigen Sendereihe mit Anja Reschke geht es um die Energiewirtschaft. Die meiste Sendezeit bekommen die Ölkonzerne. Viele der eingebundenen Werbespots aus den besseren Zeiten der Branche sind sehr schön anzuschauen. Die Sendung funktioniert, ist flott durchgetextet und die Moderatorin wird gut ins Bild gesetzt, auch in einer zusätzlichen Rolle als böse Ölmanagerin. Ich frage mich allerdings immer, ob sich solche Formate nicht längst totgelaufen haben. Der Erzählstrang ist vollkommen eindimensional. Wirklich alles zahlt auf die Story ein. Nichts von dem, was gezeigt wird, wird falsch sein. Und trotzdem fühlt es sich insgesamt falsch an, weil dem Zuschauer nur eine einzige – vermeintlich richtige – Schlussfolgerung angeboten wird. (MB)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit – wie beende ich eine Rede? Ans Ende einer Rede gehört ein Appell, oder? Oft wird aber stattdessen, die oben gennannte Höflichkeitsfloskel genutzt. Wenn beim Redner die Bereitschaft für einen Appell fehlt, dann hilft vielleicht dieser Tipp der Rhetoriktrainerin Friederike Galland? Sie schlägt in diesem kurzen LinkedIn-Text vor, hinter den Appell noch einen kurzen sozialen Satz zum Abbinden einzufügen. Sie nennt es Clincher: „So schaffen wir das.“ „Ich freue mich auf Eure Ergebnisse.“ „Yes, we can!“ (MB)
„Arbeitsmarktsituation im Pflegebereich“: Ein starker Anstieg pflegebedürftiger Menschen in Deutschland korrespondiert mit einer Stagnation bei den Ausbildungswilligen für die einschlägigen Berufe. Die Bundesagentur für Arbeit macht mit dieser nüchternen Zusammenstellung aktueller Zahlen deutlich, wie brisant die Situation ist. Die Frage der Finanzierung der steigenden Nachfrage ist nur eine Seite der Medaille. Es braucht auch politische Lösungen für den Fachkräftemangel. Ein Teil der Lösung sind ausländische Fachkräfte. Die Zahlen zeigen, dass man hier in den letzten Jahren erfolgreich war. Ob das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz zusätzlichen Schwung bringt, bleibt abzuwarten. (MB)
„Fünf Gründe, warum die AfD immer stärker wird“: Trotz der Clickbait-Überschrift lohnt ein Blick auf diesen Text von Wolfram Weimer auf der Website von ntv. Ursachen für den Aufwärtstrend der AfD sind aus seiner Sicht die schlechte Regierungsarbeit der Ampel, ein Gegentrend zur identitätspolitischen Wahrnehmung der Grünen, die Abstiegsangst, die Flüchtlingskrise und das Versagen der – insbesondere öffentlich-rechtlichen – Medien ein breites Meinungsspektrum zuzulassen und abzubilden. Das diese Thesen von Weimer kommen, überrascht mich nicht. Aber aus der Luft gegriffen, sind sie eben auch nicht. Und die Schlussfolgerung? Wenn Weimer wirklich richtig liegt, müsste die Bundesregierung eine 180 Grad Wende hinlegen, um den Trend Richtung Rechtsaußen aufzuhalten. (MB)
„Zu wenig Geld und Personal – Wie sichern wir die Pflege?“: Zu genau dieser Frage gibt es eine interessante Diskussion als Podcast des Presseclubs. Alle an der Diskussion Beteiligten sind sich einig, dass das aktuell im Bundestag diskutierte Gesetz zur Finanzierung der Altenpflege nur eine Übergangslösung sein wird. Wenn das Thema nicht sogar in dieser Legislaturperiode erneut auf der Tagesordnung des Bundestages landen wird, dürfte es ein Wahlkampfthema werden. Eine Bürgerversicherung und / oder die Einbeziehung von Beamten und Selbständigen in die gesetzliche Pflegeversicherung sind mögliche Maßnahmen. Hinzu kommt der Vorschlag des PKV-Verbandes, eine obligatorische private Pflegezusatzversicherung einzuführen. Erschreckend an der Diskussion im Presseclub ist die mangelnde Wertschätzung für die privatwirtschaftlichen Unternehmer in der Pflegebranche, ohne die eine Versorgung der Pflegebedürftigen überhaupt nicht mehr möglich wäre. Es diskutieren die Journalisten: Liane Bednarz, Claus Fussek, David Gutensohn und Eva Quadbeck. Ihr könnt den Podcast in der ARD-Audiothek anhören. (MB)
„Henry Kissinger – Eine Jahrhundert-Gestalt“. Kissinger ist 100 Jahre alt geworden. Wenn Ihr keine Lust habt, eine der lesenswerten Biografien über ihn zur Hand zu nehmen, um für anstehenden Party-Smalltalk gewappnet zu sein, dann schaut euch doch diese kurze und kurzweilige Doku über sein Leben in der ARD-Mediathek an. Regie geführt hat Stephan Lamby. Der Schwerpunkt der Doku liegt auf einem kurzen Zeitfenster Anfang der 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts als er Berater und Außenminister für Präsident Nixon war. Ich hätte mir gewünscht, dass Lamby diese beiden Rollen noch deutlicher rausgearbeitet hätte. War Kissinger die treibende – und damit eigentlich auch verantwortliche – Kraft hinter Entscheidungen zum Vietnam-Krieg und Nixon nur die Person mit politischer Verantwortung? (MB)
HDE Online Monitor 2023: Auch diese Ausgabe ist ein MustRead für alle, die irgendwas mit Politik machen. Unser Konsumverhalten sagt viel darüber aus, wer wir sind. Die Publikation gibt euch einen aktuellen Überblick zum Online-Handel in Deutschland. Der Online-Handel ist zwar nach Corona leicht rückläufig, das gilt aber nicht für Lebensmittel. Da ist das Wachstum ungebrochen. Außerdem hat Amazon insgesamt seine Marktführerschaft weiter ausgebaut. Und für alle Kommunikatoren; auf YouTube erwischt Ihr alle Altersgruppen. Mit digitaler Kommunikation Vertrauen für neue Marken aufbauen. Das scheint sehr gut zu funktionieren. Ihr könnt den Monitor beim HDE runterladen. (MB)
„Die aktuellen Herausforderungen der Wohnungswirtschaft“: Die Bundesregierung hat ihre Wohnungsbauziele verfehlt. Wer in Berlin eine Wohnung sucht, spürt wie angespannt der Wohnungsmarkt ist. Axel Gedaschko, Präsident des GdW – Bundesverbandes der deutschen Wohnungs- und Immobilienunternehmen, hat für das Forum für Zukunftsenergien aufgeschrieben, was die Bundesregierung unternehmen könnte, um den Wohnungsbau in Schwung zu bringen. Ein Kostentreiber sind die immer schärferen gesetzlichen Vorgaben für den Wohnungsbau. Wenn man sich die konkreten Vorschläge von Gedaschko anschaut, gibt es bei Forderungen nach höheren Subventionen ein Übergewicht. Besonders gut gefällt mir an dem Text, dass deutlich wird, an welchen Stellschrauben gedreht werden könnte, um den Wohnungsmarkt zu beeinflussen. Ihr könnt den Text hier auf LinkedIn lesen. (MB)
„Unternehmen, Lobbyverbände, Regierung / Wer bremst beim Klimaschutz am meisten?“: In dieser Folge vom Spiegel-Podcast „Klimabericht“ sprechen Susanne Götze und Regina Steffens über Klimaschutzbremser bzw. wen sie dafür halten. Als Beispiele müssen der Verband Zukunft Gas, das Prometheus-Institut und der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler herhalten. Das funktioniert für die Podcast-Dramaturgie, ist in der Sache aber falsch. Zukunft Gas bespielt auch das Thema Wasserstoff, das für eine erfolgreiche Transformation hin zu einer dekarbonisierten Wirtschaft unverzichtbar ist. Schäffler mobilisiert gegen das Gebäudeenergiegesetz; aber vielleicht einfach deswegen, weil es kein guter Gesetzesvorschlag ist? Mit seiner Position steht er nicht alleine da. Das Prometheus-Institut ist ein liberaler Thinktank mit einem breiten Rückhalt bei jungen Akademikern. Eigentlich bräuchte es viel mehr Institutionen wie diese. (MB)
„Bundestagscheck: Was wissen unsere Politiker über Geschichte?“: Fester / Bismarck hat bereits für Aufregung gesorgt. Wer sich die ganze Mr Wissen2Go-Folge anschaut, ist im Anschluss vielleicht etwas milder gestimmt. Bei dem Quiz wird niemand bloßgestellt. Alle Politiker kommen sympathisch rüber; sogar Götz Frömming von der AfD. Emilia Fester ist aber in puncto Nahbarkeit und Zusammenspiel mit der Kamera allen anderen Politikern haushoch überlegen. Da verzeihe ich ihr gerne Wissenslücken bei der Heringsnabelschau. (MB)
„Sechs Möglichkeiten, um Nudges in den sozialen Medien zu gestalten“: Die beiden Wissenschaftler Jana Dombrowski und Michael Johann haben für den Politsnack-Blog der Konrad-Adenauer-Stiftung aufgeschrieben, welche Manipulationsmöglichkeiten Nudging beim Einsatz in sozialen Medien eröffnet. Darum irritiert mich der serviceorientierte Titel des Textes ein wenig. „Der Anreiz zum Überdenken, der Weg des geringsten Widerstandes, der Einsatz von Täuschung, die Nutzung sozialen Drucks, das Spiel mit der Angst und der Verstärker“ sind mögliche Nugdes. Alles begegnet euch regelmäßig in der politischen Kommunikation. Aber ist das in Ordnung? Ich bezweifele das und nein; ein guter Zweck heiligt nicht die Mittel. Aber schaut euch den Text an und bildet euch selbst eine Meinung. (MB)
„Politische Kultur in Stadt und Land – Ergebnisse des Thüringen-Monitors 2022“: Nur 48 Prozent der Befragten einer repräsentativen Erhebung in Thüringen (1.900 Teilnehmer) sind mit der Demokratie zufrieden. 70 Prozent sind der Auffassung, dass sich die Politiker im Bund nicht ausreichend für ihre Region interessieren. In der Corona-Zeit hat der Vertrauensverlust zugenommen. Dennoch sind die Befragten mit ihrer persönlichen Situation überwiegend zufrieden. Die Erhebung, die von der Universität Jena durchgeführt wird, lässt uns erahnen, wie die anstehenden Landtagswahlen in Thüringen ausfallen könnten. Nicht nur für das Land, auch für den Bund sollte die Erhebung ein Warnsignal sein. Mit der Corona-Politik wurde bereits Vertrauen in die Demokratie zerstört. Das sollte bei der Klimaschutzpolitik vermieden werden. Ihr könnt die Kurzfassung der Studie auf der Website der Thüringer Staatskanzlei anschauen. (MB)
„Wahlanalyse der Bürgerschaftswahl in Bremen am 14. Mai 2023“: Jochen Roose und Dominik Hirndorf haben für die Konrad-Adenauer-Stiftung die Wahl in Bremen analysiert. Bildung, Sicherheit und Ordnung sowie Verkehrspolitik waren die wichtigsten Themen. Die Arbeit des amtierenden Bremer Senats wurde von einer Mehrzahl der Wähler als sehr schlecht bewertet. Es wundert mich, dass die CDU in Bremen, nachdem sie bei der letzten Wahl in Bremen auf Platz eins gelandet ist, diesen Erfolg nicht wiederholen konnte. Man ist mit einer Doppelspitze angetreten, bei den Umfragen wurde aber die Kandidatin Wiebke Winter nicht betrachtet. Mich lässt diese Analyse etwas ratlos zurück. Eine genauere Untersuchung würde sich lohnen; die CDU tut sich ja in vielen großstädtischen Milieus schwer. Die Analyse findet Ihr auf der Website der Konrad-Adenauer-Stiftung. (MB)
Trump is back: Keine Sorge, noch ist es nicht so weit. Die etwas älteren Journalisten Hans-Ulrich Jörges und Axel Vornbäumen haben einen Roman geschrieben, indem Trump und Putin die Welt neu ordnen, nachdem Trump die Präsidentschaftswahlen im Jahr 2024 gewonnen hat. Gemeinsam haben sie (Jörges und Vornbäumen) einen Auftritt in diesem „Geyer & Niesmann Podcast vom RND. Das Szenario ist gar nicht so abwegig. Die Ideen hinter dem Buch werden kurz angeteasert. Reizvoll ist das Hintergrundwissen aus jahrzehntelanger journalistischer Arbeit, dass in den Roman einfließt. Im Podcast ist gut rauszuhören, dass die beiden Herren verkaufen können. Um herauszufinden, ob sie auch gute Fiktion schreiben können, muss man wohl den Roman lesen. (MB)
„Mit offenen Daten / Die Prigoschin-Akten“: Der Chef der Wagner-Söldner ist eine der Schlüssel-Personen im Ukraine-Krieg. Er scheint in Russland über erhebliche Macht und über Rückhalt bei Putin zu verfügen, sonst könnte er es sich nicht erlauben, Mitglieder der Regierung und der militärischen Führung hart und öffentlich zu kritisieren. Alexandra Jousset hat im letzten Jahr auf Grundlage umfangreicher Datenleaks eine halbstündige Doku über Prigoschin produziert, die euch diese Person näherbringt. Ihr könnt sie auf Arte streamen. (MB)
„Was lesen und hören eigentlich die Publisher von morgen bzw. die, die morgen noch Publisher sein wollen?“: Medieninsider-Macher Matthias Bannert hat auf LinkedIn ein kleines Literaturverzeichnis für Medienmacher zusammengestellt. Einige der Tipps – Anne-Kathrin Gerstlauer und Andreas Rickmann – sind nicht neu für mich. Ich schätze ihre Arbeit sehr. Umso interessanter sind die anderen Hinweise auf der Liste; zum Beispiel über Monetarisierung. Wer politische Kommunikation macht, kann nie genug über Medien wissen. (MB)
Arbeitswelt-Bericht 2023 vom Rat der Arbeit: In dem Bericht findet Ihr eine gutgemachte Bestandsaufnahme des Arbeitsmarktes. Als zentrale Herausforderung betrachtet der Rat die doppelte Transformation; Digitalisierung und Dekarbonisierung. Ort der Transformation ist der Betrieb. Damit die Transformation gelingen kann, spricht sich der Rat unter anderem dafür aus, aus der Weiterbildung die vierte Säule unseres Bildungssystems zu machen. Weitere Vorschläge zielen auf eine Stärkung der Mitbestimmung und mehr Flexibilität für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Der Rat der Arbeit wird vom BMAS berufen. Genau da liegt vermutlich das Problem. Außer einem älteren Verbandsvertreter und einer Unternehmerin besteht der Rat nur aus Gewerkschaftern und Arbeitsmarktforschern. Ein paar Unternehmensvertreter, Innovationsexperten oder angebotsorientierte Wirtschaftswissenschaftler würden dem Gremium guttun. Aktuell liest sich der Bericht wie ein Text, den auch die Ebert- oder die Böckler-Stiftung hätten schreiben können. Hier könnt Ihr ihn auf der Website vom Rat der Arbeit lesen. (MB)
„For climate, profits, or resilience? Why, where and how the EU should respond to the Inflation Reduction Act”: Jannik Jansen, Philipp Jäger und Nils Redeker haben im aktuellen Politik-Brief der Hertie School beschrieben, mit welchen Maßnahmen der Inflation Reduction Act (IRA) den Ausbau grüner Zukunftstechnologien in den USA fördert und die Energiepreise subventioniert. Außerdem vergleichen sie die Maßnahmen mit der Förderung in Europa; ganz konkret für Elektroautos, Batterien, Wasserstoff, Solar- und Windenergie-Ausstattung. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass ein Versuch Euiropas den IRA vollständig mit eigenen Subventionen auszugleichen, nicht sinnvoll ist, weil die Kosten viel zu hoch wären. Bei einzelnen Sektoren, zum Beispiel Wasserstoff, ist eine bessere Förderung aber unerlässlich, um die Produktion in Europa zu halten. Sie sprechen sich für eine europäische Förderung aus, um Wettbewerbsverzerrungen zwischen den einzelnen EU-Staaten zu vermeiden. Zwei Aspekte der Debatte werden in dem Text besonders deutlich. Steuersenkungen sind für investierende Unternehmen viel unkomplizierter und einfacher zu kalkulieren als Projektförderungen. Die USA haben ganz grundsätzlich bessere Voraussetzungen, um Energie zu niedrigeren Preisen erzeugen zu können. (MB)
„Wie Merz den Klimastreber Habeck bremst“: Im aktuellen Stimmenfang-Podcast vom Spiegel diskutieren Marius Mestermann, Sara Sievert und Gerald Traufetter die Positionierung der CDU zum Klimaschutz. Sie plädieren für Konstruktivität und sind der Auffassung, dass die Partei keine Lösungen im Angebot habe, obwohl es mit Andreas Jung und der Klima-Union starke Stimmen zu dem Thema gäbe. Aber stimmt das? Ist der Ansatz der Grünen, die Klimapolitik kleinteilig durchzuregulieren und dabei den Rückhalt in der Bevölkerung aufs Spiel zu setzen, wirklich klug? Klar, der Zukunftskongress der CDU zum Klimaschutz war eine PR-Sause. Es ist aber nicht abwegig, dass die größte Oppositionspartei die Regierung mit aller Härte attackiert und in Ruhe eigene Lösungen sucht. Und ob die Klima-Union soviel Rückhalt in der Partei hat, bezweifele ich. Hier könnt Ihr den Podcast beim Spiegel anhören. (MB)
„Wie die Welt bei einer Erderwärmung von über 1,5 Grad aussieht“: Ein Video, dass das Thema Klimaschutz kurz, prägnant und mit politischer Wucht darstellt? Ich bin auf dem YouTube-Kanal von Zeit-Online fündig geworden. Ein Interview mit dem Klimaforscher Stefan Rahmstorf wird mit übersichtlichen Grafiken ergänzt. Das Setting des Videos ist super-seriös. Dadurch kommen die Botschaften umso besser zur Geltung und taugen vermutlich gut zur Mobilisierung. Die Zusammenhänge werden verständlich und einfach erklärt. Damit ist das Video für eine breite Zielgruppe geeignet. (MB)
„Kleiderfarben nach Hautfarben wählen: Was passt zu euch?“: Passt eure Garderobe zu eurem Hautton? In diesem tip-Text findet Ihr einfache Tipps, um euren Hautton zu bestimmen + ein Angebot passender Farben für Kleidung. Es gibt den Wangen- und den Handgelenktest. Wie die genau funktionieren, erfahrt Ihr beim tip. (MB)
“Who Lends to Africa and How? Introducing the Africa Debt Database”: Wenn es darum geht, mit Hilfe von selbst kuratierten Datenbanken Themen sichtbar und verständlich zu machen, ist das Kiel Institut für Weltwirtschaft immer vorne mit dabei. Für ein neues Projekt untersuchen David Mihalyi und Christoph Trebesch die Schuldenaufnahme afrikanischer Länder. Sie vergleichen die Schuldenaufnahme bei Institutionen wie dem IWF, der von westlichen Staaten finanziert wird, mit der Verschuldung bei chinesischen Banken und privatwirtschaftlichen Finanzmarktakteuren. Es gibt einen erheblichen Zins-Gap zwischen den verschiedenen Akteuren. Zugespitzt leitet sich daraus die Frage ab, ob die Staaten, die an Institutionen wie dem IWF beteiligt sind, für die Renditen der anderen Akteure geradestehen? Ihr findet die Studie direkt beim Institut oder Ihr schaut euch einfach die dazugehörige Pressemeldung an. (MB)
Edward Bernays – Godfather of PR: Zugegeben, dieser Text von Marc Tribelhorn für die NZZ hat bereits einige Jahre auf dem Buckel. Ich möchte ihn euch trotzdem nicht vorenthalten, weil er viele – teils moralisch fragwürdige – PR-Praxisbeispiele enthält. Und hat sich die PR in den letzten 100 Jahren weiterentwickelt? Ich bin mir da nicht so sicher. Es finden sich auch heute zahlreiche Beispiele dafür, dass Journalisten unkritisch mit Studien umgehen. Auch Influencer sind nicht wirklich neu. Bernays hatte für den Präsidentschaftskandidaten Calvin Coolidge ein Frühstück mit 30 Broadwaystars im Weißen Haus organisiert. Heutzutage hätte er dazu die Frau hinter Bibis Beauty Palace eingeladen. (MB)
„Großes Wort, schwer zu packen / So misst man Korruption“: Korruption beeinträchtigt die wirtschaftliche Entwicklung von Ländern, weil es dort an Vertrauen gegenüber Geschäftspartnern fehlt. Ann-Kathrin Jeske und Rodothea Seralidou haben dazu für den Deutschlandfunk eine Reportage mit O-Tönen aus Griechenland und der Ukraine gemacht. Das Urteil gegenüber der Ukraine fällt sehr positiv aus, es gäbe dort relativ wenig Korruption, obwohl eine Kriegswirtschaft dafür besonders anfällig ist. In Griechenland ist das Urteil weniger eindeutig. Die griechische Regierung engagiert sich seit der Finanzkrise stärker gegen Korruption. Das macht sich auch im einschlägigen Index von Transparency International bemerkbar. Allerdings sprechen die O-Töne aus Griechenland eine andere Sprache. (MB)
„Die Märtyrer-Kinder: Im Herzen des Nahostkonflikts“: Wenn Medien über den Nahostkonflikt berichten, steht immer die Frage im Raum, ob sie nicht zu einseitig für die Palästinenser Partei ergreifen. Diese Monitor-Doku von Shafagh Laghai und Lara Straatmann rutscht auch in diese Ecke. Sie rückt Kinder in den Mittelpunkt der Geschichte und unterstreicht das durch Bildsprache. Die Opfer palästinensischer Anschläge werden zwar auch kurz gezeigt; zu Wort kommt aber ein Pressesprecher der israelischen Armee. Dieser ist nur Stichwortgeber. Gute Geschichten müssen personalisiert und zugespitzt werden, insbesondere wenn es darum geht, Botschaften deutlich herauszuarbeiten. Bei diesem Thema ist mir das aber too much. Verschafft euch selbst einen Eindruck in der ARD-Mediathek. (MB)
„Jurafakten, Vong, Feudalsprache: Wie Dallan Sam seit Jahren deutschen Internet-Humor prägt“: Viralität und Reichweite; darum kreisen die Gedanken all derer, die für Social Media Accounts verantwortlich sind. Einige Learnings stecken in diesem OMR-Text von Torben Lux über Dallan Sam. Dieser entwickelt seit Jahren erfolgreiche Social-Media-Seiten; insbesondere auf Facebook. Die Ideen für die Seiten sind einerseits auf Grund eigener Bedürfnisse entstanden oder im Rahmen der Beschäftigung mit den Plattformen und ihren Gesetzmäßigkeiten. Außerdem zeigt er euch, wie man Social-Media-Erfolg für andere Projekte nutzen kann; bei ihm sind das Bücher. Lasst euch bei OMR inspirieren. (MB)
„Repräsentativität in Rundfunk- und Fernsehrat“: Das Autoren-Team (Jasmin Koch, Sabine Schiffer, Fabian Schöpp und Ronja Tabrizi) hat die Zusammensetzung deutscher Rundfunk- und Fernsehräte untersucht und diese an den Diversity-Kriterien der Charta der Vielfalt gespiegelt. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass es bei einzelnen Diversity-Kriterien erhebliche Diskrepanzen gibt. So sind zum Beispiel Ältere und Akademiker überrepräsentiert. Nach meiner Auffassung findet sich die Begründung für die Ergebnisse im System. Maßgeblich für die gesellschaftliche Vielfalt der Räte ist die Einbeziehung von Organisationen und Verbänden. Wenn ein Verband die Stelle besetzen darf, kommt in vielen Fällen der oder die Vorsitzende zum Zuge. Aber vielleicht sind die Räte auch aus der Zeit gefallen? Für mehr Öffentlichkeit und Transparenz wäre es meiner Meinung nach besser sie durch rein parlamentarische Gremien auf Landes- und Bundesebene zu ersetzen. (MB)
“Freiheit und Macht – ein konfliktreiches Tandem“: Eine Überschrift ohne klare These, dafür macht der Verfasser neugierig. Es handelt sich um Bodo Hombach; der wichtigste Kopf hinter der Politik Schröders in der rot-grünen Bundesregierung. Hombach beschreibt die Entwicklung beider Begriffe und deren Beziehung. Er macht deutlich, dass Freiheit stets von Macht bedroht wird. Die Freiheit geht aber nicht Knall auf Fall verloren. Dies passiere Schritt für Schritt, zum Beispiel „wenn Regierende glauben, es gäbe „Größeres“ als die Interessen der real lebenden Menschen.“ Ihr könnt den Text im Freiheit Macht Politik Blog hier lesen. (MB)
„Präventivhaft für Klimaaktivisten / Polizeiaufgabengesetz in Bayern bleibt umstritten“: In nahezu allen Bundesländern ist eine Präventivhaft für … ich finde ja Klimakleber ist die beste Bezeichnung … möglich. In Bayern ist der Spielraum dafür, aufgrund des vor einigen Jahren novellierten Polizeiaufgabengesetzes, am größten. Dieser Spielraum wird auch ausgeschöpft, was ich insbesondere in dem beschriebenen Fall in der Reportage beschriebenen Fall nachvollziehbar finde. Hier haben sich einige Personen kurz nach ihrer Verurteilung erneut festgeklebt. Aus den Reihen der Grünen, der FDP und der Linken gibt es Klagen gegen das bayerische Gesetz. Knackpunkt könnte sein, dass das Gesetz ursprünglich auf Terrorismus gemünzt war. Das ist bei den Klimaklebern nicht zutreffend. Dennoch finde ich es sympathisch, wie Bayern mit zivilem Ungehorsam umgeht. Wenn eine Seite bewusst gegen Regeln verstößt, kann man der anderen Seite nicht vorwerfen, dass sie allen Spielraum nutzt, um diese Regelverstöße zu unterbinden. Die Reportage von Tobias Krone und Michael Watzke könnt Ihr beim Deutschlandfunk anhören. (MB)
“Prime Minister’s Questions (PMQs) – 19 April 2023”: Die Regierungsbefragung im britischen Parlament war Vorbild für den Bundestag. Wer sich das Original anschaut, wünscht sich das der Bundestag etwas mehr davon übernommen hätte. Alles wirkt dort dynamisch und spontan, obwohl die Fragen natürlich vorab bekannt sind. Ohne Fremdscham geht es natürlich nicht; achtet mal auf die Fragen, die Sunak aus den eigenen Reihen bekommt. Die aktuelle Befragung könnt Ihr auf dem YouTube-Kanal des britischen Parlaments anschauen. (MB)
„Mit Geschichten überzeugen – Storytelling in der politischen Kommunikation“: Carolin Hartmann hat das Thema Storytelling für den Politsnack-Blog der Konrad-Adenauer-Stiftung aufgearbeitet. Wichtig ist, dass die Geschichte und die Botschaft zur Zielgruppe und zum Absender passen. Dann muss das vorhandene Material in die Struktur eingearbeitet werden. Hartmann beschreibt folgende Struktur: Einführung, Vorstellung des Protagonisten + des Vorhabens, die Herausforderung, der Höhepunkt, die Lösung. Und Storytelling kann nicht nur in Reden Anwendung finden. Social Media, insbesondere Instagram, ist prädestiniert dafür. (MB)
Tempolimit Studie: Es gibt eine neue Tempolimit-Studie eines internationalen Wissenschaftler-Teams. Als Methode kommt die Kosten-Nutzen-Analyse zum Einsatz. Ergebnis: ein Tempolimit würde knapp eine Milliarde Euro jährlich in Deutschland einsparen. Als Faktoren finden unter anderem Zeitverluste auf der einen Seite; Spritersparnisse, Versicherungskosten, CO2-Ersparnisse, Abnutzung der Infrastruktur und einiges mehr auf der anderen Seite Berücksichtigung. Wie immer bei Studien kommt es auf die Details bei der Berechnung der einzelnen Faktoren an. So hat zum Beispiel das Kieler Institut die Zeitverluste auf Grund eines Tempolimits viel stärker gewichtet. Einfach nur das Ergebnis einer Studie für die eigene Positionierung zu nutzen, greift zu kurz. (MB)
Zwei Kampagnen werben um SPD-Mitglieder: Über den Koalitionsvertrag mit der CDU darf die SPD-Parteibasis abstimmen. Das Interesse scheint groß zu sein; denn schon nach wenigen Tagen war das Quorum erreicht, was die Abstimmung verbindlich macht. Zwei Kampagnen schicken sich an, ihre Argumente an die Genossinnen und Genossen zu bringen. In der Berliner Zeitung hat sich Egon Huschitt die Kampagne “Besser mit uns” für den Koalitionsvertrag angeschaut.
„The Making of Modern Ukraine“: Merkt Ihr bei den allgegenwärtigen Diskussionen über Russland und die Ukraine, dass Ihr riesige Wissenslücken mit euch herumschleppt? Dann könnte der Podcast des Historikers Timothy Snyder für Abhilfe sorgen. Dieser basiert auf einer Vorlesungsreihe. In den 23 kurzweiligen – ca. 50-minütigen – Folgen erfahrt Ihr alles Notwendige über die Geschichte der Ukraine; dem Holodomor, Kultur, Sprache, die Habsburger, Polen, die Juden, die Wikinger usw. Kleiner Funfact: der Gründer Kiews war ein Wikinger namens Waldemar. Dieser Name ist der Ursprung für die Vornamen von Putin uns Selenskyj. Hier könnt Ihr den Podcast anhören. (MB)
“The consulting industry has infantilised government” – Mariana Mazzucato on taking back control”: Die Wirtschaftswissenschaftlerin Mazzucato hat kürzlich ihr vielbeachtetes Buch ‘The Big Con” veröffentlicht. Darin kritisiert sie die Abhängigkeit vieler Regierungen von Wirtschafts- und Politikberatungen. Ihr Gegenmittel ist naheliegend. Regierungen sollten viel stärker in eigene Kompetenzen investieren; sprich geeignetes Personal aufbauen und entwickeln. Das provoziert Kritik von der Opposition, wie die deutsche Debatte zeigt. Ich bin gespannt, ob das Buch und die dazugehörige Debatte auch in Deutschland Anklang finden werden. Die Frau ist auf jeden Fall ziemlich cool, auch wenn ich ihr linkes Weltbild nicht teile. Hier könnt Ihr euch einen Eindruck verschaffen. (MB)
“How to write better ChatGPT prompts (and this applies to most other text-based AIs, too)”: Nutzt Ihr ChatGPT bereits für Schreib- und Recherchearbeit? Falls nicht, die Registrierung und der Einstieg ist unkompliziert. Auf der Website wird euch ein Onboarding-Prozess angeboten. Dort findet Ihr auch zahlreiche Beispiele. Die entscheidende Herausforderung bei der Arbeit mit dem Tool ist das Schreiben der Arbeitsaufträge / Prompts. Wenn Ihr Inspiration benötigt, schaut doch mal in den Erklärtext von David Gewirtz an. Sein wichtigster Tipp macht alles bereits einfacher. ChatGPT ist ein Chat-Programm. Schreibt eure Prompts also einfach so, als würdet Ihr mit einem Kollegen sprechen. Im Laufe eines Chats werden die Ergebnisse immer besser. Liefert ruhig detaillierte Informationen und nutzt die Möglichkeit Sender (z.B. MdB) oder Empfänger (z.B. die Mitglieder der örtlichen Feuerwehr) zu benennen. Hier findet Ihr den Text. (MB)
„Solo-Selbstständige und Werkvertragsbeschäftigte als Katalysatoren des digitalen Wandels in deutschen Unternehmen“: Wenn der Einsatz von Nicht-Festangestellten in Unternehmen thematisiert wird, dann geschieht das in der Regel mit einem negativen Spin. Diese IW-Studie von Oliver Stettes setzt einen Contrapunkt und weist auf den Zusammenhang von atypischer Beschäftigung und Innovation hin. „Solo-Selbstständige spielen dabei eher eine wichtige Rolle bei der Einführung von digitalen Grenztechnologien, während Fremdfirmen mit ihren Werkvertragsbeschäftigten eher bei der Implementierung reiferer Technologiearten zum Einsatz kommen.“ (MB)
„Verlieren, ohne zu scheitern: ein Kurs für strauchelnde Politiker mit Malu und Manu“: Susanne Gaschke und Alexander Kissler haben für die NZZ eine Polemik über Frauen in der Politik geschrieben. Viele der Vorwürfe treffen genau so gut auf Männer zu. Nichts davon ist wirklich neu, alles ist böse. Der Text ist ein schönes Beispiel dafür, wie gut Aufzählungen in Medien funktionieren, wenn sich eine mehr oder minder schlüssige Klammer findet (MB)
EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus im Dlf-Interview: Mich beeindruckt immer wieder die rhetorische Kraft von Pfarrern. Diese Stärke spielt Kuschus mehrfach im Interview mit Andreas Main aus. Inhaltlich ist ihre Reaktion auf die Debatte um Krieg und Frieden innerhalb des Kirchenumfeldes interessant. Die Kirche verstehe sich als Debattenraum. Das ist sinnvoll, weil es ein aktiver Beitrag gegen die Polarisierung der Gesellschaft sein kann. Was mich irritiert, ist das sich Kurschus bei Themen wie dem Klimaschutz und der Kindergrundsicherung klar positioniert. Beides lässt sich aus der DNA der Kirchen heraus begründen. Trotzdem ist vermutlich ein großer Teil der Mitgliedschaft anderer Meinung und fühlt sich vor den Kopf gestoßen; siehe die Heizungsdebatte. Hier könnt Ihr das Interview anhören. (MB)
„Deutschland schaltet ab – Der Atomausstieg und die Folgen“: Die letzten Atomkraftwerke in Deutschland werden abgeschaltet. Die Debatte kocht hoch. Der NDR hat das zum Anlass genommen, eine Doku zum Thema zu produzieren, die alle Pro-Argumente für die Kernkraft, das Engagement der ganzen Welt und die positive Stimmung in der Bevölkerung spiegelt. Das ist total einseitig und der Titel erinnert an ein erfolgreiches rechtspopulistisches Buch. Es ist aber emotional gut gemacht und zeigt welches politische Risiko die Grünen und damit auch die gesamte Bundesregierung eingehen. Von Preiserhöhungen bei der Energie, über die Instabilität der Netze, mehr Co2-Ausstoß durch den Einsatz von Kohlekraftwerken, bis zur Wettbewerbsschwäche der energieintensiven Wirtschaft in Deutschland finden sich zahlreiche Anknüpfungspunkte, die der politische Gegner nutzen kann und auch nutzen wird. Hier könnt Ihr die Doku anschauen. (MB)
„Hacks für erfolgreiche Newsletter“: Die Newsletter-Autorin Anne-Kathrin Gerstlauer (TextHacks) hat für den Politsnack-Blog der Konrad-Adenauer-Stiftung ihre besten Newsletter-Tipps aufgeschrieben. Wie bei jedem Medium; auch ein Newsletter muss zumindest ein nützliches / konstruktives / lebensnahes Element enthalten. Darüber hinaus braucht es eine bestenfalls einheitliche und dem Format angepasste Struktur; Zwischenüberschriften usw. Außerdem gilt, denkt die Verbreitung von vornherein mit. Wie genau? Schaut euch den Text an. (MB)
„Selbstverständigkeit in der Krise? Vom Umgang der Selbstständigen mit den Folgen der Corona-Pandemie“: Das WSI-Institut der Hans-Böckler-Stiftung hat eine lesenswerte qualitative Studie, im Zusammenspiel mit einer quantitativen Studie, zum Thema herausgebracht. Diese ist gemeinsam mit dem Institut von Alexander Mauss entstanden. Die Studie zeigt, wie viel zusätzliche Erkenntnisse die qualitative Forschung zu einem Thema liefern kann. Beeindruckt hat mich Umgang der Unternehmer mit der Krise; Durchhaltewillen, Resilienz und Hartnäckigkeit. Besonders interessant finde ich den Zusatzpart zur Altersvorsorge für Selbständige und zur Interessenvertretung. Sind Selbstständige gegenüber der gesetzlichen Rentenversicherung skeptisch? Dazu hätte ich mir mehr Klarheit in der Studie gewünscht. Die Antworten zur Interessenvertretung sind ein klarer Auftrag an Wirschaftsverbände. Kommuniziert besser. (MB)
„Vorbereitungen für den ersten Bürgerrat starten“: Das Verfahren für die Einsetzung der Bürgerräte steht. Die Details könnt Ihr hier nachlesen. Knackpunkt ist die Auswahl der Bürgerräte durch Agenturen. Hier kommt es auf Transparenz an, um einer kritischen Öffentlichkeit zu begegnen. Ich stehe Bürgerräten skeptisch gegenüber, weil sie eben nicht durch freie Wahlen legitimiert sind. Das kann man aber durchaus anders sehen. Im Text sind dafür die Anhörungen verlinkt. (MB)
„Bauern unter Druck/Krisenstimmung in der deutschen Landwirtschaft“: Tom Schimmeck hat für den Deutschlandfunk eine Reportage zur Stimmung in der Landwirtschaft gemacht. Insbesondere der erste O-Ton mit einem Bullenmäster zeigt eine deutliche Ablehnung der zunehmenden Regulierung durch die Bundes- und die europäische Ebene. Klimaschutz, Umweltschutz und Tierwohl sind die politischen Ziele. Die damit einhergehende Aufwand führt dazu, dass sich die wirtschaftliche Situation vieler Landwirte verschlechtert, weil nicht mit höheren Preise oder Subventionen kompensiert wird. Interessant ist die politische Dimension. Von welchen Parteien fühlen sich Landwirte vertreten? Wie groß ist überhaupt noch der Anteil der Wähler, die ihre Wahlentscheidungen von der Landwirtschaftspolitik abhängig machen? Und welche Rolle spielen die Ökolandwirte, die sich vermutlich eher von den Grünen vertreten fühlen. (MB)
„Notes of Berlin“: Mariejosephin Schneider hat – inspiriert von den allgegenwärtigen Zettel-Aushängen in Berlin – kurz vor Corona einen Episodenfilm über die Stadt gedreht. In den kleinen Geschichten taucht viel von dem auf, was unseren Alltag, Gespräche und Debatten dominiert; Wohnungsmangel, Toleranz, usw. Darüber hinaus funktionieren die Geschichten unabhängig von Berlin. Der Film ist gute Unterhaltung und zeigt gleichzeitig die Stadt, wie sie ist und in einigen der Geschichten, wie sie sein sollte. Hier könnt Ihr den Film in der ARD-Mediathek anschauen. (MB)
Twitter – wie funktioniert der Algorithmus? Aakash Gupta hat in diesem Thread aufgeschrieben, was der nun offengelegte Algorithmus über Faktoren verrät, die die Sichtbarkeit von Tweets beeinflussen. Likes spielen die wichtigste Rolle. Videos und Fotos zu nutzen, ist ebenfalls sinnvoll. Links sind ein Malus. Wie schon vielfach geschrieben, sorgt auch der blaue Haken für deutlich mehr Sichtbarkeit, ein sinnvolles Investment für professionelle Kommunikation? (MB)
„Erforderlichkeit und Möglichkeit einer Bundesförderung für die Pressewirtschaft“: Zum Ende der letzten Legislaturperiode hat das damalige BMWi ein Gutachten zur Förderung der Zustellung von Presseerzeugnissen in Auftrag gegeben. Dieses Gutachten von WIK-Consult könnt Ihr jetzt auf der BMWK-Website lesen. WIK-Consult hat sauber gearbeitet. Die unterschiedlichen Kosten der Zustellung von Zeitungen, Anzeigenblättern und Zeitschriften werden klar benannt. Rechtlich ist die Zustellungsförderung viel einfacher machbar als eine Förderung von Medien nach inhaltlichen Kriterien. Das entscheidende Argument für die Förderung ist die Versorgung von überwiegend älteren Menschen mit – insbesondere regionalen – Medienerzeugnissen. Dabei kommt dann natürlich auch das Thema Demokratie ins Spiel, auch wenn das im Gutachten nicht so deutlich drinsteht. (MB)
„Die Zeitenwende bedeutet für den Arbeitsmarkt eine stille Revolution“: Bundesminister Hubertus Heil hat einen Gastbeitrag für das Progressive Zentrum geschrieben. Was ändert sich aufgrund der Zeitenwende in der Arbeits- und Sozialpolitik? Eigentlich nichts, alles wurde bereits vorher im Koalitionsvertrag der Ampel vereinbart, so Heil. Politisch interessant finde ich, dass er deutlich einfordert, dass die Zeitenwende kein Argument sein darf, um progressive Politik – also seine Politik – in Frage zu stellen. Hier könnt Ihr den Text lesen. (MB)
„Streik: Everything Everywhere All at Once“: Marius Mestermann hat für den Spiegel eine kurze Reportage mit Impressionen vom großen Streik-Tag gemacht. Das Mitarbeiter der Bahn befragt werden, ist naheliegend, weil Auswirkungen von Streiks im Verkehrssektor für viele Bürger besonders gravierend sind. Das Beispiel Gesundheitssektor ist weniger geeignet. Kaum jemand gönnt Krankenschwestern keine bessere Bezahlung. Bei Verwaltungsangestellten im Finanzamt schaut das vermutlich anders aus. Journalismus sollte nicht auf die Strategie einer der Tarifparteien einzahlen. Ein Update zu dem Thema ist bereits angekündigt. Ich bin gespannt. Hier könnt Ihr die aktuelle Folge anhören. (MB)
Die heute-Show-Kopie von Martin Sonneborn MdEP: Sonneborn hat als Fernsehmensch und Comedian einen Startvorteil, wenn es darum geht, parlamentarische Arbeit ins Video zu setzen. Ob es als Politiker sinnvoll ist, auf Teufel komm raus lustig sein zu wollen, würde ich mal mit einem Fragezeichen versehen. Aber ein gefilmter, regelmäßig erscheinender, Newsletter hätte schon Charme. Dafür braucht es Aufnahmen mit professioneller Anmutung, Schnitt, Schnittsequenzen, ein Blick für die Skurrilitäten der berlinbubble, Leichtigkeit + Selbstbewusstsein, Selbstironie und ein schlüssiges Konzept. Hier findet Ihr Anschauungsmaterial von Sonneborn. (MB)
„So berechnet (und verbessert) man das Instagram Engagement (15 Tipps + Kalkulator)“: Christina Newberry hat auf dem Hootsuite-Blog umfassend aufgeschrieben, wie sich das Engagement und damit die Sichtbarkeit auf Instagram steigern lässt. Obwohl in den Text zahlreiche Werbeverlinkungen für Hootsuite eingebaut sind, finden sich viele interessante Hinweise. Warum sind Reels so wichtig und worauf kommt es bei der Erstellung an? Warum ist es sinnvoll, auch bei Insta auf SEO zu achten? Darüber hinaus gibt es viele Tipps, die ich bereits sehr oft gelesen habe; Community-Management, Authentizität, usw. Hier findet Ihr den Beitrag. (MB)
„Wie resilient ist die Soziale Marktwirtschaft im internationalen Vergleich?“: Michael Hüther, Dominik H. Enste und Jennifer Potthoff haben für das Roman Herzog Institut eine Studie zur Resilienz von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft geschrieben. Dabei werden die EU-Mitglieder und weitere ausgewählte Länder verglichen. Deutschland schneidet ziemlich gut ab. Risiken sind unter anderem die Globalisierungsskepsis und die überbordende Bürokratie. Die Bemühungen Europas und insbesondere Deutschland einer Transformation hin zur Klimaneutralität werden positiv eingestuft. Hier könnt Ihr die Studie lesen. (MB)
„NZZ Akzent»: China – USA: Der neue kalte Krieg“: In dieser Folge der NZZ-Podcast-Reihe geht es um die Entwicklung der Beziehung Chinas mit den USA. Im Gespräch mit der Journalistin Katrin Büchenbacher werden die Knackpunkte beschrieben und diskutiert. Büchenbacher zeigt die Verrohung der Sprache, wenn Politiker beider Seiten übereinander sprechen. Aber sind einzelne Äußerungen oder Positionspapiere wirklich so besorgniserregend, wenn es bei nüchterner Betrachtung eine Vielzahl gemeinsamer Interessen beider Länder gibt; Klimaschutz, Wirtschaftswachstum, usw. Hier könnt Ihr die Folge anhören. (MB)
Walulis Daily zur Wahlrechtsreform: Die Wahlrechtsreform – satirisch / journalistisch aufgearbeitet von Philipp Walulis – findet Ihr in diesem Kurzbeitrag auf Funk. Der Beitrag trifft den Kern der Debatte, die CSU wird als Verlierer markiert und abgewatscht. An dem Reformvorschlag selbst übt der Beitrag überhaupt keine Kritik. Dabei hätte es sich doch angeboten, die demokratische Gesinnung der Ampel-Parteien in Frage zu stellen? Bei Berichten über Wahlrechtsreformen in den USA fällt die Berichterstattung immer sehr kritisch aus; Stichwort Gerrymandering. Und vielleicht hätte auch die FDP etwas mehr Häme verdient? Mit dem eigens verabschiedeten Wahlkampf beraubt sie sich des Instruments der Zweitstimmenkampagane. In Zukunft werden sich bürgerlich-liberale Wähler entscheiden müssen, ein Splitting der Stimmen ist dann sinnlos. (MB)
„Prebunking – Kann man gegen Fake News „impfen“?“: Daniel Feldhaus erklärt euch in diesem Text auf dem Politsnack-Blog der Konrad-Adenauer-Stiftung was sich hinter dem Prebunking-Ansatz verbirgt. Das ist sehr hilfreich für die eigene politische Kommunikation, aber auch weil Google diesen Ansatz bereits aktiv nutzt. „Fünf unterschiedliche Manipulationstechniken: … emotional-manipulative Sprache, Widersprüchlichkeit, falsche Dichotomie, jemanden zum Sündenbock machen und der persönliche Angriff“ werden aufgegriffen. Allerdings ist mir nicht ganz klar, wo die Grenze zu normalen / akzeptablen Debattenbeiträgen verläuft? Denn viele Politiker verwenden diese Techniken. Hier könnt Ihr den Text lesen. (MB)
„Corona hat den digitalen Graben zwischen den Betrieben vertieft“: Die Institute IAB und ZEW haben das Investitionsverhalten deutscher Unternehmen in Home-Office-Technologie untersucht. Wie zu erwarten, hat Corona einen Investitionsschub verursacht. Besonders stark investiert haben Unternehmen, die bereits vorher eine Affinität zu dem Thema hatten. Besonders interessant finde ich die Auswirkungen auf die Beschäftigungschancen von Arbeitnehmern in Abhängigkeit von ihren Home-Office-Erfahrungen. Dazu fehlen aber Belege in dieser Studie. (MB)
„Wie ein Forschernetzwerk die Kipppunkte-Warnung in die Debatte trickste“: Der Begriff Kipppunkte ist in der Klimaschutzdebatte etabliert. Wie er entwickelt worden ist, hat Axel Bojanowski, Chefreporter Wissenschaft der Welt aufgeschrieben. Grundlage war keine Studie, sondern vielmehr ein Meinungsbeitrag, der in einer etablierten Fachzeitschrift veröffentlicht worden ist, aber kein strenges Peer-Review-Verfahren durchlaufen musste. Der Text von Bojanowski liest sich als Framing-Vorwurf an Klimaforscher. Das muss man nicht teilen. Seine Herleitung für diese These erscheint aber schlüssig. Überzeugt euch auf welt.de selbst. (MB)
„Mehr Wertschätzung für Unternehmen! Ein Appell von Ingrid Hofmann“: Es mangelt an Bereitschaft in Deutschland Unternehmen zu gründen. Eine der Ursachen ist sicherlich die mangelhafte Bereitschaft der Universitäten aktiv in diese Richtung auszubilden. Das sieht Hofmann richtig. Der zweite Punkt, den sie macht, ist ebenfalls treffend. Unternehmen werden immer stärker mit Regulierung belastet. Vieles davon entsteht auf europäischer Ebene; „das Lieferkettengesetz, die EU-Entscheidung zur Pflicht zur lückenlosen Arbeitszeiterfassung, die Einrichtung einer Whistleblower-Hotline, die Meldepflichten Transparenzregister, die neue CSR-Richtlinie“. Vielleicht sollten sich die politischen Entscheiderinnen und Entscheider die Kritik von Ingrid Hofmann zu Herzen nehmen, schließlich ist sie eine der erfolgreichsten deutschen Selfmade-Unternehmerinnen. Auf arbeitgeber.de könnt Ihr den Text lesen. (MB)
„Zur EU-Gebäudesanierung – Interview mit Dennis Radtke, CDU-MdEP“: In diesem DLF-Interview bringt Radtke die Widersprüchlichkeit der Debatten zum Green Deal der Europäischen Kommission auf den Punkt und übt sehr harte Kritik an seinen Kollegen. Die Analogie zur Heizungsdebatte in Deutschland ist nicht zu überhören. Ich bin gespannt und auch ein wenig besorgt, wie sich der gesellschaftliche Rückhalt für Klimaschutzpolitik entwickelt. (MB)
„Im Westen nichts Neues – die Geschichte dahinter“: Mirko Drotschmann lässt in dieser Folge von MrWissen2go, die Entstehungsgeschichte des Remarque-Romans und der ersten Verfilmung Revue passieren. Ein These, die in der Debatte um den Krieg in der Ukraine verwendet wird, spielt hier die entscheidende Rolle. Wenn aus einem Krieg ein Stellungskrieg wird, den anscheinend keine Seite wirklich gewinnen kann, tun sich die Kriegsparteien damit schwer, den Krieg zu beenden. Aus dem Krieg wird ein Erschöpfungskrieg, der im Nachhinein schwere gesellschaftliche Schäden verursacht. (MB)
SEO-Bildoptimierung umsetzen und die Google-Bildersuche als Traffic-Quelle nutzen: Wer noch so nebenbei eine Website betreut/betreuen muss, gerät schon mal in Versuchung, bei der Suchmaschinenoptimierung Zeit einzusparen. Dabei kann sich bei der Bildbeschreibung ein kleines Zeit-Investment lohnen. Margit Kustor-Neubauer hat auf der OMR-Website für euch aufgeschrieben, was Ihr auf jeden Fall machen solltet und was Ihr zusätzlich machen könntet. Pflicht sind die Bildbeschreibung, die Unterschrift, die URL und die Alt-Attribute; überall sollten die passenden Keywords zum Einsatz kommen. Alle Tipps findet Ihr im Text. (MB)
„Trends in international arms transfers“: Wenn Ihr einen Überblick zum internationalen Handel mit Rüstungsgütern erhalten möchtet, bekommt Ihr in den Reports des Sipri-Instituts neue Zahlen. In der aktuellen Ausgabe (PDF) wird etwas überraschend deutlich, dass die USA im letzten Jahr zwar viele Waffen in die Ukraine exportiert hat. Nach Kuwait, Saudi Arabien, Qatar und Japan hat sie aber noch mehr exportiert. Ebenfalls überraschend für mich war, das 11 Prozent aller weltweiten Waffenimporte nach Indien fließen. Werft doch mal einen Blick in das Faktenblatt des Reports. Es lohnt sich. (MB)
„Wie Regierungen Software-Lieferketten besser schützen können“: Alexandra Paulus and Christina Rupp (Stiftung Neue Verantwortung) machen in diesem Text konkrete Regulierungsvorschläge für sichere Software. Der Charme des Papers ist, dass ein Einstiegs-Maßnahmen-Set und darauf aufbauend Erweiterungen vorgeschlagen werden. Zum Einstieg: Entwicklungsstandards in Ausbildung implementieren, Schwachstellenanalysen systematisch durchführen und Standards für sichere Datenformate einführen. Das gewinnt auf Grund der höheren Wertschätzung für Sicherheit an Relevanz. Es eröffnet aber auch eine Wettbewerbsdebatte; drohende Überregulierung versus Wettbewerbsvorteile auf Grund von mehr Vertrauen in sichere Software. Hier könnt Ihr den Text lesen. (MB)
Verletzungen des völkerrechtlichen Gewaltverbots: In diesem DLF-Interview von Christoph Heinemann mit dem Völkerrechtler Claus Kreß bekommt Ihr Antworten auf die Frage, ob eine Anklage Russlands beziehungsweise Putins für den Angriffskrieg auf die Ukraine möglich sein könnte. Im Rahmen eines internationalen Sondertribunals; ja. Ansatzpunkt dafür wäre eine Verletzung des völkerrechtlichen Gewaltverbots. Eine Anklage vor dem Gerichtshof in Den Haag ist unwahrscheinlich, da dafür die Voraussetzungen noch geschaffen werden müssten. Allerdings könnten die russischen Kriegsverbrechen (Folter, Vergewaltigungen, usw.) dort verhandelt werden. Voraussetzung ist, dass es sich um großflächige systematische Verbrechen handelt. Das ist der Unterschied zu den Verbrechen, die von Ukrainern begangen worden sind. Kreß geht auch auf den Zusammenhang von Waffenlieferungen und Kriegseintritt ein. Hier könnt Ihr das Interview hören. (MB)
Reputation und Image – Plauderstündchen mit Harald Schmidt: Auf YouTube findet Ihr diesen Talk der Agentur USC mit Harald Schmidt. Er bekommt eine bunte Promiauswahl – von Luisa Neubauer bis Boris Becker – präsentiert und beurteilt deren öffentliche Auftritte. Besonders hilfreich ist sein Tipp, nicht zu versuchen ein öffentliches Image komplett zu drehen, sondern damit zu spielen. Mit Dirty Harry konnte er aber auch immer sehr gut leben. Charmant ist der klare moralische Kompass; zahlt gefälligst eure Steuern. Lustig ist ein kleiner Versprecher zu Lasten von Philipp Amthor. (MB)
Gut ins Bild gestellt – Rednerpult oder Handshake? Gute Bilder sind hilfreich, um Politik zu verkaufen und das Image von Politikern zu verbessern. Insbesondere Habeck und Baerbock fallen durch sorgfältige Inszenierungen auf. Aber welche Motive funktionieren überhaupt nicht? Das hat Wolfgang Ainetter hier auf LinkedIn für euch aufgeschrieben. (MB)
Deutschland verreist – die neue ADAC-Tourismusstudie: Die Studie ist auf zwei Ebenen interessant. Es geht konkret um Tourismus. Was sind die Trends, was hat sich mit Corona geändert? Politischer Sprengstoff steckt in dem sehr gut sichtbaren Wohlstandsverlust. Ein Viertel der Befragten geht davon aus, in Zukunft weniger Geld für Reisen zur Verfügung zu haben. Hinzu kommt eine sehr geringe Zahlungsbereitschaft für nachhaltige und klimaschonende Reiseangebote, und zwar auch in Bevölkerungsgruppen, denen das sehr wichtig ist. Die vollständige Studie findet Ihr hier. (MB)
„Ein Sicherheitskonzept zur Stärkung der Resilienz der Bargeldversorgung in Not- und Krisenfällen“: Wie funktioniert der Bargeldkreislauf in Deutschland? Wenn es zu Krisen kommt (Strom- oder IT-Ausfälle, Naturkatastrophen oder Pandemien), was können dann die verantwortlichen Akteure (Bundesbank, Geldtransportunternehmen; Handel; usw.) tun, um mit diesen Krisen fertig zu werden? Die Beschreibung des Bargeldkreislaufes mit den maßgeblichen Schnittstellen und konkrete Vorschläge im Umgang mit und für die Vorbereitung auf Krisen finden Ihr in diesem Abschlussbericht zum Forschungsprojekt BASIC. Partner des Projekts waren: Brandenburgisches Institut für Gesellschaft und Sicherheit, Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste, Cash Logistik Security AG, Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS und die Deutsche Bundesbank. Und was kann die Bundesregierung für mehr Resilienz bei der Bargeldversorgung tun? „Geld- und Wertdienstleister sollen im Not- und Krisenfall ihrer Rolle als kritische Dienstleister vollumfänglich und unverzüglich gerecht werden können.“ So steht es im Bericht. Konkret bedeutet das unter anderem eine bevorrechtigte Betankung von Fahrzeugen. (MB)
„Ukraine-Krieg: Wie profitiert die deutsche Rüstungsindustrie?“: Deutsche Rüstungsunternehmen werden von ihren Banken aussortiert, weil diese sie als nicht taxonomiekonform einstufen. Das ist eines der Themen in dieser SWR-Reportage von Petra Thiele. Darüber hinaus geht es recht grundsätzlich um die Auswirkungen der Zeitenwende auf die Branche. Sehr gut gemacht ist die breite Auswahl an O-Tönen und Einblicken in einzelne Institutionen und Unternehmen: Hans Christoph Atzpodien (Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie), Andreas Seifert (Informationsstelle Militarisierung IMI), Klaus-Heiner Röhl (Institut der Deutschen Wirtschaft), Hensoldt, Diehl Defense, Rolls-Royce Power Systems (MTU), Rheinmetall, Dassault und Airbus. Vielen Dank Christoph Sprich für den Hinweis. (MB)
„Die Newsreader“: Diese 6-teilige Serie auf Arte erzählt die Geschichte einer Nachrichtenredaktion bei einem australischen Fernsehsender im Jahr 1986. Die Serie lebt von den gut-gestrickten Konflikten der Protagonisten. Es geht unter anderem um unterdrückte Homosexualität, Diskriminierung und psychische Instabilität; das ist unterhaltsamer als es klingt. Sehr gut erzählt sind die journalistischen Konflikte. Toll ist auch die Ausstattung, von den Frisuren bis zu den Autos. Hier könnt Ihr die Serie anschauen. (MB)
„Revolutioniert ChatGPT die politische Kommunikation?“: Taugen Chatbots zur Unterstützung alltäglicher Textarbeit? Grundsätzlich ja, wir müssen nur einsteigen und es ausprobieren. Sebastian Weise hat im Politsnack-Blog der Konrad-Adenauer-Stiftung aufgeschrieben, was alles gehen könnte und wo die Grenzen sind. Rohentwürfe für Reden, Recherchen und die Beantwortung von Anfragen sind mögliche Einsatzgebiete. Wenn es um den richtigen Spin geht, um politische Einordnungen oder um Wertvorstellungen stoßen die Systeme an ihre Grenzen, weil sie nur das produzieren und gewichten, was für sie auffindbar ist. Darum mein Appell; testen. (MB)
„Radikal fürs Klima?“: Dominik Hirndorf hat im Rahmen einer repräsentativen Umfrage die Affinität zur Gewalt bei möglichen Klimaaktivisten untersucht. Obwohl die Angst vor den Folgen des Klimawandels sehr groß ist – 64 Prozent der Befragten haben große Angst oder sehr große Angst – ist die Gewaltbereitschaft für mehr Klimaschutz gering. Nur sieben Prozent der Befragten haben der Aussage „Im Kampf für den Klimaschutz reichen friedliche Mittel nicht aus.“ voll und ganz zugestimmt. Wenn konkret nach Gewalt gegen Sachen oder Menschen gefragt wird, haben nur zwei Prozent voll und ganz zugestimmt. Damit legt diese Untersuchung nahe, dass der Rückhalt für Gewalt als Protestform in der Gesellschaft sehr gering ist. Er ist aber bei einem Teil der Gesellschaft vorhanden, auch wenn es um Klimaschutz geht. Hier könnt Ihr die Studie anschauen. (MB)
„Die Verdrängung des demographischen Wandels“: Wenn wir erneut über Rentenpolitik diskutieren, lohnt ein Blick auf diesen Text von Axel Börsch-Supan aus dem letzten Jahr. Es geht um die Einordnung der Ampelrentenpläne im Koalitionsvertrag. An diesen lässt Börsch-Supan kein gutes Haar. Sie sind nicht geeignet, um den Problemen zu begegnen, die auf Grund des demographischen Wandels für das gesetzliche Rentensystem entstehen. Er spricht von Scheinlösungen. Die von der FDP vorgeschlagene Kapitaldeckung in Höhe von 10 Milliarden Euro mit einer Aktienrente deckt die Ausgaben der gesetzlichen Rentenversicherung gerade mal für 10 Tage. Die von der SPD geforderte Stabilisierung des Rentenniveaus beruht auf einem Missverständnis. Die Renten werden auf jeden Fall weiter ansteigen. Besser wäre es, wenn die Ampel den Abschnitt im Koalitionsvertrag zur gesetzlichen Rente neu verhandeln würde. (MB)
Die Krankenhausreform – gibt es einen Bund-Länder-Dissens? Jürgen Zurheide hat mit dem NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann in diesem DLF-Interview über die ersten Vorschläge von Bundesgesundheitsminister Lauterbach zur Krankenhausreform gesprochen. Wo können Zuständigkeiten konzentriert werden? Welche Standorte können wegfallen? Das Thema ist brisant. Studien machen deutlich, dass es zu viele Krankenhausstandorte gibt, die keine besonders guten Leistungen anbieten und eigentlich auch nicht wirtschaftlich betrieben werden können. Diese Häuser binden Pflegekräfte, die überall im Gesundheitswesen händeringend gesucht werden. Standorte zu schließen, ist politisch schwierig. Gelingt dem Bund dennoch gemeinsam mit den Ländern eine Reform? (MB)
Mit Humor über den politischen Gegner herziehen – am Beispiel Clinton versus Trump: Das Alfred E. Smith Dinner ist fester Bestandteil des amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfes. Beide Kandidaten halten eine Rede, in der sie Selbstkritik üben und ihren Gegner hart und dennoch mit fein-pointierten Formulierungen angreifen; beziehungsweise ehren. In der deutschen politischen Kultur fehlen diese Roasts. Dabei sind sie – auch für den Karneval – zumindest gutes Anschauungsmaterial. Werft doch mal ein Blick auf dieses Aufeinandertreffen von Trump und Clinton. Die hohe Kunst ist es, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Vielen Dank an Stefan Waldschmidt für den Hinweis. (MB)
„Der ultimative Guide für die Wohnungssuche in Berlin“: Ich wohne seit fast 35 Jahren in Berlin. So richtig vergnüglich war es auf dem Wohnungsmarkt nie und es schaut nicht so aus, als ob es die nächsten Jahre besser werden würde. Falls Ihr auf Wohnungssuche seid oder plant auf Wohnungssuche zu gehen, werft doch mal einen Blick in diesen Text von Elliot Stenson. Sein wichtigster Tipp ist, bereitet euch gut vor und stellt alle erforderlichen Unterlagen zusammen, um euch im Fall der Fälle umgehend bewerben zu können. Wenn Ihr sucht, spread the word auf allen Kanälen und sucht zu Monatsanfang besonders engagiert. Dann kommen die meisten Wohnungen auf den Markt. (MB)
“Disclosure, inducements, and suitability rules for retail investors study”: Der Vorschlag aus der Europäischen Kommission, Provisionen bei der Vermittlung von Versicherungen und Finanzdienstleistungen zu verbieten, hat auch in Deutschland bei betroffenen Unternehmen und Verbänden viel Aufregung verursacht. Zur Begründung des Vorschlags wird auf diese Studie verwiesen, die Kantar im Auftrag der Europäischen Kommission durchgeführt hat. Die Studie wurde bereits vor einigen Monaten veröffentlicht, musste nun aber in einer korrigierten Version erneut veröffentlicht werden, weil ein Rechenfehler aufgefallen ist. Die Provisionen sind in der ersten Fassung zehn Prozent zu hoch angegeben worden. Wenn Ihr in das Thema einsteigen möchtet, empfehle ich die Lektüre ab Seite 160. Ab dann geht es sehr konkret um Vermittlungs- und Verwaltungskosten. Auffällig ist, dass die Verwaltungskosten bei den meisten Produkten, den größten Teil der Belastungen ausmachen. An der korriegierten Studie ist immer noch kritisch, dass die Datengrundlage nicht vollständig ausgewiesen wird. (MB)
„Die Zeit für grünen Wasserstoff ist jetzt.“: Der Sunfire-Chef Nils Aldag hat für den blog politische ökonomie ein flammendes Plädoyer zum Markthochlauf für grünen Wasserstoff in Europa geschrieben. Der Inflation Reduction Act der USA sollte für uns Anreiz sein, Besteuerung und Förderung von Wasserstoff auf den Prüfstand zu stellen. Es gibt keinen Grund für Pessimismus. Europa und auch Deutschland haben ihre Zukunft selbst in der Hand und mit leistungsstarken Unternehmen und Fachkräften beste Voraussetzungen. Die Regulierung, die zur Zeit auf europäischer Ebene versucht wird, ist ein Trauerspiel. Hier müssen dringend Erfolge erzielt werden. Auch in Deutschland ist man auf dem Holzweg, indem man willkürlich Einschränkungen vornimmt, denn „in Nordrhein-Westfalen oder Bayern würde damit der Einsatz von Elektrolyseuren erschwert.“ Förderung solle nicht blind auf die Anwendung abstellen, sondern auch „Komponenten, und damit die Resilienz europäischer Wertschöpfungsketten“ berücksichtigen. Hier könnt Ihr den Text lesen. (MB)
„Was plant die Bundesregierung für die private Altersvorsorge?“: Thomas Richter und Holger Sedlmaier vom BVI (Bundesverband Investment und Asset Management) diskutieren in dieser Folge des Verbandspodcast über die private Altersvorsorge. Richter ist Mitglied der Fokusgruppe private Altersvorsorge der Bundesregierung. Diese möchte bis zur Jahresmitte ihren Abschlussbericht vorlegen. Neues aus der Fokusgruppe erfahrt Ihr nicht. Interessant ist aber der Gesamtblick des Verbandes auf das Thema. Man könnte sich eine Zweiteilung bei der privaten Altersvorsorge vorstellen. Geringverdiener nutzen weiterhin Riester, das dafür reformiert wird. Für die Besserverdiener schlägt der BVI ein Fondsspardepot vor. In dieses kann man seine Fondssparpläne hineinbuchen. Man bespart sie aber aus dem Nettoeinkommen. Der Anreiz entsteht durch einen Rabatt bei der nachgelagerten Besteuerung in der Auszahlungsphase. Der Vorschlag ist nicht schlecht, neu ist er nicht. Bereits vor 20 Jahren hat die damalige grüne Finanzpolitikerin Christine Scheel etwas ähnliches vorgeschlagen. Hier könnt Ihr den Podcast anhören. (MB)
„Joschka und Herr Fischer“: Bereits 2011 entstanden, aber noch brandaktuell, der Film von Pepe Danquart über Joschka Fischer, dessen Karrierehöhepunkt das Außenministerium war. Seine Rede vom Bielefelder Parteitag der Grünen, anlässlich des Militärschlags gegen Serbien, aus dem Jahr 1999 hat nichts an Aktualität verloren: „Frieden setzt voraus, dass Menschen nicht ermordet, dass Menschen nicht vertrieben, dass Frauen nicht vergewaltigt werden – das setzt Frieden voraus.“ Viel interessanter als die Geschichte der Grünen, die im Film auch erzählt wird, ist die Entwicklung Fischers vom gewaltbereiten Linken, der die Gesellschaftsordnung mit ihren demokratischen Spielregeln grundsätzlich in Frage gestellt hat, zum Vorzeigedemokaten. Ihr könnt den Film unter anderem auf Netflix anschauen. (MB)
„Facebook? Die Antwort lautet: „JA“!“: Überlegt Ihr vielleicht auch gerade, ob es sich noch lohnt, auf Facebook aktiv zu sein? Dann schaut euch doch mal diesen Politsnack-Text von Carolin Hartmann (Konrad-Adenauer-Stiftung) an. Für Facebook spricht die Größe und Reichweite. Aus der Politik-Perspektive kommt die Abdeckung der Generationen 30+ und die regionale Anbindung hinzu. Die Plattform bietet sehr viele Features. Allerdings habe ich zum Beispiel bei dem Veranstaltungstool bemerkt, dass sich darüber nicht mehr so viele Menschen erreichen lassen. Wenn Ihr eher auf Instagram präsent seid, lohnt es sich, die Stories auch auf Facebook auszuspielen. Es gilt wie so oft, probiert aus, was am besten funktioniert. (MB)
“On the effectiveness of COVID-19 restrictions and lockdowns: Pan metron ariston (alles mit Maß)”: Leonidas Spiliopoulos vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung hat eine Studie zur Wirksamkeit nichtpharmazeutischer Corona-Maßnahmen zu Beginn der Corona-Epidemie veröffentlicht. In die Studie eingeflossen sind „Daten aus 132 Ländern, die zwischen dem 15. Februar 2020 und dem 14. April 2021 erhoben wurden.“ Er kommt zu dem Ergebnis, dass mäßig-harte Maßnahmen besonders wirksam waren. „Dazu zählten Beschränkungen für öffentliche Versammlungen von mehr als 100 Personen, Quarantänevorschriften für Reisende aus Hochrisikogebieten, öffentliche Informationskampagnen, Empfehlungen, wie die, von zuhause aus zu arbeiten, die Absage von Veranstaltungen und Schulschließungen.“ Hier findet Ihr die Studie und hier die deutschsprachige Pressemeldung. (MB)
Evaluation des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG): Die vom zuständigen BMAS beauftragte Evaluation des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG) ist jetzt hier online. Mit dem Gesetz wird die Zeitarbeit in Deutschland reguliert. Interessant aber nicht überraschend ist, wie viel politischer Spin sich in der Evaluation findet. Bei den beiden zentralen Punkten Höchstüberlassungsdauer und Equal Pay werden die Positionen aus dem Gewerkschaftslager übernommen. Für einen kurzen Einstieg ins Thema empfehle ich ein Interview des Branchenverbandes BAP mit den Arbeitsmarktforschern Oliver Stettes und Holger Schäfer vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln). An Klarheit bei der Bewertung lässt Schäfer nichts zu wünschen übrig: „Schließlich ist es problematisch, wenn die empirische Befundlage und die im Grunde politische Bewertung des Evaluationsteams teilweise auseinanderklaffen.“ (MB)
“Israel droht sich in eine defekte Demokratie zu verwandeln”: Im ersten Teil dieses SZ-Podcast „Auf den Punkt“ gibt es ein Interview mit dem deutsch-israelischen Professor Meron Mendel. Dieser erklärt euch das Dilemma in dem die isralelische Demokratie steckt. Die amtierende Regierung setzt sich aus der Netanjahu-Partei Likud und Parteien zusammen, die die Orthodoxen und die Siedler-Bewegung vertreten. Netanjahu hat ein Interesse daran, den Rechtsstaat auszuhöhlen, um der Strafverfolgung zu entgehen. Dabei unterstützen ihn seine Koalitionspartner. Mendel fordert die mit Israel befreundeten Länder – und damit auch Deutschland – auf, die israelische Regierung deutlich und hörbar zu kritisieren. Hier könnt Ihr den Podcast hören. (MB)
Bosetti redet über Klamroth, Lehfeldt, Lützerath und die kleinen Paschas: In dieser Folge des gepflegten Rants von Sarah Bosetti geht es um Fehlerkultur oder wie sie sagt „das heuchlerische Skandalisieren der Gegenseite“, sobald irgendwo ein Versprecher passiert ist. Als Beispiel müssen Franca Lehfeldt und die RAF herhalten. Das Gegenstück zum Versprecher ist für sie die kalkulierte Grenzüberschreitung. Da sind die kleinen Paschas und Baerbocks Kriegsreflexionen dankbares Anschauungsmaterial. (MB)
„3 Übungen für authentische Vorträge“. Der Titel passt nicht so ganz zum Text von Stephan Balzer, die Botschaft passt umso besser. Übung macht den Meister, und zwar nicht nur im stillen Kämmerlein, sondern auch aufgezeichnet und vor Testpublikum. Wenn Ihr euch fragt, wie Ihr eure Übungen sinnvoll analysieren könnt, findet Ihr genau dazu die erforderlichen Hinweise im Text. (MB)
„Internationale Partnerschaften für eine gerechte Energiewende: Erkenntnisse aus der Zusammenarbeit mit Südafrika“: Für einen erfolgreichen Klimaschutz sind Erfolge in Deutschland nur von geringer Bedeutung. Viel wichtiger ist es, Modelle und Verträge zu entwickeln, um in Drittwelt- und Schwellenländern Anreize für mehr Klimaschutz zu setzen. Mit Südafrika existiert bereits seit dem Jahr 2021 ein Vertrag dazu. Ein DIW-Team hat hierzu eine qualitative Expertenstudie am Beispiel Südafrika vorgelegt. Die Stärke der Studie ist, dass es gelingt, Interessen und Diskussionsstränge herauszuarbeiten. So befürchten einige südafrikanische Befragte, dass die Geberländer ihren Einfluss auf dem heimischen Energiemarkt ausbauen möchten. Das ist interessant, weil der dominante Energiekonzern ESKOM durch Korruption aus den Reihen der mächtigsten Regierungspartei ANC ausgeplündert worden ist. Das Fazit der Studie ist, dass kooperative Modelle erfolgreicher sind, als Modelle, die auf Druck und Bedingungen setzen. Da bin ich skeptisch. (MB)
„Im deutschen Interesse“: Kanzler Scholz muss viel Kritik für seinen Umgang mit den Rüstungslieferungen in die Ukraine und der damit verbundenen Kommunikation einstecken. Frank Stauss hat aufgeschrieben, warum anstelle der Kritik Lob angebracht wäre. Scholz habe nicht nur immer wieder klar und deutlich seine Politik erklärt. Man hätte nur zuhören müssen. Er habe erfolgreich deutsche Interessen vertreten und für die Ukraine am Ende umfangreichere Panzerlieferungen ermöglicht, als ursprünglich absehbar waren. Die Deutung von Stauss ist schlüssig und nachvollziehbar; auch wenn man natürlich anderer Meinung sein kann. Wenig überzeugend ist, dass er sehr penetrant die Regierungserfahrung von Scholz ausmalt und die mangelnde Regierungserfahrung der Gegner kritisiert. Gibt es keine besseren Argumente? Hier geht es zum Text. (MB)
„Inside Hauptstadtstudio“: Anlässlich von 300 Folgen Politikpodcast vom Deutschlandfunk-Hauptstadtstudio hat Feature-Autor Tom Schimmeck ein „behind the scenes“ zum Podcast und zum Alltag im Hauptstadtstudio produziert; nicht nur für Politik-Nerds ein Leckerbissen. Besonders gut gefällt mir ein Debriefing von Stephan Detjen und Nadine Lindner nach einer Podcast-Aufzeichnung. Diskutiert wird auch wie Journalisten Positionen zu Themen entwickeln; zum Beispiel für Kommentare. Interessant ist das in Hinblick auf die Diskussionen im Podcast. Es gibt eben nicht immer ein pro und ein contra. Hier könnt Ihr die Folge hören. (MB)
„Der Wahlkämpfer“: Auf Netflix gibt es eine neue französische Politikserie mit Jean-Pascal Zadi, der einen schwarzen Präsidentschaftskandidaten aus den Banlieues spielt und auch Regie geführt hat. Die Serie ist in ihren besten Momenten brüllend komisch. Dramaturgisch geschickt wird – anstatt eines landesweiten Wahlkampfes – der Wahlkampf in einer kleinen Kommune erzählt. Etliche Klischees werden respektlos auf den Kopf gestellt. Die Konflikte der französischen Gesellschaft sind sehr deutlich sichtbar. Der französische Präsidentschaftswahlkampf ist eine Personenwahl. Dennoch ist es immer wieder erschreckend zu sehen, wie schwach die demokratischen Parteien in Frankreich sind. In der Serie spielen sie überhaupt keine Rolle. (MB)
Titel und Teaser schreiben – TextHacks von Anne-Kathrin Gerstlauer: Ich möchte eure Aufmerksamkeit erneut auf den Newsletter von Anne-Kathrin Gerstlauer lenken. Diese Ausgabe ist extrem hilfreich, weil in ihr genau das behandelt wird, was in unserem Schreiballtag immer eine Hauptrolle spielt. Was muss ich beim Schreiben von Titeln und Teasern beachten? Außerdem gibt es einen Bonus-Track. Ihr erfahrt ganz konkret aus berufendem Munde wie Ihr Titel und Teaser für Socials schreibt: LinkedIn, Twitter, TikTok, usw… Wenn Ihr noch mehr über gutes Schreiben erfahren möchtet, schaut euch doch mal die zu bezahlende Version des Newsletters an. (MB)
Wie stehen die Deutschen zur Energiepolitik? In dieser von Viola Neu (Konrad Adenauer Stiftung) durchgeführten Studie bekommt Ihr einen Überblick zu den energiepolitischen Einstellungen der Deutschen; aufgegliedert nach Parteipräferenzen. Auffällig ist, dass es für eine stärkere Nutzung der Atomenergie nur bei FDP- und AfD-Anhängern eine klare Mehrheit bei den Befragten gibt. Die Anhänger der Union sind unentschieden. Das erklärt vielleicht auch die ambivalente Positionierung der Partei. Insgesamt ist die Angst vor dem Klimawandel in der Bevölkerung stark ausgeprägt; bei mehr als 50 Prozent. Deutlich ängstlicher sind die Anhänger der Grünen. Damit ist aus strategischer Perspektive eine ambitionierte Klimaschutzpolitik für Parteien opportun. (MB)
„Influencerin Baidaa S. postete Bilder aus deutschen Städten. Plötzlich zeigt sie der «Spiegel» in schäbigen Kleidern, als Hauptfigur eines Flüchtlingsdramas“: Lucien Scherrer und Forrest Rogers haben sich für die NZZ eine Geschichte des Spiegels zum Umgang mit Flüchtlingen an der EU-Außengrenze genauer angeschaut. Der Spiegel hatte zugegeben, einer Falschmeldung aufgesessen zu sein. Die Autoren zeigen, wie leicht die Fälschung vor der Veröffentlichung der Geschichte zu erkennen gewesen wäre. Die Protagonistin war sehr gut im Internet sichtbar. Es gab in den letzten Jahren viele Berichte über illegale Pushbacks an den EU-Außengrenzen. Immer wieder ist die EU-Grenzagentur Frontex in berechtigte Kritik geraten. Dieser Artikel macht deutlich, wie wichtig es ist, dass Journalisten gerade bei sensiblen Themen sauber arbeiten, ansonsten geht viel Vertrauen verloren. Das erschwert politische Lösungen bei diesen Themen. Der Arbeit vom Spiegel ist ein Negativbeispiel. (MB)
Berlin-Wahl-Check vom Stimmenfang Podcast: Marius Mestermann und Ann-Kathrin Hipp plaudern im Stimmenfang Podcast vom Spiegel über Mobilität, Wohnungsmangel und Innere Sicherheit. Das sind vermutlich die aufmerksamkeitsstärksten Themen bei der Berlin Wahl; vielleicht gehören Klimaschutz und Bildung noch dazu? Sie bilden beim Wohnungsmangel und der Sicherheit sehr gut den Stand der öffentlichen Debatte ab. Mir fehlt aber eine klare politische Einordnung. Da wäre vermutlich Gunnar Schupelius von der BZ der bessere Gast gewesen? Und zwar um herauszuarbeiten, wie sich die Lösungsvorschläge des amtierenden Senats von denen der Opposition unterscheiden. (MB)
„Bonn – Alte Freunde, neue Feinde“: Es ist eigentlich schön, wenn Politik und Geschichte in Serienformaten aufgegriffen werden, die erkennbar für ein großes Publikum im Auftrag von öffentlich-rechtlichen Medien produziert werden. Die in der ARD-Mediathek laufende Serie Bonn ist mir ein Stück zu viel Räuberpistole. Es ist richtig, zahlreiche Nazis haben nach dem zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik Deutschland Karriere gemacht. Die Justiz hat viele Kriegsverbrecher nicht angemessen abgeurteilt. Aber einen Putschversuch hat es nicht gegeben. Ich bin ein Freund künstlerischer Freiheit. Aber sollten sich Geschichten mit einer politischen Botschaft nicht enger an der Wahrheit orientieren? (MB)
“Political Targeting, Strategic Communication, and Democracy, with Prof. Sanne Kruikemeier”: Targeting auf Social Media genießt in Deutschland nicht den allerbesten Ruf. Das wird von einer Studie Sanne Kruikemeiers erneut bestätigt. In dem aktuellen Social Media and Politics Podcast von Michael Bossetta werden zwei ihrer Studien diskutiert. Besonders interessant finde ich die Studie zu Gesprächen mit Politik-Kommunikationsexperten aus 6 ausgewählten Ländern. Ein einfaches und naheliegendes Take-away ist die Ermittlung von Standortdaten. Diese können beim Wahlkampf vor Ort die entscheidende Rolle spielen. Der Podcast ist Inspiration für die Auseinandersetzung mit dem Thema Targeting. Wer lieber lesen möchtet, findet die diskutierten Studien in den Show-Notes. (MB)
„Zeitenwende durch Fachkräftemangel: Die Ära gesicherten Wachstums ist vorbei“: Martin Müller hat in einer aktuellen KfW-Studie in verschiedenen Szenarien 3 Stellgrößen zur Erhöhung des Fach- und Arbeitskräfteangebots in Deutschland genauer betrachtet. Diese sind eine höhere Erwerbsbeteiligung der Bevölkerung, Zuwanderung und eine Steigerung der Arbeitsproduktivität. Der Charme der Studie ist ihre Konstruktivität. Es wird für alle Stellgrößen ermittelt, wie stark diese jeweils wachsen müssten, um die Lücke am Arbeitsmarkt vollständig zu schließen. Dafür werden immer geeignete Maßnahmen diskutiert. Die Lösung des Problems kann nur eine Kombination aus Maßnahmen für verschiedene Stellgrößen sein. Das Problem an sich ist aber nicht unlösbar; politischer Wille vorausgesetzt. Hier könnt Ihr die Studie lesen. (MB)
„Wie die Politikwissenschaft die Debatte über Digitalisierung und Demokratie sortieren kann“: In diesem Paper hat der Extremismusforscher Joschua Helmer ein paar Ideen dazu aufgeschrieben. Er schlägt vor, dass die Forschungsstände benachbarter Disziplinen, wie zum Beispiel die der Informatik oder Kommunikationswissenschaft, stärker Berücksichtigung finden müssen. Sehr gut gefällt mir sein Vorschlag der „aufrichtigen Verkürzung“, um wissenschaftlichen Erkenntnissen einen besseren Zugang zu öffentlichen, politischen Debatten zu ermöglichen. Skeptisch bin ich bei der Forderung nach einer stärkeren Kooperation mit NGOs und anderen Organisationen. Diese Organisationen und damit auch deren Erhebungen und Untersuchungen haben mehrheitlich einen linken politischen Spin. Diesen auszubügeln, um zu ausgewogenen Ergebnissen zu kommen, ist eine große wissenschaftliche Herausforderung. (MB)
Nachgefragt-Podcast der Bundeswehr: Ein Podcast der Bundeswehr / des Bundesverteidigungsministeriums mit Stimmen aus der Praxis, indem die Arbeit der Bundeswehr konkret erklärt und aktuelle verteidigungspolitische Fragen beantwortet werden; auf jeden Fall eine gute Sache. Moderiert wird von Hauptmann Richard Manner. Der Sound ist euch vielleicht ein bisschen zu steif, die Fragen klingen anfangs abgelesen; aber es kommen immer neue Soldaten zu Wort. Der Podcast ist lupenreine Imagewerbung für die Bundeswehr, die ist dringend notwendig und vollkommen legitim. Diese Folge zeigt mir sehr gut, wie neu diese Welt für alle ist, die keinen Bundeswehrhintergrund haben und sich auch sonst nicht großartig mit dem Thema beschäftigen. Es geht um den Einsatz von Bundeswehrsoldaten im Winter und die aktuellen Herausforderungen für die ukrainische Armee auf Grund des schwierigen Wetters. Hier könnt Ihr den Podcast anhören und abonnieren. Wer möchte, kann sich die Gespräche auch als Video anschauen. (MB)
Klima Ahoi – eine Reportage zur Nachhaltigkeit in der Schifffahrt: Wie die Schifffahrt klimafreundlicher vonstattengehen kann, dazu präsentiert Jakob Groth in seiner aktuellen ZDF-Reportage einige Beispiele. Neue Antriebsformen, der Umstieg auf Elektroantriebe und LNG oder die gute alte Segelschifffahrt; es gibt zahlreiche Möglichkeiten. Noch skaliert das nicht. Aber vielleicht finden diese Vorbilder Nachahmung und Verbreitung. Eigentlich bin ich für konstruktiven Journalismus zu zynisch, Bilder vom Meer und den Schiffen machen diese Reportage sehenswert. (MB)
„Authentizität ist tot. Was suchen wir stattdessen?“: Authentisch sein, so lautet oft die Anforderung an Menschen, die im politischen Sektor kommunizieren. Wer sich erfolgreiche Politik-Kanäle auf Social-Media-Plattformen wie TikTok anschaut, merkt vielleicht das irgendwas daran nicht stimmt. Gregor Schmalzried hat sich auf seinem Blog mit der Frage beschäftigt. Nicht authentisch, sondern vielmehr relatable sollte Kommunikation sein. Darum kommentieren auch Brands auf Plattformen, und zwar nicht so als ob sie ein Schokoriegel wären, sondern wie ganz normale Menschen. Thomas Sattelberger und Wolfgang Heubisch, beide über 70, verhalten sich auf TikTok nicht authentisch; sie machen einfach jeden Trend mit, der gerade auf der Plattform kursiert. (MB)
„Bezahlbarkeit von Mieten / Entwicklung von Löhnen, Bestands- und Neuvertragsmieten zwischen 2015 und 2021“: Haus & Grund Deutschland leisten mit dem Vergleich von Miet- und Lohnentwicklungen auf der Nettoebene einen wichtigen Beitrag zur Debatte um Wohnugnsmangel und Mieten. Der Mieterbund und seine Partner haben hier ja bereits sehr gut vorgelegt. In Berlin sind im Betrachtungszeitraum der Erhebung (2015 bis 2021) die Löhne um 11,9 Prozent stärker angestiegen als die Bestandsmieten; im Verhältnis zu den Neuvertragsmieten sind die Löhne sogar um 23,9 Prozent stärker angestiegen. Weniger gut schaut es mit der Bezahlbarkeit in einigen wirtschaftlich starken Regionen aus. Nun muss man mitdenken, dass die Berechnungen den Ukraine-Krieg nicht mit einbeziehen. Sie schärfen aber den Blick für die Ursachen der Bezahlbarkeit von Wohnraum. Hier könnt Ihr die Studie lesen. (MB)
Der Late-Night-Newsletter für das politische Berlin: Das Politbriefing und Table Media bringen gemeinsam mehrmals wöchentlich einen abendlichen Newsletter mit dem aktuellen Stand der wichtigsten politischen Geschichten und Debatten raus. Hinzu kommt ein Blick in die wichtigsten Zeitungen des Folgetages, deren Headlines und die Deutschlandfunkgäste des nächsten Morgens. Ihr könnt selbst entscheiden, wo Ihr den Newsletter lest. Wenn Ihr bereits beim Politbriefing registriert seid, erhaltet Ihr auch den Late-Night-Newsletter automatisch; allerdings dort erst um 24:00 Uhr, bei Table Media bereits ab 22:00 Uhr. (MB)
Politik im Vatikan: Der Vatikan ist eine eigene Welt. Die allermeisten von uns werden nie in diesem Umfeld unterwegs sein. Umso interessanter ist das Interview mit dem Vatikan-Kenner und Journalisten Andreas Englisch im „heute wichtig Podcast“ vom Stern; Ausgabe 436 / Langform. Er konnte zum Beispiel den Rücktritt von Papst Benedikt auf Grund einer unstimmigen Personal-Entscheidung voraussagen. Sehr sympathisch finde ich seine Hinweise auf die positiven Einflüsse der katholischen Kirche für die Entwicklung Europas. Der These, dass von der Kirche / vom Papst Reformen auf den Weg gebracht werden, aber Zeit brauchen, weil es darum geht, Mitglieder auf der ganzen Welt mitzunehmen, ist für mich schlüssig. Aber hört hier selbst. Hier noch ein Bonus-Track. Der ehemalige Ratzinger-Sekretär Georg Gänswein veröffentlicht ein Buch über seine Zeit im Vatikan. Diese Auszüge aus dem Vorabdruck versprechen beste Unterhaltung. (MB)
„Ob bei den Grünen oder der CDU: Junge Frauen mischen die Politik auf“: Für die funk Reihe ultraviolett stories hat Priscilla Schaetz die jungen Politikerinnen Lilli Fischer (Stadträtin der CDU in Erfurt) und Merle Spellerberg (Abgeordnete für Bündnis´90/Die Grünen im Bundestag) bei der Arbeit begleitet. Die Auswahl der Protagonistinnen ist gelungen, weil beide zeigen, wie sie in ihrem jeweiligen Umfeld erfolgreich Politik machen. Insbesondere bei Fischer wird deutlich, dass sich karrieretechnisch schnell Chancen ergeben, wenn man sich in einer Partei engagiert, in der man in der Minderheit ist. … und sie hat zugegriffen. Kleines Learning für ältere Menschen im Umgang mit jungen Politikern. Wer diesen mangelnde Kompetenz auf Grund des Alters unterstellt, hat bereits verloren. Hier könnt Ihr die Doku anschauen. (MB)
„Schuhe putzen – Wie es richtig geht!“: Schuhpflege-Content findet sich auf zahlreichen Websites. Einen brauchbaren Überblick zu den Anforderungen bei unterschiedlichen Materialien (Glattleder, Wildleder, Gore-Tex, Stoff, usw.) findet Ihr hier beim Schuh Center. Gelernt habe ich zum Beispiel den Insider-Trick zum Schluss den Glattlederschuh mit einem Nylon-Strumpf nachzupolieren. (MB)
Regulatorische und finanzielle Belastungen durch EU-Gesetzgebung in vier Mitgliedstaaten – eine vergleichende Untersuchung: Bürokratieabbau ist ein zähes Thema. Insbesondere für Unternehmen kommt mit zusätzlicher Regulierung immer mehr Bürokratie hinzu. Immerhin wird zumindest auf allen politischen Ebenen versucht, die bürokratischen Prozesse (in der Fachsprache Informationspflichten) möglichst gut zu gestalten. Wenn Ihr an einem schnellen Einblick in das Thema anhand eines konkreten Beispiels interessiert seid, schaut euch doch mal die Kurzfassung dieser Studie an, die sich im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen mit der A1-Bescheinigung beschäftigt. Diese muss von Unternehmen ausgefüllt werden, die Menschen aus anderen EU-Mitgliedsstaaten beschäftigen. Der Clou dabei ist die Uneinheitlichkeit von Land zu Land. Es werden unterschiedliche Daten angefragt und diese müssen ganz unterschiedlich übermittelt werden; mal auf dem Papierweg und auch mal online. Für Nerds gibt es auch eine umfangreiche Langfassung der Studie. (MB)
“Lula Is Back. What Does That Mean for Brazil?”: Lula hat zwar die Präsidentschaftswahl in Brasilien gewonnen. Er hat aber keine parlamentarische Mehrheit im Zweikammer-System des Landes. Diana Roy hat hier für das Council on Foreign Relations aufgeschrieben, in welchen politischen Zwängen Lula steckt. Er hat wie in seiner letzten Amtszeit eine Ausweitung sozialpolitischer Programme versprochen, um die weitverbreitete Armut zu bekämpfen. Gleichzeitig leidet das Land unter einem sehr schwachen Wirtschaftswachstum. Es fehlt also an Geld für eine bessere Sozialpolitik. In Hinblick auf den Schutz des Amazonas gibt es einen handfesten Zielkonflikt mit wirtschaftlichen Interessen. Ich bin gespannt, wie sich das Zusammenspiel Brasiliens mit Europa entwickelt. (MB)
„Dialekte in der Politik“: Im Rahmen einer Reportage-Reihe vom Deutschlandfunk bearbeitet Michael Kuhlmann die Bedeutung von Sprache in der Politik. In dieser Folge geht es um Dialekte in der deutschen Politik. Entscheidende Erkenntnis ist, dass man mit Dialekt den Wählern im Wahlkreis immer ein Stück näher ist als die Konkurrenz. Sehr charmant bringt das der FDP-MdB Muhanad Al-Halak auf den Punkt: „Für mich als Mitbürger mit Migrations-Vordergrund – Sie wissen ja. Ich komme aus Niederbayern.“ Beim Einsatz von Dialekten gibt es anscheinend ein Süd-Nord-Gefälle. Um dem entgegenzuwirken, hat sich im Bundestag ein Parlamentskreis Plattdeutsch gegründet. Hier könnt Ihr die Reportage anhören. (MB)
Die Gesetzlosen: Die Kommentarvideos von Julian Reichelt auf seinem YouTube-Kanal sind im immer gleichen Flow abgedreht, etwas wirklich Neues hat er auch nicht zu erzählen. Eine ganz andere Qualität hat seine Doku „Die Gesetzlosen“. Er zeigt mit drastischen Bildern, aber im nüchternen Kommentarstil das, worüber in anderen Medien zu den Silvesterrandalen erst einmal nur gefiltert berichtet worden ist. Die Doku ist lupenreiner, einseitiger Thesenjournalismus. Sie ist eine Herausforderung für andere Medien. Ich bin gespannt, wie diese damit umgehen. (MB)
„Was 2022 auf YouTube, Instagram und TikTok erfolgreich war“: Über Best-of-Listen lässt sich streiten. Für die Kommunikation ist es aber hilfreich zu wissen, was gerade auf welchen Plattformen besonders erfolgreich ist. Auf der OMR-Website findet Ihr eine Zusammenstellung von Roland Eisenbrand. Mich überrascht jedes Mal wie dominant das Thema Fußball ist. Das erklärt sehr gut die Begeisterung von Staaten im mittleren Osten für Messi und Ronaldo, wenn es um erfolgreiche Kampagnen geht. Was mir noch fehlt, ist eine angepasste Auswertung für den politischen Bereich; auch wenn ich mir vorstellen könnte, wer dort im letzten Jahr den größten Erfolg hatte. (MB)
Kiel Trade Indicator: Wenn Ihr mal etwas intensiver über Datenjournalismus nachdenkt, landet Ihr mit etwas Glück bei der Wissenschaftskommunikation. In der Wissenschaft fallen haufenweise Daten an, die geeignet sind, einem breiten Publikum die eigenen Themen näher zu bringen. Sehr gut macht das das Kiel Institut für Weltwirtschaft mit seinem Kiel Trade Indicator. Verantwortlich ist Vincent Stamer. Ihr seht in einem Dashboard wie sich der weltweite Außenhandel entwickelt. In regelmäßigen Updates fließen neue Daten in das Dashboard ein. Aktuell verfestigen sich die negativen Aussichten für den deutschen Außenhandel. (MB)
“UK MPs accused of using foreign trips for sex tourism”: Zugegeben, diese Geschichte auf Politico zum Fehlverhalten von britischen Abgeordneten auf Delegationsreisen ist ohne viel Aufwand zusammengeschrieben; auch die Schlussfolgerung „Es passiert, weil die die Delegationen nicht divers genug besetzt sind.“, ist alles andere als überraschend. Dennoch bereitet die Lektüre Freude. Denn das über deutsche Abgeordnete keine ähnlichen Geschichten kursieren, wäre glatt gelogen. (MB)
„Steuern, Märkte, Sondertöpfe / Wie sich die Bundesländer finanzieren“: Caspar Dohmen wirft in dieser DLF-Reportage einen Blick auf die Finanzierungspolitik der Länder. Mit der These, dass der Länderfinanzausgleich keine Anreize für die Länder setzt, ihr Steuereinnahmepotenzial auszuschöpfen, können vermutlich viele leben, auch wenn von Steuerprüfungen drangsalierte Mittelständler anderer Meinung sind. Interessant ist, dass die Länder dem Bund in einer Politik der Sondervermögen folgen und damit auch Vorsorge für ihre zukünftigen Haushalte treffen; unter anderem zur Bewältigung der Pensionslasten der Beamten. Das zeigt, wie dringend das ganze System eigentlich reformiert werden müsste; aber dafür fehlt leider der politische Wumms. (MB)
„The Martha Mitchell Effect“: Martha Mitchell war die Ehefrau des Nixon-Beraters John Mitchell, der in den Watergate-Skandal verstrickt war. In dieser knapp 50-minütigen Doku, die Ihr auf Netflix anschauen könnt, wird ihre Geschichte anhand von Original-Footage erzählt. Ihr seht schicke 70er-Jahre-Bilder und eine Frau mit Glamour, Humor und Selbstbewusstsein. Gleichzeitig war ihr Schicksal tragisch. Ihr Mann hat eine aktive Rolle dabei gespielt, sie als psychisch instabil und alkoholabhängig zu brandmarken, um ihre Aussagen zu Watergate unglaubwürdig zu machen. Wenn Ihr erfahren wollt, was der Martha Mitchell Effekt ist, müsst Ihr die Doku anschauen. (MB)
Neues zum LinkedIn-Algorithmus: Richard van der Blom verdient sein Geld mit Beratung zu LinkedIn. Er hat sich die Arbeit gemacht, den Algorithmus der Plattform genauer anzuschauen. Da sich ständig etwas ändert sind normale Nutzer damit überfordert, auf dem Laufenden zu bleiben. Ich tue mich mit den „wenn Du auf diese Art oder Weise postest, wirst Du mit Reichweiteverluste bestraft“ schwer. Einiges erscheint mir aber nachvollziehbar. Ihr bekommt mehr Reichweite für Interaktionen; insbesondere direkt nachdem Ihr gepostet habt. Mehrere Postings am Tag sind für private Profile eine schlechte Idee. In der 57-seitigen Analyse steckt viel Stoff drin. Ihr findet sie hier. (MB)
“Study on the payment attitudes of consumers in the euro area (SPACE)”: Die EZB hat sich nach 2019 erneut das Zahlungsverhalten der Europäer angeschaut. Hier könnt Ihr die Studie lesen. Auffälligstes Ergebnis ist der Rückgang der Nutzung von Bargeld am Point of Sale und zwar im Vergleich zum Jahr 2019 um 13 Prozent (von 72 auf 59). Allerdings erachten es die meisten der Befragten als wichtig, dass eine Zahlung mit Bargeld möglich ist; in Deutschland knapp 70 Prozent. Ein Aspekt, der mich neu ist, ist die soziale Dimension von Bargeld. Menschen mit einem geringeren Einkommen zahlen häufiger bar. Das am häufigsten genannte Argument für Bargeld ist die bessere Ausgabekontrolle. Ich bin gespannt, wann Bargeld ein politisches Thema wird. Der Handel hat einen maßgeblichen Einfluss darauf, wie gezahlt wird. Das hat sich insbesondere während der Pandemie deutlich gezeigt. Wenn Bargeld weiterhin gewollt ist, wird eine geeignete Regulierung unerlässlich sein. (MB)
Manipulation bei Twitter: Es ist eigentlich keine Überraschung, dass jetzt umfangreiches Material auftaucht, mit dem die ehemalige Twitter-Führungsmannschaft diskreditiert wird / werden soll. Erste Ergebnisse findet Ihr in diesem Thread der Journalistin Bari Weiss. Es gab bei Twitter eine nicht-offizielle Abteilung hoher und höchster Führungskräfte, die direkt Einfluss auf Accounts und Inhalte genommen hat, und zwar ohne die Betroffenen zu informieren. Einige der davon betroffenen Accounts lassen sich als lupenreine Rechtspopulisten einordnen. Dennoch zahlt der Bericht auf das Misstrauen gegenüber allen sozialen Medien ein. Der Umgang mit Inhalten, die gegen eigene Richtlinien verstoßen, ist für alle Plattformen eine große Herausforderung. Nur wenn die Spielregeln für alle Nutzer fair und transparent sind, werden die Plattformen auf Akzeptanz bei den Nutzern und den politischen Entscheidern treffen. (MB)
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt im DLF-Interview: In diesem Interview mit Dirk Oliver-Heckmann wird sehr gut deutlich, wie geschickt Dobrindt in Live-Interviews ist. Er lässt sich nicht zu einer leichtfertigen Positionierung zu der Reichsbürger-Razzia locken, obwohl diese auch einige skurrile Bestandteile aufweist. Bei dem Themenkomplex Zuwanderung gerät er nicht in Bedrängnis, indem er auch seine zugespitzten Äußerungen zum Thema mit Hinweisen auf Details schlüssig erklären kann. Dobrindt kommt viel nüchterner als Söder rüber und er trägt für das Maut-Desaster womöglich mehr Verantwortung als sein Nachfolger im Amt des Bundesverkehrsministers; aber „a Hund is er scho“. (MB)
“Die Jagd nach Grünem Wasserstoff”: Heidi Mühlenberg hat in dieser ARD-Reportage einige Unternehmen der deutschen Wasserstoff-Szene interviewt; zum Beispiel Sunfire aus Dresden. Sie zeichnet ein optimistisches Bild der Branche. Anhand zweier Auslandsprojekte, bei denen in großem Maßstab grüner Wasserstoff für Deutschland produziert werden soll, wird erzählt, dass auch in Zukunft industrielle Produktion in Deutschland zu erträglichen Energiekosten möglich sein könnte. Schwerpunkt der Reportage ist die Umwelt- und Sozialverträglichkeit der beiden Projekte in Namibia und Saudi-Arabien. Eigentlich könnte Mühlenberg gleich einen zweiten Teil der Doku drehen, um die Frage nach der Wettbewerbsstärke europäischer / deutscher Industriestandorte bei der Nutzung von Wasserstoff zu beantworten; auch vor dem Hintergrund des Inflation Reduction Acts. (MB)
„Wie Pressestellen auf journalistische Anfragen reagieren“: Ralf Kunkel und Maximilian Widera von der Agentur Bernstein haben für „Politik und Kommunikation“ aufgeschrieben, was Organisationen bei der Krisenkommunikation beachten sollten. Vorbereitet, sein, offen und zeitnah antworten und die Organisation schützen und eben nicht die Person. Sehr passgenau sind die Beispiele Documenta und RBB. In beiden Fällen ist der Reputationsverlust so groß, dass die Organisationen beschädigt sind. Im Falle des RBB ist der gesamte öffentlich-rechtliche Rundfunk betroffen. (MB)
„Wirtschaftliche Entwicklung durch Rückschritt – zu den Perspektiven der russischen Volkswirtschaft“: Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist es Russland nicht gelungen, den Pfad eines rohstoffexportierenden Landes mit einer starken Anhängigkeit von Technologieimporten zu verlassen. Sowohl das Oligarchen-System als auch das System der von Putin abhängigen Günstlinge (Siloviki) haben verhindert, dass sich innovative Unternehmen und international wettbewerbsfähiges produzierendes Gewerbe entwickeln konnte. Michael Hüther und Simon Gerards Iglesias haben für das IW die russische Wirtschaft analysiert. Sie gehen davon aus, dass die westlichen Sanktionen auf Grund der Struktur der russischen Wirtschaft mittelfristig hochwirksam sein werden. Hinzu kommt der Verlust an qualifizierten Arbeitskräften. Der wirtschaftliche Schaden für Russland ist langfristig. (MB)
„Notwehr gegen Blockade-Demonstranten?“: Die Demonstrationen / Straßenblockaden der NGO Letzte Generation erhalten sehr viel öffentliche Aufmerksamkeit und sind für die Betroffenen ein Ärgernis. Thomas Fischer, ehemaliger Vorsitzender Richter des 2. Strafsenats am Bundesgerichtshof, hat hier (Legal Tribune Online) aufgeschrieben, welche Argumente dafür und dagegen sprechen, dass Betroffene in Notwehr handeln, die Demonstranten eigenhändig von der Straße entfernen. Neu für mich war, dass die Gewaltfreiheit der Blockaden ein Mythos ist. Wer mit Absicht Straßen langfristig blockiert, übt Gewalt gegenüber den von den Blockaden Betroffenen aus. Man dürfe Gewalt nicht mit Gewalttätigkeit verwechseln, so Fischer. (MB)
„Wie der Bundestag effektiver und attraktiver werden kann“: Ich bin ein großer Fan der Wahlrechtskommission des Bundestages. Hier könnt Ihr die letzte Sitzung nachhören. Die diskutierten Punkte sind nicht neu. In den Debatten des Bundestages wird unsere lebendige Demokratie deutlich. Darum wäre die Einführung von Zeit-Slots für Abstimmungen – analog zum Europäischen Parlament – womöglich von Nachteil. Gegenüber dem Instrument der Bürgerräte bin ich sehr skeptisch. Ihnen fehlt die Legitimation und sie spiegeln auch nicht die Bevölkerung wieder. Reformeifer wünsche ich mir bei den parlamentarischen Anhörungen. Vielleicht ist die Idee gar nicht so schlecht, immer nur drei Sachverständige einzuladen? (MB)
Paul Ronzheimer interviewt Saad Sherida al-Kaab, den Energieminister von Qatar: Wie blicken die Regierungen von Ländern auf uns, die unsere Position zu Menschenrechten nicht teilen und von denen wir wirtschaftlich abhängig sind? In diesem Videointerview von Paul Ronzheimer wird das Nebeneinander von Wirtschaft und Politik in einer vernetzten Welt auf den Punkt gebracht. Eine interessengeleitete Außenpolitik erhält dann doch den Vorzug, wenn es drauf ankommt. Neu für mich war, dass al-Kaab die Verbeugung von Minister Habeck, die in den deutschen Medien für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat, ganz anders erklärt. Unabhängig von dem, was er sagt, spricht sein Auftritt für sich. (MB)
„Reden ist Silber – zuhören ist Gold: Gewinnen durch Social Listening“: Wer was mit Politik und Kommunikation macht, für den sollte Monitoring kein Fremdwort sein. Das gilt natürlich auch für Social Media, wie Kerstin Bücker es hier für den Politsnack-Blog der Konrad-Adenauer-Stiftung aufgeschrieben hat. Im ersten Schritt geht es dabei nicht um Tools. Vielmehr müsst Ihr entscheiden, was Ihr erreichen möchtet, wie dass in eure oder die Arbeitsabläufe eurer Organisation passt, welche Plattformen relevant sind und wie viel Budget dafür erforderlich ist. Viele gute Gründe für das warum findet Ihr im Text. (MB)
„Der Hessische Integrationsmonitor“: Wie ist es um die Integration in Deutschland bestellt? Hessen beantwortet diese Frage im Zweijahrestakt. Der Integrationsmonitor fußt auf zahlreichen Statistiken, Soep-Daten und eigenen Erhebungen des Landes. Besonders interessant finde ich das Kapitel „Die identifikatorische Dimension der Integration“. 62 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund fühlen sich in Deutschland sehr wohl. Zusätzliche 31 Prozent eher wohl. Das Gefühl der Verbundenheit mit Deutschland ist mit über 90 Prozent in verschiedenen Abstufungen sehr groß. Auffällig ist das mit fast 90 Prozent sehr große Vertrauen in die Polizei. Trotzdem ist die Bereitschaft die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen, auch bei denen, die die einschlägigen Voraussetzungen erfüllen, sehr gering. Vielleicht ist es um die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland gar nicht so schlecht bestellt? (MB)
„Nutri-Score, Reduktionsziele und Sorgfaltspflichten für zuckerhaltige Produkte – Was planen deutsche und europäische Gesetzgeber in 2023?“: In diesem Text haben Elisabeth von Reitzenstein und Robin Arens von der Agentur Bernstein für euch aufgeschrieben, mit welchen Regulierungsvorschlägen die Ernährungs- und Süßwarenindustrie im nächsten Jahr rechnen muss. Die Instrumente haben sich nicht geändert. Neu ist, dass die Grünen die maßgeblichen Ministerien auf Bundesebene besetzen. Blockaden sind auf europäischer Ebene möglich, ironischerweise von der neuen post-faschistischen, italienischen Regierung. Ich bin gespannt, ob beziehungsweise wie stark sich die neueingeführten Lieferketten- und Sorgfaltspflichtengesetze auf die Preise auswirken und ob das Debatten über die Kosten von Regulierung auslöst. (MB)
Der VFF-Podcast – Fußballschauen während der Arbeitszeit: Der Verband Fach- und Führungskräfte (VFF) macht eine Podcast-Reihe zu Servicethemen. Die Idee finde ich super, weil aktuelle und nutzwertige Fragen und Themen kurz und knapp behandelt werden. In dieser Folge gibt der Rechtsanwalt Gerhard Kronisch Auskunft über das Fußballgucken während der Arbeitszeit. Auch im Home-Office ist dafür eine Einverständniserklärung des Arbeitgebers erforderlich. Sonst droht eine Abmahnung. Verzichten könnte ich auf die Fahrstuhlmusik, mit der der Podcast unterlegt ist. (MB)
Richtig Netzwerken – Tipps von Tijen Onaran: Wer im politischen Berlin arbeitet, wird sich zwangsläufig ein Netzwerk aufbauen; ob er / sie nun will oder nicht. Rüstzeug dafür findet Ihr in diesem Text von Tijen Onaran. Sie empfiehlt: Beziehungen zu den richtigen und wichtigen Menschen aufzubauen oder ganz einfach Klasse statt Masse; von vornherein am Aufbau eines Netzwerks zu arbeiten; persönliche Sichtbarkeit zu schaffen; in Krisen (zum Beispiel Shitstorms) Kontakte zu unter/stützen; also in dem Sinne zuerst geben, um vielleicht später zu nehmen. Wenn Ihr mehr von ihr zum Thema erfahren möchtet, besorgt euch doch ihr sehr gut lesbares Buch „Nur wer sichtbar ist, findet auch statt“. (MB)
„Wie Konzerne uns mit Greenwashing täuschen und so die Klimakrise verschärfen“: Im neuen Report der NGO Foodwatch wird die CO2-Kompensation der Wirtschaft aufs Korn genommen. Kompensation spielt für einige Unternehmen eine wichtige Rolle, um sich gegenüber ihren Kunden als klimafreundlich darzustellen. Foodwatch gelingt es mit einer Vielzahl von Hinweisen und Indizien, die Glaubwürdigkeit der an der Kompensation beteiligten Unternehmen und Organisationen anzukratzen. Halten die Kompensationsprojekte, was sie versprechen, wird überhaupt richtig gemessen? Und welche Schlussfolgerung / Forderung leitet sich daraus ab? Ganz einfach; die Unternehmen sollen sich selbst nachvollziehbar für den Klimaschutz engagieren, anstatt zweifelhafte Kompensationsprojekte zu nutzen. Mir gefällt das Prinzip der Reports von NGOs gut; eben weil sie nicht vorgeben eine unabhängige Studie zu sein. (MB)
„Amazonia against the clock“: Ein Zusammenschluss aus NGOs und Organisationen, die indigene Völker vertreten, haben eine Zustandsbeschreibung des Amazonas veröffentlicht und dieses mit politischen Forderungen verknüpft. Hier könnt Ihr die Kurzfassung lesen. Wenn die Amazonas-Region weiter so wie jetzt genutzt wird, ist zu erwarten, dass aus einem großen Teil des Urwaldes Savannen werden. Damit könne die Amazonas-Region ihre Funktion für das Weltklima nicht mehr erfüllen. Politisch interessant ist die Einbeziehung der indigenen Völker in eine politische Zusammenarbeit. Nun ist das Kalkül dahinter natürlich erkennbar. Trotzdem ist die Erzählung schlüssig. Indigene Völker schützen das Weltklima, indem ihre angestammten Lebensräume bewahren. (MB)
„Eat or heat: Armut in Großbritannien“: Christine Heuer zeigt in dieser eindrücklichen, kurzen Reportage die Folgen der Inflation für arme Menschen in Großbritannien. Es gibt zum Beispiel einen O-Ton von einem Paar mit einem Säugling das es sich nicht leisten kann, die Wohnung zu heizen. Nun mag der Sozialstaat dort ein anderer sein. Die Reportage ist ein starkes Plädoyer dafür, dass ein Sozialstaat die Grundbedürfnisse ausreichend finanzieren sollte. (MB)
Die öffentliche Meinung: Auf dem YouTube-Kanal von Capital Beat TV gibt es aber jetzt monatlich aktuelle Umfragen vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos. In der Auftaktfolge geht es in 15 Minuten um die Sonntagsfrage, die Willkommenskultur in Deutschland für Fachkräfte aus dem außereuropäischen Ausland, die Cannabis-Legalisierung und den what worries the world Index. Mir gefällt gut, dass die Zahlen im Interview- Format präsentiert werden. Die Grafiken sind passgenau eingebunden. Die Protagonisten sind die Journalistin Leslie Nachmann und Dr. Robert Grimm (Leiter Ipsos Public Affairs). Robert schreibt auch die wöchentliche Measure-Kategorie in diesem Newsletter. (MB)
DSGVO-konform Newsletter-Abonnenten gewinnen: In welchen Kommunikationskanal investieren? Diese Frage stellt sich regelmäßig in der politischen Kommunikation. Ganz vorne dabei ist für mich der eigene Newsletter. Im Gegensatz zu allen Social-Media-Plattformen landet ihr zuverlässig im Postfach des Empfängers. Nun betreibt Ihr keine e-commerce-Website, trotzdem sind viele der Hinweise, die Valerie Khalifeh in diesem OMR-Text aufgeschrieben hat, für euch relevant. Wo bringe ich meine Newsletter-Anmeldung auf der Website unter, wie nutze ich Social-Kanäle? Macht es Sinn, Werbung zu schalten? … und vieles mehr. (MB)
„Anhebung des Renteneintrittsalters hat negative Konsequenzen für die Gesundheit“: Nachdem deutlich geworden ist, wie stark die negativen Auswirkungen der Rente mit 63 auf die Finanzen der Rentenkasse sind, wäre es eigentlich naheliegend, erneut eine Debatte über das Renteneintrittsalter zu führen. Ein Beitrag zur Debatte ist diese DIW-Untersuchung, die auf Grundlage der Anhebung des Renteneintrittsalters von 60 auf 63 Jahre die gesundheitlichen Auswirkungen behandelt. Das Ergebnis ist, dass die gesundheitliche Situation der Frauen, die länger arbeiten mussten, schlechter ist als die der Frauen, die früher in Rente gehen konnten. Eine mögliche Erklärung dafür ist, das Arbeitsstress im Alter nicht mehr so gut weggesteckt werden kann. Die Unterschiede sind im niedrigen einstelligen Bereich; also nicht so gravierend. Im Verhältnis dazu sind die Auswirkungen auf die Finanzen der Rentenkasse für ein höheres Renteneintrittsalter überdeutlich. (MB)
„Inflation ist kein wirksames Heilmittel gegen eine hohe Staatsschuldenquote“: Michael Grömling und Jürgen Matthes rücken in diesem IW-Paper der These zu Leibe, dass sich Staaten in Zeiten Inflation quasi von selbst ihrer Staatsschulden entledigen. Das Gegenteil ist richtig. Mit einer hohen Inflation geht das Risiko einher, dass sich die Staatsschulden von der Inflation entankern. Sie steigen dann deutlich stärker als die Inflation. Das ist ein mittelfristiges Risiko. Kurzfristig kommt es vor, dass Staaten von einer höheren Inflation profitieren. Das naheliegendste Beispiel ist Progressionseffekt bei der Einkommenssteuer. Es gibt zahlreiche weitere Faktoren (BIP, Staatsausgaben, usw.), die Einfluss auf das Verhältnis von Inflation und Staatsverschuldung haben. Diese werden in dem kurzen Text ausgeleuchtet. (MB)
Der DLF-Politik-Podcast zum Bürgergeld: In diesem Podcast zeigen Volker Finthammer, Dirk-Oliver Heckmann und MV-Landeskorrespondentin Silke Hasselmann, wie ein aktuelles Thema von Journalisten pro und contra durchdiskutiert werden kann. Das gelingt mit einem kleinen Kunstgriff. Hasselmann beruft sich auf Positionen, die sie in Meck-Pomm wahrgenommen hat. Das funktioniert erstaunlich gut und hebelt das sonst oft ziemlich einseitige Meinungsbild im DLF-Politik-Podcast aus. Gerne mehr davon. Konkret bleibt die Diskussion ziemlich eng bei den Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Das sollte auch das Ziel der Gesetzesinitiative sein. (MB)
Parlament: Die zweite Staffel der Serie Parlament ist jetzt in der ARD-Mediathek abrufbar. Protagonist ist ein Büroleiter im Europäischen Parlament. Die Serie ist leichter Stoff mit Comedy- und Slapstick-Elementen. Es geht um Alltägliches, ganz nebenbei wird erzählt, wie der Parlamentsbetrieb funktioniert oder zumindest funktionieren könnte. Sehr lustig ist der Umgang mit Vorurteilen; zum Beispiel über die intriganten Deutschen. Gut gefällt mir die Leichtigkeit mit der ernste Themen wie der Klimaschutz oder der Umgang mit Diskriminierung eingebaut wird. Es ist übrigens eine deutsch-belgisch-französische Gemeinschaftsproduktion. (MB)
“TikTok in der politischen Kommunikation”: Einige Politiker sind bereits erfolgreich auf TikTok unterwegs. Laut Finn Werner, kreativer Kopf hinter dem erfolgreichen Kanal von Uwe Dorendorf MdL, sind die TikTok-Voraussetzungen für viele Abgeordnete erfüllbar. Sie dürfen sich selbst nicht zu ernst nehmen. Und es braucht Wissen, was gerade auf der Plattform angesagt ist. Denn viele erfolgreiche Videos von Politikern greifen Plattform-Trends auf. Wenn die Plattform wirklich bereits 20 Millionen Nutzer in Deutschland hat, lohnt sich der Einsatz. Hier könnt Ihr das Interview mit Finn Werner anschauen, dass Marcel Schmidt für den Politsnack-Kanal der Konrad-Adenauer-Stiftung geführt hat. (MB)
„Chemiegeschäft weiter unter Druck“ – Quartalsbericht des VCI-Verbandes: Wie steht es um die Chemikalienproduktion in Deutschland? Die aktuellen Zahlen des Branchenverbandes rechtfertigen keinen Optimismus. Die Umsätze im Inland gehen zurück, genau wie die Auslastung der Anlagen und die Kosten der Branche steigen. Was für die Branche schlecht ist – die höheren Produktionskosten können nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden – ist für die Kunden und damit am Ende für die Verbraucher ein Kostenvorteil. Die Chemieindustrie ist die wichtigste Grundstoffindustrie in Deutschland. Hier könnt Ihr den Bericht lesen. (MB)
„Steuersignale zur Transformation der Pkw-Flotte“ oder besser das Dienstwagenprivileg: Im neuen Bericht vom Expertenrat für Klimafragen zu den Fortschritten bei der CO2-Reduzierung kommt der Verkehrssektor schlecht weg. Da verwundert es nicht, dass die Agora Verkehrswende das Thema mit mehreren Studien aufgegriffen hat. Wenn Ihr keine Lust habt, die Studien zu lesen, werft doch zumindest mal einen Blick auf die gut-gemachte Landing-Page zum Thema. Ihr findet die Knackpunkte der Debatte; insbesondere indem Ihr euch durch die Grafiken klickt. Das Thema hat politischen Wumms, weil nur 15 Prozent der Haushalte einen Dienstwagen haben und es sich überwiegend um Besserverdiener handelt. Nun sind sowohl das Verkehrs- als auch das Finanzministerium in Händen der FDP. Die verantwortlichen Minister wären mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn sie höheren Steuern zustimmen würden. Aus wirtschaftlicher Perspektive wäre auch zu berücksichtigen, dass mehr als 60 Prozent der Neuzulassungen Mittelklasseautos oder teurere Autos sind. Einen nicht unerheblichen Anteil produziert die deutsche Automobilindustrie. (MB)
“What caused the turmoil in British politics?”: Im Rahmen der hörenswerten BBC-Podcastreihe “The real story“ geht es in diesem Beitrag um das Kuddelmuddel in der britischen Parteienlandschaft. Anhand von vielseitigen Interviews wird herausgearbeitet, wie dieses zustande gekommen ist. Klar, da ist das Brexit-Schlamassel und die Entscheidung der Tories für ein Referendum, weil sie immer stärker von Ukip unter Druck gesetzt worden sind. Hinzu kommt die Rolle von Labour-Chef Corbyn, der für die halbherzige Brexit-Kampagne verantwortlich war. Aber warum ist Corbyn überhaupt Parteichef geworden. Ein möglicher Zusammenhang könnte zu den Lügen von Tony Blair im Zusammenhang mit der Beteiligung Großbritanniens am Irak-Krieg bestehen. Der Podcast stützt meine Skepsis gegenüber dem Mehrheitswahlrecht. (MB)
Bundestag geschnitten und nicht befragt: Hendrik Reichel hat für diese hr-Doku die Bundestagsabgeordneten Josephine Ortleb (SPD), Jörg Schneider (AfD), Petra Sitte (Die Linke) und Matthias Zimmer (CDU) in der letzten Legislaturperiode über 1,5 Jahre begleitet. Mir gefällt die Herausarbeitung des Alltäglichen: Gespräche mit Lobbyisten, die Ausarbeitung einer Rede, usw.. Sehr schön ist der unverstellte Blick. Es gibt keine Fragen, der Filmemacher bleibt unsichtbar. Das ist wunderbar uneitel und unprätentiös im Vergleich zu vielen aktuellen Dokus. Was mir nicht gefällt, sind die vielen, vielen Schnittbilder, die von hinten zeigen, wie die Abgeordneten durch den Bundestag latschen. (MB)
„Vielseitig, einfach, praktisch: QR-Codes in der politischen Kommunikation“: Marcel Schmidt hat hier für den Politsnack-Blog der Adenauer-Stiftung aufgeschrieben, wie Ihr QR-Codes in der politischen Kommunikation einsetzen könnt. Am besten ist der Einsatz auf Druckerzeugnissen; zum Beispiel Flyern. Ihr solltet sie nicht zu klein drucken, damit sie gut eingelesen werden können. Entscheidend ist wie eigentlich immer der konkrete Use-Case. Wenn Ihr einen QR-Code verwendet, soll er dem Nutzer das Leben erleichtern und auf ein sinnvolles – im besten Fall auch attraktives – Ziel verlinken. Das kann ein Kandidaten-Video sein oder auch ganz einfach eure Newsletter-Landing-Page oder vieles mehr. (MB)
Die IAB-Stellungnahme zum Bürgergeld-Gesetz: Ein großes Team des IAB-Instituts der Bundesagentur für Arbeit hat eine Stellungnahme zu den Auswirkungen des Bürgergeldes der Ampel auf den Arbeitsmarkt ausgearbeitet. Die Einschätzung fällt überwiegend positiv und zustimmend aus. Die Einschränkung der Sanktionen führe zu mehr Vermittlungen in höherqualifizierte Jobs. Das gelte auch für die Abschaffung des Vermittlungsvorrangs. Der Kooperationsplan ohne rechtliche Bestandteile habe den Vorteil, dass er viel klarer und verständlicher formuliert werden kann. Bei dem Punkt gehe ich ausdrücklich mit. Laut dem IAB fallen auch die großzügigeren Schonvermögensregeln kaum ins Gewicht, weil nur relativ wenig Menschen davon betroffen sein werden. Viele Aspekte der Stellungnahmen sind mit mehreren Studien hinterlegt. Ich bin gespannt, wie die Gesetzesinitiative nach dem Vermittlungsausschuss ausschauen wird. Nächste Woche steht sie bei der Sondersitzung des Bundesrates auf der Agenda. (MB)
Industriepolitik in der Zeitenwende – Positionspapier der Seeheimer: Dieses aktuelle Papier der Seeheimer lässt Sympathie für staatliche Investments in die Industrie erkennen. Da bin ich skeptisch, der Staat war noch nie ein guter Unternehmer. Was mir sehr gut gefällt, ist das klare Bekenntnis zum Freihandel. Neben einer raschen Ratifizierung von CETA wird die Wideraufnahme der TTIP-Verhandlungen gefordert. Originell ist die Forderung nach dem Bau einer eigenen LNG-Flotte zur Auslastung deutscher Werften. Was mir fehlt, ist ein klares Bekenntnis zu einer deutschen Rohstoffstrategie. Die Forderung nach einer Ausweitung der Wasserstoffproduktion in Deutschland halte für Quatsch. Die Rahmenbedingungen sind in vielen anderen Ländern viel vorteilhafter. (MB)
Der Nahostkonflikt im F.A.Z. Podcast für Deutschland: Timo Steppat ist für diese Folge des wochentäglich erscheinenden Podcast der FAZ verantwortlich. Ihr bekommt einen Überblick zur Situation in Israel vor der anstehenden Wahl. Das der nächste Regierungschef wieder Netanjahu heißt, zeichnet sich ja bereits ab. Damit würde sich nicht nur die Situation der Palästinenser im Gaza-Streifen und in West-Bank verschlechtern, auch die in Israel lebenden Araber erwarten nichts Gutes. Bei diesen Gruppen liegt der Schwerpunkt des Podcast. Es wird zwar die Situation der orthodoxen Juden ausgeleuchtet. Die „normalen“ Juden kommen aber – zumindest gefühlt – fast überhaupt nicht vor. Hier könnt Ihr selbst nachhören. (MB)
Bodyguard: Wie das oft so bei Netflix ist, bin ich zufällig über Bodyguard gestolpert. In der düsteren BBC-Serie geht es um einen Kriegsveteran, der als Bodyguard den Auftrag erhält, die britische Innenministerin zu beschützen. Das politische Umfeld dient zwar nur als Hintergrund, wird aber schlüssig dargestellt. Gut erzählt sind die Auseinandersetzungen zwischen Polizei- und Sicherheitsbehörden. Ein Riesenpluspunkt sind die englischen Schauspieler, die lange nicht so glattgebügelt ausschauen, wie ihre amerikanischen Kollegen. Der Spannungsbogen der Serie funktioniert. Mehr Infos findet Ihr hier. (MB)
“The Dangers of Hiring for Cultural Fit”: Hinter Cultural Fit versteckt sich die Idee, Menschen einzustellen, die gut ins Team und ins Unternehmen passen, mit den dort gelebten Werten harmonieren und darum besonders engagiert arbeiten. Ein Risiko in der Praxis ist, dass oft Menschen eingestellt werden, die den Menschen, die bereits im Unternehmen arbeiten, sehr stark ähneln. So werden Chancen verschenkt, weil qualifiziertere Bewerber nicht zum Zug kommen. Das deckt sich mit meinen Beobachtungen im politischen Berlin. Viele Teams – von Verbänden bis zu MdB-Büros – kommen ganz schön homogen rüber. Das muss nicht immer gut sein. Wenn Ihr einstellt, springt doch mal über euren Schatten. Sehr gut hier aufgeschrieben von Sue Shellenbarger; vielen Dank Alice Greschkow für den Tipp. (MB)
“Brothers in Arms: The Value of Coalitions in Sanctions Regimes”: Wie wirksam sind Wirtschaftssanktionen? Ein DIW-Team hat dazu jüngst eine Studie zu den Sanktionen gegen den Iran und gegen Russland veröffentlicht. Diese Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Wohlfahrtsverluste in den Zieländern der Sanktionen höher sind als in den Ländern, die die Sanktionen verhängt haben. Allerdings sind die Lasten der Sanktionen ungleich verteilt. Darum könnte mit einem Lastenausgleich die Bereitschaft zur Beteiligung an Sanktionen gestärkt werden. Sanktionen wirken deutlich besser, wenn sich mehr Partner beteiligen. Das gilt insbesondere für große Handelsländer wie China. Die in der Studie aufgezeigten Trends erscheinen mir nachvollziehbar, die ebenfalls genannten absoluten Zahlen nicht. Denn wie in der VWL üblich, wurde mit einem Modell absoluter Konkurrenz (perfect competition) gerechnet. Das deckt sich aber nicht mit der Wirklichkeit. (MB)
Offener Brief der Wirtschaftsprüfer zur Nachhaltigkeitsberichterstattung: Der Wirtschaftsprüferverband Institut der Wirtschaftsprüfer nimmt in diesem offenen Brief zur geplanten Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen Stellung. Adressaten des Briefes sind neben der EU-Kommission, die für die Regulierung zuständig ist, die beteiligten Bundesministerien und weitere Institutionen. Nun ist die Idee nachvollziehbar, Unternehmen zu verpflichten, darüber zu berichten, wie nachhaltig sie wirtschaften. Dadurch bekommt die Finanzwirtschaft verlässliche Daten und kann nachhaltige Investments anbieten. Für kleine und mittlere Unternehmen, die diese Berichte erstellen müssen, bedeutet das jedoch eine erhebliche Belastung. Auch – eigentlich ausgenommende – kleine Unternehmen, die für Unternehmenskunden arbeiten, werden um die Berichtspflichten kaum herumkommen. Ihre Kunden werden sie in die Pflicht nehmen. (MB)
„Wer braucht noch diese FDP?“: Marius Mestermann hat eine sehr angenehme Podcaststimme. Ich höre ihm gerne zu. In dieser Folge vom Stimmenfang-Podcast des Spiegels drückt er nach und nach auf alle Schmerzpunkte der FDP. Sehr gut gelungen sind die O-Töne einer erfolglosen Wahlkämpferin aus Niedersachsen, die erklärt, wie die Stimmung bei der Parteibasis ist. Einleuchtend ist der Beitrag von Severin Weiland, der herausarbeitet, warum die Partei den Zugang zum Mittelstand verliert. Auch Unternehmer sind nicht gegen einfache Lösungsvorschläge gefeit, insbesondere dann nicht, wenn es um ihre Existenz geht. Schwach finde ich das Thema Frauenfeindlichkeit in der FDP. Da reicht keine 12 Jahre alte Kubicki-Story, die deutlich weniger gravierend rüberkommt als die Vorfälle bei der Partei Die Linke in Hessen. Hier hätte ich mir vorab eine bessere Recherche gewünscht, wenn man so einen Vorwurf in den Raum schmeißt. (MB)
Insta.Politik-Interview mit Carsten Linnemann MdB: Hier könnt Ihr zuschauen wie sich Janine Klose mit Linnemann über das CDU-Grundsatzprogramm und weitere Themen unterhält. Mir gefällt – wie immer auf dem Kanal – der informelle Stil des Interviews. Linnemann gibt zu, dass die CDU im letzten Bundestagswahlkampf inhaltlich nicht allzu viel zu bieten hatte. Interessant finde ich den Punkt Aufstiegsversprechen. Das reklamieren ja auch die SPD und die FDP für sich. Mal gucken, wer am Ende die überzeugendste Lösung anzubieten hat. Beim Thema Grundwerte-Charta schiebt Linnemann das Individuum nach vorne. Das ist richtig, aber hat sich die Partei nicht gerade davon ein Stück entfernt? Zum Beispiel mit dem Beschluss zur Frauenquote auf dem letzten Bundesparteitag? (MB)
„In 5 Schritten zur UX-Analyse: So optimiert Ihr Eure Website für mehr Sales & Leads“: Klingt wie Clickbaite, ist aber ein guter Text zur Überprüfung eurer Website von Hellen Pitikaris. Sie empfiehlt einen kritischen Blick auf alle Seiten eurer Website. Was wollt Ihr mit jeder einzelnen Seite erreichen? Die Startseite ist die Visitenkarte eurer Website. Hier solltet Ihe besonders kritisch sein. Zentral könnte ein großes Element – zum Beispiel ein Foto sein – das den Nutzer emotional abholt. Inhaltlich spielt die Seitenüberschrift die wichtigste Rolle. Alles zielt darauf, eine vorab definierte Zielgruppe so effektiv wie möglich anzusprechen. Falls Ihr tiefer einsteigen möchtet, stellt euch Pitikaris einige Persönlichkeitsmodelle vor. Das ist aber erst der Anfang. Ihr findet im Artikel eine konkrete Herangehensweise zur Analyse von Websites; vom Layout bis zu technischen Fragen. (MB)
„Barometer Personalvermittlung 2022“: Trotz der Wirtschaftskrise ist der Fachkräftemangel für viele Unternehmen eine große Herausforderung. Darum ist es für sie wichtig zu erfahren, mit welchen Stellschrauben sie Einfluss auf den Arbeitsmarkt nehmen können. Einige Fragen beantwortet die Studie, die die Personalmarktforschung index Research im Auftrag des Verbandsbereichs Personalvermittlung des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister (BAP) durchgeführt hat. Es geht um aktuelle Trends am Arbeitsmarkt und die Interaktionen von Unternehmen, Fachkräften und Personalvermittlern. Indeed ist die wichtigste Job-Plattform, sehr wirkungsvoll sind aber auch gut-gemachte, eigene Karriere-Websites. Insbesondere jüngere Fachkräfte begrüßen den Einsatz digitaler Tools. Kandidaten und Kunden sind überwiegend zufrieden oder sehr zufrieden mit der Arbeit von Personalvermittlern. Das ist aber nur ein kleiner Ausschnitt. In der Studie stecken noch viel mehr Learnings. (MB)
“Germany’s Choices over Ukraine Recall Earlier Cold War Challenges”: Der Wissenschaftler Jackson Janes vergleicht in einem Text für den German Marshall Fund die Situation im Deutschland Anfang der 80er Jahre mit der Gegenwart. Damals gab es massive Proteste gegen den Nato-Doppelbeschluss, die von einer kollektiven Angst vor dem Atomkrieg getragen waren. Auch heute nutzt Putin den Faktor Angst vor dem Atomkrieg, um die Unterstützung der Ukraine von Europa und insbesondere von Deutschland auszubremsen. Hat Scholz genauso viel Rückgrat wie Schmidt und Kohl? Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Das es Parallelen gibt, ist aber nicht von der Hand zu weisen. Hier findet Ihr den Text. (MB)
Der Berliner CDU-Generalsekretär Stefan Evers im Gespräch: In dieser Folge des Podcasts der Morgenpost-Chefredakteurin Christine Richter geht es um den sich anbahnenden Wahlkampf um das Berliner-Abgeordnetenhaus. Wenn man Evers Glauben schenken darf, ist die CDU gut gewappnet und Kai Wegner ein überzeugender Spitzenkandidat, der auch Bürgermeister kann. Mit Blick auf die aktuellen Umfragen könnte die CDU wirklich auf der Eins landen, schließlich hat Giffey im letzten Wahlkampf rechts geblinkt, um dann doch links abzubiegen. Aber gibt es in der Stadt nicht eine belastbare und strukturelle linke Mehrheit? Besonders freut mich, dass anscheinend CDU und Grüne ernsthaft über die längst überfaellige Entmachtung der Bezirke diskutieren. (MB)
Was passiert, wenn Russland mit Atomwaffen angreift? In diesem 10-minütigen Video auf dem YouTube-Kanal MrWissen2go ordnet Mirko Drotschmann die atomare Bedrohung durch Russland ein und informiert über mögliche Folgen und Szenarien. Der Kanal wendet sich an eine große und überwiegend junge Zielgruppe. Drotschmann gelingt es sehr gut, seine Nutzer direkt anzusprechen und dabei trotzdem nüchtern rüberzukommen. Auf Personalisierung und Zuspitzung wird konsequent verzichtet. (MB)
BeReal – Das Wichtigste über die Social Media-App der Stunde: Carolin Hartmann hat für den Politsnack-Blog der Konrad-Adenauer-Stiftung einen Erklärtext zur App BeReal geschrieben. Taugt die App für politische Kommunikation? Falls Ihr auf Authentizität setzt, ja, schreibt Hartmann. Ihr gewährt einen Blick in euren Alltag und verzichtet dabei auf Inszenierung, weil die App euch sagt, wann Ihr ein Foto posten sollt und euch nur zwei Minuten Zeit zur Veröffentlichung einräumt. Zumindest der MdB-Alltag ist dafür spannend genug, oder? (MB)
“German Asset Manager and Fossil Fuel Expansion”: Ein aktueller Report zum Anlageverhalten der Investmentgesellschaften Allianz GI, Union Investment, Deka Investments und DWS von Greenpeace und Partnern hat in den letzten Tagen viel mediale Aufmerksamkeit erhalten. Die Anlage-Manager der Gesellschaften haben sich im Rahmen der Net Zero Asset Managers Initiative (NZAM) faktisch zur nachhaltigen Anlage verpflichtet. Dann sieht es natürlich blöd aus, wenn sie vielfach in Unternehmen und Fonds invertiert haben, die diesem Anspruch nicht zweifelsfrei gerecht werden. Ein wenig schief bei dem Vorwurf ist, dass auch die Investments passiv gemanagter Fonds (ETFs, usw.) kritisiert werden. Darauf haben die Anlagemanager aber überhaupt keinen Einfluss. Eigentlich passt die Kritik auch nicht mehr in die Zeit. Investitionen in die Förderung von Rohstoffen sind wichtiger denn je, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Negativ ist mir aufgefallen, dass selbst das Handelsblatt von einer Studie schreibt, obwohl es hier um einen Report – eine Stellungnahme – mehrerer NGOs geht. (MB)
„In der Interventionsspirale“: Hätte ich doch im VWL-Studium besser aufgepasst, dann wäre mir der Begriff Interventionsspirale bereits über den Weg gelaufen. Er stammt von Ludwig von Mises und beschreibt das Schlamassel recht gut, in dem wir gerade stecken. Das wird an der Geldpolitik der EZB deutlich. Sie ist so lange von ihrer Kernaufgabe – der Gewährleistung von Geldwertstabilität – abgewichen, dass es jetzt für sie ein Ding der Unmöglichkeit zu sein scheint, ihre Politik der Unterstützung überschuldeter Staaten zu beenden. Das sollte der Bundesregierung ein warnendes Beispiel sein, die sich ebenfalls immer stärker von der Marktwirtschaft verabschiedet. Das hat der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler hier sehr klug für das Prometheus-Institut aufgeschrieben. Allerdings ist er als Mitglied der FDP-Bundestagsfraktion an dieser Politik nicht ganz unbeteiligt. (MB)
Die Berlin-Wahl im FAZ-Einspruch-Podcast mit Bundesverfassungsrichter Peter Müller und Reinhard Müller: Ab Minute 3:45 gibt es das Interview mit Peter Müller, der beim Bundesverfassungsgericht für die Wahlthemen zuständig ist. Er erklärt die unterschiedlichen Entscheidungsstränge bei der Wahlprüfung in Berlin. Über die Abgeordnetenhauswahl entscheidet das Landesverfassungsgericht endgültig / für Recht-Feinschmecker materiell. Nur bei Verfahrensmängeln könnte das Bundesverfassungsgericht die Entscheidung kippen. Darum spricht alles für eine Wiederholung der Abgeordnetenhauswahl. Über die Wiederholung der Bundestagswahl entscheidet erst einmal der Bundestag selbst. Im Anschluss ist eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht möglich. Interessant ist der Hinweis von Müller auf die Prüfung und die darauf erfolgte Entscheidung in Berlin. Ich habe da Sympathie und Zustimmung für eine Wiederholung der Bundestagswahl rausgehört; aber hört selbst hier und macht euch ein eigenens Bild. (MB)
„Lula oder Bolsonaro, das Duell“: Der Präsidentschaftswahlkampf in Brasilien geht in die zweite Runde. Um mehr zu erfahren, habe ich diese aktuelle französische Doku auf Arte von Ingrid Piponiot angeschaut. Die von Bolsonaro offen gezeigte Homophobie, seine Anknüpfung an die Militärdiktatur im Land und die enge Bindung an evangelikale Christen sorgen für Grusel. Die Doku erzählt aber nicht überzeugend, warum die Zustimmung für ihn so groß ist. Dabei liegt das auf der Hand. Große Teile der Partei Lulas waren in Korruptionsskandale verstrickt. Das Lula davon nichts gewusst hat, ist unglaubwürdig. Selbst wenn er davon nichts gewusst haben sollte, wirft das ein schlechtes Bild auf ihn. Hinzu kommt, dass Bolsonaro wohl auch mit der Forderung nach mehr unternehmerischer Freiheit punkten konnte, weil in der Regierungszeit von Lulas Partei eine bizarre Bürokratie entstanden ist. Anschauen lohnt sich. (MB)
Website-Analyse am Beispiel der OMR-Seite: Martin Gardt (OMR) hat hier die Erfahrungen des Unternehmens OMR mit dem Website-Analyse-Tool Contentsquare aufgeschrieben; dass den Artikel gesponsort hat. Das Tool ist für die Seiten im Sektor politische Kommunikation vermutlich überdimensioniert. Dennoch steckt in dem Prozess von OMR und dem Text viel Inspiration. Vielleicht macht es Sinn, mal wieder zu überprüfen, ob die eigene Website noch funktioniert. Machen die Nutzer das, was Ihr von ihnen erwartet, oder gibt es haufenweise Sackgassen auf eurer Seite, die für Frust sorgen? (MB)
IAB-Kurzbericht zur „Regionalprognose für 2022/2023: Krisen dämpfen die positive Entwicklung in nahezu allen Regionen“: Das Institut der Bundesagentur für Arbeit IAB analysiert in seinem jüngsten Kurzbericht die regionalen Arbeitsmärkte Deutschlands. In der Betrachtung Gesamtdeutschlands geht das Institut trotz Rezession von einem Beschäftigungswachstum aus; besonders stark in Berlin, warum gerade da habe ich nicht rausgelesen. Ansonsten wachsen städtische Regionen stärker als ländliche Regionen. Gleichzeitig nimmt die Arbeitslosigkeit im Grundsicherungsbereich zu. Der Grund dafür ist die Fluchtbewegung aus der Ukraine. Die Prognose ist natürlich sehr unsicher, weil niemand weiß, wie sich die Energie- und Rohstoffmärkte entwickeln. (MB)
„Annäherung an eine feministische Außenpolitik Deutschlands“: Im Ampelkoalitionsvertrag steht ein Bekenntnis zur feministischen Außenpolitik. Außenministerin Baerbock hat ein Strategiepapier zur Umsetzung angekündigt. Wenn Ihr nach einem kurzen Überblick zum Thema sucht, werft doch mal einen Blick in dieses E-Paper, dass die Böll-Stiftung mit zahlreichen NGOs veröffentlicht hat. Feministische Außenpolitik hat den Anspruch alle Politikfelder zu durchdringen. Das gilt insbesondere für die Strukturen; die Stichworte sind Repräsentanz und Gender-Budgeting. Das bedeutet, die eindrucksvolle Antwort von Annalena Baerbock im Bundestag auf einen süffisanten Angriff von Friedrich Merz greift zu kurz. Es ist natürlich Ziel einer feministischen Außenpolitik ein erneutes Srebrenica zu verhindern. Im Kern zielt das Konzept aber darauf ab, wie Politik in Zukunft gemacht werden soll. Schwierig finde ich den Umgang mit Kritik. Siehe dazu Seite 5: „Eine feministische Außenpolitik erkennt an, dass Antifeminismus keine Meinung ist, sondern vielmehr eine Ideologie, unter welcher sich rechtsextreme, ultrareligiöse und konservative sowie verschwörungstheoretische Gruppierungen zusammenschließen mit dem Ziel, Demokratie auszuhöhlen.“ (MB)
„Ein Lausitzer in New York“: In der aktuellen Folge der Podcastreihe “In Regierungskreisen” vom Bundespresseamt spricht Host Sven Siebert mit dem deutschen Generalkonsul in New York, David Gill. Ihr erfahrt, was Amerikaner über Deutschland denken und was sie interessiert. Es geht natürlich auch um die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft. Eine Warnung ist der Vertrauensverlust in Institutionen, viele von ihnen werden als parteiisch wahrgenommen. Das beste Beispiel dafür ist der Supreme Court. Das sollte für eine Warnung sein. In unseren Institutionen muss sich die ganze Gesellschaft wiederfinden. (MB)
PMs walk than Stefan Leonhardsberger: Hier eine kleine Lockerungsübung. Wie viel Persönlichkeit steckt im Auftritt von Politikern im wahrsten Sinne des Wortes? Sehr gut ins Video gesetzt und verkörpert von Stefan Leonhardsberger. Lasst euch Bundeskanzler Olaf Scholz nicht entgehen. Hier anschauen. (MB)
„Die 100 einflussreichsten Frauen der deutschen Wirtschaft auf LinkedIn“: Landau Media hat die LinkedIn-Accounts erfolgreicher Frauen analysiert. Ihr erfahrt, welche Beiträge mit welchen Themen der Frauen in den unterschiedlichen Formaten am besten funktionieren. Was für mich neu, aber eigentlich nicht erstaunlich ist, ist der geringe Anteil diskursiver Beiträge. In der Analyse stecken viele Details und jede Menge Inspiration für Frauen; aber nicht nur für Frauen. Hier geht es zur Analyse. (MB)
„Nachhaltige Finanzierungen von Pflegeleistungen“: Auf Grund des demographischen Wandels und der Ausweitung von Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung stellt sich auch in diesem Zweig der Sozialversicherung die Finanzierungsfrage. In einem aktuellen Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) wird unter anderem vorgeschlagen, eine obligatorische, private Pflegezusatzversicherung einzuführen. Damit liesse sich die Ausweitung der Belastung junger Generationen abmildern. Unerlässlich ist aus Sicht des Beirats ein Verzicht auf Leistungsausweitungen. Auch die Umwandlung in eine Vollversicherung findet aus diesem Grund keine Zustimmung. Gut gefällt mir, dass der Beirat alle politischen Vorschläge rund um die Pflegeversicherung – inklusive der Buergerversicherung – kurz durchdiskutiert. Hier könnt Ihr das Gutachten anschauen. (MB)
Butterwegge zum Bürgergeld: Der Armutsforscher Christoph Butterwegge hat im Hauptstadtbrief die wichtigsten Bestandteile der Bürgergeld-Gesetzesinitiative zusammengefasst und alles beurteilt. Das Bürgergeld bringe durchaus „Verbesserungen und Erleichterungen für Arbeitsuchende“ mit sich. Am meisten profitieren aber Menschen mit einem höheren Vermögen und einer besseren Qualifizierung. Deren Chancen steigen, mit einer Weiterbildung und ohne Vermögensverlust den Bürgergeld-Status wieder zu verlassen. Seine Kritik, dass Menschen die schon lange im Leistungsbezug sind, kaum profitieren, teile ich nicht. Denn genau die haben in Zukunft eine Chance auf Weiterbildungsmaßnahmen und werden nicht länger direkt in den Arbeitsmarkt vermittelt. Die Probleme beim Bürgergeld liegen woanders, dass haben die Wirtschaftsverbände in ihren Stellungnahmen deutlich kommuniziert. (MB)
Johannes Vogel im Gespräch mit Ann-Kathrin Büüsker: Das Interview der Woche im Deutschlandfunk ist in Anlehnung an die Interviews im täglichen Nachrichtenprogramm keine Single zu einem Thema, sondern ein gut kuratiertes Album. So auch dieses Gespräch. Es werden alle aktuellen energiepolitischen Krisenthemen durchdiskutiert. Immer wieder scheint durch, wie es um das Innenleben der Koalition bestellt ist. Besonders interessant ist, wie Vogel den Streit in der Koalition mit der Vielfalt der Partner erklärt und dann sinngemäß die Fortschrittskoalition ins Spiel bringt, mit der die Ampel ja irgendwann mal gestartet ist. Hier könnt Ihr den Podcast anhören. (MB)
“Official Secrets – Gefährliche Wahrheit”: In der ZDF-Mediathek findet Ihr aktuell diesen spannenden Film von Gavin Hood. Es geht um eine Whistleblowerin beim englischen Geheimdienst, die Informationen zum Einstieg Großbritanniens in den Irak-Krieg an einen Journalisten weitergibt. Das moralische Dilemma, in dem sie steckt, wird immer wieder aus verschiedenen Blickwinkeln diskutiert; ohne unnötige Längen und nicht auf Kosten der Handlung. Der Film ist unter anderen mit Keira Knightley, Rhys Ifans und Ralph Fiennes prominent besetzt. Er hat nur wenige pathetisch peinliche Momente. (MB)
„Der „Rallye-Around-The-Flag-Effect” braucht keinen Krieg“: Dieser Effekt taucht regelmäßig in politischen Analysen auf. Marcel Schmidt hat für den Politsnack-Blog der Konrad-Adenauer-Stiftung aufgeschrieben, was sich dahinter verbirgt. Einfach gesagt, in Krisenzeiten erhält die politische Führung höhere Zustimmung. Das bringt Herausforderungen für die Opposition mit sich. Wenn sie die Regierung hart und konstruktiv kritisiert, kommt garantiert irgendwann die Aufforderung, sie solle doch bitte zum Wohl des Landes agieren und die Parteipolitik ruhen lassen. Genau das ist aber falsch, weil damit nur die populistischen Parteien an den Rändern gestärkt werden. Darum ist die Kenntnis des Rallye-Around-The-Flag-Effect insbesondere für Oppositionspolitiker wichtig. (MB)
PolitikfeldMonitor von der Agentur elfnullelf: Jeder ist beim Monitoring seiner Themen auf eigenen Pfaden unterwegs, benutzt bestimmte Tools und / oder pflegt ein Stakeholder-Netzwerk, dass ihn auf dem Laufenden hält. Aber ab und an neue Wege zu beschreiten, kann nicht schaden. Elfnullelf bietet ihren PolitikfeldMonitor für die Themenfelder: Energie, Mobilität, Digitalisierung, Bauindustrie, Finanzindustrie und Gesundheit jetzt kostenfrei an. Konkret geht es um den Einfluss auf verschiedene Branchen und deren Geschäftsmodelle. Ihr müsst euch hier registrieren und könnt dann auf der Plattform suchen und erhaltet zusätzlich einen wöchentlichen Newsletter mit Hinweisen auf aktuelle Gesetzgebungsverfahren. Zu einigen Suchbegriffen (zum Beispiel Cannabis) findet Ihr viele Analysen; zu anderen (zum Beispiel Altersvorsorge) eher wenig. Die Analysen sind in der Regel nicht brandneu, sie sind aber dennoch hilfreich. (MB)
Wolfgang Schäuble – ein Blick auf seine politische Karriere: Anlässlich des 80. Geburtstags von Wolfgang Schäuble lässt Hans Jörg Hennecke auf der Website der Konrad-Adenauer-Stiftung dessen bisheriges politisches Leben Revue passieren. Es handelt sich nicht um ein Jubelstück. Die Verwicklung Schäubles in die Parteispendenaffäre der CDU wird mehrfach im Text aufgegriffen. Faszinierend ist für mich zu lesen, wie seine Karriere zum faktisch höchsten Staatsamt in Deutschland vorprogrammiert zu sein schien und dann letztendlich aber doch gescheitert ist. Wobei gescheitert eigentlich die falsche Kategorie ist, weil es ihm immer wieder gelungen ist, in neue politische Rollen hineinzufinden und ihnen seinen Stempel aufzudrücken. (MB)
„Krieg in der Ukraine: Was heißt eigentlich “gewinnen”?“ – der aktuelle Sicherheitshalber-Podcast: Um diese Frage dreht sich seit Monaten die politische Debatte. Ulrike Franke, Carlo Masala, Frank Sauer und Thomas Wiegold diskutieren dazu in der aktuellen Folge ihres Podcasts. Wenn man die militärischen Erfolge der Ukraine berücksichtigt, hat Russland eigentlich bereits verloren. Trotzdem kann ein Negativszenario nicht ausgeschlossen werden, bei dem sich der Krieg ohne große Frontbewegungen noch Jahre hinzieht. Politisch am naheliegendsten ist für mich das richtige Indiz für einen Sieg der Ukraine, wenn sich Russland zu Verhandlungen bereit erklären würde, ohne vorab Bedingungen zu stellen. Für alle Szenarien und den Weg dahin; hört euch doch einfach den Podcast an. (MB)
Die Präsidentin: Machen Frauen besser Politik? Damit beschäftigt sich Yael Bartana in einem kurzweiligen kurzen Film, den Ihr hier auf Arte anschauen könnt. Es geht um eine all-female Regierung, die mit der Bedrohung durch Atomraketen eines Landes umgehen muss, dass von einem Präsidenten Twittler regiert wird. Dieser ist einem ehemaligen US-Präsidenten nachempfunden. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich jetzt wirklich ein typisch weibliches Verhandlungs- und Entscheidungsszenario gesehen habe. Die Feminismusreferenzen sind aber überzeugend. Sehr gut gefallen hat mir der Gastauftritt von Kübra Gümüşay. (MB)
„Beliebte LinkedIn-Formate 2022 im Überblick“: Su Reiter hat für euch auf OMR ein Update zur Nutzung von LinkedIn aufgeschrieben. Neben Basic-Wissen zum Profilbild, zum Banner und zum Slogan, geht sie sehr gut auf die Plattformformate ein. Hilfreich ist ihr Apell, bei Fotos auf Hochformat oder Quadrat zu setzen, weil das auf dem Telefon besser funktioniert. Bislang selten in der politischen Kommunikation genutzt, werden Slide-Shows. Warum eigentlich nicht? Sie können mit Canva oder Photoshop einfach gebastelt werden und sind geeignet, politische Themen anzuspitzen und auf den Punkt zu bringen. Bei ihrer Empfehlung eines Profil-Slogans gehe ich nicht mit. Slogans sind selten gut und hilfreich. Es ist viel nützlicher, auf den ersten Blick zu sehen, was und wo jemand arbeitet. … und genau das wird alternativ zum Slogan eingeblendet. Hier könnt Ihr den ganzen Text lesen. (MB)
Rheingold Studie zu den Auswirkungen der „Ballung von Kriegs-, Corona-, Klima- und Energiekrise auf die kollektive Befindlichkeit der Deutschen“: Diese Studie könnt Ihr nicht lesen, Ihr könnt sie aber im Zeit-Podcast von Peter Dausend und Tina Hildebrandt anhören. Vorgestellt werden die Ergebnisse von Rheingold-Mitgründer Stephan Grünewald. Es gibt zum Beispiel eine Erklärung dafür, warum der Waschlappen eine schlecht gewählte Metapher ist. Er stehe nicht für eigenes und selbstbestimmtes Handeln, sondern wird mit dem – als Kind von der Mutter abgeschrubbt werden – verknüpft. Interessant ist auch eine Deutung des Zusammenspiels von Scholz, Habeck und Baerbock, die zu einer positiven öffentlichen Bewertung der Arbeit Habecks führt. Für mich klingt das zu sehr nach Küchenpsychologie. Hinzu kommt, die Studie ist nicht öffentlich einsehbar. Das gilt auch für andere Rheingold-Studien, die nur für einige hundert Euro zu haben sind. Ich muss zugeben, ich stehe dem Konzept der psychologischen Tiefeninterviews skeptisch gegenüber; geht es doch im Grunde genommen auch nur um qualitative Meinungsforschung. Auf deren Grundlage kann ich eigentlich keine Schlüsse zum Meinungsbild der Gesamtbevölkerung treffen. (MB)
„Wie kann die Energieversorgungssicherheit auf mittlere Sicht gewährleistet werden – welche Optionen bestehen für Deutschland und Europa?“: Antworten auf diese Fragen findet Ihr in diesem Text zu einer Veranstaltung vom Forum für Zukunftsenergien. Entscheidend sind aus meiner Sicht nicht die Maßnahmen, die von verschiedenen Experten adressiert werden; von Fracking über die Nutzung der Atomkraft bis zu synthetischen Kraftstoffen. Entscheidend ist die Analyse von Ralf Fücks (Zentrum liberale Moderne), der die sicherheitspolitischen Treiber der Energiepolitik klar benennt und gleichzeitig die zentrale Bedeutung der Energiepreise unterstreicht. Die Schlussfolgerung kann eigentlich nur ein Ende für Denkverbote sein. (MB)
In der Sicherheitswirtschaft arbeiten – DLF-Reportage: Fach- und Arbeitskräftemangel, darunter leiden viele Branchen. Insbesondere wenn das Image einer Branche nicht das beste ist, tun sich die Unternehmen im Wettbewerb um Arbeitskräfte schwer. Umso interessanter ist es zu erfahren, wie es wirklich in der Sicherheitswirtschaft ausschaut, das zeigt diese DLF-Reportage von Mirko Heinemann. Er macht anhand von O-Tönen mit Beschäftigten deutlich – von der Bewachung des Holocaust-Mahnmals in Berlin bis zum Personenschutz in der Provinz – wie vielfältig, interessant und anspruchsvoll die Arbeit in der Branche ist. Zu Wort kommt auch der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) mit dem Präsidenten Gregor Lehnert und einem der Geschäftsführer Berthold Stoppelkamp. (MB)
„Die TikTok-Strategie der AfD“: In diesem Video auf dem YouTube-Kanal „Die da oben“ erfahrt Ihr von Jan Schipmann, wie die AfD TikTok nutzt und warum sie da sehr erfolgreich ist. Sie spielt nicht nach den vermeintlichen Regeln der Plattform. Ihr findet kaum Tanzvideos und lustigen Content. Stattdessen wird die Plattform mit Inhalten geflutet, die eigentlich für andere Plattformen produziert worden sind, wie zum Beispiel Ausschnitte aus Bundestagsreden. Die Verbreitung übernimmt eine Vielzahl von Accounts, von denen sich viele überhaupt nicht als AfD-Accounts zu erkennen geben. Die Partei kann sich auf eine sehr große Anzahl von Unterstützern verlassen. Diese arbeiten auch zusammen, um einzelne Videos zu pushen. Für mich schaut es so aus, als würde die AfD ihre erfolgreiche Facebook-Strategie einfach auf einer neuen Plattform recyceln. Und auch jetzt halten die anderen Parteien nicht dagegen. Hier könnt Ihr das Video anschauen. (MB)
„Recruiting über Social Media? Ja, aber richtig!“: Wenn Ihr für die Gewinnung von Mitarbeitern oder für einschlägige Branchenkampagnen verantwortlich seid, werft doch mal einen Blick auf diesen Text von Christiane Germann. Die Einbeziehung sozialer Medien ist aus kaum einem Arbeitsbereich wegzudenken. Das gilt auch für das Recruiting. Ein Blick hinter die Kulissen, Authentizität, Botschafter / corporate Influencer, Videocontent, wirksame Ansprache, netzwerken, Werbung schalten, Erfolgskontrolle und Verknüpfung mit anderen Maßnahmen; alles kein Neuland aber wirksam. Hier geht es zu dem sehr nutzwertigen Text. (MB)
Studie zur Wirksamkeit von Hartz-4-Sanktionen: Passgenau zum Bürgergeld-Beschluss im Bundeskabinett ist eine Studie des Instituts für empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung (INES Berlin) im Auftrag der Organisation Sanktionsfrei veröffentlicht worden. Die Studie ist ein durchschlagender Erfolg, werft mal einen Blick auf die Medienveröffentlichungen und deren Tenor. Nur stellt sich wie bei jeder Studie die Frage nach der Belastbarkeit der Ergebnisse. Da melde ich Zweifel an. Die Befragten sind nicht zufällig unter allen Hartz-4-Beziehern ausgewählt worden. Man konnte sich vorab für die Teilnahme an der Studie bewerben; siehe Seite 10. Damit war der Vorteil verbunden, dass persönliche Einbußen durch die Hartz-4-Sanktionen erstattet wurden. Macht euch hier selbst ein Bild. (MB)
„Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen?“: Tilman Wickert schreibt in diesem Diskussionsbeitrag im Deutschlandarchiv auf, warum die 90er-Jahre kein Rückschritt in der Asyl- und Integrationspolitik waren, wie es „von einigen Journalisten, migrantischen Speakern, Aktivisten und Theatermachern“ jüngst behauptet wurde. Die 90er sind durch massive Gewalt (Stichwort Baseballschlägerjahre) und Anschläge (von Mölln bis Lichtenhagen) in Erinnerung geblieben. Dieses Bild darf aber nicht auf die handelnde Politik übertragen werden. Wickert lässt die in der Zeit entstandene Gesetzgebung Revue passieren und kommt zu dem Schluss, dass diese zu deutlichen Verbesserungen bei den Betroffenen geführt hat. (MB)
„Personal- und Lieferengpässe – Unternehmen unter Druck“: Wie gehen Unternehmen mit dem fortdauernden Krisenmodus um? Ein paar Antworten dazu hat Vivien Leue (DLF) bekommen. In der Gastronomie ändern sich Geschäftsmodelle. Wenn es kein Personal gibt, wird aus einem Hotel mit Restaurant ein Hotel Garni. Im Einzelhandel wird investiert, um neue Kundengruppen anzusprechen und die Industrie hat sich trotz widriger Umstände den Optimismus erhalten. Fraglich erscheint mir, ob es gerade zusätzlichen Druck auf die Wirtschaft bedarf (Stichwort Klimaschutz), der im Beitrag von der neuen NRW-Wirtschaftsministerin aufgebaut wird. (MB)
Bosetti will reden … über das 9-Euro-Ticket: Kurzweiliges Politik-Comedy-Format mit Sarah Bosetti vom ZDF; passgenau für Social Media produziert. Mir gefällt die unterkühlte ironische Ansprache mit wohldosierten Punchlines und die gut geschminkt und frisierte Protagonistin. Inhaltlich ist es viel zu berechnenbar. Konservative und Liberale sind die Bösen, der Kanzler hat zu wenig Format; Gähn. Dabei wird das 9-Euro-Ticket ausdrücklich von der FDP gepusht. … und es kommt auch allen Besserverdienenden zugute. Also wo bleibt die sonst so beliebte Gießkannen-Kritik? (MB)
“Rechtstipps für Fotografen – Von der Aufnahme bis zur Bildbearbeitung”: Endress Wanckel hat für das Fotomagazin aufgeschrieben, welche rechtlichen Herausforderungen beim Fotografieren von Personen bestehen. Streng genommen muss ich bei Events alle Fotografierten nach einer Einwilligung gefragt haben. Ausnahmen gibt es nur für Versammlungen; wie zum Beispiel Demos. Wenn ich die Rechte zur Nutzung von Fotos erwerbe, müssen diese eigentlich auch ein Bearbeitungsrecht beinhalten. Ansonsten darf ich die Fotos nicht einmal für die Webnutzung komprimieren, geschweige denn zuschneiden. Im Text findet weitere Antworten und die einschlägigen Rechtsgrundlagen. (MB)
„Aktuelle Entwicklungen im Bereich der Umwelt- und Klimaklagen“: Lea Main-Klingst und Simon Simanovski haben auf der Website der Böll-Stiftung aufgeschrieben, welche Klimaklagen aktuell laufen und wie die Klagestrategien ausschauen. Ansatz sind internationale Verträge (Pariser Klimaschutzabkommen) oder nationale Gesetze (deutsches Klimaschutzschutzgesetz). Beklagt wird die mangelhafte Umsetzung. Wie beim einschlägigen Urteil des Bundesverfassungsgerichts sind die Kläger oft jüngere Menschen, die ihr Recht auf ein Leben – in einer nicht von der Klimakatastrophe beeinträchtigen Welt – verletzt sehen. Es kann gut sein, dass einige dieser Klagen erfolgreich sein werden. Aber vielleicht gehen die erfolgreichen Klagen nach hinten los? Warum sollten Staaten Verträge unterzeichnen, die erhebliche Klagerisiken mit sich bringen? Gesetze sind nicht in Stein gemeißelt, dass deutsche Klimaschutzgesetz kann jederzeit novelliert / entschärft werden. (MB)
„Die Bundesregierung zieht den Stecker für E-Autos“: Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), fordert auf LinkedIn die Beibehaltung der „Umweltprämie“ beim Kauf eines Elektrofahrzeugs. Er hat natürlich einen Punkt, die Kaufbereitschaft ist maßgeblich von der Kaufprämie beeinflusst. Richtig ist auch seine Kritik am Windhundprinzip bei der Inanspruchnahme der Kaufprämie. Erst der vollzogene Kauf und nicht bereits die Bestellung garantiert die Prämie. Das bringt bei langen Lieferzeiten Unsicherheit in den Markt. Trotzdem bin ich der Meinung, dass die Einschränkung der Kaufprämie richtig ist. Den Kauf von Neuwagen zu fördern, ist Umverteilung von unten nach oben. Elektro-SUVs, die einen großen Marktanteil haben, und Hybride sind alles andere als nachhaltig. Eine „Umweltprämie“ verdienen sie nicht. (MB)
Geyer & Niesmann – wöchentlicher Podcast vom RND zur Bundespolitik: Steven Geyer und Andreas Niesmann aus dem RND-Hauptstadtbüro bearbeiten in rund 40 Minuten vier bis fünf Aufreger-Themen der Woche. Gäste sind immer dabei. In der Folge vom 19. August gibt es ein Interview mit Heinz Strunk zu Olaf Scholz und Hamburg. Wenn sich Künstler zu Politik äußern, wird es in der Regel peinlich. Strunk hingegen bleibt einfach er selbst, umschifft alle Klippen und liefert eine passende Scholz-Beschreibung ab. Hier geht es zur Podcast-Reihe. (MB)
„Inflation – eine neue Bedrohung für die Weltwirtschaft?“: Damien Wanner gibt euch auf ARTE einen kurzen Denkanstoß zur Inflation. Sehr gelungen ist der Einstieg mit kurzen Statements; von Scholz, über den Papst, bis Putin. Wanners These ist, dass Krisen die entscheidende Ursache von Inflation sind; Corona und die Ukraine und in Zukunft die regelmäßig auftretenden Klimakatastrophen. Das stimmt, er übersieht aber, dass auch die Klimaschutzpolitik ein enormer Preistreiber ist. Das gilt für die Ausweitung der Verschuldung und für Klimaschutzmaßnahmen, die das Leben viel teurer machen. Skurril an dem Beitrag ist, dass Wanner auf die Geldpolitik nur mit einem dürren Nebensatz eingeht. (MB)
Prinzip Highlight-Clip: Highlight-Clips sind auf Social-Media weit verbreitet. Wer seine Events aufwändig filmen lässt, ist gut beraten, aus dem Material Highlight-Clips schneiden zu lassen. Eine Kampagne der Online-Marketing-Plattform OMR treibt das Prinzip noch ein Stück weiter. Die Idee: Nutzer erzielen eigene Reichweite, indem sie aus OMR-Podcasts TikToks produzieren. Dazu werden sie aktiv eingeladen. Mit der Kampagne ist die Reichweite der OMR-Podcasts überdurchschnittlich angestiegen. Wie es genau funktioniert, hat der Videoproduzent Moritz Schmid hier aufgeschrieben. (MB)
„Prüfbericht zu den Sofortprogrammen 2022 für den Gebäude- und Verkehrssektor“: Mit der detailliert vorgegebenen Überprüfung der Einhaltung des Klimaschutzgesetzes durch den Expertenrat für Klimafragen ist die Evaluation unmittelbarer Gesetzesbestandteil. Da das Wie der Evaluation im Gesetz festgelegt ist, aber das zuständige Bundesverkehrsministerium keine passgenauen Daten geliefert hat, konnte der Expertenrat nicht tätig werden. Werft doch mal einen Blick auf die vorliegende Aufbereitung der Daten zum Gebäudesektor? Alles ist übersichtlich und gut lesbar. Ich bin gespannt, ob die Prognosen des Bundesbauministeriums auch halten, was sie versprechen. Hier findet Ihr den Prüfbericht. (MB)
„Grüner Wasserstoff als Ersatz für russisches Gas: Wird Lateinamerika Europas neuer Energiepartner?“: Rebecca Bertram hat hier für die Böll-Stiftung einen Blick auf Chancen für die Produktion von grünem Wasserstoff in Lateinamerika geworfen. Da ist viel Potential. Sie fordert zurecht Fortschritte bei den Mercosur-Freihandelsabkommen-Verhandlungen ein. Was in dem Text fehlt, ist eine Betrachtung der vielen – bereits laufenden – nichteuropäischen Wasserstoffprojekte. Hinzu kommt das Thema synthetische Kraftstoffe. Diese könnten in Lateinamerika produziert und von dort mit ganz normalen Tankern nach Europa transportiert werden, ohne eine eigene Infrastruktur. (MB)
Steffen Hebestreit im Gespräch mit dem Bundespresseamt: Wenn Ihr euch fragt, was das soll. Die Antwort ist einfach. „Aus Regierungskreisen“ ist ein Podcast der Bundesregierung, produziert vom Bundespresseamt und moderiert von Sven Siebert. Nun hat Hebestreit ja gerade viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weil er für seinen Chef beim Abbas-Skandal den Kopf hingehalten hat. Ihr lernt ihn in diesem Podcast ein bisschen besser kennen. Besonders interessant sind seine Aussagen zur Kommunikation des Bundeskanzlers. Je nach Lage ist es nicht immer opportun besonders laut Zwischenstände eines politischen Prozesses zu verkünden. So manche vielgelobten Rhetoriker hätten sich irgendwann selbst entzaubert. (MB)
Next Level Homestory mit Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Wurde nicht in den eigenen vier Wänden von Marie-Agnes Strack-Zimmermann gedreht, fühlt sich trotzdem wie eine Homestory mit Tommi Schmitt an. Alles ist schick anzuschauen, auch wenn der Neuigkeitswert Null ist. Interessant sind die Reflexionen über das eigene Bild. Strack-Zimmermann verzichtet zum Beispiel auf einen Hochseilnetzauftritt. Dabei haben doch genau die Bilder den größten Unterhaltungswert, die ein bisschen edgy sind und die im schlimmsten Fall gegen einen verwendet werden können. Und jetzt kramt bitte in eurer Erinnerung nach dem Bild von Martin Schulz mit Hygienekappe, der in ein Matjes-Brötchen beißt. (MB)
“Führungswechsel: Die ersten 100 Tage“: Fabian Urban hat auf der Website vom House of Leadership aufgeschrieben, was Ihr beim Wechsel in eine neue Führungsposition beachten solltet. Folgende Tipps hat er parat: Macht euch bewusst, was Ihr noch für die neue Aufgabe lernen müsst. Macht euch sichtbar. Baut euch ein Team und ein Netzwerk auf. Entwickelt eine Strategie und passt diese kontinuierlich an neue Begebenheiten an. Nutzt Möglichkeiten Erfolge zu erzielen. Nutzt die Chance, Dinge zu verändern. Lest auf jeden Fall den vollständigen Text. Da steckt ganz viel drin. Ladet den Text runter, wenn Ihr nicht alle drei Sätze von nervigen Website-Popups gestört werden möchtet. (MB)
Der Ukraine Support Tracker: Datenjournalismus? Das können auch Wissenschaftler. Ein Team des IfW Kiel (Institut für Weltwirtschaft) lässt regelmäßig neue Daten in ein Modell einfließen, das verschiedene Fragen zur Unterstützung der Ukraine durch Staaten beantwortet. Zugesagte Unterstützung, zugesagte Waffenlieferungen + realisierte Waffenlieferungen; alles im Verhältnis zum BIP in eine Rangfolge gebracht. Nur soviel zu den Ergebnissen; Deutschland macht nicht unbedingt bella figura. Hier könnt Ihr draufschauen. (MB)
Gesundheitsdaten besser nutzen – Debattenaufschlag der Initiative D21 zu anstehenden Gesetzesinitiativen: In diesem Denkimpuls von D21 könnt Ihr lesen, was jetzt getan werden muss, um für mehr Akzeptanz bei der anstehenden Ampel-Gesetzgebung zur besseren Nutzung von Gesundheitsdaten zu sorgen. Gefordert wird ein strukturierter Diskussionsprozess, der alle Stakeholder einbezieht. Ein Fragezeichen würde ich hinter die Einbeziehung der Verbraucher machen, diese werden nicht durch die einschlägigen NGOs vertreten. Hier sind viel mehr die gewählten Abgeordneten gefragt. Drei grundlegende Fragen müssen bei diesem Prozess diskutiert und entschieden werden: eine Güterabwägung zwischen Einzelinteressen und Gemeinwohl, eine faire Teilhabe aller Beteiligten am Erkenntnisgewinn und die Schaffung von „Vertrauensankern“. Damit sind vertrauensbildende Maßnahmen in eine sauber ablaufende Nutzung von Gesundheitsdaten gemeint. Bei dem Punkt fehlt mir in dem Papier ein klares Bekenntnis zu harten Sanktionen und empfindlichen Strafen bei einer missbräuchlichen Datennutzung. Überhaupt könnten geldwerte Vorteile eine entscheidende Rolle für mehr Bereitschaft spielen, Gesundheitsdaten zur Verfügung zu stellen. (MB)
„Ist der Wald noch zu retten – trotz Feuer und Klimawandel?“: Im aktuellen Politikteil-Podcast der Zeit sprechen Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing mit dem Forstwissenschaftler Jürgen Bauhus. Er ist Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats für Waldpolitik der Bundesregierung. Ihr erfahrt in der Folge, wie gut beziehungsweise schlecht der deutsche Wald gegen den Klimawandel gewappnet ist, ob zu viel Nadelholz angepflanzt wird und warum es nicht sinnvoll ist, nur auf gebietsheimische Gehölze zu setzen. Von den Lösungsvorschlägen ist einer nicht überraschend; es muss mehr in den Wald investiert werden. Mehr politische Wucht hat die Forderung, den Bestand an Wildtieren deutlich zu reduzieren. Dafür müssten die Jäger verpflichtet werden, erheblich mehr Tiere zu erschießen. Hier könnt Ihr den Podcast hören. (MB)
Das Zentrum liberale Moderne oder „Staatsknete für die richtige Meinung“: Friedrich Küppersbusch hat einen sehr launigen Beitrag zur Finanzierung des Zentrums liberale Moderne gedreht. Mehr als eine Million Euro Fördermittel vom Bundespresseamt und aus dem Etat des Bundesfamilienministeriums sind innerhalb weniger Jahre an die Organisation geflossen. Macht es Sinn, von NGOs zu sprechen, wenn ein großer Teil der Etats von der Bundesregierung kommt? Vielleicht wäre es weniger schädlich, den Spendenabzug für politische Organisationen zu erleichtern und im Gegenzug auf deren staatliche Finanzierung zu verzichten? Hier könnt Ihr den Beitrag anschauen. (MB)
Was macht schlechte Reden aus? Der Verband der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS) analysiert jedes Jahr die CEO-Reden, die bei den Hauptversammlungen der Dax-Konzerne gehalten werden. Was sollte dabei tunlichst vermieden werden? „Generell gilt: lange Zahlenreihen vorzutragen, ohne sie in den Kontext zu setzen, als Führungspersönlichkeit unsichtbar zu bleiben, das Publikum nicht anzusehen, Charts zu überladen und keine klaren Botschaften zu haben – das alles sollte man unbedingt vermeiden.“ So zumindest Jacqueline Schäfer, Präsidentin des VRdS, im Gespräch mit Thomas Pyczak. Das vollständige Interview könnt Ihr hier auf seinem lesenswerten Storytelling-Blog lesen. (MB)
INSM-Bildungsmonitor: Seit 2004 vergleicht das IW (Institut der deutschen Wirtschaft) die Bildungspolitik der Länder in 13 Handlungsfeldern im Rahmen des Bildungsmonitors der INSM. Im aktuellen Vergleich erzielen Sachsen und Bayern die besten Ergebnisse: Sachsen in den Handlungsfeldern Förderinfrastruktur, Schulqualität und Forschungsorientierung; Bayern bei der beruflichen Bildung und bei der Vermeidung von Bildungsarmut. Handlungsempfehlungen gibt es natürlich auch: ein Coronaaufholprogramm, Ausbau der Ganztagsschulen, mehr Investitionen für Schüler mit Migrationshintergrund und besonderem Unterstützungsbedarf, ein ganzheitliches Herangehen an die Digitalisierung und mehr Wumms für Mint-Kompetenzen. Hier könnt Ihr die Studie lesen. (MB)
IAB-Institut zum Fach- und Arbeitskräftemangel: Unter dem nicht so catchy Titel „Während der Pandemie ist die Suche nach geeignetem Personal für viele Betriebe schwieriger geworden“ hat ein Team des IAB aktuelle Daten zur Stellenbesetzung analysiert. Rund ein Drittel der ausgeschriebenen Stellen konnten im letzten Jahr nicht besetzt werden. Überproportional waren Branchen betroffen, die besonders stark unter den Corona-Beschränkungen gelitten haben. Als Folge haben 40 Prozent der Betriebe höhere Löhne gezahlt. Außerdem wurden die Anforderungen an berufliche Qualifikationen runtergeschraubt. Wenn Stellen nicht besetzt werden konnten, bedeutete das bei mehr als der Hälfte der Betriebe: Überstunden und die Ablehnung von Aufträgen. Lösungen sind die Weiterqualifizierung des Mitarbeiterstamms, attraktivere Arbeitsbedingungen und mehr Investitionen in die Gewinnung neuer Mitarbeiter. Hier könnt Ihr den Text lesen. (MB)
Atomwiedereinstieg juristisch – FAZ-Einspruch-Podcast: Ab Minute 5,15 spricht Stephan Klenner in diesem Podcast mit dem Atomrechtler Dr. Philipp Bender über die für ein Weiterlaufen der noch betriebsbereiten deutschen Atomkraftwerke erforderlichen Gesetzänderungen und die damit einhergehenden juristischen Fragen. Ohne eine Änderung des Atomgesetzes können die Kraftwerke nicht über das Jahresende hinaus betrieben werden. Das Gesetz enthält kalendarische Enddaten und Reststrommengen für die Kraftwerke. Die Betriebsgenehmigungen sind aber weiterhin gültig. Es gibt keine Befristung. Das gilt auch für die drei bereits abgeschalteten Atomkraftwerke. Die viel diskutierten periodischen Sicherheitsüberprüfungen der Kraftwerke zielen auf die Zukunft. Es handelt sich um prognostische Prüfungen in Hinblick auf die nächsten zehn Jahre. Das Atomgesetz sieht dafür Ausnahmen vor. Diese könnte die Bundesregierung nutzen. Eine kritische EuGH-Entscheidung aus dem Jahr 2019 ist nicht einschlägig, weil es da um eine erhebliche Laufzeitverlängerung bei mehreren belgischen Kraftwerken ging. Der Bundestag müsste zeitnah über das Atomgesetz entscheiden. Eine Zustimmung des Bundesrates ist nicht erforderlich. (MB)
„Ludwig Erhard – “Vater” der D-Mark“: Ludwig Erhard ist immer noch für viele konservative und liberale Politiker das wichtigste Vorbild. Vision, Intellekt, Gradlinigkeit, Entscheidungsfreude, Fleiß und Verantwortungsbewusstsein gepaart mit der Bereitschaft ins Risiko zu gehen, wenn es die Situation erfordert; Erhard kommt in diesem Interview dem Idealtypus des Politikers sehr nahe. Toll in dem Interview ist außerdem der Hamburger Akzent von Günter Gaus und insbesondere die Antwort von Erhard auf die Frage, wie viele Zigarren er denn am Tag rauche. Hier könnt Ihr das Video in der ZDF-Mediathek anschauen. (MB)
Reels bei Instagram: Sabrina Wahlig erklärt euch in ihrem Text für den Politsnack-Blog der Konrad-Adenauer-Stiftung, warum es wichtig ist, für Instagram-Accounts auch Reels zu produzieren. Sie erklärt euch ganz praktisch, wie das geht. Ihr dreht mit einem Smartphone im Hochkantformat; entweder bereits vorab oder direkt in der App. Dort könnt Ihr schneiden, Teile löschen, Text oder GIFs einfügen. Außerdem könnt Ihr das Video mit Musik unterlegen. Lest auf jeden Fall den vollständigen Text hier. (MB)
„Wie es zu schaffen ist“: In einer neuen ECONtribute-Studie unterbreitet ein Autorenteam um Rüdiger Bachmann und Georg Zachmann Vorschläge zum Umgang mit der Gaskrise in Deutschland. Die wichtigste Rolle spielt der Gaspreis als Signal für Einsparungen von Wirtschaft und Verbrauchern. Der Preisanstieg hat bereits dazu geführt, dass große Unternehmen (BASF, Veltins, Mercedes, Würth) ihren Gasverbrauch erheblich reduziert oder dieses angekündigt haben. Damit die Preissignale möglichst umgehend die Haushalte erreichen, schlagen die Wissenschaftler vor, Festpreisgarantien durch einen Bonus zu ersetzen. Über die genaue Ausgestaltung lässt sich streiten. Der Bonus-Vorschlag hat den Charme, dass so auch Haushalte mit einem geringeren Einkommen gezielt unterstützt werden könnten. Mit einem Stufenmodell, das sich am Einkommen orientiert, könnten Ungerechtigkeiten vermieden werden. Hier könnt Ihr die inspirierende Studie lesen. (MB)
„Verfassungsmäßigkeit einer Übergewinnsteuer nach italienischem Modell“: Wie so oft, lohnt sich auch bei dieser Ausarbeitung des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages zur Übergewinnsteuer die Lektüre. Zum Einstieg wird genau beschrieben, wie das italienische Modell ausgestaltet ist. Ein entscheidender Punkt, ob die Steuer in Deutschland kommt oder nicht, ist die Rückwirkung der Steuer. Das Rückwirkungsverbot greift zwar nicht für das laufende Jahr, aber noch sind die Ampel-Partner sehr weit von einer Einigung entfernt. Komplexer ist die Prüfung des Gleichheitssatzes. Ist es wirklich möglich nur die Energiewirtschaft zu belasten? Nun, es kommt auf die Ausgestaltung und Begründung an. Unabhängig davon, wie man selber zur Übergewinnsteuer steht, ist klar, dass es sich um keine exotische Maßnahme handelt. Einige EU-Länder haben sie bereits eingeführt. Andere werden sie einführen und es gibt sogar einen Rahmen der EU-Kommission. (MB)
POLITICO Energy’s podcast: Das wichtigste energiepolitische Thema des Tages; in weniger als 10 Minuten durchdiskutiert. Das machen zwei Politico-Redakteure wochentäglich. Klar, es geht um US-amerikanische Themen und die Zielgruppe ist die energiepolitische Fach-Community. Dennoch zeigt der Podcast, was in Deutschland fehlt. Alles, was es zu Energiethemen regelmäßig gibt, ist ideologisch eingefärbt. Das ist hier nicht der Fall. Die verschiedenen Argumentationsstränge werden dargestellt, Host und Gesprächspartner beziehen durchaus Position, es kommt aber niemals einseitig rüber. Der aktuelle Sponsor der Reihe ist übrigens Chevron. Hier könnt Ihr den Podcast abonnieren. (MB)
Borgen – die vierte Staffel: Nach neun Jahren Pause gibt es eine neue Borgen-Staffel auf Netflix. Mit dem Konflikt Wohlstand versus Klimaschutz haben die Macher der Serie die zentrale Frage zur Zukunft der Menschheit als Rahmen ausgewählt. Wie immer bei Borgen spielt die Rahmenhandlung auch in dieser Staffel nur eine Nebenrolle. Es geht erneut darum, wie Politik gemacht wird und natürlich um die Interaktion zwischen Politik und Medien. Gut gefällt mir, dass die Protagonisten sichtbar gealtert sind und alleine dadurch mehr Tiefe verströmen als in den ersten Staffeln. Wenn uns Birgitte Nyborg am Ende doch noch eine Lösung zur Rettung der Welt präsentiert, bin ich zufrieden. (MB)
„Social Ads – Warum du keine bestehenden Beiträge bewerben solltest“. Nicole hat für Reachbird hier einmal alle Gründe aufgeschrieben, warum Ihr bei Facebook und Instagram eure Posts nicht einfach mit dem bequemen Button “Beitrag bewerben” bewerben solltet. Benutzt gefälligst den Werbeanzeigenmanager. Damit könnt Ihr eure Kampagnenziele viel besser erreichen und mit der Anzeige wirklich die Zielgruppen erwischen, die für euch relevant sind. Das gilt natürlich auch für kleine Kampagnen. Das größte Problem bei schlecht ausgesteuerten Kampagnen sind die sogenannten Fake Likes. Dabei handelt sich um Likes von Bots, die sich durch besonders viel Engagement auszeichnen, die für eure Kampagne aber keinerlei Mehrwert haben und weitere unnütze Likes nach sich ziehen. Also investiert die Zeit und arbeitet euch in den Werbeanzeigenmanager ein. (MB)
„Green Deal auf Kosten des Wettbewerbs?“: Der Kronberger Kreis (u.a. Haucap, Feld, Fuest) der Stiftung Marktwirtschaft analysiert in einer aktuellen Studie Nachhaltigkeitskartelle. Auch in Deutschland finden sich dafür Beispiele; das duale System oder die Tierwohl-Initiative von Teilen des Lebensmittelhandels. Aber ist ein weniger scharfes Wettbewerbsrecht nicht doch geeignet, Nachhaltigkeit zu befördern? Ich stimme mit dem Kronberger Kreis überein, der diese Frage verneint. Es ist Aufgabe des Gesetzgebers, Standards für Umwelt-, Klima- und Tierschutz zu beschließen und dafür auch politisch gerade zu stehen. Die Privatwirtschaft hat kein Mandat. Schließlich hat es jedes Unternehmen selbst in der Hand, seinen Kunden ausschließlich nachhaltige Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Hier könnt Ihr die Studie lesen, in der sehr gut in die Wettbewerbspolitik eingeführt wird und weitere Themen – wie zum Beispiel Siegel wie Fair Trade – beleuchtet werden. (MB)
Die BMI-Resilienzstrategie zum Katastrophenschutz: Vom Ahrtal bis Corona; in der öffentlichen Meinung ist der Katastrophenschutz in den letzten Jahren nicht immer gut weggekommen. Auch wenn das vielleicht nicht gerechtfertigt war. Damit es in Zukunft – noch – besser klappt, hat Bundesinnenministerin Faeser eine Resilienzstrategie vorgelegt. Auf der BMI-Website findet Ihr eine Kurz- und eine Langfassung. Spart euch die Kurzfassung, es sei denn, Ihr steht auf Buzzword-Bingo. Scrollt lieber durch die Langfassung. Die ist wirklich gut gemacht. Auf eine Zusammenstellung der Gefahren und Risiken, folgt eine Beschreibung der Strukturen, Zielsetzungen + Maßnahmen und schließlich die Umsetzung und Finanzierung. Alles für Deutschland und die internationale Zusammenarbeit; inklusive zahlreicher Beispiele und kurz beschriebener Spezialthemen. Alle Politikfelder finden Berücksichtigung. (MB)
„Duell ums Weiße Haus – Große Wahlkämpfe“: Diese Doku von Ingo Helm könnt Ihr über Netflix und andere Plattformen streamen. Ihr bekommt in 50 Minuten einen Überblick über Präsidentschaftswahlkämpfe in den USA; vom ersten TV-Duell zwischen Kennedy und Nixon 1960 bis zum ersten Obama Wahlkampf. In kleinen Geschichten – untermalt mit Experteninterviews – erfahrt Ihr, warum die einzelnen Kandidaten gewonnen oder verloren haben. Toll sind die vielen Originalausschnitte aus TV-Duellen. Und falls Ihr den Gänseblümchen-Wahlkampfspot noch nicht gesehen haben solltet? Alleine deswegen lohnt sich die Doku. Bester Kommuninkationstipp für Spots – baue auf vorhandenes Wissen der Zuschauer einen Handlungsstrang + Spannungsbogen auf, ohne dieses Wissen selbst zum Einstieg zu wiederholen. (MB)
„Die 7 besten kostenlosen Bildbearbeitungsprogramme“: Wer Kommunikation macht, kommt an Bildbearbeitung nicht vorbei. Ein monatliches Photoshop-Abo ist für die meisten MdB-Büros oder Verbandseinzelkämpfer locker im Budget drin. Trotzdem solltet Ihr euch die Frage stellen, ob sich das lohnt – insbesondere die Einarbeitung. Komplexere Projekte gebt Ihr raus und für die kleineren Geschichten ist womöglich auch ein kostenloses Tool ausreichend. Einen guten ersten Einblick zu den Tools: GIMP, Adobe Express Editor, Paint.NET, Krita, Pixlr, RawTherapee, PhotoScape, Canva und Photoshop CS2 hat Nils Martens auf der OMR-Website für euch aufgeschrieben. (MB)
Welche Kosten entstehen in Deutschland durch den Klimawandel? BMU und BMWK haben dazu Prognos mit einer Studie beauftragt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Es gibt ein Bündel an Berichten, in denen die gewählte Methodik detailliert beschrieben und die Dürren der letzten Jahre und die Überschwemmungen aufgearbeitet werden. Fehlerhaft ist aber der gewählte Kommunikationsansatz. In der Zusammenfassung werden gleich zum Einstieg die Schäden durch den Klimawandel in einer Grafik mit den Baukosten für Einfamilienhäuser gegen gerechnet. Das nimmt das eine oder andere Medium bestimmt gerne. Es gibt einen Zusammenhang von Klimawandel und Kosten. Klar, das wird niemand bestreiten. Politische Auftragsforschung sollte aber nicht so überspitzt kommunizieren, sonst droht Unglaubwürdigkeit. Es wäre interessant, einen Blick auf das Briefing des Forschungsauftrags zu werfen. (MB)
Das Quiz zur Daseinsvorsorge vom DGB: Wie bekomme ich meine Botschaften – verknüpft mit Information – unter die Leute. Der DGB hat dazu eine schlaue Idee; ein Quiz zur Daseinsvorsorge. Daseinsvorsorge ist ein sperriger Begriff. Politiksprech at it`s best. Um Menschen zu diesem Begriff zu informieren, ihnen klarzumachen wie wichtig Daseinsvorsorge ist und ihnen die DGB-Sicht zum Thema anzubieten, ist das hier aufrufbare Quiz eine geeignete Maßnahme. Es ist aufgebaut wie ein Chatbot-Dialog. Zwischen den Fragen kommen immer wieder kürzere Erklärtexte; abgelöst von anderen Elementen wie Gifs. Durch den dialogischen Ansatz entsteht eine Beziehungsebene. Am Ende wird der Nutzer aufgefordert, seine E-Mail-Adresse zu hinterlassen. (MB)
Bundesjustizminister Buschmann im Interview mit Corinna Budras: In dieser Folge der werktäglichen FAZ-Podcast für Deutschland Reihe hört Ihr ein Interview mit Marco Buschmann. Es geht um die Zusammenarbeit mit den Ministerkollegen und natürlich betont Buschmann wie kollegial das immer von statten geht. Interessant ist, dass er deutlich macht, wie sehr Minister in ihrer Rolle unterwegs sind und auch sein müssen. Genau das wird sonst ja häufig aus dem politischen Raum mit Empörung zurückgewiesen. Was er auch sehr geschickt macht, ist die Rolle der Presse und die erforderliche Zuspitzung bei Geschichten zu beschreiben. Thematisch liegt der Schwerpunkt beim Infektionsschutzgesetz. (MB)
“This is TikTok – Stars und Hype in Hochkant”: Macht TikTok Sinn für die politische Kommunikation? Das wird auch in dieser ZDF-Doku nicht beantwortet. Nichtsdestotrotz steckt in den 45 Minuten viel Inspiration. Was macht erfolgreiche Influencer aus? Wie können ernsthafte Inhalte produziert werden? Interessanter als Thomas Sattelberger ist Niklas Kolorz, der für seine mehr als eine Million Follower Fragen rund um die Physik beantwortet. Wie eine Ausbildungskampagne ausschauen kann, zeigt euch der Bund deutscher Baumschulen. Die Doku ist von Svaantje Schröder. (MB)
Wahlkampf im ländlichen Raum – Beispiel Stephan Meyer Landrat im Landkreis Görlitz: Für den Politsnack Blog der Konrad Adenauer Stiftung hat Marcel Schmidt Stephan Meyer interviewt. Seinen erfolgreichen Landratswahlkampf hat Meyer mit den Schwerpunktthemen: Gesundheitsdienstleistungen vor Ort, ÖPNV und den richtigen Antworten auf den Strukturwandel bestritten. Wichtig war es in der Fläche – also auch in kleinen Dörfern – Präsenz zu zeigen, diese Termine aber auch über Social Media auszuspielen. Eine gute Alternative zur Podiumsdiskussion ist das Lagerfeuergespräch. Entscheidend war, dass es ihm gelungen ist, auch über das enge CDU-Umfeld hinaus Menschen zu erreichen, unter anderem mit der offenen Facebook-Gruppe Sportfreunde Meyer. (MB)
„Mit dem 9-Euro-Ticket am Ziel vorbei“: Das 9-Euro-Ticket wird nicht nur von der Ampel-Koalition, sondern auch in den Medien und von vielen Organisationen als Erfolg gefeiert. Da ist es erfrischend, dass es andere Lesarten gibt. Philipp Behm hat für den Bund der Steuerzahler die Mobilitätsdaten der letzten Monate analysiert. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die Ziele, die die Bundesregierung mit dem 9-Euro-Ticket verfolgt, nicht erreicht werden. Im Berufsverkehr hat sich der Verkehrsmittelmix nicht verändert. Das 9-Euro-Ticket wird überwiegend für Wochenendausflüge genutzt. Dem stehen Kosten in Höhe von 2,5 Milliarden Euro gegenüber, die den Schuldenstand Deutschlands erhöhen und auch nicht für Investitionen – zum Beispiel in eine bessere Verkehrsinfrastruktur – eingesetzt werden können. Hier könnt Ihr die Analyse lesen. (MB)
Der heute wichtig Podcast vom Stern: Auch der Stern hat einen wochentäglichen Nachrichten Podcast, der frühmorgens erscheint. Ihr habt die Wahl zwischen der Kurz- (10 Minuten) und der Langfassung (20 Minuten). Es gibt gut-ausgewählte Nachrichten und ein bis zwei Schwerpunktinterviews. Ein Pluspunkt ist die Moderation. Niemand beherrscht es wie Michel Abdollahi mit Hamburger Einschlag geschnoddert zu gendern. Wie vom Stern zu erwarten, ist der Grundsound links-grün. Genau zu dem Problem der links-grünen Bubble bei jungen Medienangeboten hat sich Abdollahi hier ein paar Gedanken gemacht. (MB)
„King of Stonks“: Gute Unterhaltung auf Netflix; angelehnt an die Wirecard-Story. Der Wirecard-Untersuchungsausschuss hat es in der letzten Legislaturperiode geschafft, den Spannungsbogen immer hochzuhalten; auch mit der Reihenfolge der Zeugenaussagen. Die Stonks-Serie lebt davon, immer wieder schräge Bilder für bekannte Ereignisse zu finden und mit komplett fiktiven (die Finanzministerin) oder liebevoll nachempfundenen (Klaus Schwab) Figuren zu punkten. Falls Ihr im Anschluss an den Genuss der Serie Lust habt, mehr über Wirecard zu erfahren, hört euch den berlinbubble Podcast mit Florian Toncar an. (MB)
„Kostet der falsche Haarschnitt die Jobchance?“: Alice Greschkow hat das für euch mit Hilfe von zwei Tools mal durchgespielt. Es gibt die Varianten; Haare länger und kürzer, mehr oder weniger Schminke und Brille gegen keine Brille. Während es bei der Zuschreibung von Kompetenz kaum Unterschiede gibt, schaut es bei Sympathie anders aus. Längere Haare und der Verzicht auf eine Brille punkten deutlich. Da Sympathie eine entscheidende Rolle spielen kann, sind die Unterschiede relevant. Hier könnt Ihr den Text lesen. (MB)
„12 Euro Mindestlohn betreffen mehr als jeden fünften Job“: Im neuen IAB-Kurzbericht gibt es aktuelle Zahlen zur Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro. Im Gegensatz zur Einführung des Mindestlohns im Jahr 2015 sind nun doppelt so viele Menschen betroffen. Am größten wird der Effekt bei den Mini-Jobbern sein. Von diesen liegen bislang 70 Prozent unter einem Stundenlohn von 12 Euro. Bei den Branchen ist im Gastgewerbe der Anteil derer am größten, die von der Anhebung profitieren werden. Bei der Voraussage von Beschäftigungseffekten tut sich das IAB schwer. Auf Grund der steigenden Inflation relativiert sich der Lohnanstieg auch ein Stück weit. (MB)
„Das drohende Verschwinden der Merkwürdigen“: Rocko Schamonis Musik ist nicht jedermanns Sache. Hier hat er aber zweifellos einen klugen Text für die Rolling Stone Website geschrieben. Viele Musiker, die ihren Lebensunterhalt größtenteils durch Konzerte bestreiten, wurden durch Corona arg gebeutelt. Nun sind die Einschränkungen zwar erst einmal vorbei, insbesondere ältere Menschen nutzen Kulturangebote aber immer noch sehr zurückhaltend. Das merken die Künstler in der Kasse. Viele können von ihrer Kunst nicht mehr leben und müssen sich einen anderen Job suchen. Damit geht ein Stück Kultur für immer verloren. Das lässt sich sehr gut auf andere Bereiche übertragen. Der Text ist ein klug formulierter und wuchtiger Appell, uns immer mal wieder gegen das Digitale zu entscheiden, damit die analoge Welt nicht verloren geht. (MB)
„Nachts im Bundestag“ Podcast: Die beiden CDU-MdBs aus Baden-Württemberg, Nicolas Zippelius und Yannick Bury, plaudern in ihrem Podcast sehr charmant über ihre Erfahrungen als zum ersten Mal gewählte Bundestagsabgeordnete. Ihr erfahrt in der aktuellen Folge ganz beiläufig, wie die Zusammensetzung der Ausschüsse in der Teppichhändlerrunde zustande kommt und nach welchen Regeln der Haushaltsausschuss und der Petitionsausschuss funktioniert. Besonders gut gefallen mir die kurzen Kategorien „Highlight“ und „Lowlight“, die zum Schluss kommen. Dort geht es um Alltägliches. Hauptzielgruppe für den Podcast ist – aus meiner Sicht – der Bürger im Wahlkreis. Etwas mehr Fokus auf Ausschussthemen könnte aus dem Podcast aber auch ein must hear für die berlinbubble machen. Übrigens, unter dem gleichen Titel läuft auch eine Reihe des Distel-Kabaretts. (MB)
„Nach Reichelt und metoo: Hat sich “Bild” verändert?“: Die 14-minütige Zapp-Reportage lässt den Fall Reichelt Revue passieren, etwas Neues wird nicht erzählt. Die Frage, ob Boulevardjournalismus Machtmissbrauch von Männern gefördert, wird nicht überzeugend beantwortet. Ein Vergleich Springer mit dem WDR wäre interessant gewesen. Vielleicht sind die Unterschiede zwischen ÖRR und Boulevard gar nicht so groß, wenn man sich die Führungskultur genauer anschaut? Aber wie kann es mit dem Boulevard-Journalismus weitergehen? Das neue Reichelt Projekt „Wütender, junger, weißer Mann redet vorm Reichstag.“ ist noch nicht der Weisheit letzter Schluss; aber jetzt macht er ja auch ein Talk-Format. (MB)
Meetings bloody meetings: Christoph Magnussen hat hier für Business Punk aufgeschrieben, wie Arbeit im Team sinnvoll organisiert werden kann. Meetings müssen in vielen Unternehmen unglaublich schlecht funktionieren, sonst müssten sie nicht immer als Negativbeispiel herhalten. Laut Magnussen sind Meetings umso sinnvoller, je emotionaler die Themen sind; Feedback, Vorstellungsgespräche, Konfliktlösungen, usw. Das Gegenteil davon sind sachliche Themen. Damit meint er die reine Übermittlung von Informationen. Entscheidend ist, Meetings gut vorzubereiten. Dafür ist es sinnvoll, die erforderlichen Informationen für alle Teilnehmer vorab kurz zusammenzufassen. Darüber hinaus gilt es die richtigen Tools (Slack, usw.) zur Unterstützung zu finden und diese zu implementieren. (MB)
Corona Evaluation – it is the communication, stupid: Verzeiht mir den flapsigen Einstieg. Es lohnt sich, dass Kapitel zur Risikokommunikation im Corona-Evaluationsbericht zu lesen. Ein viel zu großer Teil der Bevölkerung misstraut der Regierungskommunikation zu Corona. Ursachen dafür sind unter anderem eine falsche Zuordnung von Kanälen und Zielgruppen und der mangelhafte Bürgerdialog. Kontraproduktiv ist der Umgang mit Kritikern, zum Beispiel beim Thema Impfschäden. Hier findet Ihr den Bericht. Ein Kommunikationsthema steckt auch in der Entstehungsgeschichte des Berichts. Dieser ist, im Vergleich zu einer im Juni durchgestochenen Version, etwas weniger kritisch. Das Kapitel zur Risikokommunikation (inklusive eines aktuellen Literaturverzeichnisses) erstreckt sich von Seite 54 bis Seite 70. (MB)
“Russia’s Lesser-Known Intentions in Ukraine”: Olivia Lazard hat in ihrem Text für Carnegie aufgeschrieben, was die Intention hinter dem Krieg Russlands gegen die Ukraine sein könnte. Zentral ist der sich abzeichnende Klimawandel mit seinen weltweiten Auswirkungen. Wichtig ist die Verfügbarkeit von Rohstoffen. Russland ist ein rohstoffreiches Land. Möglicherweise verfolgt Putin die Strategie, seinen Zugriff auf Rohstoffe, die es nicht in Russland gibt, zu sichern. Das tut er einerseits mit militärischer Gewalt; in der Ukraine und unter Einbeziehung der Wagner-Söldner in der ganzen Welt. Er tut es aber auch mit Partnerschaften, zum Beispiel mit Brasilien. So treibt er Europa in die Enge. Denn damit der European Green Deal überhaupt erfolgreich sein kann, sind große Mengen seltener Rohstoffe erforderlich. Darum fordert Lazard, die europäische Klimaschutzpolitik mit einer europäischen Sicherheitspolitik zu verknüpfen. Das mag richtig sein, es lässt aber unberücksichtigt, dass es einen Zielkonflikt mit der inneren Stabilität vieler europäischer Länder, auf Grund des starken Preisanstiegs geben könnte. (MB)
Europäisches Lieferkettengesetz oder „Geplante Nachhaltigkeitsrichtlinie der EU / Markt mit Moral“: In dieser Reportage von Peggy Fiebig (DLF) erfahrt Ihr, wie es mit dem europäischen Lieferkettengesetz weitergeht. Sehr gut gefällt mir, dass anhand eines Interviews mit einem mittelständischen Marmeladenherstellers deutlich wird, dass auch kleine Unternehmen von der Gesetzesinitiative betroffen sind. Ihre Kunden (in diesem Fall die großen Handelsketten) fallen unter das Lieferkettengesetz. Diese Handelsketten müssen darum den Marmeladenhersteller in die Pflicht nehmen. Der soll nicht nur seine Lieferanten, sondern auch deren Vorlieferanten überprüfen. Das ist für kleine Unternehmen unmöglich. Es gibt in dem Beitrag auch einen O-Ton vom früheren Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning. Er spricht sich für den aktuellen Gesetzesentwurf aus. Er berät aber auch Unternehmen im Zusammenhang mit Lieferkettenthemen. (MB)
„Grüne Fonds, die große Illusion?“: Auf Arte könnt Ihr hier eine Doku von Romain Girard und Matteo Born zu grünen Finanzprodukten und Greenwashing anschauen. Gut gemacht ist, dass versucht wird, die Verbraucherperspektive einzubeziehen, indem zwei Verbraucher die Ergebnisse der Recherche regelmäßig kommentieren. Bei der Recherche werden zwei Unternehmensbeispiele ausgeleuchtet, bei denen offensichtlich ist, dass diese Unternehmen nicht nachhaltig agieren. Sie sind aber dennoch Bestandteil nachhaltiger Anlageangebote. Auch die Verantwortlichen für diese Anlageprodukte machen – zwangsläufig – eine schlechte Figur im Interview. Interessant ist das on top Interview mit einer ehemaligen DWS-Mitarbeiterin zu Greenwashing. Nun ließe sich kritisieren, dass in der Doku anhand weniger Beispiele verallgemeinert und das gnadenlos personalisiert wird. Aber, das ist journalistisch absolut legitim. Darum sollte die Finanzbranche den Ball aufnehmen, bessere Produkte anbieten und das Thema vernünftig erklären. (MB)
Influencer und politische Kampagnen: Michael Bossetta spricht in dieser Folge seiner Podcast-Reihe „Social Media and Politics“ mit der Wissenschaftlerin Desirée Schmuck über den Einfluss von Influencern auf politische Einstellungen und politisches Handeln der Nutzer. Besonders interessant ist die Zwiespältigkeit der Fähigkeit von Influncern, Politik einfach und verständlich aufzubereiten. Das kann einerseits für Politik begeistern und auf der anderen Seite politischen Zynismus befördern. Politische Prozesse sind eben doch kompliziert und Entscheidungen können nicht von einem Tag auf den anderen getroffen werden. Influencer-Kampagnen sind dann besonders erfolgreich, wenn die Botschaften glaubwürdig vertreten werden können, weil sie zu dem ausgewählten Influncern passen. Hört euch die Folge für ein Update zum Thema hier an. (MB)
Jahresbericht 2021 – vom BVI Deutscher Fondsverband: Beim Thema Jahresbericht als Kommunikationstool für Verbände spalten sich die Geister. Das ein Jahresbericht für größere Organisationen sinnvoll sein kann, zeigt der BVI hier. Es gibt einen Einstieg vom Kopf des Verbandes, Thomas Richter; gefolgt von kurzen Expertentexten zu aktuellen Themen der Branche. Hier hätte ich mir Kontaktinfos und Social-Profile der Personen gewünscht, damit keine Kommunikationschancen verschenkt werden. Gut gefällt mir die Übersicht der Verbandsarbeitskreise mit den Themen und die Veranstaltungsübersicht. Hilfreich sind die sehr übersichtlichen Zahlen zur Branche. (MB)
„Ergebnisse wie bestellt: Wie Forsa, RTL und ntv das Meinungsbild verfälschen“: Stefan Niggemeier analysiert in diesem Beitrag für seine Plattform Übermedien den Umgang ausgewählter Medien mit Meinungsumfragen. „Von Bundeskanzler Scholz fordern vor allem der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz, aber auch Vertreter der Regierungsparteien ein härteres Vorgehen in der Ukraine-Krise und die Lieferung weiterer Waffen und auch Panzern. Olaf Scholz plädiert für ein eher zurückhaltendes und mit der NATO abgestimmtes Verhalten. Was finden Sie persönlich richtig?“ Wer so fragt, wie in diesem Beispiel Forsa, nimmt ganz offensichtlich mit der Frage Einfluss auf die Antwort der Befragten. Nicht wirklich besser sind die Medien. Niggermeier weist nach, dass diese Fragen so umformulieren, dass andere Zusammenhänge entstehen. (MB)
Global News Podcast: Wenn Ihr auf der Suche nach einem Nachrichtenpodcast seid, der die wichtigsten Themen weltweit abdeckt, hört doch mal in den Global News Podcast von der BBC rein. In einer halben Stunde werden einige Themen abgehandelt, die auch in deutschen Medien laufen. Es gibt aber auch immer Geschichten, die Ihr sonst nicht mitbekommen würdet. Der Podcast ist aufwendig – mit Korrespondenteneinblendungen und O-Tönen – produziert. (MB)
“Inside PolitiX” zur Inflation: ZDF-Hauptstadtkorrespondentin Britta Buchholz beackert in zehn Minuten die Inflationsentlastungspakete der Bundesregierung. Die Reihe schaut aus, wie für eine junge Zielgruppe konzipiert. Auf diese zielt auch die zentrale These der Folge, die Entlastungspakete seien sozial unausgewogen. Als Rechenbeispiel muss ein Studentenhaushalt herhalten. Es gibt ein zweites Beispiel mit den sich abzeichnenden jährlichen Mehrbelastungen für Familien. Hier wäre es interessant gewesen, die Entlastungen mal konkret gegenzurechnen. Ist das nun ein Beispiel für Thesenjournalismus? Entscheidet selbst. Hier der Link. (MB)
„Wie läuft ein SZ-Volontariat ab?“: Ein Volontariat bei einer der überregionalen Tageszeitungen machen? Worauf es dabei ankommt, erfahrt ihr in diesem PR-Text von David Wünschel. Acht Stellen werden bei der SZ jährlich vergeben. Auch wenn der Job für euch nicht in Frage kommt, ist der Text durch die Kommunikationsbrille betrachtet interessant. Volontäre bekommen bei der SZ Einblick in alle Ressorts und unterschiedliche digitale Formate. Diversität ist bei der Zusammenstellung des Volo-Teams ein Ziel. Was mir bei dem Text fehlt, ist ein bisschen Konflikt. Eine „Tal der Tränen“ Erfahrung war anscheinend nicht dabei. (MB)
„Mit Daten Staat machen“ – die Studie: Das Berliner GovTech-Unternehmen Polyteia hat für die Hertie School of Governance in einer Studie „auf Basis einer quantitativen Befragung von 83 Referatsleiter:innen und semistrukturierter Expert:inneninterviews mit 31 Abteilungsleiter:innen aus den Landesministerien den aktuellen Stand der Datennutzung und des Datenmanagements auf Landesebene systematisch untersucht.“ Die Herausforderung ist, Flickenteppiche und Silodenken zu überwinden, die Erhebung von Daten qualitativ zu verbessern und sich auf einheitliche Standards zu einigen. Damit das gelingen kann, braucht es ein klares Bekenntnis aus der Führungsetage und die wertschätzende Einbeziehung der zuständigen Arbeitsebene. Auch wenn Datentransparenz Schlechtleistungen der Verwaltung sichtbar macht, ist die Nachfrage nach hilfreich aufbereiteten Datenbeständen groß. (MB)
IW-Studie zur Transformation der Wirtschaft: Digitalisierung, Klimaschutz und mehr; die allgegenwärtigen Transformationsforderungen aus dem politischen Raum stellen Unternehmen vor riesige Herausforderungen. Worauf kommt es konkret in den Betrieben – also bei Mitarbeitern und dem Management – an, damit Transformationsprozesse erfolgreich verlaufen? Wichtig ist, dass die Arbeit als sinnstiftend empfunden wird. Positiv macht es sich bemerkbar, wenn es eine Kultur regelmäßiger Weiterbildungsangebote gibt. Gut ist, wenn es eigenen Entscheidungsspielraum für die Beschäftigten gibt. Für Diversität in Teams kann kein positiver Effekt nachgewiesen werden. Annette Dietz, Andrea Hammermann und Oliver Stettes haben für das IW die Studie „Hinter den Kulissen des Auf- und Umbruchs: Betriebe im Transformationsprozess. Einblicke in die Transformationserfahrungen von Beschäftigten und Führungskräften und kulturelle Erfolgsfaktoren gelingender Transformationen“ geschrieben. Hilfreich ist die Übersicht der gängigen Transformationsmodelle. Hier könnt Ihr die Studie lesen. (MB)
Die Lage – der kostenfreie Nachrichtenpodcast vom Spiegel: Bei dem Nachrichtenpodcast handelt es sich um einen vorgelesenen Newsletter. Der Podcast ist fünf Minuten lang und behandelt drei aktuelle Themen etwas umfangreicher. Hinzu kommen ein paar kurze Hinweise auf weitere Themen. Das lässt sich gut runterhören, deckt aber nur einen sehr engen Rahmen ab und wirkt zudem viel weniger lebendig als die Konkurrenzprodukte. Noch ist der Podcast werbefrei. (MB)
Stresemann / Briand – zwei Politiker als Symbol für die deutsch-französische Freundschaft: Gordian Maugg erzählt anhand der beiden maßgeblichen Politiker Gustav Stresemann und Aristide Briand die Geschichte eines Aufeinanderzugehens Deutschlands und Frankreichs nach dem ersten Weltkrieg. Menschen machen Politik gegen herausfordernde Widerstände. Das wird anhand von Originalaufnahmen, Filmausschnitten und nachgestellten Szenen mit den beiden Protagonisten sehr plastisch dargestellt. Grenzwertig finde ich die nachgestellten Interviews mit Personen der Zeitgeschichte. Damit wird den Zuschauern eine Authentizität vorgegaukelt, die es überhaupt nicht geben kann. Hier könnt Ihr die Doku bei Arte streamen. (MB)
Verfassungsschutzbericht 2021: Rechtsextremismus, Linksextremismus, Islamismus, Cybersecurity und mehr; der aktuelle Verfassungsschutzbericht ist ein gut-lesbarer Überblick der Bedrohungslage im letzten Jahr. Ich möchte eure Aufmerksamkeit auf das Kapitel „Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“ (Seite 112 bis 120) lenken. In dem Kapitel geht es um verfassungsfeindliche Tendenzen, die nicht in ein rechts/links-Schehma passen. Der Schwerpunkt liegt bei der Beschreibung der Corona-Proteste und den dabei verbreiteten Lügen und den damit einhergehenden Bedrohungen von Politikern. Weitere Beispiele sind der Umgang mit dem Hochwasser und dem Klimawandel. Für mich stellt sich die Frage, wie der Bundesverfassungsschutz entscheidet, wo das Recht auf freie Meinungsäußerung aufhört und wo die Delegitimierung des Staates anfängt. Das Kapitel ist für meinen Geschmack viel zu nonchalant geschrieben. Hier geht es zum Download des Berichts. (MB)
„Evaluierung des Rechtsrahmens zur Eindämmung des Tabakgebrauchs“: Die Europäische Kommission führt eine Konsultation in allen EU-Sprachen zum Thema Tabak durch. Bis zum 17. Juni ist es noch möglich eine Stellungnahme abzugeben. Das Konsultationsverfahren ist einfach und verständlich aufgesetzt, so dass jeder Bürger etwas dazu schreiben kann. Was mich stört, ist das die wirtschaftliche Perspektive komplett außen vor bleibt. Der einführende Text zur Konsultation beschreibt ausschließlich die gesundheitlichen Risiken. Dabei spielen Tabakprodukte für viele kleine Einzelhändler eine wichtige Rolle. Ohne diese Produkte wäre ein wirtschaftlicher Betrieb oft nicht möglich. Das gilt insbesondere für Läden in ländlichen Regionen. (MB)
FAZ-Digitec Podcast zu KI: Im aktuellen Digitec-Podcast der FAZ gelingt es Alexander Armbruster und Carsten Knop im Gespräch mit dem KI-Wissenschaftler Kristian Kersting herauszuarbeiten, wie KI zurzeit funktioniert, welche Potenziale es gibt und wie es um KI in Deutschland und Europa bestellt ist. Das Fazit ist naheliegend. Wenn wir nicht endlich aus dem Quark kommen und das Thema ambitionierter angehen, ist eine KI-Souveränität nicht mehr machbar. Verbesserungsbedarf besteht unter anderem bei der Ausstattung und Entwicklung geeigneter Hardware. Besonders faszinierend finde ich die Entwicklung weg von KI-Systemen, die nur eine Inselbegabung haben (zum Beispiel besonders gut Schach spielen) hin zu KI-Systemen, die weil sie eine Sache gelernt haben, auch andere Dinge schnell erlernen können. (MB)
„Gabor Steingart: Fall & Aufstieg des Journalismus“: Schön getitelt für den Auftritt von Steingart auf der diesjährigen OMR-Konferenz. Nun hat sich wahrscheinlich jeder von euch bereits eine Meinung zu Media Pioneer gebildet. Es lohnt sich dennoch, den Pitch mal anzuschauen. Journalismus ist ein emotionales Produkt. So muss es auch verkauft werden. Natürlich gehört Namedropping dazu. Das macht er gut. Und trotzdem haben sich bei mir während des im Vortrag eingespielten PR-Films die Zehennägel aufgestellt; aber im Marketing gilt nun mal: klotzen und nicht kleckern. Zum Schluss gibt es schulbuchmäßig ein klares Call to Action. Hier könnt ihr das Video anschauen. (MB)
Mach dich locker … mit Caroline Mohr: Quält euch eine Schreibblockade oder habt ihr einen Text bereits viermal überarbeitet, aber seid immer noch nicht glücklich? Kommunikation kann manchmal ein hundsgemeiner Job sein. Ich habe Linderung. Nehmt einfach fünf Minuten Zeit und lest die Tinder Dialoge von Caroline Mohr. Das bringt euch kurz aus dem Alltag raus und zeigt, was mit Sprache so geht. Frau Mohr hat die letzten Jahre gute Kommunikation für die SPD gemacht. (MB)
„Atlas der digitalen Arbeit“: In dieser 50seitigen Zusammenstellung vom DGB und der Hans-Böckler-Stiftung könnt Ihr nachlesen, wie die Gewerkschaften zu digitalen Themen stehen. Schwerpunkt ist alles, was Berührungspunkte zu Arbeit und Betriebsräten hat. Ein Schmerzpunkt für die Gewerkschaften ist der Arbeitnehmerdatenschutz. Risiken sieht man bei Software-as-a-Service Angeboten und bei People Analytics. Dramaturgisch interessant ist, dass bei Unternehmensbeispielen mit einem Gut/böse-Schema gearbeitet wird. Es geht um Bosch und Amazon. Ihr könnt euch vermutlich denken, wer welche Rolle spielen darf. (MB)