“Wir bieten der Ampelkoalition an, noch vor der nächsten Bundestagswahl eine gemeinsame umfassende Änderung des Wahlrechts vorzunehmen, die beide Ziele erreicht, nämlich die Verkleinerung des Deutschen Bundestages auf rund 600 Mandate und die Wahrnehmung der gewonnenen Wahlkreismandate ohne weitere Bedingungen. Wenn die Ampel dazu nicht bereit ist, muss das Wahlrecht in der nächsten Wahlperiode erneut geändert werden.“
CDU-Chef Friedrich Merz zum Urteil zur Reform des Wahlrechts
Liebe Leserinnen und Leser,
ist der Streit über das Wahlrecht ist – bis nach der Bundestagswahl – vertagt? Mit der Beibehaltung der Grundmandatsklausel hat das Bundesverfassungsgericht verhindert, dass ein ungünstiges Ergebnis in Bayern dazu führt, dass die Legitimität der Wahl grundsätzlich in Frage gestellt wird. Die Abwertung der Wahlkreiskandidaturen wird beibehalten. Damit bekommen die Listenaufstellungen zusätzliches Gewicht. Aber werden wirklich so viele Wahlkreisgewinner nicht zum Zug kommen? Vielleicht sollte die CDU auf eine Bundesliste umstellen, um das zu vermeiden? Eine Mehrheit vorausgesetzt, hat sie es in der nächsten Legislaturperiode selbst in der Hand, das Wahlrecht zu korrigieren.
Euer Matthias Bannas
Wöchentlich stellen wir Persönlichkeiten aus Berlin vor, befragen sie über das Stadtleben und die Politik in Berlin. Diese Woche haben wir mit Dr. Sabine Bonneck gesprochen. Sie ist Pressesprecherin der Florida-Eis Manufaktur. Diese „produziert am Standort Berlin-Spandau seit 1927 Eis in Handarbeit. Heute betreibt das Unternehmen neben seiner Produktionsstätte zwei Eiscafés in der Hauptstadt und beschäftigt in der Hochsaison über 140 Mitarbeiter.“
Warum gibt es keinen Flagship-Store von Florida-Eis in Berlin-Mitte?
Unser Flagship-Store ist unser Eiscafé in der Klosterstraße, in der Nähe vom Rathaus in Spandau. Dieses Café steht dort seit fast 100 Jahren, in seiner Küche wurde das erste Florida-Eis hergestellt. Derzeit betreiben wir noch ein zweites Café in der Nähe unserer Manufaktur Am Zeppelinpark in Staaken. Mein persönlicher Traum wäre ein kleiner Verkaufsstand im Hauptbahnhof, aber die Ladenlokale dort sind viel zu groß. Außerdem ist die Nachfrage nach unserem Eis derzeit so groß wie nie zuvor, da sind wir mit unserem Kerngeschäft, also der Produktion, gut ausgelastet.
Nachhaltigkeit spielt in euren Produktionsprozessen eine wichtige Rolle. Und Ihr nutzt das Thema aktiv im Marketing und in der Kommunikation. Zahlt sich das aus?
Davon bin ich überzeugt! Immer mehr Verbraucher*innen achten darauf, was sie konsumieren. Und was kann es Besseres geben als ein qualitativ hochwertiges leckeres Eis, das nachhaltig hergestellt und im kompostierbaren Becher in Berlin CO2-frei geliefert wird? Wir merken deutlich, dass sich das schon rumgesprochen hat, denn wir werden häufig auf die Nachhaltigkeit unserer Produktion angesprochen.
Was ist Dein Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?
Bei dieser Frage beantrage ich Welpenschutz! Ich bin im Februar aus Köln nach Berlin eingewandert und immer noch jedes Mal begeistert, wenn ich nach Mitte komme. In Mitte gibt es spannende Food-Manufakturen, innovative Gastronomie, deutsche Geschichte zum Anfassen, schöne Alleen zum Schlendern, und alles zusätzlich aus anderen Perspektiven zu bestaunen, wenn man mit dem Ausflugsdampfer hindurchfährt. Heute kann ich mich unmöglich auf einen Ort festlegen. Ihr dürft mich aber gerne in ein, zwei Jahren nochmal fragen.
Olympia – Geringes Interesse in Deutschland: Wie Viele verfolge ich die Leistungen der Sportlerinnen und Sportler bei den Olympischen Spielen mit großer Aufmerksamkeit. Ich selbst habe mich als Amateursportler so manch einem Wettbewerb hingegeben (gequält) und weiß deshalb aus eigener Erfahrung, wie es sich anfühlt, darauf hinzuarbeiten, diszipliniert den Trainingsplan einzuhalten und – was mir immer besonders schwerfällt – auch das Gewicht an die angestrebte Zieleinlaufzeit anzupassen. Dann muss man am Tag X auch noch gesund sein; es muss einfach alles passen. Die Sportlerinnen und Sportler arbeiten mehrere Jahre auf die Spiele hin. Olympia ist der Höhepunkt ihrer Karriere. Wer den Edelmetall-KPI dann um den Hals tragen darf, ist ein Volksheld – auch in Deutschland. Die Summe der Medaillen kann auch als Indikator für die Gesundheit des Sports in einem Land gesehen werden. Leider hakt es damit in Deutschland. Im Medaillenspiegel liegt unser Land mit bisher zwei Goldmedaillen auf Platz 11, hinter Hongkong und vor Kasachstan (Stand 30.07.). Auch die Begeisterung der Deutschen für Olympia ist vergleichsweise gering. Laut einer internationalen Ipsos-Umfrage interessieren sich lediglich 46 Prozent für die Spiele. In Großbritannien und Australien sind es 59 Prozent, in den USA immerhin noch 51 Prozent. Zwar sind knapp über die Hälfte (51 %) der Deutschen der Meinung, dass die Olympischen Spiele zum sozialen Zusammenhalt im Land beitragen, jedoch liegt Deutschland damit vor Polen nur auf dem vorletzten von 33 Plätzen. Noch negativer ist Deutschlands Position bezüglich der Frage, ob die Sportveranstaltung uns stolz auf unser Land macht – 51 Prozent der Bürgerinnen und Bürger beantworteten dies mit „ja“, womit wir auf dem letzten Platz von 33 landen. Insgesamt begeistern sich Menschen in den Ländern des „globalen Südens“ am meisten für die Spiele, wohingegen das Interesse bei den Europäern gering ausfällt. Ich persönlich freue mich über jede Medaille und fiebere mit den deutschen Sportlerinnen und Sportlern mit. Hoffentlich schaffen wir es, noch einige Plätze im Medaillenspiegel nach oben zu klettern. Und was die Gesundheit des deutschen Sports angeht, gibt es viele Ansatzpunkte für eine langfristige Verbesserung, wie beispielsweise Investitionen in Infrastruktur und Angebot und die Stärkung der Vereinswelt. Und natürlich ist der Wettbewerb genauso wichtig wie der Spaß (oft liegt darin der Spaß), eventuell sollte diese Denkweise wieder verstärkt vermittelt werden. (RG) Die Daten finden Sie hier: Attitudes to the 2024 Paris Games | Ipsos
„We Volunteered at a Gaza Hospital. What We Saw Was Unspeakable. / American surgeons who witnessed the civilian carnage of the Israel-Hamas war.“: Die Ärzte Mark Perlmutter und Feroze Sidhwa waren für die WHO in Zusammenarbeit mit der Palestinian American Medical Association für zwei Wochen in Gaza im Einsatz. Ihre persönlichen Erlebnisse beschreiben sie in einem Text, der bei Politico erschienen ist. Der Text lässt einen nicht kalt und beschreibt einen schrecklichen Alltag. Er hat aber auch einen deutlichen Spin – inklusive des Vorwurfes von Kriegsverbrechen – und klingt eben nicht wie ein Bericht von zwei Ärzten, sondern vielmehr wie ein Stück, dass auf maximale Wirkung hin geschrieben ist. (MB)
“Nick Clegg: Coalition, Cameron, and Chaos”: Rory Stewart (Tories) and Alastair Campbell (Labour) haben in ihrem Podcast mit dem ehemaligen Chef der Libdems und Regierungsmitglied Nick Clegg gesprochen. Clegg ist mittlerweile die Nummer 2 bei Meta hinter Zuckerberg. Der Schwerpunkt des zweistündigen (auf zwei Folgen verteilten) Gespräches liegt bei der fünfjährigen Regierungszeit Cleggs. Das ist auch der interessanteste Teil. Ihr erfahrt, wie die eher linkslastigen Libdems stabil mit den konservativen Tories zusammengearbeitet haben. Das hat sich für sie in der darauffolgenden Wahl nicht ausgezahlt. Verglichen mit den Podcasts deutscher Ex-Politiker haben Stewart und Campbell deutlich mehr Wumms. Ihr findet den Podcast u.a. bei Apple. (MB)
Der Italiener: In der Arte-Mediathek könnt Ihr einen französisch / italienischen Film von Nanni Moretti aus dem Jahr 2006 anschauen, der im Nebenplot die Geschichte von Silvio Berlusconi erzählt. Das ist geschickt und unterhaltsam gemacht. Zur Hauptsache geht es um die Produktion von Filmen und die Trennung einer Familie. Es ist gut zu sehen, wie der Typus Berlusconi gestrickt ist und wie naheliegend die Parallelen zu lebenden und regierenden Populisten sind. (MB)
“Five essential political tasks that cannot be automated”: Für politischen Erfolg ist der Faktor Mensch unverzichtbar. Attila Kerekes hat auf der Plattform Party Party einen kurzen Text dazu veröffentlicht. Kreativität, Führung, Netzwerk und Strategie; dass kann eine KI nicht ersetzen. Der Text ist hilfreich, weil er das Skillset für erfolgreiche Arbeit im politischen Bereich klar herausarbeitet. (MB)
„Wirtschaft, Demografie und strukturelle Missstände: Die Faktoren hinter dem Erfolg der AfD bei der Europawahl 2024“: Für den aktuellen Wochenbericht des DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) hat ein Team vier regionale Faktoren (wirtschaftliche Situation, wirtschaftliche Struktur, Alters- und Bildungsstruktur und Betroffenheit von Migration) in Bezug zu den Erfolgen von AfD und BSW gesetzt. Betrachtet werden die 382 Kreise in Deutschland. Für alle Faktoren werden Zusammenhänge festgestellt. Wenn man die Ergebnisse auf Politik ummünzt, liegen die Empfehlungen auf der Hand. Damit sollte man es sich aber nicht zu einfach machen. Denn wie eigentlich immer in der VWL kommt das ceteris paribus Verfahren zum Einsatz, ein methodischer Kniff um weitere Faktoren außen vor zu lassen. Darum solltet Ihr euch nicht von konkreten Ergebnissen blenden lassen. (MB)
Nena Brockhaus: Bei Brockhaus bin ich immer etwas hin- und hergerissen. Sie hat einen guten Riecher für Themen bei ihren Focus-Kolumnen. Ihre Thesen sind mir aber oft etwas too much. Urteilt selbst und folgt ihr auf LinkedIn. (MB)
Bürgerdialog mit Bundesfinanzminister Christian Lindner in Potsdam: Ist Christian Lindner auch im nächsten Bundestagswahlkampf das Zugpferd, das die FDP über die 5-Prozent-Hürde zieht? Wenn Ihr das rausfinden möchtet, dann macht euch doch am 5. August auf den Weg nach Potsdam? Stattfinden wird der Talk von 12:15-13:45 Uhr. Einlass ist 60 Minuten zuvor, bitte plant ausreichend Zeit für die Sicherheitsschleuse ein. Veranstaltungsort: Schinkelhalle, Schiffbauergasse 4a, 14467 Potsdam. Auf dieser BMF-Website könnt Ihr euch anmelden. (MB)
Die Berlin Campaign Conference (BCC) ist das Forum zur Förderung der bürgerlichen Zusammenarbeit und zur Stärkung konservativen Engagements weltweit. Erfahrene Kampagnenleiter und Kommunikationsexperten diskutieren mit euch über die neuesten Methoden der Kampagnenführung. Mehr Informationen und Tickets gibt es auf der Website der Konferenz. Mit dem Gutscheincode BERLINBUBBLE10 erhaltet Ihr 10 Prozent Rabatt auf den Ticketpreis. Bis Sonntag kosten die preisgünstigsten Tickets 250 US-Dollar; bis zum 30. Lebensjahr 100 Dollar.
Pressespaziergang zur grünen Stadt vom Bund deutscher Baumschulen und der Berliner Verwaltung: Grünere Städte als Antwort auf den Klimawandel? Damit das funktioniert, braucht es eine bessere Vernetzung. „Es ist wichtig, dass die unterschiedlichen Akteure in den Dialog kommen“, forderte Markus Guhl, Hauptgeschäftsführer vom Bund deutscher Baumschulen (BdB) bei einem Spaziergangsevent in Charlottenburg zum Thema. Diesen hatte der Verband gemeinsam mit dem Fachbereich Grünflächen des Bezirkes Charlottenburg-Wilmersdorf organisiert. Teilgenommen haben u.a.: Gabriele Bschorr (Inhaberin einer Baumschule und BdB-Vizepräsidentin), Jochen Flenker (Fachbereichsleiter Grünflächen, Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf) und Tyco Cote, Leiter Fachbereich Tiefbau. Aber warum ist eine grünere Stadt sinnvoll? Orte, an denen Bäume stehen, unterscheiden sich deutlich von Orten, an denen keine Bäume stehen. Es ist messbar kühler. Bäume filtern Feinstaub und Schadstoffe aus der Luft. Sie dämpfen den Lärm und spenden Schatten. Diese positiven Eigenschaften schlagen stärker ins Gewicht, wenn die Folgen des Klimawandels deutlicher zu Tage treten; längere Trockenphasen, mehr Hitzetage und öfters Starkregen. Die Herausforderungen für die beteiligten Akteure liegen auf der Hand. Der Platz im öffentlichen Raum ist begrenzt, darum müssen immer Kompromisse gefunden werden. Besonders offensichtlich ist das bei engeren Straßen und Bürgersteigen. Es muss genug Platz für Rollatoren oder Kinderwagen sein. Eine konfliktreiche Flächenverteilung gibt es aber nicht nur im Straßenraum. Die Wurzeln der Bäume sind Konkurrenz für Strom-, Gas- und Wasserleitungen. Hinzu kommt das Problem mit Wurzelerhebungen, die Geh- und Radwege beschädigen. Und welche Bäume werden in Zukunft in den Städten gepflanzt? Auf jeden Fall kommen unterschiedliche Bäume in Frage. Für Baumschulen stellt sich die praktische Frage. Was schult man auf? Was wird in 10, 15 Jahren in Berlin gefragt sein? Wer tiefer einsteigen möchte, findet auf der Website des BdB eine Broschüre mit Zukunftsbäumen, die grundsätzlich geeignet sind. (MB)
Steinecke: Die Kette ist mit zwei Filialen in der Friedrichstraße präsent, einmal fast an der Kreuzung UdL und einmal kurz vor der Reinhardtstraße. Beide Filialen sind auf der Brandenburger Tor Seite und sind von 6:30 – 19:00 Uhr geöffnet. Der Kaffee schmeckt mir auch nicht schlechter als bei Starbucks. Der kleine / normale Americano kostet knapp über zwei Euro. Genau wie die Rumkugel, die mich leider nicht begeistert hat. Das Frühstücksangebot, viele Varianten von 5 bis 10 Euro, klingt sehr ordentlich. Von der Filiale Reinhardtstraße habt Ihr einen schönen Blick. (MB)
Schuhe im Sale in Mitte: Sucht Ihr noch ein paar neue Schuhe? Dann schaut doch mal im Schuh-Dreieck beim Bahnhof-Friedrichstraße vorbei. Think (Georgenstraßen, gegenüber vom Bahnhof, Shoe City (Friedrichstraße 94) und direkt daneben Timberland sind alle noch im Schlussverkaufmodus. Das Angebot ist zwar bereits etwas abgegrast. Es gibt aber immer schöne Stücke. Geöffnet ist zu den üblichen Zeiten. (MB)
Werkstudent:in (m/w/d) in – Projekt „Smart School“ bei bitkom e.V., Projektreferent Demokratie stärken/Beruf:Politik (m/w/d) bei Gemeinnützige Hertie-Stiftung, Projektmitarbeiter im Programm BC4D (m/w/d) bei Gemeinnützige Hertie-Stiftung, Projektreferent Jugend entscheidet (m/w/d) bei Gemeinnützige Hertie-Stiftung, Monetary Policy Economist (w/m/d) bei Dezernat Zukunft – Institut für Makrofinanzen
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