Katja Adler MdB, der Ukraine Support Tracker und eine Next Level Homestory mit Tommi Schmitt

QUIZ

„Da ist es ja auch wieder eher so, dass diejenigen, die besonders viel Gas verbrauchen, vielleicht weil sie eine sehr große Wohnung oder ein sehr großes Haus haben, relativ mehr von dieser Entlastung haben.“

Herzlich willkommen

Liebe Leserinnen und Leser,

die Gießkanne, kaum ein anderer Begriff ist in den letzten Tagen so negativ aufgeladen worden. Dabei kann ich doch mit einer Gießkanne den Pflanzen ausgewogen – aber auch gezielt dosiert – Linderung vor der Hitze verschaffen. Und passiert nicht genau das mit der Absenkung der Gassteuer für die Umlage? Wirklich alle die Umlage zahlenden Gaskunden werden entlastet und eben auch nur die. Übrigens; wer mit einer Wärmepumpe heizt, wird dafür in der Regel bereits einen Zuschuss auf Kosten aller Steuerzahler erhalten haben.

Euer Matthias Bannas

In the Hood

Wöchentlich stellen wir Persönlichkeiten aus Berlin vor, befragen sie über das Stadtleben, Kommunikation und die Politik in Berlin. Diese Woche haben wir mit der FDP-Bundestagsabgeordneten Katja Adler gesprochen. Sie ist Mitglied im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union und Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Mehrere Erhebungen zeigen, dass die Corona-Zeit viele Kinder und Jugendliche erheblich in ihrer Entwicklung zurückgeworfen hat. Welchen Handlungsspielraum hat der Bund, um den Betroffenen ganz konkret zu helfen?

Kinder und Jugendliche zeigen neben Entwicklungsverzögerungen auch teilweise massive psychischen Belastungen. Aufgrund langer Wartelisten für psychotherapeutische Behandlungsplätze können notwendige Therapien nicht oder nur sehr verzögert wahrgenommen werden. Ich setze mich derzeit für eine kurzfristige Kostenübernahme auch privater Psychotherapien ein. Langfristig werden wir die psychotherapeutische Bedarfsplanung reformieren. Wichtig ist es jetzt, Kita- und Schulschließungen zum Herbst/Winter hin zu vermeiden. Für 2023 ist ein “Zukunftspaket” geplant, welches das Ziel hat, Kinder und Jugendliche vor Ort nachhaltig bei Bewegung, Kultur und Gesundheit zu unterstützen.

Kaum eine Forderung wird von Unternehmensvertreter so oft erhoben, wie die nach fairen Wettbewerbsbedingungen auf dem europäischen Binnenmarkt. Europäische Richtlinien eröffnen natürlich Spielräume für nationale Gesetzgeber, diese streng oder weniger streng umzusetzen. Wie kann es gelingen, den fairen Wettbewerb auf dem europäischen Binnenmarkt zu stärken; hin zu einem Level Playing Field?

Die europäischen Wettbewerbsregeln gewährleisten, dass Unternehmen unabhängig ihrer Größe in einem freien und fairen Wettbewerb stehen, damit genügend Raum für Innovation und Wachstum besteht. Gleichzeitig muss Sorge dafür getragen werden, dass eine Verzerrung des Level Playing Fields im europäischen Binnenmarkt durch Drittstaatensubventionen (z. B. China, USA) Einhalt geboten wird. Nur so können europäische Unternehmen auch international bestehen.

Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?

Es ist das Brandenburger Tor. Mich zieht es immer wieder hierher. Dieser Platz ist für mich magisch, war ich als Kind/Jugendliche öfter in Berlin und habe immer wieder ehrfürchtig auf die Mauer und in Richtung Westberlin geschaut. Das Brandenburger Tor blieb dabei unerreichbar und konnte nur von der Ferne betrachtet werden. Manchmal habe ich hinter der Mauer Menschen auf einem Podest zu uns rüber blicken sehen. Das war für mich verstörend und sehnsuchtsbildend zugleich. Heute gehe ich sehr bewusst durch das Tor, über den Platz des 18. März und den Pariser Platz und genieße noch immer dieses wunderbare, freie Gefühl.

Measure

Inflation ist auch im August die größte Sorge der Deutschen: Weltweit sind 39 Prozent der Menschen über steigende Preise besorgt, in Deutschland sind es 44 Prozent. Damit bleibt die Inflation auch im August die größte Sorge der Menschen. Aber, nach Hitzewellen, Waldbränden, Missernten, niedrigem Wasserspiegel in den Binnenschifffahrtsstraßen und einer Dürrewarnung für Westeuropa zeigen sich immer mehr Europäerinnen und Europäer über den Klimawandel und seine unmittelbaren Konsequenzen besorgt. So stieg im Vergleich zum Juli die Anzahl der Spanier, die sich vor dem Klimawandel fürchten um 12 Prozentpunkte auf 24 Prozent, die der Briten um 11 Prozentpunkte auf nun 29 Prozent und die der Franzosen um 10 Prozentpunkte auf 32 Prozent. In Deutschland kletterte das Klimasorgenbarometer immerhin um 6 Prozentpunkte auf nunmehr 33 Prozent im gleichen Zeitraum. Klimawandel und Inflation in Zeiten von Krieg und Energiekrise zu bewältigen, ist eine Mammutaufgabe für die Politik. Den umfangreichen Ipsos-Bericht finden Sie hier: What Worries the World – August 2022

Read

„Grüner Wasserstoff als Ersatz für russisches Gas: Wird Lateinamerika Europas neuer Energiepartner?“: Rebecca Bertram hat hier für die Böll-Stiftung einen Blick auf Chancen für die Produktion von grünem Wasserstoff in Lateinamerika geworfen. Da ist viel Potential. Sie fordert zurecht Fortschritte bei den Mercosur-Freihandelsabkommen-Verhandlungen ein. Was in dem Text fehlt, ist eine Betrachtung der vielen – bereits laufenden – nichteuropäischen Wasserstoffprojekte. Hinzu kommt das Thema synthetische Kraftstoffe. Diese könnten in Lateinamerika produziert und von dort mit ganz normalen Tankern nach Europa transportiert werden, ohne eine eigene Infrastruktur. (MB)

Listen

Steffen Hebestreit im Gespräch mit dem Bundespresseamt: Wenn Ihr euch fragt, was das soll. Die Antwort ist einfach. „Aus Regierungskreisen“ ist ein Podcast der Bundesregierung, produziert vom Bundespresseamt und moderiert von Sven Siebert. Nun hat Hebestreit ja gerade viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weil er für seinen Chef beim Abbas-Skandal den Kopf hingehalten hat. Ihr lernt ihn in diesem Podcast ein bisschen besser kennen. Besonders interessant sind seine Aussagen zur Kommunikation des Bundeskanzlers. Je nach Lage ist es nicht immer opportun besonders laut Zwischenstände eines politischen Prozesses zu verkünden. So manche vielgelobten Rhetoriker hätten sich irgendwann selbst entzaubert. (MB)

Watch

Next Level Homestory mit Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Wurde nicht in den eigenen vier Wänden von Marie-Agnes Strack-Zimmermann gedreht, fühlt sich trotzdem wie eine Homestory mit Tommi Schmitt an. Alles ist schick anzuschauen, auch wenn der Neuigkeitswert Null ist. Interessant sind die Reflexionen über das eigene Bild. Strack-Zimmermann verzichtet zum Beispiel auf einen Hochseilnetzauftritt. Dabei haben doch genau die Bilder den größten Unterhaltungswert, die ein bisschen edgy sind und die im schlimmsten Fall gegen einen verwendet werden können. Und jetzt kramt bitte in eurer Erinnerung nach dem Bild von Martin Schulz mit Hygienekappe, der in ein Matjes-Brötchen beißt. (MB)

Learn

“Führungswechsel: Die ersten 100 Tage“: Fabian Urban hat auf der Website vom House of Leadership aufgeschrieben, was Ihr beim Wechsel in eine neue Führungsposition beachten solltet. Folgende Tipps hat er parat: Macht euch bewusst, was Ihr noch für die neue Aufgabe lernen müsst. Macht euch sichtbar. Baut euch ein Team und ein Netzwerk auf. Entwickelt eine Strategie und passt diese kontinuierlich an neue Begebenheiten an. Nutzt Möglichkeiten Erfolge zu erzielen. Nutzt die Chance, Dinge zu verändern. Lest auf jeden Fall den vollständigen Text. Da steckt ganz viel drin. Ladet den Text runter, wenn Ihr nicht alle drei Sätze von nervigen Website-Popups gestört werden möchtet. (MB)

Know

Der Ukraine Support Tracker: Datenjournalismus? Das können auch Wissenschaftler. Ein Team des IfW Kiel (Institut für Weltwirtschaft) lässt regelmäßig neue Daten in ein Modell einfließen, das verschiedene Fragen zur Unterstützung der Ukraine durch Staaten beantwortet. Zugesagte Unterstützung, zugesagte Waffenlieferungen + realisierte Waffenlieferungen; alles im Verhältnis zum BIP in eine Rangfolge gebracht. Nur soviel zu den Ergebnissen; Deutschland macht nicht unbedingt bella figura. Hier könnt Ihr draufschauen. (MB)

Follow

Sebastian Heithoff: Ich weiß, viele Versicherungsvermittler sind auf LinkedIn aktiv. Auch wenn Ihr keine Versicherung benötigt, schaut euch mal den Account von Sebastian Heithoff an. Ihm gelingt es, ein positives Bild von sich selbst zu zeichnen (Stichwort Social Selling). Er rückt aber auch seine Branche in ein gutes Licht. Genau damit tun sich Branchenverbände mit ihren Social-Seiten viel schwerer. Unternehmerinnen und Unternehmer, die im Eigeninteresse authentisch in sozialen Medien kommunizieren, sind für Branchen und Verbände Gold wert. (MB)

Attend

Salon des guten Lebens mit Andrea Vetter zu „Commoning“: Keine Angst vor neuen Ideen, traut euch und nehmt am digitalen Event der Heinrich-Böll-Stiftung am 31. August, von 19.30 bis 21.00 Uhr über den Link auf dieser Website teil. Es geht um die großen Fragen: „Wie können wir dieses Gemeinschaffen im Alltag üben? Was haben diese veränderten Beziehungsweisen mit den Kämpfen für ein gutes Leben für alle zu tun, die überall auf der Welt aufbrechen? Welche Werkzeuge bietet uns die Sprache des Commoning, im Hier und Jetzt anders zu leben und zu wirtschaften – und ist das schon eine Revolution?“ Auf zu neuen Ufern! (MB)

Eat and drink

Der Einstein-Coffee-Shop – Friedrichstraße 71 / gegenüber vom Russischen Haus: Wer weiß schon, wie lange die Fahrradrennstrecke in der Friedrichstraßen-Fußgängerzone noch Bestand hat? Nutzt die Zeit zum Kaffeetrinken. Der Coffee-Shop vis-à-vis des Russischen Hauses hat ein paar Tische direkt an den Fahrradweg gestellt. Der Kaffee ist gut. Es gibt bequeme Stühle und es bringt Spaß, den Menschen beim Vorbeibrausen zuzuschauen. (MB)

Buy

Aldi in der Friedrichstraße 149 wieder offen: Nachdem offensichtlich das Zusammenspiel der Kühlschränke und Kühltruhen nicht funktioniert hat, musste Aldi bei Klimatisierung des Ladens in der Friedrichstraße nachlegen. Das Projekt hat einige Wochen in Anspruch genommen und wurde erfolgreich abgeschlossen. Jetzt ist wieder von 7 bis 22 Uhr geöffnet. (MB)

Work

PIVOT REGULATORY sucht eine:n Trainee (m/w/d) Politics, Körber Stiftung sucht eine:n Programmleiter:in / Projektleiter:in (m/w/d) für das Berlin Foreign Policy Forum, Unternehmerstiftung Chancengerechtigkeit sucht eine Geschäftsführung in Doppelspitze (m/w/d), Lesben- und Schwulenverband e.V. sucht eine:n LSVD-Pressesprecher:in (m/w/d), CDU-Fraktion Tempelhof-Schöneberg sucht eine:n Referent:in für Social Media und Öffentlichkeitsarbeit (m/w/d)
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Quiz-Auflösung

Bundesfamilienministerin Lisa Paus in diesem DLF-Interview.