Hans Bellstedt, die Franchisestatistik 2021 und engaging German Influencers

QUIZ

“Ich möchte, dass wir uns nicht mehr mit der Frage, ob wir mehr links oder rechts sind, aufhalten. Keine Flügelkämpfe – wir müssen eine fortschrittliche Partei der Mitte sein.”

Herzlich willkommen

Liebe Leserinnen und Leser,

die Union regiert und damit ist es gut. Diese Zeiten sind im Bund erst einmal vorbei. Wenn es nach der SPD geht, wird das auch lange so bleiben. Nun kann die Union allen zeigen, dass sie auch Programm-Partei kann. Das nimmt sie ernst. Immerhin hat Carsten Linnemann auf den prestigeträchtigen MIT-Vorsitz verzichtet, um diesen Prozess zu verantworten. Wenn ihm das gelingt, stehen ihm in Zukunft alle Türen offen. Dafür muss der neue Vorsitzende den Laden in den nächsten Jahren zusammenhalten. Klappt das?

Euer Matthias Bannas

In the Hood

Wöchentlich stellen wir Persönlichkeiten aus Berlin vor, befragen sie über das Stadtleben und die Politik in Berlin. Diese Woche haben wir mit Dr. Hans Bellstedt gesprochen. Er ist Geschäftsführer der Hans Bellstedt Public Affairs GmbH (hbpa) und Kunstsammler.

„Kunst hat etwas Verbindendes“ – was können Politiker bei der Auseinandersetzung mit Kunst lernen?

Im politischen Berlin ist die Kunst sehr präsent, denken Sie an die Skulptur von Eduardo Chillida vor dem Bundeskanzleramt, die riesigen Arbeiten von Gotthard Graubner im Schloss Bellevue oder Gerhard Richters „Schwarz Rot Gold“ im Westeingang des Reichstagsgebäudes. Politikerinnen und Politiker können durch die Auseinandersetzung mit Kunst einen anderen, unkonventionellen Blick auf die Dinge gewinnen. Sie können neue, überraschende Facetten und Farben entdecken, die möglicherweise zu neuen Bewertungen eines Sachverhalts führen.

„hbpa berät und unterstützt seine Kunden dabei, die anstehenden Herausforderungen als engagierter Partner der Politik im Dienste der Gesellschaft zu bewältigen“, so heißt es auf Ihrer Website. Was müssen Verbände und Unternehmen mitbringen, um ihre Interessen erfolgreich in Berlin zu vertreten?

Die Einsicht, dass es nicht mehr damit getan ist, ständig neue Subventionen oder Förderprogramme zu fordern. Angesichts der Gleichzeitigkeit epochaler Krisen kann die Politik diese Forderungen doch gar nicht mehr bedienen. Zielführender ist es daher, der Politik konkrete Lösungsvorschläge zur Bewältigung etwa des Klimawandels oder der Alterung unserer Gesellschaft zu unterbreiten. Wer selber einen Beitrag leistet, kann auf der Basis natürlich auch ein Anliegen platzieren – wir nennen es „Verantwortungskommunikation“.

Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin-Mitte, und warum ist er das?

Aktuell halte ich mich gerne im Humboldt-Forum auf. Nicht alles darin überzeugt mich! Aber es ist ein Ort, der dazu einlädt, sich zugleich mit preußischer Geschichte, städtischer Architektur, dem Kolonialismus sowie der Restitution von Kulturgütern auseinanderzusetzen. Das reizt auch den Historiker in mir. Zum Kaffee dann gerne ins „Cu29“ in der James-Simon-Galerie, dem grandiosen neuen Eingang zur Museumsinsel, erbaut von David Chipperfield.

Read

SPD-Fraktionsklausur: Wie es sich gehört, veröffentlicht die SPD-Bundestagsfraktion nach ihrer Klausur ein Positionspapier. In diesem werden Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag aus der SPD-Perspektive sortiert und eingeordnet. Wie erwartet, lautet die Kernbotschaft: „Die SPD steht in der Ampel für soziale Sicherheit“. Das ist klug, denn hier möchte auch die CDU punkten. Ob ihr das gelingt? Die SPD ist im Vorteil. Was mir fehlt, ist ein deutliches Bekenntnis zu Wohlstand und wirtschaftlichem Fortschritt. Wer Wahlen gewinnen möchte, muss schließlich die Mittelschicht erreichen. (MB)

Listen

Analyse der Merz-Wahl: Stephan Detjen und Katharina Hamberger reden im DLF-Politikpodcast über die Wahl von Friedrich Merz beim CDU Parteitag. Das ist sehr unterhaltsam. Es gibt viel CDU-Detailwissen aber leider keinen richtigen Zoff. Ist das jetzt doch wieder ein schlechtes Zeichen, wenn es der CDU nicht mehr gelingt, mit ein paar konservativen Spitzen für Aufregung zu sorgen? (MB)

Impfpflicht – zur richtigen Zeit oder bereits zu spät, so der Titel des neuen berlinbubble Podcasts. Wenn ihr nach der offenen Debatte im Bundestag noch nicht genug von dem Thema habt, hört doch mal rein. Jetzt sind übrigens auch die Folgen zu Telegram und zu Julian Reichelt und der Bild-Zeitung online.

Watch

Chef-Talk zur Energiewende: Das Wirtschaftsforum der SPD präsentiert euch auf YouTube einen kurzen Talk mit Matthias Machnig (Wirtschaftsforum der SPD), Dr. Leonhard Birnbaum (Vorstandsvorsitzender von E.ON) und Dr. Markus Krebber (Vorstandsvorsitzender von RWE). Dabei wird unter anderem die vielfach kritisierte EU-Taxonomieentscheidung zu Gas und Atomenergie diskutiert. Interessantes Detail – die aktuelle Regelung verunmöglicht Investitionen in eine moderne Gasinfrastruktur. Manchmal sind Kompromisse wunderbar zwischen verschiedenen politischen Interessen abgestimmt, sie passen dann aber leider nicht mehr mit den Anforderungen der betroffenen Unternehmen zusammen. Ein Wunsch an das Wirtschaftsforum: wenn ihr zwei Vorstandsvorsitzende zu Gast habt, investiert in eine vernünftige Soundqualität. (MB)

Learn

Social-Media Wahlkampf von Röttgen, Merz und Braun – was können wir lernen? Andreas Rickmann hat sich für den Politsnack-Blog der Konrad-Adenauer-Stiftung den Wahlkampf zum CDU-Vorsitz auf den Profilen der Kandidaten angeschaut. Wichtigstes Learning: Nachhaltigkeit zahlt sich aus. Röttgen und Merz konnten auf langfristig gepflegte Accounts und Communities zurückgreifen, Braun nicht. Kurzfristig einen erfolgreichen Account aufzubauen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Neben einigen konkreten Hinweisen zu Postings und zum Engagement von Communities weist Rickmann auf den Newsletter von Merz hin. Newsletter-Abonnenten sind wertvoller als Instagram-Follower. (MB)

Know

Wirtschaftsblitzlicht – Franchisestatistik 2021: Mehr Umsatz, mehr Mitarbeiter und Wachstum bei der Anzahl der Franchisebetriebe; vor dem Hintergrund der Corona-Unsicherheit sind das bemerkenswerte Zahlen. Das gilt umso mehr, wenn man sich die Branchenverteilung anschaut: Dienstleistungen und Freizeit sind vorne, darauf folgen Gastronomie und Handel. Damit liegt die zu erzählende Geschichte auf der Hand. Franchiseunternehmen kommen in einem schwierigen Marktumfeld besser zurecht als ihre unabhängigen Konkurrenten. Aus kulturpessimistischer Perspektive sind mir diese dennoch tausendmal lieber, weil sie individuell sind und eben nicht überall gleich ausschauen. Hier findet ihr die Statistik des deutschen Franchiseverbands. (MB)

Follow

Armin Peter: Mit der Wahl von Friedrich Merz, rückt auch dessen Pressesprecher Armin Peter ins Scheinwerferlicht. Er wird weiterhin persönlicher Presseesprecher von Merz bleiben. Hier findet ihr seinen Twitter-Account. (MB)

Attend

Engaging German Influencers: Das Aspen Institut hat am 3. Februar, von 14:00 bis 15:00 Uhr Marie Richter (NewsGuard Technologies), Tabea Rößner MdB, Maria-Teresa Weber (Meta) und Fabian Walter (Content Creator auf dem TikTok-Kanal @steuerfabi) eingeladen, um über die Rolle und die Verantwortung von Influencern im politischen Diskurs zu diskutieren. Konkret geht es um gemeinsame Strategien zur Bekämpfung von Fake News und Verschwörungstheorienn  Der Digital-Talk wird von Dr. Stormy Mildner moderiert. Hier könnt ihr euch anmelden. (MB)

Eat and drink

Kaffee mit Streetview: Verbrenner, Lastenräder und Kinderwagen in trauter Eintracht, wer Lust auf einen Kaffee mit Straßenszenerie hat, ist im Cappuccino richtig. Sie haben einige Bänke so gestellt, dass ihr direkt auf die Straßenkreuzung schauen könnt. Getränke und Kuchen sind in Ordnung, vielleicht einen Ticken zu teuer. Ihr findet das Café in der Tucholskystraße 36. Geöffnet ist von 8:30 bis 18:00 Uhr. (MB)

Buy

Hauptstadt – Das Briefing: Der wöchentliche Podcast von Michael Bröker und Gordon Repinski hat auch bereits ein Jahr auf den Buckel. Als Ergänzung zum gleichnamigen, wochentäglichen Newsletter gibt es Hintergründiges und aktuell Debattiertes aus der berlinbubble. Es bringt Spaß, den beiden zuzuhören. Sie diskutieren kenntnisreich, kurzweilig und kontrovers. Spart euch die Jubiläumsfolge, die ist eine Dauerwerbesendung. Um den Podcast zu hören, könnt ihr nicht einfach Abonnent, ihr müsst schon Pionier werden. Das kostet für Nicht-Studenten 25 Euro pro Monat. (MB)

Quiz-Auflösung

Hendrik Wüst, NRW-Ministerpräsident im SZ-Interview vom 21. Januar