Helmut Metzner zum Selbstbestimmungsgesetz, Chemie in Deutschland und eine ÖRR-Reform

QUIZ

„Die umfassenden Entlastungs­maßnahmen des Staates in dreistelliger Milliardenhöhe müssen finanziert werden und starke Schultern sollten offensichtlich daran mehr beteiligt werden, denn die Krise trifft Menschen mit unteren und mittleren Einkommen am härtesten.“

Herzlich willkommen

Liebe Leserinnen und Leser,

hoffen wir, dass wir nicht in einer Welt sich-selbst-erfüllender-Prophezeiungen leben. Die Vergleiche von Friedrich Merz mit Donald Trump, wie sie jetzt öfters von Seiten der Ampel zu hören sind, sind genau so absurd wie die Vergleiche der Letzten Generation mit der RAF von Seiten der Union. Nichts gegen ein deftiges Beschimpfen des politischen Gegners, das gehört dazu, auch wenn mir dann die Ad-hominem-Angriffe lieber sind. Ein läppischer Kommentar über die Frisur von Toni Hofreiter ist am Ende harmlos. Was ich damit sagen will. Wer Markus Söder in Zukunft Grenzüberschreitungen vorwirft, sollte sich erst einmal an Lars Klingbeil abarbeiten.

Euer Matthias Bannas

In the Hood

Wöchentlich stellen wir Persönlichkeiten aus dem politischen Berlin vor, befragen sie über das Stadtleben, Kommunikation und die Politik in Berlin. Diese Woche haben wir mit Helmut Metzner gesprochen. Er ist Geschäftsführender Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld.

Copyright Philipp Bauer

Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld verfolgt das Ziel „einer gesellschaftlichen Diskriminierung von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und intergeschlechtlichen sowie queeren Personen (Abkürzung: LSBTIQ*) in Deutschland entgegenzuwirken.“ Was sind die effektivsten Maßnahmen der Stiftung?

Unser “Archiv der anderen Erinnerungen” sammelt lebensgeschichtliche Interviews mit queeren Menschen. Diese Erinnerungsarbeit vermittelt auch kommenden Generationen den Wert einer offenen Gesellschaft in Vielfalt. In der Pandemie konnten wir die sozialen Auswirkungen für LSBTIQ* verdeutlichen und für deren besondere Bedarfe sensibisieren. Die Bundesstiftung hat die Politik beim Verbot von Konversionsbehandlungen beraten und engagiert sich mit dem Projekt „Fußball für Vielfalt“ gegen Homofeindlichkeit im Sport.

Im Sommer sind die Eckpunkte zum Selbstbestimmungsgesetz vorgelegt worden. Warum ist es wichtig, die Gesetzesinitiative jetzt auf den Weg zu bringen?

Das in Teilen für verfassungswidrig erklärte, sogenannte „Transsexuellengesetz“ von 1980 zwang Menschen vor Änderung ihres Geschlechtseintrags u. a. zu riskanten medizinischen Eingriffen, zur Unfruchtbarmachung und zur Scheidung. Noch heute in Kraft ist der Zwang zu übergriffigen Begutachtungen. Nur die einzelne Person selbst soll darüber bestimmen können, welche geschlechtliche Identität sie hat. Das Selbstbestimmungsgesetz stärkt die Rechte des Individuums und den Schutz der Menschenwürde, wozu uns die Verfassung verpflichtet.

Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?

Das Magnus-Hirschfeld-Ufer gegenüber dem Kanzleramt ist ein guter Platz für einen Sonntagsspaziergang. Von dort fällt der Blick auf den Ort, an dem das im Nationalsozialismus geplünderte und zerstörte Institut des “Einstein des Sex” und Vorkämpfers der queeren Emanzipationsbewegung, Dr. Magnus Hirschfeld, stand. An Hirschfelds Motto “durch Wissenschaft zur Gerechtigkeit” knüpft unsere Arbeit an: Wir forschen und erinnern an Ursachen und Auswirkungen von Diskriminierung und wirken neuem Unrecht durch Aufklärungsarbeit entgegen.

Measure

Nur ein Drittel der Deutschen für Fortbestand von ARD und ZDF: WDR-Intendant Tom Buhrow sprach sich kürzlich für eine grundlegende Reform der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten aus. Es müsse über die bestehende Nachfrage für zwei Anstalten kritisch nachgedacht werden. Darüber hinaus stelle sich auch zunehmend die Frage der Finanzierung. Buhrow brachte dabei eine Fusion von ARD und ZDF als mögliches Szenario ins Spiel. Auch sonst steht der ÖR in den letzten Monaten stark unter Beschuss. Gegen die rbb-Intendantin Patricia Schlesinger ermittelt inzwischen der Staatsanwalt wegen exzessiver variabler Gehaltsansprüche und Versorgungsregelungen. Ipsos hat die Deutschen deshalb zu ihren Einstellungen zu einer möglichen Rundfunkreform befragt. Nach den im November erhobenen Daten spricht sich nur ein Drittel der Bürgerinnen und Bürger für den Fortbestand von ARD und ZDF aus, 35 Prozent der Deutschen befürworten eine Zusammenlegung der Rundfunkanstalten und weitere 35 Prozent wünschen sich sogar die vollständige Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland. Zwar ist sich die politische Mitte über einen Fortbestand des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mehrheitlich einig, aber selbst ein Viertel der Anhänger von Grünen, SPD, FDP und der Union kann sich eine vollständige Abschaffung der Öffentlich-Rechtlichen vorstellen. Trotzdem gibt es markante Unterschiede nach Parteizugehörigkeit: 46 Prozent der Sympathisanten der Grünen wollen am Status Quo festhalten, bei der FDP sind dies nur ein Viertel der Befragten. Die Liberalen tendieren am ehesten dazu, ARD und ZDF zusammenlegen zu wollen (48 Prozent), aber auch bei Anhängern der SPD und der Union überwiegt die Meinung, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk reformiert werden müsste. Einzig Sympathisanten der AfD sind mehrheitlich mit 62 Prozent der Meinung, der öffentlich-rechtliche Rundfunk könne vollständig abgeschafft werden. (RG) Die Daten finden Sie hier; Rundfunkreform: Nur Minderheit der Deutschen für eigenständigen Fortbestand von ARD und ZDF | Ipsos

Read

„Inflation ist kein wirksames Heilmittel gegen eine hohe Staatsschuldenquote“: Michael Grömling und Jürgen Matthes rücken in diesem IW-Paper der These zu Leibe, dass sich Staaten in Zeiten Inflation quasi von selbst ihrer Staatsschulden entledigen. Das Gegenteil ist richtig. Mit einer hohen Inflation geht das Risiko einher, dass sich die Staatsschulden von der Inflation entankern. Sie steigen dann deutlich stärker als die Inflation. Das ist ein mittelfristiges Risiko. Kurzfristig kommt es vor, dass Staaten von einer höheren Inflation profitieren. Das naheliegendste Beispiel ist Progressionseffekt bei der Einkommenssteuer. Es gibt zahlreiche weitere Faktoren (BIP, Staatsausgaben, usw.), die Einfluss auf das Verhältnis von Inflation und Staatsverschuldung haben. Diese werden in dem kurzen Text ausgeleuchtet. (MB)

Listen

Der DLF-Politik-Podcast zum Bürgergeld: In diesem Podcast zeigen Volker Finthammer, Dirk-Oliver Heckmann und MV-Landeskorrespondentin Silke Hasselmann, wie ein aktuelles Thema von Journalisten pro und contra durchdiskutiert werden kann. Das gelingt mit einem kleinen Kunstgriff. Hasselmann beruft sich auf Positionen, die sie in Meck-Pomm wahrgenommen hat. Das funktioniert erstaunlich gut und hebelt das sonst oft ziemlich einseitige Meinungsbild im DLF-Politik-Podcast aus. Gerne mehr davon. Konkret bleibt die Diskussion ziemlich eng bei den Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Das sollte auch das Ziel der Gesetzesinitiative sein. (MB)

Watch

Parlament: Die zweite Staffel der Serie Parlament ist jetzt in der ARD-Mediathek abrufbar. Protagonist ist ein Büroleiter im Europäischen Parlament. Die Serie ist leichter Stoff mit Comedy- und Slapstick-Elementen. Es geht um Alltägliches, ganz nebenbei wird erzählt, wie der Parlamentsbetrieb funktioniert oder zumindest funktionieren könnte. Sehr lustig ist der Umgang mit Vorurteilen; zum Beispiel über die intriganten Deutschen. Gut gefällt mir die Leichtigkeit mit der ernste Themen wie der Klimaschutz oder der Umgang mit Diskriminierung eingebaut wird. Es ist übrigens eine deutsch-belgisch-französische Gemeinschaftsproduktion. (MB)

Learn

“TikTok in der politischen Kommunikation”: Einige Politiker sind bereits erfolgreich auf TikTok unterwegs. Laut Finn Werner, kreativer Kopf hinter dem erfolgreichen Kanal von Uwe Dorendorf MdL, sind die TikTok-Voraussetzungen für viele Abgeordnete erfüllbar. Sie dürfen sich selbst nicht zu ernst nehmen. Und es braucht Wissen, was gerade auf der Plattform angesagt ist. Denn viele erfolgreiche Videos von Politikern greifen Plattform-Trends auf. Wenn die Plattform wirklich bereits 20 Millionen Nutzer in Deutschland hat, lohnt sich der Einsatz. Hier könnt Ihr das Interview mit Finn Werner anschauen, dass Marcel Schmidt für den Politsnack-Kanal der Konrad-Adenauer-Stiftung geführt hat. (MB)

Know

„Chemiegeschäft weiter unter Druck“ – Quartalsbericht des VCI-Verbandes: Wie steht es um die Chemikalienproduktion in Deutschland? Die aktuellen Zahlen des Branchenverbandes rechtfertigen keinen Optimismus. Die Umsätze im Inland gehen zurück, genau wie die Auslastung der Anlagen und die Kosten der Branche steigen. Was für die Branche schlecht ist – die höheren Produktionskosten können nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden – ist für die Kunden und damit am Ende für die Verbraucher ein Kostenvorteil. Die Chemieindustrie ist die wichtigste Grundstoffindustrie in Deutschland. Hier könnt Ihr den Bericht lesen. (MB)

Follow

Clara von Nathusius: Ehemals CDU-Connect, jetzt EY; Clara von Nathusius ist ein durch und durch politischer Mensch und hat den Blick für Details. Ihre – natürlich immer noch CDU-nahen – Kommentare sind meilenweit von verbohrter Parteikommunikation entfernt und machen Spaß. Überzeugt euch selbst auf Twitter. (MB)

Attend

Berliner Pub Talk zur Cannabis-Legalisierung mit dem SPD-Berichterstatter Dirk Heidenblut MdB: Am 21. November, 19:30 Uhr – 21:00 Uhr, findet im en passent (Schönhaukser Allee 58) der Berliner Pub Talk zur Cannabis-Legalisierung statt. Neben Heidenblut diskutieren Sabine Schumann (DPolG) und Robert Grimm (Ipsos) mit euch. Hier findet Ihr alle Infos und die Anmeldemöglichkeit. (MB)

Checkpoint Karrieremesse: Beim CHECKPOINT Political Consulting am 24. November 2022 in Berlin sind alle richtig, die auf der Suche nach einem neuen Job in der Politikberatung sind, sich mit anderen Kolleg:innen und Arbeitgeber:innen aus der Branche vernetzen oder einfach nur mal umschauen möchten. Beim CHECKPOINT gibt’s einen Rundumblick hinter die Kulissen der Politikberatung und vielleicht findet sich dort auch schon direkt der neue Traumjob. Tickets, teilnehmende Beratungen und alle anderen wichtigen Infos gibt es hier.

Been there

Berliner Pub Talk zur Altenpflege mit Kordula Schulz-Asche MdB und Sven Halldorn: „Wir müssen darüber reden, wie wir die Versorgungsstruktur auf moderne Beine stellen.“ Kordula Schulz-Asche MdB (Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik der grünen Bundestagsfraktion) machte sich beim Berliner Pub Talk für eine versorgungssichere Zukunft der Altenpflege stark. An der von Matthias Bannas organisierten Veranstaltung nahmen Dr. Sven Halldorn (Geschäftsführer des bpa Arbeitgeberverbandes) und Dr. Robert Grimm (Ipsos) teil. Manuela Stamm hat moderiert. Diese fand beim Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft (BDWi) statt. Anhand aktueller Daten von Ipsos wurde deutlich, dass viele Pflegekräfte mit ihrer Situation unzufrieden sind. Da verwundert es nicht, dass es in der Gesamtbevölkerung viel Unsicherheit zur Versorgung mit Altenpflege gibt. Umso erfreulicher, dass es Lösungsansätze gibt. Einigkeit herrschte bei der Notwendigkeit von Zuwanderung, die von der Ampel mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz erleichtert werden soll. Wichtig sei es, auch Ungelernten die Möglichkeit zu eröffnen, in Deutschland einen Pflegeberuf zu erlernen. Die Frage, für welche Aufgaben in Zukunft zertifizierte Fachkräfte eingesetzt werden müssen, könnte erheblichen Einfluss darauf haben, wie gut zugewanderte Fachkräfte integriert werden können. Diese sind in ihren Heimatländern oft nur für qualifizierte Aufgaben zuständig. Dazu passt auch die Kritik von Schulz-Asche: „Wir haben das Problem, dass man sich im Pflegeberuf nicht weiterentwickeln kann.“  Vielleicht müsste man auch über die Fachkräftequote diskutieren? Ein weiterer Knackpunkt ist die Rolle der Pflegehelfer. Diese verdienen in einigen Berliner Einrichtungen bereits 3.000 Euro brutto. Dennoch gibt es auch hier einen Arbeitskräftemangel. Um die knappen Pflege-Kapazitäten besser einzusetzen, wäre auch eine Koordinierung durch die Kommunen denkbar. Damit ließe sich vermeiden, dass ein Hochhaus von drei verschiedenen Pflegediensten angefahren wird. Halldorn merkte an, dies könne auch ein Ausdruck von Wahlfreiheit sein, sprach sich zwar auch für eine bessere Zusammenarbeit aus, machte aber deutlich, wo die Grenzen sind: „Was mir nicht wollen, dass die Kommunen entscheiden, wo wer was machen darf.“ Einigkeit herrschte zur Notwendigkeit einer guten Beratung vor Ort, um Pflegebedürftigkeit zu vermeiden. Die Pflegestützpunkte spielen dabei eine wichtige Rolle. Im ländlichen Raum ist das nächste Angebot aber oft zu weit entfernt. (MB)

Grimm versus Feld – Steuererhöhung für “Reiche”: „Vorab haben alle Ökonomen gefordert, die Entlastungen müssen zielgerichtet sein. Jetzt wo wir Lösungen vorschlagen, regen sich alle auf.“ Da kann man Veronika Grimm (Vorsitzende der Wirtschaftsweisen) schwer widersprechen, die im Rahmen der Vorstellung des Jahresgutachtens in der Landesvertretung Baden-Württemberg, auf Vorschläge zu Mehrbelastungen der Steuerzahler einging. Folgendes liegt auf dem Tisch: Ausgleich der kalten Progression aufschieben; ein befristeter Energie-Soli oder die temporäre Erhöhung des Spitzensteuersatzes. Aber was spricht dafür? Die Entlastungen waren nicht passgenau und darum ist es nicht gerecht, mit den aus den Maßnahmen entstandenen Schulden zukünftige Generationen zu belasten oder wie Grimm fordert: „Es wichtig, die heutigen Generationen an der Finanzierung zu beteiligen.“ Am selben Tag hatte die INSM (Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft) Lars P. Feld zu einem Vortrag eingeladen. Dieser forderte eine Gegenfinanzierung der Entlastungsmaßnahmen der Bürger und Unternehmen durch eine geeignete Ausgabenkontrolle, schließlich steigen die Steuereinnahmen des Bundes deutlich. In Hinblick auf eine temporäre Steuererhöhung ist er skeptisch: „Eine temporäre Steuererhöhung ist wie ein bisschen schwanger.“ Außerdem lege die politische Ökonomie nahe, dass eine einmal eingeführte Steuer nur schwer wieder abgeschafft wird. Dem hat auch Grimm zugestimmt: „Die Argumente, dass man das schwer wieder abschaffen kann, sind durchaus belastbar.“ Damit läuft Feld mit folgendem Statement ins Leere: „Das Kenntnis politökonomischer Zusammenhänge ist im Sachverständigenrat nicht vorhanden.“ Es wäre schön gewesen, wenn sich beide Veranstalter zusammengetan hätten. (MB)

Hintergrund-Talk zur Landwirtschaftspolitik mit Dr. Franziska Kersten MdB: „Es muss ökonomisch sinnvoll sein, sich ökologisch zu verhalten“: Damit hat Dr. Franziska Kersten SPD-MdB (Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft und Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz) den Hintergrundtalk beim BDWi zur Landwirtschaftspolitik auf den Punkt gebracht. Ihr Diskussionspartner war Markus Guhl (Hauptgeschäftsführer beim Bund deutscher Baumschulen – BdB). Von der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) über den Pflanzenschutz, die Biodiversität und die Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen zur Energieproduktion, bis zur Moorstrategie der Bundesregierung kamen zahlreiche aktuelle landwirtschaftspolitische Themen zur Sprache. Die Baumschulwirtschaft ist ein wichtiger Teil der Landwirtschaft bzw. des Gartenbaus. Sie ist auch von der Verknappung von Flächen und den steigenden Pachtpreisen betroffen. „Landwirtschaft und Gartenbau sind in erster Linie für die Versorgungssicherheit zuständig“, machte Guhl deutlich. Darum sei es wichtig, dass landwirtschaftliche Flächen erhalten bleiben. Kersten antwortete, dass beim Hochlauf von Photovoltaik erst einmal öffentliche Gebäude und eben keine Äcker genutzt werden müssen. Bei der Moorstrategie müsse in einen größeren Rahmen eingebunden werden und dies gelinge mit der Berücksichtigung der Perspektiven von Stakeholdern aus verschiedenen Bereichen. Bei den Themen Biodiversität und Pflanzenschutz kritisierten Guhl und weitere Teilnehmer einen deutschen Sonderweg. Bei Pflanzenschutzmitteln sind die Genehmigungsverfahren in Deutschland aufwendiger als im europäischen Ausland, was die von der EU favorisierte zonale (länderübergreifende) Zulassung von Wirkstoffen konterkariere. Auch beim Vorschlag zur EU-Pflanzenschutzverordnung durch die Kommission bahne sich eine katastrophale Situation für die deutschen Betriebe an: Während europaweit von den Mitgliedsstaaten nur wenige Gebiete als sensible Gebiete im Sinne der Biodiversität markiert werden, ufert in Deutschland die diesbezügliche Gebietskulisse aus. Auf sensiblen Gebieten sollen künftig keine Pflanzenschutzmittel mehr zur Anwendung kommen. Kersten verdeutlichte, dass momentan intensive Beratungen mit der EU liefen und hier das letzte Wort noch nicht gesprochen sei. Wie Ökonomie und Ökologie konkret zusammenpassen, machte Kersten anhand der Moorstrategie deutlich. Es sei wichtig, die Förderfähigkeit der Flächen zu erhalten. Auch eine Nachnutzung müsse möglich sein. So könnten landwirtschaftliche Flächen weiterhin genutzt werden – mit Gewinn für den Landwirt, das Klima und die Umwelt. Die Veranstaltung mit Stakeholdern aus der Landwirtschaftspolitik wurde von Ralf-Michael Löttgen (Bundesgeschäftsführer des BDWi) moderiert. (MB)

Eat and drink

Bäcker in Bio Company Friedrichstraße 136 Filiale: Stets mal was Neues; auch die Bio Company hat einen Bäcker. Besonders gut schmeckt mir die Quiche und die knackig gebackenen Vollkornbrötchen. Jede Woche ist ein Brot im Angebot und es gibt eine Bowl zum Mitnehmen. Wenn das nicht viele gute Argumente für einen Besuch sind? Geöffnet ist von 8:00 bis 21:00 Uhr. (MB)

Buy

Weihnachtskarten: Ein liebloses digitales Mailing oder ein paar handgeschriebene Karten an ausgewählte Menschen? Ihr habt auch in diesem Jahr die Wahl. Dabei habt Ihr die Möglichkeit, die Karten selbst zu gestalten. Auch wenn es nur 25 Exemplare seien sollen, kostet der Druck nur ein Euro pro Karte; zum Beispiel bei Sprintout. (MB)

Work

Junior Project Manager (m/w/d) bei der Berghof Foundation, Assistenz (Sekretariat) der Geschäftsführung (m/w/d) in Teilzeit bei 8KU GmbH, Wirtschafts- oder Sozialwissenschaftler:in mit organisations- oder innovationswissenschaftlichen Schwerpunkt (w/m/d) beim DLR, Karriereeinstieg in die Politikberatung als Associate (m/w/d) bei Miller & Meier Consulting, Referent:in Politik und Recht (m/w/d) bei AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung e.V.
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Quiz-Auflösung

Katharina Beck, Finanzpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestags­fraktion, beim RND.