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Sigrid Arteaga Marquard zur Expat-Plattform Plus Forty Nine, grüne Königsmacher und ein btw25-Talk mit Franziska Brandmann

QUIZ

„Wir von … fordern einen Preis von höchstens 3,50 Euro für jeden Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt. Dazu braucht es einen Preisdeckel als Obergrenze für Glühwein und Kinderpunsch.“

Spitzenkandidat beim btw25 der Partei Die Linke, Jan van Aken

Herzlich willkommen

Liebe Leserinnen und Leser,

ein Argument für die Gründung der taz im Jahr 1978 war die unzureichende Berichterstattung anderer Medien über Südamerika. Auch heute machen Medien bei ihrer Themenauswahl sichtbare Unterschiede. Wer etwas über die zweifelhaften Begründungen aus den grünen Ministerien zum Atomausstieg erfahren möchte, muss Cicero oder NZZ lesen. Von der SZ wird das Thema ignoriert. Dort wiederum finden sich zahlreiche Texte zum geplanten Koalitionsausstieg der FDP. Dieser wird von anderen Medien als Nebensächlichkeit abgetan. Interessant wird es, wenn es Politikern mit knackigen Statements gelingt, sich bei allen Medien Gehör zu verschaffen. Wie zum Beispiel Jens Spahn mit seiner Forderung nach Abschiebungen nach Syrien. Hier kommen die sozialen Medien ins Spiel. Wenn dort ein Thema groß läuft, ist eine schnelle Positionierung Pflicht, auch wenn man dafür von einer Seite der Medien abgewatscht wird.
Euer Matthias Bannas

In the Hood

Wöchentlich stellen wir Persönlichkeiten aus Berlin vor, befragen sie über das Stadtleben, Kommunikation und die Politik in Berlin. Wir haben in dieser Woche mit Sigrid Arteaga gesprochen. Sie wuchs in Mexiko-Stadt auf, hat deutsche Wurzeln und ihr Job als Diplomatin zuständig für PR bei der Mexikanischen Botschaft in Berlin brachte sie nach Berlin, wo sie auch blieb. Demnächst läuft die 25. Episode ihrer Radiosendung für Expats bei JazzRadio, die es auch auf PlusFortyNine als Podcast gibt; wo es seit ein paar Wochen auch einen täglichen englischsprachigen Morning-Espresso-Newsletter für die Expat- und Migrant-Community gibt.

Was sind die Themen, die die Expat- und Migration-Community zurzeit beschäftigen?

Es gibt nicht die eine Expat-Community – jede bringt eigene Herausforderungen mit. Ein zentrales Thema ist die überwältigende Bürokratie: Anmeldung, Wohnungsmarkt und Aufenthaltstitel sind oft miteinander verknüpft und für viele ein Teufelskreis. Danach folgt die Herausforderung, Deutschland wirklich zu verstehen. Hier setzt Plus Forty Nine an: Wir helfen Internationals, sich in Deutschland zu Hause zu fühlen und langfristig zu bleiben, statt nach wenigen Jahren wieder zu gehen.

Du machst Medien für Menschen mit Migrationshintergrund. Was ist das besondere daran?

Meine Großmutter verließ Deutschland 1930, nahm aber ihre Traditionen mit. Dieses Leben zwischen zwei Welten zeigte mir, wie schwierig Integration sein kann. In Deutschland bleibt vieles „selbstverständlich“ unausgesprochen, was es für Zugezogene kompliziert macht. Mit Medienprojekten wie „Ask a German“ schaffe ich Brücken: Fragen über scheinbar banale Themen wie „Lärm“ fördern Dialog und Verständnis – für ein Deutschland, in dem Internationales und Einheimisches wirklich zusammenfinden.

Was ist Dein Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?

Als ich 2011 nach Berlin kam, suchte ich verzweifelt nach einem Ort mit gutem Essen – aber vor allem nach einem freundlichen Lächeln, denn das scheint in Deutschland manchmal Mangelware zu sein. Ich fand beides im Amon in der Charlottenstraße 35: frische Pasta, eine warme Atmosphäre und immer ein Leckerli für Herr Balu, meinen Dackel. Für mich ist dieser Ort mehr als ein Restaurant – er war mein erstes Gefühl von Ankommen in Berlin-Mitte.

Measure

Koalitionspoker: Grüne als Königsmacher? Aktuelle Umfragen sehen die Union mit Friedrich Merz als Kanzlerkandidaten klar in Führung. Jedoch konnte die Union nicht vom Ampel-Aus profitieren und allein wird sie nicht regieren können. Die Frage nach möglichen Koalitionspartnern ist deshalb weit offen. Besonders die Haltung einiger Unionspolitiker gegenüber den Grünen wurde in den letzten Tagen immer wieder heiß diskutiert und offenbart Uneinigkeit innerhalb der Unionsparteien. So zeigte sich Friedrich Merz offen, mit den Grünen zusammenzuarbeiten. Merz verwies unter anderem auf die Außen- und Sicherheitspolitik, in der die Christdemokraten den Grünen näher seien als der SPD; er könnte sich sogar Robert Habeck als Wirtschaftsminister vorstellen. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder widersprach Merz daraufhin vehement und direkt aus seinem Dienstwagen: Der amtierende Wirtschaftsminister sei inkompetent, die Grünen gehörten in die Opposition und nicht in die Regierung, so Söder. Überhaupt sieht Söder die Schuld für die gegenwärtige wirtschaftliche Schieflage bei den Grünen. Merz’ Linksschwenk mag als taktisches Manöver interpretiert werden, um die Wählerbasis im linksliberalen Milieu zu erweitern. Söder hingegen positioniert sich als klarer Gegenpol zu den Grünen und versucht, die konservative Wählerschaft zu mobilisieren. Die Wählerinnen und Wähler scheinen eher Söder als Merz recht zu geben. Laut einer aktuellen Umfrage von Ipsos favorisieren 22 % der Befragten eine Große Koalition aus CDU/CSU und SPD. Eine schwarz-grüne Koalition findet hingegen nur bei 7 % Zustimmung. Die Mehrheit der Befragten (35 %) hat keine Präferenz für eine bestimmte Koalition. 18 Prozent sprechen sich übrigens für eine Koalition aus Union und AfD aus – diese Option bleibt Merz jedoch verschlossen. (RG) Quelle: Kanzlerfrage und Koalitionswunsch: Merz deutlich vor Habeck und Scholz, GroKo beliebteste Regierungsoption | Ipsos

Read

„Warum Bürgerliche über Union und FDP frustriert sind und trotzdem nicht die AfD wählen dürfen“: Die AfD wählen? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Trotzdem höre ich in vielen Gesprächen, dass es aus ganz verschiedenen Gründen in Teilen des konservativen / bürgerlichen Lagers eine Unzufriedenheit mit der Union und der FDP gibt. Das offensiv zu diskutieren, ist eine Denksportaufgabe für Wahlkämpfer und Anhänger der beiden Parteien. Der Text von Thorsten Alsleben (INSM-Geschäftsführer) ist ein Ansatz, um darüber nachzudenken. Die These, dass man jetzt nur noch einen Schuss frei habe, um die Probleme unseres Landes zu lösen, ist mir als Leitmotiv zu sehr Marketingsprech. Das ist als zentrales Narrativ zu schwach. Ihr findet den Text bei LinkedIn. (MB)

Listen

“The Rise and Fall of Assad’s Mafia Spy State / The Rest Is Classified”: David McCloskey (Bestseller-Autor und ehemaliger CLA-Analyst) und Gordon Corera (ehemaliger BBC-Journalist) haben mit “The Rest Is Classified” einen neuen Podcast gestartet. In diesem werden vorrangig historische Ereignisse aufgearbeitet und diskutiert. Besonders toll und lebendig erzählt sind die beiden Folgen zum Sturz einer demokratischen Regierung im Iran vom britischen und amerikanischen Geheimdienst. Dieser Coup ist eine der Ursachen für die anhaltende Krise im mittleren Osten. Und der Protagonist der Geschichte trägt den Namen Kermit Roosevelt. Auf Grund der Aktualität möchte ich euer Interesse aber auf diese Folge zu Syrien lenken. McCloskey war für den CLA in Syrien stationiert und berichtet aus erster Hand. (MB)

Watch

„Nius: Wo Rechte eine Bühne bekommen / ZDF Magazin Royale“: Böhmermann hat sich Nius vorgenommen. Das könnte interessant sein? Alles, was nach der Sendung hängenbleibt, ist aber eine Nius-Mitarbeiterin, die auch im rechtsextremen Spektrum unterwegs war oder immer noch unterwegs ist und die Texte auf der Plattform veröffentlicht hat, aber nicht unter ihrem Namen. Nius hat das Kürzel Redaktion verwendet. Der Beitrag scheitert an dem Konzept der Sendung, Comedy und Investigativjournalismus zu verknüpfen. Es gibt lauter lustige Nius-Skurrilitäten, die aber nicht skandalös sind. Man hat sich die Mühe gemacht, alle Newsbeiträge runterzuladen, war dann aber zu denkfaul, aus den Daten eine gute Geschichte zu stricken. Es tauchen zum Beispiel regelmäßig Beiträge bei Nius auf, die Ausländer und Migranten diskreditieren. Dazu hätte ich gerne mehr erfahren. Ihr findet die Sendung in der ZDF-Mediathek. (MB)

Learn

„Strategie beim digitalen Wahlkampf / Ablaufplan für Social Media-Kampagnen“: Die Hanns-Seidel-Stiftung hat auf ihrer Website das Thema Wahlkampf in vielen kurzen und praxisnahen Texten aufbereitet. So auch dieser Text zu Social Media. Vieles von dem, was da steht, ist aber nicht neu. Ganz hilfreich finde ich den Vierklang aus Information, Bekanntheit, Image und Vertrauen. Der Charme der Aufbereitung liegt in der Verknüpfung mit weiteren Themen. (MB)

Know

„Geflüchtete senden seltener Geld ins Ausland als andere Migrant*innen“: Adriana Cardozo Silva und Sabine Zinn haben für das DIW Geldüberweisungen von Flüchtlingen und Migranten untersucht. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass nur in einem sehr geringen Umfang – nur von 7 Prozent – der Flüchtlinge Geld ins Ausland überwiesen wird. Da dieses Ergebnis auf der Befragung von Betroffenen / Flüchtlingen beruht, ist es politisch angreifbar. Die Methoden und Daten, um die Höhe der Zahlungen zu ermitteln, sind nicht schlüssig. Es gibt keine Methode, informelle Zahlungen zu berücksichtigen. In den Statistiken der Banken tauchen nur hohe Zahlungen auf. Trotzdem finde ich die Schlussfolgerung der Studie nachvollziehbar, dass Überweisungen zurückgehen, wenn die Menschen eine bessere Perspektive in Deutschland haben. (MB)

Follow

Julian Joswig: Wir werden in den nächsten Wochen über zahlreiche Social-Media-Beiträge von Bundestagskandidaten stolpern. Gespannt bin ich auf alles, was von Julian Joswig kommt. Er kandidiert für die Grünen in Rheinland-Pfalz, ist aber bereits seit einigen Jahren in Berlin an der Schnittstelle von Wirtschafts- und Klimapolitik unterwegs. Folgt ihm auf LinkedIn. (MB)

Attend

btw25-Talk mit Franziska Brandmann am 17. Dezember / Chefin der Jungen Liberalen: Wachstumsschwäche und Werkschließungen, die deutsche Wirtschaft steckt tief in der Krise. Was jetzt verloren geht, kommt nicht wieder zurück. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zukunft für die deutsche Wirtschaft“ lädt der BDWi Sprecherinnen und Sprecher der Parteien zur wirtschaftspolitischen Diskussion ein. Den Auftakt macht Franziska Brandmann. Sie ist die Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen (JuLis) und Mitglied im Bundesvorstand der FDP. Der btw25-Talk findet am 17. Dezember statt. Ablauf: Einlass / Empfang mit einem Imbiss ab 16:30 Uhr; Talk von 17:00 bis 18:00 Uhr / Moderation Ralf-Michael Löttgen, Bundesgeschäftsführer des BDWi; Ausklang ab 18:00 Uhr. Melden Sie sich bitte formlos bei Matthias Bannas bannas@bdwi-online.de an. Mit der Teilnahmebestätigung erfahren Sie den Veranstaltungsort in Berlin-Mitte.

Been there

Sächsisches Weihnachtskonzert in Berlin: „Wir werden eine verantwortungsvolle Regierung der Mitte bilden und nicht mit Extremisten zusammenarbeiten“, das versprach Conrad Clemens, Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien und Chef der Staatskanzlei sowie Bevollmächtigter des Freistaates Sachsen beim Bund, im Rahmen seiner Begrüßung beim Sächsischen Weihnachtskonzert in Berlin in Hinblick auf die anstehende Regierungsbildung in Sachsen. Aber warum hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer die Gäste nicht begrüßt? Die Koalition aus CDU und SPD hat sich zwar auf einen Koalitionsvertrag verständigt. Für die angestrebte Minderheitenregierung fehlen aber noch Stimmen, um die Wahl zum Ministerpräsidenten noch in diesem Jahr über die Bühne zu bringen. Und dafür ist Kretschmer jetzt bei Gesprächen vor Ort gefragt. Und das Konzert? Das Zusammenspiel des Thomanerchors Leipzig und dem Konzerthausorchester Berlin war wunderschön. (MB)

Eat and drink

La Belle: Wem jetzt nach einem Frühstück oder einem Breakfast-Gin-Tonic ist in der warmen Sonne ist, dem sei “La Belle” in Kapstadt empfohlen. Von fast jedem Platz aus hat man einen tollen Blick auf den Stand von Camps Bay. Zu jeder Tageszeit bietet das Restaurant die passende Karte. Mein Favorit ist das Egg Benedict mit Spinat zum eher späten Frühstück, obwohl auch die Fisch-Karte nicht zu vernachlässigen ist; doch das Codfather ist direkt in spazierweite und meiner Ansicht nach in Sachen Fisch unübertroffen. (EH)

Buy

Werkhaus: Aus Holz und Papier aus Recycling, Durchforstung und nachhaltiger Bewirtschaftung entstehen praktische Büromöbel, – accessoires, Modellbausätze für Spielzeug und vieles mehr. Das bietet die Kette Werkhaus, die auch eine Filiale in der Friedrichstraße 123 unterhält. Geöffnet ist: Montag – Samstag 10:30 – 19:30 Uhr. Bei den Bürogeschichten bin ich mir nicht ganz sicher, ob das mein Stil ist; aber entscheidet selbst. Sehr gut gefallen mir die Autos und Bagger. Der Clou ist, für alle Produkte gibt es ein einheitliches Stecksystem ohne Schrauben. Spaß beim Zusammenbauen ist garantiert. Mehr Infos findet Ihr auf der Website der Kette. (MB)

Team- und Einzelportraits, die Spaß machen und Sie von ihrer besten Seite zeigen. Im Studio von Portrait.Berlin nahe Bahnhof Friedrichstraße oder auch gerne bei Ihnen im Büro. Attraktive Konditionen für große Teams und Einzelportraits. Bitte rufen Sie an: Frank Nürnberger, 0172-1013456.

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