“In den nächsten Jahren entscheidet sich, ob Deutschland weiterhin zu den führenden Industrieländern gehören wird. Wir müssen die Deindustrialisierung stoppen.”
BSW-Chefin Sahra Wagenknecht in der SZ
Liebe Leserinnen und Leser,
der Kurzstreckenbundestagswahlkampf hat seine eigenen dramaturgischen Abläufe. Vertrauensfrage und Veröffentlichung der Wahlprogramme sind in eine Woche gefallen; die letzte Bundestagssitzungswoche vor Weihnachten. Gibt es nun bis Neujahr eine kurze Pause oder nutzen die Medien die Zeit, um die Wahlprogramme auszuwerten und schon mal die eine oder andere Debatte auf den Weg zu bringen? Denn ab Neujahr heißt es für 7 Wochen, alle Augen auf die Spitzenkandidaten. Alle anderen Kandidaten werden ihren Schwerpunkt beim Wahlkreiswahlkampf setzen. Und wird es dann im politischen Berlin ruhig werden? Es würde mich überraschen.
Ich wünsche euch eine schöne und gesegnete Weihnachtszeit und alles Gute für das Jahr 2025.
Matthias Bannas
PS. Der nächste berlinbubble Newsletter erscheint am Donnerstag, 2. Januar.
Wöchentlich stellen wir Persönlichkeiten aus Berlin vor, befragen sie über das Stadtleben, Kommunikation und die Politik in Berlin. Diese Woche haben wir mit Daniel Florian gesprochen. Er ist ein Government- und Public-Affairs-Experte und hat in Brüssel, Berlin und anderen EU-Ländern für Unternehmen und Agenturen gearbeitet; in den letzten Jahren besonders intensiv an Tech- und Digitalisierungsthemen. Hier könnt Ihr seinen Politiknewsletter abonnieren.
Im letzten Bundestagswahlkampf hat die FDP stark auf das Thema Digitalisierung gesetzt. Wenn man sich die Bilanz der Ampel anschaut, hat sich aber spürbar nicht viel verbessert. Welches Digitalisierungsthema würdest Du in diesem Wahlkampf nach vorne schieben, wenn Du das für eine der antretenden Parteien entscheiden könntest?
Wir sollten uns vor allem darauf fokussieren, dass Unternehmen neue Technologien wie KI und Cloud anwenden, um so die Wachstumslücke zu den USA schließen. In der Debatte geht es häufig um die Frage, ob wir eine “europäische KI” brauchen. Aber anstatt darauf zu warten, müssen wir uns jetzt mit dieser Technologie beschäftigen.
Digitalpolitik ist zweitens Europapolitik. Ich würde mir einen Kanzler wünschen, der Deutschland wieder mehr Gewicht in Europa gibt, damit Deutschland sich in wichtigen Entscheidungen nicht enthält, weil sich die Ressorts nicht einigen können.
Drittens muss die Verwaltungsmodernisierung vorangetrieben werden. Hier hat die Bundesregierung mit dem Onlinezugangsgesetz einige Fortschritte gemacht, aber wir sind noch lange nicht am Ziel.
Im europäischen Parlament gibt es jetzt eine Mehrheit rechts der Mitte. Wie sollten Unternehmen, die sich für eine ambitionierte Klimaschutzpolitik stark machen, mit dieser Herausforderung umgehen?
In der Tat, im Europaparlament gab es bisher immer eine “große Koalition” aus Konservativen, Sozialdemokraten und Liberalen beziehungweise Grünen. Aber es hat sich jetzt schon gezeigt, dass die größte Partei, die Konservativen, sich auch alternative Mehrheiten mit rechten Parteien offenhalten möchte. Das wird dazu führen, dass Klima- und Umweltschutz eine geringere Priorität auf der Agenda haben werden.
Aber Klimaschutz ist nicht nur eine Frage der Politik: Auch Investoren und Mitarbeitende achten darauf, dass Unternehmen nachhaltig wirtschaften. Unternehmen sollten sich also nicht erst Gedanken um Nachhaltigkeit machen, wenn ein Gesetz sie dazu zwingt, sondern – aus purem Eigeninteresse – schon heute.
Was ist dein Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?
Da ich seit sieben Jahren von zu Hause in Pankow aus arbeite, ist das Soho House in der Torstraße ein gern besuchter Ort von mir. Hier kann ich mich in gemütlicher Atmosphäre verabreden, etwas arbeiten und vor oder nach der Arbeit noch aufs Laufband gehen. Und ich liebe die Aussicht auf den Fernsehturm!
Pessimistischer Ausblick, jedoch finanziell nicht unzufrieden: Statt optimistischer in die Zukunft zu blicken, was die Lebenshaltungskosten und die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2025 angeht, scheint sich ein grundsätzlicher Pessimismus in den Köpfen festgesetzt zu haben. 64 Prozent der Deutschen gehen davon aus, dass die Inflation – und damit die Preise – in den kommenden zwölf Monaten weiter steigen werden, das sind 11 Prozentpunkte mehr als im April 2024. Preissteigerungen erwarten die Deutschen in den kommenden sechs Monaten vor allem bei Lebensmitteln (74%) sowie bei Energie (66%) und Benzin (60%). Für diese Entwicklung machen 64 Prozent der Bundesbürger die Politik der Bundesregierung verantwortlich. Etwa ebenso viele (64%) sehen den Krieg in der Ukraine als Ursache. Mehr als jeder dritte Deutsche (36%) fühlt sich heute schlechter gestellt als vor der Corona-Pandemie. Dennoch sieht sich die Hälfte der Bundesbürger finanziell gut aufgestellt: 49 Prozent der Befragten haben nach eigenen Angaben einen komfortablen Lebensstandard oder ein gutes Auskommen. Etwa ebenso viele (49%) empfinden ihre finanzielle Situation jedoch als schwierig oder kommen „gerade so“ über die Runden. (RG) Quelle: Steigende Lebenshaltungskosten: Deutsche blicken pessimistisch in die Zukunft | Ipsos
Ist ein Joghurt ein To-Go-Produkt? „Wahnsinn to go“ von BVE-Chef Christoph Minhoff: Wenn es nach dem Umweltbundesamt geht, ist das ab dem nächsten Jahr so. Damit steigen die Kosten für die joghurtproduzierenden Molkereien kräftig an. Alle Details der Geschichte findet Ihr in einem launigen Text, den Christoph Minhoff auf LinkedIn veröffentlicht hat. Bemerkenswert ist der Spin der Geschichte. Politische Entscheidungen beeinflussen die Kosten für Lebensmittel erheblich. Wie bereits bei der Debatte um den SPD-Vorschlag zur Absenkung der Mehrwertsteuer zu beobachten war, kann das eine Kampagne ganz gut aushebeln. Dennd die Schlussfolgerung liegt auf der Hand. Verbraucher zahlen für Bürokratie mit höheren Preisen. Bürokratieabschaffung ist ein wirksames Instrument, um den Preisanstieg bei Lebensmitteln auszubremsen. (MB)
Beisenherz / Frenzel – auf einen Podcast mit Olaf Scholz: Die Spitzenkandidaten werden sich jetzt bei den reichweitenstarken Podcasts die Klinke in die Hand geben. Innerhalb weniger Tage war Olaf Scholz bei Micky Beisenherz (Apokalypse & Filterkaffee) und bei Korbinian Frenzel (Studio 9) zu Gast. Beide Auftritte waren dankbar. Gut gefallen hat mir bei Beisenherz, wie er die Angsterzählung der SPD vor Russland auf den Punkt gebracht hat. Frenzel bestreitet einen längeren Teil des Podcasts mit von ihm selbst vorgetragenen Zuschauerfragen. Das kommt schief rüber. Schade ist, dass beide Moderatoren von Wirtschaft keine Ahnung haben. Oder sie hatten keine Lust auf das Thema. (MB)
Debatte zur Vertrauensfrage: Insbesondere bei historischen Debatten steigt bei mir die Wertschätzung für die Mediathek auf der Website des Bundestages kräftig an. Übersichtlichkeit und Vollständigkeit erleichtern es, sich nach einem aufgeregten Tag auf der heimischen Couch noch mal einen Überblick zu verschaffen. Die beste Rede hat Rolf Mützenich gehalten. Ich teile nicht, was er gesagt hat. Ihm ist es aber sehr gut gelungen, die FDP und Merz anzugreifen und gleichzeitig herauszuarbeiten, warum Scholz so einen tollen Job macht und weiterhin Kanzler bleiben sollte. (MB)
„State of the Media Report 2024 für Deutschland“ von Cision: Über 3.000 Journalisten aus 19 Ländern, davon 250 aus Deutschland, haben an der Umfrage zum Media-Report des PR-Dienstleisters Cision teilgenommen. Im Mittelpunkt der Umfrage steht die Frage: Was müssen PR-Menschen beachten, wenn sie ein Thema bei Journalisten pitchen? Zum Beispiel: Relevanz, Genauigkeit, Zuverlässigkeit und kein nerviges mehrfaches Nachfassen. Überrascht hat mich, wie viele Themenvorschläge bei Journalisten täglich ankommen, wobei bei der Umfrage nicht ganz klar ist, ob auch alle Pressemeldungen mitgezählt werden. Ihr könnt den Report bei Cision unkompliziert bestellen. (MB)
„Weltwirtschaft im Winter 2024“: Ein Team vom Kiel Institut für Weltwirtschaft hat einen neuen Bericht zur Weltkonjunktur veröffentlicht. Wie schaut es in China aus? Welche Auswirkungen könnten die angekündigten Trump-Zölle haben? Die Zeiten zweistelliger Wirtschaftswachstumsraten sind auf der ganzen Welt vorbei. In dem Bericht und den sehr übersichtlichen Grafiken und Tabellen findet Ihr u.a. Arbeitsmarkt-, Inflations- und Konjunkturdaten aus den USA, Europa, China und den Schwellenländern. Und das alles kurz und knackig. (MB)
Benedikt Becker: Er ist Chefreporter bei der WirtschaftsWoche und hat jüngst u.a. intensiv zum FDP-Skandal recherchiert und geschrieben. Becker ist offensichtlich sehr gut informiert. Folgt ihm auf LinkedIn. (MB)
„Innovationsfrühstück: Wie Künstliche Intelligenz das Handwerk revolutioniert“: Am 7. Januar; 8:15 Uhr – 10:00 Uhr, im AMZ Weissenseer Präzisionsguss GmbH (Pausenraum) / Roelckestraße 91 / 13088 Berlin, lädt die Naumann-Stiftung zu einem Innovationsfrühstück ein. Mit und für euch diskutieren: Dr. Georg Mannsperger (Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit), Daniela Kluckert MdB, Kerstin Wiktor (Beauftragte für Innovation und Technologie (BIT) bei der Handwerkskammer Berlin). Die Moderation übernimmt Britta Sophie Weck. Im Anschluss wird eine Führung durch den Betrieb der AMZ Weissenseer Präzisionsguss GmbH angeboten. Ihr könnt euch auf der Website der Stiftung anmelden. (MB)
Passgenau für Ihr Corporate Design: Team- und Mitarbeiterportraits, die perfekt Ihre Website ergänzen. Zeigen Sie sich und die Kompetenz und Zugänglichkeit ihrer Mitarbeitenden. Ein Fotoshooting, das Spaß macht und zuverlässig Ergebnisse garantiert. Sichern Sie sich jetzt ihren Team- oder Einzeltermin: Frank Nürnberger, 0172-1013456, Portrait.Berlin.
Frühstück oder Mittagessen im Fechtner: Wenn es einen Richtung Rosenthaler Platz verschlägt und man sucht ein gute Mittagessen, dann ist das Fechtner in der Torstraße 114 eine ganz ausgezeichnete Wahl. auf Basis von pochierten Eiern oder Rühreiern kann man sich selbst etwas zusammenstellen. Ein Muss ist der Meerrettich-Limetten-Dip, den tunke ich zum Schluss immer mit Brot auf. Es gibt außerdem verschiedene Mittagsangebote. Wer eher frühstücksorientiert lebt, für den gibt es Bircher-Müsli oder hausgemachtes Granola. Alternativ gibt es leckere Stullen mit Lachs, Ziegenkäse oder Avocado. Und die Kuchen in der Vitrine lasse ich auch nicht außer acht. (EH)
Königsberger Marzipan: Sucht Ihr noch ein besonderes Weihnachtsgeschenk? Für alle, die Marzipan lieben, ist Königsberger Marzipan eine besondere Freude. Es ist saftig und hat einen hohen Mandelanteil. Außerdem gibt einige sehr schöne und traditionelle Produktvarianten. Ihr könnt zwar auch online bestellen. Es lohnt sich aber, den Laden in Charlottenburg in Augenschein zu nehmen (Pestalozzistr. 54a, 10627 Berlin / Ecke Suarezstraße). Geöffnet ist Mo-Fr: 10:00 – 18:30 Uhr / Sa: 10:00 – 15:30 Uhr. Alle Infos und den Online-Shop findet Ihr auf dieser Website. (MB)
Event Coordinator (m/f/x) bei der International Holocaust Remembrance Alliance, Redaktionsleitung mit Schwerpunkt Bildung (m/w/d) bei Die Gesellschaft für eine gute Zukunft, Junior Berater:in (m/w/d) bei BEST FRIEND, Head of Communications (m/f/d) bei Power for Democracies, Kommunikationsmanager:in „Gedenken an Bahnhöfen“ (w/m/d) bei der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ)
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