Dr. Anja Clarenbach vom GVP zu Fachkräftezuwanderung und Zeitarbeit sowie zur Verbandskommunikation auf LinkedIn
Dr. Anja Clarenbach vom GVP zu Fachkräftezuwanderung und Zeitarbeit sowie zur Verbandskommunikation auf LinkedIn
„Wir werden noch viel deutlicher die Unterschiede zwischen uns und der AfD herausstellen.“
CDU-Chef Friedrich Merz im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Liebe Leserinnen und Leser,
konservativ/liberal und links/grün; matcht das bei der Partnersuche? Ein Freund von mir hat Gegenteiliges berichtet. Im Politikbetrieb dürfte das aber eigentlich kein Problem sein. Uns geht es zwar auch um die Sache. Aber Hand aufs Herz, viel interessanter ist doch der Weg dahin. Eher wie Politik gemacht wird, als was für Politik gemacht wird. Da ist eine riesengroße Schnittmenge bei möglichen Partnern und Partnerinnen. Früher gab es sogar einige parteiübergreifende MdB-Paare. Sollte sich das mittlerweile grundlegend geändert haben; dann bedarf es einer Lösung. Hat schon jemand Lobbytinder erfunden?
Euer Matthias Bannas
Dr. Anja Clarenbach ist Leiterin des Fachbereiches Grundsatz – Politik des Gesamtverbandes der Personaldienstleister (GVP)
Der GVP wirbt vehement dafür, die Fachkräftezuwanderung auch für die Zeitarbeit zu öffnen. Warum ist das für die gesamte deutsche Wirtschaft wichtig?
Die Unternehmen klagen schon heute über Fachkräftemängel. Diese Situation wird sich durch den demografischen Wandel noch deutlich verschärfen. Die deutsche Wirtschaft ist also auf die Zuwanderung von Fachkräften angewiesen. Die Rekrutierung im Ausland, insbesondere außerhalb der EU, können die meisten KMU aber nicht aus eigener Kraft stemmen. Deswegen wäre es wichtig, dass die Personaldienstleister mit ihrer Expertise unterstützen und dringend benötigte Fachkräfte für Unternehmen ins Land holen.
Mit Fakten auf Meinung reagieren; so würde ich Ihre Arbeit für den Verband auf der Plattform LinkedIn zusammenfassen. Wie bedeutsam ist LinkedIn für die politische Debatte zum Thema Zeitarbeit?
Aktuell sind – noch – nicht allzu viele Politiker*innen und Institutionen aus dem politischen Raum auf LinkedIn vertreten, aber es werden immer mehr. Es gäbe also andere Social-Media-Kanäle mit mehr Einfluss auf politische Debatten. Mir ist es jedoch wichtig, auch andere Verbände und vor allem die Branche selbst zu erreichen, damit die Personaldienstleister die Fakten weitertragen – z.B. in Gesprächen mit „ihren“ Abgeordneten. LinkedIn ist für mich also vor allem ein wichtiger Multiplikator.
Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?
Es mag vielleicht ein bisschen morbide anmuten, denn das ist der Dorotheenstädtische Friedhof an der Chausseestraße. Für mich ist das eine wunderbare Oase mitten im Getümmel und Getöse von Berlin-Mitte. Außerdem haben dort viele Schriftssteller*innen, die ich sehr schätze und liebe, ihre Grabstätte: Anna Seghers, Bertold Brecht, Heinrich Mann und Arnold Zweig, dessen Zyklus „Der große Krieg der weißen Männer“ und andere Romane mich ein paar Jahre lang intensiv begleitet haben.
Dr. Anja Clarenbach ist Leiterin des Fachbereiches Grundsatz – Politik des Gesamtverbandes der Personaldienstleister (GVP).
Der Gesamtverband der Personaldienstleister (GVP) vertritt die Interessen von über 5.600 Mitgliedsunternehmen bundesweit. Der GVP ist der größte Unternehmens- und Arbeitgeberverband der Personaldienstleister. Er ist Ansprechpartner der Personaldienstleistungsbranche für die Politik sowohl auf deutscher als auch auf europäischer und internationaler Ebene. Mit seinen Sozialpartnern gestaltet der GVP Arbeits- und Sozialbedingungen in der Personaldienstleistungsbranche. Der Verband bekennt sich zur Tarifautonomie als essentieller Bestandteil der Sozialen Marktwirtschaft.
Foto von Birgit Kleber
„Wie kann die CDU diese Ministerin nur so im Regen stehen lassen?“: Ein Kommentar kann mehr sein als nur Meinung. Thomas Sigmund hat im Handelsblatt die mangelnde Reformbereitschaft der Bundesregierung zum Thema gemacht, indem er die neue Bundeswirtschaftsministerin nach vorne rückt. Katherina Reiche wird ihrer Rolle gerecht. Sie mischt sich in alle Debatten ein, die die Wirtschaft beeinflussen. Sie macht sich für mehr Wettbewerbsstärke und insbesondere den Mittelstand stark. Denn der Mittelstand wird vom Rest der Bundesregierung weitestgehend ignoriert. Es lohnt sich auch die dazugehörige LinkedIn-Debatte auf dem Account von Sigmund zu lesen. (MB)
„Muss sich die CDU für die AfD öffnen? Mit Peter Tauber“: Umgang mit der AfD? Die Union hat die Debatte vorerst beendet. Für wir lange ist offen. Wer verstehen möchte, wie die Debatte entstanden ist, sollte sich den Podcast von Paul Ronzheimer mit dem Ex-CDU-Generalsekretär Peter Tauber anhören. Die beiden arbeiten heraus, in welchem Dilemma die Union steckt und welche Optionen sie hat. Ihr findet den Podcast u.a. bei BILD. (MB)
Einfach reden. Wir machen sichtbar. Sie haben etwas zu sagen und wollen dafür eine digityle oder hybride Pressekonferenz nutzen – wir setzen Ihre Idee um und sorgen für Wirkung auf allen Kanälen. Idee. Umsetzung. Wirkung. presse.live
„Alice Weidel – Ein Porträt“: Ich bin neulich über eine Kurz-Doku zu Weidel gestolpert, die David Gebhard gedreht hat. Diese ist im Vorfeld der Bundestagswahl vom ZDF veröffentlicht worden und kann dort immer noch gestreamt werden. Etwas Neues habe ich nicht erfahren. Mir hat es dennoch gefallen. Weidels Bundestagsreden finde ich schwer erträglich, darum schalte ich oft ab. Hier gibt es die Gelegenheit, sie in verschiedenen Situationen in Augenschein zu nehmen. Hinzu kommen O-Töne von Wegbegleitern. Als etwas befremdlich habe ich die Analyse ihrer Abi-Zeitung empfunden. (MB)
„Warum Unternehmen LinkedIn nutzen sollten, um Abgeordnete zu erreichen“: Politische Kommunikation auf LinkedIn? Für viele Berliner Akteure ist das Alltag. Und dennoch bleiben immer wieder Chancen ungenutzt. Jan Wehrhold hat bei politik&kommunikation aufgeschrieben, warum die Plattform für Lobbyisten und politischen Entscheider so wertstiftend ist. Und er hat auch ein paar praktische Beispiele + Tipps und Tricks parat. (MB)
„Emotionalisiert, zugespitzt, meinungsstark: Political Influencer zwischen Journalismus und Algorithmus“: Die Landesanstalt für Medien NRW hat den Auftritt von 100 reichweitenstarken, politischen Influencern auf TikTok und Instagram im Umfeld der Bundestagswahl analysiert. Da es sich logischerweise um keine Zufallsauswahl handelt, sollte man daraus auch keine allgemeinpolitischen Schlüsse ziehen. Interessant fand ich den geringen Stellenwert sozial- und finanzpolitischer Themen. Wie erwartet, ist der Auftritt der Influencer oft emotional. Hier findet Ihr die Untersuchung. Vielen Dank an Dominik Heck für den Hinweis. (MB)
Antonin Finkelnburg: Verbands-HGFs auf LinkedIn, klappt das? Ganz gut gefällt mir der Account von Finkelnburg vom BGA. Er spiegelt seine Termine – das machen auch viele andere – und hat doch immer etwas konkret Inhaltliches in jedem Post dabei. Hier könnt Ihr euch selbst einen Eindruck verschaffen. (MB)
„Die Freiheit des Marktes“: Die Konrad Adenauer Stiftung lädt am 28. Oktober, ab 18:30 Uhr, zu einer Diskussion mit Tanja Gönner, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Deutschen Industrie, und Prof. Dr. Jan Schnellenbach von der Brandenburgischen Technischen Universität, ein. Es geht um Regulierung und ökonomische Souveränität. Veranstaltungsort ist die Europäische Akademie Berlin in der Bismarckallee 46/48, 14193 Berlin. Ihr könnt euch auf der Website der Stiftung anmelden. (MB)
Been there
Parlamentarischen Abend vom Junger Wirtschaftsrat
„Es lohnt sich über Freiheit zu reden, weil sie nicht selbstverständlich ist.“ So moderierte der ehemalige Thüringer CDU-Chef Mike Mohring den Parlamentarischen Abend vom Junger Wirtschaftsrat vergangenen Freitag an. Dieser trug passenderweise den Titel „Rückkehr zum mündigen Bürger – weniger Staat, mehr Vertrauen“. Mohring erinnerte an die historische Demonstration in Leipzig vom 9. Oktober 1989, die maßgeblich zum Ende der DDR beigetragen hat – er nahm daran teil. „Die Sehnsucht nach Freiheit hat die Mauer zum Einstürzen gebracht.“ Schöner hätte er es nicht ausdrücken können.
Neben Caroline Bosbach MdB und dem Mitglied im FDP-Bundesvorstand, Torsten Herbst, nahmen auch Georg Stecker (Die Deutsche Automatenwirtschaft e.V.) und Christian-Moritz Thorn (LÖWEN ENTERTAINMENT) an der Eröffnungs-Diskussionsrunde teil. Die Idee hinter dieser Besetzung ist naheliegend: Kaum eine andere Branche ist so streng reguliert wie das Hashtag#Glücksspiel.
In Berlin beispielsweise sei es sogar verboten, in Spielhallen kostenlos ein Glas Wasser anzubieten, erklärte Thorn. Viele Details der aktuellen Regulierung hätten den Konsumenten aus dem Blick verloren und sein auch für den Spielerschutz evident unwirksam. Im Ergebnis nehmen illegale Angebote bundesweit stark zu: Experten schätzen den Schwarzmarktanteil auf ein Drittel bis zur Hälfte. In Berlin ist das Bild mit etwa 80 Prozent illegalen Automaten besonders drastisch. Der Verbraucherschutz gerate so völlig aus dem Blick, machte Thorn deutlich. Und was tun? „Das beste Mittel ist ein starkes legales Angebot,“ so Stecker.
Wichtig sei es „die Millionen Erwachsenen, die in ihrer Freizeit an Glücksspielangeboten teilnehmen, endlich wieder ernst zu nehmen“, forderte Thorn. Verstehen müsse man die unterschiedlichen Wünsche bei der Freizeitgestaltung eines jeden zwar nicht – die Vielfalt sollte man jedoch anerkennen und den Bürgerinnen und Bürgern mit Respekt begegnen.
Wir alle hätten ein Recht auf freie Entfaltung, somit auch auf Freizeit-Freiheit. Das wäre ein zentrales Generationenversprechen unserer pluralistischen Gesellschaft, so Thorn. Das sah Stecker auch so: „Das selbstbestimmte Freizeitverhalten der Menschen gehört zu den ganz elementaren Rechten.“ Wer mehr über Freizeit-Freiheit erfahren möchte, sollte sich dazu die gleichnamige Kampagnenwebsite von LÖWEN ENTERTAINMENT anschauen.
Es ging aber bei der Veranstaltung nicht nur ums Thema Glücksspiel. Der stellvertretende Bundesvorsitzender der FDP, Henning Höne MdL, ging auf die Aktivrente ein und forderte die Berücksichtigung von Selbstständigen. Caroline Bosbach MdB blickt sehr optimistisch in die Legislatur. Die Brosius-Gersdorf-Abstimmung habe gezeigt, dass es in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion viele selbstbewusste Abgeordnete gibt. Und es gab auch handfeste Kritik an der Bundesregierung. „Wenn man den Herbst der Reformen ankündigt, muss man liefern oder man kündigt ihn nicht so stark an“, so Mohring.
Tourismuspolitischen Talk des ADAC
„Die Akzeptanz ist dann groß, wenn die Bevölkerung den Eindruck hat, dass sie vom Tourismus profitiert.“ Damit hat Wolfgang Wagner (Bayern Tourismus Marketing GmbH – BayTM) beim tourismuspolitischen Talk des ADAC herausgearbeitet, wie Reiseziele mit zunehmender Kritik aus der Bevölkerung – Stichwort Overtourism –umgehen sollten. Freibäder, Hallenbäder, Wander- und Radwege, Einzelhandel und vieles mehr würde es gar nicht vor Ort geben, wenn die Touristen nicht dafür sorgen würden, dass es profitabel betrieben werden kann, erklärte Wagner. Außerdem seien ausgewählte Öffnungszeiten nur für Einheimische bei bestimmten öffentlichen Dienstleistungen eine effektive Maßnahme, so Álvaro F. Blanco Volmer (Botschaftsrat des Spanischen Fremdenverkehrsamt Berlin). Alexandra Wolframm (Booking.com) wies darauf hin, dass Plattformen für Sichtbarkeit des vollständigen Angebots an Unterkünften sorgen. Dadurch verteile sich Tourismus besser.
Ab dem nächsten Jahr tritt die EU-Kurzzeitvermietungsverordnung in Kraft. Diese wird für mehr Transparenz im Markt sorgen. Ziel der Verordnung ist es, Daten zwischen Gastgebern, Plattformen, Kommunen, Behörden und Statistikämtern auszutauschen. Und wenn nur Unterkünfte mit einer Registrierungsnummer auf Plattformen angeboten werden können, dann wird auch die Hinterziehung von Steuern deutlich erschwert. In einigen Regionen funktioniert das bereits. Falls euch das Thema interessiert, werft doch einen Blick auf die letzte ADAC-Umfrage genau dazu. (MB)
Das Jolly: Der – meine Meinung – beste Asiate in Mitte ist immer noch das Jolly. Ich war mal wieder abseits des Mittagstisch-Betriebs da. Wir hatten zu zweit den Salat mit Papaya und Avocado (alles perfekt frisch und reif), den Fingerfood Teller (Hühnchen-Spieße, Tempura-Garnelen und Frühlingsrollen); beides jeweils 9 Euro. Danach das rote Curry mit Ente. Insbesondere die Ente ist schwer zu toppen. Dazu schmeckt der offene Rosé-Wein (7 Euro für 0,2) sehr gut. Montag ist Ruhetag, ansonsten ist von 12:00 bis 21:00 Uhr geöffnet. Ihr findet das Restaurant Am Kupfergraben 4/4a, 10117 Berlin. Mehr Infos auf der Website. Und übrigens, die Altkanzlerin wohnt um die Ecke. (MB)
Meedia: Das jeweils aktuelle Heft kostet 35 Euro. Lohnt sich das für politische Kommunikationsmenschen? Ich bin nicht so ganz überzeugt. Sehr gut gefällt mir in der aktuellen Ausgabe das Interview mit Pioneer-Geschäftsführer Paul Harlacher. Auch die aktuellen Mediendaten sind interessant. Aber sonst? Wenn Ihr selber testen möchtet, könnt Ihr das Heft auf dieser Website bestellen. (MB)
Pressesprecher für die CSU im Bundestag
Ist das nur pro forma ausgeschrieben? Wahrscheinlich schadet es nicht, wenn man Stallgeruch hat. Interessant ist, dass explizit eine Person gesucht wird, die auch etwas von Social Media versteht. Das Spannungsfeld Fraktion, Bundesregierung + Landesregierung verspricht einen interessanten Job. Es macht dennoch Sinn bei seinen Kontakten mal abzufragen, wie die Arbeitsatmosphäre in der Fraktion so ist. Ihr findet das Angebot bei politik&kommunikation. (MB)
Studentische Hilfskraft Kommunikation bei CeMAS, Kaufmännische*n Geschäftsführer*in mit Expertise in Sozial- oder Klimapolitik bei Zukunft KlimaSozial, Praktikant*in im Bereich Communication & Campaigning bei Brand New Bundestag, Direktor:in (m/w/d) bei Give Something Back to Berlin, Berater*in/Projektmanager*in Kommunikationskampagnen für NGOs und Verbände bei ADVERB
Mehr Jobs auf politjobs.com