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INSM-Talk: Sind Unternehmer bessere Politiker?

Donnerstag, 02. Januar 2025

„Sie sollten wissen, worüber sie sprechen und auch schon mal in der Praxis gearbeitet haben.“ Mit diesem Ideal des Politikers hat mir Sarna Röser (Unternehmer in Bewegung) aus dem Herzen gesprochen. „Sind Unternehmer bessere Politiker?”, so der Titel einer Veranstaltung der INSM – Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft bei der neben Röser Niklas Potrafke (ifo Institut), PKM-Chef Christian von Stetten MdB und Thilo Bode (Ex-Chef von Greenpeace und Foodwatch) miteinander diskutiert haben. Ob Unternehmer wirklich die besseren Politiker sind, konnte in der Diskussion nicht abschließend geklärt werden. Ein aktuelles Paper von Potrafke deutet aber Grundlage einer Untersuchung von 40.000 Befragten aus 130 Ländern darauf hin, dass sich Kabinettsmitglieder mit unternehmerischem Hintergrund oft für Deregulierung, Freihandel, einen verlässlichen Rechtsstaat und stabile Haushalte stark machen.

Der Kern der Veranstaltung war für mich die Frage, ob Politiker einen praktischen Hintergrund haben sollten oder ob Berufspolitiker besser für den Job geeignet sind. Von Stetten wies auf die notwendigen Qualifikationen von Politikern hin. Man muss reden können, darum seien Lehrer und Rechtsanwälte im Vorteil. Außerdem: „Kämpfen muss man schon selber.“; wenn es nämlich darum geht, sich als einer von vier Kandidaten vor 1.000 Mitgliedern im Saal durchzusetzen. Das es so wenig Unternehmer in den Parlamenten gibt, könnte auch an den Transparenzpflichten liegen. Im Gegensatz zu Rechtsanwälten müssen Unternehmer ab einer bestimmten Umsatzhöhe ihre Kunden ausweisen. Bei Wahlen hat es in der Regel jeder selbst in der Hand, Kandidaten in die Parlamente zu wählen, die unternehmerische oder zumindest berufliche Erfahren mitbringen. Schwierig wird es dann, wenn nur Kandidaten zur Auswahl stehen, die keinerlei Erfahrungen mitbringen. Negativ wirkt sich das neue Wahlrecht im Bund aus. Die Listenkandidaten wurden gestärkt. Die Wahlkreiskandidaten wurden geschwächt. Leonie von Randow-Güth (WELT TV) hat die Veranstaltung moderiert. Thorsten Alsleben, Geschäftsführer der INSM, hat die Gäste begrüßt. (MB)

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