Mehr Geld als Verstand – Buchvorstellung mit Nena Brockhaus und Franziska Zimmerer
Freitag, 02. Mai 2025
„Die Politiker haben Angst zu sparen, denn sie werden dafür nicht gefeiert.“ In dem Punkt stimme ich der Journalistin Nena Brockhaus ausdrücklich zu. Sie hat im Zwiegespräch mit Franziska Zimmerer (Mitglied der Redaktionsleitung bei WELT) ihr neues Buch „Mehr Geld als Verstand“ in Berlin vorgestellt.
Aber wo sparen? Zum Beispiel beim Bürgergeld und dem Entwicklungshilfeministerium, schlägt Brockhaus vor. Mehr Wumms hat das Thema Elterngeld. Sie fragt zu Recht, warum Paare die mehr als 175.000 Euro im Jahr verdienen, vom Staat mit Sozialleistungen unterstützt werden müssen. Das wird zumindest von Teilen der Öffentlichkeit nicht so gesehen. 700.000 Menschen haben eine Petition von Verena Pausder zu dem Thema unterzeichnet.
Und ebenfalls einen Punkt hat sie mit ihrer Kritik an den ausufernden Ausgaben für Social Media sowie von Kommunikations- und Ausstattungsmaßnahmen (Friseure, Visagisten und Fotografen) im Politikbetrieb. Die amtierende Bundesregierung wird sich kaum in ihrem eigenen Spielraum beschneiden. Aber wäre es nicht charmant, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für unabhängigen und kritischen Journalismus zu verbessern; zum Beispiel durch Steuererleichterungen? Im Gegenzug könnte man die Kommunikationsbudgets von Regierungen und Abgeordneten etwas zurückfahren.
Bei einigen Themen ist Brockhaus widersprüchlich. Sie kritisiert das Rentensystem, fordert aber höhere Renten für Mütter / Frauen. Und sie pocht auf Eigenverantwortlichkeit, lehnt aber ab, dass erst einmal das eigene Vermögen aufgezehrt werden muss, bevor man Sozialleistungen erhält.
Die Veranstaltung wurde von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit durchgeführt. Begrüßt hat Alexander Barth. Leiter des Länderbüros Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern der Stiftung. Ihr könnt das Buch u.a. bei Dussmann kaufen oder bestellen.
