Talk zum Lieferkettengesetz von PEAG und dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall
Donnerstag, 16. Januar 2025
“Lieferkettengesetz: Moralischer Fortschritt oder bürokratische Bürde?” Unter dieser Überschrift stand die PEAG-Personaldebatte zum Frühstück, die von der PEAG gemeinsam mit dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall ausgerichtet wurde.
Der FDP-Arbeitsmarktpolitiker Carl-Julius Cronenberg ist bei dem Thema sehr klar: „Es ist eine Gesetzgebung, die Europa schwachmacht und der Sache nicht wirklich dient.“ Sein Diskussionspartner Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), wies auf das Ziel des Lieferkettengesetzes hin, der Schutz von Menschenrechten. Indem deutsche Unternehmen das Lieferkettengesetz erfüllen, schützen sie sich auch vor Reputationsschäden. 220 Seiten Umsetzungsvorgaben für die Unternehmen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) verdeutlichen die bürokratischen Lasten. Diese treffen auch den Mittelstand, weil große Unternehmen Berichtspflichten auf mittelständische Lieferanten abwälzen. Das es noch schlimmer geht, zeigen die Pflichten für Unternehmen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Hier schlagen über 1.000 KPIs zu Buche. Werden die Richtlinie und das deutsche Lieferkettengesetz wieder abgeschafft? Da haben die Wähler ein Wörtchen mitzureden.
Wie zu erwarten, warb Cronenberg für die FDP. „Einhaltung der Menschenrechte und Nachhaltigkeit sind wichtige Themen, aber wir sollten uns angesichts der schwierigen Wirtschaftslage vorrangig um Dinge kümmern, die Deutschland wieder nach vorn bringen“, forderte PEAG-Geschäftsführer Sven Kramer. Für mögliche Reformen schlug Cronenberg white listing, black listing und safe habour Regelungen vor. Die Veranstaltung wurde von der Journalistin Ute Welty moderiert. (MB)
