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Wie Korrespondenten auf Deutschland schauen

Donnerstag, 12. Juni 2025

Den Blick von Deutschland-Korrespondenten ausländischer Zeitungen auf die politische Lage in Berlin war Thema des Panels im Rahmen des Sommerempfangs des Aspen Institute Germany.

Auf die erste Frage, nämlich wie die Wahl von Friedrich Merz in den Ländern aufgenommen wurde, sollte nur mit einem Wort geantwortet werden. Thomas Escritt, der Berlin-Korrespondent von Thomson Reuters, sagte “Quiet”. Tonia Mastrobuourni von der italienischen “La Repubblica” benutzte doch zwei Wörter “Horror and Relief” – und erklärte später, als sie ausführlich sprechen durfte, “Relief”, weil die AfD nicht so stark geworden ist und “Horror” deshalb, weil die Anteile der traditionellen Parteien schrumpfen. Das schlechte Abschneiden der SPD war ein Schock für die Opposition in Italien, die sich den Sozialdemokraten nahe fühlen.

Pascal Thibaut von “Radio France Internationale” sprach von Erleichterung in Paris. Nachdem die Zusammenarbeit mit Olaf Scholz nicht lief, setzt man Hoffnung auf Friedrich Merz. Diese wurde bisher nicht enttäuscht und im Élysée-Palast träumt man von eine Konstellation wie Anfang der 1990er Jahre. Ähnlich beschrieb es Anna-Lena Laurén von der schwedischen “Dagens Nyheter”. Während unter Kanzler Olaf Scholz nie wirklich klar war, was Deutschland tun würde, ist Friedrich Merz zumindest in seinen Worten viel klarer. Ihr Land hat, wie Deutschland mit der AfD, mit den Schwedendemokraten eine nationalistische Partei, die bei den Wahlen immer mehr Stimmen gewinnen; zuletzt erzielten die Schwedendemokraten über 20 Prozent und haben damit 73 von 349 Sitze im Reichstag.

Thomas Escritt glaubt, dass viele in Friedrich Merz eine europäische Führungsfigur sehen, wie sie zuletzt Angela Merkel abgegeben hat; aber mit dem Plus, ein Old-School-Conservative zu sein. Bislang höre er von Friedrich Merz viele Worte, aber warte noch auf die Taten.

Juliane Schäuble, gerade vom Tagesspiegel zur Zeit gewechselte Washington-Korrespondentin – also keine klassische Korrespondentin aus dem Ausland in Berlin, berichtete, sie konnte selbst zum Wahlergebnis in Deutschland nicht beitragen; wegen der kurzen Fristen konnte sie ihre Stimme nicht abgeben.

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