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Anna Cavazzini MdEP ist Vorsitzende des Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz im Europäischen Parlament und kandidiert auf Platz 3 der grünen Liste für die Europawahl 2024. Das Europawahlprogramm von Bündnis 90/Die Grünen findet Ihr auf dieser Website. c Europäisches Parlament

Anna Cavazzini über Ihren Wahlkampf

Die heiße Phase des Wahlkampfes beginnt jetzt. Ihr Wahlkreis – sofern man bei der Europawahl überhaupt von Wahlkreisen sprechen kann – umfasst auch viele ländliche Regionen. Auf welche Themen und Maßnahmen setzten Sie, um die Wählerinnen und Wähler im ländlichen Raum zu erreichen?

Oft merke ich, dass die Anliegen der Bürger*innen in Stadt und Land gar nicht so weit voneinander entfernt sind. Überall bestehen Sorgen vor einem Rechtsruck und überall, auch in kleinen Dörfern, organisieren sich Demos gegen rechts. Wenn ich von europäischen Erfolgen dieser Legislaturperioden erzähle – vom einheitlichen Ladekabel bis zum Recht auf Reparatur – erzeugen Verbraucherschutzthemen, die das Leben einfacher machen, überall die gleiche Freude. Und auch Klimaschutz ist überall gleichermaßen auf der Tagesordnung, wenn auch gerade in ländlichen Regionen in Sachsen mehr in Hinblick auf die Frage, wie Zukunftstechnologien im Rahmen des Green Deal dauerhaft neue Arbeitsplätze schaffen können. Aber auch bei traditionell ländlichen Themen machen wir konkrete Vorschläge. Wir Grüne stehen seit Jahren an der Seite der Landwirt*innen und setzen uns für echte Unterstützung ein, besonders für kleine, naturnahe und Familienbetriebe. Regionale Produkte müssen wir vor den Dumpingpreisen auf dem Weltmarkt schützen durch faire Handelsbeziehungen. Wir wollen Naturschutz ernst nehmen, denn viele Menschen sehen die kranken Wälder und erwarten Taten. Und hier merke ich oft, das wir viel Anklang finden, wenn die Verschmutzung durch Pestizide und Chemikalien weiter reduzieren wollen, um so unsere Gewässer, Böden und Wälder besser zu schützen. Und wir setzen weiter auf konsequenten Tierschutz.

In seinem Bericht zur Zukunft des Europäischen Binnenmarktes legt Enrico Letta die Option eines transatlantischen Binnenmarktes mit den USA auf den Tisch. Welche Bedingungen müssten erfüllt sein, damit das möglich wird?

Enrico Lettas Bericht zur Zukunft des Binnenmarktes kommt angesichts der Klimakrise und einer sich rasant ändernden geopolitischen Weltlage genau zur rechten Zeit. Der europäische Binnenmarkt ist der Motor europäischer Integration, den wir auch weiterhin für diese Aufgabe wappnen müssen. Ich freue mich, dass Enrico Lettas Bericht auf der Idee eines gerechten, grünen und fairen Übergangs und Kreislaufwirtschaft aufbaut und diesen mit neuen strategischen Zielen verbindet. Damit steht sein Bericht im krassen Gegensatz zu konservativen Kräften und einer Vielzahl der Staats- und Regierungschefs, die den EU Green Deal aushöhlen wollen. Und genau hier sehe ich auch die Möglichkeiten der Kooperation. Der Boost für Grüne Technologien im Rahmen des amerikanischen Inflation Reduction Act und Lettas Idee für einen Binnenmarkt der Forschung und Investitionen können den Grünen Wandel auf beiden Seiten des Atlantiks zum Erfolgsmodell machen. Tatsächlich ist es wie auch Enrico Letta sagt sehr unwahrscheinlich, dass wir zu einer gemeinsamen Standardsetzung mit den USA kommen, da sehr viele Bedingungen hierfür erfüllt sein müssten.

Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?

Wenn ich in Berlin-Mitte unterwegs bin, dann meistens dienstlich. Zwischen meinen Terminen – oft im Regierungsviertel – laufe ich gerne am Wasser entlang, um durchzuatmen.

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