
Christine Aschenberg-Dugnus über Ki in der Medizin
Bislang wurden KI-Anwendungen häufig mit Daten gespeist, in denen Frauen unterrepräsentiert sind. Welche Auswirkungen hat das im Gesundheitssektor?
Der Nutzen von KI misst sich an den zugrundeliegenden Algorithmen und Daten. Die Unterrepräsentation von Frauen in den Datensätzen durch ein mangelndes Bewusstsein für Geschlechterunterschiede erhöht die Gefahr einer Fehlversorgung. Diagnosen und Behandlungen, die auf diesen Daten basieren, können weniger genau sein und Symptome bei Frauen übersehen oder falsch interpretieren. Dies führt zu schlechteren Behandlungsergebnissen, verstärkt bestehende gesundheitliche Ungleichheiten und beeinträchtigt die Versorgungssicherheit für Frauen.
Hat Bundesregierung Spielraum dieses Problem zu lösen oder zumindest abzumildern? Was müsste konkret passieren?
Wir müssen rechtliche und gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen so anpassen, dass geschlechtersensible Medizin grundsätzlich zum Tragen kommt. Dazu gehört z.B. eine intensivierte Forschungsförderung, geschlechtersensible Medizin in ärztlichen Aus- und Weiterbildungsprogrammen und eine gesamtgesellschaftliche Sensibilisierung für das Thema. Ganz wichtig ist auch die Berücksichtigung geschlechtssensibler Daten in klinischen Studien und Patientenregistern.
Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?
Morgens ist das ama Café bei mir um die Ecke ein toller Rückzugsort außerhalb des Bundestags-Trubels – mit leckerem Kaffee, gesunder Speisekarte und sehr freundlichem Personal. Abends auf dem Weg zurück in meine Wohnung gehe ich gerne die Spree im Regierungsviertel entlang und lasse den Tag in dieser beeindruckenden Kulisse Revue passieren. Als Norddeutsche bin ich dem Wasser schließlich sehr verbunden.
Falls Ihr an der Veranstaltung der FDP-Bundestagsfraktion zur Frauengesundheit am 26. September, um 19 Uhr, im Naturkundemuseum Berlin, Invalidenstraße 43, 10115 Berlin, teilnehmen möchtet, könnt Ihr euch auf dieser Website anmelden.
Foto: Lena Dugnus