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Christopher Denda ist seit Mai 2025 Manager Public Affairs der MERKUR GROUP. Zuvor war er im Kanzlerbüro des SPD-Parteivorstandes tätig, arbeitete als Büroleiter für einen Bundestagsabgeordneten sowie als Mitarbeiter mehrerer Landtagsabgeordneter und als Leiter der Geschäftsstelle der SPD-Kreistagsfraktion Vorpommern-Greifswald. Er hat einen Bachelor of Arts in Geschichte und Anglistik/Amerikanistik sowie einen Master of Arts in Geschichtswissenschaft an der Universität Greifswald erworben und arbeitet derzeit an seiner Promotion.

Die MERKUR GROUP ist ein international tätiger Konzern mit Hauptsitz im ostwestfälischen Espelkamp und zählt zu den führenden Unternehmen der europäischen Glücksspielbranche. Unter ihrem Dach vereint die Gruppe mehr als 15.000 Beschäftigte in über 200 nationalen und internationalen Tochtergesellschaften, die gemeinsam einen Jahresumsatz von mehr als 3,9 Milliarden Euro erwirtschaften.

Die Marke MERKUR steht seit fast 70 Jahren für erstklassige Unterhaltung, innovative Spielkonzepte und modernes Entertainment. Als Familienunternehmen im Eigentum der Gauselmann-Familienstiftung wird die MERKUR GROUP von Mitgliedern der Gründerfamilie strategisch geführt und weiterentwickelt.

Christopher Denda ist Manager Public Affairs bei der MERKUR GROUP

Du arbeitest jetzt seit einem halben Jahr in der Public Affairs Abteilung der MERKUR GROUP. Vorher warst Du unter anderem im Bundestag und im Kanzlerbüro des SPD-Parteivorstandes beschäftigt. Was war für Dich die größte Herausforderung beim Einstieg in den neuen Job?

In meiner Funktion als Büroleiter eines Bundestagsabgeordneten war ich in gewisser Weise Generalist. Wir mussten nicht nur zu fachpolitischen Themen auskunftsfähig sein, sondern auch zu allen wichtigen politischen Geschehnissen des Tages. Während dieser Zeit war es meine Aufgabe, die inhaltlichen Schwerpunkte der parlamentarischen Arbeit mitzugestalten und die passende Kommunikation für die verschiedenen Adressaten zu erarbeiten.

Im Anschluss habe ich während des Bundestagswahlkampfes im Kanzlerbüro des SPD-Parteivorstandes gearbeitet. In dieser Zeit bestand meine Hauptaufgabe darin, Veranstaltungen politisch vorzubereiten und den zur Kampagne passenden Spin in der Botschaft herauszuarbeiten.

Da mein Abgeordneter im Wirtschaftsausschuss des Bundestages auch Berichterstatter für das Thema Glücksspiel war und auf dem Glücksspielkongress 2024 die politische Keynote gehalten hat, hatte ich mit der Branche und ihren Vertretern bereits Berührungspunkte. Dabei wurde mir bewusst, dass die Branche auch heute noch mit zahlreichen Klischees und Vorurteilen konfrontiert ist, obwohl sie ein wichtiger Wirtschaftszweig mit hoher sozialer Verantwortung ist. Die MERKUR GROUP steht beispielhaft dafür: Sie deckt die gesamte Wertschöpfungskette des Glücksspiels ab – von der Entwicklung und Gestaltung der Spiele über die Fertigung der Geräte bis hin zur Aufstellung und dem Betrieb – und schafft damit mehr als 15.000 Arbeitsplätze weltweit, davon über die Hälfte in Deutschland.

Gerade diese Vielschichtigkeit macht die Auseinandersetzung mit dem Thema so spannend, erfordert aber auch ein tiefes Verständnis der regulatorischen Rahmenbedingungen. Glücksspiel ist in Deutschland ein hoch regulierter Wirtschaftsbereich, in dem jedes Detail zählt. Sich in diese Komplexität einzuarbeiten, war sicher eine der größten Herausforderungen beim Einstieg in meinen neuen Aufgabenbereich

Casinos, Spielhallen, Spielgeräte, Sportwetten, Online-Spiel und vieles mehr; die Merkur-Group deckt den gesamten Glücksspielmarkt ab. Wie ordnet und organisiert Ihr die Public Affairs Arbeit mit einer Vielzahl an Themen, die auf unterschiedlichen Ebenen – von den Kommunen bis nach Brüssel – bearbeitet werden müssen?

Das gesamte Themenspektrum lässt sich selbstverständlich nicht von einer Person allein abdecken. Deshalb ist es sehr gut, dass die MERKUR GROUP entschieden hat, die Public Affairs Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen. Unterstützt werden wir dabei von Kolleginnen und Kollegen aus vielen Bereichen des Konzerns, die ihre jeweilige Expertise einbringen und so die politische Arbeit inhaltlich fundiert ergänzen.

Meine Kollegen und ich konzentrieren uns in unserer täglichen Arbeit vor allem auf die Bundesebene und die Bundesländer, weil dort die wichtigsten gesetzlichen Weichenstellungen für die Glücksspielregulierung erfolgen. Gleichzeitig stehen wir in engem Austausch mit der europäischen Ebene, insbesondere zu Themen, die den Binnenmarkt und die Digitalisierung betreffen.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die enge Zusammenarbeit mit den Länderreferentinnen und Länderreferenten der Deutschen Automatenwirtschaft. Sie sind in den jeweiligen Bundesländern hervorragend vernetzt und kennen die politischen Prozesse vor Ort sehr genau. Gerade in den ersten Monaten war das für mich eine große Unterstützung – sowohl beim Einarbeiten in die föderalen Strukturen als auch beim Aufbau eigener Netzwerke.

Public Affairs in einem so stark regulierten Umfeld bedeutet, immer den Überblick über eine Vielzahl von Entwicklungen zu behalten, die teils parallel auf unterschiedlichen politischen Ebenen stattfinden. Das ist herausfordernd, aber auch besonders spannend, weil man täglich erlebt, wie politische Entscheidungen konkrete Auswirkungen auf ein Unternehmen und eine ganze Branche haben. Was mich an dieser Arbeit besonders reizt, ist die Verbindung aus strategischem Denken, politischer Kommunikation und dem Austausch mit ganz unterschiedlichen Akteuren – von der Verwaltung über die Politik bis hin zur Wirtschaft.

Was ist Dein Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?

Mein Lieblingsort in Berlin-Mitte ist die Museumsinsel mit ihrer kulturellen und architektonischen Vielfalt. Besonders angetan hat es mir die Alte Nationalgalerie mit ihren Werken von Caspar David Friedrich, der im vergangenen Jahr seinen 250. Geburtstag gefeiert hat und aus meiner Studienstadt Greifswald stammt.

Ich finde es faszinierend, wie ruhig und konzentriert die Atmosphäre dort ist, mitten im hektischen Zentrum der Hauptstadt. Wenn man zwischen den Gemälden steht, scheint die Zeit für einen Moment stillzustehen. Besonders beeindruckt mich dabei Friedrichs „Der Mönch am Meer“. Dieses Werk hat eine fast meditative Wirkung und erinnert mich daran, wie wichtig es ist, hin und wieder Abstand zu gewinnen und den Blick zu weiten. Für mich ist die Alte Nationalgalerie deshalb ein Ort, an dem Kunst, Geschichte und persönliche Erinnerung auf besondere Weise zusammenkommen.

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