Dr. Anja Clarenbach ist Leiterin des Fachbereiches Grundsatz – Politik des Gesamtverbandes der Personaldienstleister (GVP).
Der Gesamtverband der Personaldienstleister (GVP) vertritt die Interessen von über 5.600 Mitgliedsunternehmen bundesweit. Der GVP ist der größte Unternehmens- und Arbeitgeberverband der Personaldienstleister. Er ist Ansprechpartner der Personaldienstleistungsbranche für die Politik sowohl auf deutscher als auch auf europäischer und internationaler Ebene. Mit seinen Sozialpartnern gestaltet der GVP Arbeits- und Sozialbedingungen in der Personaldienstleistungsbranche. Der Verband bekennt sich zur Tarifautonomie als essentieller Bestandteil der Sozialen Marktwirtschaft.
Foto von Birgit Kleber
Dr. Anja Clarenbach ist Leiterin des Fachbereiches Grundsatz – Politik des Gesamtverbandes der Personaldienstleister (GVP)
Der GVP wirbt vehement dafür, die Fachkräftezuwanderung auch für die Zeitarbeit zu öffnen. Warum ist das für die gesamte deutsche Wirtschaft wichtig?
Die Unternehmen klagen schon heute über Fachkräftemängel. Diese Situation wird sich durch den demografischen Wandel noch deutlich verschärfen. Die deutsche Wirtschaft ist also auf die Zuwanderung von Fachkräften angewiesen. Die Rekrutierung im Ausland, insbesondere außerhalb der EU, können die meisten KMU aber nicht aus eigener Kraft stemmen. Deswegen wäre es wichtig, dass die Personaldienstleister mit ihrer Expertise unterstützen und dringend benötigte Fachkräfte für Unternehmen ins Land holen.
Mit Fakten auf Meinung reagieren; so würde ich Ihre Arbeit für den Verband auf der Plattform LinkedIn zusammenfassen. Wie bedeutsam ist LinkedIn für die politische Debatte zum Thema Zeitarbeit?
Aktuell sind – noch – nicht allzu viele Politiker*innen und Institutionen aus dem politischen Raum auf LinkedIn vertreten, aber es werden immer mehr. Es gäbe also andere Social-Media-Kanäle mit mehr Einfluss auf politische Debatten. Mir ist es jedoch wichtig, auch andere Verbände und vor allem die Branche selbst zu erreichen, damit die Personaldienstleister die Fakten weitertragen – z.B. in Gesprächen mit „ihren“ Abgeordneten. LinkedIn ist für mich also vor allem ein wichtiger Multiplikator.
Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?
Es mag vielleicht ein bisschen morbide anmuten, denn das ist der Dorotheenstädtische Friedhof an der Chausseestraße. Für mich ist das eine wunderbare Oase mitten im Getümmel und Getöse von Berlin-Mitte. Außerdem haben dort viele Schriftssteller*innen, die ich sehr schätze und liebe, ihre Grabstätte: Anna Seghers, Bertold Brecht, Heinrich Mann und Arnold Zweig, dessen Zyklus „Der große Krieg der weißen Männer“ und andere Romane mich ein paar Jahre lang intensiv begleitet haben.