
Dr. Hans Bellstedt über Lehren der Kunst
„Kunst hat etwas Verbindendes“ – was können Politiker bei der Auseinandersetzung mit Kunst lernen?
Im politischen Berlin ist die Kunst sehr präsent, denken Sie an die Skulptur von Eduardo Chillida vor dem Bundeskanzleramt, die riesigen Arbeiten von Gotthard Graubner im Schloss Bellevue oder Gerhard Richters „Schwarz Rot Gold“ im Westeingang des Reichstagsgebäudes. Politikerinnen und Politiker können durch die Auseinandersetzung mit Kunst einen anderen, unkonventionellen Blick auf die Dinge gewinnen. Sie können neue, überraschende Facetten und Farben entdecken, die möglicherweise zu neuen Bewertungen eines Sachverhalts führen.
„hbpa berät und unterstützt seine Kunden dabei, die anstehenden Herausforderungen als engagierter Partner der Politik im Dienste der Gesellschaft zu bewältigen“, so heißt es auf Ihrer Website. Was müssen Verbände und Unternehmen mitbringen, um ihre Interessen erfolgreich in Berlin zu vertreten?
Die Einsicht, dass es nicht mehr damit getan ist, ständig neue Subventionen oder Förderprogramme zu fordern. Angesichts der Gleichzeitigkeit epochaler Krisen kann die Politik diese Forderungen doch gar nicht mehr bedienen. Zielführender ist es daher, der Politik konkrete Lösungsvorschläge zur Bewältigung etwa des Klimawandels oder der Alterung unserer Gesellschaft zu unterbreiten. Wer selber einen Beitrag leistet, kann auf der Basis natürlich auch ein Anliegen platzieren – wir nennen es „Verantwortungskommunikation“.
Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin-Mitte, und warum ist er das?
Aktuell halte ich mich gerne im Humboldt-Forum auf. Nicht alles darin überzeugt mich! Aber es ist ein Ort, der dazu einlädt, sich zugleich mit preußischer Geschichte, städtischer Architektur, dem Kolonialismus sowie der Restitution von Kulturgütern auseinanderzusetzen. Das reizt auch den Historiker in mir. Zum Kaffee dann gerne ins „Cu29“ in der James-Simon-Galerie, dem grandiosen neuen Eingang zur Museumsinsel, erbaut von David Chipperfield.