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Helmut Metzner ist Geschäftsführender Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld. Copyright Philipp Bauer

Helmut Metzner über das Selbstbestimmungsgesetz

Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld verfolgt das Ziel „einer gesellschaftlichen Diskriminierung von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und intergeschlechtlichen sowie queeren Personen (Abkürzung: LSBTIQ*) in Deutschland entgegenzuwirken.“ Was sind die effektivsten Maßnahmen der Stiftung?

Unser “Archiv der anderen Erinnerungen” sammelt lebensgeschichtliche Interviews mit queeren Menschen. Diese Erinnerungsarbeit vermittelt auch kommenden Generationen den Wert einer offenen Gesellschaft in Vielfalt. In der Pandemie konnten wir die sozialen Auswirkungen für LSBTIQ* verdeutlichen und für deren besondere Bedarfe sensibisieren. Die Bundesstiftung hat die Politik beim Verbot von Konversionsbehandlungen beraten und engagiert sich mit dem Projekt „Fußball für Vielfalt“ gegen Homofeindlichkeit im Sport.

Im Sommer sind die Eckpunkte zum Selbstbestimmungsgesetz vorgelegt worden. Warum ist es wichtig, die Gesetzesinitiative jetzt auf den Weg zu bringen?

Das in Teilen für verfassungswidrig erklärte, sogenannte „Transsexuellengesetz“ von 1980 zwang Menschen vor Änderung ihres Geschlechtseintrags u. a. zu riskanten medizinischen Eingriffen, zur Unfruchtbarmachung und zur Scheidung. Noch heute in Kraft ist der Zwang zu übergriffigen Begutachtungen. Nur die einzelne Person selbst soll darüber bestimmen können, welche geschlechtliche Identität sie hat. Das Selbstbestimmungsgesetz stärkt die Rechte des Individuums und den Schutz der Menschenwürde, wozu uns die Verfassung verpflichtet.

Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?

Das Magnus-Hirschfeld-Ufer gegenüber dem Kanzleramt ist ein guter Platz für einen Sonntagsspaziergang. Von dort fällt der Blick auf den Ort, an dem das im Nationalsozialismus geplünderte und zerstörte Institut des “Einstein des Sex” und Vorkämpfers der queeren Emanzipationsbewegung, Dr. Magnus Hirschfeld, stand. An Hirschfelds Motto “durch Wissenschaft zur Gerechtigkeit” knüpft unsere Arbeit an: Wir forschen und erinnern an Ursachen und Auswirkungen von Diskriminierung und wirken neuem Unrecht durch Aufklärungsarbeit entgegen.

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