
Julia Black über Kampagnen auf social-media
Mit Threads und BlueSky sind im letzten Jahr zwei weitere Social Networks dazugekommen. Wie gelingt es Sozial-Media-Verantwortlichen im politischen Raum zu priorisieren und zu entscheiden, wo welche Ressourcen zum Einsatz kommen?
Die dramatische Fragmentierung der globalen Plattformen ist die Herausforderung für 2024. Auf den Nischenplattformen gedeihen nicht nur Mikro-Gemeinschaften, sondern auch Hass und Hetze bleiben dort unmoderiert. Wir alle müssen der Zerfaserung gerade im Hinblick auf die diesjährigen Wahlen entgegentreten, sonst geben wir den Populisten zu viel Raum im Netz.
Priorität hat plattformübergreifend der Communitygedanke. Politische Kommunikation verlagert sich vermehrt in privates Gruppen-Sharing. Innerhalb einer gleichrangigen Gemeinschaft thematisch zu teilen steht höher im Kurs als nur top down zu senden. Das eröffnet neue Möglichkeiten zur Einbindung von Followern und zur Aufrechterhaltung ihres Interesses an Politik.
Gegen die Kanalflut wägt wohl jedes SoMe-Team gerade zwischen Crossposten oder uniquem Content ab. Der Schlüssel liegt darin, sich auf die Top 3 reichweitenstärksten Plattformen zu fokussieren, die man regelmäßig bespielen kann. Man mag X nicht mögen, aber es bleibt weiterhin vorne mit dabei ebenso wie Instagram. LinkedIn wird immer wichtiger.
Was ist Dein Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?
In Mitte hat definitiv der Berliner Dom eine besondere familiäre Bedeutung für mich. Letztes Jahr wurde ich endlich dort getauft. Wirklich happy fühle ich mich als Berlinerin aber am ruhigeren Stadtrand. Am liebsten laufe ich um meinen „Indianersee“ Krumme Lanke, wenn nötig für einen freien Kopf auch dreimal. Untertauchen darin hilft auch schon seit dreißig Jahren gegen alles Mögliche!