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Markus Löning ist Geschäftsführer der Löning – Human Rights & Responsible Business GmbH. Sein Unternehmen unterstützt andere Unternehmen dabei, die Achtung der Menschenrechte in ihre Unternehmensstrategie zu integrieren.

Markus Löning über Menschenrechte bei der Unternehmensstrategie

Wenn Unternehmen nach Bürokratie gefragt werden, wird auch die Lieferkettengesetzgebung genannt. Warum könnte diese Regulierung sich am Ende doch als vorteilhaft für die deutsche Wirtschaft herausstellen?

Konsumenten, Mitarbeiterinnen, Finanzierer, Anleger und Geschäftskunden erwarten von Unternehmen verantwortungsvolles Handeln, die EU-Gesetzgebung spiegelt dies wider. Unterschätzt wird, dass es eine Standard-setzende Regulierung für zukunftsorientierte Veränderung ist: alle Geschäftsbereiche müssen unter die Lupe genommen und neu ausgerichtet werden. Vorausschauende Führungskräfte sehen die EU-Nachhaltigkeitsgesetzgebung als Orientierung, um Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Wenn EU-Kommission und Parlament jetzt noch die Regulierungen konsistent machen, Widersprüche streichen und die CSRD als Berichtsstandard international durchsetzen, verstärken sie den Wettbewerbsvorteil.

Sie bieten Unternehmen auch digitale Lösungen an, um es diesen zu ermöglichen, Menschenrechte im Rahmen ihrer Geschäftsprozesse zu berücksichtigen. Was ist der Vorteil bei diesen Lösungen?

Wir sind ein internationales Team von Menschenrechts- und Länderexpert:innen. Dadurch können wir menschenrechtliche Risiken in der Sache und im politischen Kontext beurteilen. Digitale Tools wie Big Data-Auswertungen, Open Source Intelligence, Geolocation und Satellitendaten liefern wesentliche Informationen für unser Country Risk Register, zu Sektorrisiken und Lieferanten. Unsere Beratung zur Minderung von Risiken beruht aber vor allem auf der Kenntnis des sozialen und politischen Kontexts. Wertvoll werden digitale Tools vor allem zusammen mit einem gutem Verständnis von Menschenrechten und Geschäftsprozessen.

Sie waren Menschenrechtsbeauftragter der Bundesregierung und sind jetzt unternehmerisch im gleichen Sektor tätig. Empfinden Sie das als problematisch?

Als Menschenrechtsbeauftragter konnte ich viele Situationen sehen, die eben nicht die Sonnenseite der Länder waren, mit denen wir in Europa Handel treiben. Und ich habe viele Menschen getroffen, die die Situation in ihren Ländern verbessern wollen. Das hilft mir jetzt ein vollständigeres Bild zu haben. Dadurch habe ich ein weltweites Netzwerk von Leuten, die uns helfen Ideen zur Verbesserung des Lebens von Menschen in Lieferketten zu entwickeln. Ich bin dankbar, dass ich meine Arbeit jetzt auf eine andere Art fortsetzen kann.

Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?

Der Alte Berliner Garnisonfriedhof in der Kleinen Rosenthaler Straße ist einer meiner absoluten Lieblingsorte in Mitte. Die Bäume, das Gras, die freie Fläche schenken mir immer ein Gefühl von Ruhe und den Raum nachzudenken. Die Grabdenkmäler erinnern an die preußische Zeit, die in der Stadt oft wenig sichtbar ist und das kleine Museum bebildert die Geschichten der ehemals „wichtigen“ und bekannten Menschen, die dort begraben liegen. Für mich ein wunderbarer Ort der Reflektion.

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