
Miriam Hollstein ist Chefreporterin Politik beim Stern. Vorher war sie u.a. für die Welt am Sonntag, die Bild am Sonntag, die Funke-Zentralredaktion und T-Online tätig. Gemeinsam mit Heiko Sakurai hat sie das Buch „Miss Tschörmänie: Wie aus Angie unsere Kanzlerin wurde“ geschrieben.
Miriam Hollstein ist Chefreporterin Politik beim Stern
Was ist für eine Politik-Geschichte unerlässlich, damit sie deutschlandweit auf Interesse stößt und von den Leserinnen und Lesern auch verstanden wird?
Da gilt das alte Hollywood-Film-Prinzip: Sie muss einen universellen Kern haben. Auch die Politik steckt voller Geschichten über Aufstieg und Absturz, Verrat und Hoffnung. Wir Hauptstadtjournalistinnen und -journalisten gucken quasi für unsere Leserschaft durchs Schlüsselloch.
Innerhalb der Koalition knirscht es erheblich. Muss die Bundesregierung nach der Sommerpause bereits neustarten?
Nein. Es ist völlig normal, dass es am Anfang knirscht. Auch Merkel wurde nur wenige Monate nach Amtsantritt von einigen bereits abgeschrieben. Sie hat dann noch, wir erinnern uns, sehr lange regiert.
Wichtig ist allerdings, dass sich ein schlechter Eindruck nicht festsetzt. Die Koalition muss nach der Sommerpause beweisen, dass sie respektvoll und gut zusammenarbeitet. Und sich nicht wie bei der Richterwahl zerlegt. Sonst droht mittelfristig das Ampel-Schicksal.
Was ist Dein Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?
Ich mag das „Café Einstein“. Es ist ein kurzer Weg von unserem Büro und dem Bundestag aus, eignet sich also prima für schnelle Hintergrundtreffen. Das Essen ist gut und das Personal wahnsinnig freundlich. Gerade letzteres ist für Berlin leider keine Selbstverständlichkeit.