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Nickolas Emrich ist Autor des Spiegel-Bestsellers „Gier nach Privilegien“. Darüber hinaus ist der ehemalige Polizeikommissar Emrich Jurist, Franchise-Experte und Unternehmer sowie bekennender Libertärer. Foto von Charles Yunck bei einem Event von TheRepublic

Nickolas Emrich über seinen Bestseller

In Ihrem Buch behandeln Sie auch die vermeintlichen Privilegien von Bundestagesabgeordneten. Die Sonderregelungen für die Altersvorsorge von Abgeordneten dürften allgemein bekannt sein. Weniger bekannt ist die Unterstützung für den Abgeordneten-Club Deutsche Parlamentarische Gesellschaft. Wo verläuft die Grenze zwischen einer sinnvollen Unterstützung der parlamentarischen Arbeit und einem Privileg?

Es ist sehr schwer, hier eine klare Grenze zu ziehen. Aus meiner Sicht ist dies noch ein recht schwaches Privileg. Da wiegt die Altersvorsorge doch einiges mehr. Ich verstehe aber die Kritik an der Parlamentarischen Gesellschaft. Durch solch elitäre Einrichtungen besteht die Gefahr, auch Idealisten schnell in einen Sog aus Größenwahn zu ziehen. Menschen lieben Privilegien, wie ich auch in meinem Buch schreibe, und lassen sich so allzu schnell instrumentalisieren. Die Psychologie der Macht spielt bei Privilegien eine große Rolle.

Wo besteht Handlungsbedarf?

Im Gegensatz zu privatrechtlichen Privilegien, die Menschen mit ihrem eigenen Geld erwerben, bedarf es in einem öffentlich-rechtlichen Umfeld einer maximal möglichen Transparenz. Abgeordnete sollten idealerweise so wenig wie möglich “geschenkt bekommen”. Es wäre sogar besser, wenn sie deutlich mehr verdienen würden, aber dafür keine Altersvorsorge hätten und wie Beamte nicht einmal eine Cola kostenlos annehmen dürften. Es sollte nie der Eindruck erweckt werden, mit einem Mandat sei man plötzlich “gleicher” als andere Menschen.

Wie würden Sie Entlohnung von Abgeordneten neu regeln?

Einen Vorschlag habe ich ja bereits gemacht. Ansonsten denke ich, sollte es unbedingt Erfahrungsstufen geben. Damit meine ich allerdings ausdrücklich außerparlamentarische Erfahrung. Ein Schöffe beispielsweise wird auch abhängig von seinem Verdienstausfall vergütet bzw. entschädigt. Bei Abgeordneten sollte das auch dringend eine größere Rolle spielen. Dadurch könnte man auch guten Gewissens mehr junge Abgeordnete auf entsprechenden Listenplätzen aufstellen, denn dann könnte man das Missverhältnis zwischen fehlender Erfahrung und den recht hohen Diäten abmildern.

Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?

Ich kenne Berlin-Mitte schon zu lange, um einen Lieblingsort benennen zu können. Ich hatte zwei Geschäfte in der Mall of Berlin. Da halte ich mich immer noch gelegentlich auf, auch wenn es sehr touristisch ist. Auf dem Alexanderplatz habe ich 13 Monate auf der dortigen Alexwache gearbeitet. Auch das ist mit gemischten Gefühlen verbunden. Am schönsten finde ich noch den Gendarmenmarkt. Da ist nicht ganz so viel Trouble wie zwischen der Museumsinsel und dem Brandenburger Tor. Der Platz vor dem Berliner Schloss gefällt mir auch sehr.

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