
Sabine Gillessen über digitale Kommunikation
Steffen Seibert ist der neue deutsche Botschafter in Israel. Warum ist sein Begrüßungsvideo so erfolgreich und was hätte er vielleicht noch besser machen können?
Digital Diplomacy gehört für mich zu den spannendsten und unterschätztesten Disziplinen der politischen Kommunikation. Wir sind lange in diesem Bereich involviert. Steffen Seibert hat als Regierungssprecher auf twitter einen Standard gesetzt. Ich kann mir vorstellen, dass er das nun auch als Botschafter macht. Das Video war ein perfekter Start, klug aufgebaut und smart kommuniziert. Klar, irgendwas kann man immer besser machen – Untertitel wären toll gewesen. Aber erst einmal wünsche ich viel Erfolg!
Die Fähigkeit digital zu kommunizieren ist unerlässlich, um im politischen Raum erfolgreich zu sein. Wie gelingt es, sich diese Fähigkeiten anzueignen und dann auch am Ball zu bleiben?
Es ist grundsätzlich eine Frage des mindset. Wichtig ist, dass jemand wirklich aufrichtig an einem Dialog interessiert ist – online wie offline. Es gibt nicht zwei verschiedene Welten der Kommunikation, beides muss zusammenspielen. 1. Mindset 2. Dialog 3. Neugierde 4. Lust an Neuem und daran, dass sehr direkte Kommunikation für alle in der Politik (und Verbänden) eine riesige Chance ist. Wer z.B. mehr Angst vor TikTok als Lust auf Neues hat, wird es schwer haben. Dabei steht „TikTok“ synonym für einen unbekannten, neuen Kanal.
Was ist Dein Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?
Mein absoluter Lieblingsort in Mitte ist der Anleger am Schiffbauerdamm, unterhalb des Zimt & Zucker. Ich liege dort gerne und häufiger mit meinem Boot. Bootsoffice der besonderen Art, mittendrin und unerwartet. Ich genieße den Blick auf den Bundestag, die ARD, die Menschen, die an den Ufern unterwegs sind. Wer die „Eilun“ (friesisch für Insel) dort liegen sieht ist herzlich auf einen GinTonic oder Kaffee an Bord eingeladen.