
Sachar Klein über gesellschaftsrelevante PR
„Wir bei hypr schaffen Aufmerksamkeit für gesellschaftlich relevante Innovationen.“ So der zentrale Claim von hypr. Wie entscheidet Ihr, ob ein Kunde für hypr in Frage kommt oder nicht?
Einige Branchen – Glücksspiel, Alkohol und Tabak – haben wir per se ausgeschlossen. Aber auch darüber hinaus schauen wir, ob der Mensch, mit dem wir sprechen, und sein Geschäftsmodell zu unserem Wertekanon passen – und auch ob wir von unserer Art zu dem Menschen passen. Gute Kommunikation funktioniert immer dann gut, wenn sie authentisch ist. Dazu gehört es auch, dass man sich solche Menschen ins Haus holt, deren Rat man schätzt. Dafür braucht es unbedingt gegenseitigen Respekt und eine Kommunikation auf Augenhöhe.
Einige große Unternehmen haben damit begonnen, das Thema Nachhaltigkeit weniger prominent in der Kommunikation zu nutzen. Worauf muss ich achten, wenn ich als Unternehmen zu Themen wie Nachhaltigkeit kommuniziere, während der gesellschaftliche Gegenwind größer wird?
Die Investitionen in Impact Startups, also junge Unternehmen, die sich dezidiert dem Thema Nachhaltigkeit aus einem ökonomischen und nicht nur ökologischen Zweck verschreiben, steigen massiv und gegen den Trend. Warum? Weil diese Unternehmen glaubhaft den gesellschaftlichen Mehrwert zum Teil des Geschäftsmodells machen. Wenn ich als 0815-Unternehmen heute Nachhaltigkeit, gestern New Work und morgen Inklusion in den Fokus meiner gesellschaftlichen Aktivitäten rücke, ohne dass diese irgendwas mit dem eigentlichen Geschäftsmodell zu tun haben, fühlen sich sämtliche Stakeholder – also nicht nur die Kund:innen, sondern auch Investor:innen und sogar die Mitarbeiter:innen – an der Nase herumgeführt. Dann kann ich es auch lassen. Wer wirklich an etwas glaubt, verknüpft Nachhaltigkeit mit seinem Geschäftsmodell und hat in der Regel Erfolg damit, so dass die Person den Gegenwind locker ertragen kann.
Ihr arbeitet bei hypr seit der Gründung des Unternehmens ausschließlich remote. Einige große Unternehmen schränken das Arbeiten im Home-Office wieder ein. Wie gelingt es euch gemeinsam und erfolgreich an Projekten zu arbeiten, die viel Kreativität und Kooperation erfordern?
Wie ich auch bei Deiner Frage zur Nachhaltigkeit meinte: Wenn Du daran glaubst, dass etwas richtig ist, dann findest Du Mittel und Wege, damit erfolgreich zu sein. Ich möchte die besten Mitarbeiter:innen bei hypr haben – und zwar nicht nur die aus Berlin, sondern aus dem gesamten Bundesgebiet. Also finden wir Tools und Prozesse, um kreativ kooperieren zu können. Ich habe davor in einigen Unternehmen gearbeitet, in denen Remote Work undenkbar war. Und trotzdem habe ich noch nie in einem Unternehmen gearbeitet, in dem so kooperativ und kollegial miteinander umgegangen wird wie bei hypr. Das hat nichts mit physischer Entfernung zu tun, sondern mit Kultur. Und die ist bei uns darauf ausgerichtet, ohne politische Störfeuer gemeinsam das Bestmögliche zu erreichen.
Was ist Dein Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?
Immer noch das Basecamp. Ich habe es vor nunmehr 14 Jahren initial auf fünf Slides konzipieren und in der Folge drei Jahre leiten dürfen. Ich finde es toll, dass Telefonica das Konzept immer weiterentwickelt und der Ort nach wie vor ein Zentrum für Austausch und Zukunft ist.