
Thorsten Alsleben über Energiepreisbremsen
Der Winter hat schon begonnen und noch immer ist nicht ganz klar, wie die Energiepreisbremsen wirken, ob wohl sie doch nun feststehen. Kann der Mittelstand aufatmen?
Leider nein. Und das liegt zum einen daran, dass die Erstattungen an recht viele Auflagen geknüpft sind, von denen viele nicht wissen, ob sie sie erfüllen. Außerdem gibt es noch beihilferechtliche Probleme mit der EU, die noch nicht geklärt sind. Bei manchen Unternehmen wird die Obergrenze zu schnell erreicht sein und sie bleiben auf den überhöhten Energiepreisen sitzen. Der Härtefallfond ist mit 1,8 Milliarden viel zu gering dimensioniert und die Übertragung der Ausführung an die Länder lässt Schlimmstes erahnen. Da mag dann so mancher Förderbescheid kommen, wenn das Unternehmen längst pleite ist. Es rächt sich eben, dass die Ampel nicht im Frühsommer mit den Planungen für die absehbare Energiepreiskrise angefangen hat, sondern damals ja sogar die Preise mit einer Gasumlagen erhöhen wollte. Für den Mittelstand ist das alles enttäuschend.
Die neuste IQB-Bildungsstudie hat gezeigt, dass das Niveau der Schüler sinkt. Ist das ein Thema für den Mittelstand? Und was kann die Politik tun, damit der Bildungsstandard steigt und hat dies auch Auswirkung auf die Qualität der werdenden Fachkräfte?
Natürlich ist das ein Thema für den Mittelstand. Die Betriebe klagen zunehmend über die schlechte Ausbildungsfähigkeit vieler Azubis. Wir sehen ganz klar: Dies kommt nicht von ungefähr, sondern aus der schlechten Schulbildung. Zum einen müssen immer mehr Schüler aus Familien mit schlechten Deutschkenntnissen vom Bildungssystem integriert werden. Zum anderen ist unser Bildungssystem generell immer schlechter ausgestattet. Die Ergebnisse der IQB-Studien sind besorgniserregend. Denn die Lücken zeigen sich schon in den ersten Jahrgangsstufen. Deswegen müssen die Politik und vor allem die Länder endlich mehr in Bildung investieren. Als Industriestandort Deutschland muss es unser Anspruch sein, unsere Kinder gut und vernünftig zu bilden. Und wenn da wir nicht unendliche Ressourcen haben müssen wir uns Deutsch und Naturwissenschaften besonders konzentrieren. Zugespitzt heißt das: mehr Mathe und weniger Gendern.
Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?“
Im Sommer liebe ich das Ufer des Monbijou-Parks gegenüber dem Bodemuseum. Dort kann man wunderbar auf der Mauer, Treppe oder der Terrasse am Ufer sitzen. Ich hoffe, im kommenden Sommer wird da wieder open air getanzt. Nicht dass ich mittanzen möchte, aber es ist so schön, den so unterschiedlichen Paaren zuzusehen und dabei Weißweinschorle oder ein kühles Bier zu trinken. Und im Hintergrund fahren die Ausflugs- und Partyschiffe vorbei. Und nachts reflektieren die Wellen an der Museumswand. Das ist schon was Besonderes.