Tino Barth über eine Mitgliedschaft im IWR
Der Mittelstand wählt konservativ oder liberal. Bei welchem Thema punkten die SPD und die Grünen bei Unternehmerinnen und Unternehmern.
Das ist aus Hinsicht konstruktiver Wirtschaftspolitik keine leicht zu beantwortende Frage. Ich sehe sowohl die Programmatik der Grünen als auch die der SPD aus ökonomischer Sicht mit vielen Fragezeichen. Immerhin bekennen sich die Sozialdemokraten zum Erhalt und Ausbau der Schlüsselindustrien in Deutschland. Wenn die SPD jedoch bürokratische Entlastungen in ihrem Wahlprogramm verspricht, ist das angesichts des jüngst über die Bühne gebrachten Lieferkettengesetzes wenig glaubhaft. Beim Lesen des grünen Wahlprogramms sehe ich neben vielen blumigen Worten nur ein Preisschild nach dem nächsten. Eine große Herausforderung an die nächste Genration.
Du bist Vorsitzender des Verbandes Internationaler Wirtschaftsrat (IWR). Für wen ist eine Mitgliedschaft im IWR unerlässlich?
Der IWR bietet international tätigen Mittelständlern ein Expertennetzwerk. Wir bringen Führungskräfte aus verschiedenen Branchen zusammen, die ihre Expertise teilen wollen und im gegenseitigen Austausch einen Mehrwert sehen. Wir sind der Überzeugung: Auf einem immer unübersichtlicher werdenden Spielfeld ist es ein entscheidender Vorteil, seine Mitspieler zu kennen. Unsere Mitglieder wollen sich einbringen, der Politik Antworten auf wirtschaftliche Herausforderungen geben und neue nationalale und Internationale Potenziale aufzeigen – auch, aber nicht nur, auf den Bereichen Wertschöpfungskette und Umweltschutz. Nach außen hin sprechen wir mit einer Stimme und machen uns für die Interessen der Wirtschaft und den Inhalten des IWR stark – unabhängig von Koalitionskonstellationen.
Hast Du einen Lieblingsort in Berlin-Mitte?
Mein Lieblingsort in Berlin-Mitte sind die Treppen zur Spree im Regierungsviertel. Manchmal vor und manchmal nach einem langen Bürotag kann ich dort sitzen und abschalten. Ich mag das gemischte Publikum aus Berlinern, Touristen und Bundestagsmitarbeitern, die sich dort einfinden und den vorbeifahrenden Schiffen nachsehen, die sich zwischen den Bundestagsbauten hindurchschieben. Ein historischer Ort um über Zukunftsthemen nachzudenken.