Christian H. Schuster (ADVERB), KI für Verbände, D21-Digital-Index, Jamie Olivers Burger und vieles mehr
Christian H. Schuster (ADVERB), KI für Verbände, D21-Digital-Index, Jamie Olivers Burger und vieles mehr
„Schwarz-Rot darf keine Boomer-Koalition werden, die in der jungen Generation einen Lastenesel für Rentengeschenke an die Älteren gefunden hat, statt Zumutungen fair zu verteilen.“
Johannes Winkel, Bundesvorsitzender der Jungen Union, bei Media Pioneer
Liebe Leserinnen und Leser,
werden sich Grüne, SPD und Union auf einen Kompromiss zu den geplanten Sondervermögen einigen? Ich denke schon. Alles andere wäre eine handfeste Überraschung. Aber ist der Vorschlag der Grünen, separat über das Sondervermögen zur Verteidigung abzustimmen, nur eine Finte, um den Preis bei den Verhandlungen hochzutreiben? Das ist nicht komplett abwegig. Schließlich hat die SPD deutlich gemacht, dass sie diesen Weg nicht mitgehen würde. Was wäre das bestmögliche Ergebnis? Wenn es möglich ist, die nächste Bundesregierung darauf zu verpflichten, nur zusätzliche Infrastruktur-Investitionen mit den Sondervermögen zu finanzieren, würde man sich zumindest nicht komplett vom Geist der Schuldenbremse verabschieden.
Euer Matthias Bannas
Christian H. Schuster ist Geschäftsführer von ADVERB – Agentur für NGO- und Verbandskommunikation

Zurück zur Groko, wie sollten Wirtschaftsverbände jetzt ihre politische Interessenvertretung anpassen?
Diese Regierungsbildung wird zur Bewährungsprobe für Merz – nicht nur wegen der SPD, sondern weil seine eigene Partei an mehreren Fronten kämpft. Gefragt ist dabei sein Verhandlungsgeschick nicht nur bei Koalitionsverhandlungen, sondern auch beim Sondervermögens-Sprint mit den Grünen und langfristig wird es auch immer wieder bei den Verhandlungen mit den Ländern gebraucht: Da bleiben die Grünen aus BW, NI und NRW unverzichtbar. Wer regieren will, muss verhandeln – und zwar flexibel. Für Wirtschaftsverbände heißt das: Die klassische Fixierung auf den Bund reicht nicht mehr aus. Noch stärker als bisher kommt es darauf an, Mehrheiten auch außerhalb Berlins zu organisieren. Die entscheidenden wirtschaftspolitischen Weichen werden im Bundesrat gestellt – und dort sitzen nicht nur CDU und SPD.
Maximalforderungen von Verbänden werden in dieser Regierung wenig Chancen haben. Wer etwas erreichen will, muss tragfähige Kompromisse anbieten, die wirtschaftliche Notwendigkeit mit sozialer Absicherung verbinden. Echte Investitionen müssen auf langfristige Effekte setzen – etwa in Digitalisierung und Fachkräftezuwanderung. Die Bundesregierung wird unter Druck stehen, schnelle Erfolge zu präsentieren, aber Wirtschaftsverbände sollten darauf drängen, dass nicht nur Geld verteilt, sondern strukturelle Reformen angestoßen werden.
Wer sich frühzeitig mit den Oppositionsfraktionen und den Ländern vernetzt, kann den politischen Entscheidungsprozess indirekt steuern. In dieser Koalition sind die Bundesländer die eigentlichen Machtzentren – wer dort Mehrheiten organisiert, kann auch in Berlin etwas bewegen.
KI ist bei einigen – aber noch längst nicht bei allen – im politischen Berlin tätigen Organisationen angekommen. Was ist ein sinnvoller erster Schritt, um sich dem Thema zu anzunähern?
KI ist in der politischen Arena angekommen – doch viele NGOs und Verbände stehen noch am Anfang. Erste Zwischenergebnisse unserer KI-Studie zeigen: Die meisten Organisationen verfügen bislang über keine klare Strategie. Wer sich dem Thema annähern will, sollte zunächst realistische Ziele definieren und klären, welche Ressourcen zur Verfügung stehen – von internem Know-how über technische Infrastruktur bis hin zu nutzbaren Datenbeständen. Gleichzeitig gilt es, mögliche Risiken und ethische Fragen frühzeitig zu adressieren.
Doch Theorie allein reicht nicht. Mitglieder und Stakeholder erwarten sichtbare Fortschritte. Ein sinnvoller erster Schritt sind kleine, praxisnahe Pilotprojekte und Schulungen. KI-gestützte Tools für Recherche, Event-Organisation oder automatisierte Mitgliederkommunikation liefern wertvolle Erkenntnisse und schaffen eine Grundlage für eine tragfähige Digitalstrategie. Darauf aufbauend lassen sich größere Digitalisierungsprojekte gezielt und effizient vorantreiben.
Was ist Dein Lieblingsort in Berlin?
Die Windhorst Bar ist klein, unaufgeregt und bietet exzellente Drinks in entspannter Atmosphäre. Ohne laute Musik oder große Inszenierung steht hier die Qualität im Mittelpunkt. Der aufmerksame Service und eine Karte mit Klassikern und kreativen Neuinterpretationen machen sie zum idealen Ort für alle, die gute Cocktails schätzen.
Christian H. Schuster ist Geschäftsführer von ADVERB – Agentur für NGO- und Verbandskommunikation.
Trump stört sich nicht am Aktienmarkt

Wer in einen der hochgelobten ETFs wie den MSCI World oder S&P 500 investiert hat, der wird sich gerade die Wunden lecken. Der amerikanische Aktienmarkt driftete in den vergangenen Wochen ins Minus. Überraschenderweise scheint das den amtierenden Präsidenten Donald Trump wenig zu stören, und dies, obwohl einer seiner wichtigsten (und kontroversesten) Berater, Elon Musk, mehrere Milliarden Verluste hinnehmen muss. Nun mag der fallende Tesla-Kurs vielfältige Gründe haben, aber Ökonomen weisen schon seit Längerem darauf hin, dass die MAGA-Doktrin negative wirtschaftliche Konsequenzen – eine höhere Inflation, ja sogar eine Rezession – nach sich ziehen könnte. Eine Ipsos-Umfrage macht nun deutlich, dass sich die Amerikaner über die Auswirkungen von Zöllen auf die Preisentwicklung sorgen. Erinnern wir uns, steigende Preise waren einer der wichtigsten Gründe für die Wahlentscheidung in den USA. Trumps Preisstabilitätspolitik wird nur von 31 Prozent der Amerikaner befürwortet. Bei anderen Themen wie Wirtschaft, Außenpolitik und Korruption liegt die Zufriedenheit mit dem Präsidenten ebenfalls unter 40 Prozent. Kontrovers wird auch die Verschlankungskur der Regierung betrachtet. So sprachen sich 57 Prozent gegen die Massenentlassung von Beamten aus. Lediglich bei der Einwanderungspolitik trifft Donald Trump noch auf große Zustimmung (49 %) in der Bevölkerung. Trotz dieser niedrigen Zustimmungswerte liegt Trumps Gesamtzustimmung mit 44 Prozent weiterhin über denen seines Vorgängers Joe Biden. Ein kleiner Trost für Elon Musk – der US-Präsident zeigt sich solidarisch und will einen Tesla kaufen. Ob das gutes Marketing ist, wird sich zeigen.
Robert Grimm ist promovierter Soziologe und leitet die Politik- und Sozialforschung beim Markt-, Meinungs- und Sozialforschungsinstitut Ipsos in Deutschland.
CEO.Table von Table.Briefings: Wer am Samstag einen gut-kuratierten und kostenfreien Wirtschaftsnewsletter lesen möchte, der sollte sich den CEO.Table mal anschauen. Ihr bekommt einen Überblick deutscher und internationaler Themen + Meinung von diversen Unternehmenschefs und aktuelle Infos zu ihnen. Ein wenig fremdel ich immer noch mit CEO, aber das mag daran liegen, dass das auch bei vielen Chefs von 2-Mann-Startups auf der Visitenkarte steht. Ihr könnt den Newsletter auf der Website von Table abonnieren. (MB)
„Deutsche Industrie / Zwischen Abwanderung und Neuerfindung“: Katharina Thoms hat für den Deutschlandfunk die Situation energieintensiver Unternehmen in Deutschland vor dem Hintergrund der Koalitionsverhandlungen in einer Reportage aufgearbeitet. Es wird anhand eines Unternehmerinterviews deutlich, wie wichtig die Rolle der Energiekosten ist. Im zweiten Teil der Reportage geht es um die Anpassung der Industrie an die Klimaziele. Auch dazu gibt es O-Töne; u.a. mit einem Klimaforscher. Ich hätte mir gewünscht, dass Thoms die beiden Seiten der Medaille enger miteinander verknüpft hätte. Denn sowohl beim Ausbau der Stromleitungen und noch viel mehr beim Thema Wasserstoff stellt sich die Frage, ob beides nicht so teuer wird, dass es wirtschaftlich überhaupt keinen Sinn macht. (MB)
„Douglas is Cancelled“: Auf Arte könnt Ihr jetzt eine englische Mini-Serie streamen, in der es um MeToo, Medien, Kampagnen und das Spiel mit der Öffentlichkeit geht. Ein prominenter Nachrichtenmoderator soll auf einer Party einen sexistischen Witz erzählt haben. Daraus entwickelt sich eine rasante und sehr dialoglastige Handlung; inszeniert wie ein Kammerspiel. Mir hat es gefallen, besonders gut sind die britischen Schauspieler. (MB)
„Dos und Don´ts digitaler Formatentwicklung“: Eine Website, ein Podcast, ein Newsletter und vieles mehr; bei der Entwicklung neuer digitaler Formate stellen sich in der Regel die gleichen Fragen. Ich bin zufällig über eine hilfreiche Checkliste gestolpert. Die hat zwar bereits einige Jahre auf dem Buckel, das macht aber nichts. Ein Aspekt, den ich immer voranstelle, wenn ich zu dem Thema gefragt werde, wird dort auch besonders prominent herausgestellt. Am Anfang steht immer das Ziel. Erst im Laufe des Entwicklungsprozesses solltet Ihr klären, auf welchen Weg und gegebenenfalls auf welcher Plattform Ihr euer Ziel erreichen möchtet. (MB)
„D21-Digital-Index 2024/2025“: Die Initiative D21 hat auch in diesem Jahr ihren Digital-index veröffentlicht. Die Kernbotschaft ist ähnlich wie in den letzten Jahren. Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Bereitschaft sich auf die Digitalisierung einzulassen und persönlichem Wohlstand. Von einer Kausalität zu sprechen, wäre aber nicht redlich, finden sich doch zahlreiche Beispiele, die dieses in Frage stellen. Der Index zeigt sehr konkret, wo es bei der Digitalisierung Deutschlands Aufholbedarf gibt. Am Ende hat es jeder selbst in der Hand, neue digitale Chancen anzunehmen. Die politische Frage für die nächste Bundesregierung wird sein, wie bessere Anreize für eine digitalere Gesellschaft gesetzt werden können. (MB)
Martin Greive: Greive schreibt für das Handelsblatt vorrangig zu Haushalts- und Finanzthemen. Er ist für die SPD zuständig. Folgt ihm auf Twitter / X.
„Zerreißprobe Talks | Der „Fall“ Barnett Newman. Angriffe auf die Kunst“: Am 19. März, 18.00 – 19.30 Uhr, lädt die Böll-Stiftung zu einem Talk mit Prof. Dr. Wolfgang Ullrich ein. Veranstaltungsort ist das Foyer der Neuen Nationalgalerie (Potsdamer Straße 50, 10785 Berlin). Es geht es um die Frage, was Angst vor Kunst auslöst und was Menschen generell zu Angriffen auf Kusntwerke und Künstler verleitet? Das ist interessant, weil es in einer anderen Dimension zeigt, wie gut Menschen mit – angespitzten – Meinungsäußerungen umgehen können. Ihr könnt euch auf der Website der Stiftung anmelden. (MB)
Talk zur Schuldenbremse von der Peag und dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall
„Es geht um die Beschaffung von Spielgeld für Projekte der kommenden Koalition“, Albrecht von der Hagen, Hauptgeschäftsführer des Verbandes „Die Familienunternehmer“, griff bei einer Veranstaltung von der PEAG Holding GmbH und dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall die Kritik der Grünen an den Vorschlägen von Union und SPD zur Einführung neuer Sondervermögen auf. „So wie die Grünen ihren Vorschlag formuliert haben, ist es etwas, was Unterstützung verdient“, so von der Hagen zum Vorschlag der Grünen, über das Sondervermögen zur Verteidigung separat abzustimmen und dieses auf Maßnahmen zuzuschneiden, die ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts übersteigen.
Das kann man natürlich auch anders sehen. „Deutschland braucht Investitionen in eine gerechte Modernisierung der Wirtschaft, in zukunftsfähige Arbeitsplätze und bezahlbare Energie. Der milliardenschwere Investitionsstau bei der Verkehrsinfrastruktur, bei Bildung, Digitalisierung, Krankenhäusern und bezahlbarem Wohnraum muss endlich beseitigt werden.“: Stefan Körzell, Mitglied des Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstandes, sprach sich für die Sondervermögen aus und forderte darüber hinaus eine Reform der Schuldenbremse. Auch Andreas Schmincke, Geschäftsführer der PEAG Holding GmbH, argumentierte ähnlich: “Das lange Hadern in Sachen Schuldenbremse bei gleichzeitig rasantem Wandel der globalen Ökonomie hat unsere Wirtschaft in die Gefahr gebracht, wegen fehlender Investitionen international abgehängt zu werden.” (MB)

Frühlingsempfang des bpa
„Es wird jetzt allmählich ernst und auch gefährlich. Pflege muss bezahlbar bleiben. Für alle! Und wenn wir endlich einmal das Thema Bürokratieabbau ernst nehmen und nicht aus jedem Arbeitskreis neue Verordnungen entstehen, dann können wir das auch schaffen.“: Bernd Meurer, Präsident vom Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), legte bei seiner kurzen Begrüßungsrede zum Frühlingsempfang des Verbandes den Schwerpunkt auf das Thema Bürokratie. „Wir müssen die Dinge, die wegfallen können, schonungslos benennen“, so Meurer. „Beispiele gibt es zuhauf. Pflegeeinrichtungen sehen sich immer weiteren Auflagen, Vorschriften und Regularien ausgesetzt. Zugleich gibt es massive Neueinstellungen bei Berufsgenossenschaften, um Kontrollen jedes Jahr und nicht alle Jahre durchführen zu können. Die Abrechnungen mit den Pflegekassen sind mittlerweile so kompliziert, dass 10.000 Euro für zusätzliche Abrechnungssoftware investiert werden müssen. “ Rund 200 Gäste aus Politik, Gesundheitswirtschaft und Verbänden haben an dem Empfang teilgenommen. (MB) / Foto Michael Schüzlke/bpa

Jamie Oliver Kitchen: Burger mit Pommes in Mitte; da denkt Ihr wahrscheinlich nicht sofort an Jamie Oliver? Solltet Ihr aber. Die Patties sind saftig und nicht zu dünn. Das Topping und die Sauce sind nicht erschlagend und das Brötchen erinnert an Hefeteig. Ein kleiner Schönheitsfehler, es hatte unten ein paar fast schwarze Grillspuren. Auch die Pommes waren in Ordnung. Gezahlt habe ich 15 Euro als Mittagsmenupreis inklusive Wasser. Dazu ein 0,2 trinkbarer Grauburgunder für 8 Euro. Auf Heineken hatte ich keine Lust. Toll war als Dessert der Sticky Toffee Pudding, obwohl das dazu angebotene Vanille-Eis unspektakulär ist. In den kleinen Sitzecken am Fenster sitzt Ihr superbequem. Geöffnet ist die ganze Woche von 12 bis 23 Uhr. Das Restaurant ist in der Friedrichstraße 136. Infos und Speisekarten findet Ihr auf der Website. (MB)
Osterhasen von Läderach: Soll es ein besonderer Hase sein? Dann schaut doch mal bei Läderach in der Friedrichstrasse 181 vorbei. Ein Hase aus dunkler Schokolade kostet 11 Euro für 65 Gramm. Das ist deutlich teurer als die Standard-Hasen. Sie sind aber sehr schön anzuschauen und machen etwas her. Geöffnet ist von 10:00 bis 18:00 Uhr. (MB)
Leitung politische Kommunikation (d/w/m) bei Volt Deutschland, Praktikant:in (m/w/d) im Bereich Political Strategy & Data bei Brand New Bundestag, Head Public Affairs (m/w/d) bei FleishmanHillard, Stellvertretende:r Direktor:in (m/w/d) beim Institut für Europäische Politik, Referent:in Gesundheits- und Sozialpolitik (m/w/d) bei der Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung e. V. (GVG)
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