Linda Dietze (BMJ) zu digitaler Ministeriumskommunikation, Dumplings von momos und Robert Grimm von Ipsos zu abgekühlten Klimasorgen
Linda Dietze (BMJ) zu digitaler Ministeriumskommunikation, Dumplings von momos und Robert Grimm von Ipsos zu abgekühlten Klimasorgen
“Wer als Papst in die Konklave geht, kommt als Kardinal heraus.”
Annette Schavan im Podcast-Interview mit Gordon Repinski zur anstehenden Papst-Wahl.
Liebe Leserinnen und Leser,
ein Interview der neugewählten Bundestagspräsidentin Julia Klöckner zur Rolle der Kirchen – und das ganz passgenau zu Ostern – hat für Aufmerksamkeit gesorgt. Agenda Setting aus dem PR-Playbook, oder? Nun lässt sich auch über ihre Rolle trefflich streiten. Es ist aber nicht zu übersehen, dass die Mitgliedschaft bei den Kirchen erodiert. Den Kirchen selbst ist es nicht gelungen, wirkungsvolle Maßnahmen zu ergreifen, geschweige denn eine öffentliche Debatte zu führen. Sie sollten den Aufschlag von Klöckner als Chance betrachten und sich nicht in die Schmollecke zurückziehen.
Euer Matthias Bannas
Linda Dietze über Memes und Gamification im Justizministerium

Linda, Du bist Referatsleiterin Digitale Kommunikation im Bundesministerium der Justiz. Ihr seid mit Eurem Projekt für den DPOK2025 nominiert. Kannst du dazu etwas mehr sagen?
Gerne. Auf unserRechtsstaat.de machen wir Freiheiten und Rechte interaktiv erlebbar. Mit einem innovativen Gamification-Ansatz vermitteln wir spielerisch, wie sehr die Grundrechte unser aller Alltag prägen. Nur, wer über seine Rechte Bescheid weiß, kann für die Demokratie eintreten und sie verteidigen.
Ich vergleiche das immer mit dem Luftholen. Wenn die Luft knapp wird, merken wir, wie selbstverständlich es für uns ist, zu atmen. Oft erkennen wir den Wert von etwas erst, wenn es in Gefahr gerät. So ist es irgendwie auch mit der Demokratie. Unsere Freiheiten und unsere Rechte sind nicht selbstverständlich. Immer wieder begegnen mir auch in den sozialen Medien Kommentare, die das in Abrede stellen. Dabei gibt es kaum etwas Kostbares als unsere Freiheiten, die durch das Grundgesetz garantiert sind.
Wie wichtig ist digitale Kommunikation für Behörden oder Ministerien?
Sehr wichtig. Es ist auf diesem Gebiet in den letzten Jahren viel passiert – viele sind besser geworden. Aber es reicht noch nicht. Es muss noch mehr passieren. Behörden müssen auf den digitalen Kanälen präsenter sein und auch so Vertrauen bei den Bürgerinnen und Bürgern (zurück)gewinnen. Junge Leute sind überdurchschnittlich stark in den sozialen Medien zu finden, sie informieren sich dort, schreiben Nachrichten und identifizieren sich mit Inhalten. Hier braucht es eine zielgruppengerechte Ansprache, um überhaupt stattzufinden. Wir im BMJ arbeiten deshalb auch sehr stark mit Memes – eine lockere, humorvolle Ansprechhaltung, um unsere Botschaften zu setzen. Die Rückmeldungen der Zielgruppe sind fast durchweg positiv.
Dein Lieblingsplatz in Berlin-Mitte?
Das Nikolaiviertel – denn das hat den Charme einer Kleinstadt inmitten der riesigen Hauptstadt. Hier vergisst man schnell den Trubel drumherum.
Linda Dietze ist Referatsleiterin für digitale Kommunikation und Social Media im Justizministerium.
Abgekühlte Klimasorgen

Aktuell sind nur noch zwei von fünf Bundesbürgern (41 %) der Ansicht, dass Deutschland mehr gegen den Klimawandel tun sollte. Damit liegt die Bundesrepublik in einer von Ipsos durchgeführten internationalen Befragung auf dem letzten Platz aller 32 befragten Länder (globaler Durchschnitt: 62 %). Vor zwei Jahren zeigten sich die Deutschen mit 55 Prozent Zustimmung noch deutlich engagierter.
Drei von fünf Deutschen (59 %) glauben, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien zu höheren Energiepreisen führen wird – so viele wie in keinem anderen Land. Jeder zweite Bundesbürger (50 %) ist zudem der Meinung, dass Elektroautos genauso schlecht für die Umwelt sind wie konventionelle Autos. Auch hier ist der Anteil der Skeptiker in Deutschland so hoch wie in kaum einem anderen Land – mit Ausnahme von Frankreich (58 %) und Polen (55 %).
Immerhin glaubt fast jeder zweite Deutsche (45 %), dass der Klimawandel die größte Gesundheitsbedrohung für die Menschheit darstellt. Allerdings ist auch mehr als jeder Vierte (27 %) davon überzeugt, dass es unter Klimawissenschaftlern bis heute keinen Konsens über die Auswirkungen des Klimawandels gibt.
Quelle: Earth Day 2025: Deutsche verlieren Interesse am Klimaschutz | Ipsos
Robert Grimm ist promovierter Soziologe und leitet die Politik- und Sozialforschung beim Markt-, Meinungs- und Sozialforschungsinstitut Ipsos in Deutschland.
„Nicht von dieser Welt / Muslimisches Selbstverständnis, Islamismus und die Rolle der Islamverbände“: Der ehemalige Justiziar des DITIB-Bundesverbandes, Murat Kayman, hat für „Aus Politik und Zeitgeschichte“ einen Blick auf die Islam-Verbände und ihren Umgang mit dem Islamismus geworfen. Seine Kritik fällt sehr hart aus. Wenn man ihm folgt, leisten die Islam-Verbände dem Islamismus Vorschub und haben kein echtes Interesse an Integration. Im Gegenteil, sie befördern sogar die Entfremdung der Muslime von der Geselllschaft. Das ist vermutlich nicht aus der Luft gegriffen. Die Analyse ist mir aber zu hoffnungslos. Viele in Deutschland lebende Muslime sind in diesen Verbänden organisiert. Es ist notwendig, Wege aufzuzeigen, wie eine bessere Zusammenarbeit möglich sein kann. (MB)
„Miteinander reden / Wieviel Freiheit lassen wir (noch) zu?“: Im Deutschlandfunk könnt Ihr ein Essay von Frauke Rostalski anhören, sehr gut vorgetragen von einer professionellen Sprecherin. Es geht um die Meinungsfreiheit in Deutschland. Rostalski kritisiert, dass diese u.a. durch diverse Strafrechtsverschärfungen in den letzten Jahren eingeschränkt worden ist. Ihre Aufzählung hat mich auf Grund der Vielzahl der Gesetzesänderungen überrascht. Mir gefällt das sie die These des US-Vizepräsidenten J.D. Vance zur abnehmenden Meinungsfreiheit als Aufhänger nutzt. Diese These wird durch Umfragen in Deutschland untermauert. Insbesondere in journalistischen Kommentaren werden diese Befürchtungen kurzerhand abgebügelt. Dabei wäre es wichtig, fundiert einzusteigen. Dafür leistet dieses Essay einen wichtigen Beitrag. Frauke Rostalski ist Strafrechtsprofessorin an der Universität von Köln und Mitglied im Deutschen Ethikrat. (MB)
„Ist die Meinungsfreiheit bei uns in Gefahr?“: MrWissen2go Mirko Drotschmann hat vor Kurzem auf YouTube ein Video zum Thema Meinungsfreiheit veröffentlicht. Mir gefällt sehr gut, dass er wie in einer Vorlesung zur Einführung ins Öffentliche Recht die Meinungsfreiheit anhand der einschlägigen Paragrafen im Grundgesetz und Novellierungen im Strafrecht erklärt. Bei der politischen Einordnung ist er zurückhaltend. Damit ist das Video eine gelungene Grundlage zum Einstieg in die Debatte. (MB)
Social Media – Abnahme und Feedbackschlaufen: Teresa Pfützner ist Referentin im Social Media Team des Bundestages. Ich bin über einen kurzen LinkedIn-Beitrag von ihr gestolpert, indem beschreibt sie die Abnahme von Social Media Beiträgen. Diese erfolgt in der Bundestagsverwaltung umgehend und tagesaktuell durch den unmittelbaren Vorgesetzten. Das ist wichtig, weil so eine schnelle Kommunikation mögich ist. Außerdem werden Abstimmungskaskaden vermieden. Die Verantwortlichkeit ist eindeutig geregelt. (MB)
„Bildungswege außerhalb des Gymnasiums in der Sekundarstufe I“: Wido Geis-Thöne hat für das IW Köln eine Übersicht und Analyse der Bildungswege hin zu Haupt- und Mittelschulabschlüssen im Vergleich der Bundesländer erstellt. Die Zahlen sind eine gute Grundlage für die in dieser Legislaturperiode anstehenden bildungspolitischen Debatten. Klar, Bildung ist Ländersache. Aber den Vorschlag, bundeseinheitliche Vergleichsklausuren schreiben zu lassen, finde ich sinnvoll. Das würde auch den Wettbewerb zwischen den Ländern um bessere Bildungsergebnisse befeuern und natürlich den Wechsel von Schülern von einem Bundesland ins nächste erleichtern. (MB)
Sirkka Jendis: Jendis ist Geschäftsführerin vom Tafel Deutschland e.V. – dem Bundesverband der Tafeln. Ihre Positionen teile ich eher nicht. Ihr LinkedIn-Account hingegen gefällt mir sehr gut, weil sie auf Inhalt statt auf Selbstbeweihräucherung setzt. (MB)
„Rückeroberung der Öffentlichkeit: Schritte zu einer souveränen digitalen Infrastruktur in Europa“: Am 28. April, 12 bis 13.30 Uhr, lädt die Böll-Stiftung zu einem Digital-Talk mit Alexandra Geese MdEP (Digitalexpertin der Fraktion Greens/EFA), Matthias Pfeffer (Council for European Public Space) und Markus Heidmeier (Beyond Platforms Initiative). Es geht um Anreize für den Aufbau einer europäischen, digitalen Infrastruktur. Die Moderation übernimmt Jan Philipp Albrecht. Ihr könnt euch auf der Website der Stiftung anmelden. (MB)
momos – vegetarische bio dumplings: In der Chausseestraße 2 / direkt bei der Torstraße / findet Ihr das momos. Es gibt verschiedene vegetarische und vegane Dumplings. Ich habe mich für Ricotta und Käse entschieden. Alternativen wären Süßkartoffel, Kohl oder Seitan gewesen. Dazu gibt es eine Sauce. Ihr könnt selbst entscheiden, ob die Dumplings gebraten oder gedünstet werden. Die Mittagstischportion ist für 7,90 Euro sehr üppig. Ihr sitzt beim Essen bequem. Es war aber nicht viel Betrieb als ich da war. Geöffnet ist von 12:00–21:30 Uhr. (MB)
BOLIA Berlin – Mitte: Mir war gar nicht bewusst, dass die Möbelkette BOLIA so viele Filialen in Berlin hat. Eine davon in der Chausseestrasse 1. Geöffnet ist von 10:00-19:00 Uhr. Die Möbel machen einen wertigen Eindruck. Auf den Sofas sitzt Ihr bequem. Aktuell wird mit einem üppigen Rabatt von 30 Prozent geworben. Das Design würde ich als Ikea De Luxe einordnen. Wenn ich ehrlich, wünsche ich mir bei einem Sofa für mehr als 2.000 Euro mehr Opulenz und knalligere Farben. Aber macht euch selbst ein Bild. Alle Designs könnt Ihr auch auf der Website anschauen. (MB)
Public Policy Manager bei Meta als Schwangerschaftsvertretung; zuständig für Deutschland, Österreich und die Schweiz
Bei Meta ist ordentlich Druck auf dem Kessel. Vor amerikanischen Gerichten wird gerade die Aufspaltung des Unternehmens verhandelt. In Europa droht das Unternehmen zum Opfer der erratischen Zollpolitik von Donald Trump zu werden. Kurzum; in der politischen Interessenvertretung wird in den nächsten Monaten viel zu tun sein. Wer ein Faible für Digitalpolitik hat, sollte sich das Angebot auf der Website von Meta anschauen. Das Büro am Potsdamer Platz – unmittelbar neben dem Tiergarten – ist attraktiv. Im Politik-Team gibt es einige nette Kolleginnen und Kollegen. (MB)
Programmleitung Industrietransformation (Schwerpunkt Deutschland) (w/m/d) bei Agora Industrie, Manager:in Hauptstadtbüro (m/w/d) beim Verband der Chemischen Industrie e.V., Assistenz (m/w/d) beim Ludwig-Erhard-Forum für Wirtschaft und Gesellschaft, Referent:in Handel (m/w/d) im Bereich Wirtschafts- & Gesellschaftspolitik beim Wirtschaftsrat der CDU e.V., Geschäftsführer:in (m/w/d) beim Bundesverband Deutscher Berufsförderungswerke e. V.
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