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Lukas Kolloge vom Bikeleasing-Service zum Radfahren im Regierungsviertel, Palantir und Public Affairs for Social Change

Lukas Kolloge vom Bikeleasing-Service zum Radfahren im Regierungsviertel, Palantir und Public Affairs for Social Change

Quiz

„Guckt jetzt schon, wo ihr Geld sparen könnt. Jeder wird sparen müssen.“

Lars Klingbeil mit einer Aufforderung an seine Kabinettskollegen, Sparspielräume in ihren Haushalten in den nächsten Jahren auszuloten; zitiert aus der Welt

Welcome

Liebe Leserinnen und Leser,

mit Komplexität tut sich die politische Kommunikation schwer. Scheinbar einfache Lösungen sind zwar nur selten gute Lösungen, sie sind aber einfach zu verkaufen. Das gilt zum Beispiel für Herstellerrabatte, um Pharmakosten zu senken. Ähnlich verhält es sich mit dem Vorschlag des neuen Suchtbeauftragten, Tankstellen den Verkauf von Alkohol zu verbieten. In beiden Fällen wird das Problem nicht gelöst und werden Kollateralschäden ignoriert. Und wie schaut es bei den Wählern aus? Die haben leider auch eine Vorliebe für einfache Lösungen.

Euer Matthias Bannas

In the Hood

Lukas Kolloge ist Public Affairs Manager beim Bikeleasing-Service

Über 75.000 Unternehmenskunden alleine beim Bikeleasing-Service; dass Dienstfahrrad ist in Deutschland angekommen. Wie könnte die Bundesregierung es noch attraktiver machen?

Die Bundesregierung sollte das Dienstradleasing dauerhaft im Einkommensteuergesetz verankern und die bisher bis 2030 befristeten Regelungen entfristen. Das schafft dringend benötigte Planungs- und Rechtssicherheit, vor allem für kleine und mittlere Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden nachhaltige Mobilität bieten wollen.

Für die vielen kurzen Wege im Regierungsviertel ist das Fahrrad eigentlich das attraktivste Verkehrsmittel für alle, die im politischen Berlin arbeiten. Wenn der Verkehr nur übersichtlicher und die Infrastruktur besser wäre. Am 20. September 2026 wird in Berlin gewählt. Was ist Deine konkrete fahrradpolitische Forderung für den Wahlkampf?

Berlin braucht ein durchgängiges, sicheres Radwegenetz, sichtbar und spürbar im Alltag. Wir brauchen mehr Tempo beim Ausbau geschützter Radinfrastruktur, bezirksübergreifende Koordinierung und verlässliche Finanzierung. Nur wenn Radverkehr klar politisch gewollt ist, wird er zur echten Alternative für alle.

Was ist Dein Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?

Das Maxim Gorki Theater. Ein Ort, der gesellschaftliche Debatten nicht nur abbildet, sondern mitgestaltet. Politisch, mutig, unbequem & genau deshalb so wichtig. Ich schätze die künstlerische Kraft und die Haltung, mit der hier Themen verhandelt werden, die auch im politischen Berlin eine Rolle spielen.

Lukas Kolloge ist Public Affairs Manager bei dem Unternehmen Bikeleasing-Service. Er hat u.a. ein Master-Studium Internationale Beziehungen an der Freien Universität Berlin absolviert. „Als Dienstrad-Anbieter fördert der Bikeleasing-Service nachhaltige und sozial gerechte Mobilität und ist damit in Deutschland seit 2015 und in Österreich seit 2020 auf steilem Erfolgskurs. Insgesamt nutzen im deutschsprachigen Raum bereits über 75.000 Unternehmen mit mehr als 3,7 Mio. Mitarbeitern den Bikeleasing-Service.“

Measure

Was Merz von den Briten lernen kann

Jüngste Ipsos-Umfrageergebnisse zeigen die populistische, euroskeptische Partei Reform UK mit 34 Prozent klar an der Spitze der britischen Wählergunst. Reform UK hat einen Vorsprung von 9 Punkten auf die Labour Party und 19 Punkten auf die Konservativen. Labour verzeichnet mit nur 25 Prozent der Stimmen das niedrigste Niveau seit Oktober 2019, während die Konservativen mit 15 Prozent auf ihrem niedrigsten jemals von Ipsos gemessenen Stand sind. Die Wählerbasis und die Parteiloyalität sind dabei für Reform UK besonders stark ausgeprägt, traditionelle Volksparteien bluten hingegen an die Ränder aus. In Großbritannien ist der Zerfall des Zweiparteiensystems ein anhaltender Prozess, der sich durchaus auf Deutschland übertragen lässt. Auch in Deutschland gibt es seit einiger Zeit Anzeichen für die Auflösung der Volksparteien. Die Ergebnisse von SPD, CDU/CSU bei der letzten Bundestagswahl machten das sehr deutlich. Erste Arbeitswochen der Regierung Merz hatten zwar einen anfänglich positiven Einfluss auf die Wahrnehmung der Bürgerinnen und Bürger, jedoch trübt sich, wie jüngste Umfragen zeigen, die Stimmung wieder ein. Das Bündnis aus schwacher Union und noch schwächerer SPD steht auf wackligen Beinen. Schon kommen Zweifel daran auf, dass die Koalition eine ganze Legislaturperiode durchhalten kann. Dabei ist die Regierung weniger als 100 Tage im Amt. Bei aller Freude über das historische Verteidigungsabkommen zwischen Deutschland und Großbritannien muss dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz der Besuch auf der Insel auch einige Sorgenfalten beschert haben. Sicherlich wird er sich gefragt haben, ob das nächste deutsch-britische Abkommen wohl von Alice Weidel und Nigel Farage unterzeichnet werden wird.

Quelle: Reform’s Ipsos record 9-point lead over Labour, as public satisfaction with government nears lowest point recorded under a modern Labour administration | Ipsos

Robert Grimm ist promovierter Soziologe und leitet die Politik- und Sozialforschung beim Markt-, Meinungs- und Sozialforschungsinstitut Ipsos in Deutschland.

Read

„Europe’s Claim to Geopolitical Power Isn’t Passing the Trump Test“: Handels- und Sicherheitspolitik miteinander verknüpft; Europa steckt in der Trump-Klemme. Rym Momtaz kritisiert für Carnegie Europe in einem bissigen Kommentar die europäische Verhandlungstaktik gegenüber Trump. Die sei darauf ausgerichtet, kurzfristig Schmerzen zu vermeiden. Langfristig werde der Schaden für Europa aber umso größer sein. Das kann man durchaus so sehen. (MB)

Listen

„Polizeisoftware von Palantir – Warum das System in Deutschland umstritten ist“: Anna Loll hat für den Deutschlandfunk den Einsatz von Palantir-Software auf Landes- und Bundesebene untersucht. Das Thema hat mehrere Ebenen. Das Versagen europäischer Unternehmen, konkurrenzfähige Software anzubieten. Hinzu kommt Datenschutz, Kritik an den Gründern des Unternehmens und die Eigenarten des Föderalismus. (MB)

Watch

„The Parh to a new Middle East“: Die New York Times zeigt in diesem YouTube-Beitrag eindrucksvoll, wie man Kommentare visualisieren kann; Bilder und Videoschnipsel mit viel emotionalem Touch. Ob die These / Forderung: Trump müsse Druck auf Israel ausüben, damit Israel einer Zweistaaten-Lösung zustimme, sinnvoll ist, ziehe ich in Zweifel. Denn der 7. Oktober war – auch – eine Folge der Unabhängigkeit / Staatlichkeit Gazas. Aber vielleicht seht Ihr das ja anders? (MB)

Learn

„Der Farbkreis – alles, was du wissen musst!“: Wenn es drauf ankommt, grafische Kampagnenideen zu beurteilen, ist es hilfreich, mit Farbenlehre etwas anfangen zu können. Heutzutage ist der Farbkreis nach Itten am populärsten und bekanntesten. Er sortierte die Farben in Primär-, Komplementär- und Tertiärfarben. Daraus lassen sich Gestaltungsmöglichkeiten und Wirkungen ableiten. All das wird in diesem Text von Artnight-Blog sehr gut erklärt. (MB)

Know

„Employee Communication Impact Study 2025 (DACH, UK, USA, Australien)“: Staffbase, ein Unternehmen das digitale Lösungen zur Mitarbeiterkommunikation anbietet, hat mit YouGov eine weltweite Befragung zu genau dem Thema durchgeführt. Interessant finde ich, dass Non-Desk-Mitarbeiter viel schwieriger zu erreichen sind; eigentlich eine Binsenweisheit. Wir sollten viel mehr darüber nachdenken, wie unsere Infos / Botschaften von unterschiedlichen Zielgruppen rezipiert werden. Ein weiterer Punkt der auffällig ist, vom eigenen Unternehmen wird Krisenkommunikation als besser eingeschätzt als die alltägliche interne Kommunikation. Die Botschaft daraus ist einfach. Es lohnt sich – auch in der Politik – immer engagiert zu kommunizieren. In der Umfrage – oben verlinkt ist die Zusammenfassung von Philipp Scherber und die vollständige Studie – erfahrt Ihr, welche Kommunikationswege am besten funktionieren. (MB)

Follow

Simon Bull ist seit 3 Monaten Manager für Gesundheitspolitik beim Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA). Ich finde es immer interessant zu beobachten, wie jemand beruflich in einer neuen Branche / Politikblase ankommt und wie er dazu kommuniziert. Interessiert euch das auch? Dann folgt ihm auf LinkedIn. (MB)

Attend

„Soziale Marktwirtschaft und Freiheit: Analyse – Herausforderungen – Reformvorschläge“: In dem Sammelband, der den gleichen Titel trägt wie die Veranstaltung, geht es um die Entwicklung und Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft. Zu dem Web-Talk mit Peter Altmiks und Ursula Weidenfeld am Mittwoch, 30. Juli, 19 bis 20:15 Uhr, lädt die Friedrich Naumann Stiftung ein. Anmelden könnt Ihr euch auf deren Website. (MB)

Eat and Drink

Grillstube BROILER im Hotel Neptun: Aktuell kostet ein Hotelzimmer im Hotel Neptun in Warnemünde 374 Euro pro Nacht. Das ist – leider – nicht meine Gehaltsklasse. Um trotzdem etwas von der Atmosphäre des Hotels mit seiner Geheimdienst-Vergangenheit zu schnuppern, habe ich die Broiler-Bar getestet. Ein ganzes Hähnchen mit Pommes und Krautsalat kostet 30 Euro und lässt sich prima zu zweit teilen. Mir hat es geschmeckt, meiner Freundin war es etwas zu trocken. Die Atmosphäre ist intim und gleichzeitig quirlig. Der Laden ist klein und von 12 bis 21:30 Uhr geöffnet. Die Adresse: Seestraße 19, 18119 Rostock-Warnemünde. Mehr Infos und die Speisekarte auf der Website. (MB)

Buy

„Letzte Chance / Der neue Kanzler und der Kampf um die Demokratie“ von Robin Alexander: Die „Ich war dabei“-Reportage beherrscht Robin Alexander perfekt. Ob sich dann wirklich alles genau so zugetragen hat, wie er es beschreibt, lässt sich nicht überprüfen. Da seine Analysen aber in der Regel schlüssig sind, genießt er viel Vertrauen; zumindest bei allen die seine Analysen teilen. Dabei gelingt es ihm, als vernünftig und nachvollziehbar wahrgenommen zu werden und eben nicht als links oder rechts. Das Buch lohnt sich auch für alle, die regelmäßig den Machtwechsel-Podcast hören. Ihr findet es u.a. bei Dussmann. (MB)

Job der Woche

Public Affairs for Social Change bei seebohm. berlin
Soziale Projekte, gesellschaftliche Wandel und Beratung für NGOs, Verbände und Stiftungen; lässt das euer Herz höher schlagen? Und habt Ihr Lust eigenverantwortlich zu arbeiten? Dann bewerbt euch doch bei seebohm. berlin. Der Gründer ist freundlich und smart. Ihr findet das Angebot bei politjobs. (MB)

Work

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