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Christoph Baller (DIE PAPIERINDUSTRIE) zur Bundestagswahl, ripe for reform und Schweinebraten im Bundesbüdchen

Christoph Baller (DIE PAPIERINDUSTRIE) zur Bundestagswahl, ripe for reform und Schweinebraten im Bundesbüdchen

Quiz

„Warum sollten europäische Konsumenten höhere Preise für US-Waren zahlen, nur weil US-Bürger dies für europäische Produkte tun müssen?“

Frank Schäffler, Geschäftsführer der Berliner Denkfabrik Prometheus – Das Freiheitsinstitut, zum Zoll-Deal – bei table.media

Welcome

Liebe Leserinnen und Leser,

der Kulturstaatsminister habe das Gendern verboten; kleine Nachricht und große Aufregung. Dabei ist die Sache eigentlich kein Aufreger. Behörden entscheiden über ihre eigene Kommunikation, so what. Denn; mit „geschlechtergerechter“ Sprache erreiche ich alle meine Zielgruppen passgenau oder eine Mehrheit der Deutschen lehnt „das Gendern“ ab, beides ist richtig. Eine Entscheidung dafür oder dagegen kann nicht falsch sein. Aber warum die viele Berichterstattung zu Wolfram Weiner? Der Kulturstaatsminister mag zwar den kleinsten Etat in der Bundesregierung haben, aber seine Stimme hat offensichtlich Gewicht.

Euer Matthias Bannas

In the Hood

Christoph Baller ist Leiter Public Affairs beim Verband DIE PAPIERINDUSTRIE

Genug Papier für die Bundestagswahl? Diese Frage hatte die Bundeswahlleiterin in Herbst aufgeworfen. Wie hat der Verband der Papierindustrie diese Vorlage für seine Wahlkampfkampagne genutzt? Und war das erfolgreich?

Das war ein echter 11er aufs leere Tor. Papier gab‘s genug und das haben wir klargestellt. Im Wahlkampf haben wir dann unsere Forderungen auf einen Wahlzettel gedruckt und diesen an die Kandidierenden der demokratischen Parteien geschickt. Wichtiger war für uns aber unsere LinkedIn-Kampagne „15 Tage – 15 Forderungen“ mit einer starken Engagement-Rate von 10,2 %. Im Koalitionsvertrag sind viele unserer Forderungen enthalten, besonders im Bereich Industriepolitik. Der Wegfall der Gasspeicherumlage war dabei eine unserer zentralen Forderungen, mit der wir erfolgreich waren.

Die Bundesregierung hat bereits erste Gesetzesinitiativen zur Absenkung der Energiekosten für die Industrie auf den Weg gebracht. Was ist noch zusätzlich erforderlich, damit die Papierindustrie im Wettbewerb mit der ausländischen Konkurrenz bestehen kann?

Der aktuell diskutierte Industriestrompreis hilft unserer Industrie nicht, da sie von diesem so gut wie gar nicht erfasst wird. Für ein wettbewerbsfähiges Niveau braucht diesen aber mit einem Preis von 4 bis 6 ct/kWh. Bis dahin sind weitere Maßnahmen zur Kostensenkung notwendig, bspw. Reduktionen bei Umlagen und Netzentgelten für alle Energiesorten. Ein wirksamer Schutz vor Carbon Leakage und der Abbau bürokratischer Hürden sind ebenfalls dringend erforderlich. Statt kleinteiliger Nachjustierungen braucht es dabei in manchen Bereichen eher einen effektiven Harvester als die sprichwörtliche Motorsäge.

Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?

Ganz klar: der Tiergarten. Von unserem Büro aus gehen wir dort regelmäßig mit dem Team als Papierflitzer joggen – oft mit dabei ist meine Hündin Laica, unsere vierpfotige Pacemakerin und wohl Berlins sympathischste Lobbyistin. Unsere Stadt kann sich glücklich schätzen, einen so weitläufigen Park in ihrem Herzen zu haben, der nicht nur das Stadtklima verbessert, sondern auch zum Sporttreiben und Flanieren einlädt und international so bekannt ist.

Christoph Baller ist Leiter Public Affairs beim Verband DIE PAPIERINDUSTRIE für Deutschland und die EU. Zuvor war er bei Burson-Marsteller und Instinctif Partners in der Public Affairs Beratung. Er hat ein Masterstudium Public Administration: Management of Governance an der Erasmus Universiteit Rotterdam absolviert. Seinen Bachelor hat er mit den Schwerpunkten Governance and Public Policy an der Universität Passau abgeschlossen.

„Der Verband DIE PAPIERINDUSTRIE ist der industrielle Spitzenverband der deutschen Zellstoff- und Papierindustrie. In ihm haben sich rund 100 Unternehmen mit 107 Standorten zusammengeschlossen. DIE PAPIERINDUSTRIE repräsentiert nach Umsatz über 95 Prozent der Branche und ist damit Sprecher und Interessenvertreter der größten nationalen Papierindustrie Europas.“

Read

Drehtüreffekt – Transparenz statt selektiver Datennutzung: Michael Henning weist in einem – auf LinkedIn veröffentlichten – Beitrag darauf hin, dass das Lobbyregister Medien dazu verleitet, Daten des Lobbyregisters selektiv zu nutzen. So werden Thesen untermauert, die sich bei einer serösen Datennutzung als falsch herausstellen würden. Konkret geht es um die Wechsel aus dem Bundestag und der Regierung; gewechselt wird in den meisten Fällen zu NGOs und nicht zur „bösen“ Wirtschaft. Und die Konsequenz? Es wird ja viel über Bürokratieabbau diskutiert. Die letzte Novellierung des Gesetzes zum Lobbyregister hat zu einer Ausweitung der Berichtspflichten geführt. Vielleicht wäre ein Schritt in die andere Richtung sinnvoll? (MB)

Listen

„Zoll-Deal / Die Unterwerfung Europas?“: Auf was haben sich die USA und die EU verständigt, wie ist die Zoll-Vereinbarung zustande gekommen und kommuniziert worden? Was sind die Folgen? Diese Fragen haben Volker Finthammer, Doris Simon und Peter Kapern im Politikpodcast vom Deutschlandfunk diskutiert. Hier wird mal wieder die Stärke des Formats und des Senders deutlich. Wenn es eine aktuelle Lage gibt, ist man imstande Korrespondenten zusammenzuschalten, die ihre Expertise von vor Ort (Berlin, Brüssel, Washington) einbringen. Die im Titel aufgeworfene These teile ich nicht. Das Verhandlungsergebnis spiegelt die Machtverhältnisse wider, aber die Details sind noch nicht geklärt. Und wie lange das Ergebnis Bestand hat, ist offen. (MB)

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Narrative im Politikbetrieb – Talk mit Christian Koof (SKM Consultants) und Thomas Mühlnickel (ASK): Am Mittwoch, 13. August, 17 bis 18 Uhr, laden der Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft (BDWi) und die BdKom-Fachgruppe Verbände ganz herzlich zu einem Talk zu Narrativen im Politikbetrieb mit Christian Koof (SKM Consultants) und Thomas Mühlnickel (ASK Agentur für Sales und Kommunikation) ein. Die Veranstaltung wird in Berlin-Mitte stattfinden. Wer teilnehmen möchte, kann sich formlos bei Matthias Bannas – bannas@bdwi-online.de anmelden. Mit der Anmeldebestätigung erfahrt Ihr den Veranstaltungsort. Das Politbriefing ist Medienpartner der Veranstaltung. (MB)

Watch

So viel Vermögen solltest du in jedem Alter haben! | NEUE Studie 2025“: Wie bereite ich eine Studie in einem Youtube-Video auf? Ganz gut gelöst hat das Finanzfluss mit einer Studie des IW Köln zu einem Vermögensvergleich nach Altersgruppen. Die Botschaft dahinter ist aufzuzeigen, wo mögliche Vorsorgelücken in punkto Altersvorsorge sind. Die politische Botschaft ist ziemlich deutlich. 12 Millionen Deutsche sind an der Börse investiert; insbesondere immer mehr junge Menschen. Vorschläge, hier die Steuern kräftig anzuheben, könnten ganz schön unattraktiv sein. (MB)

Learn

„YouTube prägt den kulturellen Zeitgeist: Warum die Plattform für deine Zielgruppe unverzichtbar ist“: Martin Gardt hat für OMR am Beispiel Bosch – in einem vermutlich von Google gesponsorten Beitrag – aufgeschrieben, wie die Plattform YouTube für Kampagnen eingesetzt werden kann. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Nutzung von YouTube auf dem Fernseher; bereits 21 Millionen regelmäßige Nutzer pro Monat. Entscheidend für den Erfolg von Kampagnen ist die Verknüpfung verschiedener Formate; von Shorts bis Audio und das auch für Anzeigen. Noch mehr als im Text erfahrt Ihr im OMR-Podcast mit Philipp Justus, Vice President Central Europe bei Google. (MB)

Know

“Ripe for Reform – What’s in the EU Budget Proposal and What Should Come Next”: Der Vorschlag der Europäischen Kommission für den EU-Haushalt von 2028 bis 2034 liegt jetzt vor. Das Jacques Delors Centre (Hertie School) hat das Dokument aufbereitet und ordnet die Aspekte ein, die die Debatte dazu bestimmen werden. Es geht um mehr Flexibilität für die Kommission und die Mitgliedsstaaten über den Einsatz der Mittel und es geht um die Einführung zusätzlicher EU-Steuern. Den Punkt finde ich besonders interessant, weil sich hier handfeste Sinnesfragen stellen. Ist der CO2-Grenzausgleichsmechanismus CBAM eine gute Idee oder ist er schädlich für die Wirtschaft? Falls er schädlich sein sollte, wäre es fatal, wenn man ihn aufgrund seiner Bedeutung für den EU-Haushalt in Stein meißeln würde. Ähnlich verhält es sich mit der geplanten Tabakbesteuerung. Höher Tabaksteuern stärken die organisierte Kriminalität, weil es für Konsumenten attraktiver wird, unversteuerte Produkte zu kaufen. Ihr findet den Policy Brief auf der Website der Hertie-School. (MB)

Follow

Nicholas Potter: Die taz ist ein wichtiges, überregionales Medium. Wer dort fundierte außenpolitische Berichterstattung lesen möchte, sollte sich die Texte von Nicholas Potter anschauen. Besonders interessant finde ich seinen Blick auf Israel. Folgt ihm auf Twitter / X. (MB)

Attend

„Wahlkampf mit System / Wie politische Kampagnen funktionieren“: Am 13. August, von 8:00 Uhr – 9:00 Uhr, lädt die Reinhold-Maier-Stiftung gemeinsam mit der FNF zu einem virtuellen Skilltalk zu politischen Kampagnen ein. Der Vortrag kommt von Alexander Schulz. „Er ist seit 2001 unter anderem als selbstständiger Karriere- und Politikberater tätig. Seine Schwerpunkte sind die Themen Rhetorik, Demokratieentwicklung, Existenzgründung und Bewerbungstraining. 2015 gründete er mit der OPOX GmbH das Internetportal www.wahl-regional.de – ein Video-Kandidatenvergleich für Bürgermeisterwahlen.“ Ihr könnt euch auf der Website der Stiftung anmelden. (MB)

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Hier findet Ihr die Ausschusskarte.

Eat and Drink

Bundesbüdchen: Das Bundesbüdchen ist ein Gewinn für Berlin-Mitte. Der Schweinebraten aus der Mittagskarte (17 Euro) ist 10 mal so gut, wie das was die Berliner Brauhäuser auftischen. Dazu gibt es ein gescheites Fassbier (Berliner Berg Pils 0,3 für 4 Euro). Die Abendkarte ist teurer, es klingt aber vielversprechend. Die Weine sind preislich in Ordnung. Das Wasser dazu ist eher preisgünstig. Der Service ist sehr nett und zuvorkommend. Die Einrichtung ist hochwertig, die Bestuhlung bequem. Der Tresen ist dem Original-Bundesbüdchen in Bonn nachempfunden. Da es dort aktuell gar keinen Alkohol mehr gibt, gibt es auch Berlin eine große Auswahl alkoholfreier Specials. Etwas zu meckern habe ich dann doch noch. Die Herren-Toilette ist superklein; die Papierhandtücher sind so gut versteckt, dass ich sie nicht gefunden habe. Auf der Website findet Ihr die Speisekarten und ein Reservierungstool. Für halbwegs geschlossene Veranstaltungen kann ein Teil des Restaurants abgetrennt werden. Geöffnet ist Dienstag bis Samstag: 12:00-14:30 Uhr und 18:00–23:30 Uhr. Die Adresse ist Hannoverschestraße 2. (MB)

Buy

„Caledonian Road“ von Andrew O’Hagan: Habt Ihr Lust mal wieder einen gutgeschriebenen Gesellschaftsroman zu lesen? Falls ja, probiert es doch Andrew O’Hagan. In Caledonian Road zeichnet er ein Bild der Londoner Gesellschaft des Jahres 2021. Keine Angst, Corona spielt, wenn überhaupt, eine Nebenrolle. Der Cast des 700-seitigen Romans erstreckt sich von einem Promi-Kunstprofessor über einen aktivistischen Studenten, Abgeordnete, russische Oligarchen bis zu Sozialhilfeempfängern. Die Dialoge sind knackig geschrieben. Die Handlung hat genug Spannung. Das englischsprachige Original bekommt Ihr bei Dussmann für 13,50 Euro. (MB)

Job der Woche

Leiter Hauptstadtrepräsentanz Berlin beim Deutscher Mittelstands-Bund (DMB)

Was ist denn der DMB, das fragt Ihr euch vielleicht. Wer auf die Website schaut, könnte zu der Einschätzung kommen; ein BVMW in klein. Ein Schwerpunkt des Verbandes liegt bei Vorteilen / Rahmenverträgen für die mehr als 33.000 Mitglieder; mehr als 6 Millionen Euro Mitgliedsbeitragseinnahmen pro Jahr. Es gibt ein dreiköpfiges Politik-Team und der Verband ist u.a. Mitglied im SPD Wirtschaftsforum. Auffällig ist, dass die wichtigsten Köpfe schon lange für den Verband tätig sind; daraus könnte man Schlüsse auf das Betriebsklima ziehen. Die Aufgabe ist nicht reizlos. Es geht darum, den Standort Berlin für den Verband aufzubauen. Ihr findet das Angebot bei politik&kommunikation. (MB)

Work

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