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Hasso Mansfeld von der Initiative Transparente Demokratie zum Lobbyregister, Job der Woche bei Vonovia und Justus Haucap zum Glücksspiel

Hasso Mansfeld von der Initiative Transparente Demokratie zum Lobbyregister, Job der Woche bei Vonovia und Justus Haucap zum Glücksspiel

Quiz

„Unangekündigte Hausaufgabenüberprüfungen passen nicht zu einer modernen Schule. Sie erzeugen unnötigen Stress und behindern gezielte Lernprozesse – klare Ankündigungen und Kommunikation auf Augenhöhe sind für Bildungsfortschritte und motiviertes Lernen unerlässlich.“

RLP-Bildungsminister Sven Teuber (SPD) zur Debatte um unangekündigte Tests in Schulen; zitiert aus der Welt.

Welcome

Liebe Leserinnen und Leser,

eine Pflichtversicherung für Elementarschäden, daran arbeiten Bund und Länder fleißig hinter den Kulissen. Das Interesse der Länder ist besonders groß, tragen sie doch bislang nach jeder Naturkatastrophe einen großen Teil der Kosten für die Schäden. Bei der Ausgestaltung der Versicherung kann aber viel schief gehen. Wenn es nicht gelingt, dass Risiken adäquat in die individuellen Verträge einfließen, wird es für alle Mieter, Unternehmer und Hausbesitzer spürbar teurer. Das wird für Frust sorgen, den die verantwortlichen Parteien an der Wahlurne merken werden.

Euer Matthias Bannas

In the Hood

Hasso Mansfeld ist Leiter Kommunikation der Initiative Transparente Demokratie

Mehr Aufwand als Transparenz, so die – nicht immer öffentlich geäußerte – Kritik vieler Betroffener am Lobbyregister. Ist überhaupt eine Reform möglich, die den Aufwand für die eintragungspflichtigen Organisationen reduziert und im Gegenzug für mehr Transparenz sorgt?

Nihil sine labore: Nichts Wertvolles entsteht ohne Mühe. Transparenz kostet immer auch Arbeit. Das Problem des Lobbyregisters liegt meines Erachtens allerdings nicht im Aufwand, sondern darin, dass es weit hinter seinem Anspruch zurückbleibt. Zu viele Ausnahmen – etwa für Kirchen oder Stiftungen – entziehen ganze Einflussbereiche der Öffentlichkeit. Indirekte Einflussformen wie Kampagnen oder Medienarbeit tauchen nicht auf. Und die Angaben dürfen so vage bleiben, dass sie kaum Aufschluss geben. Das Ergebnis ist ein trügerisches Bild, das für die Gesellschaft nur begrenzte Aussagekraft hat.

Sie beraten seit mehr als zwanzig Jahren Kunden aus sensiblen und kontroversen Branchen bei der Kommunikation. Nun stehen Sie als einer der Köpfe der Initiative Transparente Demokratie selbst im Feuer. Wie gehen Sie mit der Herausforderung um?

Was ich tue, ist staatsbürgerliches Engagement aus Überzeugung. Ich habe immer Projekte mitgegründet und unterstützt, vom Denkmalschutz über die Städtepartnerschaft Bingen–Anamur, bis hin zur Wahl Joachim Gaucks zum Bundespräsidenten. Ich bin Vorsitzender einer Bürgerinitiative für eine Rheinquerung, seit über 20 Jahren FDP-Mitglied und ein politisch denkender Mensch. Persönliche Angriffe halte ich aus. Als wertschöpfend tätiger Mensch wird man in NGO-Kreisen nicht gern gesehen, ich engagiere mich aber trotzdem.

Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?

Mein Lieblingsort in Berlin-Mitte ist die taz-Kantine. Auf der Speisekarte liest sich vieles zunächst gewöhnungsbedürftig, schmeckt aber immer hervorragend. Dort trifft man fast immer jemanden aus der Redaktion, meist sehr nette, offene Menschen. Die Atmosphäre ist völlig unprätentiös, fast familiär. Ich gehe dort auch gerne mit Kunden dorthin, weil man Berlin hier von seiner echten, direkten Seite erlebt. Zuletzt war ich dort mit einem chinesisch-amerikanischen Pharmakonzern. Die waren ganz begeistert.

Hasso Mansfeld ist Leiter Kommunikation der Initiative Transparente Demokratie. Er ist Diplom-Agraringenieur und unterstützt seit mehr als zwei Jahrzehnten als Kommunikationsberater Unternehmen dabei, komplexe Themen klar zu vermitteln und öffentliche Debatten strategisch zu begleiten. Er ist insbesondere für Unternehmen aus sensiblen und kontroversen Branchen tätig.

Mehr Transparenz über die Finanzierung von Lobbygruppen, Verbänden und Nichtregierungsorganisationen; dafür macht sich die Initiative Transparente Demokratie stark. Man versteht sich als „unabhängiges und überparteiliches Rechercheprojekt“. „Die Initiative Transparente Demokratie ist derzeit von den Initiatorinnen und Initiatoren vollständig privat finanziert und nicht beeinflusst von Unternehmen, Verbänden oder sonstigen Lobbygruppen.“

Measure

Union unter Druck, Wählerpotenzial der AfD auf höchstem Stand, Grüne verbessert

Die Unionsparteien konnten sich gegenüber der AfD in den letzten Monaten nur schwer behaupten. Zwar erholten sich die Umfragewerte der Schwesterparteien nach der Enttäuschung über die Lockerung der Schuldenbremse etwas, aber die Alleingänge des Kanzlers in der Nahost-Politik und anhaltende innenpolitische Reibereien mit der SPD über Mindestlohn, Renteneintrittsalter, Steuererhöhungen und die Reform der Sozialsysteme schüren Zweifel an der Führungsstärke des Kanzlers. Das spiegelt sich auch in den Umfragewerten wider. Die Union liefert sich zum Ende der Sommerpause erneut ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der AfD. Insbesondere im erweiterten Wählerpotenzial verschlechterte sich die Laune. Insgesamt fiel die Anzahl derjenigen, die es sich vorstellen könnten, die Union zu wählen, von 41 Prozentpunkten zwischen Januar und März auf nun 37 Punkte. In Ostdeutschland verlor die Union sogar 9 Prozentpunkte ihres Wählerpotenzials. Die AfD erhöhte ihr Wählerpotenzial im gleichen Zeitraum um zwei Punkte. Beinahe 30 Prozent der Bevölkerung könnten es sich vorstellen, die AfD bei einer Bundestagswahl zu wählen. Das ist ein neuer Rekord! Auch links der Union gab es Bewegung. Die Grünen (jetzt 26 Prozent) und die Linke (25 Prozent) verbesserten ihr Wählerpotenzial in den letzten Monaten deutlich. Zwar übersetzt sich das Potenzial bei den Grünen noch nicht in Wählerstimmen, jedoch verlässt die Partei damit langsam das Tal der Tränen. Die Union muss nun aufpassen, nicht zwischen Rechts und Links aufgerieben zu werden.

Quelle: Politische Meinungslage in Deutschland – Mai bis August 2025 | Ipsos

Robert Grimm ist promovierter Soziologe und leitet die Politik- und Sozialforschung beim Markt-, Meinungs- und Sozialforschungsinstitut Ipsos in Deutschland.

Read

„Ökonomie des Glücksspiels“: Justus Haucap hat für das jüngst erschienene Handbauch Glücksspielregulierung das Glücksspiel auf Marktversagen untersucht. Wenn Marktversagen vorliegt, kann Regulierung gerechtfertigt sein. Er kommt zu dem Ergebnis das Informationsasymmetrien und insbesondere das eingeschränkt rationale Verhalten einiger Spieler die Regulierung auch aus der ökonomischen Perspektive rechtfertigen. Es lohnt sich den Beitrag zu lesen, weil Haucap systematisch die verschiedenen Marktversagensgründe durchgeht. VWL kann also durchaus hilfreich sein, um politische Entscheidungsprozesse zu strukturieren. Im zweiten Teil des Beitrags unterzieht er den noch gültigen Staatsvertrag einer ökonomischen Manöverkritik. Ihr könnt den Aufsatz und das vollständige Handbuch auf dieser Website lesen. (MB)

Listen

„Sado-Maso-Blog erschüttert Österreichs Außenministerium“: Die Österreicher haben das bessere Essen und sie haben auch die besseren Skandale als wir Deutschen. Einer dieser Skandale ist Thema des aktuellen Inside Austria Podcast des Spiegels von Lucia Heisterkamp und Antonia Rauth. Es geht um den SM-Blog des ehemaligen österreichischen EU-Botschafters. Erst ein Wechsel im Außenministerium hat dazu geführt, dass der Botschafter seinen Posten verloren hat. Unter dem vorherigen Außenminister war der Fall bereits bekannt. Es gab aber nur eine Untersuchung und eine Rüge. Mir ist bewusst, dass sich Botschafter und Politiker nicht angreifbar machen sollten. Dennoch finde ich es nicht unsympathisch, sexuelle Vorlieben erst einmal als Privatsache einzustufen. (MB)

Watch

„USA liefern NEUE Marschflugkörper: Bis zu 450 km Reichweite!“: Wer sich regelmäßig über die Entwicklungen im Ukraine-Krieg informieren möchte, sollte sich den YouTube-Kanal „Militär & Geschichte mit Torsten Heinrich“ mal anschauen. Heinrich hat alle neuen Nachrichten und analysiert detailliert die Entwicklungen an der Front. Die Videos sind plattformgerecht. Der Kanal hat fast 300.000 Follower. Mir gefällt es, auch wenn ich mit den Werbeeinblendungen fremdel. (MB)

Learn

Fett schreiben auf LinkedIn?: Dafür gibt es diverse Tools, die über den Unicode-Umweg Text umwandeln. Die Nachteile: Ausrufezeichen und Zahlen können nicht umgewandelt werden. Das schaut dann komisch aus. Inwiefern der LinkedIn-Algorithmus umgewandelten Text negativ bewertet, kann ich nicht beurteilen. Wenn man sich Kommentierungen zu dem Thema anschaut, wird angemerkt, dass die Postings unübersichtlicher und unstrukturierter ausschauen. Das kann man natürlich auch gegenteilig sehen. (MB)

Know

Ein Prohibitionseffekt? Illegales Glücksspiel und illegaler Zigarettenhandel versus organisierte Kriminalität: Regulierung und Besteuerung auf der einen Seite und illegale Angebote und organisierte Kriminalität auf der anderen Seite; ist das Korrelation oder Kausalität? Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) geht in ihrem letzten Jahresbericht von illegalen Bruttospielerträgen in Höhe von 500 bis 600 Millionen Euro in Deutschland aus. Im Gegenzug wurden in Deutschland im letzten Jahr 17,7 Milliarden illegale Zigaretten geraucht. Das zeigt eine Studie von KPMG im Auftrag von Philip Morris. Nun hat die EU eine zusätzliche Erhöhung der Tabak-Besteuerung vorgeschlagen. Damit würde der Anreiz für Konsumenten auf den Schwarzmarkt auszuweichen, erneut ansteigen. Ich kann meine Einstiegsfrage nicht beantworten. Aber vielleicht sollten sich die Regulierer stärker damit beschäftigen? Es lohnt sich auf jeden Fall, die beiden Dokumente anzuschauen. (MB)

Follow

Tobias Peter: Auf LinkedIn zeigen nicht allzu viele Hauptstadtjournalisten regelmäßig Flagge. Anders macht das Tobias Peter. Er ist Leiter des Berliner Büros von der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten. Er promotet natürlich auch seine Texte auf der Plattform. Hinzu kommt aber regelmäßig nutzwertiger Content zum Journalismus, der sich insbesondere an Berufseinsteiger wendet. Folgt ihm auf LinkedIn. (MB)

Attend

„BASECAMP Nachgefragt!: Auf ein Wort mit Ricarda Lang – wie geht politische Verantwortung?“: Am 3. September, 8:30 bis 9 Uhr, lädt das BASECAMP (Mittelstraße 51-53, 10117 Berlin) zu einem Talk mit der ehemaligen Vorsitzenden der Grünen, Ricarda Lang MdB, ein. Harald Geywitz, Repräsentant Berlin bei o2 Telefónica, moderiert. Es geht um Oppositionsarbeit. Ihr könnt euch auf der Website vom Basecamp anmelden. (MB)

Eat and Drink

Kailash Parbat: Wer Lust auf gutes indisches, vegetarisches oder veganes Essen in der Friedrichstraße hat, findet jetzt – quer gegenüber vom Friedrichstadtpalast – ein passendes Restaurant. Von Montag bis Donnerstag gibt es Mittagstisch; viele Gerichte für 12,90 Euro. Ansonsten kostet fast alles zwischen 12 und 19 Euro. Das Essen hat mir geschmeckt, auch wenn es ziemlich einheitlich rüberkommt; geworben wird mit „north Indian and Sindhi cuisine“. Der Service ist sehr freundlich. Anscheinend hat der Laden noch keine Alkohollizenz. Der Mango Lassi für 3,90 Euro ist aber auch lecker. Ihr findet das Restaurant in der Friedrichstraße 134 / 10117 Berlin. Geöffnet ist von 11:30 bis 22:00 Uhr. Mehr Infos auf der Website. (MB)

Buy

„Erinnerungen / Mein Leben in der Politik“ von Wolfgang Schäuble: Wer sich für die Hardcover-Ausgabe entscheidet, steht vor einer sportlichen Herausforderung. Das Buch ist echt schwer. Aber die Anstrengung lohnt sich. Es ist gut geschrieben und glänzt durch viel Hintergrund und trocknen Humor. Vielleicht sollte sich die amtierende Bundesregierung die Wende im Jahr 1982 anschauen. Damals ist es der neuen Regierung gelungen, die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen und den Nato-Doppelbeschluss gegen harten Widerstand von einem großen Teil der Gesellschaft durchzusetzen. Ich finde: Friedrich Merz muss sich an Helmut Kohl messen lassen. Ihr findet das Buch bei Dussmann. (MB)

Job der Woche

Senior Referent Public Affairs – Energiepolitik – bei Vonovia

Wer in der Energiepolitik bereits Erfahrungen gesammelt hat und eine neue Herausforderung sucht, sollte sich mal das Angebot von Vonovia anschauen. Das Büro ist schön und superzentral. Insbesondere im Politikbereich gibt es einen Kollegen, der in puncto Charme schwer zu übertreffen ist. Ein Bonus vor dem Hintergrund des angespannten Wohnungsmarktes in Berlin ist, dass das Unternehmen hier Unterstützung anbietet. Funfact: Insbesondere sehr gute PowerPoint-Kenntnisse sind gefragt. Wer von euch kennt noch Photoshop-Philipp? Ihr findet die Anzeige bei politik&kommunikation. (MB)

Work

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