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Mattheus Berg (wahlwerkstatt) zu politischer Werbung auf Social Media, IISS zum hybriden Krieg Russlands und Ipsos zur Sozialstaatsreformskepsis

Mattheus Berg (wahlwerkstatt) zu politischer Werbung auf Social Media, IISS zum hybriden Krieg Russlands und Ipsos zur Sozialstaatsreformskepsis

Quiz

„Ein deutsches Unternehmen, das den Großteil seiner Mitarbeiter in Deutschland beschäftigt, kann dank hoher Ingenieurskunst technologisch Benchmark sein.“

BMW-Vorstandschef Oliver Zipse auf der IAA zur Vorstellung eines neuen Autos; zitiert aus dem Focus.

Welcome

Liebe Leserinnen und Leser,

ein Sparhaushalt für Frankreich, das hat nicht geklappt. Die Europäische Kommission hat einen Haushaltsplan für die Jahre 2028 bis 2034 vorgelegt. Es hagelt harte Kritik. Und auch die Bundesregierung ist in diesem Jahr immer noch in der vorläufigen Haushaltsführung unterwegs. Überall ist das Geld knapp. Dabei sollte allen Beteiligten klar sein, dass an einer Stelle sehr viel zusätzliches Geld eingeplant werden muss. Diese Investition verspricht aber die denkbar höchste Rendite. Es geht natürlich um die Unterstützung der Ukraine. Hier – insbesondere bei den Waffen – zu sparen, gefährdet die Existenz eines freien Europas. Wir haben es in der Hand.

Euer Matthias Bannas

In the Hood

Mattheus Berg ist Gründer der Kampagnen-Agentur wahlwerkstatt

Erst kurz vor einer Wahl oder einer neuen Kampagne auf Social Media aktiv werden, dass hat in Zeiten chronologischer Algorithmen nicht funktioniert. Hat sich das aufgrund der Algorithmen von TikTok und Instagram, die Viralität unabhängig von der Follower-Anzahl ermöglichen, geändert? Oder ist es für politische Akteure weiterhin sinnvoll, sich langfristig und regelmäßig auf den relevanten Plattformen zu engagieren?

Die Dynamik der Algorithmen auf TikTok und Instagram hat sich zwar fundamental verändert – doch wer daraus ableitet, politische Kommunikation müsse heute nur auf den nächsten viralen Hit setzen, macht einen gefährlichen Fehler. Ja, TikTok belohnt gute Inhalte – nicht große Accounts. Und ja, es gibt Fälle, in denen ein einziges Video Millionen Menschen erreicht hat. Aber: Viralität ist kein Plan. Es ist ein Ereignis. Und Ereignisse verpuffen, wenn sie nicht eingebettet sind in ein glaubwürdiges, langfristiges Narrativ. Gerade für politische Akteure gilt: Reichweite ohne Vertrauen bringt wenig. Wer erst zur Wahl aus dem Nichts auftaucht, wirkt nicht präsent, sondern panisch. TikTok-Algorithmen bevorzugen Accounts mit konsistentem Output, hohen Watchtimes und aktiver Community. Wer langfristig postet, kann Themen setzen, Figuren aufbauen – und im Ernstfall mobilisieren. Seit einiger Zeit entwickeln wir bei Wahlwerkstatt Tools zur Aktivierung von Communities – aus dem Netz bis auf die Straße. Wahlkampf ist längst nicht mehr nur das, was du sagst, sondern auch das, was über dich gesagt wird. Wer keine Community hat, hat keine Verteidiger. Keine Kommentatoren. Keine Verstärker. Politische Akteure müssen ihre digitalen Vorfelder rechtzeitig vorbereiten und ihre Communitys langfristig aufbauen, aktivieren und pflegen. Während die Kommunikation von Parteien durch Sachzwänge und Message Control geprägt ist, wird die Schwarmintelligenz zum wichtigsten Instrument hybrider Kampagnenführung. Es reicht nicht mehr, Fakten zu setzen. Man braucht Menschen, die sie einordnen, verbreiten und verteidigen. Ansonsten hat man im Kampf um Deutungshoheit keine Chance.

Politische Werbung auf Social Media, damit ist bald Schluss. Wie können Politiker und Wirtschaftsverbände, für die Werbung bislang ein wichtiger Baustein ihrer Social Media Arbeit war, sinnvoll reagieren, um nicht an Sichtbarkeit zu verlieren?

Viele fürchten, dass politische Kommunikation an Sichtbarkeit verliert, wenn Social Ads eingeschränkt werden. Aber in Wahrheit zeigt sich jetzt nur, was schon lange gilt: Wer online überzeugen will, braucht Inhalte, die auch ohne Geld funktionieren. Politische Werbung auf Social Media hat nie bedeutet, dass man sich Wirkung einfach kaufen kann. Reichweite ist buchbar – Interesse nicht. Und genau das wird nun sichtbar: Ohne organisch funktionierenden Content verpufft auch die beste Paid-Kampagne. Wer Sichtbarkeit will, muss zuerst Resonanz erzeugen. Das geht nicht kurzfristig und nicht ohne Community. Du brauchst Inhalte, die überzeugen und Menschen, die sie tragen. Darum sollten Parteien, Politiker und Verbände nicht panisch auf die neuen Regeln reagieren, sondern strategisch.

Jetzt zählt, was immer gezählt hat: Content mit Mehrwert und Persönlichkeit. Dafür kann man auch Formate und Podcasts besuchen, die bereits eine hohe Reichweite haben. Ich denke da etwa an den Besuch von Christian Lindner bei Tim Gabel. Eine Chance liegt außerdem in Online-Advertising – etwa mit Ads auf Seiten, die wirklich zur eigenen Zielgruppe passen. Ich denke da an Werbung für Familienpolitik auf einer Seite für Eltern oder Werbung für das Deutschlandticket bei einem Reiseanbieter. Mit zielgenauem Targeting kann man da starke Konversionen einfahren.

Wenn man sich ehrlich macht, muss man leider sagen: Die Social Media Contents der meisten Politiker sind inhaltsleer, und qualitativ minderwertig. Ich habe mich mehrfach dabei erwischt zu denken: Vielleicht schützt die neue Regelung Parteien vor sich selbst?

Was ist Dein Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?

Nach Feierabend zieht es mich oft in die Bar Freundschaft in der Mittelstraße. Wenn im Politikbetrieb mal die Hütte brennt, geht man hier eine Treppe runter und vergisst sofort die Turbulenzen des Alltags. Was gibt’s schöneres als gute Gespräche, große Gewächse und sanfte Klänge vom Vinyl? An dem Tresen ist bei einem Glas Riesling schon so manche Idee entstanden, die später auf einem Plakat gelandet ist.

Mattheus Berg ist Gründer der Kampagnen-Agentur wahlwerkstatt. Nach Stationen in Willy-Brandt-Haus und Bundestag war er als Berater für verschiedene politische Akteure, Organisationen und Unternehmen in ganz Deutschland tätig.

Die wahlwerkstatt versteht sich als Expertenteam für politische Kommunikation von Kommune bis Spitzenpolitik und durfte in den vergangenen Jahren über 100 Kandidaturen bei ihrem Weg in den Gemeinde- und Stadtrat, ins Bürgermeisteramt, zum Landrat, in den Landtag oder in den Bundestag begleiten.

Measure

Die Hälfte der Deutschen glaubt nicht an eine einvernehmliche Lösung für Sozialstaats-Reformen.

Nach den jüngsten Debatten in der Koalition über die Notwendigkeit und Ausgestaltung von Reformen des Sozialstaats haben sich Union und SPD darauf geeinigt, gemeinsam Eckpunkte für Reformen zu erarbeiten. Jedoch glauben laut einer Ipsos Umfrage über die Hälfte der Deutschen (53%) nicht, dass sich die Koalitionsparteien in den nächsten Monaten einer Lösung annähern werden. Am optimistischsten zeigen sich, wenig überraschend, die Anhänger der Regierungsparteien: 53 Prozent der Unions-Wähler und 49% der SPD-Wähler sind zuversichtlich, dass man sich grundsätzlich über die Sozialreformen einigen wird. Aber auch diese Stimmungslage ist weit von Euphorie entfernt. Zu groß ist die Sorge, dass das Bild des sozialen Kümmerers oder das des liberalen Marktenthusiasten verwässert wird und die eigene Partei an programmatischen Konturen verliert. Die Wählerinnen und Wähler der Oppositionsparteien sind sich einig darüber, dass Union und SPD diesen Graben nicht überwinden werden. 54 Prozent der Grünen und zwei Drittel der Anhänger von BSW und Linke gehen nicht davon aus, dass sich Union und SPD auf einen Reformfahrplan einigen können, bei Anhängern der AfD sind es sogar 77 Prozent.

Quelle: ipsos.com

Robert Grimm ist promovierter Soziologe und leitet die Politik- und Sozialforschung beim Markt-, Meinungs- und Sozialforschungsinstitut Ipsos in Deutschland.

Read

„Ein verunglücktes Interview mit der Abgeordneten Paula Piechotta“: Martin Debes hat für den Stern ein Interview mit Paula Piechotta MdB geführt. Die Autorisierung des Interviews ist dann gescheitert. Die Abgeordnete hat mehrere Antworten im Rahmen der Freigabe gestrichen. Im Stern wurde das Interview trotzdem veröffentlicht. Gleichzeitig wurde das Verhalten der Abgeordneten kritisiert. Wie Paula Piechotta dazu steht, kann man auf Twitter / X lesen. Über die Autorisierung von Politiker-Interviews gibt es regelmäßig Streit. Bei diesem Fall wird sehr gut deutlich, wo dabei die unterschiedlichen Interessen von Medien und Politikern liegen. (MB)

Listen

“Prime Minister of Norway: On Trump, Tech, and Brexit Lessons (Jonas Gahr Støre)”: In dieser Folge des Interview-Podcast von Alastair Campbell und Rory Stewart mit dem jetzt neugewählten Ministerpräsidenten von Norwegen erfahrt Ihr, wie die Parteien der Mitte in Norwegen Politik machen und welche Rolle die Parteien an den Rändern spielen. Diese sind offensichtlich weniger extremistisch als in Deutschland. Eine Zusammenarbeit im Rahmen von Minderheitsregierungen scheint zu funktionieren. Womit ich mich schwer tue, ist der Umgang Norwegens mit Israel. Aber das kann man natürlich auch anders sehen. Ihr findet den Podcast u.a. bei PlayPodcast.net. (MB)

Watch

„An einem Tag im September“: Dieser Spielfilm von Kai Wessel erzählt die Geschichte der deutsch-französischen Freundschaft anhand eines ersten Treffens von Adenauer und de Gaulle in dessen Privathaus. Das ist zum Teil etwas holzschnittartig dargestellt; insbesondere wenn die Gespräche der beiden Politiker gezeigt werden. Besser funktionieren die Nebenhandlungsstrenge; sprich die Treffen von deutschen und französischen Journalisten und der politischen Berater. Ihr könnt den Film bei Arte anschauen. (MB)

Highlighted

Berlin Art Week: Möchtet Ihr am Wochenende etwas unternehmen? Dann schaut euch doch mal das Programm der Berlin Art Week an. Der besondere Reiz für mich ist, neue Galerien kennenzulernen, die abseits meiner Trampelpfade liegen. Ich kombiniere immer ein paar Galerien für einen Spaziergang. (MB)

Learn

„KI wird dich zitieren, wenn du in glaubwürdigen Medien stattfindest.“: Habt Ihr euch schon mit GEO beschäftigt? Das ist SEO für AI-Modelle. Ganz beruhigend ist, dass eure PR-Erfolge auch auf GEO einzahlen. Wenn eure Organisation oder euer Auftraggeber auf vertrauenswürdigen Websites sichtbar ist, ist das schon mal die halbe Miete. Mehr zum Thema erfahrt Ihr im Podcast von politik&kommunikation. Maximilian Ziche, CEO der Agentur GetPress, hat mit Konrad Göke gesprochen. (MB)

Know

“The Scale of Russian Sabotage Operations Against Europe’s Critical Infrastructure”: Ein Team des IISS (The International Institute for Strategic Studies) hat in einem Research Paper aufgeschrieben, wie Russland in den letzten Jahren einen hybriden Krieg gegen Europa geführt hat und immer noch führt, wo Europa und insbesondere Deutschland am anfälligsten ist, was bereits dagegen unternommen wird und was noch unternommen werden müsste. Besonders anfällig ist die kritische Infrastruktur. Das zeigt auch der tagesaktuelle Anschlag auf das Stromnetz in Berlin. Ihr könnt das Paper auf der Website des IISS lesen. (MB)

Follow

Michael Scharfschwerdt: Außen- und Sicherheitspolitik wird für Unternehmen und Verbände wichtiger. Immer wieder Interessantes und Relevantes zum Thema könnt Ihr auf dem LinkedIn-Account von Michael Scharfschwerdt lesen. Er war Leiter des Planungsstabs im Auswärtigen Amt und enger Berater der ehemaligen Außenministerin Annalena Baerbock und arbeitet jetzt als Berater. (MB)

Attend

„Gesellschaft im Wandel / Zhang Yueran über Erinnerung und das heutige China“: Die Böll-Stiftung lädt am Montag, 15. September von 18 bis 20 Uhr, zu einem Autorinnen-Gespräch mit Zhang Yueran ein. Es wird um den gesellschaftlichen Wandel in China und die Rolle der Literatur gehen. Ihr könnt euch auf der Website der Stiftung anmelden. Die Adresse der Veranstaltungsortes ist: Schumannstr. 8, 10117 Berlin. (MB)

Been there

Talk der Stiftung Marktwirtschaft zur Schuldenbremse

„Wieviel Geld ist genug? Sinn oder Unsinn einer „Modernisierung“ der Schuldenbremse“: Die Stiftung Marktwirtschaft hat ihre Veranstaltung zur Zukunft der Schuldenbremse passgenau betitelt. Denn für eine Modernisierung im Sinne von mehr finanzieller Spielraum für zukünftige Regierungen hat sich keiner der Beteiligten ausgesprochen. Nur Katharina Beck MdB (Die Grünen) war zumindest grundsätzlich offen, was das Ergebnis der alsbald startenden Kommission sein sollte. Yannick Bury MdB (CDU) sprach sich dafür aus, den Auftrag der Kommission erst einmal zu klären. Reiner Holznagel (Bund der Steuerzahler) hatte einen konkreten Vorschlag. Er forderte eine Nachschärfung der Schuldenbremse.

Burys Vorschlag einer über die Jahre anwachsenden Investitionsquote wollte Beck nicht zustimmen, ohne auch über die daraus resultierenden Einsparerfordernisse im Haushalt zu sprechen. Die Grünen haben in der letzten Legislaturperiode mit dem Agrardiesel schlechte Erfahrungen gemacht. Lars P. Feld wies auf die Unschärfe des Investitionsbegriffes im Rahmen des Bundeshaushalts hin. Die meisten Unterhaltungsinvestitionen gelten gar nicht als Investitionen. Und zum Beispiel bei der Verteidigung werden Dinge hineindefiniert, die gar nichts mit Verteidigung zu tun haben. Das deckte sich mit der Kritik von Silke Übelmesser. Sie sprach von einem Anti-Investitionsbias der politischen Akteure. Die Politik bevorzuge kurzfristig wirksame Maßnahmen; sprich konsumtive Maßnahmen. Und sie schiebe die erforderliche Finanzierung gerne in die Zukunft.

„Je mehr der Staat hat, desto mehr hat er zu wenig.“ Michael Eilfort war etwas grundsätzlicher und brachte die politische Ökonomie ins Spiel. Dazu passt die Berechnung der Gesamtverschuldung durch die Stiftung Marktwirtschaft. Diese liegt mittlerweile in Deutschland bei 19,5 Billionen Euro, wenn man u.a. auch die Lasten für die Beamtenpensionen berücksichtigt.

„Wir müssen unseren Staatsapparat über alle Ebenen hinweg effizienter machen.“ Dieser Forderung von Bury schließe ich mich ausdrücklich an. Denn eigentlich spricht nichts dagegen, dass es der Bundesregierung nicht nur gelingt, die Schuldenbremse zu modernisieren, sondern auch den Sozialstaat zu reformieren und die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen. (MB)

Buchvorstellung mit Hermann Binkert und Mario Voigt

44 Prozent der Befragten sind gegen ein AfD-Verbot, 43 Prozent sind dafür, aber nur 23 Erfolg glauben an ein erfolgreiches Verbotsverfahren. Bei der Vorstellung seines Buches „Wie Deutschland tickt – Ein Meinungsforscher packt aus“ hatte Hermann Binkert, Gründer und Geschäftsführer des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA-Consulere natürlich auch zu dieser Frage passende Zahlen parat. „Ich halte nichts von einem Verbot, ich halte etwas von einer harten öffentlichen Auseinandersetzung,“ so Blinkerts Diskussionspartner Mario Voigt, Ministerpräsident des Freistaates Thüringen. Das hat er unter anderem bei dem TV-Duell mit Björn Höcke unter Beweis gestellt. „Man diskutiert nicht mehr über Argumente, häufig geht es um Haltung“, ergänzte Blinkert. So lässt man Menschen aber von vornherein außen vor und kann sie dann auch nicht mehr überzeugen.

Und dennoch verfolge die AfD einen „systemüberwältigenden Ansatz“ so Voigt. Macht Höcke den Kern der Partei aus? Daran hat Voigt keine Zweifel.

Es ging natürlich auch um Wahlkampf. Die Moderatorin Susanne Gaschke, Neue Zürcher Zeitung, hat Voigt dazu befragt, ob es nicht sinnvoll wäre, wenn der CDU-Spitzenkandidat in Sachsen-Anhalt als Ministerpräsident in die Wahl ginge. Voigt hat darauf verzichtet, Schlagzeilen zu produzieren. Wirtschaftliches Wachstum und ein funktionstüchtiger Staat; dass würden die Bürger jetzt erwarten. Ein Wahlkampf-Funfact von Blinkert: Ist das Wahllokal in einer Schule, spielt das Thema Bildung eine größere Rolle. Ihr findet das Buch u.a. bei Dussmann. (MB) / Foto von Martin Ruppmann

BDWi-Meinungsaustausch mit Staatssekretärin Dr. Friederike Haase

Vertreter der Mitgliedsverbände des BDWi trafen sich in Potsdam zu einem Gespräch mit der Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz, Dr. Friederike Haase. Diskutiert wurde über Branchenthemen, Bürokratieabbau und die Zukunft der Dienstleistungswirtschaft. Dabei wird die persönliche Beratung und Betreuung vor Ort auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen; oder wie es Staatssekretärin Haase auf den Punkt gebracht hat: „Wo ist denn hier mal ein Mensch, mit dem ich reden kann.“

Altenpflege

Rund zwei Drittel der Altenpflegeeinrichtungen in Brandenburg sind privatwirtschaftlich organisiert – ein deutliches Zeichen dafür, dass Pflege im Land nicht nur eine soziale, sondern auch eine wirtschaftlich relevante Branche ist. Pflege ist in Brandenburg ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Das machten die Vertreterinnen des bpa (Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.) Simone Leske (Landesvorsitzende) und Sabrina Weiss (Leiterin der Landesgeschäftsstelle) deutlich. Sie kritisierten die vom Bund geplante kommunale Pflegestrukturplanung. Diese greife tief in die Angebotsgestaltung ein und würde die Flexibilität der Branche weiter einschränken und verhindere durch starre Planvorgaben, dass dringend benötigte Pflegeangebote entstehen oder erweitert werden können.

Novellierung der Spielverordnung

Der Evaluierungsbericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) zur Spielverordnung liegt jetzt vor, die Novellierung steht an. Darauf wiesen der in Brandenburg tätige Unternehmer und Präsident des Bundesverbandes Automatenunternehmen (BA), Thomas Breitkopf, und die Geschäftsführerin des Verbandes, Simone Storch, hin. Sie warben für eine zeitgemäße Anpassung des gewerblichen Geldspiels, denn dessen Eckwerte seien teilweise seit 1994 nicht mehr verändert worden. Das habe dazu geführt, dass immer mehr Spieler auf den Schwarzmarkt ausweichen. Dieser mache mittlerweile 30 Prozent des Angebotes aus und verursacht bundesweit Steuermindereinnahmen in Höhe von 500 Millionen Euro jährlich. Auch in kleinen Städten gebe es bereits illegale Glücksspielangebote.

Versicherungsvermittlung

Jens Wanke, der Vorsitzende der Landesverbände Berlin und Brandenburg des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), schlug vor, die Anforderungen für die Vermittler im Rahmen des § 34 der Gewerbeordnung daraufhin zu überprüfen, wo Vereinheitlichungen und Vereinfachungen möglich sind. Bislang seien sehr viele unterschiedliche Behörden zuständig. Außerdem machte er sich für die Einführung eines Beratungsangebots im Rahmen der Opt-Out-Möglichkeit beim Abschluss einer Betriebsrente stark. In Hinblick auf die geplante Einführung einer Pflicht zur Elementarschadenversicherung warnte er vor erheblichen Kostensteigerungen zu Lasten von Mietern. Dieses Risiko muss der Gesetzgeber bei der Ausgestaltung im Blick haben. (MB)

Eat and Drink

Breakfast all day long: Wer sehr frühstücksorientiert lebt, der muss „The Breakfast Story“ kennen. Das „All-Day-Breakfast-Cafe“ im Kollwitzkiez bietet von 8 Uhr morgens bis 18 Uhr abends Frühstück. Mittwochs hat das Cafe in der Sredzkistraße 26 leider zu. Die Karte ist gar nicht mal so groß, dafür aber die Portionen. Neben Bagels, gegrillten Toasts, Bowls und Granolas gibt es eine wechselnde Zahl an Kuchen. Einen guten visuellen Eindruck, aber auch die ganze Karte gibt es auf der Website.

Buy

„Unter Beobachtung – Die Bestimmung der liberalen Demokratie und ihrer Freunde“: Wer Spaß dran hat, sich intensiver mit der Frage auseinanderzusetzen, welche Rolle Gerichte und andere Institutionen in Demokratien spielen, sollte sich das Buch von Philip Manow mal anschauen. Wie mächtig und maßgeblich sind überhaupt noch Wahlentscheidungen? Das hat der Politikwissenschaftler Philip Manow in einem Suhrkamp-Band aufgeschrieben. Besonders interessant ist seine Herleitung des Begriffes der liberalen Demokratie. Ihr findet das Buch u.a. bei Dussmann. (MB)

Job der Woche

Government Relations Specialist – Federal Government Germany bei Bechtle

Der IT-Dienstleister Bechtle bietet euch ein Lobbying-Job in Berlin an. Der Schwerpunkt liegt bei der Erstellung von Analysen. Wer daran Spaß und Lust auf Digitalisierungsthemen hat, ist hier richtig. Ich höre immer wieder, dass Corporate-Jobs einen großen Reiz ausüben. Alles Infos findet Ihr auf LinkedIn. (MB)

Work

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