Gregor Schreiber von Klenk & Hoursch zur Interessenvertretung, Reclaiming Peace und Michael Hüther zum Sondervermögen
Gregor Schreiber von Klenk & Hoursch zur Interessenvertretung, Reclaiming Peace und Michael Hüther zum Sondervermögen
„USA innovates, China duplicates and Europe regulates.“
Andreas Burkhardt, Deutschland-Chef des israelischen Konzerns Teva und Vorstandsvorsitzender des Verbandes Pro Generika mit einem altbekannten Zitat im SZ-Interview.
Liebe Leserinnen und Leser,
Friedrich Merz hat auf eine Teilnahme an der UN-Vollversammlung verzichtet. Das war eine kluge Entscheidung. Die Koalition ist in der Haushaltsdebatte mächtig unter Druck. Da ist der Kanzler unabkömmlich. Noch wichtiger ist, dass für Merz in New York aktuell nichts zu gewinnen ist. Europa ist in der Israel-Frage gespalten. Das wäre vor den Augen der ganzen Welt überdeutlich sichtbar geworden.
Euer Matthias Bannas
Gregor Schreiber ist Leiter des Berliner Public Affairs-Büros von Klenk & Hoursch

Du bist zu Klenk & Hoursch gewechselt und leitest dort das Berliner Public Affairs-Büro. Was ist besonders wichtig, damit der Einstieg ein Erfolg werden kann?
Klenk & Hoursch hat sich in den letzten Jahren zu einer echten Corporate Affairs Beratung entwickelt und vor allem in Datenintelligenz und KI als Beschleuniger investiert. Diesen Ansatz richten wir jetzt noch konkreter auf die derzeitigen Anforderungen des Berliner Politikbetriebs aus. Am Ende wollen wir natürlich die Mandate gewinnen, bei denen die ganze Bandbreite von Politikberatung, Interessenvertretung aber auch strategischer Kommunikation gefragt ist und für unsere Kund:innen einen messbar positiven Unterschied macht in diesen anspruchsvollen Zeiten. Denn für viele Unternehmen geht es gerade um viel: Regulierung und Rahmenbedingungen, Transformation und Positionierung im polarisierten Diskurs.
Deutschland steckt in einer hartnäckigen Rezession. Warum hat die politische Interessenvertretung für Unternehmen gerade jetzt so einen großen Stellenwert?
Weil jetzt die grundlegenden Weichen für die nächsten Jahre gestellt werden. Angesichts der Sondervermögen und des „Herbst der Reformen“ sollten Organisationen dringend ihre PA-Strategie überprüfen. Es gilt, regulatorische Hürden aber auch Wachstumschancen durch politische Vorhaben zu identifizieren. Als Beratung begleiten wir diese Prozesse, zeigen kreative Lösungswege im komplexen Politikbetrieb auf, entwickeln Botschaften und organisieren den Dialog mit Stakeholdern.
Was ist dein Lieblingsort in Berlin Mitte und warum ist er das?
Da fallen mir viele Orte ein, ein besonderer ist die Weinbar „Freundschaft“. Dort gibt es eine der besten Weinkarten Berlins und einen Ort, der viele interessante Menschen anzieht – nicht nur aus der PA-Bubble. Genau diese Vielfalt brauchen wir auch in der Beratung – denn die besten Lösungen entstehen oft im Gespräch mit Menschen, die das Thema aus einem völlig anderen Blickwinkel betrachten.
Gregor Schreiber ist Leiter des Berliner Public Affairs-Büros von Klenk & Hoursch. Er hat Politikwissenschaften studiert und im Laufe seiner Karriere für verschiedene Agenturen gearbeitet.
Die Klenk & Hoursch AG gehört zu den meistprämierten und größten inhaber:innengeführten Beratungen für Kommunikation und Public Affairs in Deutschland. Von Berlin, Frankfurt, Hamburg und München aus begleiten und beraten rund 70 Berater:innen Unternehmen in ihrer Transformation: von Mittelständlern und Familienunternehmen über Non-Profit-Organisationen und Einrichtungen der öffentlichen Hand bis zu internationalen Konzernen.
Demokraten und Republikaner besorgt über politische Gewalt

Die Trauerfeier für den ermordeten Konservativen Charlie Kirk war eine Mischung aus christlichen Werten und politischem Aktivismus. Es gab versöhnende Worte, aber auch Attacken auf politische Gegner. Vizepräsident J.D. Vance sprach von der „Erweckung“ statt einer Beerdigung von Charlie Kirk. Erika Kirk, die Witwe von Charlie Kirk, zeigte sich in ihrer Rede versöhnlich und vergab dem Mörder ihres Mannes, Taylor Robinson, für seine Tat. Präsident Donald Trump hingegen wählte einen anderen Ton; zwar würdigte auch er den Beitrag Kirks für den Erfolg der MAGA-Bewegung, aber in seiner politischen Rhetorik war der Präsident konfliktorientiert. Der entscheidende Unterschied zwischen ihm, Donald Trump, und Kirk sei es gewesen, dass Kirk seine Gegner nicht gehasst hat. Trump hingegen gab sich mit „I hate my opponents, and I don’t want the best for them“ wenig versönlich.
Sowohl der Mord an Charlie Kirk als auch die Worte Trumps stehen für die sich ändernde politische Kultur in den USA, die vor Gewalt nicht zurückschreckt und demokratische Institutionen unterhöhlt. Zumindest in dieser Einschätzung sind sich Demokraten und Republikaner einig. Laut einer jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos für Reuters sind 79 Prozent der US-Amerikaner der Ansicht, die Menschen seien in den vergangenen zwanzig Jahren weniger tolerant gegenüber abweichenden Meinungen geworden. Alarmierend ist für viele US-Amerikaner der zunehmend provokative Ton, mit dem Meinungsverschiedenheiten ausgetragen werden. So glauben 63 Prozent der Amerikaner, dass die gegenwärtige politische Rhetorik Gewalt ermutige. Die Sorge, dass auf Worte (weitere) Taten folgen, ist parteiübergreifend: 70 Prozent der Demokraten, 61 Prozent der Republikaner sehen darin eine konkrete Gefahr. Besonders politisch motivierte Gewalt bereitet den Amerikanern Angst. Zwei Drittel (66 Prozent) sind besorgt über politisch motivierte Gewalt; bei religiös motivierter Gewalt sind es 53 Prozent. Auch hier ist der Unterschied zwischen den politischen Lagern klein: Bei politischer Gewalt äußern 70 Prozent der Demokraten, 66 Prozent der Republikaner Besorgnis; bei religiöser Gewalt liegen die Werte bei 56 Prozent der Demokraten und 52 Prozent der Republikaner. Solange dieser Konsens besteht, ist die amerikanische Demokratie nicht verloren. Die Lager müssten sich darüber einigen wie sich die Debattenkultur entlang demokratischer Grundregeln normalisieren lässt. Den amerikanischen Mut zum offenen politischen Dissens können wir Europäer gerne übernehmen, die Mittel bitte nicht.
Quelle: Ipsos | Global Market Research and Public Opinion Specialist
Robert Grimm ist promovierter Soziologe und leitet die Politik- und Sozialforschung beim Markt-, Meinungs- und Sozialforschungsinstitut Ipsos in Deutschland.
„Die Bundesregierung finanziert mit dem Sondervermögen jetzt auch die Mütterrente“: Michael Hüther (Institut der deutschen Wirtschaft) kritisiert in einem LinkedIn-Post die Haushaltspolitik der Bundesregierung. Mittel aus dem Sondervermögen werden verschoben, um konsumptive Projekte aus dem Bundeshaushalt zu finanzieren. Die Positionierung Hüthers ist bemerkenswert, weil ihm bewusst sein wird, dass ihm die Verfechter der Aufrechterhaltung der Schuldenbremse jetzt mangelhafte Kenntnisse der politischen Ökonomie unter die Nase reiben werden. (MB)
„Überlebt die deutsche Autoindustrie?“: Verbrennerverbot und Elektromobilität, darüber diskutiert ein Team des Deutschlandradios in dieser Folge vom Politik-Podcast. Es handelt sich um eine Live-Aufzeichnung, die in Niedersachsen in unmittelbarer Nachbarschaft von VW vonstattengeht. Aber so richtig Druck auf dem Kessel scheint nicht zu sein, obwohl in der Region viele Arbeitsplätze verloren gehen werden. Was bei der Diskussion fehlt, ist jemand der die herausfordernde Regulierung der Automobilindustrie mal grundsätzlich in Frage stellt. Denn die Geschichte, die deutsche Automobilindustrie hätte den Umsprung zur Elektromobilität verschlafen, ist auserzählt. Vielmehr deutet vieles darauf hin, dass es unklug sein könnte, Unternehmen in einem Wirtschaftsraum besonders streng zu regulieren, die mit Unternehmen aus der ganzen Welt konkurrieren sollen. Ihr könnt den Podcast beim Deutschlandfunk anhören. (MB)
Jimmy Kimmels Comeback: Auf YouTube könnt Ihr ein Video des Comeback-Auftritts von Jimmy Kimmel anschauen. Es ist faszinierend anzuschauen, wie die amtierende US-Regierung, deren Protagonisten sich in der Vergangenheit oft für Redefreiheit stark gemacht haben, nun genau das Gegenteil vertreten. Kimmel bringt das gnadenlos mit sehr viel rhetorischer Kraft auf den Punkt. (MB)
“How to Sell Democracy Online (Fast)”: Wie gehen junge Menschen mit politischem Social Media Content um? Was funktioniert bei dieser Zielgruppe und was funktioniert überhaupt nicht. Dazu haben Melanie Weiser, Paulina Fröhlich, Dr. Pablo Jost und Hannah Fecher eine Studie für das Progressive Zentrum und die Bertelsmann Stiftung erstellt. Besonders interessant sind die Abweichungen aufgrund unterschiedlicher Analysemethoden. Während bei den Umfragen Videos mit Angriffen auf politische Gegner viel Ablehnung erfahren, werden diese doch lieber angeschaut als Selbstdarstellungen. Das ergibt eine Auswertung der Nutzung von Plattformen. Und Betteln um Shares oder Likes geht überhaupt nicht. Ihr findet die Studie auf der Website vom progressiven Zentrum. (MB)
„Elektrolyse: Wasserbedarf kein beschränkender Faktor, Wasserstoffnetz entscheidend“: Ist grüner Wasserstoff die Zukunft der deutschen Industrie? Ich muss zugeben, ich bin da skeptisch, ob die Kosten und die Nachfrage nach den mit grünem Wasserstoff hergestellten Produkten miteinander in Einklang gebracht werden können. Ein Team des DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) hat in einer Studie die Rahmenbedingungen für die Wasserstoffproduktion in Deutschland untersucht. Den Schwerpunkt haben sie auf die Verfügbarkeit und den Preis von Wasser gelegt. Ihr Fazit; am Wasser wird es nicht scheitern. Ihr findet die Studie beim DIW. (MB)
Stefan Brandenburg ist Chefredakteur und Leiter des Newsrooms beim WDR. Auf seinem LinkedIn-Account geht er – in größeren Abständen – auf medienpolitische Debatten ein. Sehr gut gefällt mir sein aktueller Kommentar zu Julia Ruhs. (MB)
„25. Außenpolitische Jahrestagung / Reclaiming Peace? Freiheit und Sicherheit in einer fragmentierten Welt“: Am Montag, 29. September, von 9 bis 17.30 Uhr, lädt die Böll-Stiftung zu einer hochkarätig besetzten außenpolitischen Konferenz ein. Dabei sind u.a.: Agnieszka Brugger MdB, Sara Nanni MdB und die Parteichefin Franziska Brantner + viele Experten aus ThinkTanks und internationalen Organisationen. Es geht natürlich um die Ukraine, es geht aber auch um übergreifende außenpolitische Fragestellungen. Ihr könnt euch auf der Website der Stiftung anmelden. (MB)
Been there
Diversity in the Food Industry Konferenz vom Lebensmittelverband Deutschland
„Wenn wir einen Baum anpflanzen und er nicht wächst, können wir nicht auf ihn schimpfen.“ Khuong Dat Vuong, Betreiber von Monsieur Vuong, hat bei der „Diversity in the Food Industry“ Konferenz vom Lebensmittelverband Deutschland die schönsten Worte zur Integration von Migranten gefunden. Es sei erforderlich, die Bedingungen zu ändern. BVE-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff betonte, wie wichtig das Verhalten der deutschen Gesellschaft für ein Gelingen von Integration ist: „Nur wer seine Werte praktiziert und vorlebt, macht sie sichtbar und verteidigt sie damit.“ … „Es liegt an uns allen, ob daraus eine Erfolgsgeschichte wird.“ Und dennoch müsse man auch die Probleme der Migration immer offen ansprechen.
Wie wichtig Migranten für die Lebensmittelwirtschaft sind, zeigte Frank Kalter vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung. 45 Prozent der Beschäftigten in der Gastronomie haben eine ausländische Staatsbürgerschaft. In der Lebensmittelproduktion ist es ein Drittel der insgesamt 600.000 Beschäftigten.
Die Bedeutung von Migration auf das Arbeitskräftepotential zu reduzieren, greift aber viel zu kurz. Migranten spielen eine wichtige Rolle in der deutschen Lebensmittelwirtschaft. Wie prägend ein Restaurant für die Entwicklung eines ganzen Stadtviertels sein kann, hat Monsieur Vuong eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dieses Restaurant hat einen wichtigen Beitrag zum Lebensgefühl in Berlin-Mitte geleistet. Nicht minder eindrucksvoll ist der Erfolg von André Kowalew. Ihm ist es mit seinem Unternehmen Dovgan gelungen, osteuropäische Lebensmittel zum festen Bestandteil deutscher Supermärkte zu machen. Und auch die Geschichte von Engin Ergün ist nicht minder faszinierend. Mit seiner Firma ethnoIQ GmbH hat er ein Konzept für den Vertrieb von Halal-Gummibärchen in Deutschland entwickelt und Haribo davon überzeugt.
Einen vollständigen Bericht zur Veranstaltung findet Ihr auf der Website des Verbandes. (MB)

Blossom – Vietnam Restaurant und Sushi Bar: Unter den Linden 12, in unmittelbarer Nähe der Friedrichstraße, da erwartet man eigentlich kein ordentliches vietnamesisches Restaurant mit einem bezahlbaren Mittagstisch. Das Blossom bietet aber genau das. Ich hatte Ente mit Reis und Erdnusssauce für 12,90 Euro. Das war vollkommen in Ordnung. Drinnen ist es ganz normal bestuhlt. Draußen gibt es lange Tische mit Bänken ohne Rückenlehne. Bequem ist es trotzdem. Geöffnet ist die ganze Woche; von 11:30 bis 22 Uhr. Die Getränke sind etwas teurer. Das kleine Kindl vom Fass kostet knapp 5 Euro. (MB)
Berliner Zeitung: Im nächsten Jahr wird in Berlin gewählt. Wenn man sich die Mediadaten der Berliner Zeitung anschaut, ist diese relevant. Das gilt insbesondere für das Online-Angebot. Bei der Print-Ausgabe fällt auf, dass diese wirklich schön und luftig gestaltet ist. Entscheidend ist aber die intensive und umfangreiche Lokalberichterstattung. Bei aller nachvollziehbaren Ablehnung des Besitzers sollten alle Wahlkämpfer die Berliner Zeitung mitdenken und sie zumindest sporadisch kaufen. Alternativ findet Ihr hier die Abo-Varianten. (MB)
Berlin-Chef bei der Public Affairs Agentur CONCILIUS AG
Bereit für den nächsten Karriereschritt? Dann schaut euch doch mal das Angebot von CONCILIUS an. Das Unternehmen ist eine der großen Agenturen mit zahlreichen interessanten, internationalen Kunden. Die Personen, die ich aus dem Unternehmen kennengelernt habe – auch aus dem Vorstand, fand ich sehr angenehm im Umgang. Ihr findet das Jobangebot bei politik&kommunikation. (MB)
Leitung Wahlkampagne Volt Berlin 2026 (d/w/m) bei Volt, Senior Campaigner (m/f/d) – Germany bei Avaaz, Media Consultant (m/f/d) – Germany bei Avaaz, (Senior) Berater:in Public Affairs & Advocacy bei Rud Pedersen Public Affairs, Student Assistant Social Media (all genders) bei Scholz & Friends Berlin
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