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Egon Huschitt zum Novalis.Space, Wachstumsagenda ohne Wirkung und desinformierte Debatten

Egon Huschitt zum Novalis.Space, Wachstumsagenda ohne Wirkung und desinformierte Debatten

Quiz

„Ich bin meiner Fraktion sehr dankbar dafür, dass ich das etwas machen darf, wovon ich Ahnung habe.“

Die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Simone Borchardt, in einem Grußwort im Rahmen einer Veranstaltung. Sie hat mehr als 33 Jahren Berufserfahrung im Gesundheits- und Pflegebereich.

Welcome

Liebe Leserinnen und Leser,

Hamburg hat ab sofort ambitioniertere Klimaschutzziele als Schleswig-Holstein und Restdeutschland. Deutschland wiederum hat strengere Klimaschutzziele als Europa. Geht das gut? Der Volksentscheid in Hamburg war ein Erfolg für die Initiatoren. Ob es bereits eine Trendumkehr der Zustimmung / Ablehnung von Klimaschutz ist, werden wir sehen. Es dürfte aber schwierig werden, die unterschiedlichen Fristen in Einklang zu bringen. Und schlechtgemachter Klimaschutz zahlt im Ablehnungslager ein.

Euer Matthias Bannas

In the Hood

Egon Huschitt über Newsletter und Novalis.Space

Du hast vor über 15 Jahren einen frühmorgens und wochentäglich erscheinenden Newsletter gestartet, der einen Überblick aller innen- und außenpolitischen Themen liefert, die für den Tag wichtig sind. Wer liest das Politbriefing?

Unser Politbriefing erreicht täglich eine der einflussreichsten Zielgruppen im Land – Menschen, die politische Entscheidungen vorbereiten, treffen oder kommunizieren. Viele unserer Leserinnen und Leser arbeiten direkt in Ministerien, Fraktionen, Verbänden oder Unternehmenszentralen. Damit verfügen wir nicht über Reichweite im klassischen Sinn, sondern über Qualitätsreichweite im zentralen Netzwerk der politischen Macht – dort, wo Informationen Wirkung entfalten.

Unser Anspruch ist es, Orientierung zu geben statt Meinung zu machen. Wir setzen weniger auf pointierte Schlagzeilen als auf sachliche Einordnung, verlässliche Quellen und eine klare Struktur. Man könnte sagen: Wir sind die Schweiz unter den Newslettern – neutral, präzise und auf das Wesentliche fokussiert.

Mit dem Novalis.Space entsteht in Berlin-Mitte ein neuer Veranstaltungsort, der gleichzeitig Video- und Audioaufzeichnungen in professioneller Studioqualität anbietet. Was ist das Alleinstellungsmerkmal vom Novalis.Space?

Unser Alleinstellungsmerkmal liegt sicher in der besonderen Kombination aus hochwertiger Studioausstattung für professionelle Video- und Audioaufzeichnungen und einem flexiblen Raumkonzept für Events im Zentrum Berlins. Wir verbinden Studio, Bühne und Netzwerk zu einem einzigen Gedanken: Kommunikation aus einem Guss. Wo andere trennen – zwischen Technik, Konzept, Planung und Distribution – bringen wir alles zusammen. Von der Talkrunde über den Livestream bis zum Podcast oder TV-Interview entsteht bei uns alles in einem Fluss – redaktionell, technisch und organisatorisch.

Das macht den Unterschied: Wer zu uns kommt, muss nicht mehr zwischen Agentur, Produktionsfirma und Location pendeln. Wir vereinen alles unter einem Dach – mitten in Berlin-Mitte, zwei Minuten vom Regierungsviertel entfernt. Und mit einem Team, das Inhalte nicht nur produziert, sondern versteht, was sie politisch und gesellschaftlich bewirken können.

Was ist Dein Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?

Es ist tatsächlich gerade unsere neue Fläche in der Albrechtstraße 10; vor allem zu sehen, wie alles fertig wurde. Ansonsten ist mein Lieblingsort Berlin-Mitte; ich verlasse Mitte kaum. Hier schlägt das politische Herz der Republik. Am Schiffbauerdamm entlangzulaufen, vorbei am Bundestag, dem Kanzleramt und dem Berliner Ensemble, ist jedes Mal ein Stück gelebte Geschichte. Zwischen Spreeblick, Hauptstadtbetrieb und einem Hauch von Bonn – in der Ständigen Vertretung riecht es ja noch ein bisschen nach alter Republik – spürt man, wie nah hier Politik, Kultur und Kommunikation beieinanderliegen. Und ich mittendrin.

Egon Huschitt ist Journalist und Medienunternehmer. Das journalistische Handwerk im Lokalen in Bayern und Berlin gelernt, später Stationen bei Axel Springer, Bauer-Verlag, RTL und ZDF. Im Novalis Medienhaus bringt er Strategie, Kommunikation und Produktion zusammen.

Das Team von Novalis Medienhaus baut Formate, die nicht nur gut aussehen, sondern wirken – vom Politbriefing über Podcasts bis zu Events; hier wird geschrieben, produziert und gestaltet. Jetzt auch im neuen Novalis.Space.

Foto: Frank Nürnberger.

Measure

27 Prozent der Deutschen halten militärische Auseinandersetzung für möglich

In den letzten Wochen wurden sowohl im NATO-Luftraum als auch über Deutschland vermehrt Drohnen unbekannter Herkunft gesichtet. Diese Entwicklung weckt Sorgen über eine mögliche kriegerische Auseinandersetzung zwischen Deutschland und Russland. Laut einer aktuellen Ipsos-Umfrage halten 27 Prozent der Deutschen es für wahrscheinlich, dass es in den nächsten sechs Monaten zu einer mit Waffen ausgetragenen Auseinandersetzung kommt. 61 Prozent der Befragten halten ein solches Szenario hingegen für unwahrscheinlich.

Die Wahrscheinlichkeit einer kriegerischen Auseinandersetzung mit Russland wird von den Wählern von Union, SPD, Grünen und Linken ähnlich eingeschätzt. In diesen Wählergruppen hält jeweils ein Viertel der Befragten (zwischen 23 % und 28 %) einen Krieg mit Russland in den nächsten sechs Monaten für möglich. Unter den Parteianhängern der AfD befürchten 31 Prozent einen baldigen militärischen Konflikt mit Russland – eine knappe Mehrheit von 57 Prozent glaubt nicht daran. Deutlich mehr Frauen als Männer machen sich Sorgen über eine kriegerische Auseinandersetzung mit Russland. Während nur 21 Prozent der männlichen Befragten einen Krieg für wahrscheinlich halten, sind es bei den weiblichen Befragten 33 Prozent. Neben Parteiaffinität und Geschlecht spielt auch das Alter eine Rolle bei der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit eines Krieges. Mit zunehmendem Alter sinkt die Sorge vor einer militärischen Auseinandersetzung. So halten nur 18 Prozent der 60- bis 75-Jährigen einen Krieg für wahrscheinlich, während es bei der mittleren Altersgruppe der 40- bis 59-Jährigen mehr als ein Viertel (26 %) sind. Unter den jüngeren Befragten im Alter zwischen 18 und 39 Jahren liegt dieser Anteil sogar bei 35 Prozent – fast doppelt so hoch wie bei den älteren Befragten.

Ipsos.com | Ein Viertel der Deutschen hält Krieg mit Russland für wahrscheinlich

Robert Grimm ist promovierter Soziologe und leitet die Politik- und Sozialforschung beim Markt-, Meinungs- und Sozialforschungsinstitut Ipsos in Deutschland.

Read

„Desinformierte Debatte / Das Thema Desinformation und eine verkorkste Richterwahl – Essay“: Deniz Yücel hat für die Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“ die Debatte um die Nicht-Wahl von Frauke Brosius-Gersdorf Revue passieren lassen. In seinem Text macht er sich die Mühe, den Desinformatiosbegriff genau zu definieren und die Vorwürfe zu prüfen, die diesbezüglich von vielen Medien und Politikern erhoben worden sind. Er kommt zu dem Schluss, dass diese Vorwürfe gegenstandslos waren. Er kritisiert, dass der Desinformationsvorwurf häufig erhoben wird, um Gegner zu diskreditieren und einer Debatte zu Sachargumenten auszuweichen. Ihr könnt den Text hier lesen. (MB)

Listen

„Economic Challenges / Wachstumsagenda ohne Wirkung? Was Reiches Ökonomen übersehen“: Bert Rürup und Michael Hüther diskutieren in diesem Podcast vom Handelsblatt das jüngst erschienene Gutachten des Beraterkreises der Bundeswirtschaftsministerin. Rürups Kritik, dass Gutachten würde sich nicht am politisch Machbaren orientieren, teile ich nicht. Denn ihre Konsequenz wäre, dass Beratungsborschläge bereits den politischen Kompromiss vorwegnehmen müssten. Hüther wirft dem Gremium vor, dass sie darauf verzichtet haben, die Klimaschutzziele zur Grundlage zu nehmen. Das stimmt, es ist aber vielleicht auch keine schlechte Entscheidung des Gremiums? (MB)

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Ihre Pressekonferenz digital oder hybrid aus dem Berliner Regierungsviertel: Aus unserem Studio in der Albrechtstraße oder aus Ihrer Fläche direkt in die überregionalen Medien, Regional- und Fachpublikationen bundesweit. Presse.Live organisiert die Interaktion mit den Journalistinnen und Journalisten und produziert ihre Pressekonferenz so, dass diese direkt multimedial weiterverwertet können – für Websites, Social Media Kanäle, Hörfunk und Fernsehen. Ihre Botschaften und Inhalte bleiben mit Presse.Live langfristig verfügbar. presse.live

Watch

„Winner“: Dieser Spielfilm aus dem letzten, den Ihr in der ZDF-Mediathek streamen könnt, erzählt die Geschichte der Whistleblowerin Reality Winner. Diese NSA-Angestellte hatte in der ersten Trump-Amtszeit Informationen zur Beeinflussung der Präsidentschaftswahlen durch Russland öffentlich gemacht. Der Film ist gute Unterhaltung. Besonders gut gefällt mir der Auftritt der Hauptdarstellerin Emilia Jones. Susanna Fogel hat Regie geführt. (MB)

Learn

„Dort, wo Politik am nächsten ist / Was der Kommunalwahlkampf in NRW über Desinformation lehrt“: Linus Siebert hat für den Politsnack-Blog der Konrad Adenauer Stiftung aufgeschrieben, wie Politiker, Behörden und Organisationen auf lokaler Ebene mit Desinformation umgehen können. Prebunking (seine Stakeholder und falls möglich auch die Öffentlichkeit zu informieren, wie Desinformation funktioniert), Transparenz (um Angriffen von vornherein den Wind aus den Segeln zu nehmen) und für den Ernstfall eine wirkungsvolle Strategie in Hinterhand; diese Maßnahmen empfiehlt Siebert. Wie genau das funktioniert, erfahrt Ihr im Text. (MB)

Know

„EU-Finanzen: Finanzbeziehungen der Mitgliedstaaten zur EU 2024 und Mehrjähriger Finanzrahmen 2028 bis 2034“: Die Bundesbank schreibt in ihrem neuen Monatsbericht über den Vorschlag der EU-Kommission zum neuen Finanzrahmen. Der Text und die eingefügten Grafiken zeigen sehr gut, welche strukturellen Herausforderungen in den zukünftigen EU-Haushalten  stecken; zum Beispiel die ansteigende Zinslast. Auch in Hinblick auf die Einnahmeseite stehen interessante Debatten bevor. Wenn etwas EU-seitig besteuert wird, kann es nicht mehr von den Mitgliedsstaaten in dem Ausmaß besteuert werden; Stichwort Tabak. Hinzu kommt, dass im Gegensatz zu einer Steuer auf Landesebene eine EU-Steuer nicht mehr ohne weiteres abgeschafft werden kann und wird; Stichwort CO2-Bepreisung. Ihr findet den Text auf der Website der Bundesbank. (MB)

Follow

Dr. Peter Schwark: Schwark ist jetzt Sprecher des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Damit kehrt er in sein angestammtes Themengebiet zurück. Folgt ihm auf LinkedIn. (MB)

Attend

„Bau-Turbo / Der Bau-Turbo ist beschlossen – jetzt geht es an die Umsetzung!“: Am 17. Oktober, von 14:00 bis 15:00 Uhr, lädt das Bundesbauministerium zu einem Webinar zum Bau-Turbo ein. Die Idee ist so naheliegend, dass es erstaunlich ist, dass noch niemand darauf gekommen ist. Kurz nachdem ein Gesetz beschlossen ist, ist die öffentliche Aufmerksamkeit am größten. Darum ist das der beste Zeitpunkt, um den Stakeholdern, die man ja zum Handeln bewegen möchte, ein Kommunikationsangebot zu unterbreiten. Ihr könnt euch auf der Website des Ministeriums anmelden. (MB)

Been there

ADAC-Talk zur CO2-Bepreisung

„ADAC warnt: Sprit 2027 bis zu 38 Cent teurer! Im Schatten der Migrationsdebatte +++ Bundestag beschließt Tank-Hammer“: Diese BILD-Schlagzeile aus dem Februar hätte gut und gerne der Aufhänger bei einer Veranstaltung des ADAC u.a. zu den politischen Auswirkungen eines Preisanstiegs bei Kraftstoffen aufgrund des CO2-Preises sein können. Denn Monica Berg (ADAC) stellte eine aktuelle verkehrspolitische Umfrage der Organisation vor. Ein Ergebnis: Die Verteuerung von fossilen Kraftstoffen war bei den Befragten sehr unattraktiv. Michael Pahle (PIK – Potsdam Institute for Climate Impact Research) machte in dem Zusammenhang deutlich, dass der CO2-Preis ein gigantisches Potential habe, um sich darüber zu empören. Darum sei es wichtig bei der gesetzlichen Ausgestaltung darauf zu achten, dass starke Preissprünge vermieden werden.

Und bleibt der CO2-Preis? ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand ist zumindest davon überzeugt, dass dieser nicht politisch tot ist. Die verkehrspolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Swantje Michaelsen MdB stellte sich mit Verve hinter das Instrument. Christian Hirte MdB, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, betonte, dass der CO2 Preis das richtige Instrument sei, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Allerdings decke dieser nur einen Teil der Klimaschutzziele ab, erklärte eine Vertreterin der Europäischen Kommission. Eigentlich seien weitere Hebel – insbesondere im Transportsektor –erforderlich.

Mich hat die Veranstaltung zwar nicht ratlos, aber skeptisch zurückgelassen. Für die Mittelschicht ist das Leben in den letzten Jahren deutlich teurer geworden. Bereits jetzt sind die Parteien der politischen Ränder im Bund und einigen Ländern nicht weit von der absoluten Mehrheit entfernt. Und die Leute sind nicht doof, sie wissen ziemlich genau, auf welche Ursachen die steigenden Preise zurückzuführen sind.

Übrigens es lohnt sich den vollständigen BILD-Text von Marius Kiermeier zur Überschrift zu lesen. Da wird das Thema mit all seinen Facetten aufgedröselt, guter Journalismus. (MB)

Michael Pahle hat den Bericht auf LinkedIn kommentiert. Hier sein Kommentar:

„Skeptizismus ist absolut angebracht, und natürlich würde es etwas kosten und zum Teil auch belasten. Aber Klimaschutz bzw. der CO2-Preis ist ja kein Selbstzweck. Die Kernidee ist, dass man für Schäden zahlen muss, die man vor allem zukünftigen Generationen aufbürdet. Wenn man das nicht „kauft“ oder einem die Lebenswelt der zukünftigen Generationen egal ist, dann bitte schön. Aber so muss man es sehen und diskutieren, gerade um den Populisten etwas entgegenzusetzen. Und wenn man die Gesellschaft (bzw. eine Mehrheit) dann nicht überzeugen kann, bekommt sie eben was sie will: eine einfache Lösung, die den Status Quo erhält – zumindest eine zeitlang. Die Diskussion um den CO2-Preis ist im Kern nicht anderes als die Verhandlung zwischen Gegenwart und Zukunft.“

Jan Böhmermann spricht mit Wolfram Weimer, Eva Schulz moderiert

Ein Abend im HKW (Haus der Kulturen der Welt) an dem zu sehen war, dass der talkshowgestählte Bundeskulturminister mit Druck umgehen kann. Denn wie zu erwarten, ging es zum Einstieg um die Absage des Chefket-Konzerts. Und das war auch der interessanteste Teil des Abends. Die sich anschließende Debatte zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk erschöpfte sich in Begriffsklauberei. Zum Abschluss gab es mit Google-Zerschlagung und KI noch zwei Wohlfühlthemen für Weimer. Der Abend endete versöhnlich und mit Zuversicht; what goes up, must come down, die AfD ist bald unter 10 Prozent.

Böhmermann hatte am 7. Oktober ein Chefket-Konzert im HKW geplant. Nur dumm, dass kurz vor dem Termin Fotos des Künstlers in antisemitischer Kleidung auftauchten. Das hatte Weimer zum Anlass genommen, öffentlich vor Antisemitismus bei dem Konzert zu warnen. Das wiederum nutzte Böhmermann bei der Veranstaltung für den Vorwurf, Weimer würde sich in das HKW-Programm einmischen und er hätte aufgrund von Berichterstattung von Nius und Bild so gehandelt. Weimer lies das nicht auf sich sitzen. Er wies auf antisemitische Vorfälle bei der Berlinale und der Documenta hin. Außerdem begründete er sein Handeln mit dem Hass und dem Antisemitismus, dem in Deutschland lebende Juden immer stärker ausgesetzt sind.

Die Frage, welchen Einfluss der Staat auf die Kultur – nicht – ausüben sollte und ob Politiker unzulässige Entscheidungen treffen, indem sie sich öffentlich zu kulturpolitischen Fragen positionieren, wurde zwischen Böhmermann und Weimer nicht geklärt. Ich finde es gut, wenn Politiker in diesen Fragen klar Stellung beziehen. Das ist ihre ureigene Aufgabe.

Am Ende hat Böhmermann gesagt, dass er mit dem Wissen von heute nicht noch mal ein solches Konzert am 7. Oktober veranstalten würde. Ich muss gestehen, als die Geschichte hochkochte, war mein erster Gedanke, dass Absicht dahintersteckt. Das hat Böhmermann sehr überzeugend ausgeräumt.

Bei der Veranstaltung waren Kameras und Mobiltelefone nicht zugelassen. (MB)

booking-Talk zur europäischen Wirtschaftspolitik

„Sind die Entscheidungsmechanismen fit für die Welt, in der wir leben?“ so Peter Lochbihler (Booking.com) bei einer Diskussionsrunde des Unternehmens mit dem Titel „Europa im Aufbruch – Wie gelingt das nächste Wirtschaftswunder?“. Die Entscheidungsfindung in Europa war einer der Talking-Points der Veranstaltung. Gesetzgebung sei viel zu langwierig, um bei der technologischen Entwicklung mithalten zu können, erklärte Marco-Alexander Breit (Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung – BMDS). Na gut, das gilt dann aber nicht nur für Europa.

Trotz der zum Teil harten Kritik an der Langwierigkeit und Ausgestaltung europäischer Gesetzgebung waren sich alle Beteiligten in ihrer Wertschätzung für die EU einig: „Ich glaube, dass unsere Zukunft nur europäisch funktionieren kann“, machte Lochbihler deutlich. Ein konkreter europapolitischer Kritikpunkt von Daniel Enke (Zalando) war die DSA-Einstufung von booking.com und Zalando als sehr große Online-Plattformen (VLOPs). Zalando macht nämlich fast zwei Drittel seiner Umsätze als Händler und eben nicht als Vermittler.

Und wie gelingt nun das Wirtschaftswunder? Eine europäische Kapitalmarktunion, um neugegründeten Unternehmen in jeder Wachstumsphase eine passende Finanzierung anbieten zu können, war die am häufigsten geäußerte Antwort. Katharina Beck MdB (Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen) kritisierte, dass sie von Bundeskanzler Merz noch keine Rede zum Thema Startups gehört habe.

Alexandra Wolframm (Booking.com) hat die Gäste begrüßt. Hester Somsen, niederländische Botschafterin in Berlin hat in das Thema eingeführt. Markus Lanz hat moderiert. Veranstaltungsort war Botschaft des Königreichs der Niederlande Berlin. (MB)

Kundgebung anlässlich der Freilassung der Geiseln aus den Händen der Hamas

Die Freude über die Freiheit der letzten Geiseln und die Zuversicht, dass ein Frieden möglich ist; niemand findet dafür bessere Worte als Rabbi Yehuda Teichtal. Auf dem Bebelplatz haben sich mehrere 100 Menschen getroffen, um die Freilassung der letzten Geiseln zu feiern. Es hat mich tief bewegt.

Und es war natürlich auch eine politische Kundgebung. Volker Beck (Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V.) forderte, dass sich Deutschland auch vor Ort für die Sicherheit engagiert. Scheckbuchdiplomatie sei zu wenig. Felix Klein (Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus) sprach sich dafür aus, die Forderung nach der Vernichtung anderer Staaten unter Strafe zu stellen.

„Hoch lebe die IDF, hoch lebe die israelische Armee“ … so eine der Rednerinnen. Und das ist berechtigt. Denn ohne den Krieg, den Israel geführt hat, wären die Geiseln immer noch in Gefangenschaft. (MB)

INSM-Talk zum Rentenpaket und zu Wirtschaftsreformen

„Es ist völlig klar, es gilt der Koalitionsvertrag, aber nicht darüber hinaus“, so die Begründung von Yannick Bury MdB für die Ablehnung des Rentenpaketes durch die Junge Gruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Bei einer Veranstaltung der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) kritisierte auch Florian Schuster-Johnson (Dezernat Zukunft) das Rentenpaket. Dieses sei eher Fluch als Segen und gehe nicht an die Wurzel des Problems heran. Am deutlichsten fiel die rentenpolitische Kritik von Jens Boysen-Hogrefe (ifw Kiel) aus. Die Rentenversicherung sei ein regressives Umverteilungsinstrument.

„Herbst der Reformen oder Winter des Stillstands?“, so der Titel der Veranstaltung. Boysen-Hogrefe machte mit Blick auf die Debatte zu Einsparungen im Haushalt deutlich, dass mehr Beschäftigung die öffentlichen Haushalte ganz massiv entlaste. Darum schlug er neben einer Reform des Kündigungsschutzes auch eine Abschaffung des Ehegattensplittings vor. Dieses setze die falschen Anreize auf dem Arbeitsmarkt.

Und wo sollte die Bundesregierung investieren und wo nicht? „Wir subventionieren etwas, von dem klar ist, dass es auch in Zukunft nicht ohne Subventionen auskommen wird“, so die Kritik von Schuster-Johnson am Bund. Erfolgsversprechender seien Investitionen in Bildung und Forschung. In puncto Wirkungsorientierung von Investitionen habe man den Einstieg gefunden, so Bury.

Maximilian Stascheit (Table.Briefings) hat die Veranstaltung moderiert. Thorsten Alsleben (INSM) hat die Gäste begrüßt. (MB)

Eat and Drink

Seit gut vier Jahren gibt es in der Universitätsstraße 2 das Kaffeeserie – und das ist durchaus erwähnenswert, denn zuvor wechselten dort die Betreiber regelmäßig. Mit der Kaffeeserie scheint diese Phase endgültig vorbei zu sein. Dafür gibt es gute Gründe: Das Frühstück ist ausgezeichnet, und wer etwas mehr Hunger hat, sollte unbedingt eine der Bowls probieren. Gegen Abend ist die Auswahl manchmal zwar etwas kleiner, doch gerade dann verlässt man die gewohnten kulinarischen Pfade: Der Gemüse- und Falafel-Bagel ist eine Wucht! Das Ambiente ist angenehm, man sitzt gemütlich und findet hier ein paar Minuten Ruhe fernab der Hektik auf der anderen Seite des Fensters. (EH)

Buy

Ein Abo der SZ: Ab 129 Euro im Jahr könnt Ihr auf das Online-Angebot der SZ (Süddeutsche Zeitung) zugreifen. Das ist ein guter Deal. Ihr bekommt dafür eine umfangreiche und hintergründige Politik- und Wirtschaftsberichterstattung aus einem links der Mitte Blickwinkel. Das ist insbesondere für alle hilfreich, die in Wirtschaftsverbänden und Unternehmen arbeiten, weil dort in Regel aus einem anderen Blickwinkel auf Wirtschaftspolitik geschaut wird. Ein Bonus ist der gute Sportteil; wenn auch mit etwas zu viel Bayern München Berichterstattung. Auf dieser Website findet Ihr die Abo-Angebote. (MB)

Job der Woche

Pressereferent im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Wer Lust hat, auf die Ministeriumsseite zu wechseln, sollte sich das Angebot des BMELH anschauen. Gefragt ist jemand, der Erfahrung mit Pressearbeit oder Journalismus hat. Wer bereits in den Themen unterwegs und für dass das Haus zuständig ist, hat sicherlich einen Vorteil. Gezahlt wird 14 TVöD (5.153 € und 7.346 €) + Zulagen und Nebenleistungen. Ihr findet die Anzeige bei politik&kommunikation. (MB)

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