Fit for #btw21 mit Sandra Pabst und Falafel von Dada

QUIZ

“In den von Identitätsdenken und Exklusionsfantasien beherrschten Debatten unserer Zeit ist die Achtsamkeit oft die nützliche Idiotin, um ziemlich robuste Ziele zu verfolgen.”

Herzlich willkommen

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

seid Ihr schon „fit for 55“? Falls nicht, die Europäische Kommission hat da eine Idee. Sie hat ein Paket mit einem bunten Strauß konkreter Klimaschutzmaßnahmen vorgelegt. Besser kann man Agenda-Setting für den Bundestagswahlkampf nicht machen. Denn die entscheidenden Fragen liegen jetzt auf den Tisch. Sind die EU-Maßnahmen geeignet und ausreichend, um dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen? Was tun gegen die sozialen Folgen? Wie verhindern wir das die europäische – und insbesondere die deutsche – Wirtschaft dabei auf der Strecke bleibt? Alle Bundestagskandidatinnen und -kandidaten sollten zu diesen Fragen sprechfähig oder besser „fit for #btw21“ sein.

Euer Matthias Bannas

In the Hood

Wöchentlich stellen wir Personen aus dem Kiez vor, befragen sie über das Stadtleben und die Politik in Berlin. Diese Woche haben wir mit Sandra Pabst gesprochen. Sie berät Unternehmen, Verbände, Behörden und NGOs in ihrer politischen und digitalen Kommunikation.

Du bietest seit vielen Jahren erfolgreich Medientrainings an. Was können Deine Kunden am einfachsten verbessern und umsetzen, um wirkungsvoll vor der Kamera zu kommunizieren?

Die Rhetorik ist für Sprecher auf Digitalevents eine echte Herausforderung. Man steht vor einer Webkamera oder in einem leeren Greenscreen-Studio ohne direktes Feedback vom Publikum, gleichzeitig sind hunderte Zuschauer im digitalen Stream. Das erzeugt Druck. Auf Digitalevents wird anders präsentiert als auf Liveevents. Der Bühnenausschnitt ist kleiner und intensiver. Wir nehmen die Vortragenden mit nur zwei statt fünf Sinnen wahr. Mimik und Gestik des Redners fallen sofort auf. Jeder Versprecher fällt stärker ins Gewicht. Ich trainiere deshalb mit meinen Kunden, wie man monotone Stimmlagen und Vorträge vermeidet und online über die Kamera eine Beziehung zum Zuschauer aufbaut. Die Botschaft soll schließlich auch digital ihre Wirkung entfalten.

Netzwerken ist eine Kunst. Wie können politische Organisationen ihre Mitarbeiter und Mitglieder dazu animieren und sie dabei unterstützen?

Wer denkt, dass Netzwerken nur etwas für Leute ist, die sowieso schon sehr kommunikativ sind, irrt. Gerade zurückhaltende Menschen wirken auf andere oft sympathisch und können diesen Vorteil ausspielen. Natürlich muss man seine beruflichen Ziele kennen. Aber wenn man Netzwerken zu direkt angeht, führt das eher zu Frusterlebnissen. In meinen Vorträgen und Workshops spreche ich daher vor allem darüber, wie man es schafft, strategisch klug ein stabiles Netzwerk aufzubauen.

Hast Du einen Lieblingsort in Berlin-Mitte?

Mittags treffe ich mich gern zum Lunch im Hauptstadtrestaurant Gendarmerie und wenn es die Zeit zulässt, jogge ich regelmäßig im Tiergarten entlang der Spree am Kanzleramt vorbei.

Read

Noch Wahlkampf oder schon Schlammschlacht?: Hasso Mansfeld, der bereits einige FDP-Kampagnen verantwortet hat, bringt in diesem Text sehr schön auf den Punkt, welche Rolle das Vertrauen in Personen im Wahlkampf spielt. „Sie können mir vertrauen, ich bin der beste Kandidat / die beste Kandidatin für das Amt.“ Wer am Wahltag das größte Vertrauen genießt, hat die besten Chancen ins Kanzleramt einzuziehen. Darum wird jede Angriffsfläche vom politischen Gegner genutzt. Alle Fehler, Schwächen und Unstimmigkeiten werden von den Medien ausgeschlachtet. Es geht um das wichtigste Amt im Land, es hat den bestmöglichen Wahlkampf verdient. Empfindlichkeiten sind da fehl am Platz. (MB)

Listen

Kannst Du Wirtschaft? Marie-Luise Dött: Marie-Luise Dött ist CDU-Kandidatin im Wahlkreis 117 Oberhausen – Wesel III. Die gelernte Einzelhandelskauffrau und Diamantgutachterin gehört dem Bundestag seit 1998 an und war viele Jahre Mitinhaberin eines Juweliergeschäfts. Der Wahlkreis liegt im Ruhrgebiet und umfasst die Städte Oberhausen und Dinslaken. In diesem Podcast mit Ralf-Michael Löttgen geht es um:  Mittelstand, Transformation des Ruhrgebiets, Kohle und Stahl, Zukunft der Innenstädte, Auswirkungen der Pandemie, Elektromobilität und Fachkräftemangel.

Watch

Day of rage: Am sechsten Januar 2021 hat sich gezeigt, wie verletzlich die westlichen Demokratien sind. Der erfolgreiche Sturm des Capitols in Washington von einem gut organisierten Mob wird in dieser Dokumentation der New York Times eindrucksvoll nacherzählt. Nur wenn gewählte Parlamentarier sicher ihren Job machen können, kann eine Demokratie funktionieren. Darum ist es besonders eindrucksvoll zu sehen, dass die Parlamentarier bis zur letztmöglichen Minute ihre Sitzung fortsetzen. Das Videomaterial der Dokumentation stammt aus vielen unterschiedlichen Quellen, insbesondere von direkt Beteiligten. Dadurch entsteht besonders viel Nähe zu dem Ereignis. Bitte anschauen, es lohnt sich. (MB)

Learn

Design mit Caitlyn Harris: Harris erklärt in diesem kurzen Interview ein paar Basics der Zusammenarbeit mit Grafik-Designern. Ihre wichtigste Botschaft ist das Werben um Vertrauen. Designer sind Experten, sie zu micromanagen ist kontraproduktiv. Wer aufmerksamkeitsstark kommunizieren möchte, braucht ein individuelles Design, dass zur eigenen Persönlichkeit passt. Es sollte aber im besten Falle klassisch sein, nur dann hat es auch eine lange Lebensdauer. Tja, genau wie beim Kauf von Kleidung. Die Empfehlung ist aus dem sehr lesenswerten Telescope-Newsletter von Cosmonauts and Kings. (MB)

Know

Das Social Media Dashboard zum btw21: Der Tagesspiegel hat hier ein schönes Projekt auf die Beine gestellt. Aktuell könnt Ihr auf einen Blick sehen, wie intensiv die einzelnen Spitzenkandidaten auf den verschiedenen Plattformen posten, welche Hashtags sie verwenden, wie viele Follower sie haben, was ihre populärsten Postings sind und vieles mehr. Ich bin sehr gespannt, was noch an Infos hinzukommt. (MB)

Follow

Philipp Amthor: Schöne Bilder und Inhalt, Amthor zeigt auf seinem Instagram-Account, wie die Plattform genutzt werden kann, um Wahlkreisarbeit zu highlighten. Sein auffälliges Äußeres ist ein Plus, hinzu kommen gut-gemachte Fotos mit vielen, lokal bekannten Menschen. Die Inhalte sind – in der Regel – als Videos eingestreut. (MB)

Attend

Nachgefragt! Wer bespitzelt wen?: Dr. Wolfgang Krieger, Geheimdienstexperte und Historiker, steht am 20. Juli von 08:30 Uhr – 09:00 Uhr Rede und Antwort. Ganz konkret geht es unter anderem um die Fragen: Sind Internetknotenpunkte die modernen Spione? Welche Rolle spielt heutzutage die Digitalisierung bei der Spionage? Wie wichtig ist Digitale Souveränität und ist diese überhaupt zu erreichen? Hier könnt Ihr euch zum Stream anmelden. Einige wenige Plätze im Basecamp von Telefonica gibt es auch noch. (MB)

Stumble

Geschichte der documenta wird erstmals im Kontext der politischen und kulturhistorischen Entwicklungen der BRD präsentiert: Das Deutsche Historische Museum stellt erstmals die Geschichte der ersten bis zehnten documenta in den kulturhistorischen und politischen Kontext der Bundesrepublik Deutschland. Zu sehen sind unter anderem Kunstwerke von Max Beckmann, Joseph Beuys oder den Guerilla Girls. Darüber hinaus illustrieren auch Filme, Dokumente und Oral-History-Interviews, wie die documenta zugleich als Kunstereignis und historischer Ort den politisch-sozialen Wandel kommentiert und widerspiegelt. Das Programm, mit dem sich die Bundesrepublik auf der documenta empfahl, speiste sich aus der Vergangenheit, die überwinden zu wollen vorgegeben wurde. Dennoch war fast die Hälfte der Organisatoren der ersten Veranstaltung Mitglieder von NSDAP, SA oder SS. Die documenta spiegelte die Spannungen des Kalten Krieges wider und war eng an das politische Programm der Bundesrepublik der 1950er und 1960er Jahre gebunden. Die Ausstellung kann im Zeitraum 18.06.2021 – 09.01.2022 besucht werden.
berliner-zeitung.de

Introduce

U-Bahnhof Museumsinsel – ein Sternenhimmel im Berliner Untergrund: Am Freitag wurde in Berlins historischer Mitte auf der U-Bahnlinie 5 die Station Museumsinsel für den Fahrgastverkehr freigegeben. Sie gilt als Nachzügler des Projekts “Lückenschluss”. Mit diesem ist die Verlängerung der U5 vom Alexanderplatz zum Hauptbahnhof gemeint. Für viele Jahre soll dies nun die letzte Eröffnung eines neuen U-Bahnhofs in der Hauptstadt sein, da weitere noch nicht beschlossen sind. Die Station liegt prominent umgeben von Humboldt-Forum, Berliner Dom und den berühmten Museumsbauten.  Besonders wird sie darüber hinaus jedoch auch durch die Gestaltung des Baus – an dem tiefblauen Gewölbe wurden insgesamt 6662 Lichtpunkte angebracht, sodass der Eindruck eines Sternenhimmels unter der Erde entsteht. Entworfen wurde der Bahnhof vom Schweizer Architekten Max Dudler, der sich dabei vom Berliner Baumeister Karl Friedrich Schinkel inspirieren ließ. Für die Aufführung der Zauberflöte hatte Schinkel 1816 einen Nachthimmel als Bühnenbild entworfen. Der preußische Baumeister verwendete zudem auch bei der Innengestaltung der Schinkel-Kirche in Neuhardenberg einen Himmel voller Sterne.
tagesspiegel.de, abendblatt-berlin.de

Eat and drink

Falafel – schmecken am besten frisch: Ecke Friedrichstraße, Oranienburger gibt es alles was das Fastfood-Herz begehrt. Gesund – insbesondere in Kombination mit einem frischgepressten Möhren-Orangensaft – sind die Falafel von Dada Falafel. Ihr habt die Wahl zwischen Self-Service und Bedienbereich. Der Durchsatz ist hoch, darum sind die Falafel immer frischgemacht. Hühnchen-Döner und Salate gibt es auch. Hier die genaue Adresse: Linienstraße 132, 10115 Berlin. Geöffnet ist aktuell von 12:00 –20:00 Uhr. (MB)

Buy

Machtverfall: Ich hätte das neue Buch von Robin Alexander Machtkampf getitelt, hat es doch seine größten Stärken bei der Beschreibung von ebendiesem: bei der Union, der SPD und den Grünen. Die Hauptdarsteller: Habeck, Kühnert und Schäuble legen die maßgeblichen Hebel um. In Sachen Nehmerqualität bringt sich Laschet für den nächsten Rocky-Film ins Gespräch. Beim Thema Angst als Teil der Corona-Strategie der Bundesregierung erzählt Alexander die Geschichte nicht aus. Das als Verschlusssache deklarierte BMI-Papier „Wie wir Covid-19 unter Kontrolle bekommen“ hat eine erhebliche PR-Wirkung entfaltet, indem es nicht einfach durchgestochen, sondern flächendeckend verbreitet, gelesen und beschrieben worden ist. (MB)

Explain

Bürohaus Edge Grand Central wird mit ULI Award ausgezeichnet: Mit dem ULI Europe Awards for Excellence 2021 wurden fünf herausragende Immobilienprojekte aus der EMEA-Region als Preisträger ausgezeichnet. Die Gewinner verkörpern ein herausragendes Qualitätsniveau und einen zukunftsweisenden Ansatz in den Bereichen Entwicklung und Design. Unter den Gewinnern sind zwei Großprojekte aus Großbritannien und jeweils eins aus Deutschland, Belgien und Portugal. Der deutsche Gewinner ist das Grand Central in Berlin. Dieses ist bereits seit langem für das Vorantreiben digitaler Innovationen und Nachhaltigkeit im Immobilienbereich bekannt und liegt in unmittelbarer Nähe zum Berliner Hauptbahnhof. Mit insgesamt rund 3.500 innovativen Multisensoren wird ein intelligentes, bedarfsgerechtes und nachhaltiges Gebäudemanagement ermöglicht. Die verschiedenen Nutzungen des Gebäudes werden durch ein IP-Backbone sowie ein cloudbasiertes Gebäudemanagementsystem unterstützt. Das Grand Central wurde als erstes Gebäude in Deutschland sowohl für die DGNB Platin- als auch für die Well Core v2 Gold-Zertifizierung vorzertifiziert.
immobilienmanager.de

Work

Bertelsmann sucht eine:n Praktikant:in (m/w/d) für Public Affairs politjobs.de
ADVERB sucht Kommunikationsberater:in (m/w/d) Schwerpunkt gesellschaftspolitische Kampagnen politjobs.de
Trainee (m/w/d) in der empirischen Sozial- und Politikforschung gesucht politjobs.de
Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit sucht für den Standort Abuja eine:n Berater:in (m/w/d) für den Bereich aktive Arbeitsmarktmaßnahmen und Beschäftigungsförderung (Projektkoordination) in Nigeria politjobs.de
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine:n Finanz- oder Nachrichtenredakteur:in (m/w/d) mit Schwerpunkt Medienanalyse und -auswertung politjobs.de

Quiz-Auflösung

Klingt wie ein politisches Statement, ist aber von Hilmar Klute aus dem SZ-Artikel “Auf die Fresse, Herzblatt” vom 9. Juli.