Rüdiger Biehl (SLYRS) zu Sommerfesten und Whisky, die Mathematik der Macht und das Bundeskartellamt

QUIZ

„Die CDU kann Wahlen nur mit den Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen gewinnen und nicht gegen sie.“

Herzlich willkommen

Liebe Leserinnen und Leser,
im politischen Wettbewerb hat aktuell keine Partei eine marktbeherrschende Stellung. Mit dem neuen CDU-Generalsekretär nimmt aber die Wettbewerbsintensität zu. Ob das altbekannte Leitmotiv aus dem Clinton-Wahlkampf „It’s the economy, stupid!“ mehr Wucht entfaltet als der Green Deal oder die Transformation zu einer klimagerechten Zukunft ist offen. Schwer tut sich hingegen die Sozialdemokratie. Sie fordert einen höheren Mindestlohn und die Abschaffung des Ehegattensplittings. Von diesem profitieren aber – zumindest, wenn man Robin Alexander Glauben schenken darf – überdurchschnittlich oft die Malocherhaushalte. Und die FDP? Wenn sie keine Chance auf eine Regierungsbeteiligung hat, wird sie im schlimmsten Fall überhaupt nicht gewählt. In Bayern sieht sie eines der Umfrageinstitute bei gerade mal 2,5 Prozent.
Euer Matthias Bannas

In the Hood

Wöchentlich stellen wir Persönlichkeiten aus Berlin und aus dem Umfeld der Berliner Blase vor. Wir reden mit ihnen über Politik, Kommunikation und alles, was die berlinbubble sonst noch berührt. Diese Woche haben wir mit Rüdiger Biehl gesprochen. Er ist Vertriebsleiter der SLYRS Whisky Destillerie.

Warum ist SLYRS bei den Sommerfesten im politischen Berlin präsent?

Sie sind die ideale Gelegenheit zum persönlichen Austausch im einmaligen Hauptstadtflair. Für uns als Nummer 1 unter den deutschen Whiskyherstellern bieten Feste in der Hauptstadt aber auch immer die perfekte Möglichkeit aktuelle Trends in und um die Berliner Barszene im Blick zu haben. Zukünftig wollen wir bei diesen Veranstaltungen auch Whisky Tastings anbieten, um den Gästen bei dieser Gelegenheit SLYRS Whiskys und Whiskyliköre näher zu bringen.

Whisky-Tastings sind bei Menschen, die im Politik-Umfeld arbeiten, sehr beliebt. Eine Public-Affairs-Agentur organisiert sogar regelmäßig Tastings als Netzwerk-Event. Warum interessieren sich so viele junge Berufstätige für Whisky?

Whisky steht als extrem vielseitiges Genussprodukt für interessierte Konsumenten, die auf Hochwertigkeit setzen. Einen Funfact, auf den wir gerne immer wieder verweisen: Es gibt inzwischen mehr Whisky-Destillen in Deutschland als in Schottland! Diese Tatsache verdeutlicht die Bedeutung gerade von deutschem Whisky. Whisky ist längst mehr als ein Trend geworden, für den sich immer mehr Konsumenten begeistern. War Whisky früher eine reine Männerdomäne, liegt der Frauenanteil heute schon bei 30 Prozent, Tendenz steigend.

Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?

Hier fällt es mir schwer, mich auf einen einzelnen Ort festzulegen. Für mich als Landei aus Rheinland-Pfalz punktet Berlin immer wieder mit einer faszinierenden Mischung aus historischen Plätzen, Gebäuden, mit dem Flair einer Weltstadt, die nie stillsteht. Trotzdem gibt es vielerorts auch grüne und ruhige Orte, die zum Verweilen einladen. Wenn ich mich auf einen Ort festlegen müsste, wären es wohl die Hackeschen-Höfe, dort kann ich bei jedem Besuch etwas Neues entdecken und entspannt bei einem Kaffee das Treiben genießen.

Measure

Ampel soll trotz schlechtem Zeugnis das Jahr nicht wiederholen: Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung mit der Bundesregierung nimmt seit Mai weiter zu. Bundeskanzler Olaf Scholz verliert auch im Juli an Zustimmung. Knapp die Hälfte der Bevölkerung (49%) ist mit der Arbeit des Kanzlers sehr unzufrieden, lediglich 13 Prozent der Deutschen geben an, sehr zufrieden mit der Amtserfüllung des Regierungschefs zu sein. Damit liegt die Nettozufriedenheit (die Differenz aus sehr zufrieden und sehr unzufrieden) bei -36 Punkten. Im Vergleich zur letzten Ipsos-Erhebung im Mai büßt der Kanzler somit 7 weitere Zähler auf der Zufriedenheitsskala ein. Ähnlich schlecht steht es um die Wahrnehmung der Bundesregierung. Sie wird von nur 9 Prozent der Bürgerinnen und Bürger als sehr positiv bewertet, 55 Prozent sind sehr unzufrieden mit ihrer Arbeit. Die einzelnen Mitglieder im Kabinett Scholz kommen bei den Bürgern durch die Bank schlecht weg. Nur der Verteidigungsminister Boris Pistorius hat eine Nettozufriedenheit von Null, verliert jedoch seit Mai 8 Punkte. Damals überwog die Anzahl der Zufriedenen noch die der Unzufriedenen. Am unzufriedensten sind die Bürgerinnen und Bürger mit dem Wirtschaftsminister Robert Habeck. Lediglich 11 Prozent der Deutschen sind nach Ipsos Daten mit seiner Arbeit sehr zufrieden. Dem gegenüber stehen 59 Prozent von sehr Unzufriedenen. Herr Habeck hat damit weitere 10 Punkte seit Mai eingebüßt. Wären die Ipsos Zahlen ein Schulzeugnis, dann müsste die Schulleitung eine Wiederholungsjahr strengstens empfehlen. Jedoch glaube ich nicht, dass dies im Sinne der Bürgerinnen und Bürger ist. Die Daten finden Sie hier: Scholz und Regierung verlieren weiter an Zustimmung, Pistorius mit Abstand beliebtester Minister | Ipsos

Read

Deutsches Wettbewerbsrecht nach der GWB-Novellierung: Sarah Preiss von der Agentur Teneo hat auf LinkedIn die Neuerungen für Unternehmen in Deutschland auf Grund der Novellierung des Wettbewerbsrechts aufgeschrieben. Das Bundeskartellamt hat jetzt mehr Spielraum gegen Marktmissbrauch vorzugehen. Am gravierendsten ist, dass auch Unternehmen, die nicht gegen geltendes Recht verstoßen haben, mit empfindlichen Maßnahmen von Seiten des Kartellamts rechnen müssen. Droht damit eine Politisierung des Kartellrechts? Schwer zu sagen, die Risiken für Unternehmen nehmen aber zweifelsfrei zu. (MB)

Listen

Der Status quo des Asylsystems ist inhuman”- Politikteil-Podcast der Zeit zur Flüchtlingspolitik: Ist deutlich mehr Resettlement aus dem Jemen eine machbare Alternative dazu, Menschen aufzunehmen, die über das Mittelmeer Europa erreichen? Ruud Koopmans verurteilt die aktuelle Flüchtlingspolitik Europas und die daraus resultierenden Folgen. Erfrischend finde ich seine klare Benennung der Interessen von Herkunftsländern, Transitländern, EU-Staaten und Migranten. Gut gefällt mir, dass er Lösungen anbietet, die bei allen politischen Lagern anschlussfähig sind. Ihr könnt den Podcast bei der Zeit anhören. Thorsten Frei MdB, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, hat übrigens im Rahmen eines Gastbeitrages in der FAZ einen ähnlichen Vorschlag in die Debatte eingebracht. Im Gegensatz zu Koopmans gelingt ihm aber die Begründung nicht. (MB)

Watch

Die Herausforderung Interview: Der SPD-Politiker Philipp da Cunha beantwortet eine Journalistenfrage zu den Kosten einer Bürgerdialog-Veranstaltung. Oder besser, er beantwortet sie nicht. Eine Empfehlung, die bei Interview-Coachings gegeben wird, lautet: „Bleib bei Deiner Kernbotschaft“. Hier könnt Ihr sehen, wie das in Reinkultur umgesetzt wird und dass es nicht immer die beste Lösung sein muss. Aber warum ist das Video viral gegangen? Vielleicht weil unserem Kanzler nachgesagt wird, er würde nicht auf Fragen in Interviews antworten und stattdessen erzählen, was ihm wichtig ist. Da ist sie wieder, die Kernbotschaft. Auf YouTube könnt Ihr das vom NDR durchgeführte Interview anschauen. (MB)

Learn

„Lösungen für eine Welt ohne Third-Party-Cookies – von Chrome und Google Ads“: Plant Ihr in nächster Zeit größere digitale Kampagnen? Dann solltet Ihr euch mit dem Thema Cookies beschäftigen. Die Zeiten, in denen Cookies einfach funktioniert haben, sind vorbei. Sei es in Folge von Regulierung oder von Geschäftspolitik, die große Plattformen schränken die plattformübergreifende Nutzung von Cookies ein oder unterbinden sie sogar vollständig. Ob es möglich ist, die fehlenden Informationen einfach mit KI-Tools zu ersetzen, ist noch offen. Wenn Ihr erfahren möchtet, wie das mit den Cookies in Zukunft bei Google funktioniert, dann werft doch einen Blick in diesen Text, den Anna Pabst für OMR geschrieben hat. (MB)

Know

Jahresbericht 2022/23 vom Bundeskartellamt: Ist Milchreis ein eigener Markt? Aus dem Blickwinkel des Bundeskartellamtes ist er das. Grundsätzlich gilt: Ein fairer Wettbewerb ist Voraussetzung für eine Wirtschaft, die funktioniert. Welche Rolle das Bundeskartellamt dabei spielt, könnt Ihr im aktuellen Jahresbericht nachlesen. Dieser richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit und ist nicht in Juristendeutsch geschrieben. Sehr viele Fälle aus der Praxis der Behörde werden kurz beschrieben. Mit der kürzlich erfolgten Novellierung des Wettbewerbsrechts erhält die Behörde zusätzliche Kompetenzen. Das wurde von Wirtschaftsverbänden scharf kritisiert. Ob dieses neue Wettbewerbsrecht aber wirklich ein Wettbewerbsnachteil für Deutschland ist, muss sich noch zeigen. (MB)

Follow

Dirk Benninghoff: Kommunikation, Fußball und vieles mehr. Benninghoff war mal bei Bild, er ist jetzt Mitglied der Geschäftsleitung von fischerAppelt und hat immer noch ein sehr gutes Gespür für Themen und Trends. Folgt ihm auf LinkedIn. (MB)

Attend

„Die Mathematik der Macht / Wie Spieltheorie die Politik beherrscht“: Wer nicht VWL oder Mathe studiert hat, ist womöglich noch überhaupt nicht mit der Spieltheorie in Berührung gekommen. Am Mittwoch, 26.07., 18:00 Uhr – 19:00 Uhr, könnt Ihr das bei einer virtuellen Veranstaltung der Friedrich-Naumann-Stiftung ändern. Im Mittelpunkt steht ein Vortrag von und eine Diskussion mit Matthias Büger MdL. Er ist nicht nur Abgeordneter. Er ist auch studierter und promovierter Mathematiker und Physiker. Ihr könnt euch auf der Website der Stiftung für die Veranstaltung anmelden. (MB)

Been there

Zeitenwende-Talk der Münchener Sicherheitskonferenz mit Generalinspekteur Breuer im Cyber Innovation Hub der Bundeswehr: „Wir müssen Landesverteidigung und Bündnisverteidigung neu denken,“ Carsten Breuer (Generalinspekteur der Bundeswehr), machte bei einer Veranstaltung der Münchener Sicherheitskonferenz im Cyber Innovation Hub der Bundeswehr deutlich, dass es nicht nur bei der Bundeswehr einen großen Innovations- und Veränderungsbedarf gibt, auch die politischen Entscheider, die Wirtschaft und die Gesellschaft müssen diesen Weg mitgehen. Bei der von Jörg Thadeusz moderierten Veranstaltung diskutierten die Journalistin Rebecca Barth, Oleksii Makeiev (Botschafter der Ukraine) und Christoph Heusgen (Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz) mit Breuer über den Krieg in der Ukraine, die Bundeswehr und die sicherheitspolitische Rolle Deutschlands. „Wir haben keine andere Wahl als zu kämpfen und diesen Krieg zu gewinnen,“ so Makeiev. Damit griff er eine Forderung Breuers auf, dass es nicht nur darum gehe, kämpfen zu können. Es gehe darum zu gewinnen. Es stellte sich auch die Frage nach den Ergebnissen des NATO-Gipfels. Man hätte sich ein stärkeres Symbol erhofft, so Barth. Makeiev begrüßte die angekündigte Unterstützung in Form von Waffenlieferungen. Er machte deutlich, dass es n der Ukraine keine Zweifel gäbe, dass das Land NATO-Mitglied werden wird. Das sei eine große Bereicherung für die NATO, weil dann ein Land mit einer kampferprobten Armee hinzukomme, dass nicht zögern werde, im Bündnisfall zu kämpfen. „Wenn man miterlebt, dass ein Staat kurz davor ist, vernichtet zu werden, merkt man wie wichtig das Militär ist,“ so Barth. Übertragen auf Deutschland könnte das auch eine Forderung nach mehr Wertschätzung für die Bundeswehr sein. „Unser Personal ist die wichtigste Ressource unserer Streitkräfte,“ so Breuer. Zur Wertschätzung gehört aber auch die Bereitschaft, in die Bundeswehr zu investieren. Heusgen machte deutlich, wie wichtig die Erreichung des 2-Prozent-Ziels ist. Äußere Sicherheit ist keine Selbstverständlichkeit. Mehr Geld, mehr Rückhalt für die Bundeswehr in der Gesellschaft und wie es Sven Weizenegger (Chef vom Cyber Innovation Hub der Bundeswehr) ausgedrückt hat: „Wir müssen einen Weg finden, uns mit dem Ungewissen zu arrangieren.“ (MB)

New-Work Talk von Cisco: Während im politischen Raum ganz handfest über die Neuregelung der Erfassung von Arbeitszeit gestritten wird, stehen Unternehmen vor ganz praktischen Fragen bei der Ausgestaltung von Home-Office und der Arbeit im Büro. Genau darum ging es bei einem Talk mit Carsten Radtke (Collaboration Sales Speciallist bei Cisco). Damit Mitarbeiter produktiv im Home-Office arbeiten können, brauchen sie auf jeden Fall schnelles Internet. Das ist nicht überall in Deutschland eine Selbstverständlichkeit. Hinzu kommt der Faktor Technologie. Um die Sicherheit von Daten zu gewährleisten, muss klar sein, was im Home-Office gemacht werden darf und was nicht. Und die Kontrolle der Mitarbeiter? Vielleicht sind großzügige Mitarbeiter-Aktien-Programme und eine erfolgsabhängige Bezahlung sinnvolle Maßnahmen? Wenn es um die Nutzung von Büros geht, steht die Nutzung von Meeting-Räumen im Vordergrund. Darum macht es Sinn, dass Büros im Zentrum der Städte angesiedelt und damit gut erreichbar sind. Smart-Building-Lösungen ermöglichen es, Räume passgenau für Mitarbeiter bereitzustellen und diese auch auf den Punkt zu heizen oder zu kühlen. Auf dem Foto seht Ihr die Lösung für einen Cisco-Standort in New York. (MB)

Eat and drink

Lucky Star: In der Friedrichstraße 127 findet Ihr das chinesische Restaurant Lucky Star. Attraktiv sind die Mittagsmenuangebote ab sieben Euro. Dafür bekommt Ihr ein Hauptgericht und vorab eine kleine Suppe. Ich habe mich für Ente entschieden (8,50 Euro), nicht super, aber vollkommen in Ordnung. Die kleine Gemüsesuppe vorab war sehr gut. Der Mango-Lassi hat mich nicht umgehauen. Nächstes Mal trinke ich ein Bier. Übrigens, der Laden ist schön schlicht eingerichtet und offen zur Friedrichstraße, Ihr sitzt bequem. Alle Angebote findet Ihr auf der Website des Restaurants. (MB)

Buy

Das Missy-Magazin: Sich zum Feminismus bekennen? Die Frage lass ich mal offen. Zu dem Thema regelmäßig ein relevantes Magazin produzieren, das verdient Respekt. Nun steckt das Missy-Magazin in finanziellen Schwierigkeiten. Ihr könnt es im Rahmen dieser Kampagne mit einem Abo unterstützen. (MB)

Work

Referent:in (m/w/d) – bdo – Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen, Politische:r Referent:in (m/w/d) beim Arbeitgeberverband Gesamtmetall, Wissenschaftliche:r Referent:in (m/w/d) für den Bereich Stadtentwicklung, Bauen, Wohnen, Mieten bei der CDU Fraktion Berlin, Fundraiser:in (m/w/d) bei taz Panter Stiftung, Pressesprecher:in (m/w/d) bei PHAGRO
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Quiz-Auflösung

Christian Bäumler, CDA-Vizechef – zitiert von der Website des ZDF