Silke Reinert zur IT-Dienstleister-Auswahl, Next Generation E‐Commerce und Schoko-Mousse im Vino Basilico

QUIZ

„Da war viel Vertrauen, da war Aufbruch, da war Miteinander, da war Fortschritt, das ist die Erwartung, da muss in Meseberg sehr offen drüber geredet werden.“ … „Ich möchte, dass wir zu dem alten Zustand zurückkommen.“

Herzlich willkommen

Liebe Leserinnen und Leser,
Lisa Paus „oder die mörderische Frage, wer“ wen blockiert? In Filmtiteln aus den 90ern steckt viel Weisheit. Im Gegensatz zu dem schwelenden Kuhhandel Mieterschutz gegen Datenschutz wird das Schauspiel Paus gegen Lindner auf offener Bühne aufgeführt. Das ist problematisch. Wer irgendwas mit Politik macht oder darüber berichtet, mag Verständnis für Fingerhakeleien und Machtkämpfe haben, für alle anderen schaut es wie Politikversagen aus.
Euer Matthias Bannas

In the Hood

Wöchentlich stellen wir Persönlichkeiten aus Berlin vor, befragen sie über das Stadtleben, Wirtschaft und die Politik in Berlin. Diese Woche haben wir mit Silke Reinert gesprochen. Sie ist Geschäftsführerin der Lang IT Solutions GmbH. Diese bietet ihren Kunden „maßgeschneiderte“ technische Lösungen für deren IT-Infrastruktur an.

Ob Public-Affairs-Agentur, Wirtschaftsverband oder politische Partei, einen passenden Dienstleister zu finden, um die IT- und Telefonie-Infrastruktur aufzubauen und zu managen, ist eine handfeste Herausforderung. Worauf sollte man bei der Dienstleisterauswahl achten?

Dein IT-Dienstleister sollte unbedingt die Bedürfnisse und Abläufe Deiner Organisation verstehen. Und seine Lösungsvorschläge sollten zu Dir passen und nicht Du Deine Prozesse anpassen müssen. Deshalb sollte er auch nicht nur einzelne Produkte anbieten, mit breitem Handwerkskasten kann er Dich individueller betreuen. Natürlich muss er vertrauenswürdig, erfahren und qualifiziert sein. Um das zu prüfen, darf man ruhig um Referenzen bitten und dort auch nachfragen. Und es sollte einen festen Ansprechpartner geben, der im Notfall jederzeit greifbar ist.

Die Arbeit im Home-Office ist in vielen Unternehmen Alltag. Was sind die gravierendsten Fehler zu Lasten der Datensicherheit, die Unternehmen machen können, wenn sie ihren Mitarbeitern die Arbeit im Home-Office anbieten?

Gravierendste Fehler sind mangelnde Planung und die Berührung von Unternehmensdaten durch private Geräte: Für Homeoffice deshalb unbedingt Dienstgeräte anbieten. Werden vertrauliche Unternehmensdaten auch auf Telefonen genutzt, gilt das auch hier. Hört sich teuer an, zahlt sich aber schnell aus. Schon vorab sollte man mit einem erfahrenen Partner eine gute IT-Sicherheitsstruktur aufbauen (Zugriffsregeln, Update-Installationen, Angriffsschutz etc.), die mit den Dienstgeräten dann auch ins Homeoffice getragen wird.

Was ist Dein Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?

Mein Lieblingsort in Mitte ist Clärchens Ballhaus, einer der Orte, die Berlin für mich ausmachen. Weil auch Clärchen so viel gesehen und so viel zu erzählen hat. Weil Musik gut für’s Gemüt ist und man für Clärchen immer passend gekleidet ist. Weil dort auch getanzt wurde, während persönliche und politische Welten untergingen und dieser Ort sich davon nie unterkriegen ließ. Ich finde das inspirierend – ein Ort zum Feiern, wenn es läuft und zum Kraft sammeln, wenn es Ideen braucht.

Measure

Union kann Wählerpotential nicht ausschöpfen. Ipsos ermittelt regelmäßig das Wählerpotenzial der Parteien im Bundestag. Die Analyse basiert auf einer 10er Skala, die die ganz generelle Wahrscheinlichkeit der Bürgerinnen und Bürger misst, eine Partei zu wählen. Alle Parteien der Regierungskoalition verlieren an erweitertem Wählerpotential seit der letzten Berechnung im April. Damit setzt sich ein seit Januar 2022 anhaltender Trend fort. Die SPD verliert weitere 3 Prozentpunkte an Wählerpotential und fällt von 38 Prozent auf 35 Prozent (Januar 2022: 49 Prozent); auch die Grünen verzeichnen Verluste. Ihr erweitertes Wählerpotential reduziert sich von 31 Prozent auf 27 Prozent zwischen April und August dieses Jahres (Januar 2022: 38 Prozent). Zwar befindet sich die AfD gegenwärtig in einem Umfragehoch (22 Prozent der Bürgerinnen und Bürger würden der AfD nach der jüngsten Ipsos Projektion ihre Stimme geben), aber die Partei konnte laut der Ipsos Analyse ihr Wählerpotential in den letzten Monaten nicht substanziell verbessern. Es liegt im August bei 25 Prozent aller Wahlberechtigten. Dies ist eine Verbesserung um einen Prozentpunkt seit April 2023 und zwei Punkten seit Januar 2022. Damit stößt die AfD, zumindest momentan, beinahe an ihre Grenzen. Anders ist die Lage der Unionsparteien. Das Wählerpotenzial der CDU/CSU ist 2023 mit 39 Prozent stabil geblieben und verzeichnet in absoluten und relativen Zahlen die geringsten Verluste seit 2022 (Januar 2022: 43 Prozent, – 4 Punkte). Dem erweiterten Potential zufolge ist die Union damit die stärkste politische Kraft in Deutschland. Jedoch können die Unionsparteien ihr Potential nicht ausschöpfen: Betrachtet man alle Wahlberechtigten, so würden nur 20 Prozent von ihnen der Union gegenwärtig auch ihre Stimme geben. Für die Union ist die Lücke zwischen Wählerpotential und projizierten Stimmen (wenn am kommenden Sonntag die Bundestagswahl stattfände) in den vergangenen Monaten beinahe konstant geblieben. (RG) Die Daten finden Sie hier: Ipsos – Politische Meinungslage 2023

Read

Das Sozialversicherungskonzept von Dr. Markus Reichel MdB und Kai Whittaker MdB: Wenn zwei Arbeitsmarktpolitiker der CDU, einer aus dem Arbeitgeber- und einer aus dem Arbeitnehmerlager, ein Konzept zur Finanzierung der Sozialversicherungen vorlegen, ist das erst einmal aufmerksamkeitsstark. Sie nutzen dafür ihre Prominenz als MdBs und speisen den Vorschlag nicht vorab in die zuständigen Gremien von Fraktion und Partei ein. Es gibt sogar eine passable Kampagnenwebsite und gute PR-Arbeit. Das zeigt, mit etwas Engagement und Gehirnschmalz ist es möglich, eine politische Debatte auf die Schiene zu setzen. So weit, so gut. Inhaltlich tue ich mich mit dem Vorschlag schwer. Er greift das Bürgerversicherungskonzept der linken Parteien auf. Gut finde ich, dass auch die Beamten einbezogen werden sollen. Beunruhigend ist das für die von einer möglichen Reform betroffenden Branchen. Es gibt anscheinend Stimmen in der Union, die sich im Rahmen von zukünftigen Koalitionsverhandlungen auf eine Bürgerversicherung einlassen würden. (MB)

Listen

Ronen Steinke im DLF-Podcast zum Bundesverfassungsschutz: „Eine große Gefahr für die Demokratie geht vom Staat aus.“: Der SZ-Journalist Steinke hat ein Buch zum Bundesverfassungsschutz geschrieben. Dieses stellt er im Podcast vor. Der Bundesfassungsschutz ist an Weisungen aus dem politischen Raum gebunden und agiert gegen verfassungsfeindliche und vermeintlich verfassungsfeindliche Akteure im Inland. Für Demokratien ist ein Inlandsgeheimdienst, der gegen politische Akteure vorgeht, eine ungewöhnliche Konstruktion. So die Kritik von Steinke. In einem anderen Podcast vertritt er die Position, dass Beobachten in Wirklichkeit Bekämpfen ist. Die Beispiele, die er aufführt, sind größtenteils linke Organisationen. Jeder wird aber an die aktuelle Debatte zur AfD denken. Der Podcast macht Lust auf das Buch. (MB)

Watch

„Painkiller“: Als ob man es nicht schon immer gewusst hat; Pharmaunternehmen, Ärzte und Pharmavertreter sind raffgierig und verantwortungslos. Ob es kranken Menschen besser geht, ist ihnen gleichgültig. Sie interessiert nur Profit. Für die Firma Purdue, die das Schmerzmittel OxyContin auf den Markt gebracht hat, trifft das offensichtlich zu. Die gleichnamige Netflix-Serie ist anscheinend nicht so furchtbar weit von der Realität entfernt. Das ist erschreckend, weil eben nicht alle Pharmaunternehmen so agieren. Gleichzeitig könnte es ein Ansatz sein, um Wirtschaftsverbrechen zu vermeiden. Wenn Unternehmen und Branchen damit rechnen müssen, nicht nur von Journalisten an den Pranger gestellt zu werden, sondern auch in Unterhaltungsformaten aufzutauchen, dann steigt damit der zu erwartende Reputationsverlust für Wirtschaftsverbrechen spürbar an. (MB)

Learn

“John Cleese on Creativity In Management”: Monty Python? Wer nicht zur Generation 50+ zählt, kann damit vielleicht überhaupt nichts anfangen. John Cleese war ein prominentes Mitglied der Komikertruppe. In diesem Youtube-Video hält er einen Vortrag über Kreativität und die Umsetzung kreativer Ideen. Das ist hilfreich für alle, die etwas mit Politik machen. Cleese empfiehlt im Terminkalender, nicht zu lange und nicht zu kurze, Zeiträume zu buchen, um Ideen zu entwickeln. Wichtig ist es, in einen open mode zu kommen. Das heißt; der Alltag bleibt außen vor, negative Einwände spielen erst einmal keine Rolle, Humor hilft. Der Gegensatz zum open mode ist der close mode. Und genau der hilft, die neugefundenen Ideen umzusetzen. (MB)

Know

„Next Generation E‐Commerce“ Studie: Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland hat die Generation Z zu ihrem Einkaufsverhalten befragt. Eine wichtige Rolle spielt YouTube. YouTube ist die wichtigste Plattform für Kaufinformationen und Kaufentscheidungen. Wie wichtig YouTube für alles rund um Kommunikation ist, überrascht mich immer wieder. Das sollte es eigentlich nicht. Denn die Plattform deckt als Mischung aus Suchmaschine, Unterhaltungsplattform und Social Network ganz verschiedene Funktionen ab. Nicht überrascht hat mich, dass auch diese Studie die Ambivalenz bei Themen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz zeigt. Einerseits wird mehr davon eingefordert, wenn dafür aber persönliche Nachteile zu Buche schlagen, fehlt es an Bereitschaft diese in Kauf zu nehmen. Ihr könnt die Studie auf der Website des Verbandes runterladen. (MB)

Follow

Nicole Diekmann: Ich trauere auch den Zeiten nach, als Instagram ein sehr gutes Foto-Social-Network war. Diese Zeiten sind vorbei. Wenn Ihr nach einem Beispiel sucht, wie man die Plattform mit leichtfüßigem Content bespielen kann, ohne sich selber so furchtbar ernst zu nehmen, schaut doch mal den Account der Journalistin Nicole Diekmann an. (MB)

Attend

„Warum ist der Populismus so populär? Gründe, Hintergründe und Abgründe eines politischen Phänomens“: Am 28.August, 18:00 Uhr – 19:15 Uhr, lädt Euch die Friedrich-Naumann-Stiftung zu einem Digitaltalk mit Prof. Dr. Paula Diehl, Politologin und Populismusforscherin, und dem Journalisten Meinhard Schmidt-Degenhard ein. Folgende Fragen sollen diskutiert werden: „Was meint der Begriff des Populismus? Was kennzeichnet den Rechtspopulismus? Wie erklärt sich der Zulauf zu diesen Bewegungen? Wie kann der Staat, wie kann unsere Gesellschaft, wie können Parteien und vor allem einzelne Bürger darauf reagieren? Können wir die Spaltungen in unserer Gesellschaft noch verhindern?“ Ihr könnt Euch auf der Website der Stiftung anmelden: (MB)

Eat and drink

Vino & Basilico: Wenn Ihr ein italienisches Restaurant beim S-Bahnhof Oranienburger Straße sucht, ist das Vino & Basilico eine gute Wahl. Das schreibe ich, obwohl ich dort eine Entenbrust gegessen habe, die nicht so super-super war und trotzdem alles andere als preisgünstig. Die Pasta-Gerichte und die Vorspeisen sind aber vielversprechend. Das Schoko-Mousse mit Maracuja-Sauce hat mich begeistert und sie mixen einen gescheiten Negroni. Es gibt eine große Auswahl offener Weine; ab 5,50 Euro für 0,15. Geöffnet ist ab 17:00 Uhr. Mehr Infos und die Speisekarte findet Ihr auf der Website des Restaurants. Ach so, Ihr findet es in der Tucholskystraße 18/20. (MB)

Buy

Kraken Rum: Wenn Ihr anfällig für verspieltes Schnapsflaschendesign seid, habt Ihr vielleicht auch mal eine Flasche Kraken Rum gekauft? Es lässt sich trefflich darüber streiten, ob jemand, der einen Rum kauft, der mit Gewürzen aromatisiert wurde, einfach selbst schuld ist. Sei es drum, nach vielen Versuchen habe ich rausgefunden, dass dieser Rum gar nicht mal schlecht schmeckt, wenn man ihn mit einer kräftigen Zitronen-Limo mischt. Sehr gut geeignet ist die Variante von Fritz. (MB)

Work

Pressereferent:in und stellv. Pressesprecher:in Ausland (m/w/d) bei der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in (m/w/d) bei Christian Schreider MdB, Projektleitung für angewandte Forschung und wissenschaftliche Begleitung in der Extremismusprävention (m/w/d) bei Modus – Zentrum für angewandte Deradikalisierungsforschung gGmbH, Referent:in (w/m/d) Alterssicherung | gesetzliche Unfallversicherung beim Sozialverband VdK Deutschland, Referent:in Politik (m/w/d) beim Verband Deutscher Bürgschaftsbanken e.V. (VDB)
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Hier noch ein Zusatzhinweis. Wenn Ihr euch für Außenwirtschaft interessiert, dann habt Ihr vielleicht Lust auf ein Praktikum beim Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft (BWA)? Ihr findet die Ausschreibung auf der Website des Verbandes.

Quiz-Auflösung

SPD-Chef Lars Klingbeil in einem Interview bei Welt TV