„Der Tag mit Valerie Höhne: AfD-Brandmauer wahren“: Valerie Höhne ist leitende Redakteurin vom „Platz der Republik“ Newsletter der SZ. Wer erfahren möchte, wie sie tickt und wie sie Themen auseinandernimmt, sollte sich diesen Studio 9 Podcast mit Nicole Dittmer anhören. Ihre Analysen gefallen mir gut, auch wenn ich ihre Positionen nicht immer teile. Hier findet Ihr den Podcast. (MB).
„Melonis Mattei-Plan / Italiens neuer Ansatz für die Afrika-Politik“: In Italien ist eine rechts-populistische/extreme Regierung für die Migrationspolitik verantwortlich. Wenn Ihr erfahren möchtet, wie die Regierung Meloni dabei vorgeht, dann hört euch doch die Reportage von Verena Schälter und Sarah Mersch im Deutschlandfunk an. Der Plan des Energiemanagers Mattei setzt u.a. auf die Gewinnung fossiler Energie in Afrika. (MB)
„Wer ist schuld am Hass gegen die Grünen, Frau Göring-Eckardt?“: Anja Maier und Malte Pieper machen den Podcast Wahlkreis Ost in Leipzig. In dem Gespräch mit Katrin Göring-Eckardt geht es um die Wahrnehmung der Grünen; insbesondere im ländlichen Raum und in den ostdeutschen Bundesländern. Das funktioniert sehr gut, weil Göring-Eckardt u.a. herausarbeitet, wie sich ihre Rolle und ihr Auftritt zum Beispiel von dem von Michael Kretschmer unterscheidet. Genau wie der Soziologe Steffen Mau spricht sie sich für das Instrument Bürgerrat aus, um die Demokratie zu stärken. Das sehe ich komplett anders. Bei der Diskussion der Frage, ob die Grünen den Verzehr von Fleisch verbieten wollen, hätte ich mir von den Moderatoren einen Hinweis auf die Vorschläge der Kulturstaatsministerin Roth zur Reform der Filmförderung gewünscht. Denn diese enthalten eine Pflicht zum Fleischverzicht. Ihr könnt den Podcast auf der Website vom MDR anhören. (MB)
„The rise of Germany‘s far-right“: Alastair Campbell und Rory Stewart analysieren in dieser Folge ihres „The rest is politics“ Podcast die Wahlen in Thüringen und Sachsen und verknüpfen das mit der Situation in Österreich und Frankreich. Eine Regierungsbildung ohne Populisten und Extremisten von links und rechts? Das wird immer schwieriger. Auffällig ist der Boom der FPÖ in Österreich, obwohl die wirtschaftliche Situation dort viel besser ist. Man darf also die extremistischen Parteien erst garnicht groß werden lassen, weil es unglaublich aufwändig ist, sie wieder klein zu kriegen. Ihr findet den Podcast u.a. bei Spotify. (MB)
Ronzheimer-Podcast: „Plant Lindner heimlich das Ampel-Aus?“: Paul Ronzheimer diskutiert mit seinem BILD-Kollegen Jan Schäfer über die FDP. Die beiden lassen die letzte Abwahl der FDP aus dem Bundestag Revue passieren und spekulieren ausgiebig darüber, wie es weiter gehen könnte. Schäfer vertritt die Position, je länger die FDP noch in der Ampel bleibt, desto schlechter werden ihre Wahlchancen. Das habe ich auch aus FDP-Kreisen häufiger gehört. Gut herausgearbeitet wird das Spannungsverhältnis zwischen eher progressiven Abgeordneten und konservativen Wählern der Partei. Haben Selbstbestimmung und Cannabis wirklich so viel Glaubwürdigkeit beim Kernklientel gekostet? Ihr findet den Podcast u.a. bei Podigee. (MB)
“Westminster Insider Podcast von Politico: Meet the new MPs taking on Westminster”: Wie läuft das Onboarding, wenn neugewählte Abgeordnete in den Parlamentsbetrieb eintreten? Das ist in Großbritannien ähnlich wie im Bundestag. Nur geht dort alles etwas schneller vonstatten, unter anderem weil es in der Regel keine langwierigen Koalitionsverhandlungen gibt. Ungewöhnlich finde ich, dass die Abgeordneten kein Fragerecht im Parlament haben, bevor sie ihre Maiden Speech gehalten haben. Der Host Sascha O’Sullivan spricht launig mit einigen der neuen MPs. Es ist üblich, dass diese erst einmal als Hinterbänkler einsteigen müssen, bevor man ihnen interessante Aufgaben zugesteht. Unsichtbar dürfen sie aber auch nicht bleiben; also genau wie bei uns. Ihr findet den Podcast auf der Website von Politico. (MB)
„The Rest Is Politics: US“: Gut unterhalten werden und in punkto US-Wahlkampf auf dem Laufenden bleiben? Dann testet doch mal die US-Ausgabe des „The Rest Is Politics“ Podcast. Dieser wird von der Journalistin Katty Kay und dem 10-tägigen Trump-Sprecher Anthony „Gucci“ Scaramucci moderiert. Keiner von beiden ist Trump-Fan, trotzdem gelingt es dem Republikaner Scaramucci sehr gut dessen Perspektive herauszuarbeiten. Das ist erfrischend, weil ein großer Teil der Berichterstattung zur US-Wahl viel zu Harris-Fan-Talk lastig ist. Besonders lustig bei dem Podcast ist der Einstieg oder kennt Ihr so viele Politikformate, in denen es beim Warm-up um Haartönung oder Botox geht? Ihr findet den Podcast u.a. bei Apple. (MB)
„Der Mann hinter Merz: Spaziergang mit Thorsten Frei“: Gordon Repinski ist in der parlamentarischen Sommerpause vom Konzept des Berliner Politico Podcasts abgewichen. Es gibt stattdessen jetzt einige längere Interviews mit ausgewählten Politikern. Bei Frei ist interessant, dass dieser sich ziemlich klar auf die Beibehaltung der Schuldenbremse festlegt: auch bei einer möglichen CDU-geführten Bundesregierung. Ansonsten ist es ein kurzweiliges Gespräch, bei dem Ihr den Mensch Frei besser kennenlernt. Ihr könnt es u.a. auf der Politico Website anhören. (MB)
„Wie Kreuzfahrten klimaschonender werden sollen“: Vinzent-Vitus Leitgeb, Sonja Salzburger und Lea Hampel sprechen in diesem SZ-Podcast über die Klimabelastung durch Kreuzfahrten und den Umgang der Anbieter mit dem Thema. Wie erwartet, sind die eingesetzten Kraftstoffe der entscheidende Faktor. Besonders interessant sind die Reaktionen der Unternehmen auf die Anfragen und ihre Kommunikation zu dem Thema; Marketing versus Greenwashing. Und was fehlt bei allen Journalisten? Eigene Kreuzfahrterfahrungen. (MB)
“Nick Clegg: Coalition, Cameron, and Chaos”: Rory Stewart (Tories) and Alastair Campbell (Labour) haben in ihrem Podcast mit dem ehemaligen Chef der Libdems und Regierungsmitglied Nick Clegg gesprochen. Clegg ist mittlerweile die Nummer 2 bei Meta hinter Zuckerberg. Der Schwerpunkt des zweistündigen (auf zwei Folgen verteilten) Gespräches liegt bei der fünfjährigen Regierungszeit Cleggs. Das ist auch der interessanteste Teil. Ihr erfahrt, wie die eher linkslastigen Libdems stabil mit den konservativen Tories zusammengearbeitet haben. Das hat sich für sie in der darauffolgenden Wahl nicht ausgezahlt. Verglichen mit den Podcasts deutscher Ex-Politiker haben Stewart und Campbell deutlich mehr Wumms. Ihr findet den Podcast u.a. bei Apple. (MB)