Michael Schumann (BWA) zum Handel mit China, Greenflation und israelische Küche mit Blick auf Koi-Karpfen

QUIZ

“Ich suche Öffentlichkeit, wenn ich denke, es nützt der Sache. Wenn nicht, dann nicht.”

Herzlich willkommen

Liebe Leserinnen und Leser,
wer den 1991 erschienenen Roman Generation X von Douglas Coupalnad zur Hand nimmt, findet so manche Parallele zur Generation Z; Konsum-Kritik, die Ablehnung klassischer Erwerbskarrieren und ein Hauch von Endzeitstimmung. Und was macht die Generation X (geboren zwischen 1965 – 1976) heute? Sie hat die Tugenden ihrer Vorgängergenerationen übernommen und trägt mit ihrer Leistungsbereitschaft die Gesellschaft. Also, alles wird gut.
Euer Matthias Bannas

In the Hood

Wöchentlich stellen wir Persönlichkeiten aus Berlin vor, befragen sie über das Stadtleben, Wirtschaft und die Politik in Berlin. Diese Woche haben wir mit Michael Schumann gesprochen. Er ist Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft (BWA) e.V.. „Der BWA unterstützt seit über 20 Jahren die Vorhaben seiner Mitglieder aus Mittelstand und Großunternehmen zielführend und effizient in vielen Ländern dieser Erde.“

Warum ist der Freihandel für den Erfolg unseres Landes besonders wichtig?

Deutschland ist ein an natürlichen Ressourcen armes Land. Unsere Hauptressource ist unsere Innovationskraft, die aus den unternehmerischen Tätigkeiten von Mittelstand und Industrie unseres Landes erwächst. Zugleich ist Deutschland als eine der weltweit führenden Exportnationen substanziell auf funktionierende Handelsverbindungen und dahingehend orientierte internationale Partnerschaften angewiesen. Kurz gesagt: Freihandel ist die Grundlage unseres Wohlstandes, die Außenwirtschaft eine zentrale Säule des dafür erforderlichen Wirtschaftswachstums.

China ist Deutschlands wichtigster Handelspartner. Wie muss das in der Chinastrategie der Bundesregierung Berücksichtigung finden?

China ist Deutschlands wichtigster bilateraler Handelspartner und in einigen Bereichen zunehmend auch Wettbewerber. Einerseits beobachten wir derzeit immense Zuwächse in den Handelsvolumina mit gegenwärtig etwa 298 Milliarden Euro. Auf der anderen Seite besteht ein sich verstärkendes Handelsdefizit im ersten Quartal 2023. Die Steigerung der eigenen Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit muss daher eine vorrangige Aufgabe einer solche Strategie sein. Der Aspekt der Abhängigkeiten wird in der derzeitigen Debatte hingegen überbewertet, wenngleich es hier Bereiche wie beispielsweise in der pharmazeutischen Industrie oder bei Rohstoffen gibt, in denen strategische Dependenzen reduziert werden sollten. Bei allen Aspekten sollte ein konstruktiver Diskurs mit der chinesischen Seite gepflegt werden, anstatt neue Konfrontationen zu befördern.

Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin-Mitte und warum ist er das?

Ich fühle mich am Gendarmenmarkt sehr wohl – aus meiner Sicht der schönste Platz Berlins und einer der schönsten Plätze Europas mit einer historischen Tradition. Dieser Ort symbolisiert für mich Offenheit, Internationalität und insbesondere die deutsch-französische Freundschaft. Es ist ein Ort, der zum Nacherleben der Zeitgeschichte und insbesondere im Sommer zum geselligen Verweilen einlädt.

Measure

Deutsche weniger bereit für nachhaltige Produkte zu zahlen. Die wirtschaftlichen Aussichten für Deutschland haben sich in den vergangenen Wochen eingetrübt. Das Statistische Bundesamt verkündete in der Woche vor Pfingsten, dass Deutschland sich in einer technischen Rezession befinde, da das Bruttoinlandsprodukt im letzten Quartal 2022 und im ersten Quartal 2023 geschrumpft sei. Die Gründe dafür sind vielfältig. Laut Marcel Fratzscher, dem Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, ist der niedrige private Konsum dabei ein wichtiger Faktor. Die Preissteigerungen werden nicht durch Lohnerhöhungen ausgeglichen, weshalb die Reallöhne in Deutschland deutlich zurückgehen. So gab es laut Destatis im ersten Quartal 2023 zwar die höchste jemals gemessene Nominallohnsteigerung (6,6%), gleichzeitig wurde diese bei einer Inflation von 8,3 Prozent im gleichen Zeitraum mehr als aufgefressen. Die Deutschen haben weniger Geld im Portmonee und das hat Auswirkungen auf die Nachfrage. Wie sich das Konsumverhalten der Menschen in Deutschland verändert hat, das wird in den jüngsten Daten des Ipsos Handelsmarkenmonitor von 2023 sichtbar. So gaben 62 Prozent der Deutschen an, auf die steigenden Preise durch den verstärkten Kauf von Handels- anstelle von Herstellermarken zu reagieren. Außerdem haben Sonderangebote für Verbraucher stark an Relevanz gewonnen. Durch die höhere Preissensibilität wird leider auch der langanhaltende Trend hin zu nachhaltigen Verpackungen, Regionalität und Bio-Produkten unterbrochen. Die Bereitschaft, mehr für nachhaltige Produkte zu zahlen, ist von 58 Prozent in 2022 auf 42 Prozent in 2023 gesunken. Hoffentlich lesen das Wirtschaftsministerium und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft diese Zahlen auch richtig, denn abgesehen von den fallenden Reallöhnen versteckt sich für einige Beobachter hinter den steigenden Preisen auch ein Stückweit „Greenflation.“ (RG) Die Daten finden Sie hier: Verbraucher:innen greifen wegen Inflation zur Handelsmarke | Ipsos

Read

„Fünf Gründe, warum die AfD immer stärker wird“: Trotz der Clickbait-Überschrift lohnt ein Blick auf diesen Text von Wolfram Weimer auf der Website von ntv. Ursachen für den Aufwärtstrend der AfD sind aus seiner Sicht die schlechte Regierungsarbeit der Ampel, ein Gegentrend zur identitätspolitischen Wahrnehmung der Grünen, die Abstiegsangst, die Flüchtlingskrise und das Versagen der – insbesondere öffentlich-rechtlichen – Medien ein breites Meinungsspektrum zuzulassen und abzubilden. Das diese Thesen von Weimer kommen, überrascht mich nicht. Aber aus der Luft gegriffen, sind sie eben auch nicht. Und die Schlussfolgerung? Wenn Weimer wirklich richtig liegt, müsste die Bundesregierung eine 180 Grad Wende hinlegen, um den Trend Richtung Rechtsaußen aufzuhalten. (MB)

Listen

„Zu wenig Geld und Personal – Wie sichern wir die Pflege?“: Zu genau dieser Frage gibt es eine interessante Diskussion als Podcast des Presseclubs. Alle an der Diskussion Beteiligten sind sich einig, dass das aktuell im Bundestag diskutierte Gesetz zur Finanzierung der Altenpflege nur eine Übergangslösung sein wird. Wenn das Thema nicht sogar in dieser Legislaturperiode erneut auf der Tagesordnung des Bundestages landen wird, dürfte es ein Wahlkampfthema werden. Eine Bürgerversicherung und / oder die Einbeziehung von Beamten und Selbständigen in die gesetzliche Pflegeversicherung sind mögliche Maßnahmen. Hinzu kommt der Vorschlag des PKV-Verbandes, eine obligatorische private Pflegezusatzversicherung einzuführen. Erschreckend an der Diskussion im Presseclub ist die mangelnde Wertschätzung für die privatwirtschaftlichen Unternehmer in der Pflegebranche, ohne die eine Versorgung der Pflegebedürftigen überhaupt nicht mehr möglich wäre. Es diskutieren die Journalisten: Liane Bednarz, Claus Fussek, David Gutensohn und Eva Quadbeck. Ihr könnt den Podcast in der ARD-Audiothek anhören. (MB)

Watch

„Henry Kissinger – Eine Jahrhundert-Gestalt“. Kissinger ist 100 Jahre alt geworden. Wenn Ihr keine Lust habt, eine der lesenswerten Biografien über ihn zur Hand zu nehmen, um für anstehenden Party-Smalltalk gewappnet zu sein, dann schaut euch doch diese kurze und kurzweilige Doku über sein Leben in der ARD-Mediathek an. Regie geführt hat Stephan Lamby. Der Schwerpunkt der Doku liegt auf einem kurzen Zeitfenster Anfang der 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts als er Berater und Außenminister für Präsident Nixon war. Ich hätte mir gewünscht, dass Lamby diese beiden Rollen noch deutlicher rausgearbeitet hätte. War Kissinger die treibende – und damit eigentlich auch verantwortliche – Kraft hinter Entscheidungen zum Vietnam-Krieg und Nixon nur die Person mit politischer Verantwortung? (MB)

Learn

Job-Suche mit schiefem Lebenslauf: Diese Woche weise ich euch auch an dieser Stelle auf eine Veranstaltung hin. Am Dienstag, 6. Juni, von 17:30 – 18:30 Uhr, findet der Futura Talk „Unusual CV’s – The Unbeaten Path“ digital statt. Freut euch auf Fabiola Da Silva und Susanne Krehl. Susanne kenne ich persönlich, sie ist toll. Beide sind in der FinTech-Welt zu Hause. Trotzdem könnt Ihr etwas mitnehmen, auch wenn Ihr dort nicht beruflich zu Hause seid. Schließlich stellt sich für uns ständig die Frage, ob wir mit unseren Fähigkeiten und unserem individuellen Lebenslauf noch auf dem richtigen Arbeitsplatz sitzen. Ihr könnt euch auf Meetup für die Veranstaltung anmelden. (MB)

Know

HDE Online Monitor 2023: Auch diese Ausgabe ist ein MustRead für alle, die irgendwas mit Politik machen. Unser Konsumverhalten sagt viel darüber aus, wer wir sind. Die Publikation gibt euch einen aktuellen Überblick zum Online-Handel in Deutschland. Der Online-Handel ist zwar nach Corona leicht rückläufig, das gilt aber nicht für Lebensmittel. Da ist das Wachstum ungebrochen. Außerdem hat Amazon insgesamt seine Marktführerschaft weiter ausgebaut. Und für alle Kommunikatoren; auf YouTube erwischt Ihr alle Altersgruppen. Mit digitaler Kommunikation Vertrauen für neue Marken aufbauen. Das scheint sehr gut zu funktionieren. Ihr könnt den Monitor beim HDE runterladen. (MB)

Follow

Julius van de Laar: Der Wahlkampf um das Amt des amerikanischen Präsidenten nimmt Fahrt auf. Bleibt auf dem Laufenden und folgt dem Experten Julius van de Laar auf LinkedIn. (MB)

Attend

„ChatGPT: KI verstehen – Der richtige Weg?“: Habt Ihr beim Thema KI noch Nachholbedarf. Dann ist vielleicht diese Online-Veranstaltung der Böll Stiftung am 5. Juni, von 18.30 – 20.00 Uhr etwas für euch? „Thomas Langkabel, National Technology Officer bei Microsoft Deutschland, wird einen umfassenden Einblick geben, was ChatGPT genau ist, woher es kommt und welche Ideen und Absichten dahinter stehen.“ Im Anschluss gibt es eine Diskussion mit der Wissenschaftlerin Meike Zehlike. Moderieren wird Mina Saidze. Ihr könnt euch bei der Böll-Stiftung anmelden. (MB)

berlinbubble Frage bei der bwg sitzungswoche Sprechstunde mit Dr. Volker Redder MdB und Diana Scholl: Redder ist Obmann des Ausschusses für Digitales der FDP-Bundestagsfraktion und Mitglied im Finanz- sowie Innenausschuss. Hier könnt ihr die vollständige sitzungswoche Sprechstunde anschauen. / Foto: Tobias Koch für meko factory

Mehr als 20 Prozent aller Startups in Deutschland werden von Menschen mit Migrationshintergrund gegründet. Warum sind wir dort so viel erfolgreicher als bei anderen Baustellen, wo es um gesellschaftliche Teilhabe und Integration geht?

So wenig? Ich hätte an 50% gedacht. Also meine Erfahrung ist tatsächlich: sie sind hungrig. Wir sind halt eine satte Bevölkerung. Wir haben jetzt Wohlstand seit spätestens Ende der 50er hier in Deutschland und das merkt man halt auch. Man braucht da ja auch ein bisschen Druck und die bauen sich den Druck selbst auf: sie wollen es besser haben als ihre Eltern, sie wollen erfolgreicher sein. Sie haben auch diese ganz normalen Träume: Ich brauche ein großes Auto, ich brauche ein schickes Haus und Blablabla. Das brauchen die Meisten nicht mehr, weil die haben ein Haus von ihren Eltern, Auto fahren ist eh böse, also fahre ich Rad… Da ist schon so ein Unterschied von der Denke und ja, ich finde das gut, klar.

Been there

Politischer Abend vom Bundesverband Deutscher Berufsförderungswerke (BFW): „Wir wollen den allgemeinen Arbeitsmarkt inklusiver machen. Die Berufsförderungswerke sind ein wichtiger Baustein“, so Kerstin Griese MdB (Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales) beim politischen Abend vom Bundesverband Deutscher Berufsförderungswerke (BFW) vor 100 Teilnehmern aus dem Bundestag, dem politischen Berlin sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Gesellschaft. Aber was sind überhaupt Berufsförderungswerke und was ist ihre Aufgabe? Wer sich aufgrund einer gesundheitlichen Beeinträchtigung nach Krankheit oder Unfall beruflich neu orientieren muss, findet in den bundesweit 28 Berufsförderungswerken Unterstützung. Angeboten wird eine arbeitsmarktorientierte berufliche Qualifizierung in Verbindung mit einer reha-medizinischen Begleitung, psychosozialer Beratung, Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche und weiteren Maßnahmen und Angeboten, die auf den Einzelfall zugeschnitten sind. In der Regel dauern die Maßnahmen zwei Jahre. 79 Prozent der Absolventen sind danach langfristig auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig. Finanziert werden die Maßnahmen von der Rentenversicherung, der Bundesagentur für Arbeit und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Wie die Maßnahmen in der Praxis vonstattengehen, wurde anhand einer Gesprächsrunde mit Absolventen, einer BFW-Mitarbeiterin und einem Unternehmer deutlich. In einem Fall waren ängstliche Reaktionen auf Kleinigkeiten im beruflichen Alltag eines der gravierendsten Probleme. Trotzdem stand am Ende der Maßnahme eine 1,5 als Abschlussnote im Zeugnis. „Sie als Mensch ist uns wichtig und sie als Mensch steht im Mittelpunkt,“ so die zuständige BFW-Mitarbeiterin. In einem anderen Beispiel konnte ein Berufskraftfahrer nach einer Operation den Beruf nicht mehr ausüben. Nicht mehr als 15 Kilo heben, nicht lange sitzen und nicht lange stehen; waren die Anforderungen an einen neuen Beruf. Die Umschulung zum Elektroniker für Geräte und Systeme war erfolgreich. Das wurde auch vom Arbeitgeber bestätigt. Dieser lobte die Kompetenzen seines Mitarbeiters. Er arbeite auch weiterhin mit dem Berufsförderungswerk in der Nähe seines Unternehmensstandortes zusammen. In der Fachkräftekrise sei dieses ein ganz wichtiger Partner. Allerdings ist die wirtschaftliche Situation für die Berufsförderungswerke angespannt; stark ansteigende Kosten, eine nicht auskömmliche Erstattung und eine rückläufige Belegung der Einrichtungen stellt diese vor große Herausforderungen. Darum habe sich der Verband mit der Agenda 2030 einen Fahrplan gegeben, machte Dr. Susanne Gebauer (Vorstandsvorsitzende Bundesverband Deutscher Berufsförderungswerke) deutlich. Dieser umfasst die Punkte: Nachhaltige Teilhabe und Inklusion verwirklichen, den demografischen Wandel bewältigen, Präventions- und Reha-Konzepte erweitern und das Reha-System zugänglicher und flexibler gestalten. (MB) / Foto BV BFW/Anika Nowak

KRITIS und Sicherheitsgewerbegesetz – Mitgliederversammlung des BDSW: Eine Aufnahme ins KRITIS-Gesetz sei nicht vorgesehen, eine Regelung zur Sicherheitsüberprüfung von Mitarbeitern, die zur Bewachung kritischer Infrastrukturen eingesetzt werden, sehr wohl, macht Johann Saathoff MdB (Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und für Heimat) bei der Mitgliederversammlung vom Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) klar. Aber worum geht es? Die private Sicherheitswirtschaft ist eine Branche mit 270.000 Beschäftigten und 11,6 Milliarden Euro Jahresumsatz. Vom Kaufhaus, über den öffentlichen Nahverkehr, bis zum Atomkraftwerk sorgen die Unternehmen der Branche für Sicherheit. Alle Unternehmen, die im BDSW organisiert sind, unterliegen Branchentarifverträgen. Im Koalitionsvertrag ist im Rahmen eines Sicherheitsgewerbegesetzes die einheitliche Regulierung der Branche vereinbart. Das wird vom BDSW ausdrücklich begrüßt. Der Referentenwurf aus dem zuständigen Bundesinnenministerium lässt aber auf sich warten. Zeitgleich steht ein KRITIS-Dachgesetzes an, zu dem die Regierung im Dezember 2022 Eckpunkte vorgelegt hat. Mit diesem Gesetz soll erstmals auch der physische Schutz kritischer Infrastrukturen in Deutschland reguliert werden. In der Corona-Zeit haben viele privatwirtschaftliche Sicherheitsdienstleister die Erfahrung gemacht, dass sie in den damals einschlägigen gesetzlichen Regelungen nicht als systemrelevant eingestuft worden sind. Das hat zu erheblichen Problemen geführt; von dem Zugang zu Einsatzorten bis zur Kinderbetreuung. Darum gibt es in Branche Forderungen, in das KRITIS-Gesetz aufgenommen zu werden. Aber ist das sinnvoll? Saathoff weist auf die erheblichen bürokratischen Lasten hin, die damit verbunden wären; konkret: Mindeststandards, Reportingpflichten und ein Verzicht auf viel Selbstständigkeit. Gregor Lehnert, Präsident des BDSW, fordert in seiner Einstiegsrede den Verzicht auf übermäßige Regulierung und führt die Belastungen der Branche durch das Bewacherregister ins Feld. Konstantin von Notz MdB (Stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen) und Manuel Höferlin MdB (Innenpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion) schlagen in die gleiche Kerbe. Auch Philipp Amthor MdB (Mitglied im Innenausschuss der CDU/CSU-Bundestagsfraktion) stellt die Frage:“ Bringt das der Branche einen Vorteil?“ Bei dem von BDSW-Geschäftsführer Berthold Stoppelkamp moderierten Panel ist deutlich geworden, dass es bei Regierung und Opposition nicht an gutem Willen mangelt, die Branche sinnvoll zu regulieren. (MB)

Klimaschutz Talk der Hanns-Seidel-Stiftung mit Anja Weisgerber MdB: „Es muss sexy sein. Man muss es gerne machen.“ Die Sprecherin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Anja Weisgerber MdB macht bei einem Talk der Hanns-Seidel-Stiftung zur Anpassung an den Klimawandel deutlich, wie wichtig es ist, die Menschen mitzunehmen. Nur dann sind sie bereit sich zu engagieren. Das passt zur laufenden Debatte zum Gebäude-Energie-Gesetz, das nahezu von der gesamten Bevölkerung abgelehnt wird. Dabei sprechen sich alle Teilnehmer der Veranstaltung für einen ambitionierten Klimaschutz aus. Weisgerber erläutert das Engagement der letzten Bundesregierung, die neben einem ambitionierten Klimaschutzpaket, ein Gesetz mit verbindlichen Sektorenzielen verabschiedet und ein Klimaschutzkabinett ins Leben gerufen hat. Martin Herrmann (KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit) fordert, dass der Klimaschutz beschleunigt werden muss. Diese Position vertritt auch Claudia Traidl-Hoffmann (Sonderbeauftragte des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege für Klimaresilienz und Prävention). Schwerpunkt der Diskussion ist der Hitzeschutz. „Jede chronisch entzündliche Krankheit wird bei Hitze schlimmer, weil der Körper die Körpertemperatur bei 37 Grad halten muss“, so Traidl-Hoffmann. Ganz konkret empfiehlt sie sich pflanzendominiert zu ernähren, Sport zu treiben, Fahrrad zu fahren und nicht zu rauchen. Mit der Änderung des persönlichen Verhaltens ist es aber nicht getan. Man müsse das Thema ressortübergreifend und interdisziplinär angehen. Das Thema Hitzeschutz ist deutschlandweit verschlafen worden“, so Herrmann. Dabei könne man in vielen Bereichen mit begrenzten Investitionen die Gefährdung rausnehmen. Dem stimmt auch Weisgerber zu. Wichtig sei es die Resilienz zu stärken. Resilienz ziehe sich auch durch das neue Programm der CSU. Die Veranstaltung wurde von dem Journalisten Christian Grimm moderiert. Alexander Wolf, Leiter des Hauptstadtbüros der Hanns-Seidel-Stiftung, hat die Teilnehmer begrüßt und ins Thema eingeführt. (MB)

Eat and drink

Das Weilands: Israelische Küche am Potsdamer Platz mit Blick auf Koi-Karpfen und Wasser? Dann geht doch mal ins Weilands und sichert euch einen Platz draußen am Wasser. Mittags ist über die Woche immer von 11.30 – 15.00 Uhr geöffnet. Abends ist auch auf, schaut dafür einfach auf die Website des Restaurants. Ihr findet das Restaurant in der Eichhornstraße 3. Shakshuka ist mein Referenzgericht für israelische Restaurants. Das machen die hier toll. Die Sauce ist spicy und die pochierten Eier sind noch weich. Gut geschmeckt hat mir auch das Hummus. Preislich ist der Laden attraktiv. Wenn es mittags ein Negroni sein darf, kostet der 7 Euro. (MB)

Buy

Berliner Filz von Horst Bosetzky: Es hat ein paar Jahre gedauert, nun habe ich doch mal einen Krimi von Horst Bosetzky gelesen. Er spielt 1962, kurz nach dem Mauerbau. Interessant ist, wie Bosetzky einen engen Bezug zur Stadt aufbaut. Er benutzt ausgiebig Straßen, U- und S-Bahn-Namen. Das kennt aber jeder, der klassische Krimis gelesen hat. Sehr gut gefällt mir, dass er offensichtlich sehr gerne Zeitungsarchive nutzt. Viele historische Ereignisse – bis hin zu Fußballspielen – fließen in die Handlung ein. Toll ist auch das die, wie ich finde, sehr schöne Berliner Mundart regelmäßig zum Einsatz kommt. Der Schreibstil ist knochentrocken, fast postmodern. Berliner Filz ist gute Unterhaltung. Alle Infos zum Buch findet Ihr auf der Website des Syndikats. (MB)

bwg sitzungswoche Sprechstunde mit Michael Roth MdB: „Gespräch, Austausch und Begegnung mit Bürgerinnen und Bürgern sind das A und O meiner politischen Arbeit.“ bwg sitzungswoche Sprechstunde präsentiert jeweils einen Politiker oder eine Politikerin in Nahperspektive. Im Zwiegespräch mit Diana Scholl und Christoph Nitz wollen wir die vielfältigen Facetten eines Politikers oder einer Politikerin betrachten. Persönlicher Werdegang, Verankerung im Wahlkreis und fachpolitische Agenda – die Vielfalt des politischen Alltags wollen wir bei sitzungswoche Sprechstunde thematisieren. Am Montag, den 12. Juni ist morgens ab 8:30 Uhr Michael Roth MdB, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses und Parteivorstand der SPD-Bundestagsfraktion, zu Gast in der Ständigen Vertretung, Schiffbauerdamm 8, 10117 Berlin. Anmeldung: https://sprechstunde-2023-06a.eventbrite.de

bwg sitzungswoche Sprechstunde mit Dagmar Schmidt MdB: „Wir machen das, weil das gerecht ist und weil das für die Menschen gut ist.“: bwg sitzungswoche Sprechstunde präsentiert jeweils einen Politiker oder eine Politikerin in Nahperspektive. Im Zwiegespräch mit Diana Scholl und Christoph Nitz wollen wir die vielfältigen Facetten eines Politikers oder einer Politikerin betrachten. Persönlicher Werdegang, Verankerung im Wahlkreis und fachpolitische Agenda – die Vielfalt des politischen Alltags wollen wir bei sitzungswoche Sprechstunde thematisieren. Am Mittwoch, den 14. Juni ist morgens ab 9:15 Uhr Dagmar Schmidt MdB, stellv. Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, zu Gast in der Ständigen Vertretung, Schiffbauerdamm 8, 10117 Berlin. Anmeldung: https://sprechstunde-2023-06b.eventbrite.de

Work

Quiz-Auflösung

Bundesministerin Klara Geywitz in dem SZ-Text “Warum so unauffällig, Frau Ministerin?” vom 23. Mai